2021, Folge 310–322

  • Folge 310 (45 Min.)
    Grüne Hügel, die steil ins Meer abfallen, einsame Sandstrände und ein kühles Klima mit rund 150 Regentagen im Jahr: Galicien, Spaniens nordwestlichste Region, erinnert nicht nur landschaftlich ein wenig an Schottland. Wie die Schotten sind die Gallegos stolz auf ihre keltischen Traditionen. Vor mehr als 2000 Jahren siedelte hier an der rauen Atlantikküste der keltische Stamm der Gallaeker, Namensgeber Galiciens. Susana Seivane kommt aus einer Familie, die es mit der Gaita, der galicischen Variante des Dudelsacks, zu Rang und Namen gebracht hat. Ihr Vater Alvaro, ihre Schwester und ein Onkel bauen die wertvollen Instrumente.
    Die Pfeifen werden aus Buchsbaumholz gedrechselt. Susana bereist derweil als Frontfrau einer Folkrockband die halbe Welt. Im Moment hat die Dudelsackspielerin eine besondere musikalische Herausforderung: Sie will ihre beiden Kinder Fiz (8) und Antón (5) für ein Fest zum 100. Geburtstag des Firmengründers einstimmen. Die beiden sollen beim gemeinsamen Auftritt mit Trommeln den Takt angeben. Galicien ist berühmt für seine Meeresfrüchte, am kostbarsten sind Entenmuscheln. Die wachsen nur an den wellenumtosten Klippen vor der Küste.
    Das macht die Ernte so gefährlich. Rosa Bermúdez hat sich in der harten Welt der Fischer als Kapitänin eines eigenen Bootes durchgesetzt. Um zu den Ernteplätzen zu gelangen, muss sie ihre Frauencrew mit einem 80-PS-Außenborder und viel Fingerspitzengefühl durch die Brandung navigieren. Der Lohn für das extreme Risiko: Auf dem Fischmarkt von A Coruña erzielen Entenmuscheln bis zu 200 Euro pro Kilo. In den Bergen an Galiciens Westküste grasen seit Hunderten Jahren Herden von Wildpferden. Einmal im Jahr werden sie zum „Friseur“ getrieben. Ihre Mähne muss ausgedünnt werden, damit sich darin keine Parasiten festsetzen.
    Modesto Dominguez Roba ist eigentlich Bauarbeiter, im Dörfchen Torroña einer der größten Pferdebesitzer. Zur Curro, dem Tag des gemeinsamen Scherens, muss er zusammen mit seinen Helfenden über 800 Pferde ins Tal treiben. Dann kommt die schwierigste Aufgabe: Im Pferch aus der riesigen Herde seine eigenen Tiere herausnehmen mit einer Kombination aus Lasso und Stock. Gar nicht so einfach, dabei die Übersicht zu behalten. Doch Modesto hat sich jedes charakteristische Detail seiner 86 Wildpferde gut eingeprägt. Wahrzeichen Galiciens und Endpunkt des Jakobswegs ist die Kathedrale von Santiago de Compostela.
    Die Grundsteinlegung für den wichtigsten Pilgerweg des Mittelalters war im Jahr 1075. Millionen von Pilger*innen und der Zahn der Zeit haben ihre Spuren hinterlassen, das Mauerwerk bröckelt. Hoch über den Dächern der Stadt restaurieren der Kathedralen-Baumeister Paulino Sánchez und sein Team gerade die Nordfassade. Mit Pinzetten und Miniaturspachteln bessern sie winzige Risse im Granit aus. Eine Sisyphusarbeit. Doch Paulino ist überzeugt, dass die Plackerei sich lohnt. Galiciens Wahrzeichen soll noch 1000 Jahre erhalten bleiben, mindestens. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 05.08.2021 NDR
  • Folge 311 (45 Min.)
    Stralsund war einst eine der mächtigsten Hansestädte. Ihre Lage am Strelasund, einem Seitenarm der Ostsee, brachte Reichtum: Die imposanten Gebäude aus der Zeit der Backsteingotik und des Barocks gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Leben in Stralsund ist geprägt vom Meer. Das OZEANEUM Stralsund gehört zu den führenden Institutionen für Meereskunde in Europa. Die Architektur des Gebäudes im Stadthafen ist spektakulär. Oben auf dem Dach thront eine südamerikanisch anmutende Felsenlandschaft für die Pinguine. Seit Monaten trainiert die Pflegerin Anne May mit den Tieren, damit sie von sich aus in eine kleine Schallkammer gehen.
    Dort sollen sie bestimmte Töne mit dem Schnabel anzeigen. Annes Kollegin Helen Rößler untersucht auf diese Weise, wie sensibel die Meeresvögel auf von Menschen verursachten Unterwasserlärm reagieren. Nebenan werden Fischbrötchen direkt vom Kutter verkauft. Doch Malte Seehausen interessiert sich mehr für die Möwen, die über den Booten kreisen. Der Tierpräparator studiert die Bewegungen der Vögel, denn er soll möglichst lebensechte Silbermöwen für das neue Meeresmuseum fertigen. Seit 1936 ist Stralsund durch den Rügendamm mit der Ostseeinsel verbunden.
