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Magisches Mittelmeer – Unter Delfinen
45 Min.Vor der französischen Südküste spielt sich unter Wasser ein Drama ab. Ein altes Tümmlerweibchen hat den Anschluss verloren. Als Älteste führte sie bislang ihre Gruppe, bestehend aus ihren Töchtern und Enkelinnen, an. Doch nun kann sie sich nicht mehr erinnern, wie sie in das Gewirr aus Fischernetzen geraten ist. Sie braucht dringend Luft zum Atmen und droht das Bewusstsein zu verlieren. Wird sie nach vielen erfolgreichen Jahren als Matriarchin nun in einem Fischernetz ersticken? Einem alten Flamingo in der Camargue ergeht es nicht besser.
Mit steifen Gelenken beherrscht er die Tanzschritte der Balz nicht mehr perfekt und gerät rasch an den Rand der Gesellschaft. Damit scheint sein Schicksal besiegelt. Etwa 4000 Kilometer weiter südöstlich, vor der wild zerklüfteten Küste Griechenlands, ist währenddessen der mehrfache Weltmeister im Freitauchen, Guillaume Néry, auf der Suche nach einem der seltensten Säugetiere der Welt: Mönchsrobben. Einst lebten sie im gesamten Mittelmeerraum, heute gibt es kaum noch 400 Exemplare.
Jahrhundertelang stellten die Menschen den vermeintlichen Konkurrenten nach, wollten an ihren Pelz und ihr Fett. Die wenigen überlebenden Mönchsrobben ziehen sich in einsame Felshöhlen zurück. Wissenschaftler haben darin ein Drama aufgezeichnet: Zwei Robbenmütter bringen zeitgleich Junge zur Welt, doch eines stirbt. Die beiden Mütter streiten sich seitdem fast unentwegt um das verbliebene Junge. Sobald es kann, nimmt das junge Männchen Reißaus und verschwindet spurlos.
Guillaume sucht überall nach ihm. Hat die junge Robbe überhaupt noch eine Chance, einen Platz zum Überleben zu finden? Kein anderes Meer ist so vom Menschen geprägt wie das Mittelmeer. Alljährlich erholen sich Abermillionen von Touristen an seinen Stränden. Hat die vielfältige Unterwasserwelt noch eine Chance? Guillaume Néry geht dieser Frage nach und taucht zu dem Wrack des Frachtschiffes „Donator“, das 1945 vor der französischen Riviera gesunken ist. Er findet sich in einem völlig neuen, farbenprächtigen Lebensraum wieder mit Gorgonienwäldern und unzähligen Fischen.
Es ist, als sei er in einem tropischen Korallenriff unterwegs. Die Geschichte zeigt: Das Meer und seine Geschöpfe sind erstaunlich widerstandsfähig. Aber wie lange werden sie dem Druck noch standhalten können? Die zweiteilige Serie „Magisches Mittelmeer“ zeigt das scheinbar so bekannte Meer aus der Perspektive seiner tierischen Bewohner, ihren Kampf ums Überleben und fängt gleichzeitig seine unvergleichliche Magie ein. (Text: WDR)Magisches Mittelmeer – Unter Pottwalen
45 Min.Das Mittelmeer ist wie kein anderes vom Menschen geprägt. Hier sind einst die ersten Kulturen entstanden, die ersten Seefahrer fuhren hinaus. Heutzutage durchkreuzt ein Drittel aller Frachtschiffe der Welt das kleine Meer. Alljährlich erholen sich Abermillionen von Touristen an seinen Stränden. Was geschieht mit einem jungen Pottwal, der plötzlich ohrenbetäubendem Lärm ausgesetzt ist? Wie findet eine Unechte Karettschildkröte ihren Weg von der Côte d’Azur nach Griechenland? Warum ist es für Thunfische so gefährlich, die Meerenge von Gibraltar zu passieren? Wie lange wird die Natur diesem Druck noch standhalten können? Die zweiteilige Serie „Magisches Mittelmeer“ zeigt das scheinbar so bekannte Meer aus der Perspektive seiner tierischen Bewohner, ihren Kampf ums Überleben und fängt gleichzeitig seine unvergleichliche Magie ein.
Vor der Südküste Frankreichs findet ein ungewöhnlicher Wettkampf statt: Der mehrfache Weltmeister im Freitauchen, Guillaume Néry, tritt gegen eine riesige Konkurrentin an: ein Pottwalweibchen, 15 Tonnen schwer und neun Meter lang.
Schnell ist klar, dass er keine Chance hat, diesen Wettbewerb zu gewinnen. Diese Wale sind zum Tieftauchen geboren. Sie können bis zu 3000 Meter tief und um die zwei Stunden lang tauchen und müssen die Taucherkrankheit nicht fürchten. Doch dieses Mal kehrt die Mutter schon bald von ihrer Jagd auf Tintenfische zurück. Ohrenbetäubender Lärm dringt bis in die Tiefe hinab. Sie hat Angst um ihr Kalb, das sie in der Obhut ihrer Schwestern gelassen hat.
Pottwale orientieren sich mithilfe von Klicklauten, anhand deren Echos sie sich ein Bild von ihrer Umgebung zeichnen. Das Junge könnte den Anschluss verlieren oder, schlimmer noch, das Bewusstsein. Ein Explorationsschiff nutzt Unterwasserschallkanonen, um nach Öl unter dem Meeresboden zu fahnden. Deren Schalldruck übersteigt 220 Dezibel. Damit gehören ihre Impulse zu den lautesten Geräuschen, die menschliche Technik erzeugen kann. Für Wale ein lebensbedrohendes Problem. Wie soll sich der junge Wal in einer so lauten Welt zurechtfinden? Für den Weg von der Südküste Frankreichs quer durch das Mittelmeer, vorbei an Korsika und durch die Straße von Messina bis hin zur Westküste der griechischen Peleponnes nutzt ein Unechtes Karettschildkrötenweibchen all seine Sinne.
Es erkennt wahrscheinlich die Gerüche und den Geschmack der Strömungen und Küstenregionen wieder. Und es besitzt noch eine erstaunliche Fähigkeit: ein feines Gespür für das Magnetfeld der Erde. Als wäre die Schildkröte mit einem GPS ausgestattet, weiß sie zu jedem Zeitpunkt genau, wo sie sich befindet.
Das mit 25 Jahren noch recht junge Weibchen will zu seinem Geburtsort zurück, um dort für die nächste Generation Schildkröten zu sorgen. Doch es begegnet einer wahren Plastikflut, die ihrer Lieblingsnahrung Quallen tückisch ähnelt. Und beinahe unentwegt rauschen Sportboote und Frachter an ihr vorbei. Wird es sein Ziel erreichen? Auch ein großer Trupp Thunfische will aus dem Atlantik zum Ort der Geburt zurück, zu den Balearen im westlichen Mittelmeer.
