unvollständige Folgenliste (alphabetisch), Seite 2
Auf Angriff
36 Min.Die 19-jährige Bodie ist die beste Fechterin ihres Clubs. Das Mädchen fällt vor allem durch seinen maßlosen Ehrgeiz auf – eine Eigenschaft, die ihr Pokale und Medaillen bringt, sie privat jedoch weitgehend isoliert. Unglücklich und unverstanden setzt sie ihre ganze Hoffnung in das Stipendium einer renommierten Fechtschule. Ihr größter Konkurrent im Kampf darum ist Wolf, ein Junge, den sie als oberflächlich ablehnt – und der sie zutiefst verunsichert. Als er sie auf einer Feier versehentlich küsst, ist sie wie betäubt. Mit aller Macht versucht sie ihre Gefühle zu verbergen, kann aber nicht verhindern, dass sie sich schließlich doch verrät … (Text: ZDF)Auf der Brücke von Tod und Leben
In der Acht-Millionen-Stadt Nanjing ist der Chinese Chen Si seit 13 Jahren an jedem freien Wochenende mit seinem Motorrad auf der riesigen Brücke über den Jangtsekiang unterwegs. Auf eigene Initiative rettet er Menschen vor dem sicheren Sprung in den Tod. Suizid ist strafbar in China und steht dennoch in der Statistik global gesehen weit oben. Der Film begleitet Chen Si und drei Menschen, die er gerettet hat. Wie Chen Si selber, der mittlerweile ein Medienstar ist, haben sie alle versucht, in Nanjing ein besseres Auskommen zu finden: ein Wanderarbeiter, eine Witwe und Mutter zweier Söhne sowie ein Glückssucher und Träumer, der einen illegalen Spielsalon betreibt.
Sie wurden von der boomenden Wirtschaft Chinas und ihren geplatzten Träumen von Reichtum und Glück an den Rand gedrängt. Der Film gibt einen authentischen Einblick in die Schattenseiten der aktuellen chinesischen Gesellschaft. Die Protagonisten sind: Chen Si, Xuefang, Lao Xu, Lao Shi, Lei Liu, Shuhan Liu, Shuchen Liu und andere. „Auf der Brücke von Tod und Leben“ feierte im November 2016 die Weltpremiere beim IDFA in Amsterdam, auf einem der weltweit renommiertesten Dokumentarfilmfestivals. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 06.03.2017 ZDF Auf Nummer sicher?
Journalistin Sandra (33) soll einen Werbefilm für eine neue Mikrochip-Technologie drehen. Welche Gefahr diese Innovation birgt, wird ihr erst klar, als ein Zeitreisender sie warnt. Die alleinerziehende Mutter ist zwar auf den Auftrag angewiesen, er steht aber in Widerspruch zu ihrem Gefühl gesellschaftlicher Verantwortung. Sie arbeitet weiter an dem Film. Dass dabei ihre Sicherheit auf dem Spiel steht, ist ihr nicht bewusst. Sandra und ihr Sohn Jakob (6) leben seit der Trennung von Sandras Mann wieder bei ihrem Vater Heiner (59), was sie auch finanziell entlasten soll.
Der Auftrag des „Interessenverbandes RFID“ („Radio Frequency Identification“), einen Werbefilm für eine neue Mikrochip-Technologie herzustellen, stellt eine große Chance für Sandra dar: Der Film soll einen Fachkongress eröffnen. An diesem werden hochrangige Politiker teilnehmen, die über wichtige Beschlüsse zu RFID abstimmen und entscheiden, ob die Technologie nicht nur in die Reisepässe aller deutschen Bürger integriert wird, sondern auch in ihre Personalausweise. Dabei geht es für den Interessenverband um einen potenziellen Milliardenauftrag.
Eines Tages steigt an einer Ampel plötzlich ein fremder Mann, Jonas, in Sandras Wagen. Er will sie warnen: Die neue Überwachungstechnologie berge große Gefahren für die Gesellschaft. Sie solle keinen Werbefilm machen, sondern einen Film, der über die Gefahren der neuen Technologie aufklärt – ohne, dass der Verband es vor der Präsentation beim Kongress mitbekommt. Sandra hat Angst vor dem Fremden, steigt aus und ruft um Hilfe. Jonas wird verhaftet, kann sich nicht ausweisen und wird in die Psychiatrie eingeliefert.
