2018, Folge 296–318
Jagd auf Journalisten: Montenegro und die Pressefreiheit
Folge 296 (28 Min.)Marko Vesovic ist auf dem Weg zu einem Informanten. Der Journalist recherchiert über Verflechtungen zwischen der regierenden Partei und der organisierten Kriminalität. Und begibt sich in Montenegro damit in Lebensgefahr. 2004 wird der Chefredakteur seines Blattes erschossen. Auch Mihailo Jovovic lebt gefährlich: Er leitet die liberale Zeitung Vijesti. Das auflagenstärkste Blatt des Landes ist unabhängig von der Regierung und berichtet über Korruption und Vetternwirtschaft in dem kleinen Balkanstaat. Vor fünf Monaten wird eine Kollegin durch einen Schuss schwer verletzt.
Nach dem Anschlag wird auf Druck der EU eine Kommission gegründet, die sowohl die Attacken auf Journalisten als auch die Ermittlungen der Polizei in Montenegro dokumentieren soll. Denn bis heute ist der Fall nicht aufgeklärt, wie Dutzende andere Anschläge auf Kollegen zuvor. Chefredakteur Jovovic ist Mitglied dieser Kommission. Er sammelt Fakten und Daten über die Anschläge der vergangenen Jahre. Seit 2004 gibt es 80 Attacken auf Journalisten in dem kleinen Land mit nur 600.000 Einwohnern. Auf Mihailo Jovovics Redaktion wird ein Bombenanschlag verübt.
2004 wird der Chefredakteur der konservativen Zeitung Dan ermordet. Und jetzt der Schuss ins Bein auf seine Kollegin. Von der Hauptstadt Podgorica fährt Jovovic in die Stadt Berane. Unweit der Grenze zum Kosovo gibt es Probleme mit einer Gang. Einige Morde werden verübt. Über das Thema berichtet sein Kollege Tufik Softic und wird anschließend zusammengeschlagen. Doch Schweigen kommt für die Journalisten nicht in Frage. Ihre Hoffnung: Montenegro ist EU-Beitrittskandidat. Nur wenn die EU Druck macht, wird sich im Land etwas ändern. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.10.2018 arte Jenseits der Hecke – Clash der Kulturen im Kleingarten
Folge 297 (28 Min.)Die deutschen Kleingärten erleben einen Generationswechsel: Immer mehr junge Menschen suchen das große Glück im Grünen, sehnen sich nach einem Stück Land als Ausgleich zum aufreibenden Alltag in der Stadt. Nicht immer verläuft das Laubenpieper-Leben in der Gemeinschaft konfliktfrei: Etwa dann, wenn der Rasen nicht akkurat gemäht ist.Michael Baumann ist Chef des „Gartenfreunde Südost e.V.“ in Leipzig. In der Saison sorgt er täglich für Recht und Ordnung auf dem Gelände des viertgrößten Kleingartenvereins in Leipzig. Den Zustrom junger Menschen sieht er mit gemischten Gefühlen: „Es war hier immer leise, still und traditionell. Wenn dann Kinder kommen und laut sind, kann man sich ja vorstellen, wie die älteren Mitglieder das finden.“ „Re:“ über Schrebergärtner zwischen blühender Oase und kleinbürgerlicher Spießigkeit. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 16.10.2018 arte Leben vom Müll der anderen – Die Abfallsammler von Rumänien
Folge 298 (28 Min.)Die 65-jährige Rozalia und ihr Mann Gheorghe leben am Rande von Tirgu Mures in Transsilvanien, in einer heruntergekommenen Herrenhausruine. Tagtäglich fahren sie mit ihrem Pferdekarren die wilden Müll-Deponien im Umkreis ab, um dort zu sammeln, was irgendwie verwertbar ist: vor allem Metall. Seit 20 Jahren bestreiten sie mit dem Müll der anderen ihren Lebensunterhalt und riskieren dabei, mit giftigen Dämpfen in Berührung zu kommen oder in den unbefestigten Müllbergen einzustürzen. Das Betreten dieser unkontrollierten Müllkippen ist gefährlich und deshalb verboten. Nach EU-Standards dürfte es die illegalen Deponien gar nicht geben. Große Sorgen, dass sein Einkommen aus dem Müll bald ein Ende haben könnte, macht sich das Ehepaar trotzdem nicht: Zwar wurde vor Jahren schon eine neue, EU-konforme Deponie mit EU-Geldern gebaut.
Aber die ist bis heute nicht in Betrieb: Der erbitterte Kampf der lokalen privaten Müllabfuhrfirmen um den lukrativen städtischen Vertrag und die allgegenwärtige Korruption verzögern den Prozess. So versickert Rumäniens Müllproblem buchstäblich im korrupten Sumpf der Bürokratie und alles bleibt bis heute beim Alten.Rozalias und Gheorghes Geschichte gleicht den Schicksalen von mehr als 1.500 Rumänen, die für weniger als umgerechnet zehn Euro am Tag auf Pata Rat, der größten Mülldeponie der Region, nach Wiederverwertbarem im Unrat wühlen – darunter hunderte von Kindern. Sie alle leben von dem, was andere wegwerfen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 17.10.2018 arte Leben bis zuletzt: Vom Umgang mit dem Tod
Folge 299 (28 Min.)Die 37-jährige Jana ist sterbenskrank, drei Chemo-Therapien haben keinen Erfolg gebracht. Jetzt hat sie sich entschieden, die letzte Lebensphase selbst in die Hand zu nehmen: mit einem neuen Projekt, einem eigenen kleinen Laden. Über ihre Krankheit redet sie ganz offen. Der Tod als Tabu – in England soll damit jetzt Schluss sein. Immer mehr Bürger kümmern sich darum, das Sterben ins Bewusstsein zu holen und in den Alltag zu integrieren. London erlebt gerade einen Boom der sogenannten „Death Cafés“. Dort treffen sich Menschen zum Tee, um mit Fremden über den Tod zu sprechen.
