2006/2007, Folge 140–160

  • Folge 140
    Prof. Dr. Florian Holsboer, 61: Der Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München zählt zu den weltweit führenden Depressionsforschern. Mit dem Blick des promovierten Chemikers geht der heutige Medizinprofessor psychischen Krankheiten auf den Grund. „Gefühle sind letztlich molekularbiologische Veränderungen in den Nervenzellen“, sagt Holsboer, der auch Fußballstar Sebastian Deisler behandelte. Andrea M. Hesse, 47: Jahrelang suchte die Journalistin und zweifache Mutter die richtige Therapie für ihre Depressionen, die nach der Geburt des ersten Kindes begannen. „Geholfen hat mir eine Gesprächstherapie plus Antidepressivum“, sagt Andrea M. Hesse und fügt hinzu: „Eine Depression ist ein ernstes medizinisches Problem, das sofort in die Hände von Fachleuten gehört.“ K., 39 : Zweimal versuchte der Diplom-Kaufmann sich das Leben zu nehmen.
    Nach beruflichen und privaten Krisen war der 39-Jährige in eine tiefe Depression gefallen. „Ich hatte mir jede Existenzberechtigung abgesprochen“, sagt K., der familiär vorbelastet ist. Seine Mutter und Großmutter waren depressiv. Karin Arnd-Büttner, 54: Ihr Mann hatte jahrelang unter schweren Depressionen gelitten, bevor er sich vor zehn Jahren das Leben nahm. Um Angehörigen mit ähnlichem Schicksal zu helfen, hat die zweifache Mutter eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.01.2007Das Erste
  • Folge 141
    Manfred Gnjidic Der Ulmer Strafverteidiger ist der Anwalt von Khaled el Masri, der 2004 von mutmaßlichen CIA-Agenten nach Afghanistan verschleppt wurde. Masris Entführer hielten den gebürtigen Libanesen, der seit 1995 deutscher Staatsbürger ist, für einen islamischen Terroristen. Nach mehrmonatiger Haft in einem afghanischen Gefängnis erkannten die Amerikaner den Irrtum und schickten Masri zurück nach Europa. Gnjidic kritisiert nicht nur die amerikanischen Behörden, sondern auch die ehemalige Bundesregierung.
    ?Khaled el Masri ist heute ein gebrochener Mann?, sagt sein Anwalt. Bernhard Docke Der Anwalt des langjährigen Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz klagt an: „Es ist erwiesen, dass Murat Kurnaz lediglich am falschen Ort zur falschen Zeit war.“ Docke erhebt schwere Vorwürfe gegen Außenminister Steinmeier. „Als Minister im Bundeskanzleramt war er dafür verantwortlich, dass Herr Kurnaz entrechtet und unter Folter vorsorglich in Guantanamo gelassen wurde.“ Volker Bouffier Der hessische Innenminister (CDU) warnt Anhänger einer multikulturellen Gesellschaft vor zu großer Gutgläubigkeit gegenüber dem Islam.
    Bouffier schließt nicht aus, dass einzelne Vertreter islamischer Religionsgemeinschaften ihre Dialogbereitschaft in der Öffentlichkeit nur vortäuschen. Verstärkt müsse man auch auf diejenigen achten, die bewusst zum Islam übertreten, sagt Bouffier: „Man weiß, dass einzelne Konvertiten sich durch eine extreme Radikalität auszeichnen.“ Henryk M. Broder Der Journalist und Bestsellerautor („Hurra, wir kapitulieren!“) warnt, dass sich Europa mit seiner Politik der Toleranz in einen islamischen Kontinent verwandelt.