Dort behauptet er, ein Zeitreisender aus dem Jahr 2020 zu sein. Sandra hört davon und glaubt ihm zuerst kein Wort. Dann jedoch beginnt sie, tiefer zum Interessenverband und seinem Mikrochip zu recherchieren und stößt auf hochbrisante Informationen. Dass das nicht unbemerkt bleibt und sie zunehmend mit ihrer eigenen Sicherheit spielt, ist der jungen Mutter nicht klar. „Auf Nummer sicher?“ arbeitet neben seiner fiktiven Handlung auch mit Experten-Interviews, echtem Dokumentarfilm-Material und einer narrativen Mischform: In dokumentarischen Aufnahmen agieren fiktive Personen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 14.05.2007 ZDF Ayka
Ayka ist Kirgisin und lebt als illegale Arbeitsmigrantin in Moskau – einer Stadt, die keine Schwäche duldet. Ihre Aufenthaltserlaubnis ist längst abgelaufen. Daher muss sie jeden noch so mies bezahlten Job annehmen, um zu überleben und ihre Schulden abzubezahlen. Ayka hat Angst, dass sie erwischt wird und die Stadt verlassen muss. Im kältesten Winter seit Jahren bringt sie einen Sohn zur Welt. Sie hatte ihre Schwangerschaft gut versteckt, niemand bekam etwas mit, sonst hätte sie sofort ihre Arbeit verloren. Aber was nun? Sie kann sich das Kind nicht leisten. Kurz nach der Geburt flieht sie aus der Klinik, lässt das Kind dort zurück. Sie kehrt in ihren Alltag zurück, als wäre nichts passiert.
Dann verliert sie trotzdem ihre Arbeit, wird um den Lohn betrogen und von den Männern, denen sie Geld schuldet, immer stärker bedrängt und bedroht. Als Getriebene hetzt sie durch die gnadenlose Stadt, auf der Suche nach einem Job, einem Ausweg – solange, bis ihr Körper sie zwingt, für sich und um ihr Kind zu kämpfen. „Ayka“ ist eine wuchtige und authentische Erzählung über den Vielvölkerstaat Russland und das heutige Migrations-Moskau. Die dokumentarisch wirkende Kamera bleibt immer ganz nah bei der Hauptfigur. Nach seiner weltweit erfolgreichen Komödie „Tulpan“ ist das Drama der zweite Spielfilm von Autor und Regisseur Sergey Dvortsevoy.
„Ayka“ feierte seine Premiere 2018 im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Cannes, wo die Hauptdarstellerin Samal Yeslyamova mit dem Preis als Beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde. Im Folgenden erhielten der Film, sein Regisseur, die Hauptdarstellerin und die Kamerafrau Jolanta Dylewska insgesamt elf Auszeichnungen bei internationalen Festivals, darunter den Hauptpreis beim „TOKYO FILMex International Film Festival“ 2018, den Großen Preis für den Besten Film und den Preis der Ökumenischen Jury in Cottbus 2018 sowie den Publikumspreis bei den „Golden Rooster Awards“ 2019 in China. (Text: ZDF)Becoming Black
Ein weißes Ehepaar in der DDR der 60er-Jahre erzählt seiner schwarzen Tochter, dass ihre Hautfarbe Zufall sei. Erst als Jugendliche entdeckt sie zufällig die Wahrheit. Viele Jahre zuvor kommt eine Gruppe Afrikaner zum Studium in die DDR. Sigrid aus Leipzig und Lucien aus Togo verlieben sich. Aber Sigrid ist verheiratet und hat einen Sohn. Als sie von Lucien schwanger wird, zerbricht die Familie zunächst. Doch später wagen sie einen Neustart. Die erstaunlichen Strategien, die das Ehepaar nach der Geburt des schwarzen Kindes im Ringen um „Normalität“ entwickelt, verfolgt der Film aus der Sicht des heute längst erwachsenen Kindes, der Regisseurin Ines Johnson-Spain.
„Becoming Black“ ist das intime Porträt einer schwierigen Kindheit in einer Kultur des Schweigens und der Verleugnung. Der Film verdeutlicht, was passiert, wenn das Nichtpassende in einem normierten Umfeld plötzlich sichtbar wird. Auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater bricht die Regisseurin auch zu einer Reise nach Afrika auf, wo sie ihre große togolesische Familie kennenlernt. So entwickelt sich der Film zu einer Reflexion über Zugehörigkeit, soziale Normen, Familienkonzepte und systemischen Rassismus. (Text: ZDF)Be my Baby
100 Min.„Be My Baby“ erzählt die Geschichte von Nicole, einer selbstbewussten jungen Frau mit Down-Syndrom, Sie möchte einen Freund haben, heiraten, ein Baby bekommen und einfach normal sein. Sie ist mit dem Nachbarsjungen Nick aufgewachsen und als Kinder haben sie geplant, einmal zu heiraten. Doch jetzt ist alles anders. Nick ist 15 und will cool sein, ist aber ein Außenseiter und im permanenten Druck, allen zu genügen. Ausgerechnet Nicole sieht in ihm etwas Besonderes und gibt ihm das, was er sich insgeheim wünscht: bedingungslose Liebe und Zuneigung. Nicoles direkte und ehrliche Art steht im Gegensatz zu ihrem Umfeld, in dem alle ihre wahren Gefühle verleugnen und sich in ihren „ganz normalen“ Abgründen verstricken. Als Nicole von Nick ein Baby erwartet, wird die Offenheit und Toleranz der Familien auf eine harte Probe gestellt. Es beginnt ein Wettlauf gegen Sterilisation, Abtreibung und festgefahrene Ansichten und für das Recht auf Selbstbestimmung – einer jungen Frau mit Down-Syndrom. (Text: ZDF)Berg Fidel – Eine Schule für alle
Dokumentarfilm über Schüler einer Inklusions-Grundschule in Münster. Mit Witz und Charme erzählen sie aus ihrem Schulalltag. Wenn Kinder nicht von klein auf lernen, dass die Menschen verschieden sind, wann dann? An der inklusiven Gemeinschaftsgrundschule „Berg Fidel“ gehören alle dazu: ob hochbegabt oder lernschwach, geistig oder körperlich beeinträchtigt. Sie lernen in altersgemischten Klassen – jeder nach den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten. Sie lernen von- und füreinander, übernehmen Küchendienste, halten Klassenrat, helfen sich gegenseitig und werden sich selbst zum Lehrer.
