bisher 474 Folgen, Folge 301–325

  • Folge 301
    Halbverhungerte Milchkühe auf einem heruntergekommenen Hof in Schleswig-Holstein, völlig verwahrloste Ponys auf einer abgelegenen Weide in Nordrhein-Westfalen, ein Hundezüchter, der kranke, verhaltensgestörte Welpen verkauft. Überall in Deutschland wird das Tierschutzgesetz gebrochen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.01.2010NDR
  • Folge 302
    Es war Peter Struck (SPD), der als Verteidigungsminister der rot-grünen Bundesregierung die ersten deutschen Soldaten 2002 nach Afghanistan schickte, um das Land zu „stabilisieren“. Jetzt bekennt er in einer NDR Dokumentation: „Wir sind damals zu naiv an die Sache herangegangen, weil wir dachten, es geht schnell.“ Was als „bewaffnete Aufbauhilfe“ gedacht war, sei heute „eindeutig ein Krieg“. Von „Krieg“ spricht auch der ehemalige Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU). Er beklagt vor der NDR Kamera die „große Lebenslüge der deutschen Politik“, die das Afghanistan-Engagement gegenüber der Öffentlichkeit immer nur als „bewaffnete Entwicklungshilfe“ bezeichnet habe.
    Für ihn steht heute fest: „Wir sind seit acht Jahren in Afghanistan und die Situation ist immer schlechter geworden.“ Der derzeitige Bundesminister der Verteidigung Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) spricht von einem „Kampfeinsatz“ und beklagt die allzu lang praktizierte „verschüchterte und verdruckste Sprache“ der Politiker. „Nichts ist gut in Afghanistan“ – so auch das Fazit der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland Margot Käßmann in ihrer aufsehenerregenden Silvesterpredigt.
    In dieser NDR Dokumentation verteidigt und begründet sie jetzt ihre Äußerung. Auch Angehörige von getöteten Soldaten, ortskundige Journalisten und Soldaten beschreiben in diesem Film, wie dramatisch sich die Situation der Deutschen in Afghanistan verändert hat, wie die einstige Euphorie zur nackten Angst um das eigene Überleben wurde, wie aus den vermeintlichen Entwicklungshelfern schwer bewaffnete Kämpfer wurden. Die Autoren Christoph Lütgert und Josy Wübben dokumentieren die große Ratlosigkeit um das Engagement in Afghanistan unmittelbar vor der internationalen Afghanistan- Konferenz am 28. Januar in London. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.01.2010NDR
  • Folge 303
    2009 ist das Fischereischutzboot „Seeadler“ unterwegs, um rund 3.000 Seemeilen vom Heimathafen Rostock entfernt die Fischereigesetze auf See durchzusetzen. Inspektor Hans Wolken ist früher selber als Fischer zur See gefahren und kennt alle Tricks. Seit 14 Jahren ist er nun schon beim Fischereischutz. „Wenn man hier nicht gut trainiert ist, hat man keine Chance“, sagt Wolken, als er mitten im Nordatlantik auf einem schwankenden Schlauchboot steht und versucht, die modrige Strickleiter eines Fischereischiffes zu ergreifen. Seine Aufgabe ist es, die riesigen Fangfabrikschiffe auf Einhaltung der Fangquoten zu kontrollieren.
