2018, Folge 250–272

  • Folge 250 (28 Min.)
    Thomas Jakob will seine Heimatstadt nicht den Rechten überlassen. Er kämpft gegen große Neonazi-Konzerte, die immer wieder in der Kleinstadt Themar in Thüringen stattfinden. Hier versammelt sich die rechtsextreme Szene aus Deutschland und Europa, darunter militante Gruppen.Doch Thomas Jakob und seine Mitstreiter von der Initiative „Themar gegen Rechts“ lassen sich davon nicht einschüchtern, wie viele andere, die lieber wegsehen. Mit kreativen Aktionen stellen sie sich den braunen Konzerten entgegen und zeigen dabei mutig Gesicht. Aber kann Themar den Rechtsrock überhaupt noch loswerden? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.07.2018 arte
  • Folge 251 (28 Min.)
    Die Permakultur orientiert sich an den Kreisläufen der Natur und versucht, ein geschlossenes Ökosystem nachzustellen. Zwei, die dieses Prinzip in die Tat umsetzen, sind der Sternekoch Ricky Saward und der Gärtner David Schäfer. Auf nur drei Hektar baut Schäfer unterschiedliche Gemüse, Kräuter, Obstsorten und Pilze an – 150 bis 200 verschiedene Arten gedeihen dort bunt durchmischt. Das ermöglicht einen nachhaltigen Umgang mit dem Boden. Alle Lebensmittel, die Ricky Saward in seinem vegetarischen Restaurant verwendet, stammen aus David Schäfers Garten.
    Noch einen Schritt weiter geht die südfranzösische Stadt Albi: Sie will ihre knapp 50.000 Bewohner nur noch mit Lebensmitteln aus der Region versorgen. Möglich werden soll diese Vision durch die Permakultur. Dazu vergibt die Stadt Land an Menschen, die einen Permakultur-Garten anlegen wollen. Pflanzen, Säen und Ernten erfolgt dabei ausschließlich in Handarbeit. Auf Chemikalien, Dünger oder Pestizide wird komplett verzichtet. Monokulturen gibt es nicht. „Re:“ trifft Jean-Michel Bouat, im Bürgeramt zuständig für urbane Landwirtschaft, auf seinem Rundgang durch die Stadt und schaut, wie weit der Traum schon Realität geworden ist.
    Auch in Belgien hat die Idee der Kreislaufwirtschaft überzeugte Anhänger: Bereits vor 40 Jahren haben Gilbert und Josine Cardon ihren Hinterhof-Garten so angelegt. Auf 1.800 Quadratmetern wachsen 2.000 Bäume und etliche Obst- und Gemüsesorten. Einmal die Woche öffnet das Ehepaar die Pforten ihres Anwesens für Interessierte: Die beiden 80-Jährigen wollen möglichst viele Menschen für Permakultur begeistern. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 20.07.2018 arte
  • Folge 252 (28 Min.)
    Hans Bär besucht nach 80 Jahren Exil in Argentinien zum ersten Mal sein Heimatdorf. Mit 14 floh er mit der Mutter vor den Nazis. Nun reist er mit seinen Enkelinnen nach Wohnbach. Was ist aus dem Dorf geworden? Gibt es Menschen, die er noch kennt? Das Dorf bereitet ein großes Empfangsfest vor. Doch was passiert in einem kleinen Ort, wenn jemand zurückkehrt, der an jene Zeit erinnert, in der Juden vertrieben und ermordet wurden? Hans Bär will mit aller Kraft noch einmal einen Blick in die Vergangenheit wagen, aber dann verlässt ihn der Mut: Als er ankommt, kann er aus dem Auto nicht aussteigen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 13.08.2018 arte
  • Folge 253 (28 Min.)
    Keine Finanzkrise hat die EU-Bürger so sehr an den Rand der Belastbarkeit getrieben wie der Absturz Griechenlands. Mit Unmut verfolgten viele Steuerzahler, wie immer neue Milliardenkredite für das Land bewilligt wurden, trotz kaum erkennbaren Fortschritts. Die Griechen haben in den vergangenen acht Jahren viele Reformen und Entbehrungen durchlebt, ächzen heute unter der Steuerlast. Am 20. August läuft das dritte Hilfsprogramm aus, danach muss das Land wieder eigenständig an den Kapitalmärkten überleben. Viele junge Griechen haben ihre Heimat während der Krise verlassen. Sie flüchteten vor Massenarbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Depression.