Dazu müssen die 300-Kilo-Kolosse die Straße von Gibraltar durchqueren. Doch nur rund die Hälfte erreicht ihr Ziel. Die anderen haben sich zu nah an Spaniens Küste gehalten und finden ihr Ende in einem riesigen Labyrinth aus Fischernetzen. Spanien zählt zu den bedeutendsten Thunfischfängern, Hauptabnehmer ist Japan. Der Blauflossenthun ist massiv überfischt und gilt als bedroht. Nach neueren wissenschaftlichen Studien leben im Mittelmeer und im Ostatlantik heute nur noch etwa sechs Prozent der ursprünglichen Bestände. (Text: WDR)Mississippi – Die große Flut
Der Mississippi ist ein Fluss der Superlative. Von der Quelle in Minnesota bis zu seinem Mündungsgebiet bei New Orleans legt der wasserreichste Fluss der USA fast 4.000 Kilometer zurück. (Text: BR Fernsehen)Mit allen Wassern gewaschen – Tricks und Finten der Fische
Schwimmen, Fressen oder Sich-verstecken – der Alltag der Fische scheint recht eintönig zu sein. Sigurd Tesche und sein Team widerlegen diese Vorstellung in grandiosen, mitreißenden Bildern. Da wird das Korallenriff zur Bühne für kleine und große Dramen, in denen keineswegs nur Stärke, Schnelligkeit oder Größe zählt. Im Gegenteil: Die Riffbewohner sind Meister im Taktieren, Tricksen und Täuschen. Nur so bewältigen sie ihren Alltag. Manche stülpen sich einen Schwamm über, um nicht erkannt zu werden.
Andere schaukeln wie Blätter in der Dünung oder erstarren zu leblosen Steinen. Und immer wieder gilt es, Entscheidungen zu treffen: Ein Drückerfisch bewacht seine Laichgrube; knurrend bedroht er jeden, der in die Nähe kommt. Aber was soll er tun, wenn eine Horde stachliger Seeigel anrückt …? Oder die berühmten Clownfische? Sie leben gut geschützt zwischen giftigen Anemonenarmen. Doch wenn die Anemone ihre Arme einzieht? Was dann? Der Alltag der Fische ist eine ständige Herausforderung.
Auch und gerade bei Nacht. Dann sind besonders trickreiche Jäger unterwegs: gut getarnte Rotfeuerfische zum Beispiel. Sie legen sich auf die Lauer – bewegungslos. Bis ein ahnungsloses Fischchen in die Nähe kommt. Im freien Wasser dagegen schließen sie sich zusammen und treiben als Jagdgeschwader die Beute vor sich her. Je nach Lage ein andere Taktik! Die Kameraleute haben nicht nur auf Geduld und Beobachtungsgabe gesetzt – sondern ebenso auf modernste Technik. Mit Spezialleuchten und Filtern holten sie ein Phänomen ans Licht, das so noch niemand gesehen hat: Da erstrahlt unerwartet ein Feuerwerk in Rot! Korallen fluoreszieren.
Krebse leuchten. Und Grundeln bekommen rote Augenringe. Höhepunkt ist aber zweifellos ein „Feuer speiender Vulkan“ – ein Naturschauspiel, das sich als Akt der Fortpflanzung entpuppt: Eine Anemone stößt ihre Keimzellen aus. Wozu das rote Leuchten? Wem könnte es nützen? Ein geheimnisvolles, bislang ungeklärtes Phänomen. Seiner Schönheit tut es keinen Abbruch.
Im Riff demonstriert die Natur die ganze Bandbreite ihrer Phantasie. Doch das ist nicht alles: Auch Fische sind mitunter kreativ; können Einfälle haben und eigene Ideen entwickeln. Zum Beispiel Zackenbarsche. Manchmal suchen sie Muränen auf und „überreden“ sie zu einer gemeinsamen Jagdpartie – ein erfolgreiches Unternehmen, bei dem jeder seine Stärken einbringt. Bis vor kurzem wurden derartige Kooperationen noch als Taucherlatein abgetan. Ganz ähnlich die Täuschungskünste von Tintenfischen.
Erst jetzt kommen die fast unglaublichen Tricks der Riesensepien ans Licht: Manche Männchen, die zu klein geraten sind, verkleiden sich als Weibchen – sie nehmen deren Färbung und Haltung an. So erschleichen sie sich, ohne den Verdacht der überlegenen Rivalen zu wecken, ein Stelldichein samt Paarung. Nicht immer sind die Schwachen die Dummen! So manche der dokumentierten Verhaltensweisen dürften dem Zuschauer vertraut, geradezu menschlich vorkommen. Doch mit seinem letzten Tauchgang führt uns das Tesche-Team vor Augen, wie fremd und rätselhaft die Meeresbewohner trotz allem bleiben: Da gleiten mächtige Tigerhaie über die Kameras hinweg.
Ohne Hast. Friedlich und majestätisch. Doch dann geraten sie zusehends in Erregung. Steigern sich schließlich hinein in eine gefährliche, rauschhafte Massenattacke. Haiforscher und Kameraleute verlassen überstürzt das Wasser. Die Reaktion der Haie hat sie völlig überrascht. Dem Zuschauer bleibt nur eine Gänsehaut – und das respektvolle Staunen vor dieser grandiosen Unterwasserwelt. (Text: WDR)Mit dem Frühling durch Europa (1) – Vom Mittelmeer in die Alpen
Die filmische Reise geht auf Erkundung durch das frühlingshafte Europa. Der Trip startet in Spaniens Mitte, führt über den Atlantik ans Mittelmeer und vom Süden Frankreichs bis hoch in die Alpen. (Text: WDR)Mit dem Frühling durch Europa (2): Von den Alpen ans Polarmeer
45 Min.Was kann mehr verführen, als nach langen grauen Monaten mit dem Frühling einen ganzen Kontinent zu durchqueren? Über 5.000 km erstreckt sich Europa von Süd nach Nord und so verschieden die Landschaften auf diesem Weg sind, so unterschiedlich zeigt sich auch der Frühling. Im zweiten Teil führt die Frühlingsreise von den Alpen bis ans Polarmeer. Die raue Schönheit des Bergfrühlings in den Alpen steht im Gegensatz zu den Blumenlandschaften Deutschlands. Hier müssen Grasfrösche riesige Schneefelder überwinden, dort versinken die Streuobstwiesen Süddeutschlands im Blütenrausch. Weiter geht es Richtung Norden: die Ostsee, die raue Küste Norwegens, aber auch Tundra und Taiga bieten jede Menge Entdeckungen.
Kampfläufer in prächtigen Federkleidern stellen sich zur Schau, aber auch Murmeltiere, Wildschweine, tanzende Kraniche, Rentiere. Papageientaucher und Bären. In jeder Region präsentiert sich der Frühling anders: mal herb, mal lieblich, aber immer faszinierend. 4 Jahre Drehzeit, 20 Drehreisen und 120.000 Kilometer, schönste Frühlingstage, aber auch wochenlanges graues, nasskaltes Wetter mussten die Filmemacher überstehen. Nicht immer war es leicht, die charakteristischen Tiere der einzelnen Regionen mit ihrem Verhalten vor die Kamera zu bekommen, doch die große Tugend der Tierfilmer heißt Geduld – und so sind viele neue Aufnahmen gelungen, immer mit dem Ziel, den Frühling mit seinen vielen Facetten eindrucksvoll festzuhalten. (Text: WDR)Mitternachtssonne und Polarnacht – Skandinaviens wilder Norden
90 Min.Der Film entführt uns in die wunderbare Welt Skandinaviens nördlich des Polarkreises. Im Sommer geht hier die Sonne kaum unter, im Winter jedoch beherrschen Dunkelheit und Kälte das Land. Der radikale Gegensatz stellt die Natur vor große Herausforderungen. Doch Tiere und Pflanzen kommen erstaunlich gut damit zurecht, denn sie besitzen außergewöhnliche Fähigkeiten, um unter solch extremen Verhältnissen zu überleben. Nach der Schneeschmelze im Frühling explodiert das Leben und es gibt Nahrung im Überfluss. Doch der Sommer ist kurz und es bleibt nur wenig Zeit eine neue Generation durch zu bringen.
