2024, Folge 274–286

  • Folge 274 (30 Min.)
    Resilienz beschreibt das Phänomen und die Fähigkeit, mental gesund und tapfer durchs Leben zu gehen, auch wenn das Leben einem zusetzt. Resilient ist also, wer relativ gefasst und unbeschwert ist. Mentale Stärke ist einerseits genetisch veranlagt, andererseits kann man sich Resilienz bis zu einem gewissen Punkt selbst erarbeiten. Aber wie geht das und welche Methoden kann man erlernen? Was kann man selbst tun, was kann der Arbeitgeber tun? „Gut zu Wissen“ besucht einen Energiekonzern in Graz, dessen Vorstandsvorsitzender seine Mitarbeitenden mitentscheiden lässt, wie der Arbeitsplatz aussehen soll, der ihnen anbietet, in einer umfassenden Untersuchung ihre Gesundheit und Fitness von einer Gesundheitspsychologin abchecken zu lassen.
    Die Gesundheitspsychologin schaut sich neben den Angestellten in Graz auch den privaten Alltag der Reporterin genauer an: Beide finden ein paar Stellschrauben, an denen gedreht werden kann – Stichwort: Regeneration, Routinen, reizfreier Raum. Und mithilfe eines Mentalcoaches setzt die „Gut zu Wissen“-Reporterin kleine körperliche Ansätze in die Tat um – Stichwort: Atmung. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.01.2024BR Fernsehen
  • Folge 275 (30 Min.)
    Lange war sich die Menschheit relativ einig darin: Tiere sind nicht viel mehr als biologische Maschinen. Vor allem mit den wegweisenden Arbeiten des britischen Naturforschers Charles Darwin änderte sich diese Sichtweise allmählich: Darwin glaubte, dass Bewusstsein eine fundamentale Eigenschaft des Lebens überhaupt ist. Selbst einfache Lebewesen verfügten seiner Meinung nach über ein rudimentäres Innenleben aus Gefühlen und Eindrücken, das dem des Menschen gar nicht so unähnlich ist. Doch wie herausfinden, was Tiere wirklich denken und fühlen? Man kann sie ja nicht fragen. Und in ihren Kopf schauen kann man auch nicht. Lange versuchten Forscher, das Problem mit dem sogenannten Spiegeltest zu lösen: Erkennt ein Lebewesen sich selbst im Spiegel, muss es Selbstbewusstsein haben.
    Schimpansen und Delfine bestehen den Spiegeltest, Hunde dagegen nicht. Heißt das, dass Hunde kein Bewusstsein haben? Heutzutage halten viele Forscher den Spiegeltest nur für bedingt aussagekräftig, denn im Leben vieler Tiere spielt der Sehsinn keine zentrale Rolle. Um tierisches Bewusstsein besser zu verstehen, geht die Wissenschaft deshalb neue Wege: Wie sind Gehirne entstanden? Und wo entsteht im komplizierten Geflecht der Neuronen das Bewusstsein? Verhaltensforscher testen, wie Tiere ihre Umwelt entdecken, wie sie lernen, Probleme lösen, Herausforderungen überwinden.
    Schon jetzt führen diese Untersuchungen zu erstaunlichen Erkenntnissen: Bereits Fliegen könnten über ein rudimentäres Selbstbewusstsein verfügen. Das Gefühlsleben der Mäuse unterscheidet sich gar nicht so sehr von dem des Menschen. Kugelfische haben einen Sinn für Schönheit, Raben handeln zielgerichtet. Die Indizien für Bewusstsein sind vielfältig und über die gesamte Tierwelt verbreitet. Mehr und mehr zeigt sich: denken und sprechen sind keine Merkmale, die nur für den Menschen gelten. Der Mensch ist eben auch ein Tier. Das gilt auch für das Bewusstsein. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.01.2024BR Fernsehen
  • Folge 276 (30 Min.)