Im südenglischen Plymouth werden Sterbende mit einer Vielzahl von Unterstützungsangeboten umsorgt und wieder aus den Krankenhäusern und Hospizen zurück in die Familien gebracht. Die Stadt ist wie 140 Städte weltweit eine „Caring Community“, zu Deutsch „Sorgende Gemeinde“ und verfolgt ein zukunftsweisendes Konzept. Das schwäbische Heidenheim ist die erste „Caring Community“ in Deutschland. Nachbarn schließen so genannte Wahlverwandtschaften und helfen sich gegenseitig.
Wer sich gut kennt, sorgt dann auch am Lebensende füreinander. Denn Sterben beginnt dort, wo Menschen leben, lieben und arbeiten, alt werden, trauern und mit ihrer Endlichkeit zurechtkommen müssen: zu Hause. Die Beschäftigung mit dem Tod „zu Lebzeiten“ kann ein Gewinn sein. Deshalb zimmert eine Gruppe Interessierter im niedersächsischen Kirchlinteln gemeinsam einen Sarg. Dabei über Gott, die Welt und den Sensenmann reden, auch das hilft, Tod und Trauer wieder mehr in den Alltag zu integrieren. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 18.10.2018 arte Balkan Rallye: 4000 Kilometer durch den wilden Osten
Folge 300 (28 Min.)Unbekannte Länder, fremde Sprachen, holprige Schlagloch-Pisten und die Suche nach einem Platz für die Nacht – Auf Robert (36), Tobias (49) und Joris (53) wartet das große Abenteuer. Sie wollen ihren Urlaub nicht auf der Sonnenliege, sondern auf den Sitzen ihres alten Mercedes verbringen. Zum ersten Mal in ihrem Leben nehmen sie an einer Rallye teil. Ihr Teamname: „Die Marschrutka-Freunde“. Der Balkan Express führt sie – und 169 andere Teams – 4.000 Kilometer durch den „wilden Osten“. Ihre Route führt von Dresden über Länder wie Rumänien, Bulgarien, Mazedonien, Albanien und Montenegro bis nach Salzburg. Die Regeln des Veranstalters: Kein Navi, kein GPS und keine Autobahnen.
Jedes Team muss mindestens 500 Euro für einen wohltätigen Zweck spenden, und die Autos müssen mindestens 20 Jahre alt sein. Am Ende gewinnt nicht der Schnellste, sondern das Team, das die meisten Aufgaben erfüllt hat.Andere Teams wie die „Kapitalismusflüchtlinge“ hat der Ehrgeiz gepackt. Um einen Platz auf dem Siegertreppchen zu ergattern ringen sie mit Bären, setzen Schafe auf den Beifahrersitz und versuchen bulgarische LKW-Fahrer im Armdrücken zu besiegen.Die „Marschrutka-Freunde“ hingegen lassen es etwas ruhiger angehen. Sie suchen nicht nur das Abenteuer, sondern peilen ein rumänisches Waisenheim an, denn sie haben gehört, dass hier Hilfe benötigt wird. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.10.2018 arte Leben ohne Versicherung: Kein Geld für die Krankenkasse
Folge 301 (28 Min.)Lorenz Eberhardt war erfolgreicher Unternehmer. Als es mit der Firma bergab ging, konnte er die Beiträge für seine private Krankenkasse nicht mehr zahlen und war zu alt, um in die Gesetzliche Krankenversicherung zurückzukehren. So wie Lorenz Eberhardt geht es Hunderttausenden in Deutschland: Sie sind nicht krankenversichert. Zunehmend trifft es Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, Unternehmer oder Freiberufler, aber auch Ärzte, Ingenieure, Kreative. Was geschieht, wenn sie ernsthaft erkranken? Als Lorenz Eberhardt einen Herzstillstand hatte, wurde er notoperiert.
Jetzt hat er knapp 27.000 Euro Schulden bei einem Krankenhaus. Wollte er wieder krankenversichert werden, müsste er die Beiträge der vergangenen fünf Jahre zurückzahlen – etwa 50.000,- Euro – zuzüglich fünf Prozent Zinsen. Doch das ist für ihn illusorisch. Sein Unternehmen ist pleite, sein Wohnhaus wurde zwangsversteigert. Der Solinger Internist Christoph Zenses hilft seit zehn Jahren Menschen ohne Versicherungsschutz. Es sind oft schwere Fälle, die er behandelt, weil die Betroffenen den Gang zum Arzt aus Scham hinauszögern.