    2007 folgte die große und markante Rügenbrücke. Doch einmal im Jahr wird der Strelasund ohne Hilfsmittel überquert. Bei einem der ältesten Wettbewerbe im Langstreckenschwimmen Deutschlands trotzen mehr als 600 Menschen Kälte und Strömung auf der gut zwei Kilometer langen Strecke zwischen Rügen und Stralsund. Auch Dietlind Behnke will es nochmal wissen. Zweimal die Woche trainiert sie nun schon, um beim großen Wettbewerb zu den besten Frauen ihrer Altersklasse zu gehören. Peter Franzke war Marinetaucher bei der Nationalen Volksarmee auf der Strelasundinsel Dänholm. Nun, kurz vor der Rente, sucht er als Stadttaucher die Kanäle rund um den Hafen nach großen Gegenständen ab, die für den Schiffsverkehr zur Gefahr werden könnten.
    Und er inspiziert nach der Rückgabe von Charterbooten das Unterwasserschiff. Denn in den flachen Gewässern des Strelasunds setzen die Freizeitkapitäne gerne mal auf. Eigentlich ist die Truppe von Treibholz Boards spezialisiert auf den Bau von Skateboards aus heimischem Holz. Nun fertigen sie mit einer selbst gebauten Presse erstmals Wakeboards. Und dann kommt der Testlauf: Mithilfe einer Motorwinde, die sie an eine Brücke montiert haben, brettern sie auf ihren nagelneuen Boards durch den Kanal. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.08.2021 NDR
  • Folge 312 (45 Min.)
    Malerische Gassen, prunkvolle Paläste und immer eine frische Brise vom Atlantik her. Die Seefahrt hat Lissabon wohlhabend gemacht. Portugals Hauptstadt, gelegen an der Mündung des Flusses Tejo, ist weltoffen und traditionsbewusst zugleich: Tiago Ferreira zum Beispiel führt in dritter Generation in der Altstadt ein kleines Geschäft für Fischkonserven. Die Ölsardine aus der Büchse erlebt gerade ein Revival. Früher galten solche Fischkonserven als Arme-Leute-Essen, heute stehen sie für die guten alten Zeiten.
    Aber die Massenwaren für Touristen machen ihm das Geschäft streitig. Tiago muss erfinderisch sein und plant neue, ausgefallene Sorten. Sein guter Freund und Koch Leopoldo Calhau soll ihm bei der Innovation in Dosen helfen. Die berühmte Sängerin Ana Moura bringt frischen Wind in die Fado-Szene. Sie interpretiert den traditionellen Gesang der Portugiesen, Ausdruck ihres Lebensgefühls voller Melancholie und Sehnsucht, kreativ auf ihre Weise. Ana Moura stand schon mit Stars wie den Rolling Stones, Herbie Hancock oder Prince auf der Bühne.
    Für ein neues Musikvideo sucht sie in Lissabon nach einer ungewöhnlichen Kulisse. Südlich von Lissabon der Kontrast zum urbanen Flair: ein Naturschutzgebiet mit 200 Vogelarten. Sogar eine der wenigen Flamingokolonien Europas lebt in dem fischreichen Biotop. Carlos Cruz ist in diesem Paradies an der Mündung des Flusses Sado aufgewachsen. Der 28-Jährige bietet Bootstouren für Naturfreunde an. Dabei registriert er auch kleinste Veränderungen im Verhalten der Zugvögel. Carlos fürchtet, dass der Klimawandel die Tiere vertreiben und den Bestand gefährden könnte.
    Nebenbei hilft Carlos seiner Mutter und ihren rüstigen Freundinnen Würmer zu suchen, als Angelköder. Bis zu den Hüften stehen die Damen gesetzten Alters stundenlang im Sumpf und wühlen die sogenannten Poliquetas von Hand aus dem Schlick heraus. Im Akkord! Die portugiesische Westküste gilt als Mekka für Wellenreiter, doch der raue Atlantik mit seinen „Big Waves“ ist nur etwas für absolute Topsurfer. Ricardo Carrajola und seine entspannten Surf-Buddies haben eine lässige Alternative entdeckt: die „Gasoline“, eine bis zu 400 Meter lange Welle, die von den schnellen Fährschiffen erzeugt wird.
    Auch diese künstliche Welle ist nicht ganz ohne. Ricardo unterrichtet Anfänger, damit sie die „Gasoline“ sicher beherrschen. Heute ist eine ganze Schulklasse vorbeigekommen, viel Verantwortung für Ricardo, denn der Wind ist kräftig und die Strömung stark. Der Tejo ist auch das Einsatzgebiet der Marinepolizei von Lissabon. Diese hat der Muschelmafia den Kampf angesagt.
    João Caló geht täglich mit dem Schlauchboot auf die Jagd nach illegalen Fischern. Sie holen die Japanische Teppichmuschel aus dem Fluss. Gefährlich, denn diese Art filtert bis zu 20 Liter Flusswasser pro Tag, es lagern sich giftige Rückstände aus der Industrie in ihrem Fleisch ab. Dann werden die hochbelasteten Teppichmuscheln als teure Herzmuscheln in die ganze Welt verkauft. Für João Caló wird es immer schwieriger, die Fischer auf frischer Tat zu ertappen, denn schon längst haben die sich professionell organisiert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 02.09.2021 NDR
  • Folge 313 (45 Min.)
    Sylt ist ein Mythos: Auf den Heckklappen von Abertausenden Autos prangt die markante Silhouette als Eiland-Logo. Dabei ist die Nordseeinsel mehr als eine schöne Sandkiste für gut betuchte Urlauber*innen und reiche Zweitwohnungsbesitzer*innen. Sie ist auch Heimat der echten Insulaner*innen, der Ur-Sylter, die seit Generationen auf, von und mit der Insel leben. Und die halten sich lieber an Traditionen fest als am Champagnerglas. Auf dem berühmten „Ellenbogen“, einem Strandabschnitt ganz im Norden der Insel, muss beim jährlichen Schafauftrieb die nördlichste Herde Deutschlands erst aus den Dünen zusammengesammelt und dann zum Scherer getrieben werden.
