2005/2006, Folge 99–117

  • Folge 99
    Deutsche TV-PremiereDi 24.01.2006Das Erste
  • Folge 100
    Im Juli 2004 starb TV-Journalist Bodo Hauser nach einem Behandlungsfehler während einer Not-OP in einer Krefelder Klinik. Rechtsanwalt Thomas Weimann vertritt die Witwe des „Frontal“-Moderators. Der Düsseldorfer Jurist ist sich sicher: „Da hat nicht nur der Chefarzt versagt. Da hat ein ganzes Team versagt.“ Salvatore Stazzanti Sein Vater verblutete, nachdem ihm ein neues Hüftgelenk eingesetzt wurde – in der Klinik, in der auch Bodo Hauser starb. Jetzt erhebt Salvatore Stazzanti Vorwürfe gegen die behandelnden Ärzte: „Mein Vater hatte nach der OP schlimme Schmerzen. Später wurde festgestellt, dass bei dem Eingriff eine Arterie verletzt wurde.
    Acht Tage später war mein Vater tot.“ Dr. Christian Zimmermann Der Präsident des Allgemeinen Patienten-Verbands in Marburg schätzt, dass jährlich 25.000 Menschen durch Behandlungsfehler sterben. „Die gemeldeten Fälle dürften nur die Spitze des Eisberges sein.“ Der Anästhesist kritisiert mangelnde Hygiene und Obrigkeitshörigkeit in den Krankenhäusern sowie fehlende Qualitätskontrollen im Gesundheitswesen. Dr. Dieter Mitrenga Der Kölner Klinikchefarzt und Vorstand des Marburger Bundes weist die Kritik an mangelnder Kontrolle der Krankenhäuser entschieden zurück: „Wir kümmern uns selbst um unsere Behandlungsfehler.“ Seit 30 Jahren gebe es eine Gutachterkommission der Ärztekammer.
    Vivienne Scheil Weil die behandelnden Ärzte 1996 einen entscheidenden Fehler begingen, ist ihr 15-jähriger Sohn heute ein Pflegefall. Die verantwortlichen Mediziner durften ihre Approbation behalten. Erst auf dem Weg einer Zivilklage erstritt Vivienne Scheil 500.000 Euro Schmerzensgeld – die höchste Summe, die ein deutsches Gericht einem Opfer ärztlicher Behandlungsfehler bislang zugesprochen hat. „Menschen bei Maischberger“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent Television im Auftrag des WDR (Redaktion: Carsten Wiese) Kontakt: (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.01.2006Das Erste
  • Folge 101
    Deutsche TV-PremiereDi 07.02.2006Das Erste
  • Folge 102
    Günther Beckstein Der bayerische Innenminister gilt als sicherheitspolitischer Hardliner. Er setzte sich für die Lockerung des Datenschutzes ein, kämpft für ein schärferes Zuwanderungsgesetz und regt an, „gefährlichen Personen, die wir nicht abschieben dürfen, elektronische Fußfesseln anzulegen“. Zur Fußball-WM fordert der CSU-Politiker strenge Einreisekontrollen für muslimische Fans. Hannelore Hoger Die Hamburger Schauspielerin und TV-Kommissarin („Bella Block“) verfolgt die Diskussion um den gläsernen Bürger mit Sorge. „Niemand weiß doch, welche Überwachungsmöglichkeiten der Staat überhaupt hat.“ Im Zeitalter der elektronischen Medien wie Internet und Handy könne man sich des Schutzes seiner persönlichen Daten nicht mehr sicher sein.
    Jutta Ditfurth Die Ökologin, Feministin und Mitbegründerin der Grünen ist überzeugt, dass der Polizeistaat längst deutsche Wirklichkeit ist. Immer mehr öffentliche Gelder flössen in „die Überwachung und immer weniger in soziale Hilfe“, so die Symbolfigur der politischen Linken, die heute für die Partei ÖkoLinX im Frankfurter Stadtparlament sitzt.