Zu Vorsorgeuntersuchungen sind sie wegen der Kosten ohnehin lange nicht mehr gegangen. Peter Ostendorf, ehemaliger Klinikchef, hat in Hamburg eine so genannte „Praxis ohne Grenzen“ aufgebaut. Hier arbeiten insgesamt 60 Ärzte, Pfleger und Sozialarbeiter, alle ehrenamtlich. Medizinische Geräte und Arzneimittel werden über Spenden finanziert. Die Reportage zeigt, was es bedeutet, in einem reichen Land ohne den Schutz einer Krankenversicherung zu leben. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 23.10.2018 arte Digitale Nomaden: Die Welt ist ihr Arbeitsplatz
Folge 302 (28 Min.)Viele habe schon in einer verwegenen Stunde daran gedacht einfach abzuhauen: Hinaus in die Welt und auf die Walz. Was bei Vielen ein Traum bleibt, leben die beiden. Die Motivation für ihren Lifestyle ist die pure Lust an der Welt. Ein stetes Leben hatten beide Protagonisten satt und wollten der Routine und dem Alltag entfliehen. Sie wollen sich maximal selbstverwirklichen ohne große Fangnetze und Vollkasko. Nur wer – wie die Beiden- loslassen kann fühlt sich wohl in dieser nomadischen Welt voller Abenteuer. Für Pete als DJ ist Party und Großstadt von großer Wichtigkeit – Suparni alias Supi ist das Gegenteil sie sucht nach Spiritualität und Bewusstsein.
Die beiden Charaktere zeigen die ganze Spannbreite, die die Welt der Digital-Nomaden bereithält. Auch wenn die beiden Gegenpole dieser Welt darstellen, eint sie die Art wie sie ihren Lebensunterhalt durch „remote“-Arbeit verdienen. Ermöglicht wird dies durch das digitale Zeitalter: Ein Lebensgefühl und Lebensentwurf, den es vor der Erfindung des Internets nur begrenzt gab.
Aber ihr Lifestyle stößt an Grenzen, das erfährt vor allem Suparni, die sich auch Kinder vorstellen kann. Doch jemanden zu finden, den man liebt und der denselben Lebensstil pflegt ist schwer. Das beständige Reisen ist dabei ein großes Hindernis. Wenn sie keinen Partner findet, kann sie sich auch ein Leben als Alleinerziehende vorstellen. Im Gegensatz dazu ist Pete noch voll auf der Überholspur und denkt noch nicht an die Zukunft. Noch findet er gefallen an schnellen Smalltalk und den kurzen aber intensiven Bekanntschaften. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.10.2018 arte Aufbruch im Kiez: Problemviertel im Wandel
Folge 303 (28 Min.)Moin Uddin Ahamed kam vor acht Jahren aus Bangladesch nach Lissabon. Er landete in dem von Migranten geprägten Viertel Mouraria. „Hier sah es damals wie in einem Horrorfilm aus“, sagt er heute. Auf der Straße gehörten Drogendealer, Abhängige und Prostituierte zum Alltag. Ahamed lernte die Sprache, suchte Kontakt und hilft heute älteren Nachbarn beim Einkauf. Inzwischen hat sich das Viertel zum Szene-Bezirk für Studenten, Künstler und Touristen gewandelt – auch dank der vielen sozialen und kulturellen Initiativen der Bewohner. Sauberer ist es geworden und sicherer.
Aber gleichzeitig wächst die Angst vor Verdrängung, besonders bei den Alten. Denn seitdem überall renoviert und gebaut wird, steigen die Mieten. Wenn es um mehr Sicherheit geht, wird schnell der Ruf nach „mehr Polizei“ laut. Dr. Anke Schröder weiß aber: „Man muss öffentliche Räume so planen, dass Menschen sich dort sicher fühlen und sich auch sicher bewegen können“. Die Architektursoziologin arbeitet für das Landeskriminalamt Niedersachsen. In schwierigen Vierteln analysiert Schröder die Lage vor Ort und versucht, mit Wohnungsbaugesellschaften, Anwohnern und der Polizei Lösungen zu finden.
Auch das holländische Rotterdam galt lange als unsicheres Pflaster. Einige Ecken der Stadt waren so gefährlich, dass Rotterdamer sie mieden und in Reiseführern vor ihnen gewarnt wurde. Dann setzte der Bürgermeister „Stadsmariniers“ ein. Diese „Superbeamten“ mit besonderen Befugnissen sind jeweils einem Kiez zugeordnet. Sie können ohne großen bürokratischen Aufwand direkt beim Bürgermeister vorstellig werden, Probleme ansprechen und durch diesen direkten Draht auch sofort anpacken. Ein Modell, das Schule machen könnte. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.10.2018 arte Erstausstrahlung ursprünglich für den 02.11.2018 angekündigtSurfen gegen das Trauma: Wie Soldaten zurück ins Leben finden
Folge 304 (28 Min.)Die Leidensgeschichte von Alan beginnt nach Einsätzen im Falklandkrieg und zwei Golfkriegen. Der Navy-Soldat ist zunehmend aggressiv, hat Schlafprobleme und fühlt sich oft antriebslos. Alan wird aus dem Dienst entlassen. Doch erst Jahre später, nach einem Suizidversuch, erhält er endlich eine Diagnose: Er leidet unter einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung. Seine Rettung ist die gemeinnützige Organisation „Surf Action“ in Cornwall, die auf Kriegsveteranen spezialisiert ist. Wenn Alan surft, spürt er keine Wut mehr, keine Angst.