    „Wir setzen der islamischen Offensive nichts entgegen – außer Angst und Feigheit“, kritisiert der Ludwig-Börne-Preisträger. „Völlig zu Recht halten die islamischen Fundamentalisten den Westen für schwach und dekadent.“ Jürgen Fliege Der evangelische Pfarrer und TV-Moderator setzt sich für die Freiheit der Religionen ein und warnt vor Vorurteilen gegenüber Muslimen. „Was geht es uns an, warum Murat Kurnaz nach Pakistan fährt?“, fragt Fliege. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.02.2007Das Erste
  • Folge 142
    München (ots) – Nach dieser Sendung geht Sandra Maischberger in die Babypause. Am 20. Februar zeigt das Erste eine Wiederholung der Folge „Reporterlegenden – Die Stunde der Veteranen“ mit Peter Scholl-Latour, Wolf von Lojewski u.a. In den darauf folgenden Sendungen zwischen dem 27. Februar und dem 10. April wird Sandra Maischberger von sieben prominenten Gastmoderatoren vertreten. Am 17. April kehrt die TV-Journalistin zur 150. Sendung von „Menschen bei Maischberger“ aus der Babypause zurück. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.02.2007Das Erste
  • Folge 143
    Peter Scholl-Latour „Ich fühle mich fast als Libanese“, sagt der vielfach ausgezeichnete Nahost-Experte, der in Beirut studiert hat. Vor 50 Jahren trampte er als Reporter mit dem Rucksack durch die Sahara. „Heute wäre das Selbstmord.“ Wolf von Lojewski Der frühere ARD-Korrespondent in Washington warnt vor wachsenden Gefahren für Reporter in Krisengebieten. „Die Bedrohung ist unkalkulierbar geworden“, so von Lojewski, der vor kurzem eine Namibia-Reportage drehte. Dieter Kronzucker Der langjährige Auslandskorrespondent zeigt sich keinesfalls überrascht von wachsenden Terroraktivitäten in Deutschland. Die Bundesrepublik sei ein festes Ziel des internationalen Terrorismus.
    „Es spielt keine Rolle, ob wir uns aktiv an Militäraktionen beteiligen.“ Dagobert Lindlau „Die meisten Politiker sind Showmaster, und die meiste Politik ist Politik for Show“, lautet das Fazit des langjährigen ARD-Chefreporters nach zehn Jahren „Weltspiegel“-Moderation. Von der ersten Stunde an hat der Journalist und Buchautor („Reporter. Eine Art Beruf“) das deutsche Fernsehen mit Reportagen aus Krisengebieten geprägt. Lothar Loewe Der erste ARD-Korrespondent in Ost-Berlin blickt mit Sorge auf die Lage im Nahen Osten: „Wenn die Iraner an ihren nuklearen Ambitionen festhalten und Israel zum Präventivschlag ausholt, stehen wir vor dem Dritten Weltkrieg.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.02.2007Das Erste
  • Folge 144
    Jörg Schönbohm „Der Mangel an Wertorientierung ist ein wichtiger Grund für die zunehmende Jugendgewalt“, sagt der brandenburgische Innenminister (CDU). Schönbohm kritisiert die familienpolitischen Pläne von Bundesministerin Ursula von der Leyen: „Die Probleme mit gewaltbereiten Jugendlichen hängen auch damit zusammen, dass beide Eltern arbeiten wollen oder müssen.“ Cem Özdemir Härteren Strafen für jugendliche Gewalttäter steht der grüne Europaabgeordnete kritisch gegenüber. Er setzt auf Prävention. Dass Migration und Gewalt zwingend zusammenhängen, bezweifelt der Sohn türkischer Eltern. Gewalt resultiere viel mehr aus dem niedrigen Bildungsniveau.