    Wer gläserne Bürger wolle, betrachte alle Menschen als potentielle Täter. Andreas Weigend Das Internet wird unsere neue Heimat sein, glaubt der Computerexperte und frühere Chefwissenschaftler von „Amazon“. „Schon jetzt kommunizieren wir nicht mehr mit 50 Leuten in unserem Dorf, sondern mit 50 Millionen im Web.“ Zugleich warnt der Internet-Pionier vor einer Hysterie angesichts der Sicherheitslücken im Netz. Die gebe es im normalen Leben auch. Peter Schaar Der Bundesdatenschutzbeauftragte warnt vor einer „Rundumüberwachung“ durch den Staat.
    Mithilfe von Kontenabfragen oder Maut-Daten etwa könnten Bürger selbst im Alltag überwacht werden. Peter Schaar fordert ein neues Datenschutzgesetz, um die Menschen besser vor staatlicher Kontrolle zu schützen. Klaus Jansen Der Kriminalhauptkommissar und Terrorismusexperte bemängelt „klare Defizite“ bei der Terrorbekämpfung in Deutschland. Die „Sicherheitsarchitektur“ stamme aus der Zeit des Kalten Krieges. Sie sei nie an die neuen Herausforderungen angepasst worden, kritisiert der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, der lange als verdeckter Ermittler im Staatsschutz gearbeitet hat. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.02.2006Das Erste
  • Folge 103
    Christian Wulff Ob Gesundheitsreform oder Atomausstieg: Schwarz-Rot steht vor einer Belastungsprobe. Der niedersächsische Ministerpräsident warnt vor einem Profilverlust der Koalitionspartner. „Beide Parteien könnten auf jeweils 30 Prozent abrutschen, wenn wegen der ständig notwendigen Kompromisse Konturen verloren gehen“, warnte der CDU-Vizechef kürzlich Henning Scherf Die einstige Symbolfigur der SPD-Linken galt immer als Fürsprecher der Großen Koalition. „Zum Wohle Bremens“ ging Henning Scherf 1995 ein Bündnis mit der CDU ein und war zehn Jahre Bürgermeister im kleinsten deutschen Bundesland.
    Friedrich Nowottny Der langjährige WDR-Intendant vermisst den Mut für echte Reformen. „Der Großen Koalition fehlt der große Wurf, den dieses Land so dringend braucht“, kritisiert der preisgekrönte Journalist („Bericht aus Bonn“). Dennoch ist er zuversichtlich, denn „Frau Merkel kann es“. Daniel Cohn-Bendit Schon vor der Bundestagswahl hatte sich der Fraktionsvorsitzende der Grünen im EU-Parlament gegen eine neue Koalition seiner Partei mit der SPD in Berlin ausgesprochen.
    Wie sieht er heute die Rolle der Grünen? Was machen Merkel und Steinmeier anders als Schröder und Fischer? Luc Jochimsen Seit 100 Tagen sitzt die frühere TV-Chefredakteurin des Hessischen Rundfunks für die Linkspartei im Bundestag. Ihr ernüchterndes Fazit: „Ich war neugierig auf die Politik und bin im Medienzirkus gelandet.“ Luc Jochimsen wirft der Großen Koalition Doppelmoral vor: Nicht das Wohl des Landes, sondern die Parteizugehörigkeit stehe im Vordergrund. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.02.2006Das Erste
  • Folge 104
    Deutsche TV-PremiereDi 07.03.2006Das Erste
  • Folge 105
    Deutsche TV-PremiereDi 14.03.2006Das Erste
  • Folge 106
    Rainer Hunold Der schwergewichtige Schauspieler hält nichts von Diätwahn und Körperkult. Zwar habe er vor einigen Jahren 45 Kilo abgespeckt. „Doch das war nicht meine Persönlichkeit. Äußerst lustvoll habe ich wieder zugenommen“, so der leidenschaftliche Hobbykoch. Dr. Antje-Katrin Kühnemann Seit über 30 Jahren gibt die TV-Ärztin (u.a. „ARD-Ratgeber Gesundheit“) ihren Fernsehzuschauern Ratschläge für ein gesundes Leben. Früher entwickelte sie auch Diäten, heute glaubt die bayerische Medizinerin nicht mehr an die Wirkung der gezielten Gewichtsreduzierung … Prof. Dr. Karl Lauterbach „Die Deutschen leben heute nicht gesünder als vor 30 Jahren“, lautet die erschreckende Diagnose des SPD-Gesundheitsexperten.