    Die Weltmeere sind seit Langem überfischt, und um den Bestand wenigstens einigermaßen zu schützen, sinken die Fangquoten, die man den Fischern zugesteht, von Jahr zu Jahr. Die Europäische Union kontrolliert deren Einhaltung auch in internationalen Gewässern. In seiner Reportage hat Michael Höft die Männer der „Seeadler“ auf ihrer anstrengenden Reise in den Nordatlantik begleitet und liefert hautnahe Bilder von einer notwendigen Arbeit zum Schutz vor der unersättlichen Gier der Welt nach dem Rohstoff Fisch. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.01.2010NDR
  • Folge 304
    Der Jahrhundertwinter hat seine Spuren auf den Straßen in Norddeutschland hinterlassen: Schlaglöcher machen aus den Fahrbahnen wahre Buckelpisten, was katastrophale Folgen haben kann. Der ACE Autoclub Europa schätzt, dass von den rund 400.000 Straßenkilometern des kommunalen Netzes bis zu 65.000 Kilometer mit Schlaglöchern übersät sind. Flicken reicht da längst nicht mehr. Doch woher soll Geld kommen und helfen die ersten Maßnahmen? Die Autoren begleiten Manfred Maertzke vom ACE Autoclub Europa, sind unterwegs mit den Männern einer Straßenbaufirma, die bei dem nasskalten Wetter die größten Löcher nur provisorisch stopfen können, treffen erste Opfer der Straßenmisere und begleiten sie beim Gang durch die Bürokratie: Gibt es tatsächlich die versprochene Entschädigung für die gebrochene Achse beim Auto? In Lübeck werden Anwohner einer Straße besucht, die über eine Woche gesperrt war.
    Vor allem die Geschäftsleute sind empört, denn die Umsatzausfälle ersetzt ihnen niemand. Und schon jetzt ist deutlich: Die Reparaturarbeiten sind nicht mehr als Flickwerk, der eilig verarbeitete Asphalt bricht bereits jetzt aus den Löchern.
    Auch in manchen Dörfern auf dem Land sind die Straßen in einem katastrophalen Zustand: Gudrun Meier und Ilse Bühring wohnen in den niedersächsischen Gemeinden rund um Burgdorf. Täglich müssen sich die beiden Bäuerinnen im Slalomfahren üben. Nicht immer geht das gut aus. Steinschläge, kleine Schrammen und Stress hinterm Steuer sind die Folgen. Deshalb haben sich die beiden zusammen mit ihren Freundinnen entschlossen, im ADAC Fahrsicherheitszentrum Hannover-Messe ein praktisches Schlagloch-Fahrtraining zu absolvieren.
    Wie nähere ich mich dem Schlagloch? Und wann hilft nur noch die Vollbremsung? Auch die Autobahnen im Norden sind nicht vor Schlaglöchern geschützt. Gerhard Nelke arbeitet für die Autobahnmeisterei Hittfeld im Landkreis Harburg an der A1. Er muss täglich Sperrungen auf der Strecke zwischen Hamburg und Bremen koordinieren. Seine Bautrupps arbeiten im Akkord. Sie machen den gefährlichsten Job auf Norddeutschlands Straßen. Doch von Dankbarkeit der Verkehrsteilnehmer spüren die Männer wenig. Immer wieder hupen genervte Autofahrer und rauschen gefährlich nah an ihnen vorbei. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.03.2010NDR
  • Folge 305
    Sie sind mitten unter uns, in U-Bahnen, auf Straßen, vor Fußballstadien: die „Jäger des Leergutes“. Die meisten von ihnen sind ganz normal gekleidet. Aber Armut treibt sie zur Überwindung ihrer Scham. Den Blicken naserümpfender Passanten zum Trotz tasten die Sammler in Abfalleimern zwischen Beuteln mit Hundekot, benutzten Papiertaschentüchern und Kaffeebechern nach leeren Dosen und Flaschen. Die bedeuten bares Geld: für eine Einwegflasche spuckt der Pfandautomat des Discounters immerhin 25 Cent aus! Viele Sammler leben von Hartz-IV-Leistungen. Aber viele haben auch ordentliche Berufe gelernt. Der soziale Abstieg erfolgt oft, wenn Entlassung, Scheidung und Alkohol zusammenkommen. Das trifft auch Menschen, die sich vor Kurzem noch zur Mittelschicht zählten. In dieser Reportage wird Hamburgs fleißigster Flaschensammler begleitet. Er hat eine 50- Stunden-Woche. Wie viel Geld er in diesem Gewerbe verdient, erzählt er in diesem Film. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.03.2010NDR
