2025 (Folge 3434–3457)
Sendung vom 28.02.2025
Folge 3434 (58 Min.)Die Astrophysikerin Françoise Combes vermittelt einen Einblick ins Universum Françoise Combes, Präsidentin der Akademie der Wissenschaften für die Jahre 2025 und 2026, beschäftigt sich in ihren Forschungsarbeiten mit der „Entstehung und Entwicklung von Galaxien“ im Universum. Sie wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen für wissenschaftliche Forschung geehrt, u. a. erhielt sie als sechste Frau der Geschichte die Goldmedaille des CNRS, die insgesamt 67 Männern verliehen wurde. Die Astrophysikerin ist der Auffassung, dass es auch außerhalb der Erde Leben gibt oder gab, da es ihrer Meinung nach höchst unwahrscheinlich sei, dass es im Universum nur einen Planeten gebe, der wie die Erde die Bedingungen für die Entstehung einer Form von Leben erfülle.
Dennoch räumt sie ein, wenn Leben gefunden würde, werde es wahrscheinlich sehr weit von uns entfernt und möglicherweise bereits ausgestorben sein. Die Akademie der Wissenschaften hat eine Erklärung veröffentlicht, in der sie sich besorgt über die Auswirkungen der Politik der neuen Trump-Regierung auf die öffentliche Forschung in den USA äußert. Bedeutet der Wahlsieg der Konservativen in Deutschland einen Neuanfang für das deutsch-französische Paar? Das Bündnis CDU/CSU hat am 23. Februar mit 28,6 % der Stimmen die Bundestagswahlen gewonnen.
Die AfD erreichte mit ihrer Spitzenkandidatin Alice Weidel ein historisches Ergebnis von 20,8 % und wurde zur zweitstärksten politischen Kraft des Landes. Gegen Ende des kurzen Wahlkampfs hatte die rechtspopulistische Partei die Unterstützung des amerikanischen Milliardärs Elon Musk erhalten. Friedrich Merz hat als künftiger deutscher Bundeskanzler nun die Aufgabe eine Regierungskoalition mit den Sozialdemokraten zu bilden, die mit nur 16,4 % der Stimmen zu den großen Verlierern der Wahl gehören.
Die Koalitionsverhandlungen könnten jedoch lange dauern. Ein weiteres dringendes Thema ist die Krise des deutsch-französischen Paares. Militärische Hilfe für die Ukraine, Festlegung der strategischen Autonomie der EU oder das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Ländern: Emmanuel Macron und der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz waren sich in vielen Fragen uneinig, was die Beziehung zwischen den beiden wichtigen europäischen Partnern geschwächt hat.
Emmanuel Macron gratulierte dem CDU-Chef auf X mit folgenden Worten: „Wir sind mehr denn je entschlossen, gemeinsam Großes für Frankreich und Deutschland zu leisten und auf ein starkes und souveränes Europa hinzuarbeiten.“ Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit anlässlich eines neuen Weltrekords des größten Käsefondues im Jura von der Geschichte des Käse-Gerichts; und Marjorie Adelson berichtet über einen Embryonen-Vertausch bei einer künstlichen Befruchtung, der dazu führte, dass eine 38-jährige Amerikanerin ihr Baby fünf Monate nach der Geburt „zurückgeben“ musste … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 28.02.2025 arte Sendung vom 01.03.2025
Folge 3435 (58 Min.)Ein französisch-afghanischer Journalist im Land der Mullahs und Taliban Mortaza Behboudi wurde 1994 in Kabul geboren und floh im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern vor dem Taliban-Regime in den Iran. Zum Studium kehrte er nach Afghanistan zurück und begann anschließend, als Journalist zu arbeiten. Doch als er zum Thema Opiummarkt recherchierte, erhielt er Morddrohungen und musste seine Heimat erneut verlassen. 2015 kam er nach Frankreich und ist seit 2020 französischer Staatsbürger. Mit seiner Arbeit will er jenen eine Stimme geben, die unterdrückt werden.
Sein jüngstes Buch mit dem Titel Femme, vie, liberté. Un reporter infiltré au cœur de la révolte iranienne (Frau, Leben, Freiheit. Ein Reporter im Herzen der iranischen Revolte) hat er gemeinsam mit Marine Courtade verfasst und ist im Verlag Les Éditions du Rocher erschienen. Darin befasst er sich mit der beispiellosen Revolte nach dem Tod von Mahsa Amini, die drei Tage nach ihrer Verhaftung durch die iranische Sittenpolizei starb. Der Reporter und unabhängige Regisseur will den „im Verborgenen agierenden Aktivistinnen“ als Sprachrohr dienen, seiner Meinung nach handelt es sich um unglaublich mutige Frauen, die für ihre Rechte kämpfen, neue Wege gehen und neue Formen des Widerstands entwickeln.
Europa, die Ukraine, China oder die Amerikaner: Wer kann Donald Trump die Stirn bieten? Emmanuel Macron wurde am 24. Februar im Weißen Haus zu seinem ersten Staatsbesuch seit dem Amtsantritt Donald Trumps erwartet. Während sich die Beziehungen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin zu verbessern scheinen, reiste der französische Staatspräsident nach Washington, um seinen Amtskollegen davon zu überzeugen, die Ukraine nicht im Stich zu lassen.
Gleichzeitig stimmten die USA im UN-Sicherheitsrat gegen eine von der Ukraine und ihren europäischen Verbündeten eingebrachte Resolution, die von Russland den „sofortigen, vollständigen und bedingungslosen Rückzug aller seiner Streitkräfte aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet“ forderte – eine Premiere seit Beginn des Konflikts. Die Vereinigten Staaten haben hierbei mit Russland, Ungarn und Nordkorea gestimmt.
Wer scheint derzeit in der Lage zu sein, sich Donald Trump zu widersetzen? China, die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, hat bereits angekündigt, dass es sich nicht von den 10 %-Zöllen beeindrucken lassen wird, die Washington ihm auferlegen will. Peking hat mit einer Reihe gezielter Maßnahmen reagiert, angefangen mit der Einleitung einer kartellrechtlichen Untersuchung gegen Google. Wenn externe Kräfte nicht in der Lage sind, ihm die Stirn zu bieten, bleibt die Frage, ob vielleicht das amerikanische Volk dazu in der Lage ist.
Obwohl eine Mehrheit der Wähler für den republikanischen Präsidenten gestimmt hat, hat seine Politik auch viele Gegner. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit anlässlich der Eröffnung der 61. Landwirtschaftsmesse am 22. Februar von der Geschichte der berühmten Pariser Veranstaltung; Marjorie Adelson berichtet über den Versuch des amerikanischen Geräteturners Frederick Richard, die für die Wettbewerbe geltende Kleidervorschrift eines hautengen Anzugs für Männer zu ändern. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 01.03.2025 arte Sendung vom 03.03.2025
Folge 3436 (58 Min.)Deutsche TV-Premiere Mo. 03.03.2025 arte Sendung vom 04.03.2025
Folge 3437 (58 Min.)Vom Tsunami 2004 bis zu den Anschlägen von 2015 – die Arbeit eines Kriminaltechnikers So schnell wie möglich am Tatort zu sein, um möglichst viele Indizien zu sammeln und die Opfer zu identifizieren: Dies gehörte viele Jahre lang zur Arbeit des Polizisten Gilles Reix. Im Laufe seiner beruflichen Laufbahn hat er alle großen Tragödien unserer Zeit miterlebt – vom Tsunami in Südostasien im Dezember 2004 bis zu den Anschlägen auf Charlie Hebdo im Januar 2015. Am 13. November 2015 war Gilles Reix als Zuschauer beim Freundschaftsspiel zwischen Frankreich und Deutschland im Fußballstadion Stade de France, in dessen Umgebung ebenfalls Bomben explodierten.
