2023, Folge 259–273

  • Folge 259 (30 Min.)
    Sie sind zwischen 1995 und 2010 geboren – in eine Welt voller Wohlstand und Sicherheit und aufgewachsen mit dem Smartphone: die erste echte Digitalgeneration. Doch dann kommen die Krisen. Wie geht es der Gen Z im Dauerkrisenmodus? Die Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010, gilt als die erste echte Digitalgeneration. Hineingeboren wurden sie in eine Welt voller Wohlstand und Sicherheit. Doch jetzt kommen die Krisen. Der Klimawandel zum Beispiel lässt sich nicht mehr leugnen. Sie wollen um ihre Zukunft kämpfen und bekommen mit Fridays for Future viel Aufmerksamkeit und Respekt. Viele von ihnen gehen mit gutem Beispiel voran, essen kein Fleisch, verzichten auf Flugreisen und kaufen Secondhand-Kleidung. Alles, um ihren CO2-Fußabdruck zu senken.
    Doch die Euphorie zerbricht, als die Corona-Pandemie die Welt zum Stillstand bringt. Lockdown, Ausgangssperre, Schul- und Unischließungen. Freunde treffen, feiern, sich verlieben, sich von den Eltern lösen, alles nicht möglich. Lernen findet monatelang nur noch zu Hause statt. Längst nicht alle packen das, ziehen sich zurück, sind niedergeschlagen und haben Angst. Am Ende der Pandemie ist klar, die Jungen sind die größten Verlierer der Corona-Krise. Doch Zeit zum Nachdenken bleibt kaum, der Ukraine-Krieg bricht aus mitten in Europa, steigende Preise führen in die Inflation. Was macht es mit jungen Menschen in der besten Zeit ihres Lebens? Wie geht es der Gen Z im Dauerkrisenmodus? (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.09.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDo 31.08.2023ARD Mediathek
  • Folge 260 (30 Min.)
    Für den ehemaligen Revierförster im oberbayerischen Kaufering, Ludwig Pertl, stehen künftig die Ökosystemleistungen der Wälder im Vordergrund und nicht der Bedarf der Holzwirtschaft. „Wir müssen jetzt den Wald für die kommenden Generationen pflanzen“, sagt der ehemalige Revierförster im oberbayerischen Kaufering, Ludwig Pertl. Er will die Wälder der umliegenden Gemeinden widerstandsfähig gegen den Klimawandel machen. Sein Plan: statt der Fichte, Laubbäume zu pflanzen. Seine Favoriten sind Ahorn, Wildapfel und Hainbuche. Keine Rotbuche, denn auch die hält er für ein Auslaufmodell. So ein Wald liefert zwar weniger Holz für die Wirtschaft.
    „Aber immer noch mehr als ein sterbender Fichtenwald“, sagt Pertl. Die Mindereinnahmen der Waldbesitzer sollen die umliegenden Gemeinden und Unternehmen bezahlen. Denn schließlich profitieren sie von einem intakten Wald. Schon jetzt zahlen manche in einen Fonds ein, den Pertl gegründet hat, und der Waldbauern, die seinem Konzept folgen, 400 Euro pro Hektar und Jahr zahlt. Nicht für das Holz, sondern für die Kühlleistungen des Waldes, für die Speicherung des Regenwassers, das Filtern und Reinigen der Luft. Für Pertl stehen künftig diese Ökosystemleistungen im Vordergrund und nicht der Bedarf der Holzwirtschaft. Kann das funktionieren? Ist das die Rettung der vom Klimawandel, von Trockenheit und Schädlingen bedrohten Wälder? Forstwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen sind sich da nicht einig.
    Manche lehnen den aktiven Umbau ab, wollen den Wald mehr sich selbst überlassen. Andere denken nicht, dass der Umbau mit heimischen Bäumen ausreicht, sondern, dass auch südländische Arten nötig sein werden, um künftige Dürren zu überstehen. Wiederum andere halten die bisherigen Erkenntnisse der Forstwissenschaft für überholt. Die vielen, aufeinanderfolgenden Dürren der letzten Jahre seien bislang einzigartig. Und sie werden wieder kommen. Und den Wald und die Forstwirtschaft vor ganz neue Herausforderungen stellen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.09.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereFr 08.09.2023ARD Mediathek
  • Folge 261 (30 Min.)
