Lebenslinien (1990) Folge 12: Ich wollte Gangster werden
Folge 12
Ich wollte Gangster werden
Folge 12 (45 Min.)
Nach einem spektakulären, missglückten Banküberfall in München im Jahr 1971, der in einer Tragödie endet, verbringt Dimitri Todorov über 20 Jahre im Gefängnis. Diese Zeit unbeschadet zu überstehen, ist eine Herausforderung, gefolgt von der, später auch in Freiheit wieder zurechtzukommen. In München-Giesing in einer zerrissenen Familie aufgewachsen, jagt Dimitri Todorov als Jugendlicher Träumen von filmreifer Kriminalität nach. Auch eine Strafe im Jugendgefängnis bringt ihn nicht davon ab. 1971 überfällt er mit einem Komplizen eine Filiale der Deutschen Bank in der Prinzregentenstraße in München. Sie bringen 18 Geiseln in ihre Gewalt und
fordern zwei Millionen Mark. Der Plan endet nach dem Zugriff der Polizei in einer Tragödie, Todorovs Komplize und eine Geisel kommen ums Leben. Todorovs Urteil: lebenslänglich. Mit Unterbrechung wird er 21 Jahre und acht Monate im Gefängnis sein. Trotz der langen Jahre in Haft gibt er nicht auf. Er macht Abitur, studiert Sozialwissenschaften und durchlebt eine persönliche Transformation, die ihm hilft, die Zeit der Einsamkeit zu überstehen. Heute ist Todorov 78 Jahre alt und lange ein freier Mann. Nach einem Leben, geformt von Schuld und Scham und der Suche nach Identität, hat er in ein bescheidenes Dasein gefunden. (Text: BR)
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