Ihm wurde damals die Aufgabe übertragen, die Arbeit der Kriminaltechniker bei den schlimmsten Terroranschlägen auf französischem Boden zu koordinieren. Von seinen Erfahrungen erzählt der mittlerweile pensionierte Polizist in einem Buch mit dem Titel Parmi les morts. Les enquêtes de l’extraordinaire (Unter den Toten. Ermittlungen unter außergewöhnlichen Umständen), das im Mareuil-Verlag erschienen ist. Seltene Erden – das neue Eldorado im Zentrum geopolitischer Spannungen? Neuerdings zeigt Donald Trump ein großes Interesse an Seltenen Erden.
Der US-Präsident hat seinen ukrainischen Amtskollegen zur Unterzeichnung eines Abkommens gedrängt, das den USA im Gegenzug für die militärische Unterstützung des Landes den Zugang Seltenen Erden in der Ukraine ermöglicht. Insgesamt fordert er Bodenschätze im Wert von umgerechnet 500 Milliarden Dollar. Das Abkommen soll am Freitag, den 28. Februar, während des Besuchs Wolodymyr Selenskyjs in Washington unterzeichnet werden. Bei den Seltenen Erden handelt es sich streng genommen nicht um Erden, sondern eine Gruppe von 17 Metallen, die in mehreren Ländern der Welt vorkommen.
Ihre Seltenheit ist auf ihre geringe Konzentration zurückzuführen, die die Gewinnung großer Materialmengen erfordert, was ausgesprochen kostenintensiv sein kann. Auch die Umweltauswirkungen sind erheblich, da für die Gewinnung viel Wasser, Energie und Chemikalien benötigt werden. Trotz dieser Schwierigkeiten sind sie in der heutigen Industrie unverzichtbar. Benötigt werden die Metalle unter anderem für Windkraftanlagen, Motoren von Elektroautos, Handys und Computerbildschirme. Mit einem Anteil von 70 % der weltweiten Produktion Seltener Erden ist China heute Marktführer auf diesem Gebiet.
Durch das Abkommen mit der Ukraine will Donald Trump die USA wieder zum führenden Anbieter machen, eine Position, die sie in der Vergangenheit lange Zeit innehatten. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit anlässlich der César- und Oscar-Nominierung des Films Flow von der Geschichte des Animationsfilms; und Marjorie Adelson berichtet über eine neuen Fund in Dänemark, wo Archäologen eine prähistorische Stätte entdeckt haben, die auf das Ende der Jungsteinzeit vor etwa 4000 Jahren datiert wird. Die kreisförmige Struktur erinnert an die berühmte Kultstätte Stonehenge in England. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 04.03.2025 arte Sendung vom 05.03.2025
Folge 3438 (58 Min.)Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: 25-Prozent-Zölle auf europäische Produkte: Ist Trump noch unser Verbündeter? Donald Trump hat in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar angekündigt, europäische Produkte in Kürze mit einer Steuer von 25 % belegen zu wollen. Er begründete seine Entscheidung mit folgender Kritik: „Die Europäische Union wurde gegründet, um den Vereinigten Staaten zu schaden. Das war das Ziel und sie haben es erreicht.“ Die Handelsbilanz zwischen den USA und Europa weist einen deutlichen Überschuss auf (rund 230 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr), insbesondere dank der Ausfuhr von pharmazeutischen, chemischen und landwirtschaftlichen Produkten sowie europäischen Autos.
Durch die neuen Zölle würden diese Exporte gefährdet, da die Produkte für den amerikanischen Verbraucher dann erheblich teurer wären. Die Europäische Union werde es den Amerikanern gleichtun, wenn diese die Erhöhung der Zölle beibehielten, warnte hingegen der französische Wirtschaftsminister Éric Lombard. Wie weit wird der Machtkampf zwischen Frankreich und Algerien gehen? Nach der Sitzung des interministeriellen Ausschusses zur Kontrolle der Einwanderung hat Premierminister François Bayrou Algerien ein Ultimatum gestellt und das Land zur Rücknahme algerischer Staatsangehöriger aufgefordert, die in Frankreich auf einer „Dringlichkeitsliste“ aufgeführt sind und bereits einen Ausreisebescheid erhalten haben.
Bayrou drohte damit, die zwischen den beiden Ländern geschlossenen Migrationsabkommen in Frage zu stellen, insbesondere das Abkommen von 1968, das Algeriern die langfristige Niederlassung in Frankreich erleichtert.
Dieser Beschluss erfolgt vier Tage nach einem Messerangriff in Mulhouse, bei dem ein Mann getötet und fünf weitere verletzt wurden. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen ausreisepflichtigen algerischen Staatsbürger. Die algerischen Behörden sollen seine Rückkehr zehn Mal verhindert haben. In den vergangenen Monaten haben sich die Spannungen zwischen den beiden Ländern mit der Verhaftung und Inhaftierung des Schriftstellers Boualem Sansal durch die algerischen Behörden sowie der Anerkennung des marokkanischen Hoheitsanspruchs auf die Westsahara durch Frankreich verschärft.
Im Laufe der Sendung empfangen wir den Regisseur, Schauspieler und seit 2021 Leiter der Opéra national de Lyon, Richard Brunel. Er stellt uns das Projekt „Camion-Opéra“ vor: Es handelt sich um eine Art Opernhaus auf Rädern, das durch die Region Auvergne-Rhône-Alpes tourt, um ein größeres Publikum zu erreichen. Gezeigt wird ein eigens für diesen Anlass geschaffenes Spektakel „Le sang du glacier“ zum Thema der globalen Erwärmung. Die Aufführungen werden mit ermäßigten Eintrittspreisen angeboten und sollen nach Angaben Brunels die Kunstform Oper für ein neues Publikum erschließen.
Ursprünglich war Jordan Bardella als Redner zur CPAC – einer Konferenz der Rechts-Konservativen aus aller Welt in Washington – eingeladen, doch nachdem der ehemalige Berater Donald Trumps, Steve Bannon, auf derselben Konferenz einen Hitlergruß ausgeführt hatte, entschied er sich, seine Teilnahme abzusagen, wofür er von Bannon heftig kritisiert wurde. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten. Trotz der Einstellung der Ermittlungen gegen den ehemaligen nationalen Sekretär der Partei Europe Écologie Les Verts, Julien Bayou, wegen Mobbing und Ausnutzung von Schwäche, spaltet der Fall die grüne Partei weiterhin.
