2018, Folge 273–295

  • Folge 273 (28 Min.)
    Jökull Skúli Friðriksson gehört zu den freiwilligen Rettern Islands und leitet zum ersten Mal die einwöchige „Highland Patrol“ in Landmannalaugar, dem Isländischen Hochland. In der Gegend wird gerne unerlaubt Offroad gefahren. Dabei kommt es auf den unbefestigten Straßen vor spektakulärer Kulisse immer wieder zu Unfällen. Viele Touristen unterschätzen die raue Natur, sind schlecht vorbereitet oder einfach nur leichtsinnig und bringen sich und andere dadurch in Gefahr. Der 21-Jährige opfert seit rund fünf Jahren seine Freizeit für die „Icelandic Search and Rescue Association“ (ICE-SAR). Für Friðrik Gunnlaugsson ist es die dritte „Highland Patrol“.
    Wie viele der Retter unterbricht auch der 44-jährige Bankangestellte aus Reykjavik regelmäßig seine Arbeit für die Rettungseinsätze und das unbezahlt. Mit rund 4.000 aktiven Mitgliedern in 100 Teams sind die Retter im ganzen Land verteilt und können schnell reagieren. Allein letztes Jahr haben die engagierten Bürger über 1.000 Einsätze bewältigt, Tendenz steigend.Island boomt, aber das bleibt nicht ohne Folgen. Der Tourismus ist inzwischen zwar die stärkste Wirtschaftskraft und hat dem Land aus der Finanzkrise geholfen, aber es fehlt an einer richtigen Infrastruktur und Personal. Das bekommen auch Ranger wie Nina Aradóttir in der Isländischen Wildnis zu spüren. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 11.09.2018 arte
  • Folge 274 (28 Min.)
    Seit 1991 ist Armenien unabhängig. Aber auch nach dem Ende der UdSSR blieben die Probleme des kleinen Landes, eingekesselt zwischen Türkei, Aserbaidschan, Georgien und Iran, die alten: Korruption, Oligarchien und die Abhängigkeit von Russland. Dennoch gelang Armenien im Frühjahr 2018 nach Massenprotesten ein friedlicher Machtwechsel. Die Hoffnung auf Demokratie führt viele Armenier aus der Diaspora zurück in die alte Heimat. Die 31-jährige Tsovinar Chugaszyan ist eine von ihnen: Bis vor kurzem wohnte sie noch bei Frankfurt und erlebt nun die Zeitenwende in der Hauptstadt Jerewan hautnah mit.
    Für sie ist Armenien wie ein großes, dynamisches Start-Up: Alles ist möglich, und jeder kann mitmachen. Für Tsovinars Familie bedeutet der Machtwechsel aber noch mehr: Ihr Vater lebte bis zum Umsturz im Untergrund und erzwang durch einen Hungerstreik die Freilassung von politischen Gefangenen. Für ihn ist die „Revolution“ noch am Anfang. Viele demokratische Strukturen müssten erst noch aufgebaut werden. Armenien wieder aufbauen – das möchten auch die 25-jährige Aimee und ihr Vater Vahe Keushguerian, die aus den USA und aus Italien nach Armenien zurückgezogen sind.
    Zusammen wollen sie die jahrtausendealte Weinkultur Armeniens wiederbeleben. Denn fast 30 Jahre nach dem Ende der Sowjetunion ist das Land immer noch von der Planwirtschaft gezeichnet. Ein neues, demokratisches Armenien ist der Wunsch vieler Armenier. Aber kann dies einem Land gelingen, das immer noch im Schatten Russlands steht, umgeben von autokratischen Regimes im Südkaukasus? Armenien ist im Aufbruch. Ausgang ungewiss. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 12.09.2018 arte
  • Folge 275 (28 Min.)
    Das baden-württembergische Ostfildern zum Beispiel: Hier ist das Thema Demenz schon lange kein Tabu mehr. So kann die 81-jährige Felicitas Warth weiter auf dem Markt einkaufen gehen, trotz ihrer Krankheit. Die Händler wissen, wie sie mit demenzkranken Menschen umgehen können. Ostfildern bezieht demenziell erkrankte Menschen bewusst in das Stadtleben ein. Elf bürgerschaftliche Projekte bietet die Kommune an: von der Stadt und den Pflegekassen finanziert, von engagierten Bürgern umgesetzt wie das Mal-Atelier, Sportstunden, Besuchsdienste, Handwerkshilfen oder Tages-Betreuungsdienste.
