2020, Folge 131–146

  • Folge 131 (15 Min.)
    Was die Braunkohletagebauten für Mitteldeutschland sind, sind die Kupferminen für Rumänien. In den Westkarpaten liegt das größte Kupfervorkommen Rumäniens. Im rumänischen Geamana wohnt die 67-jährige Eleni Nicoaia und treibt ihre Kühe auf die Weide. Direkt daneben steigt der Wasserspiegel eines Sees, der ihre Existenz bedroht. Darin sammelt sich das Abwasser einer nahegelegenen Kupfermine. Etliche Tonnen Schlamm sind beim Abbau des Kupfers seit der Gründung der Mine 1978 in die Umgebung gelangt. Die Schlamm-Massen haben bereits den Großteil von Geamana unter sich begraben. Bald wird der Abwasser-See auch ihr Haus verschluckt haben, befürchtet Eleni. Doch Geld für einen Neuanfang hat sie nicht. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.01.2020MDR
  • Folge 132 (15 Min.)
    Phillip Irmer hat zum Schlachtfest geladen: Ein großes Schwein und zwei Fässer Bier sollen die Dorf-Gemeinschaft fördern. „Phillip Bier“, benannt nach ihm. Wenn er zum Gottesdienst einlädt, kommt fast niemand. Irmer ist Pfarrer in einer der Atheisten-Hochburgen Europas, in Nordböhmen, in Tschechien. Einst Heimat der deutschen Minderheit in der ehemaligen Tschechoslowakei. Heute ein sozialer Brennpunkt, in weiten Teilen gekennzeichnet von Armut und Verfall. Und so muss der Geistliche aus Deutschland hier andere Wege gehen, um seine christlichen Werte unter die Leute zu bekommen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.01.2020MDR
  • Folge 133 (15 Min.)
    Mehr als 150 Gebäude umfasst die Gedenkstätte der ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau und weitere 300 Ruinen. Dazu Wege, Straßen, Bahngleise, Stacheldraht. Doch 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee verfallen die Gebäude und Anlagen. Ein Team von Spezialisten hat nun die Aufgabe diesen Ort zu erhalten. Und nicht nur die Gebäude drohen zu verfallen. Auch die Sammlung persönlicher Habseligkeiten ehemaliger Häftlinge ist bedroht. Doch alle Mitarbeiter der Gedenkstätte – in den Labors und auf der Baustelle – verfolgen ein gemeinsames ehrgeiziges Ziel: Ihre Arbeit und die Erinnerung an das Leid von Auschwitz solle niemals abgeschlossen sein. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.02.2020MDR
  • Folge 134
    Sie sind aufgewachsen unter Präsident Putin. Sie wollen Russland verändern. Auf der Straße, in der Politik. In St. Petersburg organisiert die Jugendgruppe „Wesna“ (dt. Frühling) regelmäßig Aktionen für Freiheit, Demokratie, gegen die reichen Eliten und die Perspektivlosigkeit der Jugend. Pawel ist Teil von „Wesna“ und will das System von innen reformieren. Als unabhängiger Kandidat will er für die Kommunalwahl antreten. Doch in Russland wird die Opposition unterdrückt. Selbst bei harmlosen Plakataktionen ist die Polizei oft sofort zur Stelle. Festnahmen gehören zum Alltag. Der Film begleitet „Wesna“ und Pawel bei ihren Aktionen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.03.2020MDR
  • Folge 135