Die Abgeordnete Sandrine Rousseau ist der Ansicht, dass die Justiz nach eigenen Kriterien entscheide, die politische Frage hinsichtlich des ehemaligen Parteikollegen, gegen den bereits zwei interne Ermittlungen eingeleitet wurden, jedoch offen bleibe. Paola Puerari berichtet. Die Schiedsgerichtsinstitutionen, z. B. die Schiedsrichter der professionellen Fußballliga, die Regulierungsbehörde für audiovisuelle und digitale Kommunikation (Arcom) und das französische Amt für Biodiversität, das zur Überwachung, Erhaltung, Verwaltung und Wiederherstellung der Biodiversität beiträgt, sind in Frankreich heftig umstritten.
Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die Gedenkfeier in Israel anlässlich des Trauerzugs für drei israelische Hamas-Geiseln, die in der Gefangenschaft gestorben sind, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 05.03.2025 arte Sendung vom 06.03.2025
Folge 3439 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 06.03.2025 arte Sendung vom 07.03.2025
Folge 3440 (58 Min.)Leben, Liebe, Tod: Alles nur eine Frage der Moleküle Der Chemiker Marcel Hibert erklärt anhand von Apéricubes, Zahnstochern und Oliven an einem Mojito, wie wir Menschen lediglich aus einer Masse von Molekülen bestehen. In seinem jüngsten im Tana-Verlag erschienenen Buch „La vie, l’amour, la mort. Le grand coït moléculaire“, will er beweisen, dass das Leben durch sieben Milliarden Milliarden Atome und 270 Millionen Milliarden Milliarden Moleküle (davon 90 % Wassermoleküle) erklärbar ist, aus denen unser Körper besteht. Außerdem versucht er, das Rätsel der Liebe zu lösen.
Gibt es eine wissenschaftliche Erklärung für die Liebe zwischen zwei Menschen? Marcel Hibert erwähnt eine Theorie, nach der der Mensch seinen Partner aufgrund von Unterschieden beim genetischen Erbe auswählt. Liebe sei mit Begehren gleichzusetzen, und Begehren entspreche bei Platon einem Mangel, fragt sich nur woran? Marcel Hibert stellt die Hypothese auf, dieser Mangel gehe auf einen Entzug von Oxytocin und Endorphinen zurück, die unser Gehirn als Säugling geprägt hätten. Clash Trump-Selenskyj: Muss Europa nun auf die Hilfe der Amerikaner verzichten? Der Krieg in der Ukraine steht an einem wichtigen Wendepunkt.
Die europäischen Staats- und Regierungschefs trafen sich am 2. März in London, während die Vereinigten Staaten ihre historischen Verbündeten nach und nach im Stich zu lassen scheinen. Dieses Treffen folgt auf die beispiellose Begegnung zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem US-Präsidenten Donald Trump sowie seinem Vizepräsidenten J. D. Vance, bei der es vor den Kameras der Welt zu einem historischen Schlagabtausch kam. „Sie spielen mit dem Leben von Millionen von Menschen.
Sie spielen mit dem Dritten Weltkrieg. [ …] Was Sie tun, ist sehr respektlos gegenüber dem Land, das Sie unterstützt hat“, ermahnte Donald Trump seinen ukrainischen Amtskollegen im Oval Office des Weißen Hauses. Nach diesem Streit bekräftigten viele europäische Länder ihre Unterstützung für die Ukraine. „Es gibt einen Aggressor: Russland. Es gibt ein angegriffenes Volk: die Ukraine. Wir alle haben richtig gehandelt, als wir der Ukraine geholfen und Sanktionen gegen Russland verhängt haben“, erinnerte Emmanuel Macron auf X. Die im Lancaster House versammelten Europäer versuchen nun, sich auf einen Friedensplan zu einigen.
Bei der Eröffnung des Treffens sprach der britische Premierminister Keir Starmer von einem „einzigartigen Moment für die Sicherheit Europas“. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der Zerstörung von Kunstgegenständen, nachdem im Musée des Beaux-Arts von Besançon eine 2000-jährige Statue von einer Reinigungskraft versehentlich zerbrochen wurde; und Marjorie Adelson berichtet über die wachsende Beliebtheit der Antarktis. Der früher Wissenschaftlern und Abenteurern vorbehaltene Kontinent zieht immer mehr Reisende an, was der lokalen Tierwelt schadet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 07.03.2025 arte Sendung vom 08.03.2025
Folge 3441 (46 Min.)Die Philosophin Dominique Méda will die Arbeitswelt verbessern Während ökologische Fragen heute in den Hintergrund gedrängt werden, der Wohlfahrtsstaat durch Haushaltskürzungen geschwächt und sein Prinzip in Frage gestellt wird, verteidigt Dominique Méda weiterhin ein Modell, das auf Zusammenarbeit und Lebensqualität basiert, ganz im Sinne des ehemaligen nationalen Widerstandsrats (Conseil national de la résistance). Die Philosophin und Soziologin ist für ihre Analysen zum Thema Arbeit bekannt, ihre hohe Bedeutung in unserer Gesellschaft, die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und deren Folgen in Bezug auf den sozialen Zusammenhalt und die politische Radikalisierung im rechtsextremen Lager.
Dominique Méda schlägt einen neuen Umgang mit der Arbeit vor, um besser auf die großen Herausforderungen der Gegenwart reagieren zu können. Im Flammarion-Verlag veröffentlicht sie unter dem Titel „Une société désirable. Comment prendre soin du monde“ (Eine erstrebenswerte Gesellschaft. Wie wir uns um die Welt kümmern können) eine Sammlung ihrer für den Radiosender France Culture aufgezeichneten Beiträge.
Annäherung zwischen Washington und Moskau: Ein Glücksfall für Putin? Der diplomatische Kurswechsel der USA in Bezug auf den Krieg in der Ukraine scheint die Annäherung zwischen Washington und Moskau zu besiegeln. Der Sprecher des russischen Präsidenten bestätigte Ende letzter Woche: „Die neue (amerikanische) Regierung verändert innerhalb kürzester Zeit alle Konfigurationen ihrer Außenpolitik. Das deckt sich weitgehend mit unserer Vision.“ In der Nacht vom 3. auf den 4. März wenige Tage nach einer brutalen Auseinandersetzung mit seinem ukrainischen Amtskollegen vor den Kameras der ganzen Welt ordnete Donald Trump die Aussetzung der Militärhilfe für die Ukraine an.
Für Wladimir Putin ist dieser Positionswechsel ein Glücksfall. Sein Land wurde mit umfangreichen Wirtschaftssanktionen belegt und gegen ihn persönlich ein internationaler Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs erlassen. Auch wenn er niemals völlig isoliert war, ermöglicht ihm die neue Haltung Donald Trumps, wieder ins Zentrum der internationalen Bühne zu rücken.
Wie sollen die Europäer reagieren? Ihre offizielle Linie beibehalten, d. h. weiterhin keine Gespräche mit Putin führen, oder ihre Position ändern? Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der Versteigerung des Bürgerlichen Gesetzbuches von Napoleon Bonaparte; und Marjorie Adelson berichtet über die neue Präventionskampagne zur Darmkrebsvorsorge mit dem provokanten Namen Va chier (wörtlich: Geh’ scheißen). (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 08.03.2025 arte Sendung vom 10.03.2025
Folge 3442 (46 Min.)Bild: ArteDer Historiker Benjamin Stora analysiert die Krise zwischen Frankreich und Algerien Die Beziehungen zwischen Algerien und Frankreich haben sich in den letzten Wochen immer weiter verschlechtert. Im Oktober 2024 hatte Frankreich die Souveränität Marokkos über die Westsahara bekräftigt. Neben den diplomatischen und territorialen Aspekten werden die Beziehungen auch durch den Streit über die Rücknahme ausgewiesener algerischer Staatsbürger belastet. Algerien hat nämlich mehreren in Frankreich ausreisepflichtigen Staatsangehörigen die Einreise verweigert.