    Der Staat müsse mehr für die Gesundheit der Menschen tun. Der Politiker fordert gesundes Essen in Kantinen.Cherno Jobatey 125 Kilo brachte der TV-Moderator zu Höchstzeiten auf die Waage. Heute sind es 35 weniger ? dank eines ausgefeilten Fitness- und Ernährungsplans. Das Credo des 40-jährigen Berliners heißt: „Sport macht intelligent.“ Prof. Dr. Christoph Marcus Bamberger Der Anti-Aging-Professor ist überzeugt, dass sich der Alterungsprozess durch einen gesunden Lebenswandel hinauszögern lässt.
    „Durch eine optimale Lebensführung kann man etwa zehn Jahre gewinnen“, so der Professor für Endokrinologie und Stoffwechsel des Alterns. Dr. Manfred Lütz Der renommierte Mediziner und Theologe fordert die Abkehr vom Gesundheitswahn und den Mut zu mehr Lebenslust. „Um den Tod hinauszuzögern, nehmen wir uns das Leben“, kritisiert der Chefarzt. Der Fitness- und Jugendkult weise Züge einer Ersatzreligion auf. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.03.2006Das Erste
  • Folge 107
    Günther Oettinger Mit einem umstrittenen Gesprächsleitfaden lässt der baden-württembergische Ministerpräsident prüfen, ob einwanderungswillige Muslime im „Ländle“ auf dem Boden der Verfassung stehen. „Der Maulwurf wird nach Möglichkeit enttarnt“, sagt der CDU-Politiker, der sich am Sonntag zur Wiederwahl stellt. Peter Hahne Der TV-Journalist und Bestsellerautor („Schluss mit lustig“) verurteilt Einbürgerungstests zur deutschen Geschichte, Politik und Kultur als Qualifikation für Quizshows. Selbst deutsche Akademiker kämen wohl bei vielen Fragen ins Schwitzen.
    „Kann kein guter Deutscher sein, wer Goethe nie gelesen hat?“, fragt der ZDF-Moderator („Berlin direkt“) und engagierte Christ. Ingo Appelt Ob Ausländer, Rentner oder Politiker: Niemand bleibt von Ingo Appelt und seinem aggressiven Humor verschont. „Ich will nicht den ganzen Tag harmlose Witzchen machen, damit mich alle lieb haben“, erklärt der erfolgreiche Comedian aus Essen, der seit seinem 16. Lebensjahr SPD-Mitglied ist. Cem Özdemir Der Europa-Abgeordnete der Grünen ist strikter Gegner von Einbürgerungstests nach baden-württembergischem Vorbild.
    Der Test sei diskriminierend und lege „die Hürden so hoch wie nur möglich“, kritisiert der deutschtürkische Politiker, der sich zu den weltlichen Muslimen zählt. Verfassungstreue sei Vorrausetzung für ein Leben in Deutschland. Das müsse aber auch für Rechtsextreme gelten. Necla Kelek Die türkischstämmige Migrationsforscherin glaubt nicht an die Vereinbarkeit von westlichen und islamischen Idealen. „Die Vermutung, dass Migranten automatisch in der modernen Gesellschaft ankommen, hat die Wirklichkeit brutal widerlegt“, sagt die promovierte Soziologin.
    Kelek hat die Regierung in Baden-Württemberg bei der Entwicklung des Gesprächsleitfadens zur Einbürgerung beraten. Hassan Dabbagh Der Imam der Leipziger Al-Rahman-Moschee hält die Integration von Muslimen für fehlgeschlagen. Seit zwölf Jahren lebt der syrische Vorbeter mit seiner Familie in Deutschland. Die Medien schürten ein Feindbild des Islam, er habe hierzulande noch nie ein gutes Wort über Muslime gehört. „Die Deutschen wollen keine Integration, sie wollen, dass wir unsere Kultur abgeben.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.03.2006Das Erste
  • Folge 108
    Marianne Koch „Bei der Krebstherapie gibt es keine alternativen Heilmethoden zur Schulmedizin“, da ist sich Marianne Koch sicher. Dabei ist die Ärztin und frühere Schauspielerin weit davon entfernt, begleitende Alternativen komplett zu verteufeln. So gäbe es durchaus Methoden, die das Immunsystem nach einer Krebsbehandlung stärken. Doch dass die Heilungschancen in den letzten Jahren enorm gestiegen sind, ist aus ihrer Sicht einzig der Schulmedizin zu verdanken. Ruediger Dahlke „Mammografie erzeugt Krebs“, sagt Ruediger Dahlke.