    Mehr als 300 Tiere sollen an nur einem Tag „aus der Wolle“ kommen. Der Schafzüchter Jürgen Wolf-Diedrichsen hat alle alarmiert, die er kennt: Familie und Freunde, am besten geländegängig motorisiert, wie Motorcrossfans. Die Schafe machen es der zusammengewürfelten Truppe nicht gerade einfach, sie aus den verzweigten Dünentälern zu locken. Fix auf Zack muss auch das Team der Sylter Wasserbauer sein. Es sorgt mit seinem Einsatz im Watt dafür, dass die Insel nicht von den Naturgewalten weggeschwemmt wird.
    Lahnungen bauen, Sandfangzäune einrichten, Dünengras anpflanzen: „Gärtner des Meeres“ nennen die Einheimischen ihre Wasserbauer wegen dieser Aktivitäten für den Inselschutz. Ein paar Hundert Meter weiter arbeitet der Trupp von der Sandaufspülung rund um die Uhr, denn ohne all diese Maßnahmen wäre Sylt schon lange in Not. Florian Gränert ist Sporttherapeut und leidenschaftlicher Surfer. Vor acht Jahren kombinierte er beides und gründete das Projekt Meer – Leben – Surf, therapeutisches Surfen für Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankung.
    Jede neue Gruppe ist für Florian eine Riesenherausforderung: „Einige Kinder wissen nicht mal, ob sie den Weg an den Strand schaffen. Kaum auf dem Brett sind sie dann wie ausgewechselt.“ Manfred Schmidt, genannt Bübchen, ist ein echtes Sylter Urgestein und gilt in Sachen Fisch als absoluter Experte. Leider hat er seit geraumer Zeit kaum noch Fische in seinen Stellnetzen. Immer neue rechtliche Vorgaben, Seehunde und die Erwärmung der Nordsee machen ihm das Fischerleben schwer.
    Aber was ein waschechter Insulaner ist, gibt natürlich nicht auf und wird kreativ: Bübchen sammelt jetzt eben Japanischen Blasentang aus den Netzen und bietet ihn erfolgreich bei Sylter Sterneköchen an. Wolfgang Friese kennt nun wirklich jeden Winkel von Sylt. Seit einem Vierteljahrhundert fährt er kreuz und quer über die schlanke lange Insel, um Pakete und Güter aller Art an ihren Bestimmungsort zu bringen. Erst den verloren gegangenen Koffer zum unglücklichen Urlauberpaar und dann Schampus in die Strandbar. Der Inselschnelldienst liefert ab: von Preiselbeeren bis Pressluftflasche. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.09.2021 NDR
  • Folge 314 (45 Min.)
    „mareTV“ stellt für die Reihe „Lieblingsküste“ die beliebtesten Sehnsuchtsziele und besten Storys neu zusammen. Diesmal geht es an die schleswig-holsteinische Ostseeküste. Die Schlei gilt als einer der schönsten Meeresarme der Ostsee, ist aber nicht nur idyllisch. Der Campingplatz in Missunde ist mit einem kuriosen Problem konfrontiert: Regelmäßig löst sich am Ufer gegenüber eine riesige Schilfinsel und droht den Bootsanleger plattzumachen. Die freiwillige Feuerwehr versucht, die Insel zu bändigen. Die Küstenwälder der Eckernförder Bucht sind für Eichhörnchen idealer Lebensraum, doch der schrumpft immer weiter.
    Um verletzte und verwaiste Tiere kümmern sich Monika Rademacher und ihr Team in der Schutzstation Eckernförde. Die Stadt hat Eichhörnchen sogar in ihrem Wappen verewigt, weil diese vermutlich der Namensgeber waren. In Kiel trifft der Nord-Ostsee-Kanal auf die Kieler Förde, hier lassen sich sehr gut Schiffe beobachten. Der Wohnmobilstellplatz in Kiel-Wik direkt an den Holtenauer Schleusen ist dafür besonders beliebt, trotz des benachbarten Kies-Kais, auf dem es staubt und lärmt.
    Deutlich idyllischer geht es in der Seebadeanstalt Holtenau zu. Die historische Anlage wird von Freiwilligen betrieben und in Schuss gehalten. Hier kann man nicht nur umsonst schwimmen, hier bekommen auch Geflüchtete von der pensionierten Lehrerin Käthe Baade Sprachunterricht. Der Mini-Leuchtturm Strukkamphuk auf Fehmarn misst gerade mal fünf Meter und zieht Leuchtturm-Fans magisch an. Sabine und Oli Oltmanns bewohnen im Sommer das Wärterhäuschen und passen auf, dass ihrem „Lütten“, wie sie ihn nennen, niemand aufs Dach steigt.
    Die Lübecker Bucht ist legendär für ihre Seebäder, doch auch jenseits der Strände gibt es etwas zu entdecken: Auf einem Golfplatz bei Timmendorfer Strand taucht Sascha Kruse nach Bällen, die in den Wasserhindernissen gelandet sind. Das ist kein schräges Hobby, sondern sein Beruf. Wer mitten in der Hansestadt Lübeck Meerblick genießen möchte, muss ins Rathaus: Dort gastiert das Wassertheater, weltweit die einzige Bühne mit einem 3000-Liter-Aquarium. Die Darstellenden machen sich bei jedem Auftritt nass, es handelt sich um Unterwasser-Marionetten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.09.2021 NDR
  • Folge 315 (45 Min.)