Innenminister Bruno Retailleau forderte eine „mehrstufige Reaktion“ nach dem Messerangriff eines ausreisepflichtigen Algeriers am 22. Februar in Mulhouse, bei dem ein 69-jähriger Mann getötet wurde. Premierminister François Bayrou und Innenminister Bruno Retailleau möchten die Abkommen von 1968 in Frage stellen, die algerischen Staatsangehörigen einen Sonderstatus gewähren, Emmanuel Macron scheint diesen Vorschlag jedoch abzulehnen. Benjamin Stora ist Historiker und Algerien-Experte. Er hat mehr als vierzig Bücher über die Kolonialisierung, den Algerienkrieg und die Einwanderung aus dem Maghreb nach Frankreich veröffentlicht.
In einem Bericht, der Emmanuel Macron 2021 vorgelegt wurde, formulierte er Vorschläge, um die Spannungen zwischen Frankreich und Algerien im Bereich der Erinnerung zu entschärfen. Seiner Ansicht nach habe die Krise zwischen Frankreich und Algerien ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht und bei den Fragen Migration, Sicherheit, bei politischen Fragen im weiteren Sinne oder wirtschaftlichen Fragen gebe es keinen Austausch mehr. Soll Frankreich seinen „nuklearen Schutzschirm“ mit Europa teilen? Während Europa mit dem Rückzug der USA aus der Ukraine konfrontiert ist, hat sich Emmanuel Macron am 28. Februar bereit erklärt, „die Debatte“ über die Ausweitung des nuklearen Schutzschirms auf andere europäische Länder zu eröffnen.
Die europäische Dimension habe stets zu den vitalen Interessen Frankreichs gehört, erklärte er am Rande eines Besuchs in Portugal. Tatsächlich sind die Bedingungen für den Einsatz von Atomwaffen unklar: Zulässig ist er nur, wenn der Gegner „die vitalen Interessen des Landes“ angreift.
Frankreich ist neben Großbritannien die einzige Atommacht in Europa und verfügt Schätzungen zufolge über 260 bis 290 Atomsprengköpfe – eine verschwindend geringe Anzahl im Vergleich zu den 3.708 und 4.380 Atomsprengköpfen der USA und Russlands. Der mutmaßlich künftige Bundeskanzler Friedrich Merz hat seine Absicht bekundet, mit Frankreich und Großbritannien Gespräche über die Ausweitung des nuklearen Schutzes auf Deutschland zu führen. Der britische Premierminister Keir Starmer hat sich bislang noch nicht zu dieser Frage geäußert.
Eine derartige Ausweitung findet in der französischen Politik jedoch nicht nur Zustimmung. „Abschreckung zu teilen, bedeutet, sie abzuschaffen“, bekräftigte die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der Geschichte der französischen Sprache in den Vereinigten Staaten, nachdem Donald Trump Englisch zur Amtssprache erklärt hat; und Marjorie Adelson berichtet anlässlich der Preisverleihung der Victoires de la musique classique über die Bedeutung Frankreichs in der klassischen Musik. Trotz des Talents der französischen Musiker werden 98 % der verkauften Instrumente importiert. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 10.03.2025 arte Sendung vom 11.03.2025
Folge 3443 (46 Min.)Eingewiesen und lobotomiert: die erschütternde Geschichte meiner Urgroßmutter In ihrem ersten Buch Mon vrai nom est Elisabeth (Mein richtiger Name ist Elisabeth) untersucht die Wissenschaftlerin im Forschungs- und Kreativlabor SACRe der Hochschule ENS, Adèle Yon, das Schweigen innerhalb ihrer Familie über das Leben ihrer Urgroßmutter, bei der in den 1950er Jahren Schizophrenie diagnostiziert wurde. Betsy wurde 1916 in eine Familie der katholischen Oberschicht geboren. Als junge Frau lernte sie den aus demselben Milieu stammenden André kennen. Doch zu Beginn ihrer Liebesbeziehung brach der Krieg aus und trennte sie.
In einer schwierigen Fernbeziehung forderte Betsy das Recht auf Selbstbestimmung als Frau, während André ihr erklärte, dass er von seiner zukünftigen Ehefrau Disziplin erwarte. Diese Meinungsverschiedenheit verhinderte jedoch nicht die Hochzeit des Paares und die Geburt von sechs Kindern, von denen fünf jedoch gegen ihren Willen gezeugt wurden. Bei der jungen Frau wurde Schizophrenie diagnostiziert, sie wurde einer Lobotomie unterzogen und anschließend in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Entlassen wurde sie erst 17 Jahre später und war dann erheblich geschwächt. In ihrer Familie wurde nicht über sie gesprochen, die Erinnerung an die Vorfahrin störte und wurde totgeschwiegen. Ist die Adipositas-Epidemie die größte Herausforderung für die globale Gesundheit im 21. Jahrhundert? Laut einer von der britischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichten Studie werden bis 2050 weltweit 60 % der Erwachsenen und jedes dritte Kind übergewichtig oder fettleibig sein. Auch in Frankreich ist dieser Trend zu beobachten: In knapp 30 Jahren hat sich der Anteil der fettleibigen Bevölkerung verdoppelt.
Inzwischen spricht man von einer Epidemie, die auch die reichsten Länder nicht verschont. In erster Linie sind jedoch einige Staaten Ozeaniens, des Nahen Ostens und Nordafrikas betroffen. Eine katastrophale Situation, in der sich Adipostas zu einer großen Herausforderung für die globale Gesundheit entwickelt, zumal sie unsere bereits unter Druck stehenden Gesundheitssysteme zusätzlich belasten dürfte. Von Adipositas betroffene Menschen haben ein höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs oder Diabetes zu erkranken.
Adipositas ist weltweit die fünfthäufigste Todesursache und ist durch die Urbanisierung, Bewegungsmangel der Bevölkerung oder veränderte Ernährungsgewohnheiten mit einem hohen Anteil von Zucker, Ölen und tierischen Produkten erklärbar. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit anlässlich des Verbots von Badekleidung an bestimmten FKK-Stränden durch die Stadtverwaltung Rostock von der Nackt-Kultur in Deutschland; und Marjorie Adelson berichtet über die Biotech-Firma Colossal, die Mäuse mit Mammutfell gezüchtet hat. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 11.03.2025 arte Sendung vom 12.03.2025
Folge 3444 (46 Min.)Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Zieht Europa bei E-Autos die Bremse? Die Präsidentin der Europäischen Kommission kündigte am 3. März eine Lockerung der Vorschriften für europäische Automobilhersteller im Hinblick auf die bis 2025 zu erreichenden Ziele der Reduzierung der CO2-Emissionen an. Anstelle einer jährlichen Einhaltung der Grenzwerte sollen die Unternehmen demnach drei Jahre Zeit bekommen, so dass es in diesem Jahr kein Bußgeld geben wird. Seit dem 1. Januar durften die durchschnittlichen Emissionen der verkauften Fahrzeuge 81 Gramm CO2 pro Kilometer nicht überschreiten.