    Eigentlich gibt es Kies im Überfluss, vor allem in Südbayern. Die Vorräte im Boden reichen locker für tausend Jahre, für Beton- und Straßenbau. Dennoch warnt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, dass Kies schon bald knapp werden könnte. Viele Gruben seien bald erschöpft, die Genehmigungsverfahren zur Ausweisung neuer dauerten zu lang. Vielerorts organisieren Anwohner Widerstand. Sie kritisieren, dass sie unter Staub und Lärm leiden – vom Abbau und durch den Lkw-Verkehr. Zudem werde die Landschaft zerstört, häufig Wald gerodet.
    Die Front zwischen Kieswerk-Betreibern und Anwohnern ist verhärtet. Eine Lösung kann das Recycling von Bauschutt bieten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben hier bereits Techniken entwickelt, um aus dem ursprünglichen Abfall einen gleichwertigen Rohstoff herzustellen, der genauso gut wie Kies für die Herstellung von Beton genutzt werden kann. Doch das Prozedere ist noch aufwendig: Der Schutt muss auf Schadstoffe untersucht, gereinigt, sortiert, zerkleinert und aufbereitet werden. Ein weiteres Problem ist, dass oft nicht genügend Bauschutt dort anfällt, wo der neue Beton gebraucht wird.
    Andere Forschende experimentieren mit organischen Stoffen, wie Hanf. Der soll als Zuschlagsstoff in Beton Kies ersetzen. Das Ergebnis ist nicht so stabil wie Normal-Beton, aber das sei an den meisten Gebäuden auch gar nicht nötig, so die Wissenschaftler. Können diese Alternativen Kies ersetzen, die drohende Verknappung und weitere Kiesgruben verhindern? „Gut zu wissen“, zeigt, welche Möglichkeiten die Forschung bietet – und auch, dass Kiesgruben nicht zwangsläufig zerstörte Natur hinterlassen müssen. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.09.2023BR Fernsehen
  • Folge 262 (30 Min.)
    „Wasser marsch!“ ruft Moritz Reckling. Und schon tröpfelt es aus der riesigen Beregnungsanlage auf den Acker. So stellt der Forscher vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung auf dem Versuchsfeld verschiedene Klimaszenarien nach, mit mehr Regen, weniger Regen und kaum Regen. Denn die Ackerfrüchte müssen in Zukunft wegen des Klimawandels mit zunehmender Trockenheit zurechtkommen. Erste Ergebnisse kann Reckling schon verkünden. Der Gewinner des Klimawandels wird Soja sein, der große Verlierer der Mais. Es wird sich aber nicht nur das Sortiment der Ackerfrüchte verändern. Die Lebensmittelproduktion generell muss nachhaltiger werden – und das hat Auswirkungen auf unsere Speisekarte.
    „Ob Fleisch, Gemüse, Obst, die Produktionsmethoden werden andere sein. Das heißt, dass wir auch andere Dinge essen werden“, so Moritz Reckling. In „Gut zu wissen“ wird noch eine neue Entwicklung in der Lebensmittelproduktion gezeigt: In Zukunft werden Ackerfrüchte weniger auf dem Feld als vielmehr in Kulturen produziert, in geschlossenen Räumen und in mehreren Stockwerken. Indoor- oder Vertical-Farming ist das Zauberwort. LEDs ersetzen die Sonne, Substrat die Erde. Das verändert zwar nicht die Speisekarte, aber die Landwirtschaft. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.09.2023BR Fernsehen
  • Folge 263 (30 Min.)