    In fünf Zügen durch Mitteleuropa Wer mit dem Zug von Prag in die Hohe Tatra fährt, der muss nur eine einzige Grenze überschreiten, um gleich fünf Länder zu erleben: auf tschechoslowakischen Bahngleisen rollen Speisewagen aus ganz Mitteleuropa. Sechs Jahre nach seiner ersten Fahrt begibt sich Korrespondent Danko Handrick erneut auf eine kulinarische Bahnreise mit Umstiegen, auf eine Entdeckungstour in fünf Zügen. Auf den Schienen, die Europa verbinden, will er zwischen polnischen Piroggen und feurigem ungarischen Gulasch herausfinden, was Europa zusammenhält und was sich seit der ersten Reise verändert hat – in den Töpfen und in den Köpfen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.03.2020MDR
  • Folge 136
    Litauens junge Basketball-Helden Olegas Kojenets hat nur einen Traum: Basketballprofi werden. Schon vor der Schule trainiert der ehrgeizige 16-Jährige. Tag für Tag. Freizeit, Partys, Mädchen: Fehlanzeige. Für die Litauer ist Basketball viel mehr als ein Sport. Er ist Teil ihrer Identität. Allein 60 Basketballschulen gibt es in dem Land, das seit seiner Unabhängigkeit von der Sowjetunion von 3,7 Millionen Einwohnern auf 2,7 Millionen geschrumpft ist. Olegas ist einer der besten Basketballspieler seines Jahrgangs – spielt sogar in der Jugend-Nationalmannschaft. Schon bald wird sich entscheiden: Wird sich sein Traum erfüllen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.04.2020MDR
  • Folge 137
    Pavel Martinek kennt eigentlich keine Grenzen. Seit ein paar Jahren arbeitet der Tscheche im Dreiländereck Polen-Tschechien-Deutschland als Landarzt. Die Menschen hier in der Lausitz mögen ihn und er mag sie. Hier sieht er seine Zukunft und die seiner kleinen Familie. Seine Frau erwartet im Juni ihr erstes Kind. Seine und ihre Eltern wohnen nur wenige Kilometer entfernt in Tschechien. Doch jetzt sind sie unerreichbar. Corona hat die Grenzen für sie geschlossen. Mike Krause ist Bauer wie er im Buche steht mit 60 Kühen und großen landwirtschaftlichen Geräten. Wenn die Bauern in der Lausitzer Region ein Problem haben, wenden sie sich an ihn. Und es gibt viele: Was tun, wenn die Melker wegen Corona zuhause bleiben müssen? Was tun, wenn die Helfer für Aussaat und Ernte ausbleiben? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.04.2020MDR
  • Folge 138
    Vor 34 Jahren kam es im Kraftwerk von Tschernobyl zur schwersten Atomkatastrophe der Geschichte. Doch in der radioaktiven Sperrzone herrscht keine Totenstille. Tausende Touristen strömen jedes Jahr zur Unfallstelle um eine einzigartige Sightseeing-Tour zu erleben. Das Geschäft mit dem post-radioaktiven-Tourismus boomt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.04.2020MDR
  • Folge 139
    Hopfenbauer Peter Eisold läuft die Zeit davon. Normalerweise herrscht in seinem Betrieb in der Lausitz im Frühjahr Hochbetrieb. Damit auf den 50 Hektar im Herbst Hopfen fürs Bier geerntet werden kann, müssen jetzt die Steigdrähte im Boden verankert werden, an denen sich die Pflanzen später hochranken. Ein Knochenjob für erfahrene Saisonkräfte. Als die Grenzen sich Mitte März schlossen, wartete er nicht auf Hilfe aus Berlin oder Dresden, sondern nahm die Dinge selbst in die Hand. Mit einer Anzeige im Internet war er einer der ersten Landwirte in Sachsen, die nach deutschen Saisonkräften suchten. Ein paar jungen Leute aus Leipzig und Dresden, die sonst in der Gastronomie und Veranstaltungstechnik arbeiten, haben sich auf eine Annonce bei Peter Eisold gemeldet.