    Teilhabe und Normalität, das wünschen sich die meisten Betroffenen. Im bayerischen Maria-Martha-Stift leben die Bewohner den Alltag, den sie ein Leben lang gewohnt sind, ob mit Haushalt, Fahrradfahren oder spontanen Ausflügen an den nahe gelegenen Bodensee. So kommen auch die Pflegekräfte ab und an in den Genuss leichterer Momente. Eine Win-Win-Situation: Die Mitarbeiter melden sich hier seltener krank als in anderen Pflegeheimen, und die Senioren bleiben länger fit.
    „Natürlich ist es nicht schön, eine Demenz zu haben“, sagt Sonja Köpf von der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft, „aber das Leben ist damit nicht zu Ende. Demenz ist heute noch immer ein Schreckensgespenst für viele. Und wir möchten, dass auch deutlich wird: Auch wenn der Kopf nicht mehr so funktioniert, wie wir das vielleicht gewohnt sind, das Leben dennoch lebenswert ist.“ So kann die letzte Zeit des Lebens bei Demenz aussehen. Eben – eine Frage der Würde. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 13.09.2018 arte
  • Folge 276 (28 Min.)
    Die Lauros lebten in Ischia Ponte seit Generationen vom Fischfang, zunehmend mehr schlecht als recht. Giulio Lauro musste also umdenken. Inspiriert durch einen Fund von Hobbytauchern, die in den 1970er Jahren vor der Insel auf Überreste aus der Römerzeit gestoßen waren, vermutete Giulio, dass auf dem Meeresgrund noch mehr zu finden sein müsste. Zwar hatte er von Archäologie keine Ahnung, geschweige denn die für Unterwassertauchgänge erforderliche Ausrüstung, doch am Ende bewies er den richtigen Riecher. 2011 starteten Giulio und sein Sohn Gaetano den ersten professionellen Tauchgang, das Projekt trug fortan den Namen „Aeanaria“.
    Was dann passierte, war nicht weniger als eine archäologische Sensation. Erst fanden sie nur kleine Schätze: Keramiksteine, Reste von Amphoren. Kurze Zeit später Überreste von Mauern und Holzgerüsten. Wie sich bald herausstellte, handelte es sich um das Fundament einer römischen Hafenanlage. 14 Meter lang, drei Meter hoch, 2.000 Jahre alt. Dazu Münzen, Geschirr, Flacons, die von dem Leben der damaligen Zeit zeugen.“Wir entdecken fortlaufend neue Fundstücke“, sagt die Archäologin Alessandra Benini, die das Projekt wissenschaftlich begleitet.
    Sie hält die Küste vor Ischia für einen besonders interessanten Grabungsort, weil die Vulkaninsel ständiger Bewegung ausgesetzt ist und schon viele Bauten untergegangen sind.Giulio Lauro hat nicht nur die Existenz seiner Familie gesichert, sondern sich selbst einen Traum erfüllt: Er kann seinen Kindern und Enkeln eine wirtschaftliche Perspektive aufzeigen, die es ihnen ermöglicht, auf Ischia zu bleiben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 14.09.2018 arte
  • Folge 277 (28 Min.)
    Agitu Ideo Gudeta musste vor acht Jahren aus politischen Gründen ihre Heimat verlassen, nachdem sie sich gegen Landraub internationaler Konzerne engagiert hatte. In letzter Minute gelang ihr die Flucht nach Italien. Angekommen in Europa, musste die studierte Soziologin wieder bei Null anfangen. Der Neustart gelang. Die Äthiopierin zog in die Trentiner Alpen, begann Ziegen zu züchten und gründete eine eigene kleine Käserei. „La capra felice“, die glückliche Ziege, heißt der Betrieb. Für ihren Käse verwendet sie die Milch von Mochena-Ziegen, einer einst in den Südalpen verbreiteten Ziegenrasse, deren Bestand in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen ist.Mittlerweile ist ihre kleine Herde von 15 auf 180 Tiere angewachsen.
    Ihr Betrieb hat überregionale Bekanntheit erlangt und die Käsesorten der Äthiopierin werden mit Preisen ausgezeichnet. Aus der ganzen Region kommen junge Menschen, um von ihr wieder zu lernen, wie man Käse herstellt.“Re:“ erzählt die Erfolgsgeschichte einer mutigen Frau, die sich mit viel Können und einem cleveren landwirtschaftlichen Konzept durchgesetzt hat. (Text: ARTE)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 17.09.2018 arte
  • Folge 278 (28 Min.)
