Staffel 6, Folge 1–37

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Staffel 6 von „Die Story im Ersten“ startete am 09.01.2017 in Das Erste.
  • Staffel 6, Folge 1
    Es ist eine dunkle Welt, in der man wissen muss, wie man verschlüsselt und anonymisiert im Internet unterwegs ist: das Darknet: Tummelplatz für Drogendealer, Waffenhändler und Kinderschänder. Aber auch Zufluchtsort für Journalisten, Whistleblower und politisch Verfolgte in vielen Ländern der Welt. Durch die immer umfassendere digitale Überwachung ist das Darknet für Menschen in immer mehr autokratisch regierten Ländern der Welt überlebensnotwendig. Annette Dittert hat sich auf eine Reise begeben, um die helle und dunkle Seite dieses digitalen Paralleluniversums kennen zu lernen.
    Sie trifft den Drogendealer, der im realen Leben ein 45-jähriger Familienvater ist; den Waffenhändler, der von Sonderermittlern der Polizei geschnappt wurde, nachdem er Fehler beim Versenden der Ware machte und den Mann, der Kriminellen mit seinem Fachwissen hilft, im Darknet mittels Verschlüsselung und Anonymisierung illegale Geschäfte abzuwickeln. Das Darknet hat die kriminelle Unterwelt verändert. Aber auch die Gegenseite rüstet auf. Das BKA fahndet mit immer mehr verdeckten Ermittlern im verborgenen Netz, immer häufiger kommen sie vor allem Waffenhändlern der kriminellen Unterwelt auf die Spur, was die Szene deutlich verunsichert.
    In Istanbul trifft Annette Dittert den Journalisten Baris Pehlivan, dessen Computer von der türkischen Regierung mit einem Trojaner infiziert wurde, der belastende Dokumente auf seine Festplatte spielte. Der Journalist wurde daraufhin zu 19 Monaten Haft verurteilt. Erst als ein Computerspezialist den Trojaner fand, kam Baris Pehlivan wieder frei. Die syrische Journalistengruppe „Raqqa is being slaughtered silently“ benutzt Darknet-Technologien, um über Gräueltaten in der IS-Hochburg zu berichten.
    Unterstützt werden solche Journalisten und Whistleblower von einer kleinen Gruppe digitaler Spezialisten, sogenannte „White Hat Hacker“. Annette Dittert trifft einen von ihnen, der sich noch nie vor Fernsehkameras begeben hat: Claudio Guarnieri. Seit Jahren ist er in der ganzen Welt unterwegs, um bedrohten Journalisten und Menschenrechtlern Nachhilfe in digitaler Sicherheit zu geben.
    In China erfährt Annette Dittert, dass das Darknet dort längst von Parteihackern eingenommen ist. Auf Island besucht sie eine Bitcoinfarm, wo die digitale Währung des Darknet in riesigen Rechnerfarmen „geschürft“ wird. Fazit: Das Darknet ist einerseits die Heimat einer kriminelle Unterwelt, andererseits ist es aber auch ein letzter Freiraum und Zufluchtsort für viele Menschen in einer Welt, in der Regierungen Milliarden investieren, um ihre Bürger komplett zu überwachen. Annette Ditterts Recherchen im Darknet sind eine Reise durch eine neue Welt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.01.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 3
    Stefan Groschupf wollte nicht gehen. Doch daheim in Halle sah er keine Chance. Sein Traum von der Big-Data-Firma scheiterte an der Bank, die seinen Kreditantrag abschmetterte. Fehlende Risikobereitschaft, mangelndes Vertrauen in die Kreativität – die deutsche Tech-Elite „flüchtet“ ins Silicon Valley. 50.000 Deutsche leben mittlerweile im Tal der Zukunft. Viele arbeiten an den Schaltstellen bei Google und Co. „Dieses Tal wäre nichts ohne die Deutschen“, so Datameer-Gründer Groschupf. „Hier gibt es mehr Geld als Wasser“, beschreibt die Top-Investorin Margit Wennmachers eines der Geheimnisse des Silicon Valleys.
    Die Deutschen hätten zu viel Angst vorm Scheitern, in Kalifornien gehöre Scheitern zum guten Ton. Aufstehen, daraus lernen und die nächste Firma gründen – statt „German Angst“. Und für diesen Mut vergibt sie gerne mal Schecks über 100 Millionen Dollar. Marion Schmickler und Oliver Richardt waren über das Jahr im Silicon Valley unterwegs und haben Propheten, Gründer und Investoren getroffen, denen angst und bange wird um ihre Heimat. Deutschland, das Land der Dichter und Denker, aber nicht der Vordenker, wenn es zum Beispiel um des Deutschen liebstes Kind, das Auto, geht.