    Der Oslofjord ist Norwegens meistbefahrene Wasserstraße. Hier ist immer viel los, besonders im Sommer. Von der idyllischen Inselwelt der südlichen Schärenküste führt der über 100 Kilometer lange Meeresarm tief hinein ins Landesinnere bis ins pulsierende Oslo. Norwegens Hauptstadt hat sich in den vergangenen Jahren neu erfunden. Das ehemalige Werftgelände wurde zur quirligen modernen Hafencity. Neben der futuristischen Oper ist das neue Viertel Sørenga entstanden mit schicken Apartments, Badestrand und dem neuen Munch-Museum Lambda, einem Bau mit Knick. Vor der glitzernden Silhouette der Fjordcity dümpeln ungewöhnliche Hütten im Wasser: schwimmende Saunen.
    Sie sind äußerst beliebt, viele Norweger kommen schon vor der Arbeit vorbei. Ragna Marie Fjeld und Hans Jørgen Hamre sind Mitbegründer des gemeinnützigen Sauna-Vereins. Mittlerweile werden die anarchisch wirkenden Schwitzhütten von der Stadt geduldet, aber immer wieder müssen die Initiatoren um die Genehmigung für ihr wildes unkonventionelles Projekt bangen. Die Norweger lieben es aber auch einsam, viele besitzen ein Häuschen in den Schären. Doch wenn es ums Bauen geht, ist die Inselidylle eine echte Herausforderung.
    Das Material muss oft mit dem Helikopter eingeflogen werden. So auch auf einer Baustelle im Hvaler-Archipel. Für den Zimmermannslehrling Thomas Westbye eine ganz neue, aufregende Erfahrung. Nahe der schwedischen Grenze knattert eine Rentnergang durch den Schärenort Sponvika, und zwar auf dreirädrigen Lastenmopeds. Die eignen sich in den engen Gassen prima, um Werkzeug, Angelgerät oder auch die Ehefrau zu transportieren. Harald Bjørnstad und der Moped-Club sägen gemeinsam Feuerholz und treffen sich danach zum Essen. Schließlich hat Haralds Sohn Christer mit seinem Boot „Krabbeklo“ frische Krebse im Fjord gefangen.
    Nach über 100 Jahren wurde am Oslofjord erstmals wieder ein Wikingerschiff gefunden. Mit Georadar haben Wissenschaftler die Überreste des über 1000 Jahre alten Gjellestad-Schiffs geortet, eine Sensation. Doch der Fund ist bedroht. Ausgrabungsleiter Christian Løchsen Rødsrud kämpft gegen die Zeit, denn ein Pilzbefall zerstört nach und nach die Holzreste. Bård Eker, Norwegens bekanntester Industriedesigner, entwirf die Boote der Zukunft. Er hat alles im Portfolio: rasante Rennkähne, Polizei- und Rettungsboote und futuristische selbstfahrende Elektrofähren.
    Wasserwege sieht er als Lösung für die zukünftige Mobilität. Auch privat liebt Bård Tempo und fährt mit seinem selbst entworfenen Rennwagen durch das Umland von Fredrikstad. Bis 2030 will Oslo nahezu klimaneutral werden mit einem komplett emissionsfreien Hafen. Daran arbeitet Umweltmanagerin Heidi Neilson. Teil des ehrgeizigen Plans ist auch das erste elektrische Umweltboot der Welt. Mit der „Pelikan 2“ fahren Birk Tømmervik und Christian Kargaard jeden Morgen durch Oslos Hafen und sammeln Müll.
    Auch moderne Unterwasserdrohnen setzen sie ein. Neuerdings finden sie immer mehr Elektroroller im Fjord. Die Scooter sollten eigentlich Teil der neuen Elektromobilitätstrategie sein, sind aber längst zum Umweltproblem geworden. Umweltschützer Tomas Hansson aus Neuseeland hat sogar eine Skulptur aus geborgenen E-Rollern gebaut. Als Mahnmal. Er motiviert jeden Montag Freiwillige aus aller Welt zum Fjord Clean-up. Mit Stand-up-Paddling-Boards, Kajaks, Tauchausrüstung oder zu Fuß sammeln sie Müll in Oslos Hafenbecken. Zur Belohnung gibt es einen Gratisbesuch in Oslos schwer angesagten Schwimm-Saunen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 07.10.2021 NDR
  • Folge 316 (45 Min.)
    Albaniens Adria bezaubert: Aus den Bergen im Norden strömen Flüsse ins Meer, die an der Küste riesige Lagunen bilden. In dieser naturbelassenen Wasserwelt lebt ein äußerst findiger Menschenschlag. Aurel Deda muss gar nicht aufs Meer hinausfahren, um etwas zu fangen: Mithilfe eines aufgebockten Mercedes-Oldtimers und einer an der Hinterachse montierten Seilwinde zieht er seine Netzkonstruktion aus dem Wasser und lässt sie wieder hineingleiten. Seine Frau Renata bereitet mitten in der Lagune den Fang des Tages zu, in ihrem Restaurant auf Stelzen. Dass der Fischfang hier immer öfter recht bescheiden ausfällt, liegt an Millionen von eingeschleppten Blaukrabben.