    Auf Lesbos bleiben die Touristen aus. Berichte über katastrophale Zustände in Flüchtlingslagern und die daraus resultierenden Aufstände lassen die griechische Ferieninsel in einen komplett anderen Fokus rücken. Die Ärztin Fevronia Kantartzis versucht den Menschen zu helfen, die durch die fehlenden Touristen in die Existenzkrise geraten sind. Sie begleicht Stromrechnungen und bringt Hilfe in das vom Erdbeben zerstörte Dorf Vrissa. Die Leiterin der Tourismuskammer plant eine neue Imagekampagne für Lesbos. Sie will den negativen Bekanntheitsgrad der Insel nutzen und ins Positive kehren. Reiseunternehmen sollen Lesbos wieder vermehrt anbieten. Doch solange die EU die auf der Insel gestrandeten Flüchtlinge nicht weiterreisen lässt, sind Eskalationen vorprogrammiert. Fast 10.000 Flüchtlinge leben mittlerweile zusammengepfercht auf nur einem Quadratkilometer. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.09.2018 arte
  • Folge 279 (28 Min.)
    Yanis Fatnassi hat einen großen Traum: Er will Profi-Schwimmer werden. Für den 18-Jährigen aus Marseille bedeutet das, gegen viele Widerstände zu kämpfen. Während er täglich für sein Abitur paukt, muss er drei- bis viermal die Woche trainieren. Aber das ist nicht so leicht. Im Mittelmeer kann er nicht unter Wettkampfbedingungen trainieren. Yanis braucht eine Schwimmhalle. Und die sind rar in Marseille. Die meisten Bäder in der Mittelmeermetropole wurden in den 1970ern gebaut. Viele davon wurden nicht instandgehalten und sind jetzt Ruinen.
    Besonders in den ärmeren Quartiers Nord wurde wenig Wert auf den Erhalt der Infrastruktur gelegt. Die Folge: Immer weniger Kinder aus Yanis Viertel lernen Schwimmen. Seit 2009 steigt die Zahl der Ertrinkenden in ganz Frankreich, auch an der Mittelmeerküste. Mittlerweile sind es in der Hauptsaison bis zu vier Menschen am Tag. Darunter immer mehr Kinder und Jugendliche. In Marseille hat man das Problem lange ignoriert. Es fehlt bis heute an Investitionen.
    Die Stadt hat nur zwölf kommunale Schwimmbäder für über 400 Schulen! Um dem Mangel etwas entgegen zu setzen, bieten Sportlehrer wie Rémi Lambert Kindern aus sozial schwachen Familien in den Ferien zweiwöchige Schwimmkurse an. Aber das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Auch am Stadtstrand La Plage de Corbières behilft man sich, wie es eben geht. Rettungsschwimmer unterrichten in Erster Hilfe und im Umgang mit Schwimmflossen, Taucherbrille und Schnorchel. Für viele der Kinder ist das völlig neu. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.09.2018 arte
  • Folge 280 (28 Min.)
    Im Jahr 2019 rechnen die Reiseveranstalter in Tschernobyl mit über 100.000 Besuchern. Aus aller Welt kommen Touristen, um eine spannende Tour durch Geisterstädte zu unternehmen und um mehr über die Folgen eines nuklearen Unfalls zu erfahren. In den letzten Jahrzehnten wurde die Region aufwendig gesäubert. Ein kurzer Aufenthalt soll daher unbedenklich sein beteuern die Organisatoren, doch einige Bereiche sind noch immer schwer kontaminiert.Der Diplom-Chemiker Serhij Myrnyj war nach dem Unfall für die Strahlenmessung verantwortlich, heute ist er der größte Anbieter für Reisen nach Tschernobyl und versucht den schlechten Ruf der Region zu verbessern und die Wirtschaft durch Tourismus anzukurbeln.
    Sein nächstes Ziel: Tschernobyl soll UNESCO- Weltkulturerbe werden und der Region so neue Perspektiven eröffnen. Für die Touristen ist die Reise ins Sperrgebiet ein einmaliges Erlebnis, doch für andere ist die Zone harter Alltag. Illegale Siedler, die nach der Evakuierung wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind, leben hier zurückgezogen auf kontaminierten Boden. (Text: ARTE)
    Deutsche TV-Premiere Do. 20.09.2018 arte
  • Folge 281 (28 Min.)
