Nonkonform
115 Min.Dietrich zeigt facettenreich und nonkonform sein Repertoire als Schauspieler und Mensch.Bild: Arne Körner / ZDFDietrich Kuhlbrodt: Hitlerjunge, Filmkritiker, Schauspieler, Oberstaatsanwalt, Drehbuchautor, Punkmusiker, zeitweiliger Pornokommissar und Familienvater. Das Leben eines Abenteuer-Typen. Auf einer Abenteuerreise, die durch das „Dritte Reich“, die junge BRD, Paris und das wiedervereinigte Deutschland führt, tauchen die Zuschauer ein in Dietrichs Biografie. Eine Reise, die zeigt, wie man mit Leichtigkeit fünf Leben gleichzeitig führen kann. Wer ist der Herr mit der polierten Glatze und dem markanten Bärtchen unter der Nase? Preußischer Zuchtmeister oder Hitlerparodist? Einer der maßgeblichen Staatsanwälte der jungen Bundesrepublik? Oder einer der schrägsten Nebendarsteller des deutschen Kinos? Die Antwortet lautet: ja! Dietrich Kuhlbrodt, 1932 geboren, ist Pensionär im idyllischen Treppenviertel von Blankenese.
Er ist hellwach, streitbar, manchmal versonnen, durchweg witzig. Brigitte, mit der er 50 Jahre lang zusammen war, ist leider schon gegangen. Aber was heißt das schon! Ihr Zimmer ist, wie es war, ihr Geist schwebt noch herum. Auch Dietrichs liebstes Plüschtier Wauwi war nie weg, ist immer dabei. Wie aber wurde der kleine Dietrich zum großen Kuhlbrodt, zum Oberstaatsanwalt, der Täter des „Dritten Reiches“ verfolgt, privat aber gern welche spielt? Kuhlbrodt nimmt mit auf eine atemberaubende Zeitreise in die dunkeldeutsche Nachkriegsgeschichte, in all den Mief und Muff, die Kleinkariertheit und Gehässigkeit.
Kuhlbrodt schäkerte mit R. W. Fassbinder, schrieb ein Drehbuch für Werner Schroeter, drehte eine Episode für Michael Brynntrups Jesus-Epos, vor allem aber ließ er bei Christoph Schlingensief die Sau raus: Er spielte Nazis wie Joseph Goebbels oder verarbeitete Wende-Ossis zu Wurst. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt. Ein paradoxes, schillerndes Leben in einem funkelnden Dokumentarfilm. Eine riesige Wundertüte voll seltener Filmausschnitte – und mit dem jazzig-flockigen Soundtrack von Helge Schneider. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 05.05.2025 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 02.05.2025 ZDFmediathek Der Wunsch
105 Min.Portraitbild von ChristianeBild: ZDF und Judith BeuthÜber zehn Jahre lang versuchen Maria und Christiane, sich ihren Lebenswunsch zu erfüllen: ein gemeinsames Kind. Eine emotionale Reise mit immer größer werdenden Herausforderungen. Einfühlsam wird erzählt, wie das Paar mit den vielen Hindernissen umgeht. Die Hürden im deutschen Gesundheitssystem, die eigene biologische Uhr und die emotionalen Höhen und Tiefen, die sie erleben, setzen ihre Beziehung mehr und mehr unter Druck. Über Jahre unternehmen die beiden gemeinsam immer wieder neue Versuche, schwanger zu werden. Sie recherchieren neue Möglichkeiten, probieren neue Techniken, stellen sich finanziellen Herausforderungen. Maria, die seit einem Unfall in ihrer Jugend querschnittsgelähmt ist, zweifelt zunehmend, während Christianes Kinderwunsch unverändert stark bleibt.