Um dieses Ziel zu erreichen, sollte der Anteil der verkauften Elektroautos 22 % des Gesamtabsatzes ausmachen, um die Emissionen der umweltschädlicheren Autos mit Verbrennungsmotor auszugleichen. Seit einigen Monaten stagnieren die Verkäufe von Elektroautos in Europa jedoch, insbesondere aufgrund ihrer hohen Preise. Die Europäische Union hat sich daher dafür entschieden, der europäischen Automobilindustrie unter die Arme zu greifen, die nach den Worten des Vizepräsidenten der Kommission, Stéphane Séjourné, in Lebensgefahr sei.
Dieser Flexibilitätsmechanismus muss noch vom Europäischen Parlament und vom Rat genehmigt werden. Ist Frankreich in „Kriegstreiber“ und „Kapitulationswillige“ gespalten? In einer feierlichen Fernsehansprache hat der französische Staatspräsident Emmanuel Macron am 5. März den Gegner Europas klar benannt. „Die russische Bedrohung ist da“, bekräftigte er mit ernster Stimme, während die Vereinigten Staaten ihre Unterstützung für die Ukraine nach und nach aussetzen.
Macron schlug – nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens – die Entsendung europäischer Truppen und die Ausweitung des atomaren Schutzschirms Frankreichs auf seine europäischen Nachbarn vor. Diese Position wird auch von den Sozialisten geteilt, darunter Raphaël Glucksmann, der an die Notwendigkeit erinnerte, eine europäische Verteidigung gegen Putin aufzubauen.
Die Rechtspopulistin Marine Le Pen hingegen war der Ansicht, dass „die Entsendung französischer Kampftruppen auf ukrainischen Boden Wahnsinn sei“. Der Vorsitzende der linksgerichteten La France insoumise, Jean-Luc Mélenchon, sagte: „Zu diesem Zeitpunkt ist der Krieg für die Europäer verloren.“ Die Historikerin Dominique Veillon veröffentlicht in der Reihe „50 objets racontent“ des Eyrolles-Verlags „La vie quotidienne sous l’Occupation“ (Alltag unter der Besatzung).
Zwischen 1939 und 1945 lebte ein Teil Frankreichs unter deutscher Besatzung. Für die Bevölkerung war es eine Zeit des Mangels, in der bestimmte vom Feind oder der Regierung empfohlene Gegenstände den Alltag prägten. Anhand einer Auswahl symbolträchtiger, teilweise unbekannter Objekte aus öffentlichen und privaten Sammlungen erinnert Dominique Veillon an die dunklen Stunden der französischen Geschichte. In einem Interview mit dem konservativen TV-Sender Fox News sagte US-Vizepräsident J. D. Vance, dass der Abschluss eines Rohstoff-Abkommens mit der Ukraine dem Land mehr Sicherheitsgarantien biete als 20.000 Soldaten von irgendeinem Land, das seit dreißig oder vierzig Jahren nicht mehr gekämpft habe.
Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu reagierte mit dem Gedenken an die 600 französischen Soldaten, die seit dem Ende des Algerienkriegs für Frankreich gestorben sind. „Wir respektieren die Veteranen aller alliierten Länder, wir erwarten, dass unsere ebenfalls respektiert werden“, empörte er sich in der Nationalversammlung.
Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten. Seit dem Clash zwischen Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump im Weißen Haus verbreitet sich der in Kanada begonnene Boykott amerikanischer Markenprodukte auch in Europa. Insbesondere in Frankreich häufen sich entsprechende Aufrufe und Initiativen in den sozialen Netzwerken. Könnte ein Boykott tatsächlich funktionieren und merkliche Auswirkungen haben? Paola Puerari berichtet.
Wegen Renovierungs- und Asbestsanierungsarbeiten schließt das Pariser Centre Pompidou am 10. März für eine Dauer von fünf Jahren. Das 1977 eröffnete Museum besitzt zusammen mit dem Museum of Modern Art in New York die größte Sammlung moderner Kunstwerke der Welt. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die jüngste Rede Donald Trumps vor dem US-Kongress, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 12.03.2025 arte Sendung vom 13.03.2025
Folge 3445 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 13.03.2025 arte Sendung vom 14.03.2025
Folge 3446 (46 Min.)Bild: ArteDie Koloratursopranistin Sabine Devieilhe will Oper allen zugänglich machen Die Opernsängerin Sabine Devieilhe ist vom 28. Februar bis 27. März in der Pariser Opéra Bastille in Claude Debussys „Pelléas et Mélisande“ in einer Inszenierung von Wajdi Mouawad zu sehen; und im Februar ist eine Aufnahme von Strawinskys „Die Nachtigall“ mit Devieilhe in der Titelrolle erschienen. Die aus der Normandie stammende Sängerin nahm zunächst Cello-Unterricht, bevor sie am Conservatoire national supérieur de musique de Paris Gesang studierte.
Dabei entdeckte sie ihre Stimmlage als Koloratursopranistin: „Es ist eine sehr hohe und sehr bewegliche Stimme.“ Sabine Devieilhe vergleicht ihren Beruf mit dem einer Hochleistungssportlerin: „Man muss unter anderem auch an der Rumpfstabilisierung und Beweglichkeit arbeiten, insbesondere als Koloratursopranistin.“ Geopolitisches Chaos durch Donald Trump: Ist China der große Gewinner? China hat die Einführung neuer Steuern auf amerikanische Agrarprodukte ab dem 10. März angekündigt und reagierte damit auf die von Donald Trump angeordnete Erhöhung der Zölle auf chinesische Produkte um zunächst 10 %, die am 3. März dann nochmal auf 20 % erhöht wurden.
Die chinesische Vergeltungsmaßnahme ist die erste seit dem Amtsantritt des Republikaners im Weißen Haus, der eine Neuausrichtung der gegenwärtigen Weltordnung ausgelöst hat. „Die chinesische Diplomatie wird auch weiterhin fest auf der richtigen Seite stehen. Wir werden in dieser unsicheren Welt für Sicherheit sorgen“, versicherte Außenminister Wang Yi. Eine klare Botschaft an die Vereinigten Staaten, deren Annäherung an Russland von vielen Beobachtern als Strategie zur Schwächung des Reichs der Mitte analysiert wird.
Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit die Geschichte des Teppichs von Bayeux anlässlich der Entdeckung eines Fragments in Deutschland, das vor über 80 Jahren von einem Nazi-Archäologen in Frankreich geraubt wurde; und Marjorie Adelson berichtet über die Entscheidung von Amazon, Filme und Serien auf seiner Streaming-Plattform Prime Video mit KI zu synchronisieren, eine schlechte Nachricht für die Berufe der Synchronisierung. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 14.03.2025 arte Sendung vom 15.03.2025
Folge 3447 (46 Min.)Bild: ArteShiori Ito erschüttert die japanische Gesellschaft als Symbol von #MeToo Die Japanerin Shiori Ito lebt heute als freie Journalistin im Vereinigten Königreich. Ihr jüngster Dokumentarfilm „Black Box Diaries“ erzählt ihre eigene Geschichte, mit der sie zum Symbol der japanischen #MeToo-Bewegung (#WeToo) wurde. Im Jahr 2015 traf die damals 25-jährige Journalistin einen der führenden Moderatoren des japanischen Fernsehsenders TBS und engen Vertrauten des damaligen Premierministers Shinzō Abe, Noriyuki Yamaguchi, weil sie gerne bei TBS arbeiten wollte.