    Fast 30.000 amerikanische Sumpfkrebse hat Klaus Hidde in nur drei Monaten in Berlin bereits gefangen. Der 63-jährige ist ein erfahrener Traditionsfischer, doch diese Tierchen sind ihm neu. Und: Hidde ist der einzige, der in der deutschen Hauptstadt die Tiere fangen darf – und muss. Als 2016 die ersten amerikanischen Krebse in den Teichen des Berliner Tiergartens auftauchten, waren Naturschützer alarmiert: Der Krebs, auch Roter Amerikanischer Sumpfkrebs genannt, ist eine invasive Art, die eingeschleppt wurde und sich rasend schnell verbreitet.
    Die Invasoren können gefährliche Krankheiten auf heimische Krebse übertragen. Um die Verbreitung der Tiere zu stoppen, hat der Wildtierbeauftragte Derk Ehlert schon so einiges versucht. Mit Klaus Hiddes Hilfe will er die Krebse nun fangen lassen. Daraus ist bereits ein Geschäft geworden. Die eingewanderten Krebse entpuppen sich mehr und mehr als Delikatesse.Denn für den Menschen sind die eingewanderten Krebse unbedenklich. In China oder in den USA werden sie sogar in großen Zuchtanlagen extra für den Verzehr produziert.
    In freier Wildbahn in Berlin dagegen gilt es Geschäft und Naturschutz unter einen Hut zu kriegen. Matthias Engels hilft dem Fischer Klaus Hidde dabei. Engels betreibt einen Fischhof in Brandenburg und hat sich die Vermarktung der Krebs-Invasoren auf die Fahnen geschrieben. Als Händler kauft er die Krebse von Fischer Klaus Hidde und bietet sie als „Berlin Lobster“ an. Auch Star-Köche gehören mittlerweile zu seinen Abnehmern. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 21.09.2018 arte
  • Folge 282 (28 Min.)
    Walia und Ali sind junge, verliebte und gläubige Muslime. Die 25-jährigen Briten aus London haben sich erst vor kurzem über die Dating-App „muzmatch“ kennengelernt. Wer so zusammen kommt, tut das offiziell nur aus einem Grund: Heirat. Schon beim zweiten Treffen waren die Eltern dabei, um die Hochzeit zu besprechen. Denn erst nach der Nikah, der muslimischen Eheschließung, dürfen die beiden richtig zusammen sein. Dann ist ihre Liebe halal – aber deshalb nicht unbedingt rechtsgültig.Rund 60% der muslimischen Ehen in England werden nicht registriert, weil es gesetzlich nicht notwendig ist.
    Damit unterliegen die Ehen nur dem religiösen Gesetz (sharia). Trennt sich ein Paar, stellt es vor allem Frauen vor große Probleme. Frauen wie Sarah Shahzad aus Bradford. Die 28-jährige trennt sich nach zwölf Jahren und sieben Kindern von ihrem Partner, mit dem sie nur durch die Nikah verbunden ist.Als er begann sie zu schlagen, verließ sie ihn und nahm die Kinder mit. Doch nach der Trennung bekommt Sarah nun keinerlei finanzielle Unterstützung durch ihren Ex-Partner.
    Sie hat keinen rechtlichen Anspruch auf die Aufteilung des gemeinsamen Besitzes. Auch beim Unterhalt für die Kinder gibt es bürokratische Hürden. Jetzt steht Sarah ohne Geld und ohne Ausbildung da.Sarahs Geschichte ist kein Einzelfall. Deswegen setzt sich die Anwältin Aina Khan seit Jahren für die Registrierung muslimischer Ehen ein. Mit ihrer Initiative „Register Our Marriage“ reist sie durchs Land, hält Vorträge, klärt muslimische Frauen auf und versucht eine Gesetzesänderung durchzuboxen. (Text: ARTE)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 24.09.2018 arte
  • Folge 283 (28 Min.)
    Europas schöne Alpentäler sind bedroht! Mit 2,5 Millionen LKW im letzten Jahr ist die Brennerroute über die Inntalautobahn der meist befahrene Pass über die Alpen. Der Tiroler Fritz Gurgiser hat vor dreißig Jahren das Transitforum Austria gegründet. Eine Bürgerinitiative, die sich gegen den immer stärker werdenden Transitverkehr wehrt.Es ist ein Kampf David gegen Goliath. Denn entgegen allen Versprechungen gelingt bislang die Verlagerung der Güter auf die Schiene nicht. Doch Fritz Gurgiser gibt nicht auf. Sein Druckmittel: Artikel 36 im Europarecht.