    Diese haben sich an Albaniens Nordküste zur regelrechten Plage entwickelt. Doch in der Lagune von Velipojë tüfteln Haki Ramaj und Haziz Pateriku schon an einer Vermarktungsstrategie. Das invasive Schalentier hat wenig Fleisch und lässt sich schlecht knacken. Vielleicht aber kann „Blaukrabbe gegrillt“ ja ein kulinarischer Verkaufsschlager werden, denn die Küstenorte von Velipojë bis Durrës sind im Sommer voll mit Urlauber*innen, die Appetit haben. Von den Touristen lebt auch ein ganzes Heer fliegender Händler.
    Direkt am Strand gibt es praktisch alles zu kaufen, vom Pfannkuchen bis zum Plastikboot. Der kleinste fahrbare Strandkiosk gehört Kol Ndoj. Seine Schubkarre ist voller grüner Maiskolben, obendrauf montiert knistert ein kleiner Holzkohlengrill. Mit seiner Eigenkonstruktion beglückt Kol die Urlaubsgäste, die auch aus Serbien, Nordmazedonien und dem Kosovo an Albaniens Adriaküste reisen. Der beliebteste Badeort ist Durrës. Auf der Promenade der Hafenstadt spaziert ein älterer Herr, schaut weise lächelnd auf das trubelige Strandleben und zieht an seiner Zigarette.
    Es ist Diana Rakipi, genannt Lali, eine der letzten sogenannten Burrneshas. Lali ist eine Mann-Jungfrau, die aus der Bergwelt Nordalbaniens stammt. Einer uralten Tradition folgend konnten sich in abgelegenen Bergregionen auf dem Balkan Jungfrauen mittels Schwurs zum Mann erklären, um so beispielsweise einer ungewollten Ehe zu entgehen. Lali hat ihr Leben als Mann nicht bereut, denn sie genießt Rechte und Freiheiten, die sie als Frau nie gehabt hätte. Einige Dutzend Burrneshas gibt es noch in Albaniens Norden. Hier, wo fast alles anders und ganz besonders bezaubernd ist: Adria mit wild-charmantem Balkan-Beat! (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 21.10.2021 NDR
  • Folge 317 (45 Min.)
    „mareTV“ stellt für die Reihe „Lieblingsküste“ die beliebtesten Sehnsuchtsziele und besten Storys neu zusammen. Dieses Mal wird die östliche Adria erkundet. Die italienische Hafenstadt Triest war über 500 Jahre lang österreichisch, weshalb die Kaffeehäuser den Charme der K.-u.-k.-Monarchie atmen. Auch die Geschlechtertrennung in der Meeresbadeanstalt Bagno alla lanterna geht zurück auf kaiserliche Zeiten, eine hohe Mauer trennt die badenden Männer und Frauen. Und das ist auch gut so, finden zumindest die Stammgäste Adriano, Renato und Franco. Beim Kartenkloppen wollen sie ihre Ruhe haben.
    Mit dem Schloss Miramare bauten sich die Habsburger einen Logenplatz am Meer. Hausherr Maximilian jedoch erlebte die Fertigstellung nicht mehr. Seitdem umweht Melancholie den Meerespalast. Direktorin Rossella Fabiani tut ihr Bestes, um das bröckelnde Erbe in Schuss zu halten. Der Badeort Opatija gilt als das St. Tropez der kroatischen Halbinsel Istrien. Die Attraktion der Promenade ist eine Promenadenmischung: Hund Otto lässt sich auf einem Wakeboard stundenlang hinter dem Wassertaxi seines Herrchens herziehen. Und geht dabei nur sehr selten baden. Die Küste Kroatiens gilt mit rund 1200 Eilanden als eine inselreichsten der Welt.
    Vor Gnali bergen die Archäologinnen Irena Radic Rossi und Katarina Batur Fundstücke aus dem Holzfrachter „Gagliana“, der hier 1583 reich beladen gesunken ist. Das Wrack ist ein Zeugnis früher Globalisierung: Die „Gagliana“ hatte nicht nur Stoffe, Farben und Glas aus Venedig geladen, sondern auch Messingleuchter aus Lübeck, in Einzelteile zerlegt, damit die Kundschaft sie selbst montieren konnte. Ein Prinzip, das irrtümlicherweise als schwedische Erfindung gilt. Split ist vor allem wegen seines römischen Kaiserpalastes aus dem 4. Jahrhundert bekannt. Kaum jemand weiß, dass am Bacvice-Strand vor den Toren der Stadt eine weltweit einzigartige Sportart betrieben wird: Picigin! Andrej Svilicic und seine Mitstreiter hechten durchs seichte Wasser und geben alles, damit der aus einem Tennisball herausgeschälte Ball nicht runterfällt.
    Bauchklatscher sind hier der Königssprung. Das venezianisch geprägte Dubrovnik wird auch die „Perle der Adria“ genannt. Die historische Altstadt ist autofrei. Nur Željko Cismic darf mit seinem Elektrowägelchen frühmorgens den Gemüsemarkt beliefern. Dabei gibt er ordentlich Gas, er will fertig sein, bevor seine geliebte Stadt mit Kreuzfahrttouristen geflutet wird. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 21.10.2021 NDR
  • Folge 318 (45 Min.)
    Irlands Riviera – Die Küste der Grafschaft Cork, Cape Clear, die südlichste bewohnte Insel Irlands
    Idyllische, bunte Hafenstädtchen, spektakuläre Felseninseln und, dem Golfstrom sei Dank, mit einem angenehm milden Klima. Welch eine Küste! „Riviera“ nennen die Bewohner*innen der Grafschaft Cork deshalb ihre Heimat. Die „irische Riviera“ ist aber nicht nur malerisch, sondern auch äußerst charismatisch: Auf Cape Clear, einer schroffen Felseninsel, lebt und arbeitet der Ziegenhirte Ed Harper seit mehr als 40 Jahren, und zwar hoch oben über den Klippen. Das ist nicht gerade ungewöhnlich für Irland, aber Ed ist von Geburt an blind! Jetzt im Alter helfen ihm Freunde und Nachbarn.