Drei Jahre lang hat die Regisseurin Hella Wenders vier dieser Kinder mit der Kamera begleitet. Mit den Augen von Anita, David, Jakob und Lucas erleben die Zuschauer ihren Alltag in Schule und Familie. „Berg Fidel – Eine Schule für alle“ ist der Abschlussfilm von Hella Wenders an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Er war im Kino und bei der Kritik erfolgreich und wurde unter anderem mit dem Publikumspreis des Filmfestes Lünen ausgezeichnet. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.12.2014 ZDF Berlin Alexanderplatz
170 Min.Der Geflüchtete Francis strandet in Berlin. Dort will er ein neues Leben beginnen. Er hat sich geschworen, anständig zu sein, dann begegnet er dem zwielichtigen Drogendealer Reinhold. Ab da gerät er auf die schiefe Bahn. Immer wieder scheitert Francis, schafft es nur mühsam, sich wieder aufzurappeln. Erst die Liebe zur Prostituierten Mieze scheint eine Rettung, bis er endgültig an der Stadt zerbricht und als neuer Mensch wiedergeboren wird. Als Francis, einziger überlebender Flüchtling einer Überfahrt aus Afrika, an einem Strand in Südeuropa erwacht, schwört er einen Eid auf den lieben Gott: Von nun an will er ein neuer, besserer und anständiger Mensch sein.
Bald darauf findet sich Francis in Berlin wieder, wo ihm klar wird, wie schwer es ist, rechtschaffen zu sein, wenn man als „illegaler“ Flüchtling in Deutschland ist – ohne Papiere und ohne Arbeitserlaubnis. Umso verlockender ist das Angebot des charismatischen Deutschen Reinhold, leichtes Geld im Drogendealen zu verdienen. Zunächst widersteht Francis der Versuchung und kämpft sich als Schwarzarbeiter auf einer Baustelle am Berliner Alexanderplatz durch.
Doch als es dort zu einem blutigen Streit kommt, flieht Francis und findet schließlich bei Reinhold ein neues Zuhause. Die beiden Männer entwickeln eine enge, aber auch zerstörerische Freundschaft. Francis wird Teil von Reinholds Geschäften – und gerät so immer mehr auf die schiefe Bahn. Nachdem Francis seinen linken Arm verliert, gibt er schließlich auf. Da begegnet ihm jedoch die junge Prostituierte Mieze, die ihm nach einem Selbstmordversuch das Leben rettet und ihn bei sich aufnimmt.
Die beiden verlieben sich ineinander und als Mieze schwanger wird, beschließt Francis, endgültig anständig zu werden. Doch abermals kann er dem Charme Reinholds nicht widerstehen, der Francis’ Glück nicht ertragen kann. Reinhold tötet Mieze und treibt Francis damit fast in den Wahnsinn. Erst jetzt, am Rande der völligen Verzweiflung, erkennt Francis, was er alles falsch gemacht hat. Der 1929 veröffentlichte Roman „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin gilt als eines der Hauptwerke der deutschen Moderne und zählt zu den wichtigsten Arbeiten, die zu Zeiten der Weimarer Republik entstanden sind.
Burhan Qurbani hat in diesem deutschen Klassiker eine Parallele zu gesellschaftlichen Strukturen unserer Zeit entdeckt. Indem er und sein Co-Autor aus der Hauptfigur Franz Biberkopf den von der Gesellschaft nicht akzeptierten Flüchtling Francis gemacht haben, thematisieren sie die Flüchtlingskrise der heutigen Zeit und geben dem Film eine neue Tragweite. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 15.08.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 04.08.2023 ZDFmediathek Berlin is in Germany
Ostberlin im Frühjahr 1989. Das junge Ehepaar Schulz hat die Nase voll vom Sozialismus. Manuela und Martin Schulz bereiten ihre Republikflucht vor. Doch der Hausbuchverwalter entdeckt zufällig die Fluchtutensilien (Drahtschere, Seile, Karten, Fluchtroute) und will beide anzeigen. Bei dieser Auseinandersetzung wird der Hausbuchverwalter unter unglücklichen Umständen getötet. Martin wird wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Er erlebt den Mauerfall hinter dicken Gefängnismauern. Nach der Wiedervereinigung wird das Urteil neu überprüft. Das Urteil wird von Mord auf Totschlag umgeändert, die Strafe von lebenslänglich auf elf Jahre verkürzt.