    Der Guru der alternativen Medizin hält die Screening-Programme in Deutschland und anderen europäischen Ländern für gefährlich. Für ihn hat eine Krebserkrankung vor allem seelische Ursachen, und die gälte es zu bekämpfen. Der österreichische Arzt und Bestsellerautor setzt auf Alternativen wie Gesprächstherapie und Geistheilung. Alida Gundlach „Wäre ich nicht zur Vorsorge gegangen, wäre ich längst tot“, sagt Alida Gundlach. 20 Jahre lang kämpfte die NDR-Moderatorin gegen den Krebs – mit Chemotherapien, Alternativmedizin und während vieler langer Krankenhausaufenthalte.
    Seit der letzten Operation vor zwölf Jahren gilt sie als geheilt. Heute ist Alida Gundlach Botschafterin der Deutschen Krebsgesellschaft. Ihr wichtigstes Ziel ist es, Krebs als Tabuthema zu knacken. Rita Schmutzler „Ohne Chemotherapie ist Krebs nicht behandelbar“, so die Kölner Ärztin und Krebsforscherin Rita Schmutzler. Alternativmedizin allein reiche einfach nicht aus. Größten Wert legt die Gynäkologin auf Früherkennung.
    So ist sie beispielsweise davon überzeugt, dass Mammografie-Screenings extrem wichtig sind, denn: „In den meisten Fällen ist Brustkrebs früh erkannt heilbar.“ Andrea Sixt Die Schriftstellerin Andrea Sixt erkrankte Mitte der 90er Jahre an Brustkrebs. Damals gaben ihr die Ärzte noch ein Jahr. Eine Chemotherapie lehnte Andrea Sixt ab. Sie sprach mit Therapeuten, Schamanen, Wissenschaftlern und Überlebenden und entwickelte dabei eine Lebensweise, die dem Krebs Paroli bietet. Heute ist sie gesund. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.04.2006Das Erste
  • Folge 109
    Frank Elstner Mit gemischten Gefühlen erinnert sich der Showmaster („Verstehen Sie Spaß?“) an seine „überaus strenge und erzkonservative“ Schulzeit an einem erzbischöflichen Internat. „Auch wenn es schlimm für mich war, später hat mir diese Disziplin sehr geholfen“, bilanziert der „Wetten, dass?“-Erfinder. Renate Schmidt „Die 68er haben eine Lücke hinterlassen, was Werte und Anstand angeht“, sagt die frühere Bundesfamilien- und Jugendministerin. Kinder bräuchten verlässliche Werte, die ihnen die Eltern vorleben müssten. Drill hingegen habe in der Erziehung nichts zu suchen, so die dreifache Mutter.
    Josef Kraus Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes schlägt vor, randalierende Schüler notfalls unter Polizeibewachung nachsitzen zu lassen. „Wir sind in die Toleranzfalle geraten“, kritisiert der bayerische Gymnasiallehrer. „Wir Lehrer können nicht die Probleme lösen, die die Gesellschaft in die Schule hineinschiebt“, klagt Kraus. Moritz Freiherr Knigge Der Unternehmensberater aus Düsseldorf ist in die Fußstapfen seines berühmten Urahns getreten. Mit seinem Buch „Spielregeln“ hat er einen „Knigge“ für das 21. Jahrhundert geschrieben.