Wie nah kann man einander bleiben, wenn Ansichten auseinandergehen? Was, wenn das Kinderkriegen zum Kraftakt wird? Was verbinden wir mit Mutterschaft und Familie? Offene, humorvolle Gespräche zeigen immer wieder die aufrichtige Auseinandersetzung der beiden Frauen miteinander – ihr Ringen umeinander und um sich selbst. Der Film erzählt auf bewegende Weise vom Kampf, sich einen großen Wunsch zu erfüllen, und der Herausforderung einer jeden Beziehung: Wie kann sich eine Liebe über lange Zeit entwickeln, ohne dabei verloren zu gehen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 12.05.2025 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 09.05.2025 ZDFmediathek Das leere Grab
95 Min.Die Protagonisten John Mbano, Aidan Mbano und ihre Familie gedenken dem ermordeten Songea Mbano an dessen Grab.Bild: ZDF und Marcus WinterbauerDer Dokumentarfilm begleitet zwei Familien aus Tansania auf der Suche nach den Gebeinen ihrer Vorfahren. Die Suche führt sie bis nach Berlin – und in die Kolonialgeschichte Deutschlands. Im 20. Jahrhundert wurden Zehntausende Knochen von Kolonialherrschern nach Deutschland gebracht – teils zu Forschungszwecken, teils als Trophäen geraubt. Der Film zeigt, welche Spuren und Traumata die deutschen Kolonialverbrechen bis heute hinterlassen haben. „Das leere Grab“ demonstriert, wie sperrig und undurchdringbar der Dschungel deutscher und tansanischer Bürokratie ist. Obwohl das Thema hohe politische Ebenen erreicht hat, steht weiterhin die Frage im Raum, wie die Gebeine identifiziert und zu ihren Familien zurückgeführt werden können. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 26.05.2025 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 23.05.2025 ZDFmediathek Spaltung
75 Min.Junge Mitglieder der polnischen Klimabewegung protestieren für den Bau eines Atomkraftwerks in Choczewo.Bild: Anton Yaremchuk / ZDF„SPALTUNG“ schildert den kontroversen Diskurs um Kernenergie in zwei Gemeinden, die am Wendepunkt ihrer energetischen Zukunft stehen: Gundremmingen in Deutschland und Choczewo in Polen. Der Film veranschaulicht die Perspektiven der Menschen in Gundremmingen (Deutschland), wo ein Atomkraftwerk rückgebaut wird, und in Choczewo (Polen), wo bis 2033 eine neue Anlage entstehen soll. „SPALTUNG“ ist ein kreativ-beobachtender Dokumentarfilm über den Atomkraftdiskurs in Deutschland und dessen Nachbarland Polen. Anhand verschiedener Protagonisten wird die Geschichte und das Verhältnis zur Kernenergie thematisiert.
Zu diesen Protagonisten gehören unter anderen Richard Harlacher, Sándor Kecskeméti, Tom & Carola Wolf, Wolfgang Mayer, Adam Błażowski, Julia Galosh, Ola Czarneka, Stanisław Miadzielec, Hanna & Thomász Trybusiewiczowie, Lehrer Christian Klein und die Schüler der 10. Klasse der Max-Beckmann-Oberschule in Berlin-Reinickendorf. Im Zentrum stehen die Menschen im bayerisch-schwäbischen Ort Gundremmingen, von denen viele einen direkten Bezug zum mittlerweile im Rückbau befindlichen Atomkraftwerk haben, sowie der kleine polnische Ostsee-Ort Choczewo, in dem bis 2033 das erste Atomkraftwerk des Landes entstehen soll.
Mit ihrem Abschlussfilm an der Filmuniversität KONRAD WOLF in Babelsberg werfen die beiden Regisseure João Pedro Prado und Anton Yaremchuk einen vielseitigen Blick auf das gespaltene Verhältnis der Menschen zum Thema Energie und insbesondere deren Erzeugung durch Atomkraft. Eine seit Jahrzehnten emotional geführte Diskussion, die nicht zuletzt durch den deutschen Atomausstieg, die Klimakrise und Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine erneut Fahrt aufnahm. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 02.06.2025 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 30.05.2025 ZDFmediathek