Rund um die Uhr geht es nun ums Wachsen, Fressen, Füttern, Jagen. Zugvögel, Rentiere, Bären und Adler können nun aus dem Vollen schöpfen. Aber es ist nicht alles friedlich. Unter der Dauersonne ist Schlaf Mangelware. Nicht nur wegen der Myriaden Moskitos. Raubtiere sind ebenfalls rund um die Uhr unterwegs und sind eine ständige Bedrohung. Hektik und Stress beherrschen das Leben im Nahrungsparadies. Der Herbst schüttet dann nochmal sein Füllhorn aus, bevor der harte Winter kommt. Aber auch darauf sind Pflanzen und Tiere vorbereitet: Pflanzen verändern ihren Stoffwechsel oder verstecken sich unter der Schneedecke, um nicht zu erfrieren.
Manche Tiere blühen richtig auf, wie der Eisbär, andere halten Winterruhe, wie die Braunbären oder wandern zu Tausenden zu ihren Winterweiden, wie die Rentiere. Rentieraugen verändern sich, so dass sie selbst im Dämmerlicht gut sehen können. Erstaunliche Anpassungen schützen die Tiere selbst bei minus 40 Grad und helfen ihnen, auch mit magerer Kost durch den Winter zu kommen. Trotz bester Ausstattung schaffen es nicht alle über den lebensfeindlichen Winter. Ein Kadaver ist jedoch für Raben, Adler, Vielfraß und Wölfe ein Festmahl.
Während das Landesinnere in Kälte und Schnee erstarrt, ist es an der Küste erstaunlich mild. Der Golfstrom hält vor Norwegen auch im Winter das Meer eisfrei – Ein nahrungsreiches Refugium für Seevögel und Jagdgebiet für Schwertwale. Doch die Polarnacht bringt nicht nur Finsternis, Kälte und Gefahr. Wenn in dunkeln Nächten tanzende Nordlichter den Himmel erhellen, wirkt die Polarnacht ihren ganz eigenen Zauber – bis die Helligkeit zurückkommt und der Kreislauf von Neuem beginnt. Tödliche Gefahr und Leben im Überfluss liegen eng beieinander im Reich der Mitternachtssonne und der Polarnacht in Skandinaviens wildem Norden. (Text: WDR)Mythos Nil (1): Im Land der tausend Quellen
Der Nil macht eine abenteuerliche Reise. Die Geschichte des Flusses erzählt von großen Seen, Stromschnellen und Wasserfällen, von Sümpfen und den letzten ungezähmten Landschaften Afrikas. Der Nil ist der einzige Strom, der ohne zu versickern eine ganze Wüste durchfließt. Es ist die größte Wüste der Erde, die Sahara. Und an den Ufern des Flusses entstand eine der ersten und bedeutendsten Hochkulturen der Menschheit: das Reich der Pharaonen. Im Alten Ägypten war es keine Frage, woher der Nil kommt. Er war einfach ein Geschenk der Götter.
Doch bereits in der Römerzeit machte man sich auf die Suche nach den Quellen dieses einzigartigen Stroms. Seit Forscher Ende des 19. Jahrhunderts die am weitesten von der Mündung entfernte Quelle fast 1.000 Kilometer südlich des Victoriasees entdeckten, steht fest, dass der Nil der längste Fluss der Erde ist. Die erste Folge des Zweiteilers über den Nil beginnt im Quellgebiet. Ein Fluss von einer derartigen Größe hat zwangsläufig viele Quellen. Was bereits den Römern als Mondberge bekannt war, heißt heute Ruwenzori, das drittgrößte Gebirge Afrikas mit Gipfeln über 5.000 Meter Höhe.
Sämtliches Wasser, das an den Berghängen abregnet, fließt in den Nil. Auf seinem Weg passiert es traumhafte Landschaften, in denen Erika-Heidekräuter baumhoch werden und Lobelien meterhohe Blütenstände haben, und das, obwohl nur ein einziges Tier im Ruwenzori in der Lage ist, sie auch zu befruchten. Weiter südlich ist der Nyungwe Nationalpark, der größte zusammenhängende Bergwald Ost- und Zentralafrikas.
Von Meerkatzen und Mantelaffen bis hin zu Riesenameisen findet man hier eine Vielfalt seltener Tier- und Pflanzenarten. Wasser gibt es hier das ganze Jahr über reichlich. Es sammelt sich schließlich im größten See Afrikas, dem Victoriasee. Er war berühmt für seine Artenvielfalt. Dann wurde dort jedoch, um die Fangquoten der Fischer zu steigern, eine besondere Fischart ausgesetzt. Diese vermehrte sich explosionsartig und hat inzwischen fast alle anderen Fischvorkommen im See ausgerottet. Das ist nur eines von vielen Problemen im Land der 1.000 Quellen. (Text: ARD-alpha)Mythos Nil (2): Über Stromschnellen in die Wüste
Die Reise des Nil ist eine abenteuerliche Geschichte. Sie erzählt von großen Seen, Stromschnellen und Wasserfällen, von Sümpfen und den letzten ungezähmten Landschaften Afrikas. Der Nil ist der einzige Strom, der ohne zu versickern eine ganze Wüste durchfließt .Es ist die größte Wüste der Erde – die Sahara. Und an seinen Ufern entstand eine der ersten und bedeutendsten Hochkulturen der Menschheit – das Reich der Pharaonen. Auf seiner langen Reise macht der Nil viele Veränderungen durch. Im Südsudan scheint der Fluss plötzlich zu verschwinden. Er teilt sich in zahllose kleine Wasserarme und bildet Afrikas größtes Sumpfgebiet – den Sudd.
Aber auch hier haben sich Tiere den außergewöhnlichen Lebensbedingungen angepasst. Neben seltenen Vogelarten gibt es große Antilopenherden, die – je nach Wasserstand – in andere Gebiete ziehen und Teil werden an einer der größten Tierwanderungen Afrikas. Für den weiteren Verlauf des Nils ist das Simien Gebirge mit seinen über 4.500 Meter hohen Gipfeln in Äthiopien besonders wichtig. Ein Paradies für Greifvögel. Das Wasser, das dort abregnet, sammelt sich im Tanasee, aus dem der größte Nebenfluss des Nil entspringt – der Blaue Nil.Ohne ihn würde der Nil auf dem Weg zur Mündung austrocknen.
Zuerst ist er ein flacher Strom. Dann aber fällt er über eine 400 Meter breite Felskante in die Tiefe. Tis Abay heißt dieser zweitgrößte Wasserfall Afrikas – der „Rauch des Blauen Nil“. Weiter geht der Weg durch bis zu zwölfhundert Meter tiefe Schluchten. Hier ist die Heimat der seltenen äthiopischen Steinböcke. Aber auch Dscheladas, eine Pavianart, leben in den Felswänden und auf den darüber liegenden Plateaus. Und nicht zuletzt: – der äthiopische Wolf. In Khartum schließlich, der Millionenmetropole und Hauptstadt des Sudan, vereint sich der Blaue mit dem Weißen Nil zum eigentlichen Nil-Fluss.
Heute hat er keine weiteren großen Zuflüsse mehr. Auf dem Weg Richtung Norden passiert man aber die Stelle, an der einst der Gelbe Nil mündete. Er entsprang 1.000 Kilometer weiter westlich im Ennedi Plateau und ist vor rund 6.000 Jahren ausgetrocknet. Doch bis heute gibt es dort – inmitten der Wüste – unterirdische Wasserreservoire und damit Trinkwasser. Nicht nur die Kamele der Karawanen nutzen es. Auf dem Ennedi Plateau leben Vögel, Fische und sogar – Krokodile, eine Art, die im übrigen Afrika längst ausgestorben ist.