    Während Tüftler in ihren Garagen im Valley längst selbst fahrende elektrische Autos bauen, setzen die Auto-Giganten aus Deutschland weiter auf Verbrennungsmotoren. „Wir müssen dringend vom Silicon Valley lernen, wenn wir Deutschen noch mit am Tisch sitzen wollen in der digitalen Zukunft“, betont Pascal Finette, einer der „Evangelisten“ an der Singularity University. So zu tun, als sei das Valley eine völlig andere Welt, sei gefährlich. Nicht nur, weil Deutschland so viele kreative Köpfe verliere. Ganze Industrien könnten abgehängt werden, sogar in die Bedeutungslosigkeit versinken, wenn sie nicht ganz bald umdenken. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.01.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 4
    Spätestens dann, wenn die Krankenkasse mal wieder an das Ausfüllen des Organspende-Ausweises erinnert, ist jeder mit der Frage konfrontiert: Sollen meine Organe nach meinem Tod anderen, sterbenskranken Menschen zur Verfügung stehen – oder will ich das nicht? Die meisten Menschen drücken sich vor einer Entscheidung – auch, weil sie sich zu wenig informiert fühlen. Bin ich wirklich tot, wenn mir die Organe entnommen werden? Was heißt „Hirntod“ überhaupt? Und zeigen die jüngsten Skandale nicht, dass da irgendwie nicht alles mit rechten Dingen zugeht bei der Organtransplantation? „Die Story im Ersten“ zeigt, was genau vor einer Organspende abläuft, an welchen Stellen in jüngster Zeit getrickst wurde – und begleitet schwerkranke Patienten, die auf ein neues Organ hoffen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.01.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 6
    Es waren schockierende Videosequenzen, die im Februar 2016 den Weg aus dem sächsischen Dorf Clausnitz bis in internationale Nachrichten fanden: Ein Reisebus mit Flüchtlingsfamilien, darunter weinende Frauen und Kinder, wird belagert von einer Menge hasserfüllter Männer, die „Ab nach Hause!“ schreien und „Wir sind das Volk!“. Die Aufforderung der Polizei, den Weg freizuräumen, quittierten sie mit Hohngelächter. Als ein Beamter den Flüchtlingsjungen Luai aus dem Bus in die vorgesehene Unterkunft zerrt, johlt die Menge.
    Die nächtlichen Szenen symbolisieren bis heute die hässliche Seite Deutschlands während der Zuwanderungs-Debatte. Was wurde aus Luai, was aus den anderen Flüchtlingen im Bus? Welche Straftaten kann die Justiz den beschuldigten Blockierern nachweisen? Wie bewältigt das Dorf den Konflikt zwischen Helfern, die es auch in Clausnitz gibt, und ortsbekannten Rassisten? Ein Jahr lang gingen Autor Klaus Scherer und Nikolas Migut, Videojournalist, diesen Fragen nach. Ihr behutsamer Film wirft einen zweiten Blick auf den Ort und seine alten wie neuen Bewohner – vom 15-jährigen Luai aus dem Libanon, der inzwischen selbst Polizist werden will, über den parteilosen Bürgermeister, der noch immer Mühe hat, die Lager zu einen, bis zum örtlichen Helferkreis, der die Geflüchteten trotz Einschüchterung von Beginn an im Alltag unterstützte.
    „Ich habe selten erlebt, dass so viele Menschen selbst anonym die Kamera scheuten, auch wenn sie sich gar nichts vorzuwerfen haben“, sagt Scherer. „Anfangs schien es noch, als fehle es auch hier an Zivilcourage.
    Am Ende waren wir aber nicht mehr sicher, ob die Sorge der Mehrheit vor dem Druck der Rechten nicht tatsächlich begründet ist.“ Erstmals kommen in der Dokumentation Zeugen zu Wort, die den Hergang der Nacht schildern, einschließlich der Drohung eines Dorfbewohners gegenüber einer Helferin, man werde ihr Haus abbrennen. Als oberster Dienstherr der Polizei räumt in dem Film auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière Handlungsbedarf ein, um Hass und Gewalt in Schranken zu weisen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.01.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 8
    Am Anfang war das Dementi reine Routine und ziemlich generell. „Abhören unter Freunden, das geht gar nicht“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel im vergangenen Jahr, als erste Meldungen über den flächendeckenden Lauschangriff des us-amerikanischen Geheimdienstes NSA weltweit die Runde machten. Doch seitdem der amerikanische Whistleblower Eduard Snowden den gigantischen Umfang der Abhöraktivitäten auch hierzulande Stück für Stück bekannt machte, hat sich die Tonlage zwischen Berlin und Washington verschärft.
    Dabei geht es längst nicht mehr nur darum, dass die Regierung der USA das Handy der Kanzlerin und anderer deutscher Politiker systematisch abhören ließ. Obama besteht auch weiterhin auf die Lauschangriffe unter Partnern und kümmert sich wenig um deutsches Recht. Zusätzlich räumt die NSA ein, dass der Geheimdienst auch Wirtschaftsspionage betreibt. Fernseh- und Grimmepreisträger Hubert Seipel geht in der ARD-Dokumentation den Fragen nach, seit wann so intensiv gelauscht wird und wie lange dies die deutschen Politiker schon wissen? Fragen der deutschen Regierung jedenfalls lässt Barak Obama seit Monaten unbeantwortet.