    Rita Wohlgemuth Die Leiterin einer Kölner Hauptschule hat erlebt, dass Lehrer mit dem Messer bedroht wurden. Seit Jahren versucht sie mit Erfolg, die Gewalt an der Schule einzudämmen, auch mit patrouillierenden Polizisten. Trotzdem stellt sie fest: „Respekt und Mitleid nehmen immer mehr ab.“ Andreas Müller Der Richter am Amtsgericht Bernau wurde wegen seines harten Vorgehens gegen jugendliche Straftäter bundesweit bekannt. „Das Strafrecht muss nicht verschärft, sondern nur konsequent angewandt werden“, sagt Müller, der eine wachsende Verrohung unter Jugendlichen feststellt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.02.2007Das Erste
  • Folge 145
    Karin Tietze-Ludwig (Fernsehmoderatorin, Mutter lebte im Pflegeheim), Dr. Norbert Blüm (früherer Sozialminister, CDU), Prof. Dr. Klaus Dörner (Psychiater, Gegner von Pflegeheimen), Ulrich Marseille (Pflegeheimbetreiber), Ilse Biberti (Schauspielerin, pflegt ihre Eltern zu Hause), Markus Breitscheidel (Enthüllungsautor, arbeitete verdeckt in Altenheimen) Karin Tietze-Ludwig: Fünf Jahre bis zu ihrem Tod lebte die Mutter von Karin Tietze-Ludwig in einem Alten- und Pflegeheim. Die Fernsehmoderatorin fand ihre Mutter, die die letzten beiden Jahre bettlägerig war, dort „bestens versorgt“.
    Trotz der durchweg positiven Erfahrungen möchte sie selbst nicht in ein Altenheim ziehen. Dr. Norbert Blüm: Der ehemalige Sozialminister verteidigt die von ihm 1995 eingeführte Pflegeversicherung: „Sie hat den Menschen geholfen, die vorher keine Hilfe bekamen. Alles Gerede, sie madig zu machen, lassen mich nicht daran zweifeln: Das war richtig!“ Prof. Dr. Klaus Dörner: Der Psychiater fordert die Abschaffung der Pflegeheime, spricht von Zwangsunterbringung und sieht in einem Familienmodell die Lösung.
    „Die Lebensqualität in einer Pflegefamilie, so grob die auch sein mag, ist dreimal besser als jedes heutige Alten- und Pflegeheim“, sagt der legendäre Psychiatriereformer. Ulrich Marseille: „Ich will Deutschlands Pflegediscounter werden“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der Marseille-Kliniken AG. Mehrbettzimmer und Gemeinschaftsbäder sollen die Kosten senken. Der Unternehmer fordert mehr Wettbewerb in der Pflegebranche. Ilse Biberti: Die Schauspielerin und Buchautorin („Hilfe, meine Eltern sind alt“) pflegt ihre Eltern zu Hause.
    Eine Einweisung ins Altenheim kam für sie trotz aller Strapazen der häuslichen Pflege nicht infrage. Ilse Biberti ist überzeugt: „Es ist die kostbarste Zeit meines Lebens.“ Markus Breitscheidel: Der Enthüllungsautor zeichnet ein erschütterndes Bild vom Alltag in deutschen Pflegeheimen. Ein Jahr lang hat er verdeckt in Heimen gearbeitet. „Ich hatte ständig ein schlechtes Gewissen“, so der studierte Wirtschaftswissenschaftler. Hilflose Alte würden oft von unqualifizierten Pflegekräften im „Akkord abgearbeitet“ und mit Medikamenten ruhig gestellt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.03.2007Das Erste
  • Folge 146
    Roman Herzog: Vor fast genau zehn Jahren, im April 1997, sprach der damalige Bundespräsident in seiner Berliner Rede den legendären Satz: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen“. Auch nach seiner Amtszeit (1994 – 1999) prägte der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts die Reformdebatte. Jetzt hat Roman Herzog seine politischen Memoiren vorgelegt. Gabriele Pauli Die CSU-Politikerin geißelt Doppelmoral und mangelnden Reformwillen ihrer Partei. ?Ich erwarte immer noch, dass die CSU sich öffnet und einen anderen Umgang mit Kritikern pflegt?, so die Stoiber-Kritikerin. Vor wenigen Tagen hat Gabriele Pauli überraschend ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur für das Amt der Fürther Landrätin erklärt.
    Ihrer Partei will sie die Treue halten: „Mein Platz ist in der CSU.“ Christoph Meineke Der 27-jährige Volkswirt ist Deutschlands jüngster Bürgermeister. Das Stadtoberhaupt in Wennigsen bei Hannover hat weder Parteibuch noch langjährige politische Praxis – aber Rückenwind aus Berlin. „Was da abläuft, ist der beste Grund, einen Parteilosen zu wählen“, sagt Christoph Meineke. Heide Simonis Zwölf Jahre lang hatte sie als einzige Frau in Deutschland das Amt eines Ministerpräsidenten inne.