    Melken aber lassen sich die Ziegen nur von Ed persönlich, vielleicht auch, weil er dabei Volks- und Gewerkschaftslieder trällert. Das kleine Dorf Skibbereen erlebt ein sportliches Wunder nach dem nächsten. Für den örtlichen Ruderclub haben Paul O’Donovan und Fintan McCarthy in Tokio eine Goldmedaille geholt und Emily Hegarty Bronze. Das „olympische Dorf“ Skibbereen ist komplett aus dem Häuschen, Lametta, Flaggen und Plakate an jeder Ecke. Sogar die grünen Briefkästen wurden jetzt golden übertüncht.
    Schwimmen ist in der Grafschaft Cork Volkssport, überall hüpfen die Leute in den Atlantik: Tagsüber arbeitet Siobhán Cronin als Chefredakteurin des Wochenblatts „The Southern Star“, aber nach Redaktionsschluss zieht es sie ins Meer, täglich. Die Rückenverletzung, die sie einst zu dem Sport gebracht hat, ist längst geheilt, jetzt geht es darum, den Kopf klar zu kriegen: „Drei Schwimmzüge im Atlantik und die Hektik des Jobs ist vergessen.“ Der Legende nach hörte der Schlossherr von Blarney Castle einst einen Schrei und rettete ein Mädchen, die Tochter einer Hexe, vor dem Ertrinken.
    Der Schlossbesitzer hatte einen Wunsch frei und wollte unbedingt von seinem Stottern befreit werden. Dazu sollte er den Blarney-Stein küssen, hoch oben in der Schlossmauer. Heute pilgern vor allem US-Amerikaner*innen mit irischen Wurzeln nach Blarney Castle, um kopfüber in schwindelerregender Höhe per Mauer-Kuss eloquent zu werden. Colum Murphy ist als Kussbegleiter beim Schloss angestellt.
    Ausgerechnet Colum selbst macht nicht gern viele Worte, kann dafür aber fest zupacken. Gerald Butler war als Leuchtturmwärter schon auf vielen Posten im Einsatz, auch am berühmten Fastnet Rock, genannt „Träne Irlands“. Das letzte Stückchen Irland nämlich, das die Amerika-Auswanderer bei der Überfahrt noch erspähen konnten. Heute ist Gerald für den spektakulären Galley Head Leuchtturm zuständig, der nur noch wenig Wartung braucht. Gerald hat trotzdem nicht viel Freizeit, denn Father McCarthy weiß, was Leuchtturmwärter so alles draufhaben.
    Also wartet Gerald auch Pfarrhaus und Kirche. Alles ist bestens in Schuss und selbst „Gottes Leuchtturm“ erstrahlt nun in einem neuen Lichtkonzept. Wer kein Boot hat, kommt auf die Insel Dursey nur mit einer abenteuerlichen Seilbahn. Die rostige Kabine aus den 1960er-Jahren nimmt maximal sechs Erwachsene auf. Hin und zurück dauert die Tour gut 15 Minuten, dazu der Akt des Ein- und Aussteigens. Beträchtliche Wartezeiten sind vorprogrammiert. Insulaner*innen haben daher Vortritt, meist sind sie schwer bepackt, ob mit Bierkiste oder Baumaterial. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.11.2021 NDR
  • Folge 319 (45 Min.)
    A close up view of common seals on the sand bank of Galgerev on Fano Island in western Denmark
    Die Wattenmeerinseln Rømø, Fanø und Mandø liegen wie ein Perlentrio in der dänischen Nordsee. Während die beiden großen Inseln Rømø und Fanø mit ihren schier endlosen Stränden stark gefragte Urlaubsziele sind, ist Mandø ein eher beschauliches Mini-Eiland. Mia Strandgaard, eigentlich Kassiererin im Supermarkt, liebt Nostalgie und Geschwindigkeit. Diese Leidenschaften kann sie perfekt auf dem kilometerlangen Strand von Rømø kombinieren, denn einmal im Jahr wird hier ein Autorennen mit sogenannten Hotrods ausgetragen, frisierten Oldtimern bis Baujahr 1947. Bereits vor 100 Jahren gab es diese Strandrennen, seit Kurzem lassen Speed-Freaks wie Mia die Tradition wiederaufleben.
    Und von den Fahrer*innen bis zu den Fans kommen dabei alle gekleidet im Stil der 1920er- bis 1940er-Jahre. Herzmuscheln sind eine Delikatesse des Wattenmeeres, aber sie sind schwer zu ergattern. Muschelexperte Jesper Voss führt seine Gruppe bis dicht ran an die tiefen Priele, die hier bei Niedrigwasser regelrechte Canyons bilden. Dann muss sie sich stampfend und hüpfend über den Wattboden bewegen. Das lockt die Schalentiere hoch und man kann sie einsammeln. Zubereitet werden sie direkt am Strand: Spaghetti Vongole à la Wattenmeer.
    Zweimal am Tag schneidet das Hochwasser Mandø vom Festland ab. Um auf die Insel oder wieder herunter zu kommen, muss Familie Nielsen helfen: Mit ihren Traktoren und Doppeldecker-Personen-Anhängern transportieren die Nielsens Menschen und Fracht über einen schmalen, vom Wasser überspülten Schotterdamm. Jens Møller Jensen ist der einzige Polizist auf der Insel Rømø. Die Politi-Station hat er direkt im eigenen Haus, inklusive Einzelzelle. Die ist eher selten belegt, bei schweren Straftaten kommen ohnehin die Kolleg*innen vom Festland.