    An einem Antispy-Abkommen mit dem NATO-Partner Deutschland sind die Vereinigten Staaten gleichfalls nicht interessiert. Auf der unersättlichen Suche nach Daten haben NSA & Co dabei längst mächtige Bündnispartner eingespannt. Die Internet-Giganten Google und Facebook liefern den Diensten ebenso zu, wie Telefongesellschaften und andere IT-Unternehmen. Es geht längst nicht nur um möglichen Terrorismus.
    Es geht auch um die Herrschaft im Internet. Hubert Seipel interviewte unter anderem Eduard Snowden ebenso wie General Hayden, den einstigen Chef der NSA. Er recherchierte beim Bundesnachrichtendienst und dem Bundesamt für Verfassungsschutz, befragte Politiker und Experten. Seipels Fazit: Die Bundesrepublik Deutschland wurde von Anfang an überwacht. Frei nach Lenins Devise: Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser. Und jeder, der das wissen wollte, konnte es wissen. Es interessierte nur kaum jemanden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.02.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 10
    Deutschland erlebt einen beispiellosen Boom an Sicherheitsdiensten. Auf Schritt und Tritt begegnen einem meist junge Männer in Fantasieuniformen mit der Aufschrift „Security“. Die Zahl der Unternehmen und Beschäftigten steigt seit Jahren steil an. Doch welche Sicherheit stellen diese Dienste her? Wiegen sie uns womöglich in falscher Sicherheit? Oder: Sind sie selbst Unsicherheitsfaktoren? In diesem Film erzählen Insider dieser schillernden Branche Beunruhigendes bis Erschreckendes von gefälschten Sachkundenachweisen, schweren Sicherheitslücken auf deutschen Flughäfen; Stress, Unterbesetzung und belastenden Arbeitsbedingungen – Sicherheitsrisiken, bis hin zu kriminellen Übergriffen auf diejenigen, die eigentlich Schutz brauchen: Vor allem Frauen in Flüchtlingsunterkünften berichten von schweren Verfehlungen.
    Teile der Branche sind mittlerweile in der Hand mafiaartig vernetzter Familienclans oder Rockerbanden, die sich kriminelle Verteilungskämpfe liefern. Dennoch ist oft der Staat selbst Auftraggeber dieser Gruppierungen und damit auch in der Mitverantwortung. Der Film geht auf eine kritische Spurensuche und will herausfinden, ob die Bundesregierung bei der Kontrolle der Sicherheitsdienste versagt. Zusammen mit den Insidern werden die neuralgischen Punkte aufgegriffen, sichtbar gemacht und hinterfragt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.02.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 12
    Seit Jahren betreiben die Notenbanken dieser Welt eine Politik des billigen Geldes, allen voran die EZB. Sie kauft marode Papiere um Banken zu retten, will das Wirtschaftswachstum ankurbeln, verschuldete Staaten stützen. Was die Staatshaushalte um hunderte Milliarden entlastet, ärgert auf der anderen Seite die Sparer: null Zinsen. Und die neue Geldschöpfung führt weltweit zu einer unkontrollierten, noch nie dagewesenen Geldflut. Experten warnen bereits vor neuen Blasen. Beispiel Immobilien: Nicht nur in deutschen Großstädten explodieren die Preise. In London kostet ein Einzimmerappartement locker mehr als eine Million Euro.
    Und immer mehr Geld wandert weg von der realen Wirtschaft in den spekulativen Bereich. Im globalen Casino finden hochkomplexe Finanzwetten statt. Zocken ohne jede Kontrolle. Die Profiteure des Spiels stehen von vornherein fest. Die Reichen werden noch reicher, bei uns und weltweit. „Die Geldflut hat zu einer gefährlichen Umverteilung geführt „, kritisiert Prof. Max Otte, „wer hat dem wird gegeben“. ? Das Rentnerpaar Eich in Remagen sorgt sich: Was machen sie mit dem Geld ihrer Lebensversicherung bei diesen Niedrigzinsen? Auf dem Sparbuch schmilzt es einfach weg. Wer Schulden hat, darf sich dagegen freuen.