2001 hat Martin seine Strafe verbüßt. Er verlässt die Justizstrafanstalt Brandenburg. In seiner Tasche seine einzige Habe: ein blauer DDR-Personalausweis, DDR-Geld und DDR-Führerschein. Völlig ratlos und desorientiert besucht er auch seine Frau Manuela. Es bestätigt sich, was er schon lange geahnt hat: Sein elfjähriger Sohn Rokko weiß nicht einmal, dass Martin sein leiblicher Vater ist, und Manuela hat mittlerweile einen neuen Lebenspartner aus dem Westen.
Für Rokko ist Martin ein Fremder. Manuela fühlt sich aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit wieder zu Martin hingezogen, doch ihr neuer Partner Wolfgang versucht jeglichen Kontakt zu unterbinden. Für ihn ist Martin ein Verbrecher. Auf der Suche nach Bekanntem irrt Martin weiter durch ein ihm immer fremder erscheinendes Berlin. Auf seiner Odyssee begegnet er den unterschiedlichsten Typen: Gewinnern und Verlierern der Einheit. So schnell wie möglich möchte er auf eigenen Füßen stehen und macht sich auf die Suche nach Arbeit. Doch mit seiner Vorstrafe scheint das schier unmöglich.
Martin möchte Manuela, seinem Sohn und sich selbst zeigen, dass er kein Versager ist. Nächtelang büffelt er für einen Taxischein. Am Prüfungstag wird ihm aber mitgeteilt, dass er wegen seines polizeilichen Führungszeugnisses nicht zur Prüfung zugelassen ist. All seine Hoffnungen auf eine bessere Zukunft zerplatzen in diesem Moment wie Seifenblasen. Erneut wird Martin in kriminelle Machenschaften verwickelt und unschuldig verhaftet. Seine unerschütterliche Lebenskraft scheint gebrochen. Nur Manuela und Rokko sind fest von Martins Unschuld überzeugt. (Text: ZDF)Berlin Utopiekadaver
90 Min.In „Berlin Utopiekadaver“ beschreibt Regisseur Johannes Blume die letzten Atemzüge einer Subkultur und den Istzustand einer sich rapide transformierenden Stadt. Der Punk schwindet, die linksautonomen Orte haben keinen Platz in der Gentrifizierung Berlins, die auf individuellen Besitz ausgelegt ist. Die Hausprojekte, die einst zuhauf vorhanden waren und den Puls der Stadt mitbestimmten, sind so gut wie ausgestorben. Ein Hausprojekt ist der Gegenentwurf: Jede Bewohnerin und jeder Bewohner hat ein Zimmer; Küche, Bad und Aufenthaltsräume werden geteilt. Besitz und Konflikte müssen gemeinsam auf Basis des Konsens entschieden werden. Die Auseinandersetzung mit dem anderen ist unausweichlich. Das Leben im Hausprojekt ist ein anthropologischer Vollzeitjob. Es ist kein toter Raum, sondern eine Synthese zwischen Mensch, Material und Geschichte. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 26.02.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 23.02.2024 ZDFmediathek Die Bettwurst
An der Kieler Förde lernt die ältere Sekretärin Luzi Dietmar, den jungen Berliner Hilfsarbeiter mit krimineller Vergangenheit, kennen. Die beiden werden ein Paar. Die „Bettwurst“ ist der zärtliche Ausdruck für eine kleine Nackenrolle, die Luzi ihrem Dietmar zum ersten gemeinsamen Weihnachtsfest schenkt. Sie steht als Symbol für ihre ausschließliche Liebe und führt sie in ihrer kleinbürgerlichen Welt zusammen. Doch dann wird Dietmar von seiner „dunklen Vergangenheit“ eingeholt. Seine früheren kriminellen Freunde entführen Luzi, um Dietmar zu zwingen, wieder mit ihnen gemeinsame Sache zu machen. „Die Bettwurst“, Ende der 60er-Jahre entstanden und 1971 im ZDF uraufgeführt, ist eines von Rosa von Praunheims frühen Werken. In den Hauptrollen der Ehe- und Paar-Parodie sind die damaligen Laiendarsteller Luzi Kryn und Dietmar Kracht zu sehen, die Abenteuer- und Liebesgeschichten populärer Hollywoodfilme nachspielen. Ein filmisches Zeitdokument, das das Publikum immer wieder polarisiert. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 02.02.1971 ZDF Biete.Suche
Vier Singles suchen auf verschiedenen Online-Dating-Plattformen nach einer festen Beziehung, erotischen Abenteuern, kurzweiliger Unterhaltung oder der großen Liebe. Peter (71) sucht eine Frau für seinen Lebensabend, Lina (28) den Vater ihrer zukünftigen Kinder, Barbara (47) erotische Begegnungen und Lucas (23) die große Liebe. „Biete.Suche“ begleitet die Protagonisten bei ihren virtuellen Streifzügen und realen Begegnungen. Lina möchte gerne den Vater ihrer Kinder kennenlernen, bevor sie 30 wird. Auf einer Online-Plattform werden ihr nach Auswertung eines wissenschaftlichen Persönlichkeitstests über 800 passende „Singles mit Niveau“ vorgestellt. Peter hat schon einige Damen über eine kostenfreie Singlebörse getroffen, doch bisher konnte ihn noch keine überzeugen.