  • Folge 306
    Mehr als einmal sah er Kinder, die Essensreste aus der Mülltonne fischten, weil sie der Hunger plagte. Das waren für Peter Grosch, der schon die Schweriner Tafel ins Leben gerufen hatte, Schlüsselerlebnisse. Er gründete zwei Suppenküchen speziell für Kinder und Jugendliche. Nirgendwo in Deutschland ist die Not der Kinder so verbreitet wie in Schwerin. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 31.03.2010NDR
  • Folge 307
    Jan-Dieter Bruns ist Herr über eine Million Bäume. Seine Großgärtnerei im niedersächsischen Bad Zwischenahn hat sich auf „grüne Riesen“ spezialisiert. Vor über einem halben Jahrhundert setzte sein Vater die ersten Eichen in der Baumschule im Ammerland. Eine von ihnen will Bruns jetzt auf Reisen schicken. 12,5 Tonnen wiegt der Koloss, der mit Spezialmaschinen mühsam aus der Erde gegraben wird. Seine mächtige, fast zehn Meter breite Krone muss auf die Hälfte zusammengeschnürt werden, damit der Baum per Schwertransport über die Autobahn befördert werden kann. Zwei Tage dauert die Prozedur. Dann wird der gefesselte Riese auf den Lkw gehievt und 450 Kilometer über die Autobahn nach Darmstadt transportiert. Eine Herausforderung für das Expertenteam. Wenn ein Ast abknickt, die Rinde beschädigt wird oder der Stamm beim Verladen bricht, ist der 10.000-Euro-Baum plötzlich nichts mehr wert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.04.2010NDR
  • Folge 308
    Claus Hartmann ist verzweifelt, sein Traum vom Eigenheim zerstört. Wie ein Fluch liegt das vor sich hin modernde Haus auf der Familie. Im Untergeschoss schwappt stinkendes Wasser. 200.000 Euro Schulden hat der Busfahrer und kaum noch Lebensmut! „Von alleine komme ich da nicht mehr raus“, weiß der Familienvater. Doch seit ihm Schuldnerberater Klaus Helke zur Seite steht, gibt es neue Hoffnung. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.05.2010NDR
  • Folge 309
    Jedes Jahr am ersten Wochenende wenn die Sommerferien beginnen, ist bei Markus Rigsinger (45) auf der Raststätte „Brokenlande“ an der A7 so richtig was los. Tausende urlaubsreife Menschen rollen jetzt täglich mit ihren Autos auf die Raststätte, essen, trinken, tanken und lösen letzte Probleme vor dem Beginn der „schönsten Jahreszeit“. Markus Rigsinger und sein Team „fliegen“ um diese Zeit nur so über das Gelände. „Pause mache ich im Winter, wenn nix los ist“, sagt Rigsinger. Im Sommer muss er das Geld für den langen Winter verdienen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.06.2010NDR
  • Folge 310
    Er ist 80 Meter breit, 500 Tonnen schwer und bietet Platz für 526 Passagiere: Die Lufthansa bekommt ihren ersten A380, das größte Passagierflugzeug der Welt. Der A380 schlägt alle Rekorde in der internationalen Luftfahrt. Er ist größer, schneller, breiter und leiser als der Jumbojet Boeing 747. Die Maschine bietet fast jeden Luxus in zehn Kilometern Höhe, irgendwo zwischen Frankfurt und Asien oder Amerika. Über ein Jahr hat der Bau der ersten Lufthansa-Maschine in Hamburg gedauert. Heiner Krämer, der Chefingenieur von Lufthansa, ist verantwortlich für die Endmontage des A380 in der Hansestadt.