Als letztes Land auf seiner Reise führt der Weg des Nil nach Ägypten. Seit Errichtung des Assuan Staudamms ist der Fluss hier gezähmt. Kreuzfahrtschiffe und Feluken fahren entlang der historischen Stätten des Landes. Auch die Tierwelt erinnert an vergangene Zeiten. Die berühmt-berüchtigte Uräus-Schlange, mit der einst Cleopatra Selbstmord beging, ist bis heute im Nildelta zu Hause. Dort teilt sich der Nil in verschiede Flussarme und fließt Richtung Mittelmeer. In Damietta schließlich beendet er seine Reise, verlässt das Reich der Pharaonen und mündet ins Meer. (Text: WDR)Natur am Königssee
45 Min.Im äußersten Südosten Deutschlands erhebt sich der Watzmann als höchster Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Zu seinen Füßen liegt der Königssee; der bayerische Fjord, in dem sich die steilen Bergflanken nahtlos in die Tiefe fortsetzen. Kalt und klar liegt er da, eingebettet in eine blauweiße Bilderbuchlandschaft. Der fast 200 Meter tiefe Königssee liegt in einem geologisch sehr alten Grabenbruch. Er hat mehr als 500 Mio. Kubikmeter Inhalt – in Trinkwasserqualität. Der sieben Kilometer lange „Bayerische Fjord“ hat viele kleine Zuflüsse. Manche kommen mitten aus dem Fels gesprungen.
Je nachdem zu welcher Jahreszeit man den Königssee und die umliegenden Berge besucht, trifft man auf ganz unterschiedliche Bewohner. Artenvielfalt am Königssee: Alpentiere, wie der Steinadler, leben hier. Der „König der Lüfte“ war in den Bayerischen Alpen ausgerottet. Heute gibt es wieder fast 50 Brutpaare. Einige von ihnen haben ihr Revier in den Steilwänden um den Königssee. Dass der Steinbock zur angestammten Tierwelt der Berge um den Königssee gehört, wurde lange bezweifelt. Bis Knochenfunde vor wenigen Jahren bewiesen, dass er hier seit jeher heimisch war. Heute durchstreifen etwa 200 Steinböcke die Gipfel um den Königssee.
Der Alpensalamander ist der Liebhaber miserablen Wetters schlechthin. Er kommt meist erst spät in der Nacht aus seinem Versteck, weil dann die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Nur bei Regen und dichtem Nebel geht er auch tagsüber auf Wanderschaft. Die größte heimische Orchidee, die versteckt in den Wäldern am Königssee wächst, hat Riesenblüten, bietet aber keinen Nektar. Die Frauenschuh-Orchidee gedeiht hier so prächtig, weil in den Wäldern am Königssee Bedingungen herrschen, wie in einem Urwald. Alles dreht sich ums Licht.
Die steilen Bergflanken und der felsige Boden haben zur Folge, dass der Wald offen und von Sonnenlicht durchflutet ist. Die Bäume stehen locker verstreut beieinander, dazwischen jede Menge Totholz. In solch lichten Wäldern herrscht Artenvielfalt. 900 Höhenmeter oberhalb des Königssees liegt noch ein See. An seinen Ufern spielen Murmeltiere, an den nahen Felswänden brüten seltene Mauerläufer und in den eisigen Höhen darüber ziehen Gänsegeier ihre Kreise. Der kleine Grünsee, aus dem die Unterwasserkameras erstmals Bilder mitgebracht haben, liegt in einem Kessel.
Ein Abfluss ist weit und breit nicht zu sehen. Aber dennoch bleibt der Wasserstand immer annähernd gleich. Der Gebirgssee entwässert unterirdisch mitten in das felsige Innere der Berge. Auf seiner Reise von mehreren Kilometern durch die Salzgrabenhöhle staut sich das Wasser in glasklaren, teils unerforschten Höhlenseen. Nach einer Reise von sechs Stunden kommt das Grünseewasser schließlich, 900 Meter tiefer, aus dem Fels heraus und strebt die letzten Meter sprudelnd dem Königssee zu. „Natur am Königssee“ ist ein Kaleidoskop besonderer Geschichten von Über- und Unterwasser vor der atemberaubenden Kulisse der Berchtesgadener Alpen. (Text: WDR)Naturerbe Österreich – Die Herausforderungen
45 Min.Wie wird in den Nationalparks mit eingeschleppten invasiven Arten, den sogenannten Neophyten, umgegangen? Welche Erfolgsgeschichten gibt es zu berichten? Die Nationalparks in Österreich haben den gemeinsamen Zweck, das österreichische Naturerbe zu bewahren. Diese Aufgabe geht mit einigen Herausforderungen einher, wobei auch immer wieder große und kleine Erfolge gefeiert werden können. So gelang es auf dem Gebiet des Nationalparks Hohe Tauern, die davor ausgerotteten Steinböcke und Bartgeier wieder anzusiedeln.
Im Nationalpark Gesäuse ist zu beobachten, dass Lawinen keinesfalls der „kalte Tod“ sind, sondern einen der artenreichsten Lebensräume schaffen. Mit gezielter Beweidung durch weiße Esel und Rinder lassen sich die aus Kasachstan eingeschleppten Ölweiden in Zaum halten – das erfährt man im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel. Wie man mit dem so gefürchteten Borkenkäfer in einem Schutzgebiet umgehen kann, zeigt sich im Nationalpark Kalkalpen. Nach einigen Stationen in Österreichs Nationalparks wird schließlich das Wildnisgebiet Sulzbachtäler im Nationalpark Hohe Tauern gezeigt.
Dort bleibt die Natur buchstäblich unberührt – frei von jeglichen Eingriffen des Menschen. In der zweiten Folge der Dokumentation „Naturerbe Österreich“ werden die Herausforderungen in den Nationalparks im Kampf um den Erhalt des Naturerbes dargestellt. Vor allem der Klima-Aspekt wird hier thematisiert. Jedoch kommt es auch immer wieder zu Erfolgserlebnissen, die ebenfalls in der Folge aufgezeigt werden. (Text: WDR)Naturerbe Österreich – Von den Anfängen
45 Min.Erfolgsgeschichten aus dem Tierreich sind der rote Faden der Mini-Serie „Naturerbe Österreich“. So geht es beispielsweise um die Wiederansiedlung von Steinbock und Bartgeier oder die Rückkehr von Wildkatze und Kranich. Auch größere Umwälzungen, wie die Wiederanbindung von Nebenarmen an die Donau, sind Thema der Dokumentation. Die Entstehungsgeschichte der Nationalparks sowie die Herausforderungen und Errungenschaften, die mit dem Erhalt der unberührten Natur Österreichs einhergehen, werden anhand opulenter Bilder veranschaulicht.
Vom Großglockner mit seinen sturmumtosten Gipfeln bis zur Auenlandschaft der Donau – die Naturwunder in Österreichs Nationalparks sind Thema dieser Dokumentation. Der Großglockner befindet sich im größten und ältesten Nationalpark Hohe Tauern im Westen des Landes. Die Auenlandschaft im Nationalpark Donau-Auen ist die größte, weitgehend intakte Auenlandschaft Mitteleuropas. Der Nationalpark Gesäuse sticht aufgrund seiner imposanten Felsformationen hervor, wohingegen tiefe Wälder die Besonderheit des Nationalparks Kalkalpen darstellen.