    Ab etwa 2.500 Meter Höhe sind Bergsteiger von der Höhenkrankheit, im Volksmund „Höhenrausch“, bedroht. Sie beginnt mit Kopfschmerzen und Atemnot, in größeren Höhen drohen blutiger Husten und Halluzinationen, dann Koma und Tod. Die Filmautoren beleuchten erstmals die Erforschung der Höhenkrankheit. 1978 erreichte Reinhold Messner als erster Bergsteiger den Gipfel des Mount Everest ohne Sauerstoffgerät. Bis dahin galt ein solcher Aufenthalt in über 8.000 Meter Höhe als tödlich. Messner wurde damals von einem Mediziner begleitet: Oswald Oelz. Es ist die Geburtsstunde der modernen Höhenmedizin. Zusammen mit seinem Schweizer Kollegen Peter Bärtsch erforscht er die Höhenkrankheit und sie entwickeln spezifische Behandlungsmethoden, die inzwischen zahlreichen Bergsteigern das Leben gerettet haben.
    Die profilierteste Bergsteigerin Europas, Gerlinde Kaltenbrunner, berichtet von ihren Erfahrungen mit der Höhenkrankheit und lebensgefährlichen Situationen. Zu einigen Expeditionen gibt es eindrückliche Filmaufnahmen, etwa als sie einem japanischen Bergsteiger das Leben rettet. Oelz berichtet von einem besonders gravierenden Symptom der Höhenkrankheit: Halluzinationen. Auf 7.000 Meter Höhe taucht plötzlich ein imaginärer Bergsteiger aus dem Nebel auf, der Oelz fast in den Tod geschickt hätte. Inzwischen stehen dank der Höhenmedizin Medikamente bereit, die die Symptome mildern und einen Abstieg aus der „Todeszone“ ermöglichen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.10.2023BR Fernsehen
  • Folge 264 (30 Min.)
    Computer- und satellitengesteuerte Traktoren, softwaregestützte Saatgut- und Düngermengen – die Landwirtschaft ist längst digitalisiert und vernetzt. Und bald soll sie das sogar vollautonom können. Zurzeit entwickeln Technikteams Roboter, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, alle Feldarbeiten weitestgehend automatisch und selbstgesteuert erledigen. Bevor Christian Siebinger mit seinem Traktor aufs Feld fährt, sieht er sich speziell aufbereitete Satellitenkarten an. Sie zeigen ihm metergenau an, wo seine Feldfrüchte in den letzten Jahren besonders gut gewachsen sind, und wo genau er welchen Ertrag hatte.
    Die Daten gibt er in die Steuerung seines Traktors ein, der dann die passende Menge Saatgut und später den nötigen Dünger dazu gibt. Sensoren zeigen an, wie viel Nährstoffe die momentan geladene Gülle hat, um sie in der exakt richtigen Menge auszubringen. Der Landwirt wird zum Operator, der nur noch ab und zu per Kontroll-Bildschirm Korrekturen vornimmt. Wird das funktionieren? Und welche Vorteile bringt das? Schon jetzt ist die Landwirtschaft hierzulande eine Industrie, die auf maximalen Ertrag getrimmt ist.
    Selbst Maschinenkonstrukteure sehen die Grenze erreicht – noch größere, noch leistungsfähigere Maschinen werden nicht noch mehr Ertrag liefern. Im Gegenteil: Sie verdichten den Boden, schaden den Feldern. Werden stattdessen künftig kleine Mähroboter in Schwärmen ausfahren und die Ernte einholen? Kann Sensortechnik und Software die Güllemengen besser berechnen und Überdüngung verhindern? Werden Feldroboter mechanisch Unkraut zupfen und Pestizide überflüssig machen? Wird diese „Landwirtschaft 4.0“ endlich eine ökologische Landwirtschaft? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.10.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereFr 13.10.2023ARD Mediathek
  • Folge 265 (30 Min.)
    Die Fähigkeit, über sich selbst nachzudenken, ist für den Menschen ein großes Geschenk: Sie erlaubt es zum Beispiel, in Erinnerungen zu schwelgen oder Pläne für die eigene Zukunft zu schmieden. Doch gleichzeitig erlaubt sie es auch, sich selbst infrage zu stellen – den selbstkritischen Blick in den Spiegel. Menschen können erkennen, dass ihre Erinnerungen höchst unzuverlässig sind. Wir wissen heute, dass Farben in der Natur eigentlich nicht vorkommen, sondern eine Vorstellung sind, die Auge und Gehirn aus Wellenlängen schaffen. Sogar, ob so etwas wie die Realität überhaupt erkennbar ist, lässt sich infrage stellen.