    3,5 Millionen Teile muss er kontrollieren, testen und auf seiner Liste abhaken. Erst wenn alles funktioniert, wird er die 300 Millionen Dollar überweisen lassen, erst dann gehört die Maschine der Lufthansa. „Es ist der aufregendste Moment in meiner Karriere“, sagt der gelernte Flugzeugbauer. Über 100 Flugzeuge hat er schon abgenommen, aber die waren höchstens halb so groß. „Die vielen Einzelteile, der Termindruck, das sind unglaubliche Herausforderungen.“ Die Auslieferung der Maschine hat schon zwei Jahre Verspätung, und jeder weitere Tag kostet die Airline zu viel Geld.
    „Doch bei so einem großen Flieger gibt es jeden Tag neue Probleme“, sagt Krämer, „von der defekten Glühbirne bis zum Ersatzrad, dieser Job kostet Zeit und Nerven.“ In Frankfurt trainiert die Crew. Stewardessen müssen im Notfall 526 Passagiere evakuieren. Das muss genauso geprobt werden wie der Service an Bord. Aber auch das Betanken, Reinigen und Abfertigen des Fliegers muss eingeübt werden: 1.000 Koffer, 600 Essen, 320 Tonnen Sprit – das alles in nur 90 Minuten, länger soll später ein A380 nicht am Boden stehen.
    Ingo Meyerdierks ist einer der ersten A380-Piloten bei Lufthansa. Er wird die neue Maschine in Hamburg abholen. Doch für den „Supervogel“ braucht er eine Fluglizenz. Deshalb trainiert er stundenlang im Flugsimulator. „Bei diesem Flugzeug bekomme ich Gänsehaut. So groß und doch ein Wunder, dass 500 Tonnen fliegen können!“, sagt der Frankfurter, der den Erstflug mit dem A380 kaum noch erwarten kann. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.07.2010NDR
  • Folge 311
    Daher möchte die Regierung des Inselstaates ein Zeichen setzen, will beweisen, dass ein ganzes Land CO2-neutral werden kann. Lindenau, der jahrelang für die Seychellen Schiffe baute, soll mit deutscher Klimatechnik den Energieverbrauch des Inselreichs um ein Drittel reduzieren. Mit zwei Klimaexperten aus Schleswig-Holstein und einer Containerladung voll Geräten macht sich der Kieler auf den Weg ins Urlaubsparadies. Sein Auftrag: Er soll zehn Testhäuser in wenigen Tagen mit deutscher Klimatechnik ausstatten. Wenn das Energiespar-Experiment klappt, erhält der deutsche Ingenieur den Großauftrag, weitere 20.000 Häuser zu sanieren. Die Regierung der Seychellen weiß, nur wenn die Bewohner drastisch Energie einsparen, haben die Ferieninseln in Zukunft eine Chance. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.08.2010NDR
  • Folge 312
    Afghanistan. Es ist früher Morgen im Bundeswehr-Camp Marmal in Mazar-e Sharif. Deutsche Polizisten und Feldjäger treffen sich zur Einsatzbesprechung. Begleitet werden die Männer von einem NDR Fernsehteam. Sieben Tage lang beobachtet Filmemacher Ralf Hoogestraat die deutschen Polizisten bei ihrer Mission. Im Camp Maral leben zurzeit rund 100 deutsche Polizeibeamte, sie kommen aus dem gesamten Bundesgebiet. 28 von ihnen bilden die so genannten Mentorenteams. Sie sollen vor Ort in den Distrikten die afghanische Polizei beim Aufbau einer funktionierenden Sicherheitsstruktur anleiten und unterstützen.