Er lüftet sein Geheimnis um die älteste Buche, die schon vor Christoph Kolumbus’ Entdeckung Amerikas keimte. Außerdem wurden hier im Schatten der Wälder die Luchse wieder angesiedelt. Doch wie sind diese unberührten Naturschutzgebiete überhaupt entstanden? Die Nationalparks heute sind maßgeblich geprägt von den Visionen und dem zivilen Ungehorsam einiger Pioniere. Man erinnere sich beispielsweise an die Besetzung der Stopfenreuther Au im Konflikt um das Kraftwerk Hainburg oder die Proteste der Bevölkerung gegen die Errichtung eines Kanonenschießplatzes im Reichraminger Hintergebirge.
In der ersten Folge der zweiteiligen Dokumentation „Naturerbe Österreich“ wird die Einzigartigkeit der österreichischen Nationalparks veranschaulicht. Eindrucksvolles Bildmaterial bringt die Schönheit der unberührten Natur in der Landschaft Österreichs zum Ausdruck. Außerdem wird von den Anfängen der Nationalparks und ihrer Entstehungsgeschichte erzählt. (Text: WDR)Natur im Alpenvorland
45 Min.Erst aus der Luft wird deutlich, wie die Gletscher der Eiszeit die heutige Landschaft geprägt haben. Im Dreieck von Ammersee, Murnauer Moos und den Osterseen leben heute zahlreiche seltene, geschützte und in Deutschland nicht alltägliche Arten. Sie haben in ehemaligen Gletscherseen, Hochmooren und Wildbächen ihre Heimat gefunden. Auch der seltene und scheue Waldrapp, der lange als Fabeltier galt, ist inzwischen in sein angestammtes Gebiet zurückgekehrt. Der Film begleitet Eisvögel, Wasseramseln, Rohrdommeln und viele andere Tiere durch die Jahreszeiten im bayerischen Oberland.
In den Auwäldern der Ammer lebt der Eisvogel und jagt zwischen den Kiesbänken des naturbelassenen Flusses nach Fischen. Nie gesehene Aufnahmen in Superzeitlupe geben Einblick in die erstaunlichen Jagdtechniken und die besondere Anpassungsfähigkeit dieses „fliegenden Juwels“. Die Reise durchs Alpenvorland führt weiter zu den Osterseen südlich des Starnberger Sees. Ihre kreisrunde Form geht auf Eisblöcke zurück, die von den Gletschern zurückblieben.
Meist gibt es keine sichtbaren Zu- oder Abflüsse, und doch stehen die Seen unterirdisch mit anderen Gewässern in Verbindung. Einige besitzen so klares Wasser, dass es möglich ist, den Grund in neun Meter Tiefe zu sehen. Hier leben Rohrweihe, Zwergdommel und Drosselrohrsänger. Das Murnauer Moos schließlich ist das größte zusammenhängende Moorgebiet Mitteleuropas. Der See, ein Relikt des Loisachgletschers, wandelte sich im Laufe der Jahrtausende zum Moor.
Es bildet ein Refugium für mehrere tausend Tierarten, aber auch seltene Orchideen und Moorbirken wachsen hier. Besonders im Herbst streifen einzelne Rothirsche durch das Buschwerk. Zahlreiche Luftaufnahmen und Landschaftsbilder, dazu verblüffende Zeitrafferaufnahmen und Superzeitlupen führen den Zuschauer durchs Alpenvorland: Kreisrunde, kleine Seen, weite Moore und ursprüngliche Flusstäler, gerahmt von weißen Gipfeln in der Ferne. Die Eiszeit hat hier ein einmaliges Erbe hinterlassen – eine Landschaft, echt bayerisch eben. (Text: WDR)Naturwunder Nordalaska – Ein Paradies in Gefahr
45 Min.Fast 80.000 Quadratkilometer unberührte Wildnis umfasst das Arctic National Wildlife Refuge im Norden Alaskas. Damit ist es das größte Naturschutzgebiet der USA. Die mächtige Brookskette durchzieht den Süden Alaskas mit Gipfeln von über 2.500 Metern Höhe, der ebene Norden grenzt an die eisige Beaufortsee. In den vielfältigen Landschaften finden Wölfe, Eisbären, Grizzlys, Moschusochsen, Karibus und Steinadler Lebensraum. Seit Jahrtausenden wandern die trächtigen Karibukühe im Frühjahr aus ihren Winterquartieren, der Taiga am Fuße der Brookskette, in die Tundra der Küstenebene, um dort ihre Kälber zur Welt zu bringen.
Auch Millionen Zugvögel ziehen hier ihre Küken auf oder legen im Herbst auf ihrer Wanderung nach Süden einen Zwischenstopp ein. Im Winter beziehen dort Eisbärenmütter mit ihren Jungen Quartier, während die urtümlichen wind und kälteresistenten Moschusochsen das ganze Jahr über hier leben. Leider lagern auch riesige Mengen Erdöl unter der Küstenebene, deswegen schwebt das arktische Naturparadies in großer Gefahr. Denn 2017 erteilte die US-amerikanische Regierung die Bohrgenehmigung mitten im Naturschutzgebiet.
Wird das Vorhaben nicht noch abgewendet, werden die Herden viele ihrer uralten Wanderrouten verlieren. Und nicht nur die Karibus, alle Tiere, vom Eisbär bis zum Moschusochsen, geraten durch den Bau von Ölinfrastrukturen in Gefahr, sei es durch Ölverschmutzung oder störende menschliche Aktivitäten. Für diese Naturdokumentation war Filmemacher Florian Schulz fünf Jahre lang immer wieder in der extremen Natur Nordalaskas unterwegs. Er begleitete die Karibus auf ihrer langen und gefahrvollen Wanderung ans Nordpolarmeer.
Magische Cineflexluftaufnahmen zeigen, wie die riesigen Herden im Frühjahr und am Ende des Sommers das schwierige Gebirgsterrain überwinden und sie dabei von Wölfen und Grizzlys verfolgt und angegriffen werden. Faszinierende Bilder der farbenfrohen arktischen Tundra und ihres überbordenden Lebens, aber auch bedrückende Aufnahmen von gestrandeten Eisbären, denen der Lebensraum immer mehr unter den Pranken fortschmilzt, rufen ins Bewusstsein, wie verletzlich die Arktis ist und wie sehr sie den Schutz des Menschen bedarf. (Text: WDR)Naturwunder Pantanal – Brasiliens geheimnisvolle Wildnis
45 Min.Pantanal ist brasilianisch und bedeutet Sumpf. So schlicht der Name, so spektakulär ist das größte Feuchtgebiet der Erde im Herzen von Südamerika. Diese Millionen Jahre alte Landschaft umfasst eine Fläche von der Größe Großbritanniens und ist eine Arche Noah für Jaguare, Riesenotter, Hyazintharas, Ameisenbären und viele andere charismatische und andernorts bedrohte Tiere und Pflanzen. Doch warum ist das so? Erstmalig wird dieses Geheimnis gelüftet. Bis in die 1970er Jahre wurden viele Tierarten bis an den Rand der Ausrottung gebracht.
Doch umfangreiche Schutzmaßnahmen ermöglichten ein unglaubliches Comeback. So kann man heute große Familien von Riesenottern durch die Flüsse jagen sehen. In den Steilufern ziehen sie ihre Jungen groß. Kaimane, Verwandte des Alligators wurden einst millionenfach wegen ihrer Haut getötet. Heute sind sie überall im Pantanal zu beobachten. Die größten Papageien der Welt waren fast verschwunden. Heute leben 90 Prozent aller Hyazintharas der Welt im Pantanal. Mit ihnen über 400 weitere Vogelarten. Seitdem die Jagd auf die Jaguare verboten wurde, liegen die Könige der Wildnis wieder zahlreich auf der Lauer.