Während eines Abendessens in einem Restaurant betäubte der Moderator die junge Journalistin, brachte sie in ein Hotel in Tokio und vergewaltigte sie. Als Shiori Ito Anzeige erstattete, machte ihr die Polizei klar, dass die Beweise nicht ausreichten. Noriyuki Yamaguchi wurde von der japanischen Justiz angeklagt, seine Verhaftung wurde jedoch im letzten Moment auf Antrag eines engen Mitarbeiters von Shinzō Abe aufgehoben. Black Box Diaries wurde 2025 für den Oscar als „bester Dokumentarfilm“ nominiert. Nach Angaben der Journalistin handelt es sich nicht um einen Film über Vergewaltigung, sondern „über all das, was danach in der Gesellschaft geschieht, womit die Überlebende konfrontiert wird“, bekräftigt sie.
Militärausgaben: Muss Frankreich „zwischen Kanonen und Renten“ wählen? Während die Europäische Kommission einen Plan zur „Wiederbewaffnung Europas“ in Höhe von 800 Milliarden Euro vorgeschlagen hat, hat Frankreich angekündigt, seinen Verteidigungshaushalt von 50,5 Milliarden Euro im Jahr 2025 verdoppeln zu wollen. In einem Interview mit der Zeitung La Tribune Dimanche gab der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu an, bis 2030 ein Budget von „etwa 100 Milliarden Euro pro Jahr“ erreichen zu wollen, was „für die französischen Streitkräfte das ideale Gewicht“ darstellen würde.
Angesichts des großen Haushaltsdefizits Frankreichs stellt sich jedoch die Frage, woher die zusätzlichen 50 Milliarden Euro kommen sollen. Die erste Möglichkeit wäre, auf die Ersparnisse der Franzosen zurückzugreifen. Die Bevölkerung könnte ihre Ersparnisse auf freiwilliger Basis in Fonds investieren, mit denen die Verteidigung finanziert würde.
Die zweite Möglichkeit wäre, den Haushalt für Sozialausgaben zu kürzen. Die Gewerkschaften, die gerade über die Rentenreform verhandeln, lehnen diese Option allerdings ab. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit anlässlich der Verabschiedung eines Gesetzes, das die Niederlassung von Bistrots in kleinen Gemeinden erleichtern soll, die Geschichte dieses Symbols der französischen Lebensart; und Marie Bonnisseau berichtet über den Kreuzzug Donald Trumps gegen Diversität, nachdem er das Verteidigungsministerium zur Löschung entsprechender Fotos aufgefordert hatte. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 15.03.2025 arte Sendung vom 17.03.2025
Folge 3448 (46 Min.)Bild: ArteKünstler Edi Dubien: In der Natur sind alle Genres vorhanden Im Pariser Musée de la Chasse et de la Nature (Museum für Jagd und Natur) stellt der Künstler Edi Dubien Gesichter von Kindern oder Jugendlichen in der Natur aus. In den Räumen des Herrenhauses im Marais können die Besucher die Zeichnungen und Aquarelle des autodidaktischen Künstlers entdecken. Die Natur spielt im Leben von Edi Dubien seit seiner Kindheit bei den Großeltern in der Auvergne eine zentrale Rolle: „Dort entstand meine starke Verbundenheit mit der Natur, dort entdeckte ich Füchse, Rehe und die Gerüche der Natur.“ Seine Zeichnungen beeindrucken durch eine ausgeprägte Sanftheit, die im krassen Gegensatz zu der Gewalt steht, die er erlebt hat.
Seine Kindheit war von einem gewalttätigen und autoritären Vater geprägt. Hinzu kommt, dass er wie ein kleines Mädchen erzogen wurde, obwohl er wusste, dass er ein Junge war, was seine Eltern jedoch ablehnten. Erst später nahm er seine Geschlechtsumwandlung vor. Die Ausstellung „S’éclairer sans fin“ ist bis zum 4. Mai im Musée de la Chasse et de la Nature zu sehen. Ist in Syrien ein friedlicher Übergang möglich? In den Tagen zwischen dem 6. und 10. März wurden in Syrien mehr als 1200 Zivilisten getötet, die nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mehrheitlich der alawitischen Gemeinschaft angehörten.
Diese Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren wurden von mit dem neuen Regime in Damaskus verbündeten Sicherheitskräften oder Gruppen begangen. Es handelt sich um den größten Gewaltausbruch seit der Machtübernahme einer Koalition unter Führung der radikal-sunnitischen islamistischen Gruppe HTC am 8. Dezember nach dem Sturz von Baschar al-Assad.
Gleichzeitig kam es in der Küstenstadt Dschabla in der Nähe von Latakia, der Wiege der alawitischen Gemeinschaft, aus der der Assad-Clan stammt, zu Zusammenstößen zwischen Anhängern des ehemaligen Präsidenten und Sicherheitskräften. Das neue Regime hatte daraufhin Verstärkung mit Kämpfern aus mehreren Regionen geschickt, insbesondere aus Idlib, der Hochburg des derzeitigen Präsidenten Ahmed al-Charaa. Innerhalb weniger Tage wurden alle Bemühungen des Anführers der islamistischen Gruppe HTC, der internationalen Gemeinschaft seinen Willen für einen friedlichen Übergang in Syrien zu zeigen, zunichte gemacht.
Waren diese Zusammenstöße angesichts der Geschichte des neuen Präsidenten und trotz seiner Bemühungen, sein Image aufzupolieren, unvermeidlich? Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit anlässlich des Erscheinens eines Buches des Dalai-Lama, mit dem er einen „Rahmen für die Zukunft Tibets“ nach seinem Tode skizzieren will, die Geschichte des spirituellen Führers des tibetischen Buddhismus; und Marie Bonnisseau berichtet über eine überraschende Nachricht: Im Jahr 2024 verkaufte Volkswagen fast so viele Currywürste wie Autos. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 17.03.2025 arte Sendung vom 18.03.2025
Folge 3449 (46 Min.)Erbschaften als Ursache für soziale Ungleichheiten Laut einer im April 2024 veröffentlichten Odoxa-Umfrage befürworten 84 % der Franzosen eine Senkung der Erbschaftssteuer. Obwohl nur 13 % der Erbschaften von der Steuer betroffen sind, stößt sie auf eine besonders hohe Ablehnung. Die Philosophin Mélanie Plouviez veröffentlicht im Verlag La Découverte „L’injustice en héritage“ (Vererbte Ungerechtigkeit). Ihrer Meinung nach ist das Erbe eine Ursache für die Reproduktion und sogar die Verstärkung sozialer Ungleichheiten. Sie erinnert daran, dass jeder zweite Franzose nach seinem Tod kein Vermögen zu übertragen hat.
Das Erbrecht stammt weitgehend aus der Zeit der Französischen Revolution, die die Erbschaft gleichberechtigter gestalten wollte. Nach Ansicht der Philosophin ähneln „die westlichen Gesellschaften heute zunehmend den europäischen Gesellschaften des 19. Jahrhunderts, die durch Erben geprägt wurden“. Sind Umweltzonen eine soziale Zeitbombe? Umweltzonen (ZFE) sollen zunächst die Luftqualität verbessern, indem sie schrittweise umweltschädliche Fahrzeuge in Großstädten verbieten. Manche Autofahrer empfinden sie jedoch vielmehr als ungerechte Einschränkung der Bewegungsfreiheit.