    Kristina Tremonti will ein Zeichen für den Neuanfang Griechenlands setzen. Sie gab ihren gutdotierten Job in New York auf und kehrte nach Athen zurück. Hier führt sie einen Kampf gegen Korruption und Steuerflucht. In Zusammenarbeit mit der OECD und mit eigenen Projekten will Tremonti einen Mentalitätswandel anstoßen: „Damit unser Land eine Zukunft haben kann, müssen wir Griechen eine ernsthafte Diskussion miteinander führen. Wir müssen die Dinge ansprechen und durchgreifen, wenn wir wirklich etwas verbessern wollen.“ Die 28-jährige appelliert an die Eigeninitiative der Griechen und sieht hier vor allem ihre eigene Generation in der Pflicht.
    Korruption und Steuerhinterziehung sollen nicht länger hingenommen werden. Doch sie weiß auch: Ohne den Staat geht es nicht. Ein härteres Durchgreifen beweist dieser seit einigen Jahren vor allem in Sachen Steuern. Zivile Fahnder wie Tina Papoti schwärmen täglich überall im Land aus. Doch die hohen Abgaben machen vor allem den kleinen Leuten in Griechenland zu schaffen: „Es ist für alle sehr schwer, zu überleben und gleichzeitig korrekt gegenüber dem Staat zu sein“, sagt sie. „Das verstehen wir. Deswegen versuchen wir, möglichst nett zu bleiben. Doch die Steuern müssen bezahlt werden.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.08.2018 arte
  • Folge 254 (28 Min.)
    Deutsche Schule, Traditionsschule, Eliteschule – „Re: Abitur unter dem Halbmond“ begleitet den Abiturienten Berkin Ersoy und die deutsche Lehrerin Annika Grühn durch das 150. Jubiläumsjahr der Deutschen Schule Istanbul. Nach Terroranschlägen in der Metropole am Bosporus und extremen diplomatischen Verwerfungen zwischen Berlin und Ankara aufgrund willkürlicher Festnahmen deutscher Staatsbürger in der Türkei steht das Jubiläumsjahr unter keinem guten Stern. Viele Lehrer sind gegangen, keine neuen Lehrer nachgekommen. Auch Annika Grühn macht sich im ersten Halbjahr Gedanken, wie es weiter geht mit ihr und der Schule.
    Der Abiturient Berkin kommt aus einer türkischen Mittelschichtfamilie. Seine Eltern investieren einen Großteil ihrer Gehälter in die Ausbildung ihrer Kinder. Das türkische Bildungsministerium nimmt noch keinen Einfluss auf den Lehrplan. Dennoch überlegt sich die Lehrerin Grühn ganz genau, was sie im Unterricht sagen darf und was nicht. Gleichzeitig hat die Schule den Anspruch, kritische Geister auszubilden. Berkin weiß selbst, wie wichtig das heutzutage ist und ergänzt schmunzelnd, dass er auch die in der Schule vermittelten „deutschen“ Tugenden wie Pünktlichkeit und Disziplin angenommen hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 15.08.2018 arte
  • Folge 255 (28 Min.)
    Bratara Buzea in Bukarest ist die Königin der Hexen in Rumänien. Sie und ihre Tochter beherrschen die Schwarze und die Weiße Magie. „Re:“ begleitet sie bei ihren magischen Zeremonien, der Beratung von Kunden, der Verschreibung von Liebeszauber und bei einer Hochzeit. Ihr Metier hat sie zu einer wohlhabenden Frau gemacht, mit einem schönen Haus in Bukarest – für eine Frau vom Volk der Roma eine bemerkenswerte Karriere. Denn bis zum Sturz des rumänischen Diktators Ceausescu war die Hexerei streng verboten – wer dabei erwischt wurde, konnte im Gefängnis landen. Heute ist die Hexerei ein anerkannter Beruf in Rumänien – magische Lebensberatung für wohl 40 Prozent der Rumänen.
    Die orthodoxe Kirche duldet den Hexenglauben ihrer Gläubigen – sogar Pfarrer sollen den Rat der weisen Frauen gelegentlich und natürlich in aller Heimlichkeit suchen. Rumänische Soziologen untersuchen das Phänomen mit wissenschaftlicher Akribie und deuten es als ein Zeichen für die Naturverbundenheit der Rumänen im 21. Jahrhundert. Es ist wohl Sehnsucht nach dem vermeintlichen Heil aus Natur und Vergangenheit, einer Zeit vor dem globalen und digitalen Rationalismus. In Deutschland und Frankreich hingegen wenden sich viele Menschen fernöstlichen Religionen zu, manche suchen Rat auf Facebook – in Rumänien gehen sie im uralten Volksglauben zu ihren weisen Frauen, den Hexen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.08.2018 arte
  • Folge 256 (28 Min.)
    Wenn die Trauminsel der Deutschen zum Alptraum wird: Auf Mallorca besetzen organisierte Banden und verarmte Mallorquiner leerstehende Ferienvillen, und die Eigentümer sind machtlos. Möglich wurde dies durch eine Besonderheit im spanischen Rechtssystem: Wenn Hausbesetzer in ein leeres oder im Moment unbewohntes Haus eindringen, muss der Besitzer innerhalb von 72 Stunden Anzeige erstatten. Tut er dies nicht, kann eine Zwangsräumung nur noch mit einem richterlichen Beschluss erfolgen – bis dahin leben die Besetzer weiter in dem fremden Eigentum, manchmal über Jahre.