Die Dynamik von Hochwasser und Trockenzeit schafft ein einzigartiges Mosaik aus Flüssen, Seen, Sümpfen, Galeriewäldern und Cerrados, savannenähnliche Landschaften. Mitten drin und weit verstreut liegen die Fazendas, Farmen auf denen traditionelle Rinderzucht betrieben wird. Die Herden weiden inmitten der ursprünglichen Landschaft. Kein Wald wird für sie abgeholzt. Mensch und Natur haben hier Frieden geschlossen. Stück für Stück erfährt der Zuschauer, warum die Welt im Pantanal noch weitgehend in Ordnung ist, aber auch wodurch dieses Naturparadies bedroht ist.
2020 erlebte das Pantanal die schrecklichste Katastrophe der jüngeren Geschichte. Zehn Monate fraßen sich Feuer durch das Sumpfgebiet. Fast ein Drittel der gesamten Fläche wurde vernichtet. Verheerend für Wildtiere und auch die Menschen, die dort leben. Die Ursache war hier, anders als im Amazonas, der fehlende Regen. Drei Meter Wasser fehlten. Die oberen Bodenschichten blieben trocken. Mitten in der Hochwassersaison brannte der Sumpf.
Die ersten Regenschauer im November löschten die Feuer. Bleibt die Regenzeit wieder ungewöhnlich trocken, wird sich das Pantanal auf dramatische Weise ändern. Auch in dieser Wildnis werden die Folgen des Klimawandels mit jedem Jahr sichtbarer. Aber auch intensive Viehwirtschaft auf gerodeten Flächen am Rande des Schutzgebietes ist eine deutliche Bedrohung. Noch kann sich das Pantanal dank seiner Artenvielfalt und diversen Landschaften selbst regenerieren. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir jetzt handeln. (Text: WDR)Neues aus der Hai-Society
Ihre Namen sind so extravagant wie ihre Lebensweisen: Pyjamahai, Teppichhai oder Epaulettenhai. Sie gehören zu den Mitgliedern der Hai-Society, die die Öffentlichkeit meiden. Einige wurden erst kürzlich entdeckt. Durch ihre heimliche Lebensweise haben sie sich bisher unseren Blicken entzogen. Außer den allseits bekannten eleganten Hochseejägern gibt es auch bodenbewohnende Haie, meist bizarre Lebenswesen. Aufnahmen von absolutem Seltenheitswert zeigen, wie sie leben und lieben, wie trickreich sie jagen und welche besonderen Strategien sie entwickelt haben. Vom indonesischen Archipel Raja Ampat über das Kap der Guten Hoffnung bis zu den Bahamas führt die Reise um den halben Globus zu den Heimlichtuern der Haie.
Dabei dokumentieren die Kameras watschelnde Epaulettenhaie, enttarnen „unsichtbare“ Teppichhaie und beweisen Strahlenschäden bei Ammenhaien des Bikini-Atolls. Vor der kalifornischen Insel Catalina beobachten die Taucher die monströsen Tischsitten von Engelhaien und in den Gewässern der Bahamas treffen sie auf eine Hai-Flüsterin, die ihre bissigen Probanden auf sensationelle Weise in Trance streichelt. Nur der Einsatz neuester Unterwasser-Kameras hat dem renommierten Unterwasserfilmer Sigurd Tesche und seinem Team diesen spektakulären Vorstoß ins Reich der unbekannten Haie ermöglicht. Es hat sich gelohnt. (Text: WDR)Die Nordfriesischen Inseln – Im Griff der Naturgewalten
45 Min.Wenn eine Sturmflut die Nordsee zum Toben bringt, trifft sie besonders Sylt mit voller Wucht. Die Westküste der Insel verliert im Durchschnitt pro Jahr 1 Millionen Kubikmeter Sand. Doch nicht nur Sturmfluten verändern die Nordfriesischen Inseln immer wieder. Die zunehmende Erwärmung der Nordsee sorgt für eine „Globalisierung unter Wasser“. Zudem verändern Ebbe und Flut den Lebensraum vieler Tiere dramatisch. Die Nordfriesischen Inseln sind geprägt von einer Dynamik, die deutschlandweit einzigartig ist. Sylt, Föhr, Amrum, Pellworm und Nordstrand liegen vor der Westküste Schleswig-Holsteins im nordfriesischen Wattenmeer.
Anders als die Ostfriesischen Inseln sind sie unterschiedlich aufgebaut, beherbergen andere Tiere und kämpfen mit verschiedenen Problemen. Für alle ein Problem ist der menschliche Einfluss. Auf Föhr hat landwirtschaftliche Nutzung nahezu sämtliche Brutmöglichkeiten für Vögel zerstört. Amrum dagegen hat sich zur Vogelinsel Nummer 1 entwickelt, denn die Insel hat ausgedehnte Naturschutzflächen. Zudem hat sie keine Verbindung zum Festland – im Gegensatz zu Sylt, wo der Hindenburgdamm einen bequemen Zuwanderungsweg für Füchse und andere Raubtiere bietet. Auch das Wattenmeer steht vor großen Veränderungen. Der Anstieg des Meeresspiegels könnte Bereiche dauerhaft überfluten, es droht praktisch zu „ertrinken“.
Auch wird das Wasser immer wärmer, und begünstigt damit eine Zuwanderung von fremden Arten. Dadurch entstehen völlig neue Lebensgemeinschaften, bringt Gewinner aber auch Verlierer hervor. Beständigkeit ist den tierischen und menschlichen Bewohnern der Nordfriesischen Inseln ein Fremdwort. Welche Tiere leben erfolgreich im Griff der Naturgewalten, welche drohen den Kampf gegen die Folgen der Veränderungen zu verlieren? Der Film entdeckt ungewöhnliche Symbiosen und neue „Wohngemeinschaften“; zeigt Probleme, aber auch Chancen für den Erhalt der Tier- und Inselwelt auf. (Text: WDR)Die Nordsee – Unser Meer
Die Nordsee steht für Sturmfluten, weite Wattlandschaften, hohe Dünen und schroffe Küsten: Sie ist eine der wichtigsten Drehscheiben des Vogelzugs. Ihre Strände locken zu jeder Jahreszeit nicht nur Urlauber sondern auch zahllose Robben an. Das größte Meer vor unserer Haustür ist äußerst vielgestaltig und überraschend unbekannt, seine abwechslungsreiche Unterwasserwelt oft schwer zugänglich und erschließt sich dem Hobbytaucher kaum. In über 2.000 Drehtagen unter und über Wasser sammelten die Teams selten Gefilmtes und viel Spektakuläres: Vor der Kreideküste von Dover etwa tauchen an wenigen Tagen im Jahr die bis zu sieben Meter langen Riesenhaie auf, die zweitgrößten Fische der Meere.
In den Fjorden von Norwegen lauern die noch selteneren Grönlandhaie. Sie werden uralt und ziehen meist erblindet ihre Bahnen durch die eiskalte Tiefsee. In der Holländischen Oosterschelde finden sich jedes Frühjahr mächtige Tintenfische zur Paarung und zum Laichen ein. Auch die Deutsche Nordsee hat viel zu bieten: Vor Sylt trifft man auf Schweinswale mit ihren Jungen, die kleinsten aller Wale. Sie werden meist mit Delphinen verwechselt und sind extrem schwer zu filmen. Am Strand von Helgoland kommt es an wenigen Tagen im Jahr zu spektakulären Kämpfen von Kegelrobben. Nicht zuletzt: Das Wattenmeer. Es gehört zu den produktivsten Lebensräumen der Erde.