    Jensens „Haupttatort“ ist der riesige Strand: Dort ist zwar das Befahren erlaubt, aber nicht das Übernachten in Campern und Wohnmobilen. Im Herbst hat Paul Erik Fredskild mit seinem selbst gebauten Amphibienfahrzeug richtig viel zu tun. Denn es ist die Zeit der Entenjagd. Paul Erik wird zum Jagdleiter und fährt die Jägertruppe an die besten Stellen des Reviers. Dort wird geparkt, bzw. geankert. Zur Tarnung sind alle Jäger*innen weiß gekleidet wie Schwäne. Außerdem werden überall hölzerne Enten als Lockvögel verteilt. Die sollen die Eiderentenschwärme zur Landung auf dem Wasser animieren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.11.2021 NDR
  • Folge 320 (45 Min.)
    Landscape view on calanques of Port Pin in Cassis near Marseille, Provence, France.
    Die Provence ist berühmt für ihre unendlichen Lavendelfelder. Diese Traumlandschaft hat aber auch eine wunderschöne maritime Seite: die Côte Bleue! Kleine versteckte Strände, charmante Hafenstädtchen, imposante Felsbuchten und dieses einzigartige, klare Licht lockten schon Maler wie Cézanne oder Braque hierher. Das tiefblaue Wasser gab der Küste ihren Namen, die sich von Marseille bis Martigues erstreckt. Das Städtchen wird auch „Venedig der Provence“ genannt, weil es ganz vom Wasser geprägt ist: von einem Binnensee, dem Meer und dem verbindenden Kanal.
    In den Buchten der Calanques, der steilwandigen Küsteneinschnitte im Kalkgestein des Mittelmeers, springt Lionel Franc in die Tiefe: kopfüber und mit höchster Eleganz. Er ist der Meister aller Klippenspringer hier, ein besonnener Mann, der weiß, was er tut. 36 Meter sind sein persönlicher Rekord. Bei einem ganz banalen Verkehrsunfall wurde sein Bein schwer verletzt. Seitdem kämpft er sich zurück ins Leben, zurück zum Klippenspringen. Seine ausgefeilte Technik und seine Philosophie gibt Lionel regelmäßig an Kinder und Jugendliche weiter.
    Zwei seiner Schützlinge sind bereit für ihren eigenen Rekord: 14 und 23 Meter! Wenn bei Gérard Carrodano das Telefon klingelt, ist meistens ein renommiertes Aquarium in der Leitung. Gerade hat das berühmte Musée Océanographique einen Tintenfisch bestellt. 48 Stunden bleiben Gérard nun, ein Prachtexemplar zu liefern, unversehrt selbstverständlich. Und schon taucht er ab ins Mittelmeer. Ambinintsoa Andriankajarivelo, genannt Ambi, ist Bildhauerin. Ein dynamischer Schwung zeichnet die Werke der jungen Künstlerin aus, die vor vielen Jahren mit ihren Eltern aus Madagaskar nach Marseille kam.
    Diesen Schwung beweist sie auch als leidenschaftliche Pétanque-Spielerin auf den Bouleplätzen der Hafenstadt. Es steht wieder ein Turnier an. Für ein neues Set Boulekugeln bespricht sie mit den Experten der Fabrik jedes Detail: Material, Gewicht, Riffelung. Bei „Boule Bleue“ lässt Ambi auch noch ihren Namen eingravieren. Auch das ist möglich in der ältesten Boulefabrik der Welt, gegründet 1904 von Félix Rofritsch, Kapitän auf großer Fahrt. Auch John Pendray war schon oft auf den Weltmeeren unterwegs als Peintre officiel de la Marine, als offizieller Marinemaler.
    Diese Institution gibt es nur in Frankreich. Eine Aufnahme in den kreativen Kreis kommt unter Künstlern einem Ritterschlag gleich, nur 40 Marinemaler ernennt der französische Staat. John, britisch-französischer Staatsbürger, wurde diese Ehre im Jahre 2001 zuteil. Der Liebe wegen ist er, der Grafik und Design studiert und auch schon Metro-Stationen gestaltet hat, in Marseille gelandet. Als offizieller Marinemaler erhält er zwar kein Salaire, aber erntet dafür jede Menge Ehre und trägt eine schmucke Uniform! (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 02.12.2021 NDR
  • Folge 321 (45 Min.)
    Long Island ist das „Sylt der USA“, natürlich in jeder Hinsicht XXL. Besonders die sogenannten Hamptons im äußersten Osten der fast 200 Kilometer langen Insel sind für New Yorks Upper Class sowie Prominente aus Politik und Showgeschäft der Rückzugs- und Sehnsuchtsort schlechthin. Wenn das Diensthandy von Michaela Keszler klingelt, ist oft ein Milliardär dran. Michaela ist eine der Top-Maklerinnen der Hamptons, die als eine der teuersten Regionen weltweit gelten. Michaelas Objekte beginnen bei einem Kaufpreis von etwa zehn Millionen Dollar, für ihr teuerstes Strandanwesen ruft sie derzeit 60 Millionen auf.