    So reizvoll Zeitreisen auch sind, bislang spielen sie sich nur in unserer Fantasie ab. Zu unverrückbar erscheint uns die Zeit. In unserer Vorstellung schreitet sie unaufhaltsam voran. Auf gestern folgt morgen, und auch wenn wir auf der Erde in unterschiedlichen Zeitzonen leben mögen, in einem sind wir uns doch einig: Wir alle leben im selben Moment. „All das ist falsch“, sagt der Physiker Carlo Rovelli und ergänzt: „Die Zeit ist nicht die starre, unveränderliche Linie, die wir uns intuitiv vorstellen“. Wenn die Zeit schon biegsamer ist, als wir denken: Ergibt sich daraus nicht auch ein Spielraum für eine Reise in die Zukunft oder in die Vergangenheit? Als Albert Einstein die spezielle Relativitätstheorie entwickelte, stellte er fest: Zeit ist relativ.
    Sie vergeht langsamer, je schneller man sich relativ zu einer anderen Person bewegt. Und hier kommt die Zeitreise ins Spiel: Angenommen, man könnte für wenige Minuten mit nahezu der Lichtgeschwindigkeit durch das Weltall fliegen, wäre man bei der Rückkehr auf der Erde um einige Tage in der Zukunft gelandet.
    Bequemer, aber nicht gerade ungefährlicher, ginge die Zeitreise am Rande eines Schwarzen Lochs. NASA-Astrophysikerin Michelle Thaller und die Physikerin Saskia Grunau spielen mit sogenannten Wurmlöchern und kosmischen Strings weitere Möglichkeiten durch, die eine Zeitreise zumindest theoretisch erlauben würden. Dabei wird klar, dass es eine Sache gibt, die noch schwieriger ist, als in die Zukunft zu reisen: eine Reise in die Vergangenheit. Doch auch dafür hat die theoretische Physik ein paar Tricks parat … (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.02.2024BR Fernsehen
  • Folge 277 (30 Min.)
    Ohne Ewigkeitschemikalien keine Energiewende? Bei Wärmepumpen stimmt dieses Lobby-Argument nicht, erfährt Lena Ganschow (rechts) am Fraunhofer Institut in Freiburg von Dr. Lena Schnabel.
    Es geht um unsere Gesundheit – und den zukünftigen Einsatz einer stark umstrittenen chemischen Stoffgruppe, den PFAS. Sollen sie verboten werden, weil sie sich in der Umwelt anreichern und gefährlich werden können? Sollen sie weiterhin verwendet werden dürfen, weil sie so praktisch und in vielen Produkten fast unersetzbar sind? PFAS, die Ewigkeitschemikalien: Das sind künstliche Stoffe, mit denen wir uns umgeben haben, weil sie so langlebig und vielseitig sind. Sie machen uns das Leben leichter, etwa als Antihaftbeschichtungen für Kochgeschirr oder in Pipelines, bei der Halbleiterproduktion, zum Feuerlöschen, in Funktionstextilien oder in Kältemitteln für Klimaanlagen.
    Aber diese Fluorchemikalien können auch krank machen, weil sie das Immunsystem schädigen oder den Cholesterinspiegel erhöhen, Krebs verursachen und Schilddrüsenerkrankungen auslösen können. Weil PFAS extrem stabil sind, sammeln sie sich als gefährliche Rückstände im Wasser, in Böden, Pflanzen, Tieren und unseren Körpern an. PFAS sind inzwischen selbst in den entlegensten Winkeln der Erde nachweisbar – und im Blut fast jedes Menschen.
    Daher fordern fünf EU-Staaten jetzt einen Verzicht auf sämtliche PFAS. Nicht nur die nachgewiesenermaßen gefährlichen PFAS sollen verboten werden, sondern die ganze Stoffgruppe: über 10.000 verschiedene Verbindungen. Selbst PFAS, die es noch gar nicht gibt – weil auch sie toxisch sein könnten. Wissenschaftler sehen in der Fluorchemie eine der größten Umweltgefahren. Doch Industrievertreter warnen, dass Europa ohne PFAS nicht mehr wettbewerbsfähig wäre. Aus Sicht der Chemiekonzerne funktioniert unsere moderne Welt ohne PFAS gar nicht mehr.