    Nach ihrer Abwahl 2005 zog sich Heide Simonis völlig aus der Politik zurück. „Die Distanz bewirkt, dass man leichter die Wirkung der Politik auf die Menschen beurteilen kann“, sagt die heutige Unicef-Vorsitzende, die kürzlich zusätzliche Gelder für die Kinderbetreuung in Deutschland forderte. Hans-Ulrich Jörges „Die Kluft zwischen Politik und Wählern war noch nie so tief wie heute“, klagt der Leiter des Berliner „Stern“-Büros. Nur noch fünf Prozent der Deutschen glaubten, dass sie die Politik durch Wahlen mitbestimmen können. Die Losung laute Teilhabe des Volkes: „80 Prozent der Bürger wollen Volksentscheide.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.03.2007Das Erste
  • Folge 147
    Deutsche TV-PremiereDi 20.03.2007Das Erste
  • Folge 148
    Deutsche TV-PremiereDi 27.03.2007Das Erste
  • Folge 149
    Deutsche TV-PremiereDi 03.04.2007Das Erste
  • Folge 150
    Sandra Maischberger ist in der Babypause Sandra Maischberger ist bis 17. April in der Babypause. Bis sie wiederkommt, führen prominente Gastmoderatoren durch die Sendung. Gaby Dohm: Die Schauspielerin blickt mit Sorge auf eine zunehmende sexuelle Verwahrlosung der Jugend und den Fall der letzten Tabus. „Den Kindern wird der Glaube an die Liebe genommen“, mahnt die frühere Klosterschülerin, die die Sexualisierung des Fernsehens anprangert. Bushido: Der Berliner Rap-Musiker bringt Eltern, Pädagogen und Politik mit sexistischen, gewalttätigen Texten auf die Barrikaden.
    „Wenn man sagt, dass meine Musik schlimmes Zeug ist, wird es für die Kids doch erst richtig interessant“, sagt Bushido, derzeit eines der erfolgreichsten Jugendidole Deutschlands. Daniela und Waltraud Rögner: Mit zwölf Jahren wurde Daniela Rögner schwanger. Sie entschied sich für das Kind und gegen eine Abtreibung. Heute ist ihre Tochter fünf Jahre alt. „Ohne meine Eltern hätte ich das alles nicht hingekriegt“, sagt die 18-Jährige. Mutter Waltraud unterstützt ihre Tochter. Prof. Dr. Jakob Pastötter: „Pornographie wird zur Leitkultur der Unterschicht“, warnt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Sexualforschung.
    Pornographie sei gefährlich, weil sie eine falsche Wirklichkeit widerspiegle. Dr. Esther Schoonbrood (Bild: www.aeggf.de) Dr. Esther Schoonbrood Die Ärztin aus Essen gibt Aufklärungsunterricht in Schulklassen. „Die Gesellschaft setzt keine Grenzen mehr“, lautet das Fazit der zweifachen Mutter. Das Schamgefühl der Jungen werde „völlig platt gemacht“ durch die Berieselung aus dem Internet. Die Landesrundfunkanstalten der ARD Bayerischer Rundfunk Hessischer Rundfunk HR Mitteldeutscher Rundfunk MDR (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.04.2007Das Erste
  • Folge 151
    Sandra Maischberger kehrt zur 150. Ausgabe von „Menschen bei Maischberger“ aus der Babypause zurück. Rund zwei Monate nach der Geburt ihres Sohnes wird sie am kommenden Dienstag wieder ihre ARD-Talksendung übernehmen. „Ich freue mich auf die Arbeit, auf die Kollegen“, sagt die TV-Journalistin. In den vergangenen sieben Wochen hat sie sich von prominenten Gastmoderatoren vertreten lassen. Gäste: Christina Rau (Witwe von Johannes Rau), Marianne Koch (Ärztin), Christian Nürnberger (Autor), Maria Steuer (Kinderärztin), Hiltrud Hartwig (SOS-Kinderdorfmutter) Christina Rau Seit vielen Jahren engagiert sich die Witwe des früheren Bundespräsidenten für Not leidende Kinder in aller Welt.
