Elisabeth (Ursula Werner, l.) und ihre beiden Töchter Holle (Jenny Schily, M.) und Frauke (Kirsten Block, r.) bei den Geburtstagsvorbereitungen für Vater Thomas.
Bild: ZDF und Konstantin Pape
Holle, eine spirituelle Heilerin, besucht regelmäßig ihre Eltern. Dort auf dem Dachboden lebt seit Jahren ihr Bruder Sven, der an Schizophrenie leidet. Doch das wird auf einmal zum Problem. Denn als ihre alte Mutter ins Krankenhaus muss, kann sie sich nicht mehr um Sven kümmern. Und während sich die anderen beiden Geschwister weder für die Eltern noch für Sven verantwortlich fühlen, gerät Holle immer mehr in die Rolle der Helfenden. Damit, dass Sven als quasi unsichtbares Familienmitglied im Haus der Eltern lebt, haben sich alle seit langem stillschweigend arrangiert. Allein Holle hat dieses fragile Gleichgewicht aus Schweigen und Verleugnung nie ganz akzeptiert. Sich auf ihre neue Berufung als Heilerin zu konzentrieren, tut ihr da gut. Doch ausgerechnet als dieser Schritt in Richtung
eigener Selbstverwirklichung erste Erfolge zeigt, ist sie die Einzige, die den sich verschlechternden Zustand ihres Bruders wahrnimmt. Entgegen Svens Sturheit, der Gleichgültigkeit der Geschwister, der Ablehnung ihres Mannes und dem Widerwillen ihrer Eltern kann Holle nicht anders, als Sven helfen zu wollen. Inspiriert von eigenen Familienerfahrungen und gedreht in seinem eigenen Elternhaus hat Autor und Regisseur Tim Ellrich mit „Im Haus meiner Eltern“ in kontrastreichen Schwarz-Weiß-Bildern einen Film über die Belastungen von Menschen und Familien geschaffen, die Angehörige pflegen müssen. Der Film lief auf zahlreichen Festivals und wurde unter anderem mit dem Special Jury Award der Tiger Competition des International Filmfestivals Rotterdam 2025 ausgezeichnet. (Text: ZDF)