    Im Mittelpunkt steht die Rückbesinnung auf Höflichkeit, Respekt und Anstand. „Wir brauchen ver-nünftige Regeln als Grundlage für den gemeinsamen Umgang“, so Knigge. Prof. Dr. Reinhart Wolff Der Berliner Erziehungswissenschaftler und Alt-68er zählt zu den Vordenkern der antiautoritären Erziehung. Kinder seien keine Maschinen, die man mit Zwang und Autorität justieren könne, sagt der zweifache Familienvater. Vor fast 40 Jahren gründete er die ersten Kinderläden in Deutschland, 1975 das Deutsche Kinderschutzzentrum in Berlin. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.04.2006Das Erste
  • Folge 110
    Deutsche TV-PremiereDi 18.04.2006Das Erste
  • Folge 111
    Richard Oetker Vor knapp 30 Jahren wurde der Industriellensohn entführt und zwei Tage in einer engen Holzkiste eingesperrt. Er erlitt lebensgefährliche Verletzungen. „Ich leide ein Leben lang an den Folgen dieser Tat“, sagt der 55-jährige Unternehmer, der sich für die Opferhilfe „Weißer Ring“ engagiert. Roger Kusch Der frühere Hamburger Justizsenator und promovierte Jurist gilt als Hardliner. Er forderte die Abschaffung des Jugendstrafrechts und verschärfte die Haftbedingungen in den Gefängnissen der Hansestadt. „Haft muss wieder als Haft spürbar sein“, verteidigte Kusch seine Maßnahmen.
    Karin Schubert Im Streit um das Berliner „Ehrenmord-Urteil“ sieht die Justizsenatorin „keine rechtliche Möglichkeit“ für eine Ausweisung der türkischstämmigen Familie Sürücü. Hatun Sürücü war 2005 von ihrem jüngsten Bruder erschossen worden, weil ihm ihr westlicher Lebensstil missfiel. Matthias Kock Der Berliner Rechtsanwalt erwirkte den Freispruch für Alpaslan Sürücü, einen angeklagten Bruder der ermordeten Hatun Sürücü. „Wir können stolz sein auf unseren Rechtsstaat“, kommentiert Kock das Urteil.
    Prof. Reinhard Böttcher „Der Gesetzgeber muss die Opferhilfe stärker unterstützen“, mahnt der Vorsitzende der Opferschutzorganisation „Weißer Ring“. Die Justiz dürfe sich nicht stärker um das Wohl der Täter als um das der Opfer sorgen. Prof. Norbert Leygraf Der Essener Medizinprofessor zählt zu den renommiertesten psychiatrischen Gerichtsgutachtern. Leygrafs Täterbeurteilungen entscheiden oft über Strafmaß und vorzeitige Entlassung. Fehleinschätzungen kann er allerdings nicht ausschließen: „Niemand kann in die Zukunft schauen.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.04.2006Das Erste
  • Folge 112
    Deutsche TV-PremiereDi 02.05.2006Das Erste
  • Folge 113
    Deutsche TV-PremiereDi 09.05.2006Das Erste
  • Folge 114
    Albrecht Müller (ehem. SPD-Politiker und Bestsellerautor) Prof. Dr. Hans-Joachim Selenz (Ehem. Spitzenmanager) Moritz Hunzinger (PR-Berater) Heiner Geißler (Ex-Generalsekretär der CDU) Niki Lauda (dreimaliger Formel-1-Weltmeister, Luftfahrtunternehmer) Albrecht Müller Der SPD-Politiker, ehemaliger Planungschef von Willy Brandt und Helmut Schmidt, rechnet mit den heutigen Spitzenkräften in Politik und Wirtschaft ab. In seinem Überraschungsbestseller „Machtwahn“ entwirft er das düstere Szenarium, dass eine „mittelmäßige Führungselite uns zugrunde richtet“.
    Der gelernte Volkswirt gehörte Mitte der 80er Jahre in Niedersachsen zum Wahlkampf-Team von Gerhard Schröder. Moritz Hunzinger In Deutschland herrsche eine „Neidgesellschaft“, so der Frankfurter PR-Berater. Gerhard Schröder mache beispielsweise erst jetzt mit dem „Sex Appeal“ eines Ex-Regierungschefs zum „ersten Mal in seinem Leben Kasse“. Mit seiner Hunzinger Information AG beriet Moritz Hunzinger seit 1979 Politiker und Wirtschaftsführer.