Es geht nur noch um eins: die nächste Welle. Auch andere Hilfsorganisationen haben erkannt, dass Surfen die traumatisierten Soldaten zwar nicht heilen, wohl aber die Symptome lindern kann. In einem einwöchigen Surfkurs in Bude (Cornwall) helfen sich Veteranen gegenseitig zurück ins Leben. Die meisten Teilnehmer der Gemeinschaftsinitiative „Operation Surf UK“, darunter auch Ex-Soldatinnen, stehen das erste Mal auf einem Surfboard. Hilft ihnen der Wassersport, zumindest zeitweise dem Krieg im Kopf zu entkommen? Alan arbeitet heute jeden Sonntag als Freiwilliger für die „Family Ocean Therapy“ von Surf Action.
Dort hilft Alan auch dem Veteran Simon. Die Familie des vierfachen Vaters wäre fast an seinem Trauma zerbrochen. Simon trank zu viel, war oft laut und aufbrausend oder zog wochenlang aus dem gemeinsamen Haus aus, weil er den Lärm der Kinder nicht ertragen konnte. Schließlich fand er Hilfe bei Surf Action. Bei seinen jüngeren Kindern will er nun nachholen, was er den Älteren verwehren musste: ein guter Vater zu sein. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.10.2018 arte Opa rennt: Senioren und der Leistungssport
Folge 305 (28 Min.)Erst mit Mitte 50 hat Manuel Alonso mit dem Leistungssport begonnen. Seitdem die Kinder erwachsen sind, dreht sich in seinem Leben – zum Leidwesen seiner Frau – alles um den Sport. Er trainiert jeden Tag außer freitags, läuft 70 Kilometer jede Woche. Das Wohnzimmer in Madrid ist geschmückt mit Medaillen und Pokalen. Die 1.500 Meter läuft er in 5:47,35 Minuten – Weltrekord in seiner Altersklasse der 80- bis 85-Jährigen. Die 800 Meter in 2:55,48 Minuten. Ebenfalls Rekord. Erfolg sei die beste Motivation, sagt er.
„Aber in diesem Alter läuft man immer auch gegen sich selbst, gegen die eigene Bestzeit“, meint er. „Es geht nicht mehr darum besser zu werden, sondern sich nicht zu verschlechtern.“ Bei den World Masters Athletics, der Leichtathletik-WM der Senioren, muss sich Alonso gegen Spitzen-Sportler aus der ganzen Welt durchsetzen. Denn immer mehr Senioren betreiben Leistungssport – eine europaweite Entwicklung: Bei der ersten Senioren-WM 2013 in Rio de Janeiro gingen 4.000 Athleten an den Start. In diesem Jahr in Malaga sind es bereits rund 8.000 Wettkämpfer: Läufer, Hoch- oder Weit-Springer, Werfer.
Die älteste Teilnehmerin kommt aus Indien und ist 102 Jahre alt.60 ist das neue 40 – wahrscheinlich ist 80 dann das neue 60. Viele Senioren sind länger gesund und fit als früher. Manuel Alonso Domingo muss sich regelmäßig beim Arzt durchchecken lassen – Belastungsproben, um zu sehen, ob das Herz und die Lungen die Anstrengungen mitmachen. „Wenn ich nicht mehr rennen könnte, wäre das eine Katastrophe. Der Sport hält mich am Leben“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 30.10.2018 arte Bleibt wo ihr seid! – Fischen gegen Fluchtursachen im Senegal
Folge 306 (28 Min.)Mouhamed Mbaye steht mit vollen Händen vor dem Fisch-Händler der Metro im hessischen Groß-Gerau. Heute Morgen ist die Lieferung aus dem Senegal angekommen -, und der Händler ist begeistert. Mouhamed lebt seit vielen Jahren in Europa. Lange vor der großen Flüchtlingswelle hat ihn seine Familie auf die Reise geschickt, um Geld zu verdienen im reichen Norden. Aus dem einfachen Fischer ist mit den Jahren in Spanien und jetzt in Deutschland ein Fisch-Importeur geworden -, und der hat eine Mission.“Wenn ich mit nachhaltigem Fischfang Arbeitsplätze in meiner Heimat schaffen kann, dann hält das vielleicht einige junge Menschen davon ab, ohne Perspektive nach Europa zu flüchten.“Das Geschäft lief in den ersten Jahren schleppend, jetzt hat Mouhamed einen deutschen Großhändler an der Angel und hofft, noch mehr Arbeitsplätze in seiner Heimat zu schaffen.Während die Politiker ständig von der „Bekämpfung der Fluchtursachen“ spricht, zeigt ein kleiner Unternehmer, wie es gehen kann.