    Ihr Ziel: Im Norden des Landes soll eine friedliche Gesellschaft entstehen, die vielleicht sogar demokratisch funktioniert. Die deutschen Polizisten und Feldjäger arbeiten bei allen Einsätzen eng zusammen. Das NDR Team zeigt in diesem Film die Deutschen beim Training mit ihren afghanischen Kollegen, beim Aufbau von Polizeiposten und beobachtet, wie sie mit korrupten Polizeichefs umgehen und sich in ihrer Freizeit sozial engagieren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.08.2010NDR
  • Folge 313
    Jedes Jahr wieder fühlt sich Tankstellenpächter Torge Stamer (39) von der Rückreisewelle überrollt. Er ist Chef der Raststätte „Aalbek“ direkt an der A7. Gemeinsam mit seinem Küchenchef Andreas Banck (35) und dessen Team versorgt er an hektischen Tagen bis zu 2.000 Gäste. Die Rückreisewelle spült die skurrilsten Typen auf seine Raststätte. „Truckspotter“, die unentwegt Brummis fotografieren, Flaschensammler, die vom Reiseverkehr profitieren, oder genervte Motorradrocker, die lauthals über die rücksichtlosen Autofahrer schimpfen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.08.2010NDR
  • Folge 314
    Deutsche TV-PremiereMi 01.09.2010NDR
  • Folge 315
    Hans Wiegner ist Taxifahrer – und Spezialist für die ausgedehnten Touren älterer Damen, die nicht mit Bus, Bahn oder Flugzeug auf große Fahrt gehen, sondern per Taxi. Diesmal geht es von Königsfeld im Schwarzwald nach Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg in Ostpreußen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.09.2010NDR
  • Folge 316
    Trotzdem in Florida eine schwarze Wolkenwand den Hafen von Fort Lauderdale verdunkelt und ein höllischer Sturm mit Blitzen und Donner losbricht, hindert es William Wright, den Kapitän der „Oasis of the Seas“, nicht daran, pünktlich das Kommando „Leinen los!“ zu geben. Das größte Kreuzfahrtschiff der Welt ist 360 Meter lang und 65 Meter breit. Die meisten der rund 7.000 Menschen an Bord merken nicht einmal, dass es sich bewegt. Die „Oasis of the Seas“ bietet Platz für 6.400 Passagiere, die von 2.165 Besatzungsmitgliedern betreut werden.
    Doch zur einwöchigen Jungfernfahrt in die Karibik haben sich „nur“ 4.800 Reisende eingefunden. Unter ihnen sind die beiden NDR Autoren Tilo Knops und Kirsten Waschkau. Exclusiv begleiten sie zwei deutsche Paare auf dieser Kreuzfahrt und staunen mit ihnen über die neuesten Errungenschaften der Seefahrt. Im Innern des Schiffes gibt es einen Central Park mit echten Bäumen und Pflanzen und außerdem den größten Frischwasserpool an Bord eines Kreuzfahrtschiffes, der auch noch höhenverstellbar ist. Es locken ein Amphitheater mit Wasserspielen draußen, ein Musical-Theater drinnen und die Möglichkeit, an einer Zip-Line über einen 20 Meter tiefen Abgrund zu schweben.
    Man kann Eislaufen, an einer riesigen Kletterwand hochsteigen und über eine lange Einkaufsmeile flanieren. Kurzum: Man vergisst, dass man auf einem Schiff ist. Und exakt das ist es, was der Reederei beim Bau des Luxusschiffes vorschwebte: Nicht die angelaufenen Häfen sollen das attraktivste Ziel sein, sondern das Schiff selbst. Die beiden mitreisenden deutschen Paare prüfen, ob das so ist. Die Kamera begleitet sie dabei und wirft auch Blicke hinter die Kulissen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.09.2010NDR
  • Folge 317
    Immer wieder sorgen Hygienemängel in deutschen Kliniken für Schlagzeilen. Bundesweit erkranken jährlich 600.000 Patienten an einer Infektion im Krankenhaus, ca. 40.000 sterben daran. Besonders gefürchtet sind Erreger, gegen die es so gut wie keine Medikamente mehr gibt. Wir wollen wissen: Wie kann es zu den zahlreichen bakteriellen Verunreinigungen in deutschen Kliniken kommen? Was wird getan, um das Risiko für Patienten, daran zu erkranken, zu reduzieren? Hans-Walter Döring zeigt in seiner Reportage, wie Krankenhäuser in Norddeutschland mit der Infektionsproblematik umgehen.