    Häuslesbauer etwa. Aber auch große Konzerne, die andere Unternehmen schlucken wollen: Sie leihen sich billiges Geld für ihre Zukäufe. Jüngstes Beispiel: Bayer und Monsanto. Mit der Liberalisierung der Finanzmärkte entkoppelten sich Geldgeschäfte und Realwirtschaft. Heute benötigen nicht nur Banken immer neues, billiges Geld, sondern auch Staaten, um ihre Schuldenberge im Griff zu halten. Eine Art Schneeballsystem. Was passiert mit unserem Geld? Droht eine neue Krise? Der Film „Die große Geldflut“ wirft einen neuen, überraschenden Blick auf unser Geld in Zeiten der Nullzinsen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.02.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 15
    „Du elende Türkensackratte“, „Fühl Dich nicht zu sicher“, „Man weiß nie, wann man am Baukran hängt“ – seit etwa zwei Jahren, seit dem Beginn der Flüchtlingskrise, werden Lokalpolitiker, Bürgermeister und Stadtverordnete, vor allem diejenigen, die sich für den Verbleib und die Integration von Flüchtlingen aussprechen, mit Drohbriefen und Hassmails überhäuft. Bei Parteibüros werden Fenster eingeschlagen, Kundgebungen werden gestört, Bürgermeister und Landräte werden auf der Straße persönlich bedrängt. Landrat Erich Pipa aus dem Main-Kinzig-Kreis erhält offene Morddrohungen. Er steht unter Polizeischutz.
    Der Linken-Politikerin und Abgeordneten im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern Karen Larisch sollte mit der Drohung, ihre Tochter werde „bald nicht mehr Jungfrau“ sein, Angst gemacht werden. Der ehrenamtliche Bürgermeister von Tröglitz in Sachsen-Anhalt, Markus Nierth, trat zurück, weil Rechtsradikale vor seinem Privathaus demonstrieren wollten. Die Belastungen für Amts- und Mandatsträger sind gewaltig. „Diese Entwicklung muss unbedingt gestoppt werden“, sagt Gerd Landsberg, Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und BKA-Vizepräsident Peter Henzler warnt vor einer weiteren Zuspitzung durch die anstehenden Wahlkämpfe.
    Die Dokumentation „Mit Hass und Gewalt – Angriff auf die Demokratie“ porträtiert betroffene Politiker wie Karen Larisch und Erich Pipa. Sie rekonstruiert die Ereignisse in Tröglitz, die zum Rücktritt des ehrenamtlichen Bürgermeisters geführt haben und hinterfragt die bisherige Darstellung des Vorfalles in der Öffentlichkeit. Erstmals ist es den Reportern Jan Lorenzen und Marcel Siepmann dabei gelungen, mit dem Initiator der Proteste zu sprechen und ihn nach seinen Beweggründen zu befragen. Die Dokumentation hinterfragt auch, was diese Angriffe auf Mandatsträger für die Demokratie in Deutschland bedeuten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.03.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 17
    Seinen jüngsten Sohn Ali sieht Mohammad Alabdulla zum ersten Mal am Flughafen Schönefeld. Kurz vor seiner Geburt hat er Syrien, von Bombensplittern schwer am Auge verletzt, im Herbst 2014 gen Deutschland verlassen. Als seine Frau und die Kinder zwei Jahre später nachkommen dürfen, spricht der Vater und Ehemann Deutsch, lebt in einer eigenen Wohnung und macht sein erstes Praktikum. Das lange Warten hat viel Kraft gekostet, doch Mohammad Alabdulla hat sein Ziel erreicht: seiner Familie eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Er ist einer von drei Geflüchteten, die ARD-Korrespondent Matthias Deiß zwei Jahre lang begleitet hat: Zufällig ausgewählt im März 2015 direkt nach ihrer Ankunft in einem Berliner Erstaufnahmelager.
    Bald steht einer von ihnen wegen Körperverletzung vor Gericht, der andere mit seinen Arbeitskollegen plaudernd im Büro und der letzte wartet nach 16 Monaten immer noch ohne Papiere in Berlin. Ihre Lebenswege in der neuen Heimat könnten unterschiedlicher kaum sein. Und sind genau deshalb symptomatisch. Der Film erzählt die Geschichten von drei Menschen stellvertretend für die vielen, die nach Deutschland geflohen sind und beobachtet dabei „ganz nebenbei“, welche Auswirkungen die Flüchtlingspolitik im Praktischen hat. Zwei Jahre lang ist die Kamera immer dabei, wenn es entscheidend wird. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.03.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 19
    „Eines Tages sollen alle Tickets bei uns kostenlos sein“, verkündete Ryanair-Chef Michael O?Leary unlängst. Dass O’Leary es ernst meint, ist kaum zu bezweifeln. Aber wie soll das gehen? Und wer zahlt den Preis? Als die Staatsanwaltschaft im Juli vergangenen Jahres Ryanair-Basen an mehreren deutschen Flughäfen durchsucht, sucht sie nach Beweisen für eine bereits jahrelang andauernde Ermittlung. Sie vermutet hinter dem Beschäftigungsmodell von Ryanair Steuer- und Sozialbetrug. Und nicht nur sie: Auch in Italien, Frankreich und Großbritannien haben Staatsanwälte, Steuerbehörden und Sozialversicherungsträger das Beschäftigungsmodell von Ryanair im Visier.