Nachhaltig wirtschaften, faire Löhne zahlen, Perspektiven schaffenDeutschland ist noch lange nicht Mouhameds Heimat geworden. Er hat sich in Berlin eingerichtet, aber irgendwann in der Zukunft will er wieder im Senegal leben, dort wo seine lange Reise begonnen hat. „Re:“ begleitet Mouhamed bei seiner Arbeit in Berlin und Frankfurt – und er nimmt den Zuschauer mit auf sein Fischerboot im Senegal -, denn Fischen ist immer noch seine größte Leidenschaft. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 01.11.2018 arte Von Bali nach Bayern: Lehrlinge aus dem Paradies
Folge 307 (28 Min.)Itha Safitri hat noch nie ihre Heimat Bali verlassen. Doch die 18-Jährige hat keine Zukunft im indonesischen Inselparadies. Trotz der vielen Touristen, die jedes Jahr kommen, ist es schwer, einen gut bezahlten Job zu finden. Als Küchenaushilfe verdient Itha nur wenig. Sie ist die älteste von vier Töchtern. Ihr Vater hat die Familie sitzen gelassen, weil seine Frau keinen Jungen zur Welt gebracht hat. Als älteste Tochter versucht Itha nun, ihre Mutter und die Schwestern, so gut es geht, zu unterstützen. Vor ein paar Monaten hat Itha von einen Bekannten gehört, dass ein Mann aus Deutschland junge Indonesier für eine Ausbildung in Restaurants und Hotels suche.
Itha hat nicht lange überlegt. Sie hat sich beworben, angefangen Deutsch zu pauken und eine Prüfung abgelegt. Ihr Traum, eine richtige Köchin zu werden, könnte sich endlich erfüllen. Vor ein paar Wochen kam die Zusage. Ein Gasthof in Bayern suche dringend eine Auszubildende. Itha hat noch nie von Bayern gehört. Und was die Menschen dort essen, weiß sie auch nicht. Sie hat ein wenig Angst vor ihrem neuem Leben in Deutschland. Doch sie will es unbedingt versuchen, damit sie einen Teil ihres Gehaltes nach Hause schicken kann.Der Mann, der Itha nach Deutschland holt, ist selbst Gastronom.
Vor ein paar Jahren wollte Wolfgang Nickel seine Ferienanlage in Sachsen-Anhalt schon zumachen, weil er keine Auszubildenden mehr fand. 12.000 Kilometer entfernt von seiner Heimat kam ihm dann die rettende Idee. Bei einer Rundreise in Indonesien fragten Freunde seines Reiseführers, ob es nicht Arbeit bei ihm in Deutschland gebe. Wenige Monate später fingen die ersten Indonesier ihre Ausbildung in seinem Betrieb an. „Die haben mir den Hintern gerettet“, sagt Wolfgang Nickel. Wie der Gastronom den Fachkräftemängel bekämpft, hat sich rumgesprochen. Wolfgang Nickel unterstützt nun auch andere Betriebe bei der Suche nach Lehrlingen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 05.11.2018 arte Kohle oder Wald? – Kampf um den Hambacher Forst
Folge 308 (28 Min.)Polizeiketten drängen Menschen aus dem Wald, Kräne und Bagger zerlegen Baumhäuser von Aktivisten, ein tödlicher Unfall eines Journalisten sorgt für Ratlosigkeit – beinahe täglich ist Antje Grothus mittendrin in den Ereignissen und bei der Räumung im Hambacher Forst. Längst ist der Wald und die drohende Rodung für Grothus ein Symbol des Versagens deutscher Klimapolitik. Mit Appellen und friedlichen Demonstrationen stellt sich Grothus dem entgegen. Seit Jahren führt sie mit anderen Anwohnern eine lokale Initiative gegen den weiteren Ausbau des Braunkohle-Tagebaus von RWE. Grothus steht in unmittelbarem Kontakt zu den Baumbesetzern und will dafür sorgen, dass der Widerstand friedlich bleibt.
Zwischen Baumbesetzern und Polizei vermittelt sie. Inzwischen ist sie sogar Mitglied der nationalen Kohlekommission. Im Auftrag der Bundesregierung verhandelt sie mit über die Zukunft der Kohle und einen möglichen Ausstiegstermin. Für ihre Anliegen streitet sie auch im Fernsehen bei einer Talkshow vor Millionenpublikum. Kann sie Konzernbosse und Politiker noch zum Einlenken bewegen?Auf der anderen Seite: der Polizist Ingo Mitschke, der als „Kontaktpolizist“ helfen soll, den Konflikt zu de-eskalieren.
Harte Zeiten für den Polizeihauptkommissar aus Aachen. Der RWE-Konzern wird von der Landesregierung Nordrhein-Westfalens unterstützt, mehrere tausend Polizisten in schwerer Montur sind wochenlang im Einsatz. Und der wird zunehmend härter. Vor einem Jahr wurde auch Mitschke im Wald körperlich hart angegangen, was allerdings auch von vielen Baumbesetzern intern scharf kritisiert worden ist. Polizist Mitschke begibt sich weiterhin oft allein unter die vielen tausend Demonstranten und versucht, zu beruhigen und zu vermitteln: „Das Wichtigste ist doch, nie den Gesprächsfaden abreißen zu lassen.“ (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 06.11.2018 arte ursprünglich für den 19.11.2018 angekündigtStreit um ETA-Häftlinge: Schwierige Versöhnung im Baskenland
Folge 309 (28 Min.)Über 50 Jahre lang kämpfte die ETA gewaltsam für ein unabhängiges Baskenland. Sie tötete mehr als 800 Menschen. Im Mai 2018 löste sich die Organisation endgültig auf. Was passiert mit ihren ehemaligen Mitgliedern und Unterstützern, jetzt wo die ETA nicht mehr existiert? 221 von ihnen sitzen aktuell noch in spanischen Gefängnissen, verteilt über das ganze Land, weit weg von ihren Familien. Die Angehörigen müssen für einen Besuchstermin hunderte von Kilometern fahren. Seit Jahren fordern sie ein Ende der „Zerstreuungspolitik“ und die Verlegung der Gefangenen ins Baskenland. Jetzt nach dem Ende der ETA, erwarten sie Zugeständnisse von der Regierung.
