bisher 474 Folgen, Folge 326–350

  • Folge 326
    Kurz vor Mitternacht in der Tierärztlichen Hochschule Hannover: In wenigen Minuten wird Chirurgin Anna Rötting das Pferd Dana operieren. Die trächtige Stute hat eine verdrehte Gebärmutter und muss samt Fohlen im Bauch in einer Not-OP gerettet werden. Dr. Rötting und ihr Team hieven die 500 Kilogramm schwere Stute auf den Operationswagen und schieben sie in den keimfreien OP-Raum. Während sich die Tierärztin und ihre Kollegen sterile Kleidung anziehen, ist das Pferd bereits an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Die Stute schläft schon und bekommt kontinuierlich Narkosegas zugeführt, damit sie keinen Schmerz fühlt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.11.2010NDR
  • Folge 327
    Jürgen Hartwig und seine Frau zahlen in ihrer Ferienanlage in Side ungefähr 25 Euro am Tag für Unterkunft, Vollpension und Getränke – alles inklusive. Die meisten Überwinterer sind über 70 Jahre alt. Darauf hat sich die Touristikbranche im Ferienort eingestellt. Ein Arzt kümmert sich täglich um die deutschen Gäste: Kreislaufkollaps, Schlaganfall und Herzinfarkt sind an der Tagesordnung. Fast täglich müssen Touristen ins örtliche Krankenhaus überwiesen werden. In jeder Wintersaison sterben in Side zwischen zehn und 20 Langzeiturlauber. Doch viele Touristen hält das gute Wetter und das häufige Schwimmen im Meer noch recht fit. Winterinfekte seien hier so gut wie ausgeschlossen, meint Jürgen Hartwig. Sich sonnen, wenn andere frieren und dann noch gut versorgt werden – das sei schon immer sein Traum gewesen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.11.2010NDR
  • Folge 328
    Bahnhöfe werden gesperrt, Flughäfen geräumt, Rathäuser scharf bewacht: die Folgen der bundesweiten Terrorwarnung sind auch in Norddeutschland überall sichtbar. Und die Medien liefern nahezu täglich neue Szenarien für angebliche Terroranschläge: Überfälle auf Luxushotels, Anschläge auf Weihnachtsmärkte oder Geiselnahmen auf Fähren. Diese aktuelle NDR Reportage zeigt, wie Behörden und Bürger mit der neuen Situation umgehen, wie sie gegen die Angst kämpfen. Panik oder Hysterie ist nirgendwo zu finden, die Verunsicherung bei den Menschen ist aber überall spürbar. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.11.2010NDR
  • Folge 329
    Kapitän Peter Grunewald findet, beim gemächlichen Tuckern mit dem Schiff über den Fluss gibt es viel zu sehen: Windungen und unberührte Ecken der Natur, Stockenten und Saatgänse, Kraniche und Adler, an den Ufern Vorgärten und Fischer, Burgruinen, Kirchen und hanseatische Bürgerhäuser. Beim ruhigen Dahingleiten lernt man auch die Mitreisenden kennen: Touristen, die in den Gebieten einst ihre Kindheit erlebten, Neugierige, die sonst schon alles auf der Welt gesehen haben, und Crewmitglieder. Sie haben ihre eigene Wende hingelegt, auf dem Schiff angemustert und wollen irgendwann auch hinaus in die weite Welt fahren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.11.2010NDR
  • Folge 330
    Dann kam der Durchbruch: Mit ihrem „Sparkochbuch“ haben sich die beiden Hartz-IV-Empfänger 2009 aus der Arbeitslosigkeit befreit. Seither suchen sie stets nach neuen Tipps, wie sich im Haushalt, Alltag und Urlaub Geld sparen lässt. Inzwischen haben die beiden Autoren mehrere „Sparbücher“ veröffentlicht, zum Beispiel ein Sparkochbuch für Familien und Kinder. Neu ist auch eine Broschüre über günstige Kosmetika und Putzmittel. Denn: Obwohl die Discounter bei vielen Produkten konkurrenzlos billig sind, schlagen sie bei diesen Artikeln oft knallhart zu. Auch in anderer Hinsicht haben die beiden für ihre Broschüre im Sinne der Verbraucher nachgedacht. Sonderangebote führen sie in ihren Büchern nicht mehr auf. Kurt Meier meint dazu: „Ich kann ja, wenn ich ein Haarwaschmittel am Montag brauche, nicht warten, bis es vielleicht am Donnerstag im Angebot ist.“ (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.11.2010NDR
