Folge 362

  • High Society oder Hartz IV: Wer sind die wahren Asozialen?

    Folge 362
    Heinz Buschkowsky – Der Berliner Bezirksbürgermeister sorgt in diesen Tagen mit seinem Buch „Neukölln ist überall“ für heftige Diskussionen. Es überrasche ihn immer wieder, „mit welcher Selbstverständlichkeit Menschen davon ausgehen, dass es die natürliche Aufgabe der Gemeinschaft sei, sie zu alimentieren“, schreibt der streitbare SPD-Politiker über junge Arbeitslose und Einwanderer. Weitere finanzielle Leistungen für Arme seien keine Lösung. So gäben viele Familien die für Kinder vorgesehene staatliche Unterstützung eher für Zigaretten und Alkohol aus, meint Buschkowsky.
    Alexander Kraft – Innerhalb von sechs Jahren hat sich der Jurist zum Chef und Besitzer eines Unternehmens hochgearbeitet, das Luxusimmobilien in Frankreich verkauft. „Alles, was ich besitze, habe ich mir selbst erarbeitet“, sagt Alexander Kraft. Heute verfügt der 40-Jährige über ein achtstelliges Vermögen, eine ansehnliche Oldtimer-Sammlung und einen Hauptwohnsitz in Monaco. Die Pläne des französischen Premier Francois Hollande zur Reichenbesteuerung kritisiert er hart: „Es ist enteignungsgleich. In der Realität findet eine massive Kapitalflucht im Land statt.
    So gehen Steuern, aber vor allem auch Arbeitsplätze verloren!“ Renan Demirkan – „Noch nie klaffte die soziale Schere so weit auseinander wie heute! Noch nie waren in der Bundesrepublik so viele Menschen von Armut bedroht oder leben bereits in Armut“, sagt die Bestsellerautorin („Schwarzer Tee
    mit drei Stück Zucker“), die die Auswüchse des Finanzkapitalismus kritisiert. Walter Wüllenweber „Alle tricksen: die Reichen beim Finanzamt, die Armen beim Sozialamt“, beklagt der Autor in seinem Buch „Die Asozialen. Wie Ober- und Unterschicht unser Land ruinieren – und wer davon profitiert“.
    Die Geldelite stelle sich als verfolgte und ausgebeutete Minderheit dar. Dabei werde Profit aus Kapitalgeschäften in Wahrheit viel niedriger besteuert als das Arbeitseinkommen der Beschäftigten. Und die Armen verfügten über genügend Geld und seien „bestens mit Flachbildschirmen und Spielkonsolen“ ausgestattet. Helena Fürst – „Hartz IV ist ein politisch gewolltes Abstellgleis für Menschen, die in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr haben“, sagt Helena Fürst. Als „Anwältin der Armen“ kümmert sie sich in der gleichnamigen RTL-Sendung um die Probleme der Armen.
    „Ich zeige den Politikern und allen Menschen in Deutschland, dass Hartz IV kein Luxusleben ist, wie viele meinen.“ Den meisten gehe es sehr schlecht, weil sich die Jobcenter nicht ausreichend kümmerten, beklagt die gelernte Betriebswirtin. Hans-Jürgen Czentarra – Seit zehn Jahren ist der gelernte Industriekaufmann arbeitslos und stellt fest: Arbeit lohnt sich nicht immer. „Die Leute verkaufen ihre Seele für einen Ausbeuter-Lohn.“ Der 62-Jährige engagiert sich ehrenamtlich als Stadtteilbürgermeister in Erfurt, wo jeder dritte sein Schicksal teile. „Die meisten wollen arbeiten, aber die Situation ist katastrophaler als jemals zuvor.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.09.2012Das Erste

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Sa 29.09.2012
23:20–00:35
23:20–
Do 27.09.2012
01:25–02:40
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Mi 26.09.2012
02:25–03:40
02:25–
Di 25.09.2012
23:30–00:45
23:30–
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