Aktuell chattet er mit Elena aus Sibirien, die ihn bald besuchen will. Lucas prüft regelmäßig über eine App mit Radarfunktion, ob sich sein „Romeo“ in der Nähe befindet. Doch unter den meist halb nackten Kandidaten suchen die wenigsten ebenfalls eine feste Partnerschaft. An die große Liebe glaubt Barbara schon lange nicht mehr. Sie lebt in einer offenen Beziehung mit einem polyamoren Mann und sucht auf einer Plattform für „stilvolle Erotik“ nach gelegentlichen Begegnungen. „Biete.Suche“ erzählt in vier miteinander verwobenen Episoden von der modernen Partnersuche im Internet. (Text: ZDF)Blacktape
Filmemacher Sékou Neblett versammelt in der Mockumentary „Blacktape“ das Who’s Who der deutschen HipHop-Szene und liefert ein vielschichtiges Porträt dieser Subkultur. Mit den Protagonisten des Films, Marcus Staiger (Journalist und Wegbereiter des Berliner Straßenraps) und Falk Schacht (Journalist und Label-Betreiber), begibt sich Neblett als Regisseur vor der Kamera auf eine abenteuerliche Reise zu den Wurzeln des deutschen HipHop. HipHop-Größen wie Max Herre, Thomas D, Afrob, Eko Fresh, Fünf Sterne Deluxe, Samy Deluxe, Haftbefehl und viele andere kommentieren und begleiten die drei dabei. Auf ihrer filmischen Reise spüren Neblett, Staiger und Schacht dem Mysterium „Tigon“ nach, laut Zeitzeugen der erste HipHop-Künstler, der auf Deutsch gerappt haben soll. Die drei werden immer tiefer in eine abenteuerliche Schnitzeljagd verwickelt, an deren Ende die Relevanz des HipHop für die deutsche Popkultur, deren Sprache und musikalische Entwicklung sichtbar wird.
Alle Protagonisten stellen sich selbst dar: Marcus Staiger, Falk Schacht, Neffi Temur und Jaybo aka Monk. Interviewpartner: Fünf Sterne Deluxe, Haftbefehl, Max Herre, Samy Deluxe, Stieber Twins, Thomas D und andere. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 05.12.2016 ZDF Blind & Hässlich
95 Min.Ferdi will unbedingt eine Freundin. Aber er findet sich zu hässlich und denkt an Selbstmord. Eines Tages trifft er Jona. Jona ist blind, und sie mag Ferdi. Wohl nur, weil sie blind ist? Zum ersten Mal in Ferdis Leben gibt es Grund zur Hoffnung. Was er nicht weiß: Jona tut nur so, als würde sie nichts sehen. Sie ist von zu Hause abgehauen, hat ihr Abitur geschmissen und braucht dringend eine Wohnung in Berlin. Nun wohnt Jona bei ihrer Cousine Cécile im Blindenwohnheim und spielt blind. Und wenn Ferdi das herausfindet, bringt er sich vermutlich um.
Wie lange kann Jona diese Täuschung aufrechterhalten? Wie kann die Liebe, die ja angeblich blind macht, so überhaupt funktionieren? „Blind & Hässlich“ feierte 2017 seine Premiere beim Filmfest München und wurde dort mit dem FIPRESCI-Preis der internationalen Kritikervereinigung für den Besten Film der Reihe „Neues Deutsches Kino“ ausgezeichnet. Beim Filmfest Oldenburg wurde die „starke Performance des Ensembles“ im Rahmen des Seymour-Cassel-Preises mit einer „Besonderen Erwähnung“ geehrt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 13.11.2017 ZDF Born in Evin
In „Born in Evin“ erzählt Regisseurin und Schauspielerin Maryam Zaree von der Suche nach den gewaltvollen Umständen ihrer Geburt in einem der berüchtigtsten politischen Gefängnisse der Welt. Nachdem 1979 die iranische Monarchie gestürzt worden war, ließ Ayatollah Khomeini Zehntausende politische Gegner verhaften und ermorden. Die Eltern der Filmemacherin konnten nach Jahren im Gefängnis nach Deutschland fliehen. Innerhalb der Familie konnte nie über die Verfolgung und das Gefängnis gesprochen werden. Maryam Zaree, heute erfolgreiche Schauspielerin und Autorin, stellt sich in ihrem Film dem jahrzehntelangen Schweigen und geht den eigenen Fragen nach dem Ort und den Umständen ihrer Geburt nach.