  • Folge 331
    Deutsche TV-PremiereFr 26.11.2010NDR
  • Folge 332
    Deutsche TV-PremiereSo 28.11.2010NDR
  • Folge 333
    Ein Telefon oder gar einen Fernseher hat Mutter Schulzen nie besessen. Auch neue Arbeitsgeräte kommen ihr nicht ins Haus. „Mit der alten Russensense kann ich besser schneiden als mit dem Quatsch von heute“, erzählt die lebenstüchtige Landfrau. Doch einen Luxus gönnt sie sich: die tägliche Lokalzeitung. „Information muss sein“, erklärt sie, „denn man muss ja schließlich wissen, was vor sich geht.“ Gisela Schulz lebt einfach und mag es schlicht. Stets trägt sie ihre blaue Arbeitskluft mit Käppi. Aber an ihrem 64. Geburtstag macht sie sich fein. Sie zieht ihre rosa Lieblingsbluse an, empfängt Kinder und Enkel und schwingt in der alten Bauernküche mit Ehemann Friedrich das Tanzbein zur Radiomusik. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.12.2010NDR
  • Folge 334
    Deutsche TV-PremiereFr 03.12.2010NDR
  • Folge 335
    Auf der Suche nach Futter durchwühlt das Schwarzwild Gärten und Parks. Schon einige gepflegte Grünanlagen sahen nach Wildschweinattacken aus wie umgepflügte Kartoffeläcker. Auch Sport und Spielplätze wurden von den Tieren umgepflügt. Die Sanierung der Freizeitflächen kostet die Stadt ein Vermögen. Die gefräßigen Bachen halten so die Behörden auf Trab, verursachen schwere Verkehrsunfälle und versetzen Bewohner in Angst und Schrecken. In der Wolfsburger Birkenfeldstraße z. B. hat ein angriffslustiger Keiler Passanten angefallen.
    Danach versteckte er sich in einem Garten. Die Bewohner des Hauses waren völlig verstört, als das wild gewordene Tier plötzlich auf ihrer Terrasse randalierte. Ein Polizist musste den Eindringling mit seiner Dienstwaffe erschießen. „Es gibt inzwischen Wolfsburger, die wagen sich abends nicht mehr vor die Tür“, berichtet Förster Dirk Schäfer. Er ist sich mit dem Bürgermeister einig, dass etwas passieren muss. Doch wer die schlauen Schwarzkittel jagen will, muss eine kluge Strategie parat haben. Förster und Bürgermeister erarbeiten einen Schlachtplan. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.12.2010NDR
  • Folge 336
    Tag für Tag werden bis zu 120 Tiere behandelt. Darunter sind auch Routinefälle wie Impfungen, Kastrationen und Vorsorgeuntersuchungen. Oft aber sind die Tiere schwer krank. Ihre Besitzer kommen mit ihnen aus ganz Norddeutschland in die Tierklinik, wurden von anderen Tierärzten dorthin überwiesen und hoffen, dass den Schützlingen in der Hightech-Klinik geholfen werden kann. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.12.2010NDR
  • Folge 337
    Fast täglich greift die Bundespolizei im Fährhafen von Puttgarden afghanische Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Skandinavien auf, die meisten von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Die Minderjährigen kommen, von Schlepperbanden in Containern, Lkw oder Bussen nach Europa geschmuggelt, völlig entkräftet und verzweifelt in Deutschland an. Oft sind sie seit Wochen unterwegs. Keines der Kinder hat jemals friedliche Zeiten erlebt, viele sind durch Kriegserlebnisse und Flucht schwer traumatisiert. Die Eltern sahen oft keinen anderen Ausweg, als ihre Kinder wegzuschicken. Zwischen 5.000 und 8.000 Dollar mussten sie dafür an Schleuserbanden zahlen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.12.2010NDR