    Doch es leben auf Long Island nicht nur Superreiche. Die Hausangestellten der Villenbesitzer, die Gärtner*innen der Traumgrundstücke oder einfache Arbeitende, viele sind als Saisonkräfte beschäftigt. Außerhalb der Saison sind sie arbeitslos oder haben durch die Coronakrise ihren Job verloren. Dann sind sie auf die Hilfe von Holly Wheaton und ihrem Team angewiesen. Die Springs Food Pantry, eine Lebensmitteltafel für Bedürftige, hat so viel Kundschaft wie noch nie.
    Rund 200 Familien versorgen die Ehrenamtlichen einmal pro Woche. Rettungsschwimmer gelten in den USA nicht erst seit der Fernsehserie „Baywatch“ als Helden: Sie sind alle durchtrainiert, braungebrannt, jung. Fast alles davon trifft auf Bruce Meirowitz zu. Aber mit seinen 70 Jahren ist er nicht mehr ganz so jung. Am Jones Beach ist Bruce keine Ausnahme, rund die Hälfte der 30 Rettungsschwimmer hier sind schon seit den 1970er-Jahren Lifeguards. Mit ihrer Erfahrung sind sie an diesem Strand genau richtig, denn immer wieder geraten Badende und Schwimmer*innen wegen der tückischen Strömung in Not.
    In den Hamptons gibt es die wohl teuersten Fischbrötchen der Welt: Lobster-Rolls, pappige Brötchen mit Hummersalat für schlappe 30 Dollar. Die Büdchen werden trotzdem von Menschen überrannt. Vor fünf Jahren hat Lance Gumbs seinen eigenen Lobster-Roll-Imbiss eröffnet. Einen ganz besonderen, denn Lance gehört zu den Shinnecock, einem Stamm der Ureinwohner Amerikas. Die Shinnecock haben immer schon vom Meer gelebt. Die ersten Jahre waren hart, denn kaum jemand wollte Fischbrötchen von „Indianern“ kaufen.
    Aber Qualität setzt sich durch. Und inzwischen sind Lances Lobster-Rolls eine feste Größe in den Hamptons. Einen Hund zu haben, gilt unter den Reichen in den Hamptons als schick. Doch kümmern sollen sich besser Profis. Randy Handwerger ist eine von ihnen. Ihr Service: Schwimmkurse für Hunde. Eine Stunde Hausbesuch mit Planschen im eigenen Pool kostet bei ihr ab 100 Dollar. Was sich nach harmlosem Zeitvertreib anhört, ist aus Randys Sicht eine sehr sinnvolle Therapie und Disziplinübung für luxusverwöhnte Vierbeiner. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.12.2021 NDR
  • Folge 322 (45 Min.)
    „mareTV“ stellt für die Reihe „Lieblingsküste“ die beliebtesten Sehnsuchtsziele und besten Storys neu zusammen. Die Route führt dieses Mal entlang der nordamerikanischen Pazifikküste von Alaska bis nach San Francisco. Alaskas Süden: viel Wildnis und wenig Zivilisation. Michelle Masden hat sich mit den Bedingungen hier bestens arrangiert. Sie ist die einzige Wasserflugzeugpilotin weit und breit. Mit ihrer Maschine vom Typ Beaver verdient sie als Lufttaxi, Transportflugzeug ihren Lebensunterhalt.
    Und ab und an ist sie damit Retterin in der Not. Ray Rusaw sucht mit einem selbst gebauten Floß mit Materialien aus dem Baumarkt nach Gold. Gold, das seine Vorgänger im 19. Jahrhundert beim großen Goldrausch in Alaska übersehen haben. Frank und Saul Brown vom Stamm der Heiltsuk machen sich im Insellabyrinth der kanadischen Provinz British Columbia auf die Suche nach einer seltenen Delikatesse: Heringsrogen auf Alge ist hier eine wichtige Nahrungsquelle für die First Nations. Ihre Fangmethode ist nach Art der Vorväter schonend: Sie töten die Fische nicht, sondern ernten nur den Laich, den die Heringe auf den Algen hinterlassen haben.
    Gewusst wie ist auch das Motto von Dan Stewart. Er muss dafür sorgen, dass die Papierfabriken auf Vancouver Island immer schnell Nachschub haben. Das funktioniert nur mit einem Spezialfrachter, der mithilfe von Ballasttanks planmäßig Schlagseite bekommt. Durch das gezielte Fastkentern rutschen Zehntausende Baumstämme im Nu von selbst von Bord. Dan muss das schwimmende Holz nur noch einsammeln und zur Fabrik schleppen lassen.
    In der Mündung des Rogue River im US-Bundestaat Oregon warten Hunderte Sportangler auf den berühmten Königslachs, der stromaufwärts zu seinen Laichplätzen schwimmt. Aber sobald er an der Angel zappelt, schnappen Seelöwen zu. Die haben spitzgekriegt, dass die Angler ihnen die Arbeit abnehmen. Don Pedro von der Sea Lion Patrol versucht, die diebischen Dickhäuter mit seinem Schreckschussgewehr zu vertreiben. In Kaliforniens Meeresmetropole San Francisco erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer in dieser „mareTV“-Ausgabe, wie um das Leben eines jeden verletzten Seelöwen gekämpft wird im größten Meeressäuger-Hospital der Welt.
    Und schließlich gibt es einen Besuch in der Hausboot-Hochburg von Sausalito Victoria Colella. Sie steht aufgrund ihrer spirituellen Kräfte in direkter Verbindung mit „dem mächtigen Herrscher der See“ und löscht mit dessen Hilfe den alten Namen ihres Bootes aus. Das Ritual funktioniert nur mit reichlich Konsum von Champagner. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.12.2021 NDR

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