Sie trifft andere Überlebende, spricht mit Experten und sucht nach Kindern, die im gleichen Gefängnis wie sie geboren wurden. Dabei versucht sie, Antworten zu finden auf ihre persönlichen wie politischen Fragen. Was sind die persönlichen Konsequenzen von Verfolgung und Gewalt, wenn dieselben Täter bis heute an der Macht sind und die Opfer ihre Geschichten internalisieren? Und was bedeutet es politisch, sich innerhalb der Familie dem Schweigen zu nähern? Das Private ist politisch und das Politische privat – nach dieser Überzeugung arbeitet sich Maryam Zaree durch das Dickicht des Verdrängten. (Text: ZDF)Boy of war – Artiom will in den Krieg
Es ist 2018. Artiom ist 18 Jahre alt und hat nur einen Wunsch: Er will für sein Heimatland, die Ukraine, in den Krieg ziehen. Alles andere ist für ihn zweitrangig. Er trägt Camouflage, schaut sich Kriegsvideos an und trainiert im Wald mit seinen Freunden. Weder seine Freundin noch sein Großvater können ihn von seinem Plan abhalten, sich dem rechtsextremen Freiwilligenbataillon „Rechter Sektor“ anzuschließen. Artiom sieht nur die Oberfläche des Krieges, und er hat das Pech, dass er in einem Land aufwächst, das schon damals in einen blutigen militärischen Konflikt um die Separatistenregionen verstrickt war. Artiom ist denkbar schlecht auf das vorbereitet, was ihm bevorsteht – trotz seines idealistischen Heroismus. Der Film endet in einem Ausbildungslager in Mariupol. Artiom ist von der gnadenlosen Ausbildung sichtlich überfordert. Regie bei diesem eindringlich beobachteten und stilsicheren Dokumentarfilm führten die Debütregisseure Cyprien Clément-Delmas und Igor Kosenko. (Text: ZDF)Boys – Gibt es eine neue Männlichkeit?
80 Min.Deutsche Streaming-Premiere Fr. 11.06.2021 ZDFmediathek Cindy liebt mich nicht
In ihrem Langfilmdebüt „Cindy liebt mich nicht“ nach dem gleichnamigen Roman von Jochen-Martin Gutsch und Juan Moreno, erzählt Regisseurin Hannah Schweier über eine Liebesgeschichte. Im Zentrum stehen zwei Männer um die 30: Franz arbeitet als Barkeeper im „Cindy liebt mich nicht“, David ist Referendar bei der Staatsanwaltschaft. Bei all ihrer Gegensätzlichkeit haben beide doch etwas sehr Essentielles gemein. Sie sind in eine Liebesgeschichte mit derselben jungen Frau verwickelt, ohne von deren doppeltem Spiel oder gar von einander zu wissen. Maria, das Objekt ihrer Begierde, ist besonders.
Sie gibt jedem von ihnen genau das, was er zu brauchen scheint. Im einen Moment ganz nah, im nächsten wieder flüchtig, lebt sie doch in ihrer eigenen Welt. Erst als Maria vollkommen unerwartet verschwindet, treffen die beiden ungleichen Männer, die sich für ihren Freund halten, aufeinander. In einem alten VW brechen sie schließlich gemeinsam auf, um Maria zu finden. Die vagen Spuren führen sie von Marias Elternhaus über eine psychiatrische Klinik bis nach Dänemark. Dort erfahren sie nicht nur Marias wahre Geschichte, sondern letztlich auch ein Stück Wahrheit über sich selbst. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 25.07.2011 ZDF Clashing Differences
70 Min.Die Organisatorinnen des deutschen Beitrags zur internationalen Frauenkonferenz sind panisch: Das Panel ist zu weiß besetzt, es muss unbedingt diverser werden! Die Gästeliste muss schnellstmöglich an die Diversity-Checkliste angepasst werden. Sie brauchen eine schwarze Frau – vielleicht sogar zwei. Nicht zu vergessen: queere Personen, Personen mit Behinderung und noch ein paar „Women of Color“. Die neu eingeladenen, natürlich sehr unterschiedlichen Frauen und eine nicht-binäre Kameraperson, sollen zur Vorbereitung nicht nur einen Tag und eine Nacht in dem abgelegenen Vereinshaus in Brandenburg verbringen, sondern auch noch ein gemeinsames Manifest verfassen. Es dauert nicht lange, bis sich die queer-feministische Gruppe in einer beängstigenden Get-out-Situation wiederfindet, in der tagsüber ihre politischen Differenzen aufeinanderprallen und nachts ungebetene Gäste vor der Tür stehen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 09.10.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 06.10.2023 ZDFmediathek Cleo
Die verträumte Cleo fühlt sich ihrer Heimatstadt Berlin auf besondere Weise verbunden. Ihr größter Wunsch ist es, die Zeit zurückzudrehen – mithilfe einer magischen Uhr, die verschollen ist. Die junge Frau hofft, mit der Uhr den frühen Tod ihrer Eltern verhindern zu können. Sie begegnet dem Abenteurer Paul, der auf einem Hausboot lebt und eine Schatzkarte ersteigert hat. Gemeinsam begeben sie sich auf einen aufregenden Trip durch die Großstadt. Cleo und Paul treffen nicht nur auf verrückte Typen und urbane Legenden, sondern die beiden kommen sich auch näher.