  • Folge 338
    Überfüllte Arztpraxen sorgen für mehr Patienten in der Notaufnahme, weil diese denken, sie kämen hier schneller dran. Täglich werden in der Zentralen Notaufnahme etwa 100 Patienten behandelt, vor fünf Jahren waren es noch 70 bis 80. Viele der Patienten sind ungeduldig, die Anspruchshaltung sei gestiegen, berichtet Chirurg Müller. Mancher Patient kommt nach drei Wochen mit Rückenschmerzen in die Notaufnahme und möchte sofort drankommen. Solche Patienten stehlen Ärzten und Pflegern die Zeit für dringende Notfälle. Manchmal komme er sich vor wie ein Hausarzt, meint Müller. Trotzdem muss er freundlich bleiben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.12.2010NDR
  • Folge 339
    Die Nachfrage ist riesig, der Erfolg noch ungewiss: In Meppen im Emsland entsteht Deutschlands erstes Dorf nur für Senioren. Zwischen Dortmund-Ems-Kanal und Lärmschutzwall werden knapp 40 Bungalows für die Generation 60plus gebaut. Der „Seniorenwohnpark Am Heideweg“ ist eine Neubausiedlung ohne Hindernisse – barrierefrei, sowohl in den Außenanlagen als auch in den Häusern. Es gibt keine Treppen in den Bauten, dafür breite Türen und eine Dusche, in der man sitzen kann. Josef Wulf kam auf die Idee, das Rentnerdorf zu errichten.
    Der 65-jährige Architekt und Bauunternehmer ist überzeugt, eine Marktlücke entdeckt zu haben. Über 2.000 Interessenten haben sich in den letzten Monaten bei ihm gemeldet. Die Grundstücke sind inzwischen alle verkauft und die Hälfte der Häuser steht bereits. Kein Wunder, meint Wulf, denn für ältere Menschen, die noch fit sind, gäbe es in Deutschland keine Lobby. Städte und Kommunen hätten bei der Planung von Neubausiedlungen immer an Spielplätze gedacht, doch nie an Rentnerstraßen ohne Stolperfallen für Senioren, die einen Rollator zum Gehen benötigen.
    Wulf ist überzeugt, etwas Einmaliges geschafft zu haben. Denn nur im Rentnerdorf können Senioren so leben, wie sie wollen. „Frei und unabhängig, aber mit der Sicherheit, dass jemand im Notfall da ist!“ Diese Sicherheit verkörpert Christa Springfeld. Sie kümmert sich um die Bewohner im Rentnerdorf. Mit ihren 56 Jahren ist sie die Einzige unter 60, die hier leben darf. Sie ist sofort da, wenn die Rentner Hilfe brauchen. Sie macht Gartenarbeit, erledigt Behördengänge oder hilft bei der Suche nach dem richtigen Pflegedienst.
    Frau Springfeld sagt, dass sie ihren Traumjob gefunden hat. Früher arbeitete die Altenpflegerin im Pflegeheim. Dort hatten sich die Bedürfnisse der zu betreuenden Personen nach dem Dienstplan zu richten. Das wollte sie nicht mehr mitmachen. Marliese und Johannes Tenbusch gehörten zu den Ersten, die in das Seniorendorf gezogen sind. Sie kommen aus Meppen. Ihr dortiges Haus war ihnen irgendwann zu groß geworden. Arthrose, Probleme beim Treppensteigen und die Mühen des Alltags haben sie dazu bewogen, in den Wohnpark zu ziehen, denn betreutes Wohnen in einem Altenheim kommt für die 75- Jährigen nicht infrage.
    Dort sind zu viele alte Leute auf engem Raum. Die Tenbuschs wollten ein eigenes Haus und ihre Ruhe. Irmgard und Georg Merten kommen eigentlich aus Nordrhein- Westfalen. Auch sie haben ihr Haus verkauft und nur das Nötigste für den Neuanfang in Meppen mitgenommen. Für die Emsland-Fans geht mit dem wohl letzten Umzug ihres Lebens ein Traum in Erfüllung. Sie hoffen, dass die Senioren nicht nur nebeneinander wohnen, sondern dass auch eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten entsteht.