Im Frühjahr und Herbst sorgen Zugvogelmassen für atemberaubende Flugschauspiele über der Nordsee, dem Meer vor unserer Haustür – wie wir es so noch nie gesehen haben. Zum Einsatz kommt modernste Technik: HD-Highspeedkameras machen aus dem Flug der Basstölpel einen optischen Hochgenuss, aufwändige Unterwasser-Kameras zeigen anrührende Bilder von Kegelrobben und Seehunden, kämpfende Hummer oder auch den merkwürdigen Eishai, der in den Tiefen der nördlichsten Fjorde Norwegens lebt. Traumhafte Flugaufnahmen – gedreht mit aufwändiger Cineflex-Technik – aller Küsten und herausragender Landschaften rund um die Nordsee, vervollständigen das Bild. (Text: WDR)Norwegen – Zwischen Fjorden und Fjells
45 Min.Norwegens Fjorde und Fjells gehören zum Spektakulärsten was Europas Natur zu bieten hat. Im Frühjahr ziehen Rentierherden aus den Tälern auf die Hochebenen, um dort den Sommer zu verbringen. Auf über 1.000 Meter Höhe im Bereich des Dovrefjells leben auch kleine Herden von Moschusochsen. Die urtümlichen Wesen sind überraschenderweise mit Ziegen verwandt. Sie bringen in der kargen Landschaft ihren Nachwuchs zur Welt, genauso wie die massigen Elche. Norwegen ist auch das Land der Gletscher. Der Jostedalsbreen ist mit 100 Kilometer Länge und einer Eisdicke von bis zu 500 Metern der größte unter den gefrorenen Riesen. Noch berühmter sind sicher die Fjorde. Bis zu 200 Kilometer ziehen sie sich von der Atlantikküste ins Land hinein, manche sind über 1.000 Meter tief. Sie sind Relikte der Eiszeit, als gewaltige Gletscher Täler ausfrästen und selbst härtestes Gestein zermalmten. (Text: WDR)NRW – Land der Talsperren
45 Min.In Sachen Talsperren ist Nordrhein-Westfalen absoluter Weltmeister. Hier findet man so viele Stauseen auf engem Raum wie sonst nirgendwo auf der Welt. Sie dienen nicht nur als Trinkwasserreservoirs, sondern bieten darüber hinaus auch zahlreiche Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten. Viele der künstlichen Seen haben sich zu wahren Naturparadiesen entwickelt. Obwohl Talsperren vom Menschen geprägte Lebensräume sind, haben sie für Tiere und Pflanzen viel zu bieten. Der Möhnesee zum Beispiel gilt als eines der wichtigsten Brut- und Rückzugsgebiete für Wasservögel in Nordrhein-Westfalen. Die Stauseen zeigen ein Mosaik unterschiedlichster Lebensräume.
Die enge Nachbarschaft von Brachflächen, Feuchtgebieten, Nadel- und Laubwälder bewirkt, dass von der Libelle bis zum Hochwild und von der wilden Narzisse bis zur Heinbuche hier alles prächtig gedeiht. Nordrheinwestfalens Stauseen mit ihren geografischen Eigenheiten bieten grandiose Kulissen für das Beobachten seltener Tier- und Pflanzenarten, unter denen viele gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Spezies wie Eisvogel und Schwarzstorch zu sehen sind. Neben ausgewählten naturnahen Talsperren im Bergischen-Land und Sauerland fliegt die Kamera ganz im Westen der Republik über die Stauseen der Eifel.
Über den Rursee, der wegen seiner atemberaubenden Landschaft zurecht als „Amazonas der Eifel“ bezeichnet wird. Sechzig Jahre lang gehörten die Wälder rund um den Urftsee zu einem englisch/belgischen Truppenübungsplatz. Diese lange Phase der „Ruhe“ ermöglichte es der Natur sich ungestört zu entfalten. Heute bildet die Urft-Talsperre das Herzstück des Nationalparks Eifel. Uhu, Rotmilan, Biber, Wildkatze und Luchs sind nur einige Arten, die hier Rückzugsorte und Lebensräume gefunden haben. Filmemacher Rolf J. Möltgen dokumentiert aus der Luft, von Land und unter Wasser die reizvollsten Lebensräume von Nordrhein-Westfalens Talsperren. (Text: WDR)Das Oder-Delta – Grenzenlose Wildnis an der Ostsee
45 Min.Zwischen Deutschland und Polen liegt hinter den weißen Ostseestränden die grenzenlose Wildnis des Oderdeltas. Der Weg zum Meer ist durch die Inseln Usedom und Wollin versperrt, die Oder und mehrere andere Flüsse münden in einem Haff. Es ist umgeben von weiten Schilf- und Grasebenen, unverbauten Ufern und ursprünglichen Wäldern. Auf polnischer Seite ist genug Platz für große Herden wilder Konik-Pferde und Wisente. Es herrscht Einigkeit darüber, dass die Natur unberührt und ursprünglich bleiben soll. Große Bereiche wurden in den vergangenen 25 Jahren der Natur zurückgegeben.
Dadurch ist ein überschwemmter Wald zu einer bizarren Wasserwunderwelt geworden. Auf den knorrigen Resten der mächtigen Eichen haben Seeadler ihre tonnenschweren Horste so dicht beieinander gebaut wie sonst nirgends. Im gesamten Delta gibt es mehr als 200 Paare der majestätischen Greifvögel. Dank des Fischreichtums ist das Oderdelta zu einem Seeadler-Hotspot geworden. Das ist einmalig in Europa. An den ruhigen Ufern im Schilf findet sich an einigen Stellen alle 100 Meter eine Biberburg.
Sie sind hier wegen der schwankenden Wasserstände besonders hoch. Die genaue Zahl der Biber ist nicht bekannt, doch es sind ungewöhnlich viele. Die beiden Gruppen des östlichen schwarzen Bibers und des westlichen braunen Bibers treffen hier aufeinander und bilden sogar gemeinsame Familien. Christoph Hauschild sind einmalige Einblicke in die innere Architektur einer Biberburg gelungen, die die konstante Bautätigkeit der geschickten Nager dokumentieren. Ein Grund für die große Biberpopulation ist das Moorschutzprogramm von Mecklenburg-Vorpommern.
Auf über 25.000 Hektar kann nun wieder Moor entstehen. Es ist das größte Renaturierungprojekt für Moore in Europa. Die grenzenlose Wildnis am Oderdelta zieht auch andere seltene Tierarten an. Das erste Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern zieht hier seit Jahren erfolgreich seine Welpen groß. Seltene Aufnahmen aus dem Familienleben der Wölfe in freier Wildbahn konnte Christoph Hauschild machen. Er konnte erstmals filmen, wie ein neu hinzugekommener Rüde die Jungen des Vorgängers „adoptiert“.