Die Verlegung bleibt dabei nur ein Etappenziel. Wenn es nach den Angehörigen geht, sollen alle Gefangenen in absehbarer Zeit freikommen. Für viele Hinterbliebene von ETA-Opfern ist das allerdings unvorstellbar. Sie plädieren, auch nach der Auflösung der Organisation, für eine Politik der harten Hand.Gleichzeitig kehren aber immer mehr Gefangene nach beendeter Haftstrafe zurück in die Gesellschaft. Im Baskenland, mit seinen knapp 2,2 Millionen Einwohnern, leben sie oft Tür an Tür mit den Hinterbliebenen des Terrors.Ist ein friedliches Zusammenleben – quasi ein Neustart nach dem Ende der ETA – im Baskenland möglich? Und sind die Familien der ETA-Opfer bereit, zu vergeben? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 07.11.2018 arte Achtung Schatzräuber! Bulgariens Kulturgüter in Gefahr
Folge 310 (28 Min.)„Täglich suchen zehntausende Bulgaren illegal nach archäologischen Schätzen“, sagt Angel Papalezov, Chef einer Spezialeinheit gegen Antikenraub. In den antiken Begräbnisstätten lagern kostbare Schätze, manche im Wert von mehreren Millionen Euro. Die Spurensuche ist schwierig, denn die illegale Schatzsuche wird von den meisten Bulgaren nicht als Straftat angesehen. „Re:“ begeleitet den täglichen Kampf gegen Kleinkriminelle, Dealer und Schmugglerbanden. Aber haben die Polizisten eine Chance gegen die finanzstarken Hintermänner? Weil es in Westeuropa und den USA viele private Sammler gibt, blüht der illegale Handel mit bulgarischen Antiken.
Bulgarien ist in Europa eines der Länder mit den meisten archäologischen Schätzen. Mit den systematischen wissenschaftlichen Ausgrabungen seit den 90er Jahren kamen auch die Schatzjäger. „Das ist hier ein alter Beruf, das machen hier alle“, sagt ein Dorfbewohner. Rund 25.000 Bulgaren leben aktuell von der illegalen Schatzsuche. Etwa 150.000 ziehen gelegentlich mit Spaten oder Sonde los.
Viele sind arm und wollen etwas dazuverdienen. Andere hoffen, schnell reich zu werden. „Für uns wird eine Fundstelle, die von Schatzräubern durchwühlt wurde, wissenschaftlich wertlos“, sagt die bulgarische Archäologin Dr. Angela Pencheva. Die Schätze, die die Archäologen in der Region um Plovdiv zu Tage fördern, sollen später im Regionalmuseum ausgestellt werden. „Re:“ beobachtet die Wissenschaftler während ihrer Arbeit. Was finden sie? Wie gehen sie mit der ständigen Bedrohung um, und wie versuchen sie, die Funde zu schützen? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 08.11.2018 arte Johns Rückkehr nach Ghana: Ein Migrant sucht den Neuanfang
Folge 311 (28 Min.)John Nti wurde Anfang der 80er Jahre in der Küstenstadt Tema in Ghana geboren. Der tiefgläubige Christ und Vater zweier kleiner Kinder musste nach dem Tod seiner Mutter die Beerdigungskosten bezahlen. Dafür verkaufte er sein kleines Geschäft für Damenmode. Mit seinen letzten Ersparnissen kam er 2015 über die gefährliche Sahara-Route nach Libyen und dann mit dem Boot über das Mittelmeer bis nach Hamburg.Europa, Deutschland, Hamburg: für ihn und Millionen seiner Landsleute sind das Sehnsuchtsorte, die Hoffnung bedeuten. Denn in Ghana, wo 70 Prozent der Bevölkerung unter 30 Jahre alt sind, gab es für ihn keine Perspektive.