    Für Streit am Gartenzaun fühlen sie sich zu alt, für das Altenheim zu jung. Ist das die Zukunft einer Gesellschaft, die immer älter wird? In 20 Jahren wird jeder dritte Deutsche über 60 sein. Im Mikrokosmos des Rentnerdorfes sucht diese Reportage nach Antworten: Denn – für manche ist die Seniorenwohnanlage die ideale Lebensform für rüstige Rentner, die sich nicht einfach ins Heim abschieben lassen wollen, für andere ein Getto für alte Menschen, die Kinder als Lärmbelästigung empfinden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.02.2011NDR
  • Folge 340
    Klirrende Kälte, Schneestürme, Abgeschiedenheit und die Sonne geht im Sommer nicht unter: Professor Heinrich Miller kann es kaum erwarten, die neue Forschungseinrichtung in der Antarktis aufzusuchen. Den stellvertretenden Leiter des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven hat es von Amts wegen schon oft ins ewige Eis verschlagen. Dennoch ist der Flug dorthin immer wieder ein Abenteuer. Zuerst geht es von Hannover aus über Frankfurt nach Kapstadt. Ein Spezialflugzeug, eine Iljuschin, bringt den Polarforscher und sein Team nach Novolazarevskaya, einer russischen Forschungsstation in der Südpolarregion.
    Von hier aus geht die Reise mit einer alten Douglas DC-3 weiter zur Neumayer-III-Station. Drei Wochen lang prüft Miller, ob für den antarktischen Winter, der im März beginnt, alles vorbereitet ist. Dann sind alle Mitarbeiter aufgrund der Klimabedingungen von der Außenwelt monatelang abgeschnitten. 40 Männer und Frauen arbeiten und leben in der Forschungseinrichtung, ein technisches Wunderwerk aus Wohnräumen und Labors, das 2009 eingeweiht wurde. Das riesige Gebäude wird von Stelzen getragen, die sich hydraulisch heben und senken lassen und so verhindern, dass die Konstruktion langsam im Eis versinkt. Miller hält es nicht lange in der Station.
    Gleich am ersten Tag macht er sich mit einem Team auf den Weg zur Schelfeiskante. Nicht weit von der Station entfernt, treffen sie auf eine Kolonie von Kaiserpinguinen, die es nur in der Antarktis gibt. Nach zwei Stunden Fahrt mit dem Schlittenfahrzeug hat die Crew das offene Meer erreicht: tiefblaues Wasser, Eisberge und Packeis – so weit das Auge reicht. Das ist Millers Welt, sie lässt ihn kurzfristig die Probleme vergessen, die ihn sonst beschäftigen: Klimawandel, Verschiebungen des Erdmagnetfeldes, Lokalisierung von Erdbeben – dafür werden auf der Station Neumayer III wertvolle Daten gesammelt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.02.2011NDR
  • Folge 341
    Dennis Günther ist erfolgreicher Eventmanager und beliebt in seinem großen Freundeskreis. Eines Abends bleibt ihm plötzlich die Luft weg – Herzversagen mit 28 Jahren. Die Ärzte auf der Intensivstation im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf können sein krankes Herz nicht mehr heilen. Die Pumpleistung liegt nur noch bei sieben Prozent. Seit zwei Monaten wartet Dennis Günther auf ein Spenderherz. Er wird immer schwächer, kann nur noch mit Hilfe aufstehen. Seine Eltern und sein Bruder sind verzweifelt. Sie versuchen jedoch, Dennis mit täglichen Besuchen die Kraft zu geben, bis zum Tag der Transplantation durchzuhalten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.02.2011NDR
  • Folge 342
    Die ganze Welt hofft, dass eine noch schlimmere Katastrophe in Japan verhindert werden kann. Eine Katastrophe, die so groß sein könnte wie der Super-GAU von Tschernobyl. Am 26. April 1986, vor 25 Jahren, ist dort Block IV explodiert. Die riesige radioaktive Wolke zog über Europa. Das NDR Fernsehen blickt in der Reportage „Die Kinder von Tschernobyl“ am Mittwoch, 16. März, um 22:35 Uhr auf den Unglücksort in der Ukraine. NDR Autor Jürgen Kreller war mit zwei Liquidatoren am Reaktor, dessen Hülle mittlerweile längst bröckelt. Die Radioaktivität ist dort immer noch 100-mal höher als beispielsweise in Hamburg. Die Reportage begleitet auch die niedersächsische Landesstiftung „Kinder von Tschernobyl“ in mehrere Krankenhäuser. Hier werden immer noch Tausende krebskranke Kinder behandelt. Der Film zeigt außerdem eine junge Frau, die als Jugendliche in den Ferien aus der Tschernobyl-Region in die Kirchengemeinde Buxtehude kam und jetzt hier im Norden eine Familie gegründet hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.03.2011NDR
  • Folge 343
    Das Filet des Pangasius erfreut sich großer Beliebtheit bei den Verbrauchern. 40.000 Tonnen des Zuchtfisches landeten im vergangenen Jahr allein auf deutschen Tellern. Der Exot aus Asien schont die überfischten Meere, heißt es. Doch Umweltschützer schlugen bis vor Kurzem Alarm: Die Pangasius- Produktion sei eine Katastrophe für Tier, Mensch und Umwelt. Was ist dran an den Vorwürfen rund um den beliebten, kostengünstigen Speisefisch? Die Autoren Michael Höft und Christian Jentzsch gehen dieser Frage nach.