    Seit kurzem ist sie Schirmherrin von „Action!Kidz“, einer Aktion der Kindernothilfe gegen Kinderarbeit. „So wie wir in unsere Kinder investieren, so gestaltet sich unsere Zukunft“, sagt Christina Rau, selbst dreifache Mutter. Dr. Marianne Koch „Ein Kind braucht mehr als nur die Mutter“, lautet die Diagnose der Ärztin, Autorin und früheren Schauspielerin. In ihrem neuen Ratgeber für Eltern setzt sich die Mutter von zwei Söhnen und Großmutter von vier Enkeltöchtern mit der körperlichen und geistigen Entwicklung von Kindern auseinander.
    Nach dem Ende ihrer Schauspielkarriere ließ sich Marianne Koch 1985 mit einer eigenen Praxis als Internistin nieder. Christian Nürnberger „Die Bedeutung der Mutter wird überschätzt“, sagt der Bestsellerautor („Der Erziehungsnotstand“). „Auch unter Müttern gibt es glatte Versager.“ Entscheidend für die Entwicklung des Kindes sei ein intaktes Umfeld. „Was kann eine Hausfrau ihrem Kleinkind bieten, während sie putzt, wäscht, kocht und bügelt?“ fragt der Ehemann der TV-Moderatorin Petra Gerster.
    Maria Steuer „Kinderkrippen sind schädlich“, sagt die Kinderärztin und Mitinitiatorin der Kampagne „Familie sind WIR!“. Die Mutter dreier Kinder attackiert die Familienpolitik der Bundesregierung. Außenbetreuung, so Maria Steuer, könne seelische Narben hinterlassen und zu Spätfolgen wie Depressionen führen. Hiltrud Hartwig Die gelernte Erzieherin arbeitet seit fast 20 Jahren als SOS-Kinderdorfmutter in Schleswig-Holstein. Zehn Kinder hat sie in dieser besonderen Form einer Großfamilie aufgezogen, rund um die Uhr. In SOS-Kinderdörfern wachsen elternlose und verlassene Kinder auf. SOS-Kinderdorfmütter sind meistens alleinstehend. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.04.2007Das Erste
  • Folge 152
    Deutsche TV-PremiereDi 24.04.2007Das Erste
  • Folge 153
    Anke Engelke: Die Entertainerin unterstützt den Kampf gegen Malaria in Afrika. „Alle 30 Sekunden stirbt ein Kind an Malaria“, so die Botschafterin des Deutschen Medikamenten-Hilfswerks „action medeor“. „Helfen ist so einfach“, sagt Anke Engelke, die in wenigen Tagen wieder nach Tansania reisen wird. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.05.2007Das Erste
  • Folge 154
    Deutsche TV-PremiereDi 08.05.2007Das Erste
  • Folge 155
    Gitte Daun Nach Migräneattacken griff die Sekretärin immer wieder zu starken Schmerzmitteln. Mit der Zeit begann sie auch bei seelischen Problemen solche Tabletten zu nehmen. „Da reichte schon mal schlechte Laune.“ Die Nebenwirkungen waren fatal: Über 20 Jahre lang kämpfte die allein erziehende Mutter gegen eine schwere Medikamentensucht. Vor wenigen Tagen hat die 53-Jährige ihre Therapie abgeschlossen. Dr. Rüdiger Holzbach Die Gefahren der Medikamentensucht werden „kolossal unterschätzt“, warnt der Chefarzt der Abteilung Suchtmedizin der Westfälischen Kliniken an der Klinik Warstein. Bis zu zwei Millionen Deutsche seien medikamentensüchtig.