    Dazu kommt ein Hang zur Selbstüberschätzung und weitere kognitive Verzerrungen. Doch ist es deshalb angebracht, sich selbst das Vertrauen zu entziehen? Filmautor Niklas Nau spürt dieser Frage nach. Viele „Fehler“ und Unzulänglichkeiten können einen evolutionären Sinn oder zumindest eine evolutionäre Erklärung haben. Wie viel Selbstkritik und Selbsterkenntnis ist also gut? Sind sie der Schlüssel zum richtigen, guten Leben oder lähmen sie und machen unglücklich? Und was könnte eine Weigerung, sich mit der eigenen Unzulänglichkeit auseinanderzusetzen, vielleicht auch für andere bedeuten? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.10.2023BR Fernsehen
  • Folge 266 (30 Min.)
    Gedächtnis im Eis: Das Klimaarchiv im Eis ist bedroht – nicht nur in den Alpen, sondern weltweit. Forscherinnen und Forscher um die Schweizer Chemikerin Margit Schwikowski vom Paul Scherrer Institut haben deshalb das Projekt „Ice Memory“ ins Leben gerufen. Es ist eine Expedition zu einem Gletscher mit ganz besonderem Gletschereis, das mehrere tausend Jahre alt ist. Andrea Fischer und ihr Team der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wollen es bergen. Dazu müssen sie auf die Weißseespitze, eine dem Wind und der Kälte ausgesetzte Gletscherkuppe in den Tiroler Alpen. Der Gletscher fließt nicht ins Tal hinunter, sondern ist oben am Berg festgefroren, deswegen ist sein Eis so uralt. In der im Eis konservierten Luft stecken Informationen über die klimatischen Verhältnisse der letzten Jahrtausende, die es sonst nirgendwo gibt.
    Die Zeit drängt: Der Klimawandel bringt das uralte Eis schneller zum Schmelzen als selbst die pessimistischsten Prognosen vorhergesagt haben. Das Klimaarchiv im Eis ist bedroht – nicht nur in den Alpen, sondern weltweit. Forscherinnen und Forscher um die Schweizer Chemikerin Margit Schwikowski vom Paul Scherrer Institut haben deshalb das Projekt „Ice Memory“ ins Leben gerufen. Sie wollen uraltes Eis von Gebirgsgletschern auf der ganzen Welt bergen – in Bolivien haben sie bereits 20.000 Jahre altes Eis gefunden. Die Daten aus den Bohrkernen liefern überraschende Fakten aus der Vergangenheit, die so in keinem Geschichtsbuch stehen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.10.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereFr 27.10.2023ARD Mediathek
  • Folge 267 (30 Min.)
    Seit 30 Jahren erzählen die allermeisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eigentlich dasselbe: Wir Menschen müssen unser Handeln auf der Erde grundlegend verändern. Denn wie wir die Erde und ihre Ressourcen momentan nutzen, kann auf Dauer nicht funktionieren. Trotzdem geschieht der Wandel nur langsam. Wir machen in vielen Bereichen weiter so wie bisher. Wie erleben Forscher, die sich mit den von uns verursachten Veränderungen des Planeten tagtäglich beschäftigen, diesen Zwiespalt? Wie gehen Klimaexpertinnen und -experten ganz persönlich, mit ihrer „Klimaangst“ um und dem Frust, dass zu wenig getan wird? Und wie erklären sie der Öffentlichkeit und ihrem Umfeld, was auf uns alle zukommt – obwohl das eigentlich keiner mehr hören will? Ein Filmteam trifft führende Wissenschaftler, die sich jeder auf seine Art einen Weg aus diesem Dilemma bahnen: den Experten für Extremwetterereignisse Matthias Garschagen zum Beispiel.