Angekommen im Untergrund Berlins muss sich Cleo die wichtigste aller Fragen stellen: Soll sie die Zeit überhaupt zurückdrehen? „Cleo“ ist der vierte Film Reihe „Shooting Stars – Junges Kino im Zweiten“ mit jungen Spielfilmen von Nachwuchstalenten. Es folgen: „Get Lucky – Sex verändert alles“ am Donnerstag, 19. August „Der Geburtstag“ am Montag, 23. August 2021 Alle Filme der Reihe sind ab Montag, 9. August 2021, in der ZDFmediathek verfügbar. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 18.08.2021 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mo. 09.08.2021 ZDFmediathek Club Europa
Aus dem Bedürfnis, etwas Gutes zu tun, nehmen Martha und ihre Mitbewohner einen Flüchtling in ihrer Kreuzberger WG auf. Für alle beginnt ein moralisches Abenteuer mit offenem Ausgang. Das Zusammenleben von Martha, Jamie, Yasmin und ihrem kamerunischen Mitbewohner Samuel ist freundschaftlich, und alle wachsen zusammen. Als sich Samuels Aufenthaltsstatus ändert, stellt sich den engagierten Helfern aber die Frage, wie weit sie wirklich gehen wollen. Denn Martha und ihre Mitbewohner treibt Samuels Plan, illegal in Deutschland und vor allem auch in der WG zu bleiben, an die Grenzen ihrer Hilfsbereitschaft.
Sind sie bereit, das Risiko einzugehen, sich selbst strafbar zu machen? Oder stellt sich heraus, dass letzten Endes jeder nur für seine eigenen Ziele kämpft? Regisseurin Franziska M. Hoenisch über ihren Film: „Die Recherche für ‚Club Europa‘ begann im Frühjahr 2014. Damals hörte man in den Medien immer mehr über die Flucht nach Europa. Ich hatte das Glück, in meiner Schulzeit ein Jahr Austauschschülerin in einer Gastfamilie in Südafrika zu sein. Gastfamilien für Geflohene – das wäre doch gut, dachte ich. Die Jugendämter waren auf dieselbe Idee gekommen.
Im Herbst 2014 gründete sich dann die NGO ‚Flüchtlinge Willkommen‘, die Geflohene in WGs vermittelt. Die Geschichte des Films entwickelte sich in Echtzeit mit der Wirklichkeit. Erst war es mir ganz wichtig, dass die Geschichte ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Integration setzt. Durch Gespräche mit Betroffenen und durch die ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Komfortzone wurde aber immer klarer, dass wir unserer unpolitischen Generation und uns selbst einen Spiegel vorhalten wollen. Ich wünsche mir, dass der Film zum Diskutieren über die eigene politische Macht anregt.“ (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Do. 27.07.2017 ZDF Congo Calling
„Congo Calling“ erzählt die Geschichten dreier Entwicklungshelfer aus Europa, die im Herzen des Krisengebiets im Osten der Demokratischen Republik Kongo arbeiten. Der Deutsche Peter wird nach 30 Jahren in Afrika in den Ruhestand versetzt, will aber unbedingt bleiben. Während der junge Spanier Raúl gerade ein neues Forschungsprojekt startet, stellt die Belgierin Anne-Laure den Sinn der europäischen Entwicklungshilfe infrage. Anne-Laure hat ihre Stelle als Entwicklungshelferin aufgegeben und kämpft nun mit ihrem regimekritischen Freund Fred und anderen Einheimischen für eine bessere Zukunft. Im Gegensatz zu der jungen Belgierin hat Peter den Glauben an die Wirksamkeit ausländischer Hilfsprojekte noch nicht verloren.