    Er begleitet zwei Hygiene- Expertinnen bei der Arbeit im Universitätsklinikum Schleswig- Holstein Campus Kiel und in verschiedenen Krankenhäusern in Hannover. Bei ihren Hygienekontrollen sollen regelmäßig sämtliche Gefahrenquellen überprüft werden, von denen eine Infektionsgefahr ausgehen könnte: vom Abflussrohr, über die Krankenbetten bis hin zum Skalpell. Das Infektionsrisiko lauert überall. Im Extremfall reicht es sogar schon, wenn der Chirurg sich zwar die Hände desinfiziert, aber vergisst, den Ehering vor der OP abzunehmen.
    Kommt es zu Hygieneproblemen, handeln die Spezialistinnen – in Kooperation mit Ärzten und Pflegeteams, Betriebsräten und Gesundheitsbehörden. Ein wesentliches Ziel ihrer Arbeit ist es, alle Mitarbeiterinnen und sämtliche Gefahrenquellen überprüft werden, von denen eine Infektionsgefahr ausgehen könnte: vom Abflussrohr, über die Krankenbetten bis hin zum Skalpell. Das Infektionsrisiko lauert überall.
    Im Extremfall reicht es sogar schon, wenn der Chirurg sich zwar die Hände desinfiziert, aber vergisst, den Ehering vor der OP abzunehmen. Kommt es zu Hygieneproblemen, handeln die Spezialistinnen – in Kooperation mit Ärzten und Pflegeteams, Betriebsräten und Gesundheitsbehörden. Ein wesentliches Ziel ihrer Arbeit ist es, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – vom Gärtner bis zum Koch, vom Einkäufer bis zum leitenden Chirurgen – von der Notwendigkeit der Einhaltung aller hygienischen Maßnahmen zu überzeugen.
    Jedem Mitarbeiter muss klar sein, dass er den Tod von Patienten billigend in Kauf nimmt, wenn er sich nicht an die Anweisungen hält. Die Hygieneprofis sind sich einig, dass bisher verbindliche, bundesweit geltende Hygienestandards fehlen. Sie hoffen aber, dass das Problem auf der nächsten Konferenz der Gesundheitsminister der Länder im Herbst 2010 geregelt wird. Auf Einladung des Bundesministers für Gesundheit Dr. Philipp Rösler soll dann über eine einheitliche Regelung von Hygienevorschriften in deutschen Krankenhäusern beraten werden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.10.2010NDR
  • Folge 318
    Theo Reil packt Stromzange, Kettenhandschuhe, Stich- und Schneidemesser ein. Er ist einer der wenigen Hausschlachter, die es überhaupt noch gibt. Von sich selbst sagt er, er ist ein Tierfreund. Ihm ist es wichtig, dass die Schweine keinen Stress haben und nicht leiden. NDR Autorin Petra Wernz hat ihn für diesen Film im Rahmen der ARD-Themenwoche „Essen ist Leben“ mit zwei Kamerateams bei einer Hauschlachtung im Saterland begleitet. Ein Ereignis, das bis in die 1960er-Jahre noch gang und gäbe war. Heute ist es fast verschwunden. Früh am Morgen verlässt Schlachter Theo Reil sein Haus in Scharrel bei Cloppenburg. Mit seiner mobilen Metzgerausrüstung fährt er auf den Hof von Theo Bischoff, um dort zwei Tage lang traditionell zu schlachten und zu wursten.
    Schweinefleisch ist bei den Deutschen die Nummer eins, trotz Fett- und Cholesterinphobie. Es ist günstig, weil die Tiere in weitgehend automatisierten Zucht- und Mastanlagen heranwachsen. Ein Schweinekoben mit Stroh, wie Theo Bischoff ihn hat, existiert kaum noch. Die meisten Menschen hätten auch Schwierigkeiten damit, einem Tier, dessen Fleisch sie später essen wollen, zuvor ins Auge gesehen zu haben. Kein Problem für Theo Bischoff. Er hält es eher für grausam, wenn die Schweine sich bei langen Transporten aufregen und im Schlachthof Todesangst leiden.