    Sie begleiten die Fischexpertin Catherine Zucco von der Umweltorganisation WWF, dem „World Wide Fund For Nature“, bei ihrer Recherche in deutschen Supermärkten und im Produktionsland Vietnam. 90 Prozent der Pangasiusfilets stammen aus der sozialistischen Republik Vietnam – aus dem Mekongdelta am südlichen Zipfel des Landes. In der Provinzhauptstadt Long Xuyên liegt das Zentrum der Pangasius-Industrie. Nur mithilfe eines Insiders gelingt es den NDR Autoren, einen Blick hinter die Kulissen der Großindustrie zu werfen.
    Auf ihrer Recherchereise entdeckt das Team zahlreiche Missstände: vom Einleiten chemisch belasteter Abwässer aus der Fischzucht in den Mekong bis zum Masseneinsatz von Antibiotika. Und immer wieder treffen sie auf Aquakulturen, in denen die Fische auf engstem Raum gehalten und gemästet werden. Das Bild vom Fischkutter auf der Verpackung von tiefgefrorenem Pangasius mit dem Hinweis auf schnellfließende Gewässer als Produktionsort entpuppt sich als reine Werbefantasie.
    Die Autoren können in diesem Film auch mit der Legende aufräumen, dass dieser Zuchtfisch geeignet sei, die Überfischung der Meere zu stoppen. Das Gegenteil ist der Fall: Als ein Kutter seinen Fang in einer Fischfabrik abliefert, wird das Team Zeuge, wie unterschiedliche Fischarten aus dem Südchinesischen Meer zu Pangasius-Futter verarbeitet werden. Vor der Schlachtung muss der Pangasius ein wahres Martyrium erleiden. 24 Stunden dauert der quälende Transport zur Fischfabrik.
    Doch nicht nur für Tier und Umwelt hat die Aquakultur in Vietnam Folgen. In den Fischfabriken werden die Pangasiusfilets häufig mit Phosphaten angereichert, damit das Fleisch Wasser speichert und schwerer wird: ein umstrittenes Verfahren, das auf der Packung deklariert werden muss. Der Kunde erhält nicht nur eine Mogelpackung, was das Gewicht belangt, zu viele Phosphatzusätze können auch der Gesundheit schaden. Am Ende der Reise gibt es jedoch einen Hoffnungsschimmer: Die Autoren entdecken eine Pangasius-Biofarm, die von einem Deutschen betrieben wird.
    Die einzige Biofarm des Landes produziert natürlich etwas teurer. Catherine Zucco, die Fischexpertin des WWF, ist überzeugt, dass allein die Verbraucher die Zuchtbedingungen in Vietnam beeinflussen jkl 10 können. Nur wenn sie bereit sind, für einen „sauberen“ Pangasius mehr zu bezahlen, werden die Züchter umdenken. Umso erstaunlicher ist es aber, dass der WWF inzwischen den vietnamesischen Pangasius von der so genannten Roten Liste gefährdeter Arten genommen hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.03.2011NDR
  • Folge 344
    Jedes Jahr ziehen die Schausteller in Deutschland von einem Volksfest zum nächsten. Da bleibt für ein geregeltes Leben oder gar für einen Kirchgang nicht viel Zeit. Deswegen sind von den deutschen Kirchen eigens für das „wandernde Volk“ Priester und Pfarrer abgestellt, die sich um das Seelenheil der Schausteller kümmern sollen. Einer von ihnen ist Martin Fuchs. Der katholische Priester sagt von sich selbst, er ist ein „Schausteller Gottes“. Er ist der Nationalseelsorger, Leiter der katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge in Deutschland, und an 220 Tagen des Jahres unterwegs. Die Abnahme der Beichte im Kassenhäuschen, die Taufe eines Kindes hinter der Geisterbahn, oder die Trauungszeremonie im Autoskooter-Zelt ist für ihn normal.