    Sie haben noch nie in der Landwirtschaft gearbeitet. Mit mehreren Telefonaten überzeugt Eisold seine polnische Mitarbeiter schließlich doch noch zu kommen. Trotz aller Probleme an der Grenze: seine polnische Stammbesatzung, die die Drähte aufhängt, ist wieder da. Seit 20 Jahren kommen Marek und die anderen in die Lausitz. Die Arbeit erfordert Erfahrung. Schnelle Einarbeitung ist da fast unmöglich. Doch dann gibt es schlechte Nachrichten: Der Hof steht unter Coronaverdacht. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.05.2020MDR
  • Folge 140
    Die 36-jährige Ekaterina Schutalewa arbeitet in Charkiw als Psychologin. Nachdem sich die Lage in der Ostukraine nach sechs Jahren Kriegsalltag etwas entspannt, häufen sich bei ihr die Anfragen aus dem Krisengebiet. Viele ihrer Patienten sind Kinder. Die neunjährige Lina aus einem Dorf nahe Luhansk hat gesehen, wie ihr Vater von einem Munitionssplitter getötet wurde. Im Dorf Novoluganskaja lebt eine Familie, deren fünf Kinder alle während des Krieges geboren wurden. Sie alle haben in den entscheidenden Lebensjahren Unsicherheit und Gewalt erlebt. Die psychischen Folgen zeigen sich erst nach und nach. Und werden sie nicht behandelt, drohen einer ganzen Generation von Kindern Armut und Perspektivlosigkeit. Ekaterina bereist mit ihrem Team das Frontgebiet und therapiert ehrenamtlich die traumatisierten Kinder. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.05.2020MDR
  • Folge 141
    Jan Niclas Imholze ist in dritter Generation der Betreiber des Spargel- und Erdbeerhofes im thüringischen Kutzleben. Nachdem die Grenzen zu Osteuropa durch die Corona-Pandemie im März 2020 geschlossen worden, blieben auch die dringend benötigten Erntehelfer aus. Zusammen mit anderen Bauern der Region hat er für die diesjährige Spargelsaison auf eigene Kosten extra ein Flugzeug gechartert, um 85 rumänische Erntehelfer aus der rumänischen Provinz nach Deutschland einzufliegen. Nach zwei Jahren Dürre muss in diesem Jahr die Ernte erfolgreich sein, sonst droht dem traditionsreichen Hof das Aus.
    Die rumänischen Saisonkräfte sollen auf drei Höfen arbeiten und täglich 40 Tonnen Spargel ernten. In Bussen werden sie vom Flughafen Halle/​Leipzig nach Thüringen gebracht und anschließend auf die Höfe verteilt. Der organisatorische Aufwand in Corona-Zeiten ist enorm: maximal 20 Männer dürfen in einer Gruppe arbeiten, gegessen wird auch in getrennten Gruppen. Alle Arbeiter befinden sich in Werksquarantäne, dürfen den Hof nicht verlassen. Kann die Ernte trotz erschwerter Bedingungen erfolgreich eingefahren und der Hof gerettet werden, wird sich die Mühe von Bauern und Arbeitern auszahlen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.05.2020MDR
  • Folge 142
    Der „Schwarze Ochse“ hatte noch nie länger als zwei Tage im Jahr geschlossen. In diesem Jahr war die Kneipe fast 10 Wochen zu. Jetzt sind die ersten Touristen wieder in der Stadt und auch in den Ochsen kehrt langsam wieder Leben ein. Fast schon gespenstisch still war das Leben rund um die Karlsbrücke in diesem Frühling. Das Corona-Virus hat der Stadt eine Zwangs-Auszeit verordnet. Ausländische Touristen durften nicht einreisen. Viele Menschen, die vom Tourismus leben, fürchten um ihre Existenz, auch die Mitarbeiter im „Schwarzen Ochsen“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.07.2020MDR
  • Folge 143
    In der litauischen Hauptstadt Vilnius ist Viktoras Daukšas mit seinem Projekt Debunk.eu ganz plötzlich ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Zusammen mit freiwilligen Helfern und Algorithmen der Künstlichen Intelligenz sucht er nach Fake-News. Die Corona Pandemie bringt Falschmeldungen in nicht gekanntem Ausmaß hervor und manche verbreiten sich schneller als das Virus. Viktoras Daukšas Team ist spezialisiert darauf, die Falschinformationen bis zur Quelle zurückzuverfolgen und öffentlich bloßzustellen. Fast wöchentlich ist er nun im Fernsehen zu sehen und gefragter Gesprächspartner, wenn es darum geht, was stimmt und was nicht. Daten und Hightech nutzt auch Dirk Brockmann in Berlin. Er ist Professor am Robert-Koch-Institut und entwickelt zusammen mit anderen europäischen Wissenschaftlern und IT-Spezialisten eine der zurzeit größten, freiwilligen Corona-Datensammel-Apps.