Nachdem der Schriftsteller Alexandre Jardin unter dem Hashtag gueux (arm) das Gesetz als „soziale Segregation“ bezeichnete, da es in erster Linie Autofahrer mit geringem Einkommen bestrafen würde, nahm die Wut zu. Die Umweltzonen wurden 2021 durch das Klimagesetz geschaffen und sind seit dem 1. Januar 2025 in Ballungsräumen mit mehr als 150.000 Einwohnern Pflicht. In den bereits vor 2025 bestehenden Umweltzonen muss der Verkehr von Fahrzeugen mit der Crit’Air-Plakette 3 eingeschränkt werden, sobald die vorgeschriebenen Luftqualitätsgrenzwerte weiterhin regelmäßig überschritten werden.
Einige Städte wollen die Einführung der Umweltzonen auf Druck lokaler Politiker verschieben. Ein von 35 Abgeordneten unterstützter im Februar eingereichter Gesetzesvorschlag sieht vor, die Einführung von Umweltzonen in allen Städten für fünf Jahre auszusetzen. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit anlässlich des Todes von Jean-Pierre Maldéra, einer Figur der Mafia in Grenoble, die Geschichte von Louis Mandrin, einem berühmten Schmuggler aus Grenoble im 18. Jahrhundert; und Marie Bonnisseau berichtet über die vegane Filmkritikerin Allison McCulloch, die das Publikum für den Tierschutz in der Filmindustrie sensibilisieren will. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 18.03.2025 arte Sendung vom 19.03.2025
Folge 3450 (46 Min.)Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Waffenstillstandsabkommen zwischen der Ukraine und Russland: Spielt Putin auf Zeit? Amerikanische und ukrainische Gesandte einigten sich bei einem Treffen am 11. März in Dschidda in Saudi-Arabien auf einen allgemeinen 30-tägigen Waffenstillstand an der ukrainischen Front und die Aufnahme von Verhandlungen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin, um zu einem dauerhaften Friedensabkommen zu gelangen. Außerdem solle „so bald wie möglich“ ein Abkommen über ukrainische Bodenschätze geschlossen werden.
Donald Trump kündigte an, amerikanische Unterhändler nach Moskau zu entsenden. Laut dem US-Präsidenten „liegt der Ball bei Putin“. Der russische Präsident äußerte sich gestern zu der Idee eines möglichen Waffenstillstands, räumte jedoch Bedenken über dessen langfristige Einhaltung ein. Der Kreml bleibt in seinen Absichten sehr vage, während die russische Armee in der von der ukrainischen Armee kontrollierten russischen Region Kursk weiter an Boden gewinnt.
Ist die Wirtschaftspolitik Donald Trumps bereits gescheitert? An der Wall Street in New York wächst die Besorgnis über die Auswirkungen des von Donald Trump angestoßenen Handelskrieges auf die US-Wirtschaft. Diese Besorgnis zeigt sich in den hohen Verlusten der größten amerikanischen Unternehmen (Apple, Meta, Amazon, Alphabet, Microsoft, Tesla und Nvidia), die allein am 10. März insgesamt 750 Milliarden Dollar an Börsenwert verloren haben. Die Aktie von Tesla, dem Unternehmen Elon Musks, ist seit Dezember 2024 um fast 50 % gefallen, und die Umsätze gehen insbesondere in Europa zurück.
Vor diesem Hintergrund hat die Bank Goldman Sachs ihre Prognosen für das US-Wachstum im Jahr 2025 von 2,2 % auf 1,7 % deutlich nach unten korrigiert. Donald Trump wischt die Kritik jedoch beiseite und versichert, dass er seine Politik langfristig fortsetzen will. Der in Marseille lebende Linguist Médéric Gasquet-Cyrus veröffentlicht im Le-Robert-Verlag „À Marseille ça se dit comme ça“, eine Fortsetzung der Buchreihe, in der die regionalen Besonderheiten der französischen Sprache (in der Bretagne, im Norden oder auch im Elsass) aufgelistet und erläutert werden.
Alle Wörter werden anhand ihrer Etymologie und Verwendung im Alltag erklärt. Das Buch enthält 150 Begriffe und Redewendungen, z. B. „Bonne mère“, „fada“ oder „peuchère“. „Die Idee war, zu zeigen, wie in den Regionen im Alltag gesprochen wird und wie vielfältig die französische Sprache ist“, erklärt der Linguist.
Die Vorsitzende des rechtspopulistischen Rassemblement National, Marine Le Pen, erklärte, Emmanuel Macron spiele mit den Ängsten der Menschen in Bezug auf die internationalen Spannungen, insbesondere zwischen der Ukraine und Russland. In einer Fernsehansprache hatte der französische Präsident zusätzliche Verteidigungsinvestitionen angekündigt und von einer „Bedrohung“ durch Russland gesprochen. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten. Der Fernsehmoderator Cyril Hanouna hat angekündigt, nach der Veröffentlichung eines Plakats für eine Demonstration gegen Rechtsextremismus, auf dem er zu sehen ist, Klage gegen die linksgerichtete Partei La France insoumise einzureichen.
Das Plakat, auf dem das Gesicht des Moderators mit aggressiven Zügen gezeigt wird, übernimmt nach Ansicht des Klägers die Codes antisemitischer Plakate aus den 1930er Jahren. Inzwischen wurde das Foto geändert. Paola Puerari berichtet. Nate Vance, Cousin des US-Vizepräsidenten J. D. Vance, ist im Februar 2022 als freiwilliger Kämpfer in die Ukraine gezogen.
Vor kurzem hat er sich deutlich gegen die Politik seines Cousins ausgesprochen, der den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus empfangen und dabei heftig kritisiert hat. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die jüngsten Massaker an alawitischen Zivilisten im Nordwesten Syriens, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.03.2025 arte Sendung vom 20.03.2025
Folge 3451 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 20.03.2025 arte Sendung vom 21.03.2025
Folge 3452 (46 Min.)Bild: ArteKomiker Panayotis Pascot erzählt vom Erwachsenwerden Nachdem er in der Sendung Le Petit Journal auf Canal + entdeckt wurde, verließ Panayotis Pascot das Fernsehen, um im Theater aufzutreten. Kurz nach seinen ersten Erfolgen erkrankte er jedoch an einer Depression und veröffentlichte einige Monate später ein Buch zu dem Thema („La prochaine fois que tu mordras la poussière“, Verlag Stock, 2023). In seiner zweiten One-Man-Show „Entre les deux“ setzt Panayotis Pascot seine Introspektion nun auf der Bühne fort. Er ist mit seiner Show in ganz Frankreich auf Tournee und wird vom 8. bis 17. Mai und vom 23. September bis 4. Oktober im Théâtre Bobino in Paris zu sehen sein.