    Pfarrer Fuchs ist Bayer, aber die Volkfeste in Norddeutschland liegen im besonders am Herzen. NDR Reporter Ralf Hoogestraat hat den „Schausteller Gottes“ mit seinem Fernsehteam begleitet: vom Oktoberfest in München bis zum Freimarkt in Bremen oder zum Stoppelmarkt in Vechta. Der Film gewinnt einen Einblick in das faszinierende Leben der Schausteller und die schwierige Seelsorgerarbeit, die Pfarrer Fuchs leistet: von der Taufe der Schaustellerkinder, über die Einsegnung neuer Fahrgeschäfte bis hin zur Schaustellerhochzeit. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.04.2011NDR
  • Folge 345
    Pudel Pico lässt es sich gut gehen: Er wird gebadet, gekämmt und gestylt. Sein Frauchen Helga Brünig würde das nicht mehr schaffen, so springen die Mitarbeiterinnen der Bremer Tiertafel ein. Wie Helga Brünig sind viele kranke oder mittellose Menschen auf diese Unterstützung angewiesen, denn ihre Haustiere sind oft das einzige, was ihnen im Leben geblieben ist. Und die lieben sie von ganzem Herzen. Damit die Tierliebhaber ihre Vierbeiner nicht abgeben müssen, bekommen sie Hilfe von der Tiertafel Deutschland, einem eingetragenen Verein mit mittlerweile 24 Ausgabestellen in ganz Deutschland.
    Für die NDR Reportage hat ein Fernsehteam den Alltag bei der Tiertafel in Bremen begleitet. Annette Moltzen ist hier die Leiterin. Einmal pro Woche öffnet sie die Pforten der Ausgabestelle in der Faulenstraße. Die Kunden stehen schon Schlange. Dann geht es los, wie jeden Freitagnachmittag: Die Kunden füllen ihre Tüten, Taschen, Wägelchen mit Trocken-, Nass-, Senior- oder Spezialfutter für Hund, Katze und Co. Es handelt sich dabei um Spenden von Geschäfts- oder Privatleuten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.04.2011NDR
  • Folge 346
    Retten oder töten: Fast täglich müssen Tierschützer in Irland diese schwere Entscheidung treffen. Die Wirtschaftskrise hat das Land schwer gebeutelt, auch viele Pferdebesitzer. Sie können sich das Futter nicht mehr leisten. Ob in Dublin oder auf dem Land, überall streunen die Tiere herum, grasen auf Müllhalden, zwischen Wohnsiedlungen oder suchen auf Brachflächen verzweifelt Wasser. Manche sind so schwach und unterernährt, dass ihnen keiner mehr helfen kann. „Wir schätzen, es gibt Tausende Pferde, die Hilfe brauchen“, sagt Tierschützerin Orla Aungier.
    Auch die deutsche Organisation Pro Animale für Tiere in Not e.V. und der aus Osnabrück stammende Tierarzt Robert Stuckenberg engagieren sich in Irland und retten herrenlose Pferde. Die Behörden sind mit dem Problem überfordert. Eingefangene Tiere werden kurzfristig in Auffangstationen, in so genannten Horse Pounds untergebracht. Doch wenn sich innerhalb von sieben Tagen kein Besitzer meldet, werden sie getötet. Etwa hundert Pferden konnte Pro Animale auf einem Gnadenhof im County Galway ein neues Zuhause geben.