Doch einmal in Deutschland angekommen, musste er feststellen, dass sich der Traum von einem besseren Leben nicht so einfach erfüllt. Drei Jahre lang lebt er in Hamburg ohne Papiere, Arbeit und eigene Wohnung. Damit ist er einer von ca. 4.000 Ghanaern ohne Bleiberecht in Deutschland. Anstatt auszureisen, verschwinden viele von ihnen in der Illegalität. John weiß, dass irgendwann die Abschiebung droht. Er kommt dem zuvor und organisiert mit Unterstützung des Flüchtlingszentrums Hamburg seine Rückreise nach Ghana. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 09.11.2018 arte Rückkehr von der Terrormiliz: Wie Eltern um ihre IS-Tochter kämpfen
Folge 312 (28 Min.)Merve A. aus Hamburg-Wilhelmsburg ging 2014 zum Islamischen Staat nach Syrien. Sie folgte ihrem Freund Bilal, den sie aus der Schule kannte und der sich in einer Hamburger Moschee radikalisiert hatte. In Syrien bringt Merve zwei Kinder zur Welt. Bilal stirbt bei einem Bombenangriff. Merve gerät in kurdische Gefangenschaft. Die junge Frau, mit deutscher Staatsbürgerschaft, aus Hamburg, gehört zu jenen Frauen, die an der Seite ihrer mordenden Männer jahrelang in den Hochburgen des IS gelebt haben und nun behaupten, sie hätten vom Terror nichts mitbekommen.Jetzt, nachdem der IS militärisch geschlagen ist, sitzt Merve mit ihren Kindern in einem kurdischen Internierungslager in Nordsyrien. Rund 3.000 Kilometer von Deutschland entfernt. Merves Eltern, vor 30 Jahren aus der Türkei gekommen, hatten jahrelang nicht gewusst, wo Merve sich aufhält. Jetzt wollen sie die junge Frau unbedingt wieder nach Deutschland holen und sind extra nach Syrien gereist. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 13.11.2018 arte Ein göttlicher Tropfen: Kretas Winzer setzen auf alte Reben
Folge 313 (28 Min.)Maria Tamiolakis Vater ist ein Pionier der alten kretischen Weinreben. Er wollte nicht mehr nur Kopien von Bordeauxweinen keltern oder Retsina, dessen Harz den wahren Geschmack verschleiern soll. Er pflanzte wieder alte kretische Reben, Vidiano, Mandilari, Kotsifali, die es schon zu Zeiten König Minos gab, vor 3.500 Jahren. Tamiolakis Tochter Maria und ihr Ehemann Dimitri führen das Erbe ihres Vaters auf 50 Hektar Anbaufläche fort. Sie hat Weinbau in Bordeaux studiert und dort ihren Ehemann kennengelernt. Die Trauben reifen in einer atemberaubend schönen Lage: Steile, karge Berge, von der Sonne verwöhnt, kleine Felder, viel Handarbeit – kretischer Wein ist Bio-Anbau. Archäologen haben vor Kurzem eine Amphore kretischen Weines von einem ägyptischen Schiff geborgen, das vor 3.000 Jahren unterging – gekeltert aus den Reben, die heute wieder en vogue werden. Noch ist Kretas neuer Wein ein Geheimtipp: Die Tamiolakis produzieren 50.000 Flaschen pro Jahr, wollen aber bald verdoppeln. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 14.11.2018 arte Das Haus von morgen – Wie Bauen revolutioniert wird
Folge 314 (28 Min.)Der Bausektor gehört weltweit zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren. Der Sand für die Zementherstellung wird knapp und immer teurer. Dazu kommt der hohe CO2-Ausstoß für Transport und Produktion von Beton. Ein Großteil der hochwertigen Baustoffe landet irgendwann auf der Sondermülldeponie – allein in der EU rund drei Milliarden Tonnen pro Jahr. Wiederverwertet oder recycelt wird kaum. Der österreichische Bauunternehmer Martin Rauch will deshalb auf Beton ganz verzichten. Seit 35 Jahren experimentiert er mit Lehm, einem traditionellen Baustoff, mit dem in vielen ärmeren Ländern der Welt noch heute Häuser errichtet werden.
Nicht nur sein eigenes Haus baute er nach der sogenannten Stampflehmmethode, gemeinsam mit den Zürcher Boltshauser Architekten, sondern auch schon Wohnhäuser für seine Geschwister und Gewerbegebäude für Unternehmen. Jetzt möchte er mithelfen, wenn in Paris ein neues Wohngebiet aus Lehm entsteht.Die Berliner Architekten Tom Kaden und Markus Lager bauen Häuser aus Holz, einem nachwachsenden Rohstoff, der dazu auch noch CO2 bindet.
Baurechtlichen Hindernissen zum Trotz, errichten sie in Heilbronn gerade Deutschlands erstes zehngeschossiges Holzhochhaus, das dazu auch noch fast vollständig zu recyclen wäre.In einem ehemaligen Erlebnisschwimmbad denkt der holländische Architekt Floris Schifferli darüber nach, wie man alte Stahlträger, Fenster oder Holzverschalungen wiederverwenden kann. Seiner Meinung nach dürfen Häuser keine Einwegprodukte bleiben. Beweisen will er seine Vision mitten in Rotterdam: Aus den Materialien eines abgerissenen Hauses entsteht dort gerade ein neues Gebäude. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 16.11.2018 arte Höllenhunde: Wie gefährlich sind Pitbull und Co.?
Folge 315 (28 Min.)Vanessa Bokr ist Hundetrainerin und weiß, wie sich Bisse anfühlen. Neulich erst blutete sie im Gesicht, ein Hund hatte zugepackt, Berufsrisiko, „da habe ich einen Moment nicht aufgepasst“. Vanessa arbeitet mit auffälligen und gefährlichen Tieren. Ihre Auffangstation, die „Hellhounds Foundation“ in der Lüneburger Heide, ist für Problemhunde oft die letzte Chance, der Todesspritze durch einen Tierarzt zu entgehen. Von den 50 Hunden, die Vanessa und ihre Helferinnen betreuen, haben mehr als ein Dutzend schon Menschen angefallen. Sie versuchen, diese Hunde wieder zu resozialisieren, sie in den Griff zu bekommen. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Es gibt Hunde, Vanessa nennt sie „Brecher“, die nie wieder unter Menschen kommen werden.