    Der besagt unter anderem, dass der freie Warenverkehr überall dort begrenzt werden kann, wo es zum Schutze der Gesundheit der Menschen nötig ist. Dies zu beweisen ist Gurgisers Mission: Er macht Lärmpegelmessungen und sammelt die Beschwerden Asthma kranker Anwohner. Gurgiser und seine Initiative haben für Tirol bereits einiges erkämpft: Der gesamte österreichische Teilabschnitt der Inntalautobahn ist mit einem „Flüsterasphalt“ belegt, es gibt ein Tempolimit vom 100 km/​h und ein Nachtfahrverbot für LKW.
    Über weite Strecken wurde ein guter Schallschutz gebaut. Bei Innsbruck wurde die Autobahn sogar überbaut. Vor allem aber wurde der Brenner-Basistunnel in Angriff genommen.Doch alle Maßnahmen nützen nur wenig, wenn das Nachbarland Deutschland nicht mitzieht. Obwohl im Mai 2009 vertraglich zugesichert, stockt die Planung der Zulauftrassen. Und auch weitere zugesicherte Maßnahmen zur Eindämmung des Güterverkehrs lassen auf sich warten. Nun haben bayerische Anwohner den österreichischen Aktivisten zur Hilfe gerufen … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.09.2018 arte
  • Folge 284 (28 Min.)
    Mitten in Madrid leitet Padre Ángel García Rodríguez eine der außergewöhnlichsten Kirchengemeinden Spaniens: San Antón. 24 Stunden am Tag ist das Gotteshaus geöffnet, weiche Sessel ersetzen harte Kirchenbänke. Obdachlose nutzen sie gern, um sich auf ihnen auszuruhen oder zu schlafen. Freies WLAN, Frühstück und Mittagessen für Hilfsbedürftige, Public Viewing im Kirchenschiff, wenn die spanische Nationalmannschaft spielt: Padre Angel macht San Antón zu einem Ort der Gemeinschaft für alle. Der 81-jährige will eine Kirche, die wieder näher an die Lebenswelt der Menschen rückt. Dabei rüttelt er an den Grundfesten der katholischen Morallehre, auch was Homosexualität angeht.
    San Antón liegt mitten in Chueca, dem Homosexuellen-Viertel von Madrid. Oft bitten gleichgeschlechtliche Paare García um seinen Segen. Padre Ángel erfüllt ihnen den Wunsch, auch wenn er damit gegen die kirchliche Lehre verstößt. Neben der Arbeit als Priester hat García die NGO „Botschafter des Friedens“ ins Leben gerufen, die sich um sozial benachteiligte Menschen kümmert. Doch die NGO ist umstritten. Kritiker werfen García vor, mit seinen sozialen Projekten den spanischen Staat aus seiner Pflicht zu nehmen und gewinnorientiert zu arbeiten. „Re:“ besucht den streitbaren Pater und seine Gemeinde in Madrid. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 26.09.2018 arte
  • Folge 285 (28 Min.)
    Zehn bis 20 Kilo Fisch am Tag haben Evgenia Floris und ihr Mann Georgios früher in der Ostägäis rund um Chios gefangen. Ein gutes Einkommen. Heute sind es höchstens fünf Kilo. Die Fische werden immer kleiner, manche Arten finden sie überhaupt nicht mehr in ihren Netzen.Für das Fischerpaar aus Mestá reicht es nicht mehr zum Leben, manchmal nicht einmal für das Benzin für ihr Boot.93 Prozent der Fischbestände im Mittelmeer sind überfischt, so eine EU-Studie. Vor allem die großen Trawler sind daran beteiligt. Aber es wird auch von „Kleinen“ illegal gefischt: mit Dynamit beispielsweise. Oder ohne Lizenz. Staatliche Kontrollen gibt es in Griechenland so gut wie nicht.Wie soll es weitergehen, fragen sich Evgenia und Georgios. Wovon sollen sie leben? Sie sind jetzt 69 und 78 Jahre alt und werden fischen, solange sie können. Denn es ist immer noch ihr Traumberuf. Aber ihnen ist klar: Eine Tradition geht zu Ende. Ihre Kinder werden nicht mehr als Fischer arbeiten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 27.09.2018 arte
  • Folge 286 (28 Min.)