    Doch die Kapazitäten der Einrichtung sind erschöpft. Sie sucht nach Menschen wie Gunda Erichsen, die bereit sind, ein herrenloses Pferd aufzunehmen. Die NDR Autoren Ute Jurkovics und Julian Prahl begleiten die Nordfriesin nach Irland, wo sie Pferde in erbärmlichem Zustand sehen. Eine Stute stand zehn Tage lang im Matsch, angebunden an einen rostigen Kühlschrank, ohne Futter, ohne Schutz. In einem Tierheim findet Gunda Erichsen ein Pony, das sie mit nach Hause nehmen will. Es war knapp dem Hungertod entkommen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.06.2011NDR
  • Folge 347
    Droht den deutschen Krabbenfischern das Aus? Niederländische Großhändler dominieren den Markt. Das Kartellamt ermittelte bereits wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen. Derzeit gibt es einen Krabbenüberschuss, der Markt wird mit zu vielen Krabben überschwemmt, was die Preise verdirbt. Der Frust unter den deutschen Fischern ist groß. In Büsum brannten in diesem Jahr holländische Kutter und Autos. Doch nicht nur dort gärt Ärger und Wut. Krabbenfischer aus drei Ländern waren im Streik. Vier Wochen lang verließ kein Krabbenkutter die Häfen entlang der holländischen Nordseeküste, der Küsten Niedersachsens und Schleswig- Holsteins bis rauf nach Dänemark.
    Die NDR Reportage beleuchtet den Hintergrund dieses bislang beispiellosen Streiks und stellt Fragen: Was waren die Ursachen? Welche Rolle spielen die Großhändler? Warum gibt es plötzlich so viele Krabben in der Nordsee? Warum sind die Preise, die die Fischer für ihren Fang bekommen, so niedrig? Und warum sind die Preise für die Verbraucher so hoch? Autor Ralf Hoogestraat fragt nach bei Krabbengroßhändlern und Fischern und schildert dabei in beeindruckenden Bildern das harte Leben und die gefährliche Arbeit der Krabbenfischer auf der Nordsee. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.07.2011NDR
  • Folge 348
    Allein in Hamburg fehlen etwa 90.000 Wohnungen. Vor allem Familien mit Kindern und Singles mit kleinem Einkommen haben es immer schwerer, eine passende Unterkunft zu finden. Einer seiner Klienten sucht seit über zwei Jahren eine Wohnung, erzählt der Mieterschützer. Der junge Mann, von Beruf Kellner, musste mittlerweile seine Möbel einlagern lassen und ist in einer städtischen Notunterkunft gelandet. Eine junge Programmiererin, die es wegen eines attraktiven Jobs in die Hansestadt verschlug, steht nach monatelanger verzweifelter Wohnungssuche kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Und ein Pärchen, das vor der Geburt des ersten Kindes in eine größere Wohnung umziehen wollte, hat resigniert und wird mit dem Baby vorerst in der kleinen eineinhalb Zimmerwohnung bleiben. Ein anderes junges Paar mit zwei Kindern war sogar bereit, eine Kaltmiete von 1.500 Euro für eine Wohnung zu bezahlen. Doch auch diese Familie kommt allein nicht weiter und hofft auf die Hilfe von Wilfried Lehmpfuhl. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.07.2011NDR
  • Folge 349
    Fundamente werden in 40 Metern Tiefe in den Meeresboden gerammt, Rotoren in 80 Metern Höhe über dem Meeresspiegel montiert, Teile bewegt, die bis zu 500 Tonnen schwer sind. Und das alles, um den Wind einzufangen und damit Strom zu produzieren. 80 Windräder wollen die Techniker und Ingenieure der Firma BARD nördlich von Borkum in die Nordsee stellen. Großprojekte wie diese sollen die dringend gewünschte Energiewende ermöglichen. Doch der Weg von der Atomkraft hin zur alternativen Energieversorgung ist ein steiniger. Immer wieder müssen die Techniker und Ingenieure ihre Arbeiten einstellen, zu hoch sind die Wellen, zu heftig wird der Wind. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.07.2011NDR
  • Folge 350
    Im Osten Deutschlands entstehen immer mehr neue und größere Tierfabriken. Geflügelzüchter und Schweinemäster errichten ihre Anlagen in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt. In Alt Tellin zum Beispiel haben die Bauarbeiten von Europas größter Ferkelzuchtanlage gerade begonnen; es ist geplant, dort 250.000 Tiere pro Jahr zu züchten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.07.2011NDR

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