    In den meisten Ländern richten sich die Ermittlungen bislang gegen Personaldienstleister, die für Ryanair arbeiten, und gegen zahlreiche Piloten. Nicht gegen Ryanair selbst, so auch in Deutschland. Es geht um ein Beschäftigungsmodell, mit dem Ryanair einen großen Teil seiner Piloten und Crews kostengünstig einsetzen kann.
    Ein ausgeklügeltes System aus englischen und irischen Personaldienstleistern, hunderten von irischen Pilotenfirmen und europäischen „Betriebsstätten“. Völlig legal – nach irischem Recht – wie Ryanair immer wieder betont. Die 1985 gegründete irische Fluggesellschaft ist nach Passagierzahlen inzwischen das größte Unternehmen in der europäischen Flugbranche und beförderte im letzten Jahr rund 117 Millionen Kunden. Mehr als Lufthansa, Air France oder British Airways. Mit ihrem Geschäftsmodell aus wenig Luxus, schnelleren Umlaufzeiten, zusätzlichen Einnahmequellen und kreativen Beschäftigungsmodellen setzt der irische Billigflieger seit langem die ganze Flugbranche unter Druck.
    Inzwischen setzen auch andere Fluggesellschaften zunehmend auf ähnliche Spar- und Beschäftigungsmodelle. Doch welche Folgen haben solche Beschäftigungsmodelle? Haben sie auch Auswirkungen auf die Sicherheit der Passagiere? Zahlt die Allgemeinheit in Wahrheit den Preis für die billigen Tickets? Und wie reagieren Politik und Behörden? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.03.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 20
    In der großen Flüchtlingswelle waren auch zahllose Minderjährige. Viele sind in Familien untergekommen, aber tausende, sind schlicht „verschwunden“. Wie kann das sein? In einem Alter, in dem deutsche Kinder und Jugendliche zur Schule gehen, sind sie aus Afghanistan oder Afrika gekommen, alleine durch die Wüste, über das Meer und viele Grenzen. Erst waren sie ihren Schleppern ausgeliefert. Jetzt, in Deutschland, sind sie auf sich alleine gestellt, leicht manipulierbar, einfach auszubeuten. Einer der Verschwundenen: Mubarak aus Afghanistan. Er war in Bautzen untergebracht. Plötzlich war er weg. Ist er untergetaucht, abgehauen oder in die Fänge von Kriminellen geraten? Bei der Polizei ist er als vermisst gemeldet, doch die Behörden wissen nichts über den Jungen.
    Die Journalistinnen Natalie Amiri und Anna Tillack suchen nach Mubarak. Die Recherchen führen die ARD-Reporterinnen in eine kaum für möglich gehaltene Halbwelt. Sie lernen andere Flüchtlingsjungs kennen, die versuchen, alleine zu überleben und weiter zu kommen. Ihre größte Sehnsucht ist es, irgendwann einmal irgendwo anzukommen. Auf der Suche nach dem vermissten Jungen aus Afghanistan tauchen die Autorinnen in eine Szene ein, in der Minderjährige zu Drogendealern gemacht werden.
    Auch islamistische Hassprediger, warnt der Verfassungsschutz, werben sie gezielt an. Und wer in den Straßen der deutschen Großstädte verloren geht, kann schnell auf dem Kinderstrich landen. Was wird aus den verschwundenen Teenagern? Welchen Risiken sind sie ausgesetzt? Werden sie selbst zu Gefährdern? Am Ende ihrer intensiven Recherchen und vielen Reisen gelingt den Autorinnen das, was die Behörden nicht geschafft haben: Sie finden Mubarak. Auf ihrer Reise durch die gefährliche Welt der verlorenen Jungen stoßen die Filmemacherinnen auf Missstände in Deutschland, über die keine Behörde offen sprechen will. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.03.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 22
    Vor 15 Jahren – am 26. April 2002 – betritt der 19-jährige Robert Steinhäuser seine ehemalige Schule, das Erfurter Gutenberg-Gymnasium, und beginnt, gezielt Lehrer und Schulpersonal zu erschießen. Obwohl die Polizei schnell vor Ort ist, sterben 16 Menschen. „Die Story“ dokumentiert den Ablauf des Amoklaufes aus Sicht von Lehrern, Schülern, der Polizei und weiteren Einsatzkräften und geht der Frage nach, wie Sicherheitspläne an öffentlichen Einrichtungen aussehen müssen, um solche Taten zu verhindern oder zumindest zu erschweren.