    Stimmt das? Oder wäre eine Zukunft ohne PFAS einfach nur weniger bequem? Wie abhängig sind wir von diesen Stoffen, die vor gut 80 Jahren noch gar nicht existiert haben? Moderatorin Lena Ganschow sucht für „ARD Wissen“ nach Antworten. Sie besucht große PFAS-Produktionsstandorte und kleine Labore, in denen fluorfreie Alternativen für Outdoor-Textilien oder Elektronikprodukte entwickelt werden. Wenn PFAS etwa Funktionsjacken, Feuerlöschschaum oder Bratpfannen erst ihre besonderen Eigenschaften gegeben haben, wie lassen sie sich dann ersetzen? Bei spektakulären Trainings erlebt Lena Ganschow mit, wie Feuerwehrleute Brandbekämpfung mit fluorfreiem Löschschaum neu lernen.
    An PFAS-Hotspots erfährt sie, wie Landwirte und Behörden damit umgehen, dass Böden und Grundwasser für Generationen hoch belastet bleiben werden. Die Moderatorin wohnt selbst in einem PFAS-Hotspot – wie viel PFAS hat sie im Blut, muss auch sie sich Sorgen machen? Wie schwer es ist, einmal freigesetzte PFAS wieder aus der Umwelt zu holen, erfährt Lena Ganschow an einem NATO-Flughafen, wo fluorhaltiger Löschschaum das Erdreich verseucht hat.
    Eine gigantische Bodenwaschanlage reinigt dort auf Jahre hinaus täglich Berge von kontaminiertem Boden. Der Kampf um die PFAS-Verwendung tritt gerade in eine heiße Phase: Ein halbes Jahr lang konnten Bürger, Unternehmen und Organisationen den Beschränkungsvorschlag der EU kommentieren. Als nächstes spricht nun die Europäische Chemikalienagentur eine Empfehlung aus und die EU-Regierungen entscheiden vermutlich Anfang 2024. Wie kann und soll es weitergehen mit den Ewigkeitschemikalien? (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.02.2024BR Fernsehen
  • Folge 278 (30 Min.)
    Sport, Fitness, Bodybuilding, Gewichtheben und menschliches Konzept – Nahaufnahme einer jungen Frau mit Hantel, die in einer Sporthalle eine Muskelflexion macht
    Ballaststoffe sind sehr gesund, sie sind gut für die Verdauung, den Darm und das Immunsystem. Sogar glücklich sollen sie machen! Nur leider essen die meisten von uns viel zu wenig davon. In einem Experiment stellen sich zwei Testpersonen einer ballaststoffreichen Diät. Jenny will ihr Gewicht reduzieren, Bartosz möchte unbedingt fitter werden und beide ihr Energielevel steigern. Doch wie viel Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte sind genug, um die Gesundheit zu optimieren? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.02.2024BR Fernsehen
  • Folge 279 (30 Min.)
    Vitamin D ist ein echtes Phänomen. Über das Sonnenvitamin wird so viel berichtet, diskutiert und gestritten. Klar, es ist wichtig für die Knochen, aber hilft es auch dem Immunsystem und sorgt es tatsächlich für gute Laune? Ständig erreichen uns Werbemails- und Werbeposts für Vitamin D-Präparate. Sollte man die auch wirklich nehmen? Fakt ist, Vitamin D ist ein Superstoff und enorm wichtig für zahlreiche Stoffwechselvorgänge. Erstaunlicherweise aber kennt kaum jemand seinen eigenen Vitamin D-Status. Dabei wäre das wichtig, denn mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland entwickelt in der dunklen Jahreszeit eine Unterversorgung. Wer ist dafür besonders anfällig? Wir machen den Test und checken bei sechs Testpersonen den Vitamin D-Status im Verlauf von Spätsommer, Herbst und Winter durch Bluttests.
    Mit Beginn der dunklen Jahreszeit sollte der Speicher voll sein. Aber welche Rolle spielt die jeweilige Lebenssituation? Mit dabei: u.a. ein Nachtschichtarbeiter, der tagsüber schläft und wenig Tageslicht abbekommt; eine Tierpflegerin, die fast immer draußen ist und ein Tanzlehrer, der wegen seiner dunklen Haut viel weniger Vitamin D bilden kann. Wie entwickelt sich ihr Vitamin D-Status im Laufe der dunklen Jahreszeit? Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen begleiten unsere sechs Testpersonen und greifen ein, wenn der Vitamin D-Spiegel sinkt. Dann bekommen sie spezielle Aufgaben, um ihren Speicher aufzufüllen. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.02.2024BR Fernsehen
  • Folge 280 (30 Min.)