    Ihr Fleisch wird dabei nämlich bleich, wässrig und später beim Braten zäh. Der Maurer und Sohn eines Landwirts will, dass es ihm so schmeckt, wie er es von Kindesbeiden an kennt. Seine Garage hat er zum Mini-Schlachthof umgebaut. Im Herbst und Frühjahr schlachtet er dort mit Theo Reil. Bis es so weit ist, haben die beiden Schweine nicht die leiseste Ahnung, was ihnen bevorsteht. Was nach der Tötung des Tieres kommt, ist straff durchorganisiert: säubern, zerlegen und Wurst machen. Gewissenhaft geht Theodor Reil ans Werk, so wie er es noch von einem alten Hausschlachter gelernt hat. In der Regel gehört Fleisch für Großfamilie Bischoff zur Ernährung. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.10.2010NDR
  • Folge 319
    Deutsche TV-PremiereMi 27.10.2010NDR
  • Folge 320
    Seit über 40 Jahren schiebt Eva Wiedemann in Europas größter Markthalle ihre Nachtschichten. Sie war schon als Kind dabei, wenn ihre Eltern auf dem Hamburger Großmarkt um Preise für Obst und Gemüse feilschten. Heute ist die 60-Jährige eine der Dienstältesten dort und versorgt Nacht für Nacht Ladenbesitzer, Wochenmarktbeschicker und Restaurantköche mit Früchten aus aller Welt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.10.2010NDR
  • Folge 321
    Holger W. kann inzwischen vieles: in einem Affentempo Kartoffeln schälen, ein aufgeschlagenes Knie bei seinem Kind verarzten, den Angestellten seiner kleinen Softwarefirma per Telefon den richtigen Rat geben und einen Termin für einen Kundenbesuch am Nachmittag verabreden. Der Mann hat vier Kinder, ist geschieden und muss alles unter einen Hut bekommen: Kinder, Beruf, Haushalt. So geht es auch Michael R., Bauingenieur, Witwer mit drei Töchtern. Mittags eilt er schnell nach Hause, kocht, beaufsichtigt die Kinder bei den Hausaufgaben und rennt dann wieder zurück ins Büro. Dirk L. hat vier Kinder, ist alleinerziehend und macht den Spagat zwischen Tagesmutter und Beruf.
    Abends fallen sie alle todmüde ins Bett. Wie kriegen Männer Vollzeitjob im Schichtbetrieb, Kinder und Haushalt unter einen Hut? Für Männer ist die typische Frauenbiografie: Aussetzen der Berufstätigkeit beim ersten Kind, später halbtags wieder einsteigen, Kind zum Sport und Musikunterricht fahren, einkaufen usw., nichts, was sie für ihr Leben eingeplant hätten. Meist ist das Schicksal über diese Männer gekommen: die Frau ist verstorben, hat sie plötzlich verlassen, ist krank, die Ehe ist gescheitert.
    Mütter-Kind-Kuren gibt es schon seit den 1950er-Jahren. Die erste Vater-Kind-Kur fand in Deutschland erst im Jahr 2000 statt. Zwei Termine für jeweils bis zu 36 Vätern werden auf Norderney angeboten, bundesweit einzigartig. Meist übersteigt jkl 6 die Zahl der Anmeldungen für Vater-Kind-Kuren die Zahl der Plätze. „Väter sind nicht weniger erholungsbedürftig als Mütter“, sagt der Kurheimleiter. Aber die Hemmungen der Väter, am Arbeitsplatz eine Kur zu beantragen, sind groß „ nicht ohne Grund: „Wir finanzieren keinen Urlaub“, muss sich mancher Vater sagen lassen. Früh am Morgen stehen sie fröstelnd im Hof der Kurklinik, laufen zum Strand, tauchen ein in die eiskalte Nordsee.
