Als Olga Grjasnowa 2012 ihren ersten Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ veröffentlichte, war sie gerade mal Ende zwanzig. Die Kritik war begeistert. Olga Grjasnowa gilt seitdem als eine der spannendsten Neuentdeckungen der jüngeren deutschen Literatur. Wer immer die bürgerliche Nabelschau in den Gegenwartsromanen anklagt, führt sie als Gegenbeispiel an. Man erfährt auch im neuen Roman viel von der wenn nicht großen, doch sehr weiten Welt – die Helden verschlägt es von Moskau über Berlin in den Kaukasus, in Liebesdingen sind sie genauso heimatlos und von ihrem Leben erzählt die junge Autorin mit hellsichtigem Witz und hohem Tempo. Ob er für die Handschrift der Tagebücher, die Alexander von Humboldt auf seiner Amerikareise geführt hat, einen Käufer findet, ein mittelalterliches Hausbuch aus dem 15. Jahrhundert an einen neuen Besitzer bringt oder
das Manuskript der Memoiren Casanovas nach Frankreich vermittelt – Meistens wird Christoph Graf Douglas im Zusammenhang mit Büchern nur bei millionenschweren Verkäufen genannt. Graf Douglas ist Kunstberater. Immer wieder machen seine Verkäufe Schlagzeilen – er stand in den 90er Jahren für den beispiellosen Aufstieg des Auktionshauses Sotheby’s Deutschland, und er ist seitdem einer der erfolgreichsten Kunstberater des Landes, der von einem kleinen Büro in Frankfurt regelmäßig Millionengeschäfte einfädelt. Meistens geht es um Bilder und Skulpturen aus allen Zeiten. Bei „lesenswert“ spricht Graf Douglas über drei für jedermann erschwingliche Kunstwerke, die in seinem Leben eine besondere Bedeutung gehabt haben: „Hänschen im Blaubeerwald“ von Elsa Beskow, Goethes „Wahlverwandtschaften“ und Adalbert Stifters so berühmter wie ungelesener Roman „Nachsommer“. (Text: SWR)