    Prof. Dr. Thomas Hummel von der Uni HNO Klinik Dresden leitet das dortige Zentrum für Riechen und Schmecken.
    Unser Geruchssinn ist lange unterschätzt worden. Dabei gibt es keinen duftfreien Raum auf unserer Welt. Doch spätestens seit Covid-19 und dem Symptom des Geruchs- und Geschmacksverlusts merken wir, wie wichtig das Riechen für unser Leben ist. Den eigenen Körpergeruch, den des Partners oder des Babys nicht wahrnehmen können, nicht riechen können, dass das Essen auf dem Herd anbrennt – ein dramatischer Einschnitt im Leben. Durch eine Covid-Erkrankung haben das viele Menschen zum Glück meist nur kurzfristig erlebt. Allerdings können manche Menschen gar nichts riechen und damit auch kaum etwas schmecken. Wie leben sie ohne diesen Sinn? Unser Geruchssinn ist lange unterschätzt worden.
    Kein Wunder – nehmen ihn doch viele Menschen nur unterschwellig und nicht bewusst wahr. Dabei gibt es keinen duftfreien Raum auf unserer Welt. Doch spätestens seit Covid-19 und dem Symptom des Geruchs- und Geschmacksverlusts merken wir, wie wichtig das Riechen für unser Leben ist. In der Dokumentation erzählen Menschen aus ihrem Leben ohne Geruch: Wie die 31-jährige Sandra, die seit einer Corona-Infektion 2021 nicht mehr riechen kann. Nach vielen Umwegen gelangt sie zur Riech- und Schmeck-Sprechstunde der HNO-Klinik Dresden – und zu Prof. Dr. Thomas Hummel, einer Koryphäe in der Geruchsforschung. Der Leidensdruck von Patienten wie Sandra Maurer ist groß. Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.03.2024BR Fernsehen
  • Folge 281 (30 Min.)
    Friederike Schicht & Kurt Moeser
    Mit 200 km/​h und mehr über die Autobahn – das geht nur in Deutschland. Dabei wird schon seit Jahrzehnten über ein Tempolimit diskutiert – ergebnislos. In der dritten Folge des jungen ARD-Geschichtsformates „Past Forward“ fragt sich Reporterin Rike (Friederike Schicht) unter anderem, ob Tempo 130 wirklich eine nachhaltige Einschränkung persönlicher Freiheiten bedeutet – und welche Rolle bei alldem die deutsche Auto-Industrie spielt. Tatsächlich ist der Streit um die Mindestgeschwindigkeit in Deutschland so alt wie das Auto selbst: Um 1910 schafften Pkw zwar nur Geschwindigkeiten von 45 km/​h, trotzdem gab es schon damals Autogegner, die diese als zu schnell und gefährlich betrachteten und sogar Attentate verübten.
    Benzinknappheit, hohe Unfallzahlen oder schlechte Straßen haben in der Folge immer wieder zu Begrenzungen geführt. Während der Ölkrise in den 1970er-Jahren standen alle Fahrzeuge der BRD vier Sonntage lang still. Gleichzeitig galt in der DDR über Jahrzehnte eine generelle Geschwindigkeits-Beschränkung, deren Wegfall nach 1990 überraschend wenig diskutiert wurde. Neben historischen und juristischen Fragestellungen, die Reporterin Rike mit unterschiedlichen Expertinnen und Experten bespricht, trifft sie auf dem historischen Schleizer Dreieck Auto-Tunerin Antonia und erlebt selbst das viel beschworene Freiheitsgefühl.
    Sie erfährt außerdem beim Besuch der angehenden Berufs-Kraftfahrerin Kira aus Nordhausen, welche Vor- und Nachteile ein Tempolimit für den Schwerlastverkehr haben könnte. Und was ist mit den deutschen Klimazielen? Laut einer Studie des Umweltbundesamtes würden 120 km/​h auf Autobahnen und 80 auf Landstraßen bis zu acht Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen. Im gesamten Verkehrssektor müsste allerdings deutlich mehr passieren, um die Emissionen nachhaltig und signifikant zu reduzieren. Und wie sieht es überhaupt aus, wenn künftig Konzepte wie autonomes Fahren und Co. kommen? Erledigt sich die emotionale Debatte dadurch von selbst? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.03.2024BR Fernsehen
  • Folge 282 (30 Min.)
