TV-Film in 3 Fassungen, Seite 1

  • 90 Min.
    Berlin, ein Tag im Winter. Auf dem Weg zur Schule wird die zwölfjährige Lisa von Bode (Alix Heyblom) entführt. Ihre Eltern (Harald Schrott und Ursina Lardi) erhalten kurz darauf eine Lösegeldforderung: fünf Millionen Euro in Bitcoins. Für den erfahrenen Kommissar Peter Nadler (Bjarne Mädel) gibt es schon bald keinen Zweifel, dass der Täter aus dem Nahbereich der wohlhabenden Familie kommen muss. Die Zeit drängt, das Mädchen muss schnell gefunden werden. Als Nadler den Sicherheitsmann Georg Kelz (Franz Hartwig) kennenlernt, sagt ihm seine Intuition: Das ist der Täter. Seine junge Kollegin Judith Lansky (Katharina Schlothauer) zweifelt. Da der undurchsichtige Kelz in den Vernehmungen selbstgewiss schweigt, verliert der Ermittler die Nerven.
    Allein, ohne Zeugen, erzwingt Nadler mit brutaler Gewalt von Kelz den Aufenthaltsort des Mädchens; dieser verspricht dem Kommissar, den Grund seines überraschenden Geständnisses für sich zu behalten. Als der Fall vor Gericht kommt, scheint es nur noch um das Strafmaß zu gehen. Kelz’ Strafverteidiger Biegler (Klaus Maria Brandauer) setzt jedoch auf eine hieb- und stichfeste Argumentation, ganz im Sinne des Rechtsstaats und unterzieht Nadler so einem geschickten Verhör, um zu zeigen, dass der Angeklagte für das Geständnis gefoltert wurde und es daher nichtig ist. Die Schuldfrage spielt für ihn keine Rolle. Er fordert Freispruch und eine Bestrafung des Polizeibeamten.
    Eine Geschichte, zwei Filme: Im Zentrum des Fernseh-Experiments „Feinde“ nach Ferdinand von Schirach steht eine Kindesentführung und die zügige Festnahme eines Tatverdächtigen, die aus zwei Perspektiven erzählt wird. In „Feinde – Gegen die Zeit“ setzt der von Bjarne Mädel eindrucksvoll gespielte Ermittler Nadler nur auf seine Intuition, um das Leben eines Kindes zu retten. Obwohl das Gesetz das Vorgehen klar regelt, übertritt er dieses massiv im Glauben, „das Richtige“ tun. Aus der Sicht des Strafverteidigers kämpft Klaus-Maria Brandauer in dem „anderen“ Film „Feinde – Das Geständnis“ voller Überzeugung für die Prinzipien des Rechtsstaats. Regisseur Nils Willbrandt fokussiert in dem doppelteiligen TV-Event auf die Gegenspieler. (Text: One)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.01.2021Das Erste
  • 90 Min.
    Eine Geschichte, zwei Filme: Im Zentrum des Fernseh-Experiments „Feinde“ nach Ferdinand von Schirach steht eine Kindesentführung und die zügige Festnahme eines Tatverdächtigen, die aus zwei Perspektiven erzählt wird. Darf die Polizei einen Entführer foltern, um ein zwölfjähriges Mädchen zu retten? Nein, so lautet die Antwort des meisterhaft von Klaus-Maria Brandauer gespielten Anwalts Biegler in „Feinde – Das Geständnis“. Mit schmerzhafter Präzision inszenierte der vielfach ausgezeichnete Regisseur Nils Willbrandt das doppelteilige Justizdrama nach Ferdinand von Schirach. Die „andere“ Sichtweise des Ermittlers zeigt der zweite Film „Feinde – Gegen die Zeit“ mit Bjarne Mädel als Kommissar Nadler.
    Im Entführungsfall der zwölfjährigen Lisa von Bode steht Georg Kelz vor Gericht. Da von dem Angeklagten, Security-Mitarbeiter im Haus der wohlhabenden Familie von Bode, ein Geständnis vorliegt, scheint es nur noch um das Strafmaß zu gehen. Seinen erfahrenen Verteidiger Biegler macht jedoch eine Frage stutzig: Warum sollte jemand, der minutiös ein perfektes Verbrechen geplant hat, keine Spuren hinterlässt und in den Vernehmungen wenig Reue zeigt, ohne Not den Aufenthaltsort seines Entführungsopfers verraten? Ihm kommt der Verdacht, dass der Angeklagte in der Untersuchungshaft gefoltert wurde. Tatsächlich bricht Kelz irgendwann sein Schweigen und berichtet, wie Nadler ihn zum Sprechen gebracht hat: mit Waterboarding am frühen Morgen im Duschraum der Haftanstalt – ohne Zeugen.
    Für seinen Verteidiger Biegler, dessen Frau Elly mit den von Bodes befreundet ist, geht es von Anfang an um Grundpfeiler des Rechtsstaats. Schuld oder Unschuld spielen keine Rolle. In der Verhandlung nimmt er sich Nadler vor, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Sein Ziel ist ein Freispruch. Im Anschluss zeigt das rbb Fernsehen mit „Feinde – Gegen die Zeit“ die „andere“ Perspektive mit dem von Bjarne Mädel eindrucksvoll gespielten Ermittler Nadler, der auf seine Intuition setzt, um das Leben eines Kindes zu retten. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.01.2021One
  • 45 Min.
    ONE zeigt eine völlig eigene, dritte Version von ‚Feinde‘: Sie ist radikaler und konsequenter, denn das Konzept des TV-Events wird noch zugespitzt und ist mit einer Länge von 45 Minuten auch explizit auf die Sehgewohnheiten eines non-linearen Publikums zugeschnitten. Dieser Film konzentriert sich ausschließlich auf die Hauptverhandlung und Rechtsfragen im Strafprozess. In diesem Prozess werden die beiden Perspektiven des Anwalts und des Ermittlers gegenübergestellt und miteinander verwoben. An ausgewählten Stellen wird die Befragung des Kommissars durch den Anwalt zu dessen Ermittlungen mittels Splitscreens illustriert. Das Geschehen im Gerichtssaal bekommt dadurch für den Zuschauer weitere Dimensionen. Dabei wird die unterschiedliche Ästhetik beider Filme kombiniert und somit in einem Werk sichtbar gemacht. (Text: One)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.01.2021One

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