    Mit der Wirtschaftskrise ab 2008 nahmen die Hausbesetzungen deutlich zu. Besetzt wurden weitgehend leerstehende Immobilien in Bankbesitz. Doch seit Banden der organisierten Kriminalität die bislang für Hausbesetzungen günstigen gesetzlichen Regelungen für ihre Zwecke nutzen, hat sich die Situation deutlich verschärft. Der deutsche Hausbesitzer Frank Zingelmann wurde zum Präzedenzfall, als seine Villa von einer Roma-Familie besetzt, ausgeraubt und verdreckt wurde. Die Parlamentarier reagierten nun mit einer Gesetzesänderung, die eine kurzfristige Zwangsräumung ermöglicht.
    Doch Polizisten wie Carlos Orozco bezweifeln, dass sich die Missstände ändern werden. In seinem Viertel Marratxi, einem Vorort der Hauptstadt Palma, sind mehr als 30 Häuser besetzt. Carlos sieht darin ein soziales Problem. Zu viele Menschen können sich auf der teuren Ferieninsel Mallorca das Leben nicht mehr leisten. Die deutsche Immobilienmaklerin Karin Mönke rät ihren Kunden zum Einbau moderner Alarmanlagen und Videokameras. Auch ihre Ferienwohnung ist illegal besetzt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 17.08.2018 arte
  • Folge 257 (28 Min.)
    Länger als vier Jahre hat Nidal Bulbul, ein in Gaza geborener Palästinenser mit deutschem Pass, seine Eltern und die zehn Geschwister nicht gesehen. In Berlin hat der ehemalige Reporter ein gutgehendes Café aufgebaut. Er hat Freunde, ein neues Leben. Das aber wird immer begleitet von der Sorge um die Familie in der alten Heimat. Ein Gefühl, mit dem sehr viele Menschen leben müssen, die in Europa Schutz vor Krieg oder Verfolgung gefunden haben. Als im Sommer alles auf eine neue Eskalation zwischen Israel und Gaza hindeutet, wirft Nidal von einem Tag auf den anderen alles hin.
    Er verkauft sein Café, gibt seinen Hund zu Freunden und bricht nach Gaza auf. Dorthin kommt man aber nur auf zwei Wegen: Entweder durch Ägypten oder durch Israel. Nidal will es über Israel versuchen. Aber werden die israelischen Behörden seinen deutschen Pass akzeptieren und ihn durchs Land nach Gaza reisen lassen? Gewährt die radikal islamische Hamas-Regierung im Gazastreifen ihm die Einreise? „Re:“ berichtet über einen emotionalen Trip mit vielen Unbekannten! (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 20.08.2018 arte
  • Folge 258 (28 Min.)
    Cristiano Davoli ist mächtig genervt – vom Zustand der römischen Straßen und von der tatenlosen Politik. Mit über 100.000 Schlaglöchern gleichen Roms Straßen inzwischen einem Schweizer Käse. Deshalb ist der 45-Jährige täglich im Einsatz. Mit gespendetem Asphalt aus Baumärkten fährt Cristiano durch Rom und flickt die Straßen auf eigene Faust. Freiwillig und ohne Bezahlung. Dafür hat er die Bürgerinitiative „Tappa.mi“ (zu Deutsch „Stopf mich“) mit gegründet. In den letzten drei Jahren konnten Cristiano und sein Team immerhin über 5.000 Schlaglöcher füllen.
    Auch Alessia Mollichella ist regelmäßig für ihre Stadt auf den Beinen. Eigentlich arbeitet sie in einer Bank. Aber Mollichella gehört auch zum Verein „Retake Roma“, („Holt Euch Rom zurück“), einer Bewegung von mittlerweile über 5.000 Bürgern, die an jedem Wochenende gezielt römische Viertel säubert. Die Helfer entfernen Graffiti von den Hausfassaden, halten Parks und Gärten sauber und pflanzen sogar Blumen. Damit will Alessia Mollichella auch der Gleichgültigkeit vieler Mitbürger etwas entgegensetzen.
    Für Cristiano Davoli und Alessia Mollichella liegen die Hauptgründe für Roms Verfall in chronischer Misswirtschaft, Korruption und Bürokratie. Valter Mastrangeli ist einer der wenigen Politiker, die sich aktiv dagegen zur Wehr setzen. Der Stadtrat des römischen Problemviertels Tor Bella Monaca ist im Büro fast nie erreichbar, weil er den Ehrenamtlichen dabei hilft, die vielen Probleme auf Straßen und Plätzen ganz unbürokratisch zu lösen. Die römische Stadtverwaltung allerdings sieht die Ausbesserungsarbeiten der Bürger nicht gerne. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 21.08.2018 arte
  • Folge 259 (28 Min.)