    Prof. Dr. Hans-Joachim Selenz In Büchern wie „Schwarzbuch VW“ oder „Wildwest auf der Chefetage“ geht der Ex-Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG mit Deutschlands Managern hart ins Gericht. Selenz selbst trat 1998 von seinem Posten zurück, weil er sich weigerte, einen „gefälschten Jahresabschluss des Unternehmens zu unterschreiben“. Heute widmet er sich der publizistischen und juristischen Aufarbeitung von Betrugsvorgängen in der Wirtschaft. Heiner Geißler Deutschland drohe die soziale Spaltung, glaubt der langjährige CDU-Generalsekretär der CDU, der das Verhalten vieler Spitzenmanager kritisiert: „Große Konzerne machen Milliardengewinne, und gleichzeitig werden zehntausende Menschen entlassen und dem Sozialstaat buchstäblich vor die Tür gekippt“, Niki Lauda Der dreifache Formel-1-Weltmeister ist seit 1979 mit großem Erfolg als Luftfahrtunternehmer tätig.
    Die von ihm gegründete Lauda Air wurde 2002 von Austrian Airlines übernommen, nachdem der Gründer selbst zuvor ausgestiegen war. Ende 2003 startete Lauda sein Comeback mit der Billigflugline „Air Niki“. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.05.2006Das Erste
  • Folge 115
    Howard und Wayne Carpendale: „Ich bin ein harmloser Macho“, gesteht der in den USA lebende Entertainer. Die Emanzipation habe das Selbstbewusstsein vieler Männer angeknackst. Sein 29-jähriger Sohn Wayne (Schauspieler in „Sturm der Liebe“) fegt zurzeit höchst erfolgreich in der Tanzshow „Let’s dance“ über das Parkett. Christian Nürnberger: Nach der Geburt des ersten Kindes vor 16 Jahren wurde der Ehemann von TV-Moderatorin Petra Gerster überzeugter Hausmann. „Seitdem ich weiß, was Frauen und Mütter leisten, bin ich Feminist“, sagt der Bestsellerautor („Der Erziehungsnotstand“).
    Norbert Bolz: Der Berliner Medienprofessor und „Anwalt der vom Feminismus gepeinigten Männer“ (taz) beklagt den Niedergang der Familie und die Selbstverwirklichung der „Karrierefrauen“. „Den Preis für die Emanzipation der Frauen zahlen die Kinder“, so der Vater von vier Kindern. Auch die Männer litten unter der „schönen neuen Frauenwelt“. Marie Theres Kroetz Relin: Die Schauspielerin, Noch-Ehefrau von Franz Xaver Kroetz und dreifache Mutter sagt: „Wir leben immer noch im Patriarchat. Die Emanzipation ist noch längst nicht zu Ende.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.05.2006Das Erste
  • Folge 116
    Sophie Freud, 81: Die Enkelin des Begründers der Psychoanalyse hat eine kritische Meinung zu ihrem Großvater. „Von Frauen verstand er nichts“, sagt die Bostoner Psychotherapeutin über Sigmund Freud, der im Mai vor 150 Jahren geboren wurde. „Mein Großvater war ein falscher Prophet.“ Margarete Mitscherlich, 88: Deutschlands berühmteste Psychoanalytikerin glaubt, die Sexualtheorie von Freud sei noch heute gültig. „Es ist das Verdienst Freuds, dass Sexualität von der Last der Schuld befreit wurde“, sagt Mitscherlich, die heute noch Patienten analysiert.
    Rosa von Praunheim, 63: Sein Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ wurde zum Manifest der politischen Schwulenbewegung. Der Berliner Regisseur lässt Kritik an den Folgen der sexuellen Revolution nicht zu: „Diese Gesellschaft ist noch lange nicht übersexualisiert.“ Oswalt Kolle, 77: Der Journalist gilt als Vater der sexuellen Befreiung in den sechziger Jahren. Seine Bilanz ist zwiegespalten: „Wir reden heute öffentlich viel über Sex, aber die Paare reden noch immer nicht miteinander.“ Kolle vermisst das mangelnde Wissen über Sexualität.
    „Immer mehr Leute gehen völlig unaufgeklärt in ihre Sexualität.“ Andreas Laun, 63: Der Salzburger Weihbischof glaubt nicht an das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Die Folgen der sexuellen Befreiung seien steigende Scheidungsraten und eine Vereinsamung der Menschen. „Sexuelle Vereinigung ohne Liebe ist verabscheuungswürdig“, sagt der Professor für Moraltheologie. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.05.2006Das Erste
  • Folge 117
    Deutsche TV-PremiereDi 06.06.2006Das Erste

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