    Nach dem Erfurter Amoklauf steht die Zusammenarbeit von Rettungsleitstelle, Polizei und den Notfallteams in der Kritik. Das Land Thüringen lässt die Pannen umfassend untersuchen. In der Folge werden in allen Bundesländern neue Einsatzpläne und Präventionsprogramme eingeführt, die nach den Amokläufen in Emsdetten und Winnenden weiter aktualisiert worden sind. Das Erfurter Schulmassaker ist so in Deutschland zu einer Art „Stunde null“ im Umgang mit solchen Gewalttaten geworden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.04.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 24
    Die französischen Präsidentschaftswahlen im Mai könnten ein politisches Erdbeben auslösen: Denn gewinnt Marine Le Pen vom rechtspopulistischen Front National, wird das Folgen haben für ganz Europa. Die Frontfrau der europäischen Rechten propagiert „Frankreich zuerst“, will den Franc wieder einführen und verspricht eine Abstimmung über den Austritt aus der EU schon bald nach der Wahl. Dass sie den Einzug in die entscheidende Stichwahl schaffen wird, darüber sind sich die Forscher einig. Noch sehen die Umfragen den unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron im zweiten Wahlgang als Sieger.
    Doch der Front National setzt auf den „Trump-Effekt“, eine Überraschung auch diesseits des Atlantiks. Michael Wech, Janine Bechthold, Tina Roth und Olga Sviridenko begeben sich für „Die Story im Ersten“ auf einen Roadtrip: Sie finden einen Aussteiger, der berichtet, wie es beim Front National hinter den Kulissen aussieht. In Moskau treffen sie einen Putin-Vertrauten, der sich zum ersten Mal zu den Hintergründen des russischen Kredits an den Front National äußert. Und vor den Toren von Paris begegnen sie dem Gründer der Rechtspartei Jean-Marie Le Pen. Zieht er noch immer im Hintergrund die Fäden? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.04.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 27
    Von keinem anderen NSU-Opfer ist so wenig bekannt wie von Michèle Kiesewetter. Was war sie für ein Mensch, welche Wünsche und Träume hatte sie? Warum war sie an diesem Tag, an dem sie eigentlich frei gehabt hätte, doch im Dienst und auf der Theresienwiese in Heilbronn. Bereits mit 15 Jahren will Michèle Kiesewetter Polizistin werden. Der Job in Uniform ist ihr großer Traum. Aus der thüringischen Heimat zieht sie deshalb nach Baden-Württemberg und geht an die Polizeischule. Danach wird sie Mitglied einer Spezialeinheit. Demonstrationen, Razzien, verdeckte Einsätze im Drogenmilieu gehören zu ihrem Arbeitsalltag.
    Bis zu jenem Apriltag 2007, an dem sie durch einen Kopfschuss stirbt. Sie ist sofort tot. Ihr Streifenkollege überlebt schwer verletzt. Wer macht so etwas? Die Ermittler rätseln Jahre lang. Als am Streifenwagen die DNA einer weiblichen Person gefunden wird, die auch bei diversen anderen Straftaten in ganz Europa auftaucht, ist man sich sicher, die Mörderin zu haben. Viel zu lange konzentriert sich die Sonderkommission auf dieses Phantom. Und steht, nachdem herauskommt, dass es sich um verunreinigte Wattestäbchen der Kriminaltechnik handelt, wieder ganz am Anfang.
    Nun wird auch im näheren Umfeld und im Kollegenkreis ermittelt. Bis 2011 im ausgebrannten Wohnmobil von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt die entwendeten Dienstpistolen von Michèle Kiesewetter und ihrem Kollegen gefunden werden. Ein Puzzle scheint gelöst. Seitdem ist die Polizistin das zehnte und letzte Opfer des NSU. Doch passt das alles? Wohl in keinem anderen Fall des NSU-Komplexes gibt es so viele Merkwürdigkeiten und offene Fragen.
    Glaubt man der Erklärung der Hauptangeklagten Beate Zschäpe, die sie vor dem Münchner Oberlandesgericht abgab, ist der Fall Kiesewetter aufgeklärt. Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hätten 2007 neue Pistolen gebraucht. Experten bezweifeln das. Gerade weil der Mord an Kiesewetter so gar nicht zu den anderen Mordtaten des NSU passe, sei der Fall zentral. Die Autoren Clemens Riha und Katja Riha nehmen Spuren auf, sprechen mit Menschen, die Michèle Kiesewetter kannten, mit Ermittlern, Mitgliedern der Untersuchungsausschüsse und Tatortzeugen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.04.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 29
    Sie sind eine der größten Gefahren des Jahrhunderts: An multiresistenten Keimen sterben jedes Jahr etwa 700.000 Menschen. Die Dokumentation deckt auf, wie Pharma-Konzerne dazu beitragen, dass tödliche Supererreger entstehen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.05.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 31
    Nach vier Jahren Verhandlungen und 14 Pilotenstreiks gab es im März 2017 eine grundsätzliche Einigung im Tarifstreit bei der Lufthansa. Die Flugkapitäne sollen über elf Prozent mehr Gehalt bekommen, bei Gehältern, die nicht selten über 200.000 Euro jährlich liegen. Pilot – ein Traumjob, so sehen es viele junge Menschen. Für die festangestellten Kapitäne der großen Luftfahrtgesellschaften mag das noch gelten. Aber es gibt neben der Lufthansa allein in Deutschland noch 127 andere kommerzielle Unternehmen, die den etablierten mit Billigangeboten scharfe Konkurrenz machen und deren Vergütungen und Arbeitsbedingungen weit weniger attraktiv sind.