Im Jahrhundertsommer 2018 trockneten flache Wasserstellen des Oderdeltas nahezu aus. Fische waren leichte Beute, über 250 Seeadler versammelten sich und blieben über Wochen im Anklamer Stadtbruch zum großen Fressen. Ein Naturschauspiel, das spektakulärer nicht sein könnte. Das Oderdelta ist ein Refugium für selten gewordene Arten. Hier finden sie genügend Ruhe und Raum zum Leben. Eine grenzenlose Wildnis zwischen Polen und Deutschland, die es auch in Zukunft zu schützen gilt.“ (Text: WDR)Orang-Utans – zurück in die Wildnis (Orangutans: the Great Ape Escape)
Auf Borneo wird der Lebensraum für Orang-Utans immer kleiner. Ihre Heimat wird für Palmplantagen zerstört. Orang-Utan-Babys, deren Mütter von Wilderern getötet wurden, werden in einer Rettungsstation liebevoll aufgezogen. Hier wird es aber immer enger. Das Ziel ist, dass alle Waisen irgendwann in die Wildnis zurückkehren und frei leben können. Leonora und ihre Gefährten sind Waisen, ihre Mütter wurden von Wilderern getötet, ihre Heimat für Palmplantagen zerstört. Ihre Rettung war die Borneo Orang-Utan Survival Foundation. In Nyaru Menteng, der größten Station der Stiftung in der Nähe von Palangka Raya, wurden sie liebevoll großgezogen. Die Gründerin der Station, die Dänin Lone Drøscher Nielsen, und ihre rund 200 größtenteils einheimischen Mitarbeiter setzen sich für ein gemeinsames Ziel ein: dass alle Waisen irgendwann in die Wildnis zurückkehren. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Di. 19.05.2015 WDR Die Ostfriesischen Inseln – Geboren aus Sand
45 Min.Wie eine Perlenkette reihen sich die ostfriesischen Inseln vor der niedersächsischen Festlandküste auf, inmitten des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer. Zu den 7 bewohnten Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge kommen noch 3 Unbewohnte. Als Barriereinseln brechen sie die Wucht der Nordsee bevor sie auf das Festland trifft und spielen so eine wichtige Rolle im Küstenschutz. Doch noch wichtiger sind sie für die Tierwelt. Viele seltene und bedrohte Arten finden auf den Ostfriesischen Inseln ihre letzten Rückzugsgebiete.
Geschaffen wurden die Inseln allein durch das Zusammenspiel von Wind, Strömungen und Gezeiten. Sie sind buchstäblich aus Sand geboren. Heute hat jede Insel ihren eigenen Charakter, anders als die Nordfriesischen Inseln gleichen sie sich landschaftlich jedoch sehr: lange Strände, ausgedehnte Dünenlandschaften und weitläufige Salzwiesen. In jedem dieser Lebensräume zeigt der Film winzige Kreaturen, mutige Kämpfer wie die Sandregenpfeifer, die in vorderster Linie am Strand brüten, und überraschende Besucher, wie den Igel, der vom Festland auf die Inseln kam.
Sie alle leben im Wandel der Gezeiten. Die Inseln gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Naturschutz hat hier oberste Priorität. Und das spürt vor allem die Tierwelt. So finden rund 1.500 gefährdete Tierarten eine Zuflucht. Vor allem für Vögel sind sie ein Paradies: Ob als Zugvogel im Frühjahr und Herbst, oder als Brutvogel – sie alle schätzen die Ursprünglichkeit und Ruhe der oft sogar autofreien Inseln, den Schutz vor Raubtieren, und das reiche Nahrungsangebot des Wattenmeeres. Doch ein Leben auf den Ostfriesischen Inseln erfordert auch Anpassungsfähigkeit.
Denn das Wattenmeer verändert ständig sein Gesicht. Dafür sorgen die Kräfte von Ebbe und Flut. Material, das an einer Stelle weggeschwemmt wird, lagert sich an anderer Stelle wieder ab. So entwickeln sich Dünen und Strände, Schlickwatt, Sandwatt, Priele oder Salzwiesen – unterschiedliche Lebensräume, die alle miteinander verbunden sind und jeweils ganz spezielle Lebensgemeinschaften beherbergen. Lebensgemeinschaften, die sich immer wieder neu sortieren müssen. Denn das einzig Konstante auf den Ostfriesischen Inseln ist der Wandel. (Text: WDR)Ostfriesland – sieben Inseln und ein Meer
45 Min.Ostfriesenwitze kennt jeder. Kaum ein Landstrich Deutschlands ist so klischeebehaftet wie Ostfriesland. Seine Bewohner gelten als verschrobene, schweigsame Teetrinker, das Land als rau und spröde. Ostfriesland, die Halbinsel zwischen Jade und Ems ist tatsächlich etwas Besonderes, ein eigenwilliger Landstrich mit vielen Gesichtern. Seit jeher haben die Friesen dem Meer und den Mooren Land abgerungen. Eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft ist so entstanden. Sie ist bis heute Heimat von Fischern und Bauern. In einem der typischen Gulfhöfe versorgt Bauer Gerdes seine Tiere. Filmemacher Ernst Sasse folgt ihm und dem Leben auf dem Bauernhof.
Er zeichnet ein liebevolles Portrait nicht nur von den Bauern, sondern auch von Blaufärbern, Fischern oder Müllern. In Ostfriesland werden alte Traditionen bis heute gepflegt. Eine weitere Besonderheit: Auf der riesigen Halbinsel gibt es noch ursprüngliche Wildnis. Im Wattenmeer mit seinen vorgelagerten sieben Inseln, die sich wie eine Perlenkette vor der Küste aufreihen oder auch im Binnenland mit den stillen Mooren und Heiden. Kaum ein anderes Gebiet Europas ist so vogelreich. Die ostfriesische Küste ist Rastplatz und Überwinterungsgebiet von zahllosen Zugvögeln.
Nordische Gänse und Watvögel ziehen im Herbst Richtung Wattenmeer oder lassen sich auf den fetten Weiden der Marschen nieder. Im Frühjahr beginnt das Brutgeschäft der heimischen Vögel. Brandseeschwalben, Austernfischer und Löffler nisten in Kolonien im Schutz der Dünen. Auf den vorgelagerten Sandbänken bekommen die Seehunde Nachwuchs. Naturfilmer Ernst Sasse zeichnet ein stimmungsvolles wie einfühlsames Portrait der Halbinsel im Nordwesten Niedersachsens, ein Portrait einer reichen Landschaft und ihrer besonderen Menschen und Tiere. (Text: WDR)Ostseeparadies Rügen
Die Ostseeinsel Rügen zählt zu den beliebtesten Reisezielen Deutschlands – ein magischer Ort, der seit Jahrhunderten Maler und Schriftsteller inspiriert hat. Die markanten Kreidefelsen mit ihren schroffen Zacken wurden durch Caspar David Friedrich weltberühmt. Dichte Buchenwälder, durch die das Blau des Meeres schimmert, zeichnen den Nationalpark Jasmund aus. Der Nonnensee im Zentrum der Insel wurde erst nach der Wende wiedergeboren, abgestorbene Bäume inmitten der Wasserfläche zeugen von seiner Nutzung als Viehweide.
Die Feuersteinfelder im Nordosten schließlich bieten einen bizarren und kargen Anblick mit einer ganz eigenen Tier- und Pflanzenwelt. Rügen ist nicht nur Touristenmagnet, es ist bis heute ein einzigartiges Naturparadies – Rastplatz für Zehntausende von Kranichen, Lebensraum für Damhirsche, Dachse, Marderhunde und den seltenen Seeadler. Rügens Geschichte ist eine Geschichte des Wandels: Gigantische Gletscher formten vor mehr als 10.000 Jahren in der letzten Eiszeit die Insel. Mit der Ankunft des Menschen verwandelte sich die Landschaft.
Die Siedler holzten Wälder ab, legten Felder und Wiesen an und brachten neue Tiere mit. Der Seebäder-Tourismus brachte die größte Veränderung für die Natur Rügens. Jeden Sommer wälzen sich jetzt lange Blechlawinen durch die engen Alleen auf dem Weg zu den kilometerlangen Sandstränden. Wer hingegen noch ein Stückchen ursprüngliches Rügen sehen will, muss auf die kleine Insel Vilm fahren – einst abgeschottetes Feriendomizil der DDR-Elite, kann man hier einen der letzten Urwälder Deutschlands bestaunen. (Text: WDR)
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