    Er setzt sich auf höchster Ebene für einen schnelleren Wandel der globalen Gesellschaft ein.
    Als Mitglied des Weltklimarates berät er internationale Politiker in Sachen Klimaanpassung und Klimaschutz. Ebenso die indische Forscherin Aditi Mukherji: In ihrer Heimat sind die bedrohlichen Folgen des Klimawandels wie Dürre oder Überschwemmungen längst Realität. Und trotzdem tut sich nicht genug. Die Geografin Kirsten von Elverfeldt ist lange an der Kurzsichtigkeit vieler Entscheidungen verzweifelt, auch in ihrem direkten Umfeld. Doch genau dort, im direkten Umfeld eines Jeden, sieht sie auch die größte Chance auf Veränderung.
    Hoffnung erwecken bei dem Biologen Gregor Hagedorn vor allem die engagierten jungen Leute. Denn die hätten die Dringlichkeit zur Veränderung wirklich begriffen. Deshalb hat er mit weiteren Forschenden die „Scientists for Future“ gegründet. So möchte er die Jugend mit harten, wissenschaftlichen Fakten unterstützen. Mit gemischten Gefühlen erwarten diese Wissenschaftler jetzt die kommende Weltklimakonferenz 2023 in Dubai: mit Frust, Spannung und immer wieder mit einer großen Portion Hoffnung. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.11.2023BR Fernsehen
  • Folge 268 (30 Min.)
    Der Wettlauf gegen den Klimawandel läuft. Was, wenn Städte seine Lösung wären? Mehr als 70 Prozent aller Erdbewohner werden laut UN im Jahr 2050 urban leben. Vor allem Städte wie Lagos, Delhi oder Jakarta wachsen stetig. Doch wie können Städte möglichst viele Bewohner nachhaltig unterbringen und lebenswert sein? Sollten wir alle in Megacitys leben, um die Welt zu retten? „Urbanes Leben muss den Planeten retten“, sagt Xuemei Bai, eine australische Professorin für Nachhaltigkeitsforschung. „Der Speckgürtel ist ein Klimakiller“, so Klimaökonom Gernot Wagner.
    Im klassischen Speckgürtel, also großen Grundstücken mit Ein- oder Zweifamilienhäusern, sind die CO2-Emissionen doppelt bis dreimal so hoch wie in der Innenstadt oder auf dem Land. Aber warum sind gerade Städte entscheidend fürs Klima? Schlicht, weil sie mehr ins Gewicht fallen. Über zwei Drittel der Weltbevölkerung werden laut UN 2050 in Städten leben. Maßnahmen wie die Sanierung von Häusern oder eine Elektrobuslinie erreichen mehr Menschen als auf dem Land. Wie müssen Städte der Zukunft aussehen, dass sie möglichst viele Bewohner nachhaltig unterbringen und trotzdem lebenswert sind? Denn Hochhäuser sind nicht unbedingt die erste Wahl.
    Stadtplanerin Dita Leyh vergleicht das mit einem Spargelfeld: „Die sind wie Spargelspitzen, die da überall stehen. Die Räume, die dazwischen entstehen, die sind aber eigentlich nicht so richtig brauchbar. Das ist kein interessanter öffentlicher Raum.“ Doch wie muss eine Stadt dann aussehen? Die eine Blaupause gibt es nicht, denn jede Stadt hat andere Herausforderungen, andere klimatische und soziale Gegebenheiten. Können uns letztendlich Städte wirklich retten? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.11.2023BR Fernsehen
  • Folge 269 (30 Min.)