    Der Alltag vieler Piloten hat mit dem schillernden Image vom gut verdienenden Verkehrsflugzeugführer früherer Tage nichts mehr zu tun. Gerade angehende Piloten müssen heute viel Geld mitbringen, um sich die teure Ausbildung bis zur Lizenz überhaupt leisten zu können. Bis zu 150.000 Euro kostet der Führerschein für Verkehrsflugzeuge. Und danach geht die finanzielle Belastung weiter. Viele Airlines schröpfen die Berufseinsteiger im Cockpit. Ihnen wird ein sehr geringes Einstiegsgehalt gezahlt.
    Im Gegenzug müssen die Piloten an die Airline eine Gebühr für jede Flugstunde zahlen. Diese Praxisstunden sind notwendig, um die vollwertige Lizenz zu erhalten. Bis zu 50.000 Euro kostet dieses „pay to fly“ genannte Vorgehen. Und damit nicht genug. Auch das sogenannte „Type Rating“ lassen sich mittlerweile viele Fluggesellschaften bezahlen. Beim „Type Rating“ lernt der Pilot im Simulator die Eigenschaften des Flugzeugtypen kennen, den er anschließend fliegen soll. Bis zu 30.000 Euro stellen die Airlines dafür in Rechnung.
    So ist der fliegerische Nachwuchs schon hoch verschuldet, bevor er überhaupt voll ins Arbeitsleben einsteigt. Sofern er überhaupt eine Stelle bekommt. Durch die europaweite Liberalisierung der Pilotenausbildung eröffnen immer mehr Flugschulen in Europa, die Anwärtern versprechen, für günstigere Ausbildungskosten im Cockpit eines Passagierjets zu landen. Darunter gibt es auch schwarze Schafe, denen es bei schlechterer Qualität und lascheren Einstellungsverfahren nur ums Geschäft geht. Doch die Jobaussichten sind schlecht.
    In Deutschland gibt es 1.000 arbeitslose Piloten, in Europa rund 7.000. Durch dieses Überangebot in einem aggressiven Wettbewerb befinden sich die Pilotengehälter in einer Abwärtsspirale. „(Alb-)Traumjob Pilot“ in der ARD-Reihe „Die Story im Ersten“ zeigt erschreckende Beispiele aus dem Arbeitsalltag von Piloten, denen die Verantwortung über große Passagierflugzeuge übertragen wird: Arbeitsbelastung über die gesetzlichen Grenzen hinaus und prekäre Arbeitsverhältnisse, Vernachlässigung der Sicherheit aus Angst vor Jobverlust.
    „Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern zwei vor zwölf“, sagt Professor Yves Jorens, der in einer Studie mehr als 6.000 europäische Piloten zu ihrer Arbeitssituation befragt und dem EU-Parlament die Folgen dieser modernen Ausbeutung aufgezeigt hat. Piloten, Manager und Wissenschaftler warnen in diesem Radio Bremen-Film von Frido Essen eindrücklich vor dem totalen Absturz des Berufs. Sie zeichnen ein Bild, in dem erkennbar wird, dass der Traum vom Fliegen unter Top-Konditionen mit großem gesellschaftlichem Renommee bei vielen Airlines längst ausgeträumt ist.
    Viele Piloten befinden sich in einem Albtraum aus Schulden, Überforderung und Angst. Noch ist das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel überhaupt. Vor allem, weil die Automatisierung im Cockpit immer weiter fortgeschritten ist. Aber wenn es zu Flugunfällen kommt, ist menschliches Versagen eine Hauptursache. Piloten, die die komplexen computergesteuerten Prozesse nicht ausreichend verstehen und bei einem Ausfall nicht mehr genügend fliegerische Kompetenz haben, eine vermeidbare Katastrophe abzuwenden. Experten sehen auch hier dringenden Handlungsbedarf in der Aus- und Fortbildung des Flugpersonals. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.05.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 33
    Einbrecher nähern sich einem Haus mit einer Drohne. Mit den Daten, die sie auf diese Weise abgreifen, werden sie elektronische Schlösser hacken und die Alarmanlage deaktivieren. Ohne eine Scheibe zu zerbrechen, ohne Spuren zu hinterlassen, dringen zwei jungen Männer in das Gebäude ein. Doch hierbei geht es um mehr als nur Einbruch. Der Film „Wir hacken Deutschland“ zeigt, wie man mit dieser Strategie einen unvergleichbar größeren Schaden anrichten könnte: den Blackout, das Aus für die gesamte Energieversorgung nicht nur Deutschlands, sondern ganz Europas.
