Sogar gegenüber Kommissarin Schwarz (Chiara Schoras, li.) und „Capo“ Zanchetti (Tobias Oertel, re.) hat sich der gewalttätige Riedlinger (Martin Feifel) nicht im Griff, dessen Frau Bettina (Bettina Mittendorfer) mit dem ermordeten Grandl fremd ging.
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Auch wenn sie auf sich allein gestellt ist: Wie eine Löwin kämpft Sonja Schwarz für ihren Mann Thomas, der wegen Mordverdachts in U-Haft sitzt. Endlich tauchen Indizien für seine Unschuld auf. Anteil daran haben dessen Tochter Laura und Jonas Kerschbaumers Bruder Ludwig, der als Schäfer über die einsamen Alpenbergstrecken zieht. Durch die beiden bekommt die Kommissarin den entscheidenden Hinweis, dass die ermordete Evelyn Kronstadt ein Handy besaß. Tatsächlich: Unter einem Schrank versteckt, findet sie das Mobiltelefon. Die Anrufliste sowie intime Fotos lenken den Mordverdacht nunmehr auf den Lokalpolitiker Stefan Keller. Dieser hatte ein Verhältnis mit der damals 15-Jährigen. Aber ist er deshalb der Täter? Der Schlüssel liegt in weiteren ungeklärten Mädchenmorden, die von der Kripo Bozen ausgewertet werden. Daneben müssen Sonja Schwarz, Jonas Kerschbaumer und Capo Zanchetti den Tod des Wirtes Grandl aufklären, der – offenbar betäubt – mit einem Traktor überfahren wurde. Verdächtige und Motive gibt es reichlich: allen voran sein rauflustiger Nachbar Riedlinger, dessen Frau Bettina ein Verhältnis mit Grandl hatte. Seltsam verhalten sich zudem
Stiefsohn Toni, der auf den Hof spekuliert, und die ukrainische Haushälterin Ekaterina, die beide in der Todesnacht nichts gehört haben wollen. Auch Edelgastronom Rossi, der noch am Vortrag vergeblich ein Kaufangebot für den Hof abgegeben hatte und gute Kontakte zur Mafia unterhält, scheint seine Finger im Spiel zu haben. Szenisch taucht der Fernsehkrimi in die raue Bergwelt ein, wo es in der Buschenwirtschaft hoch hergeht und handfeste Raufereien mit Lokalrunden enden. Doch auch dort gibt es Habgier, Eifersucht, Erpressung und Mord. Inszeniert wurde „Der Bozen-Krimi: Herz-Jesu-Blut“ von einem eingespielten Team: Regisseur Thorsten Näter und Kameramann Achim Hasse. Das Drehbuch stammt wieder von Jürgen Werner. Nicht nur bei den Fällen sind die persönlichen Verwicklungen hoch emotional, auch im Ermittlerteam gibt es wegen unausgesprochener Gefühle einige Befangenheiten – vor allem zwischen den Hauptfiguren Frau Commissario Schwarz und ihrem Capo Zanchetti, gespielt von Chiara Schoras und Tobias Oertel. In weiteren Rollen sind Lisa Kreuzer, Floriane Daniel, Ulli Maier, Kai Malina, Julia Stemberger, Martin Feifel, Bettina Mittendorfer und Joachim Raaf zu sehen. (Text: ARD)