    Huhnstein ist keine Ausnahme. Immer mehr deutsche Senioren verarmen. Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung könnte bald jeder fünfte deutsche Rentner von Altersarmut bedroht sein. Hauptsächlich betroffen: Menschen, die zeitweise wegen Krankheit, Arbeitslosigkeit oder der Erziehung ihrer Kinder nicht in die Rentenversicherung einzahlen konnten – aber auch Niedrigverdiener, die viele Jahrzehnte gearbeitet haben.Nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, in dem Dörfchen Alphen aan de Maas, lebt die Rentnerin Mariet van der Broeck.
    Insgesamt hat sie heute mehr Geld zur Verfügung als früher. Während sie als Krankenpflegerin zuletzt gerade einmal auf 950 Euro Monatsverdienst kam, erhält sie heute insgesamt fast 1.500 Euro monatlich. Der Grund: Das niederländische Rentensystem, Cappuccinomodell genannt. Als Basis erhält jeder, der mindestens fünfzig Jahre in Holland gelebt hat, eine Grundrente von 1.098 Euro, dazu kommen Betriebsrenten und eine private Altersvorsorge.Auch in Österreich kennen die Senioren die Probleme ihrer deutschen Nachbarn nicht.
    So kann die ehemalige Hilfsarbeiterin Renate Kauscheder von ihrer Rente gut leben und sogar zweimal im Jahr in Urlaub fahren. 1.009 Euro bekommt sie – und das vierzehn Mal im Jahr. Wie kann das gehen? Österreicher zahlen mehr in die Versicherung ein, der Arbeitnehmeranteil ist größer. Und: In Österreich muss sich jeder an der Finanzierung der Renten beteiligen, in Deutschland gibt es viele Ausnahmen.Holland und Österreich zeigen: Es gibt einen Weg aus der Armutsfalle für Rentner. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 22.08.2018 arte
  • Folge 260 (28 Min.)
    In den Ländern der EU ist die Verfolgung aus religiösen Gründen ein gewichtiger Grund, jemandem Asyl zu gewähren. Hintergrund ist unter anderem die Entscheidung des französischen Cour Nationale du Droit d’Asile vom Oktober 2017. Eine aus dem Iran nach Frankreich geflohene Muslimin konvertierte in Frankreich zur Christin, der Gerichtshof erkannte dies als wichtiges Indiz an, ihr Asyl zu gewähren, weil ihr bei einer Rückkehr in den Iran wegen Apostasie Gefängnis oder sogar die Todesstrafe drohte. Pfarrer Martens von der Evangelisch-Lutherischen Dreifaltigkeitsgemeinde in Berlin Steglitz hat in den letzten Jahren 1.000 Flüchtlinge aus dem Iran und auch aus Afghanistan zum Christentum bekehrt.
    2008 war seine Kirche wegen zu weniger Gläubiger von der Schließung bedroht, heute ist sie wieder voll, vor allem mit Gläubigen, die Farsi sprechen. In Yalova im Norden der Türkei predigt der Evangelist Vahid Hakani vor einer kleinen Gemeinde vor allem konvertierter Christen aus dem Iran. Sie ist eine Anlaufstelle für Menschen aus dem Iran, die ohne Visum in die Türkei fliegen können, um von dort aus eventuell nach Europa zu reisen. Vahid Hakani hilft ihnen, zum Christentum zu konvertieren. Die Frage nach dem wahren Glauben an welchen Gott – für diese Menschen bedeutet die Hinwendung zum Christentum auch die Möglichkeit, ein neues Leben in Freiheit zu beginnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 23.08.2018 arte
  • Folge 261 (28 Min.)
    Gebannt schaut Bastian Werner in seiner Darmstädter Wohnung immer wieder auf sein Wetter-Radar. Der Student sucht nach Anzeichen für das nächste große Unwetter. Werner ist Sturmjäger und im Sommer 2018 ständig auf der Jagd nach den besten Fotos von Unwettern. Mit seinem Auto fährt er quer durch Deutschland und dokumentiert Blitze, Hagel, Starkgewitter und Überflutungen. Oft wartet er stundenlang, bis er die größte Gewitterzelle entdeckt hat. Dann muss es schnell gehen, denn lokale Extremwetter lösen sich genauso schnell wieder auf wie sie sich bilden. Werner sieht sich nicht als Katastrophen-Tourist, sondern vielmehr als Aufklärer von Wetterphänomenen, die er auch dem Klimawandel zuschreibt.