    Für Lebensmittel wie Fisch, Milch und Fleisch werden zunehmend Alternativen angeboten – klimafreundlich und gesund – so zumindest werden sie beworben. Optisch, haptisch und geschmacklich sollen die Imitate möglichst nah an das Original herankommen und echte Alternativen zu ihren „klimakillenden“ Vorbildern sein. Aber: Sind sie das auch? Ein Filmteam besucht eine Reihe von beispielhaften Akteuren in der Lebensmittelbranche: darunter das Wiener Start-Up Revo Foods, den deutschen Marktführer für Fleischalternativen Rügenwalder Mühle und die erste vegane Käserei Frankreichs – Jay&Joy. Die Hersteller alternativer Produkte haben große Ziele – aber können sie diese auch erreichen? Und ist das Ernährungssystem dann wirklich nachhaltiger? Das Filmteam begibt sich auf die Suche nach Antworten mit dem veganen Sternekoch Ricky Saward, den Gesundheitsexpertinnen Irina Blumenstein, Sandra Ulrich-Rückert und der Leiterin des Deutschen Zentrums für Ernährung Margareta Büning-Fesel.
    Auf dem Prüfstand stehen die Zutatenlisten, die bei vielen Ersatzlebensmittel lang sind, weshalb diese häufig als hochverarbeitet gelten. Außerdem werden die Produktionsbedingungen, Rohstoffherkunft, Zubereitbarkeit, Gesundheit und nicht zuletzt auch der Geschmack unter die Lupe genommen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.11.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereFr 17.11.2023ARD Mediathek
  • Folge 270 (30 Min.)
    Bayern will bis 2040 klimaneutral und unabhängig von fossilen Brennstoffen werden. Seinen Strombedarf kann es aber längst nicht aus erneuerbaren Energien decken. Das liegt auch am schleppenden Ausbau der Windkraft: Aktuell werden in Bayern gerade einmal vier Windenergieanlagen gebaut. Warum geht es mit der Windenergie nicht so recht voran? Bayern ist kein besonders windertragreiches Bundesland. Viele fragen sich, ob Windkraft hierzulande überhaupt wirtschaftlich sein kann. Sie machen sich Sorgen um das Landschaftsbild, um die Natur und um ihre eigene Gesundheit. Trotzdem muss Bayern die Windenergie ausbauen, wenn es klimaneutral werden will. Deshalb sollen jetzt verstärkt auch Windparks im Wald geplant werden.
    „Gut zu wissen“ will herausfinden, was mehr Windenergieanlagen für den Artenschutz bedeuten und wie sich Eingriffe in die Natur abfedern lassen. Filmautorin Iris Rietdorf fragt Forschende, welches Potenzial in modernen Windenergieanlagen stecken könnte, wie sie leiser und effizienter werden können. Und sie hinterfragt, ob es vielleicht auch Standortalternativen gibt, die bislang kaum Beachtung gefunden haben. Der Ausbau der Windkraft in Bayern ist eine Herausforderung. Ohne sie wird die Energiewende nicht zu schaffen sein. Allerdings auch nicht gegen den Willen der Menschen, die diese Entscheidungen mittragen müssen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.11.2023BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereFr 24.11.2023ARD Mediathek
  • Folge 271 (29 Min.)
    Regelmäßig Sport treiben, das tut richtig gut und es gibt viele Fitness-Programme, die für ein Training zu Hause entwickelt wurden. Nur leider funktionieren sie oft nicht, denn schon nach kurzer Zeit ist es vorbei mit den guten Vorsätzen, wenn Alltagsstress und der innere Schweinehund gegen uns arbeiten. Sportwissenschaftler Harald Lange hat einen neuen Ansatz entwickelt, der viel leichter umzusetzen sein soll und speziell an persönliche Bedürfnisse angepasst ist. Wie gut funktioniert das? Vier ganz unterschiedliche Menschen und Temperamente probieren das Fitness-Programm aus, bekommen Tipps und ein individuelles Trainingsprogramm, das auf ihren Tagesablauf abgestimmt ist. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.12.2023BR Fernsehen
  • Folge 272 (29 Min.)
    Medizin, Düngemittel, Weichmacher und Kunststoffe sind nur ein paar Beispiele, wie Chemie unser Leben besser macht. Sie rettet uns vor Krankheiten, an denen Menschen früher gestorben sind, und sorgt dafür, dass die meisten Menschen nicht verhungern. Aber das hat seinen Preis. Denn seit Jahrzehnten vergiften wir mit den „Nebenwirkungen“ den Planeten und uns selbst. So stark, dass sich die Erde nicht mehr selbst erholen kann. Können wir den Schaden wieder gutmachen? Können wir unsere Erde entgiften? Schon die Gifte zu identifizieren, ist nicht einfach.