    Nicht nur verschreibungspflichtige Schlaf- und Schmerzmittel hätten ein hohes Suchtpotential. Auch viele rezeptfreie Medikamente führten in die Abhängigkeit, so der Suchtmediziner. Christiane F. Mit ihrer Lebensbeichte wurde die Berlinerin Ende der 70er Jahre als „Kind vom Bahnhof Zoo“ schlagartig bekannt. Nach unzähligen Entzügen und Rückfällen schaffte Christiane F. es, sich von den Drogen loszusagen. Heute lebt die 44-Jährige, deren Sucht mit Tabletten begann, mit ihrem elfjährigen Sohn vor den Toren Berlins. Brigitta Reitz Stress als Erklärung für Drogenkonsum lässt die Drogenkritikerin („Elternkreis drogengefährdeter und drogenabhängiger Jugendlicher“) nicht gelten.
    Die heutige Generation glaube, „man könne ohne Anstrengung durch Drogen glücklich sein.“ Brigitta Reitz, deren Sohn selbst drogenabhängig war, wünscht sich eine suchtfreie Gesellschaft. Dr. Henrik Jungaberle „Alle Drogen haben gute und schlechte Seiten, ob jemand süchtig wird, hängt von vielen Faktoren ab, nicht nur von der Droge“, sagt der Suchtpräventionsforscher aus Heidelberg. „Keine Droge macht zwangsläufig süchtig.“ Moralische Appelle zur Abschreckung würden nur das Gegenteil bewirken, sagt der Psychotherapeut. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.05.2007Das Erste
  • Folge 156
    Felicitas Schirow Die Bordellbetreiberin hat erfolgreich vor Gericht dafür gekämpft, dass Prostitution heute juristisch nicht mehr sittenwidrig ist. Damit gab sie den Anstoß für das vor fünf Jahren beschlossene Prostitutionsgesetz, wonach Huren sich sozial absichern können. „Früher stand ich mit einem Bein im Knast“, sagt die 49-Jährige, die selbst viele Jahre als Hure arbeitete. „Heute bin ich eine stinknormale Unternehmerin, und die Frauen profitieren davon, dass ich den Laden legal führe.“ Domenica Niehoff „Das Prostitutionsgesetz ist unserer Gesellschaft leider weit voraus“, klagt Deutschlands prominenteste Ex-Hure, die heute eine Pension in der Eifel führt.
    Immer noch würden Prostituierte von den meisten Menschen geächtet und diskriminiert. Die grassierende Doppelmoral lasse das Gesetz zwangsläufig ins Leere laufen, so die 61-Jährige, die auch als Streetworkerin für die Rechte von Prostituierten kämpfte. Alexander Gerhardinger Der Wiener Bordellbetreiber sieht sich als „seriösen Unternehmer“ und verspricht „Bordelle für alle“. Sein Geschäftsmodell: Kunden und Prostituierte zahlen Eintritt, das Geld für die Dienstleistung fließt in die Taschen der Huren. „Damit werden Zuhälter überflüssig und die Prostitution entkriminalisiert“, sagt Gerhardinger, der mit seinem Unternehmen demnächst an die Börse gehen will.
    Inge Hauschildt-Schön Die 68-jährige Marburgerin gründete eine Bürgerinitiative gegen den Bau eines Großbordells. „Freiwilliges Anschaffen ist ein Mythos“, sagt Inge Hauschildt-Schön. Prostitution sei nicht das älteste Gewerbe der Welt, „sondern die älteste Form männlicher Gewalt gegen Frauen und Mädchen“. Julia „Hure ist mein Traumberuf geworden“, sagt Julia aus Cottbus. Seit 1999 geht die 26-Jährige anschaffen. Das Prostitutionsgesetz habe ihr dabei allerdings kaum Vorteile gebracht. „In den Ämtern werde ich immer noch schief angeschaut.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.05.2007Das Erste
  • Folge 157
    Roman Herzog Vor zehn Jahren sprach der damalige Bundespräsident in seiner Berliner Rede den legendären Satz: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen.“ Heute sieht Roman Herzog seine Forderung endlich umgesetzt: „Die große Koalition ist die Ruck-Regierung.“ Dennoch warnt der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts weiterhin vor Lethargie und faulen Kompromissen. „Die Deutschen sind generell zu lethargisch, was den Umbau anbelangt.“ Rudolf Dreßler Der Sozialexperte der SPD droht mit einem Wechsel zur Linkspartei. „Es ist verheerend, dass die SPD beim Sozialabbau mitwirkt“, so Dreßler, der vielen Genossen als soziales Gewissen der Partei gilt.