    Den kleinen Ort Furth im Wald nahe der tschechischen Grenze trifft im Frühsommer 2018 einer der schlimmsten Wolkenbrüche. „Re:“ ist gleich darauf vor Ort und trifft auf Eva und Erich Hoffman. Die beiden leiten eine kleine Gärtnerei mit vielen Gewächshäusern. Im Hagelschauer werden der Familienbetrieb und die Blumenernte komplett zerstört. Die Familie steht vor dem nichts, aber die Solidarität der nicht so sehr betroffenen Nachbarorte ist groß, und alle packen mit an. Beim starken Hagel in Furth wurden auch das Dach und die Fenster der imposanten Barockkirche Mariä Himmelfahrt zerstört.
    Das gab es noch nie in den vergangenen Jahrhunderten. Die Restaurierung eines einzelnen Fensters kann bereits 30.000 Euro kosten. Aber spielt die Versicherung mit? Diese Frage beschäftigt auch die Landwirte aus dem Umland. Sie haben große Teile ihrer Ernte verloren. Kaum einer von ihnen ist gegen Hagelschäden versichert, da es sie in der Region so noch nicht gab. Geht es nach den Meteorologen, werden Extremwetter wie diese künftig häufiger auftreten. Aber wie können sich die Menschen darauf vorbereiten? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 24.08.2018 arte
  • Folge 262 (28 Min.)
    Hammerfest in Nordnorwegen und die ganze Region Finnmark gehören zu einer Sonderförderungszone. Wer hierher umsiedelt, bekommt einen Teil seines Studienkredites erstattet. Man bezahlt weniger Einkommenssteuern, bekommt mehr Kindergeld, Strom ist von der Mehrwertsteuer befreit. Die Stadt braucht jeden Einwohner und die wiederum brauchen Ärzte. Doch neben finanziellen Anreizen steht auch die praktische Ausbildung im Fokus. Ingrid Petrikke Olsen steckt hinter der Idee, Studenten aufs Landarztleben vorzubereiten. Die Ärztin ist Dozentin an der Arktischen Universität Tromsø, die hier in Hammerfest eine kleine Außenstelle hat. Seit August 2017 bekommt eine Gruppe von gerade mal vier Studenten ein Jahr lang einen Intensivkurs, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Region, mit Hausbesuchen bei Patienten, Notfallübungen und regulärem Sprechstundendienst in einer Hausarztpraxis.
    Und in Deutschland? Im Moment fehlen 2.700 Hausärzte – so auch in Thüringen. Auch hier gibt es neue Überlegungen. Sabine Kuhnen ist Mitte dreißig, Mutter von drei Kindern und Ärztin. Eine Praxis zu übernehmen, sich in Schulden zu stürzen, den Schritt hätte sie nicht gewagt – bis die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen ihr unter die Arme griff. Die hat eine verwaiste Praxis im 2.800 Einwohner-Ort Gräfenthal aufgekauft und Sabine Kuhnen dort für zwei Jahre in Teilzeit festangestellt. So hat Sabine Kuhnen Zeit, sich in Ruhe zu überlegen, ob sie sich selbstständig machen und die Praxis übernehmen will. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 27.08.2018 arte
  • Folge 263 (28 Min.)
    Armut, Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung: Die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen ist trist. Der Weg in die organisierte Kriminalität scheint unausweichlich. Der Anti-Mafia-Verein „Libera“ versucht, den jungen Straftätern Auswege aus der Abwärtsspirale zu zeigen. Auf Sizilien organisiert er ein Sommercamp für Jugendliche, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten und jetzt auf Bewährung sind. Hier begleitet Fatima aus Genua die Kids bei sportlichen Aktivitäten wie Kanufahren, Surfen oder Segeln.
    Vor zwei Jahren war sie selbst Teilnehmerin, heute betreut sie als Freiwillige von Libera Jugendliche, die mit Drogen gedealt und Raubüberfälle begangen haben. Höhepunkt des Sommercamps ist der Besuch einer ehemaligen Mafia-Familie in Trapani, die inzwischen mit den Behörden zusammenarbeitet. Ihr Mut, trotz Drohungen und Anfeindungen der Gewaltspirale ein Ende zu setzten, beeindruckt die Jugendlichen. Können die ehemaligen Mitglieder der Jugendgangs ihre eigene kriminelle Vergangenheit hinter sich lassen? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 28.08.2018 arte
  • Folge 264 (28 Min.)
    Knapp 16 Millionen Menschen in Deutschland leben allein. In Frankreich sind es etwa 18 Millionen, viele von ihnen ungewollt. Jeder zweite Single sucht mittlerweile im Internet nach einem neuen Partner, der Anteil der über 60-Jährigen nimmt stetig zu. Wie schwer fällt der Schritt, sich als Senior in Dating-Portale zu begeben? Wie aussichtsreich ist die Suche?Die 66-jährige Ingrid aus Süddeutschland ist verwitwet und sucht seit mehr als vier Jahren einen neuen Mann fürs Leben. Bei verschiedenen Dates hat sie Langweiler, Angeber und Unverschämte kennengelernt.
    Ein Interessent wollte gleich bei der ersten Verabredung wissen, welche Körbchengröße sie hat und ob sie Strapse trägt. Trotz solcher Demütigungen und auch Beleidigungen („Du frustrierte Kuh“) gibt sie nicht auf. Auf ihre letzte Annonce hat sich ein charmanter Mann gemeldet, bei dem sie erstmals wieder „Schmetterlinge im Bauch“ hat. Doch je älter man wird, desto schwieriger scheint es, sich noch einmal fest zu binden.Nach Briefen, Fotos und Telefonaten ist auch im Alter der persönliche Eindruck entscheidend.
    Um sich diverse Einzelverabredungen zu ersparen, bietet eine Agentur in Nordrhein-Westfalen regelmäßig „Speed-Dating“ für „Silver Singles“ an. Hier haben Senioren jeweils zehn Minuten Zeit, ihr Gegenüber kennenzulernen und zu befragen. Gefallen oder Nichtgefallen wird auf einem Zettel angekreuzt. Bei Sympathie wird diskret ein Kontakt hergestellt. Das Problem: Interessierte Seniorinnen gibt es reichlich. Nur die Männer trauen sich nicht. Und die, die mitmachen, suchen oft etwas Jüngeres. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 29.08.2018 arte
  • Folge 265 (28 Min.)
    Was können Städte tun, damit Integration und Sicherheit gleichermaßen funktionieren?90.000 Menschen aus 130 Nationen leben in Mechelen. Mit radikalen Islamisten hat man hier, anderes als in der umliegenden Region, keine größeren Probleme. Das liegt auch an Bart Somers, der seit 17 Jahren Bürgermeister der Stadt ist. Die Belgier nennen ihn „Mr. Zero Tolerance“. Null Toleranz, weil er eine flächendeckende Videoüberwachung installieren ließ und gegen Regelverstöße konsequent vorgeht. Aber auch Null Toleranz, weil er bei Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen genauso konsequent ist.
    Sein Rezept geht auf. In den Schulen lernen die Kinder von Einwanderern und Flüchtlingen wieder gemeinsam mit belgischen Kindern. Stadtteile, in denen früher nur Migranten lebten, werden nun wieder attraktiv für alle, Streetworker kümmern sich um Jugendliche, damit sie den Anwerbeversuchen islamistischer Gruppen widerstehen. Einfach war diese Aufgabe jedoch nie. „An Multi-Kulti muss man arbeiten“, weiß Somers, „das ist nicht irgendwann fertig.“ In Deutschland ist Multi-Kulti vielerorts immer noch schwierig. Stuttgart stellt dabei allerdings eine Ausnahme dar. Schon in den 1970er Jahren, als viele tausende Gastarbeiter kamen, wurde eine Belegungsquote im städtischen Wohnungsbau eingeführt, um Ghetto-Bildung von vornherein zu vermeiden.
    Der damalige Oberbürgermeister wollte, dass sich alle in der Stadt als Stuttgarter fühlen, auch diejenigen mit ausländischen Wurzeln. Der Geist von damals weht noch heute durch die Stadt. Viele Projekte stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl ihrer Bürger: Vereine, Polizei, soziale Dienste – Integration ist eine Aufgabe, die vielschichtig ist.“Re:“ zeigt die verschiedenen Strategien, die Multi-Kulti in Mechelen und Stuttgart zum Erfolg geführt haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 30.08.2018 arte
  • Folge 266 (28 Min.)
    Windkraft steht nicht nur für saubere Energie, sie ist auch ertragreiches Geschäftsmodell. Spätestens seit dem erklärten Atomausstieg setzt Deutschland auf den massiven Ausbau der Windkraftanlagen. Rainer Christiansen freut das. Er betreibt einen Windpark an der dänischen Grenze und hat durch ein Genossenschaftsmodell dafür gesorgt, dass die Anwohner in Ellhöft partizipieren. Bei Gilbert Schulz in Mecklenburg-Vorpommern sieht die Lage anders aus: Immer mehr Windkraftanlagen in Pripsleben sorgen für Lärm und Schlagschatten. Kompensationen für die Anwohner gibt es hier keine. „Re:“ begleitet seinen Kampf für einen bürgerfreundlicheren Ausbau der Windkraft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 31.08.2018 arte
  • Folge 267 (28 Min.)
    Celil ist 16 Jahre alt und Hauptschüler in Deutschland. Er hat seit ein paar Wochen einen „Mentor“, den Studenten Joshua. Unter normalen Umständen hätten sich die beiden vermutlich nie kennen gelernt. Jetzt hilft Joshua ihm beim Training für die Aufnahmeprüfung bei der Polizei. Zusammengebracht hat die beiden die Organisation „Rock Your Life“. Mit dieser Idee, Studenten als ehrenamtliche Mentoren einzusetzen, haben schon fast 6.000 Hauptschüler bessere Chancen auf dem Weg ins Berufsleben bekommen. Europas Spitzenreiter in der Bildungsgerechtigkeit, Estland, setzt auf ein umfassendes Konzept. Schulessen, Schulbücher und öffentlicher Nahverkehr sind hier für jeden Schüler kostenlos.
    Und der Zugang zu Zukunftstechnologien bleibt nicht bloß denen überlassen, die es sich leisten können: Smartboards und 3D-Drucker nutzen hier alle. Kaarel Rundu ist Direktor des deutschen Gymnasiums in Tallinn. Er kennt die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem estnischen Schulsystem: „In Estland wird in Zusatzpersonal, individuelle Förderung und Zukunftstechnologie investiert. Die Eltern müssen nichts zusätzlich organisieren, für Zugang zu Logopäden, Psychologen, Sprach-Nachhilfe oder das Erlernen eines Musikinstrumentes. Unabhängig von ihrer Herkunft haben so alle Schüler die gleichen Möglichkeiten.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 03.09.2018 arte
  • Folge 268 (28 Min.)
    Lebensechte Liebespuppen der neuen Generation werden technisch immer ausgereifter und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Unlängst hat in Barcelona Europas erstes Puppenbordell eröffnet, Etablissements in Großbritannien, Deutschland und Frankreich folgten prompt. Enthusiasten und Sammler der Silikon-Damen preisen das als den langsamen Einzug dieser Spielart in Europas kulturellen Mainstream. Aber für einige Männer sind die Puppen mehr als nur Sextoy, sie leben mit ihnen.Das Kamerateam besucht den Frührentner Dean Bevan aus Suffolk in Großbritannien.
    Der ehemalige Krankenpfleger fühlte sich nach der Trennung von seiner Frau einsam. Die Lösung: Seine Puppe Sarah und sechs ihrer „Schwestern“, mit denen Dean im gleichen Haus wohnt. Er redet mit ihnen, fotografiert sie, schaut mit ihnen Fernsehen. Könnte Sarah sprechen und sich bewegen, würde er die Puppe einer echten Frau vorziehen.Alles nur ein harmloses Hobby oder Ausdruck einer bedenklichen gesellschaftlichen Entwicklung, in der zwischenmenschliche Nähe und Kommunikation Angst statt Wohlbefinden auslösen? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.09.2018 arte
  • Folge 269 (28 Min.)
    Wer bei Funda ins Taxi steigt, der ist nicht selten überrascht. Die 43-jährige Istanbulerin ist eine Seltenheit in dieser männerdominierten Branche. Mit Hupkonzerten und waghalsigem Fahrstil quälen sich mehr als 20.000 Fahrer, oft rauchend und fluchend, durch den zähen Verkehr. Funda hingegen, eine von rund zehn Fahrerinnen, ist die Ruhe selbst. Sie störe der Verkehr kein bisschen, sagt sie. Im Auto fühle sie sich frei. Seit acht Jahren fährt sie, manchmal 24-Stunden am Stück. Pause macht sie nur, um zu beten oder um kurz die Augen zu schließen, ehe es weitergeht.
    Unter ihren männlichen Kollegen gilt sie nicht nur als besonders fleißig, sondern noch dazu als Schnellste, was ihre 13-jährige Tochter Melek nicht gerne hört. Sie sorgt sich um ihre Mutter, die sich seit dem Tod des Vaters um den Lebensunterhalt der Familie kümmert. Funda sagt, bislang habe sie noch keine allzu schlimmen Erfahrungen machen müssen, sie hoffe Überfälle oder ähnliches bleiben ihr erspart. All das hat Taxi-Fahrerin Figen schon erlebt. Einmal stach ihr ein Fahrgast ein Messer zwischen die Rippen, ein anderes Mal versuchte ein zugedröhnter Jugendlicher sie ausrauben.
    Dennoch fährt sie weiter, sie ist auf das Geld angewiesen. Denn auch Figen finanziert ihr Leben und das ihrer zwei Kinder selbst, allerdings leben die nicht bei ihr. Zu unstet sei ihr Leben, zu oft müsse sie nachts raus, sagt sie. Figen möchte deshalb mit dem Taxifahren aufhören, mittlerweile unterrichtet sie tagsüber als Fahrlehrerin. „Re:“ begleitet die beiden Frauen auf ihrer täglichen Fahrt durch die 18-Millionen-Metropole am Bosporus. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 05.09.2018 arte
  • Folge 270 (28 Min.)
    Ohne Bargeld in die Zukunft – die Schweden schreiten mutig voran. Björn Eriksson war einmal Leiter von Interpol, heute sammelt er die wackere Schar der Bargeld-Enthusiasten um sich, deren Kampf zurzeit verloren scheint. Denn die Regierung betreibt die Abschaffung des Bargelds konsequent: Wurden in Schweden 2010 noch 40 Prozent aller Einkäufe bar bezahlt, waren es 2016 nur noch 15 Prozent. Mit der App „Swish“ zahlen sie dort bereits per Handy: Die Spende in der Kirche, die Tageszeitung am Kiosk, das Almosen für den Obdachlosen. Schwedens Regierung glaubt an den Fortschritt durch den bargeldlosen Zahlungsverkehr: Sicherheit für Kunden, Bekämpfung der Geldwäsche und natürlich will sie mit Hilfe der E-Krone auch Steuersündern leichter auf die Spur kommen. Die Verteidiger des Bargelds aber pochen auf Schein und Münze – Bargeld verheißt ihnen Freiheit, auch heute noch. Die Pläne, es abzuschaffen, wecken bei vielen Menschen Angst und Misstrauen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 06.09.2018 arte
  • Folge 271 (28 Min.)
    Zehntausende Menschen aus der ganzen Ukraine sind in den Kiewer Sportpalast gekommen, um ihn zu erleben: Wladimir Muntjan. Er verspricht, mit der Kraft des Heiligen Geistes Krankheiten aller Art heilen zu können: „Beim Gebet sehe ich in gewissen Momenten ganz deutlich, ob ein Körperteil betroffen ist und welche Erkrankung vorliegt“, beschreibt der Prediger seine Gabe. „Genau das spreche ich im Gebet an. Und genau das wird in dem Moment auch geheilt.“ In seinen Gottesdiensten berichten Anhänger immer wieder von wundersamen Genesungen.
    Auch Tatjana Swynar war überzeugt von den heilenden Kräften des Predigers. Zehn Jahre lang war sie Mitglied seiner Gemeinde, die sich „Wosroschdenie“ nennt, übersetzt „Wiedergeburt“. Inzwischen ist die junge Frau jedoch eine der schärfsten Kritiker des selbst ernannten Heilers. Denn es sei ein Geschäft mit Hoffnungen. Sie selbst sei das beste Beispiel dafür: Ihre Familie habe die eigenen vier Wände verkauft, als Tatjanas Schwester schwer erkrankte, in dem Glauben, dass sie damit die Chancen auf Heilung erhöhe.
    Der Erlös ging an Mutjans Gemeinde. Tatjana ist ausgestiegen, will nun andere aufrütteln, denn sie sei kein Einzelfall: „Die Menschen sind müde von der Politik und dem schlechten Lebensniveau, von den ganzen schwierigen Umständen hier. Und Muntjan verspricht ihnen finanziellen Wohlstand, Wunderheilungen.“ Muntjan indes expandiert: Er ist längst dabei, mit seinen Wundern andere Länder Europas zu erobern. Bei ersten Auftritten in Deutschland hat er bereits eine beträchtliche Schar an neuen Anhängern um sich versammelt. Der Anfang ist gemacht. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 07.09.2018 arte
  • Folge 272 (28 Min.)
    Für ältere Menschen ist es meist sehr schwer, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen. Außerdem sind die Mieten inzwischen rasant gestiegen, so dass Senioren für eine kleinere Wohnung oft sogar mehr bezahlen müssten als für ihre jetzige große. An diesem Problem scheitern Johanna und Barkin aus Berlin. Sie suchen dringend einen Tauschpartner, weil ihre kleine Familie bald Zuwachs bekommt. Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, welche Unterstützung ist notwendig, damit ältere Menschen tatsächlich umziehen und so Wohnraum freimachen? Ein Rentnerehepaar aus Nürnberg macht diesen Schritt. „Re:“ beobachtet, wie es Abschied nimmt von seiner 4-Zimmer-Wohnung, in der es seine Kinder aufgezogen und den Großteil seines Lebens verbracht hat.
    In Deutschland gibt es viele Hürden, in Österreich dagegen ist das Recht auf Wohnungstausch im Mietgesetz verankert. Insbesondere für die Bewohner der berühmten Wiener Gemeindebauten ist der Tausch von einer größeren in eine kleinere Wohnung oder umgekehrt überhaupt kein Problem. Ein Programm, das sich an Senioren über 65 richtet, gleicht eventuelle Mietunterschiede aus. Erste Initiativen gibt es nun auch in Deutschland. In Berlin wird für die Bewohner der landeseigenen Wohnungsgesellschaften gerade eine Onlinetauschbörse eingerichtet. Rein rechnerisch könnte die deutsche Hauptstadt ihre Wohnungsprobleme nämlich auch ohne den Bau neuer Wohnungen lösen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 10.09.2018 arte

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