    Ausgerechnet ein ökologisches Vorzeigeprojekt macht das möglich: die Digitalisierung der Energiewende. Die Recherchen von Marcel Kolvenbach zeigen, wie anfällig jene technischen Systeme sind, die unsere energetische Zukunft sein sollen. Smart Meter, Router, Windkraft- und Solaranlagen – alles könnte zur gefährlichen Waffe werden, wenn böswillige Hacker in die vernetzten Systeme eindringen. Kolvenbach begegnet auf seiner Recherchereise zahlreichen Experten mit Hack-Erfahrung, die ihm zeigen, wie schnell man „drin“ ist, wenn man nur über das entsprechende technologische Knowhow verfügt.
    Das alles passiert zu einer Zeit, in der das „Internet der Dinge“ in unsere vier Wände einzieht, mit intelligenten Kaffeemaschinen, sich selbst organisierenden Kühlschränken oder smarten Glühbirnen, die vom Handy aus gesteuert werden. Dazu kommen Überwachungssysteme, die dem großen Bedürfnis nach mehr persönlicher Sicherheit entgegen kommen. Der Film „Wir hacken Deutschland“ macht deutlich, wie trügerisch diese Sicherheitsversprechen sind.
    Wir werden stattdessen immer verwundbarer – etwa beim Router-Angriff auf die Telekom, bei dem mit einem Schlag fast eine Millionen Menschen vom Internet abgeschnitten waren oder der Erpressung eines Krankenhauses durch Kriminelle, die über eine Schadsoftware alle Daten verschlüsselten. Damit war das Krankenhaus von der Notfallversorgung abgeschnitten. Aber auch auf staatlicher Ebene spielt das Hacken eine immer größere Rolle. Der Film zeigt, wie in der Ukraine Stromausfälle durch Cyber-Angriffe Teil einer hybriden Kriegsführung sind und zu einer allgemeinen Verunsicherung und Destabilisierung des Staates führen.
    Die Verantwortlichen im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) geben sich jedoch überzeugt: Blackouts wie in der Ukraine sind in Deutschland nicht wahrscheinlich. Diese Haltung erschüttert der Film: Ob Kabel-Modem oder Windrad-Steuerung, ob Smart Home oder Smart Meter – die neuen, intelligenten Steuerungen, mit denen das Leben vernetzt ist, sind erschreckend leicht zu knacken. Mit dramatischen Folgen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.05.2017Das Erste
  • Staffel 6, Folge 37
    Im Osten Deutschlands, auf dem Gebiet der früheren DDR, ist das Christentum ein verschwindendes Phänomen. Religionssoziologen sprechen gar von einer der „gottlosesten Regionen der Welt“. In Sachsen-Anhalt gehören 83 Prozent der Einwohner keiner christlichen Kirche mehr an, in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind es jeweils knapp 80 Prozent. Und dass Religion und Kirche wichtig oder sehr wichtig für das eigene Leben sind, dem stimmen in Ostdeutschland gerade noch 10 Prozent der Bevölkerung zu. Konfessionslos ist das neue Normal. Das trennt die östlichen Bundesländer vom Westen Deutschlands, in dem trotz stabiler Kirchenaustrittszahlen immer noch eine Kultur der Konfessionalität herrscht.
    Was dort noch immer einigermaßen selbstverständlich ist – Kinder taufen zu lassen, sie zum Konfirmandenunterricht oder zur Firmung zu schicken -, das ist im Osten zur Ausnahme geworden. In den meisten Familien wachsen die Kinder schon in der dritten Generation ohne Kontakt mit religiösem Wissen und ohne Erfahrungen mit religiöser Praxis auf: ein Traditionsabbruch, der unumkehrbar scheint. Die Dokumentation macht sich auf die Reise in dieses Land ohne Glauben. Sie zeigt, wie die Kirchen mit diesem Traditionsabbruch umgehen. Sie fragt, ob es Folgen für das Zusammenleben hat, wenn die Kirchen als Vermittler von Werten praktisch ausfallen.
    Sie trifft Menschen, die schon lange nichts mehr mit der Kirche zu tun haben oder irgendwie doch: ein Paar, das auf dem eigenen Grundstück eine Kirche baut, aber nicht als religiösen Raum, sondern als Veranstaltungsort für feierliche weltliche Trauungen, und einen Verein, der für den Erhalt seiner Dorfkirche kämpft und der aus vielen Konfessionslosen besteht. Die Dorfkirche ist in vielen Ortschaften, in denen die Kneipe schon lange verrammelt ist und der Dorfkonsum schon seit Jahrzehnten geschlossen hat, der einzige Ort, an dem sich die Bürgergemeinde versammeln kann. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.06.2017Das Erste

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