    Der Übertritt von Oskar Lafontaine zur Linken, zu dem er bis heute ein gutes Verhältnis pflegt, sei nur „logisch und konsequent“ gewesen. Otto Graf Lambsdorff Der Ehrenvorsitzende der FDP warnt vor blinder Euphorie angesichts glänzender Konjunkturdaten. „Die Politik hat wenig Anteil an der guten Entwicklung“, so der frühere Bundeswirtschaftsminister. Moderate Lohnentwicklung und Anpassung an die Globalisierung seien die Hauptgründe für das Wirtschaftswachstum. Der globale Boom überdecke nationale Fehler und Versäumnisse. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.05.2007Das Erste
  • Folge 158
    Hildegard Hamm-Brücher „Der Weltwirtschaftsgipfel ist heute kaum mehr als eine große Show“, kritisiert die langjährige FDP-Politikerin und Bundesministerin. Auch die Sicherheitsmaßnahmen seien überzogen. Bis heute gilt Hamm-Brücher, die ihre Partei 2002 im Zuge der Möllemann-Affäre verließ, über Parteigrenzen hinweg als liberale Vordenkerin. Nathalie Licard Die französische Moderatorin und Assistentin von Harald Schmidt ist bekennende Sozialistin. Frankreichs neuen Präsidenten Sarkozy hält sie für eine „Katastroff – noch schlimmer als Stoiber“. Seit 1997 ist die Wahlkölnerin mit dem unverwechselbaren französischen Akzent fester Bestandteil von Schmidts TV-Show.
    Melinda Crane „Amerika ist reif für einen weiblichen Präsidenten“, sagt die profilierteste amerikanische Journalistin in Deutschland („Deutsche Welle“). Bush habe sich mit seiner Klimapolitik isoliert. Der Konflikt zwischen den USA und Russland sei indes nicht so gefährlich, wie es den Anschein habe. Mascha Kritchevskaia Die russische Radiomoderatorin glaubt nicht, dass es angesichts der angespannten Beziehungen zwischen Russland und den USA zu einem neuen Kalten Krieg kommen wird.
    Mascha Kritchevskaia ist die Stimme des russischsprachigen Senders „Radio Russkij Berlin“. Inge Feltrinelli Italiens bekannteste Verlegerin ist Merkel-Anhängerin und doch überzeugte Anarchistin. 1960 heiratete die gebürtige Essenerin den Verleger Giangiacomo Feltrinelli, der 1972 von einer Bombe getötet wurde. Seitdem leitet die Berlusconi-Kritikerin eines der größten Verlagshäuser Italiens. Michiko Mae ?Eine Angela Merkel wird es bei uns nicht geben?, sagt die japanische Professorin von der Universität Düsseldorf. Japanische Frauen hätten es in Politik und Wirtschaft nach wie vor viel schwerer als hierzulande.
    Hella Pick Die britische Publizistin zählt zu den renommiertesten Journalisten ihres Landes. Über 30 Jahre schrieb die gebürtige Wienerin, die vor dem Zweiten Weltkrieg emigrieren musste, für „The Guardian“. Mit einem Buch über Simon Wiesenthal machte sie international von sich reden. Robin Curtis Die kanadische Medienwissenschaftlerin kritisiert das patriotisch-religiöse Welt-bild der USA. „Unser kanadisches Selbstverständnis ist weitaus differenzierter“, sagt Robin Curtis, die in den 80ern nach Deutschland kam. Kanada sei traditionell ein liberales Land. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.06.2007Das Erste
  • Folge 159
    Zum ersten Mal in einem gemeinsamen Fernsehinterview. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.06.2007Das Erste
  • Folge 160
    Deutsche TV-PremiereDi 19.06.2007Das Erste

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