    Gefüttert wird sie mit Daten von Smartwatches und anderen sogenannten Wearables. Mit Hilfe der Daten, so hoffen die Entwickler, soll die Ausbreitung und Dynamik der Infektionskrankheit berechnet werden können. Sie sammelt verschiedene Anzeichen, die auf eine Ansteckung mit COVID-19 hinweisen, wie Puls und Körpertemperatur. So sollen Infektionsherde schneller erkannt und eingedämmt werden können. Die Reportage wirft einen Blick hinter die Kulissen des Arbeitsalltags von Hightech-Spezialisten, die in Europa zum digitalen Wettlauf gegen das Coronavirus angetreten sind. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.07.2020MDR
  • Folge 144
    Im oberschlesischen Kattowitz soll ein historischer Schrebergarten neuen Bürogebäuden weichen. Jan Zbigniew Ligeza und seine Mitstreiter wollen, dass die über 100 Jahre alten Laubenhäuschen unter Denkmalschutz gestellt werden. „Ich setzte alles daran, sie so zu erhalten, wie sie gebaut worden sind. Es ist eine Perle der Architektur.“ 14 nationale Kleingärtnerorganisationen sind im europäischen Verband organisiert. Die meisten Mitglieder hat Deutschland – fast eine Million, dicht gefolgt vom Nachbarland Polen mit über 800.000 Mitgliedern. Der polnische Arzt Henryk Jordan hat schon 1889 in Krakau einen ganz besonderen Park konzipiert, der damals vor allem die Bewegung für Kinder und Jugendliche fördern sollten. Neben Gymnastikpavillons ließ er auch Büsten polnischer Nationalhelden errichten, um den polnischen Patriotismus zu stärken. Inzwischen stehen auf dem 20 Hektar großen Gelände über 50 Statuen. Wer die Seele des polnischen Volkes verstehen will, der findet hier Antworten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.07.2020MDR
  • Folge 145
    Durch die Corona-Krise müssen derzeit in Mittdeutschland Tausende Auszubildende darum bangen, ob sie im Herbst von ihrer Ausbildungsstätte übernommen werden. Besonders prekär ist die Lage in der Gastronomie und Hotellerie, wo voraussichtlich zwei von drei Azubis keine Anstellung erhalten. Unter ihnen auch hunderte ausländische Auszubildende, die für die Ausbildung Familie und Heimat hinter sich gelassen haben. So wie Mykola (23) aus dem ukrainischen Sokal. Er kam 2017 nach Deutschland, um seine Ausbildung als Koch zu machen.
    Er und sein Freund Ihor sind gemeinsam aus dem thüringischen Friedrichroda nach Erfurt gereist, um die Kochprüfung abzulegen. Neben dem Ausbildungsabschluss steht in diesen Tagen auch ihre Zukunft in Deutschland auf dem Spiel, denn ohne Arbeitsvertrag müssten sie nach drei Jahren in Thüringen zurück in ihre Heimat und das Hotel, in dem beide gelernt haben, ist von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie stark getroffen. Genau wie der traditionsreiche Mühlenhof Bosse in Dachwig, nördlich von Erfurt.
    Das Familienunternehmen lebt im Sommer von Hochzeiten, die für dieses Jahr geplanten 60 Feiern wurden alle abgesagt. Die Existenz der Betreiber aber auch ihrer vier Azubis aus Vietnam und Polen steht auf dem Spiel. Unterdessen versucht der Leiter des Thüringer Hotel und Gaststättenverbandes Dirk Ellinger, fieberhaft Landespolitiker davon zu überzeugen, Garantien für die ausländischen Auszubildenden in seiner Branche zu übernehmen. Denn sollten sie nicht bleiben dürfen, sieht er große Probleme auf die gesamte Branche zukommen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.07.2020MDR
  • Folge 146
    Noch immer lebt fast die Hälfte der Russen auf dem Land. Und das, obwohl es dort kaum Arbeit und keine Infrastruktur gibt. Die Jungen ziehen in die Städte – zurück bleiben die Alten und die Armen. So ist es auch in Malyj Turysch, einem Dorf mit 50 Einwohnern tief im Ural. Die 30-jährige Gusel Sanschapowa kommt ursprünglich aus diesem Dorf. Gusel lebt zwar im fast 2.000 Kilometer entfernten Moskau ein junges modernes Großstadtleben, aber sie will mit den Methoden ihrer Generation Malyj Turysch vor dem Aussterben retten. Sie hat mit den Omas im Dorf eine Firma gegründet: Sie produzieren Honig, Tees und Bonbons, die in den hippen Bioläden Moskaus verkauft werden. Ihr Traum: Wenn in Malyj Turysch alles funktioniert, will sie mit dem nächsten Dorf anfangen. Damit noch mehr Menschen in der vernachlässigten ländlichen Provinz eine Chance haben. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.08.2020MDR

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