Bei „Murphy“ besteht aber noch etwas Hoffnung. Der Doggenmix terrorisierte seine Halter, biss sie, beide wussten nicht mehr weiter. Als „Murphy“ einen anderen Hund attackierte, gab es von Amtswegen nur die Wahl: ins Tierheim oder den Hund so trainieren, dass er einen Wesenstest besteht – den Test, der zeigen soll, dass der Hund wahrscheinlich keine Gefahr mehr darstellt. Der Tag, an dem Vanessa mit „Murphy“ zur Tiermedizinischen Hochschule Hannover fährt, um ihn dort von Experten testen zu lassen, wird ein Schicksalstag für Hund, Herrchen und Frauchen. Denn beide Halter wollen ihren „Murphy“ unbedingt zurück. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 19.11.2018 arte Faire Fracht – Segler statt Containerschiffe
Folge 316 (28 Min.)90 Prozent der weltweiten Konsumgüter werden per Containerschiff transportiert. Auf hoher See verfeuern die Ozeanriesen meist billiges Schweröl mit hohen Schwefelgehalt. Schwarzer Ruß, die Umwelt belastende Abgase und klimaschädlicher CO2-Ausstoß. Geht Konsum nicht umweltschonender? – hat sich Andreas Lackner gefragt und eine Firma gegründet, die Fracht so transportiert wie schon vor hunderten von Jahren: mit Segeln statt mit Motor. „Es gibt zwar faire Herstellung von Produkten. Aber der Transport wird von niemandem berücksichtigt.“ Im niederländischen Den Helder bereitet er gerade die nächste Atlantik-Überfahrt des Segelschiffes „Tres Hombres“ vor. Das zweite Schiff, die „Nordlys“, soll Wein und Olivenöl von Portugal nach England und Deutschland bringen. Doch Kapitän Lammert Osinga bereitet der Wetterbericht Sorgen. Man lerne wieder mit dem Rhythmus der Natur zu leben. Aber: Funktioniert die Idee des fairen Transports? Und wer lässt sich auf dieses unberechenbare Geschäft ein? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 21.11.2018 arte Die Hightech-Polizei – Neue Methoden der Verbrecherjagd
Folge 317 (28 Min.)In Niedersachsen werden Einbrüche mithilfe einer speziellen Software vorhergesehen. Sie errechnet durch statistische Verfahren, wo und wann die Gefahr eines Einbruchs besonders hoch ist. Die Beamten gehen in den Gebieten verstärkt auf Streife und achten genau auf Ungewöhnliches: ein verdächtiges Auto mit ortsfremdem Kennzeichen in einem Wohngebiet? Die Polizisten kontrollieren den Fahrer und versuchen so, Einbrüche zu verhindern, bevor sie passieren.Die Münchner Polizei setzt auf so genannte „Super-Recogniser“, Menschen mit der Fähigkeit, sich Gesichter besonders gut einprägen zu können.Oft sind sie besser als technische Gesichtserkennungsverfahren. 30 Münchner Beamte arbeiten als „Super-Recogniser“.
Sie finden „Gefährder“ in Menschenmengen und Gesuchte auf Kamerabildern oder identifizieren Personen anhand ihres Passbildes.Die Schweizer Ermittlungsbehörden revolutionieren die Leichenschau. In Zürich erfasst ein „Computertomogramm“ jedes noch so kleine Detail von Opfern eines Mordes oder Verkehrsunfalls. Das Ziel: jede Verletzung und jede Auffälligkeit wird für die Ewigkeit festgehalten und kann auch in einem späteren Prozess genau nachvollzogen werden. Passt die Verletzung zur vermuteten Tatwaffe? Stimmen die Aussagen des Autofahrers nach einem tödlichen Unfall? Das Verfahren, „Virtopsy“ genannt, kann dazu beitragen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 22.11.2018 arte Tanzen mit Kühen: Der Stierkampf à la française
Folge 318 (28 Min.)Die Kühe sind die Mütter von Kampfstieren – ebenso wild und unnahbar wie ihre Söhne: Sie werden im Laufschritt auf den Torero zugeführt, und er muss entweder per Salto zwischen den Hörnern über sie springen oder ganz knapp so ausweichen, dass er den Körper der Kuh im Vorbeiwischen gerade noch berührt. Den Tieren wird dabei kein Haar gekrümmt, aber es kommt häufig zu Prellungen oder Knochenbrüchen bei den Toreros. Dieser traditionelle Macho-Sport, eine große Attraktion auch für die Touristen, zieht in letzter Zeit auch Frauen an, die sich in der Arena bewähren wollen. Die Teilnehmer an den Course Landaise treibt ihre Passion an, für die Tradition, für den Sport und für die Tiere. Das Publikum verehrt die Kampfkühe wie Heldinnen und bewundert die Toreros. Nach dem Ende ihrer Karriere in der Arena winkt den Kampfkühen ein schöner Lebensabend bis zum natürlichen Tod. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 23.11.2018 arte
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