Er sucht nach einem neuen Job, denn nach Deutschland zurückkehren will er auf keinen Fall. Raúl arbeitet derweil an seinem Projekt über Rebellengruppen, muss aber feststellen, dass die Forschungsgelder seine kongolesischen Mitarbeiter in Versuchung führen. Denn wo die Menschen so arm sind, dass sie jede Möglichkeit zu überleben ergreifen müssen, ist schnelles Geld am Ende wichtiger als alles andere. In drei sehr persönlichen Geschichten hinterfragt „Congo Calling“ die scheinbar eindeutig verteilten Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den einheimischen Hilfsempfängern und den ausländischen Helfern – und erzählt ganz nebenbei von der Liebe, vom Altern und der Suche nach dem richtigen Platz im Leben. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 11.11.2019 ZDF Deutsche Streaming-Premiere So. 10.11.2019 ZDFmediathek Corinnes Geheimnis
85 Min.Corinne ist HIV-positiv. Zehn Jahre lang begleitet Filmemacherin Maike Conway sie bei dem Versuch, trotz des Virus im Blut ein normales Leben zu führen und erwachsen zu werden. Corinne wurde bei der Geburt mit dem HI-Virus infiziert. Seit dem sechsten Lebensjahr lebt sie bei ihrer Pflegefamilie in einem bayerischen Dorf. Aus Angst vor Mobbing hütet die Familie Corinnes Krankheit als Geheimnis. Jetzt ist sie 18, bald möchte sie sich outen. Bislang weiß keiner von Corinnes Krankheit. Ihre Pflegeeltern haben Angst vor Mobbing und verschweigen die Krankheit. Aids ist mit zu vielen Vorurteilen und Tabus belegt. Corinne ist ein nachdenklicher Teenager und häufig wütend. Fragen wie: „Gehöre ich wirklich dazu? Wer sind meine Freunde? Stehen sie zu mir?“ beschäftigen sie sehr.
Diese Suche nach sich selbst und ihrem Platz in der Welt lässt sie schneller erwachsen werden. Bald wird sie ihr Abitur in der Tasche haben. Dann will sie das bayerische Dorf verlassen und in die Welt hinaus – und sie will sich endlich outen, ihren Freunden von ihrer Krankheit erzählen, die jahrelang verheimlicht wurde. Ihrer Pflegemutter fällt es schwer, das Mädchen ziehen zu lassen. Bisher konnte sie die Tochter vor der Welt um sie herum beschützen, doch nun muss sie loslassen. Eine Coming-of-Age-Geschichte. Eine Mutter-Tochter-Geschichte. Ein Film über HIV in unserer Zeit. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 07.12.2015 ZDF Cure – Das Leben einer Anderen
Dubrovnik 1993, nach dem Ende des Balkankriegs: Die 14-jährige Linda kehrt mit ihrem Vater aus der Schweiz nach Kroatien zurück. Ihre neue Freundin Eta ist viel selbstbewusster als sie. Eta führt Linda in einen verbotenen Wald oberhalb der Stadt. Die Mädchen steigern sich in ein obsessives und sexuell aufgeladenes Spiel um den Tausch ihrer Identität. Auf einer Klippe hoch über dem Meer kommt es zum Streit und zu einem tödlichen Sturz. Linda lebt zwischen zwei Kulturen. Sie ist scheu und neugierig zugleich. Sie fühlt sich zu Eta hingezogen und ist gleichzeitig von ihr eingeschüchtert. Eta wäre gerne wie Linda – zumindest manchmal. Sie ist stark und kennt die verworrenen Wege jenseits der Stadt.
Sie provoziert, ist mutig und laut. Beide möchten jeweils so sein wie die andere. Von dem Streifzug an die abgelegene Klippe kehrt Linda alleine zurück, ohne ihre Freundin Eta, aber in deren Kleidern. Dass Linda etwas mit Etas Verschwinden zu tun haben könnte, scheint niemand zu glauben. Bald schon nimmt Linda Etas Platz bei deren Mutter und Großmutter ein. Auch Etas Verehrer Ivo wird Teil dieses Spiels. Doch er schöpft als Einziger Verdacht. In einer von Frauen und den Verlusterfahrungen des Krieges geprägten Welt voller Verstrickungen und Schmerz droht Linda schließlich den Boden unter den Füßen zu verlieren. Doch immer wieder taucht Eta auf und konfrontiert sie mit sich selbst.
„Cure – Das Leben einer Anderen“ erzählt auf der Grundlage einer wahren Begebenheit von den Folgen des Balkankrieges und von der Gewalt des Exils. Der Film nähert sich mit sanfter Poesie der Geschichte eines pubertierenden Mädchens inmitten eines für sie fremden, traumatisierten Landes. „Cure – Das Leben einer Anderen“ wurde 2015 beim Festival Max Ophüls-Preis in Saarbrücken mit dem Preis für den gesellschaftlich relevanten Film ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es: „Über das faszinierende Spiel um Realität und Teenager-Obsession schafft es der Film, uns hineinzuziehen in eine uns zwar geografisch nahe, aber doch kaum fassbare Welt der überlebenden Frauen, der abwesenden Männer und der latenten Ängste und Schuldgefühle.
Dieser sinnliche Film voller Rätsel und dunkler Andeutungen lässt uns alle berührt im Kinosaal zurück.“ Sylvie Marinkovic wurde als Beste Darstellerin nominiert für den Schweizer Filmpreis 2015. „Cure – Das Leben einer Anderen“ wurde produziert von Okofilm Productions Zürich, Ziva Produkcija Zagreb, Deblokada Sarajevo in Koproduktion mit SRF Swiss Radio und Television und ZDF/Das kleine Fernsehspiel in Zusammenarbeit mit ARTE. (Text: ZDF)
zurückweiter
Füge Das kleine Fernsehspiel kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Das kleine Fernsehspiel und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Das kleine Fernsehspiel online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail