Folge 415

  • 1969 – Die Straße zum Brenner: Die Straße zum Brenner

    Folge 415
    Mit dem beginnenden Massentourismus fuhren und fahren bis heute Millionen von Menschen über den Brenner nach Italien. Diese einfachste Form der Alpenüberquerung nutzten bereits die alten Römer, aber erst mit dem Bau der Autobahn und der Europabrücke über das Wipptal in den Sechzigerjahren waren die Autofahrer davon befreit, sich auf der alten Brennerpassstraße hinter langsamen Lastwagen auf die Passhöhe quälen zu müssen. Curt Hanno Gutbrod blickte in seiner Dokumentation aus dem Jahr 1969 zurück auf die Geschichte dieses berühmten Passes und zeigt die Veränderungen auf, die der Bau der Autobahn mit sich brachte.
    Er begleitete mit der Kamera ein Münchner Ehepaar, das im Auto von Innsbruck aus zum Brenner hinauffährt. – Falls es jemand interessiert, es ist ein weißer Ford Kombi vom Typ P7a, also ein 17M oder 20M Turnier. – 1969 war zumindest an dem Tag, an dem die Dreharbeiten stattfanden, die Autobahn gähnend leer. Eigentlich unvorstellbar. Diese Autobahn endete übrigens auch am Brenner, weil damals auf italienischer Seite die Trasse bis Bozen und weiter nach Trient und Rovereto noch nicht fertiggestellt war. Man kann es sich heute gar nicht mehr vorstellen, aber damals galt dieses Stück Autobahn zwischen Innsbruck und Brenner nicht nur als technisches Wunderwerk und als Glanzleistung österreichischer Ingenieurskunst, sondern auch als schön, als ästhetisch.
    Dass sie durch eine der schönsten Alpenlandschaften überhaupt führt, ist allerdings bis
    heute unbestritten. Unbestritten ist auch, dass die Europabrücke mit ihren z. T. über 140 Meter hohen Pfeilern ein imposantes Bauwerk darstellt, das seit den Sechzigerjahren bei dessen Überquerung nicht nur den im Auto mitfahrenden Kindern ein wenig Furcht einflößt.
    Bis zu ihrer Eröffnung am 17. November 1963 mussten die Autofahrer die alte Brennerstraße benützen: von Innsbruck mitten durch die Ortschaften Matrei, Steinach und Gries bis zur Grenze am Brennerpass auf 1370 Meter über dem Meer. Dabei bescherten die Touristen den Gemeinden, durch die sie fuhren, zwar viel Abgas und Gestank aber auch einiges an Geld, das sie in Restaurants, Bars, Geschenkeläden usw. ausgaben. Ein Hotelier in Matrei erklärt dem Filmteam, dass die Pensionsgäste, auf die er anstatt des Geschäfts mit den Durchreisenden gehofft hatte, jedoch ausbleiben. Warum? Weil so gut wie alle Lastwagenfahrer die mautpflichtige Autobahn meiden und so die Pensionsgäste noch nicht einmal in der Nacht Ruhe vor dem Lärm der Lastwagen haben.
    (Inzwischen gibt es allerdings seit vielen Jahren ein Fahrverbot für LKW auf der alten Brennerstraße: Sie müssen, ob sie wollen oder nicht, auf der Autobahn fahren.) Und die Gemeinden an der alten Straße hinauf zum Brenner? Sie sind nicht verarmt, weil es immer noch genügend Touristen gibt, die sommers wie winters nicht nur durchs Wipptal eilen sondern dort auch ver-weilen, sprich Urlaub machen, denn den Lärm der Autobahn hört man durchaus nicht überall. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.07.2019ARD-alpha

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Mo 28.08.2023
15:25–15:55
15:25–
Sa 26.08.2023
23:25–23:55
23:25–
Fr 25.08.2023
21:40–22:10
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So 07.07.2019
02:35–03:00
02:35–
Sa 06.07.2019
21:00–21:25
21:00–
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