    Fleisch oder kein Fleisch? Seit wann ist es nicht nur privat, sondern auch politisch, wie wir uns ernähren? Warum geht es hier immer gleich ums Ganze, fragt sich Past-Forward-Autorin Lisa Muckelberg. Ihre Recherchereise führt sie auf einen der ältesten FKK-Plätze Deutschlands: Weg mit dem Fleisch und auch weg mit den Klamotten hieß es vor über hundert Jahren bei der Lebensreformbewegung. Alles für die Gesundheit. Mit dem Wirtschaftswunder kommt das Fleisch zurück auf die Teller – in rauen Mengen.
    Vegetarier gelten als Sonderlinge und bleiben unter sich. Aber durch Gammelfleisch, BSE und Tierquälerei finden immer mehr, vor allem jüngere Menschen zum Fleisch- und Milchverzicht. Und um das Klima zu retten, verzichten jetzt auch passionierte Fleischesser auf ihr Steak. Aber können wir vegan die Welt retten? Lisa Muckelberg trifft Silke Ruthenberg, eine Veganerin der ersten Stunde, Aljosha, einen veganen YouTuber und den Historiker Ilja Steffelbauer, der sagt, ganz ohne Fleisch wär’s nie gegangen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.03.2024BR Fernsehen
  • Folge 283 (30 Min.)
    Dem Wald in Deutschland geht es so schlecht wie nie: überall tote Bäume durch Hitze, Trockenheit und Schädlinge. Dabei war der Wald schon einmal totgesagt: In den 1980er-Jahren ging in Deutschland die Angst vor einem großflächigen Waldsterben um. Damals wurde die Umweltbewegung geboren und die Grünen zogen in den Bundestag ein. Die ehemalige DDR leugnete das Waldsterben, Umweltaktivisten wurden zu Staatsfeinden erklärt. Warum hat der Wald überlebt? Müssen wir uns heute wirklich Sorgen machen oder ist die Angst um den Wald gestern wie heute übertrieben? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.03.2024BR Fernsehen
  • Folge 284 (30 Min.)
    Deutschland befindet sich mitten in einer dramatischen Biodiversitäts-Krise: Feldhamster, Ringelnatter, Rebhuhn – viele einst weitverbreitete Arten stehen auf der Roten Liste, einige Arten sind bereits komplett ausgestorben. Dazu gibt es einen Rückgang der Insekten, in manchen Regionen um bis zu 75 Prozent. Helfen größere Naturschutzgebiete und mehr Wildnis, um den massiven Artenschwund zu stoppen? Auf der Weltnaturschutzkonferenz in Montreal wurde beschlossen, bis zum Jahr 2030 dreißig Prozent der Landes- und Meeresfläche unter Schutz zu stellen. Auch Deutschland hat unterschrieben. Doch wie viel Wildnis ist in unserem dicht besiedelten Land möglich? Die Wissenschaftsjournalistin und Biologin Lena Ganschow blickt bei ihrer Spurensuche auf drei Naturräume – Wiese, Wasser und Wald.
    Was ist wichtig, damit diese Ökosysteme stabil bleiben? Sind bestimmte Schlüsselarten wichtiger als andere? Und wie verändern sich Ökosysteme, wenn ehemals ausgerottete Tierarten wie etwa der Wolf wieder zurückkehren? Lena begleitet den Wolfsforscher Dr. Norman Stier in ein Wolfsgebiet in Mecklenburg-Vorpommern, wo er ihr zeigt, welchen Einfluss die Raubtiere auf die Damwild-Bestände haben. Sie steht in der Oder mit der Süßwasserbiologin Prof. Sonja Jähnig, die untersucht, wie sich der Fluss seit der Oder-Katastrophe verändert hat.
    Sie trifft den Insektenforscher Thomas Hörren am Niederrhein und erlebt Wildnis im Anklamer Stadtbruch bei Anklam in Mecklenburg-Vorpommern, wo ein gebrochener Deich zum Glücksfall für die Natur wurde. Tausende Kraniche sammeln sich für ihren Vogelzug in den Süden, und inzwischen gibt es hier auch die größte Seeadler-Dichte in Mitteleuropa. Biber, Fischotter und seltene Pflanzen haben ein Habitat gefunden, weil der Mensch das Gebiet in Ruhe lässt. Mehr Wildnis und strengeren Schutz fordert auch die Biodiversitäts-Forscherin Prof. Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, die Lena Ganschow auf Streuobstwiesen bei Frankfurt am Main besucht.