    Beim Abtrocknen ist die Haut krebsrot, der Atem kurz, die Belohnung nah: eine warme Dusche, heißer Kaffee im Speisesaal. Die Männer zwischen 30 und 50 Jahren haben eines gemeinsam: Alle sind erschöpft und ausgebrannt, wenn sie zur Vater-Kind- Kur kommen. Sie leiden unter Stress, unter dem Druck, alleine für das finanzielle Auskommen der Familie und die Kinder zuständig zu sein. Sie sind Fliesenleger, Fleischermeister, Pastor oder Postbote, und allen fehlt die Zeit für Sport, Freunde oder eigene Interessen.
    Mittags im Entspannungskurs: 15 Männer stehen auf Socken auf dem Parkett des Bewegungsraums, heben die Arme, schwingen sie vor und zurück, schließen die Augen. Die Kinder werden auf Norderney tagsüber betreut. Ihre Väter haben Zeit für Gespräche. Die Erfahrung, dass es anderen ähnlich geht, jeder hier sein Päckchen zu tragen hat, hilft. Nach der Kur versuchen die Männer ein wenig von der Entspannung in den Alltag hinüber zu retten. Wenn es mal wieder „ganz dick kommt“ und das Tohuwabohu zu groß wird, atmen sie tief durch, versuchen ruhig zu werden, so wie sie es auf Norderney geübt haben. Das hilft, sagen sie. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.11.2010NDR
  • Folge 322
    In Zeiten von knappen Kassen bei den Bürgern haben Billigwaren und Schnäppchen Hochkonjunktur. Markenprodukte sind dagegen weniger gefragt. Häufig bleibt mit der Qualität auch die Sicherheit auf der Strecke. So sind extrem billige Textilien nicht selten auch extrem mit Schadstoffen belastet, besonders preiswerte Steckdosenleisten haben sogar schon ganze Häuser in Brand gesetzt. Auch bei billigem Kinderspielzeug werden immer wieder Sicherheitsmängel entdeckt, die zur Todesfalle für die Kleinen werden können. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.11.2010NDR
  • Folge 323
    Fliesenleger Marius Langer lebt schon seit zwei Jahren im Wohnwagen. Gerade ist seine neue Freundin mit ihrer Tochter zu ihm gezogen. Ihr Zuhause ist 14 Quadratmeter groß, einen Kühlschrank oder einen Herd besitzen sie nicht. Früher hatte der Fliesenleger eine eigene Firma, doch die ist Konkurs gegangen. Noch heute hat er Schulden. Seit einiger Zeit arbeitet der 33-jährige als Angestellter in einem Unternehmen, dem es jedoch wirtschaftlich auch nicht besonders gut geht. Eine Wohnung kann er sich von seinem schmalen Lohn nicht leisten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.11.2010NDR
  • Folge 324
    Die Rettungsassistenten können nie sicher sein, was sie dann vor Ort erwartet. Meist sind die Angaben aus der Notrufzentrale nur sehr wage. Müssen sie Leben retten? Hätte ein Taxi gereicht? Werden sie plötzlich vielleicht bedroht? Für die Helfer ist jeder Einsatz auch eine Fahrt ins Ungewisse. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.11.2010NDR
  • Folge 325
    Die deutsche Fan-Gemeinde des Kois wächst zwar stetig, ist aber dennoch recht überschaubar. Deshalb gibt es in Deutschland – anders als in Japan – auch keine spezielle Ausbildung für Tierärzte zur Behandlung von Kois. Christoph Schubert aus Timmendorf an der Ostsee hat es aber trotzdem drauf. Der Tierarzt für Kleintiere hat sich sein Fachwissen selbst aneignen müssen. Zwar sind Ente, Katze oder Edelkarpfen für ihn gleichrangige Patienten; wenn er aber zu einem Koi-Besitzer gerufen wird, hat das immer noch etwas besonders Faszinierendes. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.11.2010NDR

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Die Reportage online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…