    Viele Substanzen werden erst durch das Zusammenspiel mit anderen richtig giftig und man weiß zum Teil gar nicht, welche Substanzen überhaupt freigesetzt wurden. Außerdem ist die Chemieindustrie schneller im Herstellen neuer Substanzen als die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Erforschen, wie schädlich diese Stoffe für die Umwelt sind. Ein weiteres Problem: Gift hält sich nicht an Ländergrenzen. Es ist eine globale Herausforderung, die nur durch internationale Abkommen zu meistern ist.
    Doch verständigen sich Staaten auf Obergrenzen und Verbote bestimmter giftiger Stoffe, hat die Industrie bis zum Inkrafttreten der Abkommen Unmengen von neuen chemischen Ersatzstoffen produziert. Also allein durch Kontrolle und Gesetze wird man das Problem nicht lösen. Wie dann? Einige Ideen kommen direkt aus den Laboren, in denen die Gifte erfunden werden. Andere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen schlagen dagegen eine völlig neue Art des Forschens vor. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.12.2023BR Fernsehen
  • Folge 273 (29 Min.)
    Wohin entwickelt sich unsere Sprache? Reden wir bald alle Kurzdeutsch – oder nehmen uns Chatbots die Sprachproduktion ab? Seit mindestens 40.000 Jahren können wir Menschen etwas absolut Einzigartiges: Sprache produzieren und verstehen und so auch abstrakte und symbolhafte Zusammenhänge festhalten. Wie machen wir das? Der Psycholinguist Harald Clahsen hat nachgemessen: Wir sprechen und reagieren in atemberaubender Geschwindigkeit von etwa 200 Millisekunden. Eine Fähigkeit, ohne die der rasante Aufstieg des Homo Sapiens niemals möglich gewesen wäre.
    Irgendwann begannen unsere Vorfahren, aus Lauten Wörter zu entwickeln und ungeheuer viele Möglichkeiten zu schaffen, diese zu kombinieren – mit Hilfe der Grammatik. Dazu war ein evolutionärer Kraftakt von Gehirn und Sprechapparat nötig, den die Biologin Katja Liebal erforscht. Aus diesen Anfängen haben sich tausende Sprachen auf der Welt entwickelt – und mit diesen Sprachen ebenso viele Kulturen. Denn mit und über die Sprache erleben wir die Welt. Bis heute war das Sprachwunder Mensch ohne Konkurrenz. Doch jetzt gibt es kreative Programme, die Nachrichten schreiben, wissenschaftliche Artikel, sogar Gedichte.
    Sind KI Chatbots dabei, den Menschen als „Sprachmacht“ abzulösen? Das wollen wir in einem Wettstreit „Mensch gegen Maschine“ herausfinden. KI Experte Michael Katzlberger tritt an gegen Dichterin und Poetry Slammerin Pauline Füg. Sprache ist nicht einfach Kommunikation – sie ist Sprechkunst – und die lernt die Schauspielerin Joyce Sanhá. Und Sprache hat eine ungeheuere Macht. Der Rhetorik Experte Frank Brettschneider und der Kölner Lehrer Samir Bouajaja zeigen uns, wie Sprache einerseits motivieren und begeistern, andererseits aber auch verletzen oder im Extremfall sogar töten kann.
    Sprache verändert sich ständig, jeden Tag, ob uns das passt oder nicht – sagt die Soziolinguistin Diana Marossek. Sie hat das so genannte „Kurzdeutsch“ untersucht, eine Mischung aus Jugendsprache, Dialekt und Migrantensprachen. Und sie stellt fest: Das typische Weglassen von Präpositionen und Artikeln („Isch geh’Kino“) ist längst, wie so vieles mehr, in der deutschen Sprache angekommen und verändert sie. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.12.2023BR Fernsehen

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