    Ihr Plädoyer: Beim Klimawandel geht es darum, wie wir in Zukunft leben. Beim Artensterben aber ginge es darum, ob wir als Menschheit überhaupt überleben. Das klingt dramatisch – aber wenn wir das Biodiversitätsziel von Montreal wirklich ernst nehmen und unsere Lebensgrundlagen retten wollen, müssen wir uns viel intensiver dem Artenschutz widmen und mehr naturnahe Ökosysteme in Deutschland möglich machen – und mehr Wildnis. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.03.2024BR Fernsehen
  • Folge 285 (30 Min.)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.04.2024BR Fernsehen
  • Folge 286 (30 Min.)
    Künstliche Intelligenz erleichtert vielen die Arbeit, recherchiert schneller als der Mensch es kann. Und bei allen Gefahren wie Fakes und Desinformation: Die KI-Revolution findet auch in der Schule längst statt. Schülerinnen und Schüler arbeiten mit ChatGPT, lassen sich – wenn sie schummeln wollen – Aufsätze schreiben. Aber könnte man KI auch einsetzen, um Lehrkräfte zu entlasten und individuelles Lernen zu ermöglichen? Ist KI der perfekte Lerncoach? Oder trainieren sich Schüler das Lernen ab? Das Filmteam trifft Lehrerinnen und Lehrer, Schüler und Wissenschaftler, die jetzt schon KI im Unterricht einsetzen.
    15 solcher Modell-Schulen gibt es in Bayern, zum Beispiel das Oskar-Maria-Graf Gymnasium in Garching. Dort leistet das Team echte Pionier-Arbeit, denn viele Fragen sind noch ungeklärt. Zum Beispiel, unter welchen Umständen KI wirklich das Lernen unterstützt, statt nur „Schummel-Software“ zu sein. Man könnte Künstliche Intelligenz zum Beispiel dazu verwenden, Kindern mithilfe von „intelligenten“ Computerspielen Fremdsprachen beizubringen. Am Oskar-Maria-Graf-Gymnasium macht eine Klasse den Test: Wer lernt schneller: Kinder, die vom KI-Lernprogramm unterrichtet werden oder Kinder, die mit dem Schulbuch lernen? Dass Künstliche Intelligenz für Schüler auch Risiken birgt, weiß auch Schulleiter Stefan Bäumel.
    Für ihn überwiegen aber die Vorteile, denn KI könnte Lehrkräfte entlasten, und das Thema sei ohnehin da. Die Schule könne sich nicht wegducken. Deshalb arbeitet das Gymnasium mit dem Lehrstuhl für Didaktik der Physik der LMU zusammen, wo das Team um Jochen Kuhn Lern-Tools für den Physik-Unterricht entwickelt hat.
    Dass sich mit Augmented Reality-Brillen komplexe Themen veranschaulichen lassen, wird Lehrern und Schülern bei einem Besuch am Lehrstuhl schnell klar. Aber wo KI im Spiel ist, werden auch Daten erfasst, beispielsweise wo Schüler ihre Schwächen haben. Und wer hat dann darauf Zugriff? Fragen, die die KI-Experten an der LMU gelöst haben, zum Beispiel mit einer KI, die zwar mit dem World Wide Web im Austausch steht, aber keine persönlichen Daten weitergibt. Künstliche Intelligenz könnte den Unterricht also revolutionieren, wenn sie richtig eingesetzt wird.
    Das betont Simone Fleischmann, Vorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands. Doch wie gut das gelingt, hänge nicht nur von den Lehrkräften ab. Die Schulen müssten auch eine zeitgemäße digitale Ausstattung haben. Und letztlich wirft für Fleischmann eine Technik, die Referate in Sekunden ausspuckt, die Frage auf: Sollte die Schule ein ganz neues System entwickeln, was als Leistung wichtig ist, und wie man diese bewertet? KI könnte die Schule also noch viel stärker verändern, als es die meisten sich gerade vorstellen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.04.2024BR Fernsehen

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