    Drei Tage und drei Nächte lang herrscht in Guca der absolute Ausnahmezustand.Tonnenweise Fleisch und zigtausend Hektoliter Bier werden angekarrt. Auf den Straßen und in den Gaststätten und Bierzelten wimmelt es vor Musikern. Blasorchester aus ganz Serbien spielen hier um die Wette. Alle mit dem gleichen Ziel: Sie wollen die „goldene Trompete“ gewinnen. Denn der Festivalpreis bringt nicht nur Geld, sondern auch Bekanntheit und Aufmerksamkeit im In- und Ausland.“Re:“ begleitet das Orchestra of Danijel Kostic. Die junge aufstrebende Blaskapelle tritt das erste Mal in Guca auf. Und das mit der einzigen weiblichen Trompeterin im Programm – ein absolutes Novum. Das Festival soll für die junge Band ein Sprungbrett sein. Wird ihr Traum von einer internationalen Karriere in Erfüllung gehen? (Text: ARTE)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.09.2018 arte
  • Folge 287 (28 Min.)
    Dreihundert Watzmann-Überschreitungen an einem schönen Sommertag! In den letzten Jahren ist die Zahl derer, die ihre Freizeit in den Bergen verbringen, rasant gestiegen – ein Trend, der in allen Alpenländern zu beobachten ist. Ob zu Fuß, mit dem E-Mountainbike auf den Gipfel oder im Klettersteig mit teils sehr hohen Schwierigkeitsstufen – die Bergsportarten werden immer vielfältiger und locken neues Publikum. Auch die digital natives gehören mittlerweile dazu, die gerne mit Selfies und Videos ihre Abenteuer am Berg dokumentieren. Hinzu kommt eine gewisse Servicementalität, ganz nach dem Motto: wenn ich nicht mehr weiterkann, geht’s heim mit dem Hubschrauber …Doch auch die ältere Generation, die eigentlich eher genusswandern will, wählt oftmals anspruchsvolle Routen, wobei es bei der Einschätzung der eigenen Fitness hapert.
    Zum alten Eisen will man schließlich noch lange nicht gehören.Während in Österreich die professionelle Flugrettung einen Großteil der Rettungs-Einsätze übernimmt, leisten dies in Bayern ausschließlich Ehrenamtliche. Sie sind bereit, ihr Leben zu riskieren – unentgeltlich und in ihrer Freizeit. Doch die Anforderungen werden immer größer – umso schwieriger, geeigneten Nachwuchs zu finden.“Re:“ ist bei Rettungs-Einsätzen am Watzmann und zwischen Großglockner und Großvenediger dabei und spricht mit Ausbildern, Rettern und Bergsportexperten. (Text: ARTE)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 01.10.2018 arte
  • Folge 288 (28 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.10.2018 arte
  • Folge 289 (28 Min.)
    Digitale Anwendungen helfen heutzutage vielen Bauern beim Pflanzenschutz, bei der Tierhaltung und der Wettervorhersage. Auch Landmaschinen sind mittlerweile mit intelligenten Technologien bestückt und kommunizieren untereinander. Satelliten und Sensoren liefern relevante Daten aus Stall, Weide und Acker. Ein Filmteam besuchte verschiedene moderne Landwirtschaftsbetriebe in Oberösterreich. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 03.10.2018 arte
  • Folge 290 (28 Min.)
    Nadine und Falk Wegener sind seit 24 Jahren ein Paar – seit zehn Jahren versuchen sie ein Kind zu bekommen. Erfolglos. „Ihr medizinischer Weg in Deutschland ist beendet“, so die Ärztin bei ihrem letzten Besuch einer Kinderwunschpraxis in Berlin. Nach zehn missglückten künstlichen Befruchtungen geben ihre Ärzte in der Heimat auf.Was bleibt ist der Weg über die Grenze. Nur vier Stunden Autofahrt von ihrem Heimatort Erkner in Brandenburg entfernt, werben manche Kliniken mit über 70 Prozent Erfolgsaussichten.
    Die Gesetzeslage ist anders als in Deutschland, die Ärzte in Tschechien haben mehr Spielräume. So können die befruchteten Embryonen vor dem Transfer in die Gebärmutter genetisch untersucht und „aussortiert“ werden. Laut Embryonenschutzgesetz ist das in der Regel in Deutschland verboten. Ebenso wie die Eizellspende.Ein Strohhalm an den sich viele kinderlose Paare aus dem westeuropäischen Ausland klammern. Schätzungen zufolge lassen sich pro Jahr etwa 3.000 deutsche Paare in Tschechien behandeln. Mehr als 40 Kliniken gibt es bereits.
    Und so boomt das Geschäft mit der Hoffnung.Nadine und Falk haben sich für eine Klinik in Prag entschieden. Mit gemischten Gefühlen machen sie sich auf. „Alles nochmal auf Null – bei jedem Versuch habe ich 100 Prozent Hoffnung“, sagt die 42-jährige Nadine. Das Paar möchte es noch einmal mit eigenen Eizellen probieren. Die letzte Chance auf ein genetisch „eigenes“ Kind, denn die biologische Uhr tickt. Mit jedem Versuch, mit jedem zunehmenden Lebensjahr, schwindet die Aussicht auf das so ersehnte Babyglück. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.10.2018 arte
  • Folge 291 (28 Min.)
    „Was er sich in den Kopf gesetzt, das zieht er auch durch“, sagt seine Frau über ihn: Armin Capaul, Bergbauer, Alt-Achtundsechziger und Hornkuhrebell. Noch vor einem Jahr haben viele ihn für einen Spinner gehalten. Der Bergbauer aus dem Berner Jura hat die „Initiative für die Würde der landwirtschaftlichen Nutztiere“ in Leben gerufen. Fast im Alleingang. Das Ziel: er will erreichen, dass weniger Tiere – und vor allem Kühe – enthornt werden. In der Schweiz sind mittlerweile 9 von 10 Kühen ohne Hörner. Um im modernen Laufstall mehr Tiere halten zu können werden die Hörner weggebrannt. Doch Wissenschaftler sagen, die Hörner seien wichtig für Stoffwechsel und Kommunikation der Tiere.Armin Capaul will kein Verbot aussprechen, sondern er verfolgt das Ziel, dass jene Bauern, die ihren Kühen die Hörner lassen, finanziell unterstützt werden.154.071 Stimmern hat er dafür gesammelt, damit die Volksabstimmung genehmigt wird.
    Keiner hat ihm das zugetraut. Es ist ein Beispiel dafür, was eine Person alles bewegen kann in einem Land, in dem direkte Demokratie ein wichtiger Teil des politischen Prozesses ist. Nun bereitet er sich auf die Kampagne für eine Volksabstimmung am 25. November vor. Und braucht dafür genügend Geld für Werbeplakate und Flyer. Damit er die Menschen dazu mobilisieren kann, zur Wahlurne zu gehen und mit „Ja“ zu stimmen. (Text: ARTE)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 05.10.2018 arte
  • Folge 292 (28 Min.)
    Véronique Richez-Lerouge hat eine Mission: den echten französischen Camembert aus der Normandie zu retten. „Als ich festgestellt habe, dass immer mehr Hersteller von Rohmilch-Camembert einfach vom Markt verschwunden sind, hat mich das traurig gemacht – und wütend.“ Für die Autorin und Gastro- Kritikerin ist der Camembert mehr als nur ein Weichkäse. Er ist ein nationales Kulturgut. Schon seit Jahren wird er durch billigere, industriell hergestellte Camemberts aus pasteurisierter Milch unter Druck gesetzt. 80 Prozent des französischen Marktes haben sie dem meist in kleinen Hof-Käsereien hergestellten Rohmilch-Camembert bereits abgenommen.
    Und in Zukunft – ab 2021 – sollen sie auch noch durch das Herkunfts- und Güte-Siegel „Appellation d’Origine Protege’“ (AOP) geadelt werden, das bislang nur der Original- Camembert tragen darf. Das hat das in Frankreich für die Vergabe zuständige Institut INAO so festgelegt. Ein Skandal, findet nicht nur Véronique Richez-Lerouge. Viele Freunde und Kenner der französischen Ess-Kultur sind empört. Denn einmal bedeutet das weiteren Druck auf den Rohmilch-Camembert, denn oberflächlich betrachtet ist er für Käufer kaum mehr von der Billig-Konkurrenz zu unterscheiden.
    Zum anderen sei das eine Art von Etikettenschwindel: „Das sind zwei unterschiedliche Produkte“, sagt der Sternekoch Mathieu Guibert: „Aber wenn man einen Camembert kauft, möchte man einen Camembert. Und nicht etwas, was so ähnlich schmeckt.“ Das ist eben der springende Punkt: Camembert aus pasteurisierter Milch ist eben nicht so schmackhaft wie sein Vorbild aus Rohmilch. Frankreichs Feinschmecker machen mobil. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.10.2018 arte
  • Folge 293 (28 Min.)
    Auf seiner Reise spricht er unter anderem mit Demonstranten in der Hauptstadt Tiflis, der Kuratorin des bizarren Stalin-Museums in dessen Heimatstadt Gori und, – auf einer unwirtlichen Industriebrache -, mit einem überzeugten Stalinisten, der die hier endgelagerte Statue des Diktators gerne zurück auf ihrem Sockel sähe. Davit Gabunia besucht auf seiner Reise auch gezielt Orte, die eine persönliche Bedeutung für ihn haben. Sein Cousin Shalva starb im georgisch-russischen Krieg von 2008. Davit besucht erstmals das Grab in seiner Heimatstadt Poti am Schwarzen Meer.
    Zehn Jahre lang hat er sich nicht hierher getraut. Die Zerrissenheit seines Heimatlandes beobachtet der 36-Jährige direkt an der sog. „Administrativen Begrenzungslinie“ zwischen Georgien und Südossetien. Seit zehn Jahren hält Russland diesen Landesteil Georgiens besetzt. Davit trifft eine alte Bäuerin und erfährt, dass der Konflikt hier jeden Tag ihr Leben beeinflusst. Viel Stoff für Davits schwarzes Notizbuch, in das er alle Erlebnisse der Reise penibel einträgt und so ein Panoptikum des aktuellen Georgiens schafft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 10.10.2018 arte
  • Folge 294 (28 Min.)
    In Paris zieht sich eine alte Bahnstrecke rund um die Innenstadt. 30 Jahre lang wurden die abgesperrten Gleise der „Petite Ceinture“ nicht mehr genutzt – ein wilder Grüngürtel entstand. Jetzt werden 20 Hektar davon für die Allgemeinheit geöffnet. Stadtplanerin Anne Labroille erarbeitet in Workshops mit den Anwohnern, wie die Freiflächen gestaltet werden sollen. „Das ist der einzige Ort in Paris, an dem man Vögel singen hört“, sagt sie. „Jeder Bürger von Paris soll die Möglichkeit bekommen, ihn zu genießen.“ Die Bürger selbst haben aktiv darüber entschieden im Rahmen des „Budget Participatif“, des Bürgerbudgets von Paris.
    Jeder Stadtbewohner kann Projekte vorschlagen, jeder darüber abstimmen.In Rotterdam wollte der Stadtplaner Kristian Koreman eine Brücke bauen, um ein heruntergekommenes Viertel neu zu beleben. Das Problem: Drei Stadtteile waren nach dem Zweiten Weltkrieg durch breite Verkehrsadern voneinander getrennt worden. Seine simple Lösung: eine leuchtend gelbe Holzbrücke namens „Luchtsingel“, finanziert durch Crowdfunding.In Hannover dagegen nahmen ein paar Skateboarder das Recht in die eigene Hand.
    Auf einer brachliegenden Fläche betonierten sie ihren eigenen Skatepark. Nachträglich erkämpften sie einen Pachtvertrag und besetzten gleich noch den Parkplatz daneben. Dort entstand eine Siedlung aus bunten Überseecontainern, in denen immer mehr junge Kreative nachhaltige Unternehmenskonzepte ausprobieren. Das „Platz-Projekt“ gilt mittlerweile deutschlandweit als Brutstätte unkonventioneller Ideen. Hier entstehen neue Impulse für die Entwicklung der Stadtkultur. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 11.10.2018 arte
  • Folge 295 (28 Min.)
    Ohne Torf kein Gemüse, Pflanzenproduktion ist ohne Torf nicht möglich. Weltmarktführer Klasmann-Deilmann, ein Unternehmen mit Sitz im Emsland, holt den Rohstoff inzwischen im großen Stil aus dem Baltikum. Um unseren Bedarf an Torf zu decken, werden sie dort irgendwann auch intakte Moore trocken legen, warnt Moorkundler Hans Joosten. Eine Umweltsauerei erster Güte, denn trockene Moore sind ein Problem für den Klimaschutz, sie dünsten ungeheure Mengen Treibhausgase aus. Hans Joosten fordert deshalb: Was trocken ist, muss wieder nass werden. „Re:“ begleitet Moorschützer und Torfproduzenten zu Torffeldern in Deutschland und im Baltikum. Führt unser immenser Torf-Konsum dazu, dass in Nachbarländern Moore zerstört werden? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 12.10.2018 arte

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