In der Show thematisiert er die Jahre zwischen Kindheit von Elternschaft. Der junge Komiker ist überzeugt, dass er erst erwachsen wird, wenn er selbst Vater wird. Sind im Kampf gegen den Drogenhandel alle Mittel erlaubt? Der von den Senatoren Étienne Blanc (LR) und Jérôme Durain (PS) eingebrachte Gesetzesvorschlag soll „Frankreich aus der Falle des Drogenhandels befreien“. Er wurde am 4. Februar vom Senat verabschiedet und wird am 17. März der Nationalversammlung zur Abstimmung unterbreitet.
Mehrere Bestimmungen des Textes wurden im Rechtsausschuss jedoch abgelehnt, beispielsweise die Einführung einer „Geheimakte“, die Ermittlern die Geheimhaltung ihrer Ermittlungsmethoden, insbesondere gegenüber den Anwälten der Drogenhändler, sowie die Aktivierung elektronischer Geräte aus der Ferne ermöglicht, um mutmaßliche Dealer abzuhören und zu filmen, und die Möglichkeit einräumt, verschlüsselte Nachrichten zu entschlüsseln. Kritiker sehen in diesen Bestimmungen eine Verletzung des Rechts auf Verteidigung und eine Gefährdung der persönlichen Freiheitsrechte.
Justizminister Gérald Darmanin möchte außerdem in zwei Hochsicherheitsgefängnissen ein neues System der Einzelhaft für besonders gefährliche Häftlinge einführen. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der Geschichte des im zweiten Weltkrieg gegründeten Auslandssenders Voice of America, nachdem Donald Trump dessen Mittel nun drastisch gekürzt hat; und Marie Bonnisseau erklärt die Hintergründe der Klage eines peruanischen Landwirts gegen den deutschen Energiekonzern RWE. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 21.03.2025 arte Sendung vom 22.03.2025
Folge 3453 (46 Min.)Trump zieht gegen die Wissenschaften in den Kampf: Kann Europa ein Zufluchtsort sein? Die Trump-Regierung hat ein Programm zur drastischen Reduzierung der Bundesausgaben auf den Weg gebracht. Unter anderem werden die Zuschüsse für die NIH (National Institutes of Health), die wichtigste Institution zur Finanzierung der medizinischen Forschung in den USA und weltweit mit einem Budget von knapp 47 Milliarden Dollar im Jahr 2024, um 5,5 Milliarden Dollar pro Jahr gekürzt, was einen Abbau von Stellen und die Einstellung bestimmter Projekte nach sich ziehen wird.
Diese Budgetkürzungen könnten globale Auswirkungen haben, da heute 23 % der wissenschaftlichen Studien zum Klimawandel von mindestens einem in den USA ansässigen Wissenschaftler stammen. Frankreich und die Europäische Union werben nun um Wissenschaftler, die ihre Arbeiten in den USA nicht fortsetzen können: Die Universität Aix-Marseille hat mit Safe Place for Science ein Aufnahmeprogramm für amerikanische Forscher ins Leben gerufen, die von den Maßnahmen der Trump-Regierung betroffen sind. Dafür hat die Universität ein Budget von 10 bis 15 Millionen Euro über drei Jahre vorgesehen.
Universitätsgewerkschaften kritisieren jedoch die schnelle Zuweisung dieser Mittel angesichts des seit Jahren andauernden Finanzmangels. Um über die Folgen der Budgetkürzungen in der amerikanischen wissenschaftlichen Forschung zu sprechen, ist die französisch-amerikanische Biologin Anne Ephrussi heute in unserer Sendung zu Gast. Sie ist außerdem Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften und für den Ausschuss zur Verteidigung der Wissenschaftler zuständig.
Ukraine-Krieg: Ist Putin zu Beginn der Verhandlung in einer starken Position? Am 18. März findet ein Telefongespräch zwischen Donald Trump und Wladimir Putin statt. Der US-amerikanische Präsident hatte am Vortag auf seinem Netzwerk Truth Social angekündigt, dass es bei dem Gespräch der beiden Staatsoberhäupter um die Modalitäten eines möglichen Waffenstillstands gehen werde. „Viele Elemente einer endgültigen Einigung wurden bereits vereinbart, aber vieles muss noch verhandelt werden“, fügte er hinzu. Nach Verhandlungen in Saudi-Arabien hatten die USA Russland am 11. März einen Vorschlag zur Einstellung der Feindseligkeiten unterbreitet, der im Vorfeld von Kiew akzeptiert worden war.
Zu Beginn dieser neuen Verhandlungen zeigte sich der russische Präsident unnachgiebig in seinen Forderungen: der Nichtbeitritt der Ukraine zur NATO, die Annexion der von russischen Truppen besetzten Gebiete, ein Verbot für europäische Truppen auf ukrainischem Boden im Falle eines Waffenstillstands sowie der Rücktritt der Regierung Kiews. Gleichzeitig gewinnt Russland an der Front an Boden, während sich die ukrainische Armee nach und nach aus der russischen Region Kursk zurückzieht, die sie sieben Monate zuvor besetzt hatte.
Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der Geschichte der in der französischen Küche sehr beliebten Eier. Im Durchschnitt verzehrt jeder Franzose 224 Eier pro Jahr, ein Rekordverbrauch, dem die Produzenten kaum mehr gerecht werden können; und Marie Bonnisseau berichtet über eine Studie, die zu dem Ergebnis kam, dass wir glauben, die politische Überzeugung von Filmhelden würde sich mit unserer decken. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 22.03.2025 arte Sendung vom 24.03.2025
Folge 3454 (46 Min.)Bild: ArteDie Schriftstellerin Lola Lafon setzt sich mit den aktuellen Ereignissen auseinander Sie wechselt zwischen dem „Ich“ und dem „Wir“ in einem Schreibstil, der sich wie gewohnt durch eine ausgeprägte Vorliebe für Rhythmus auszeichnet: Mit ihrem jüngsten Buch legt die Schriftstellerin Lola Lafon ein weiteres Werk in dem Stil und zur Thematik des gesellschaftlichen Engagements vor, mit dem sie sich einen Namen gemacht hat. In „Il n’a jamais été trop tard“ (Stock-Verlag) sind ihre von 2023 bis 2024 in der französischen Tageszeitung „Libération“ erschienenen Artikel zusammengefasst und um „eine persönlichere Erzählung“ der Autorin ergänzt.
Der Titel ist eine Ode an das gesellschaftliche Engagement, entstanden aus einem Satz, den sie an einer Wand im Pariser Marais-Viertel gelesen hat und der sie berührte: It was never too late. „Die Überzeugung, dass es nie zu spät war und dass es noch Dinge zu tun gibt, zwingt einen, in Bewegung zu bleiben“, erklärt sie. Deutschland erhöht Verteidigungsausgaben massiv: eine Chance für Europa? Der Bundestag hat am 18. März für einen vom künftigen Bundeskanzler Friedrich Merz vorgeschlagenen massiven Investitionsplan für die Verteidigung gestimmt.
Dieser als „Bazooka“ bezeichnete Plan sieht Investitionen in Höhe von schätzungsweise 1000 bis 1500 Milliarden Euro für die Wiederbewaffnung und Modernisierung Deutschlands im kommenden Jahrzehnt vor. Zur Rechtfertigung seines Plans erinnerte der künftige deutsche Regierungschef in einer Rede vor dem Bundestag daran, dass Russland einen „Krieg gegen Europa und nicht nur einen Krieg gegen die territoriale Integrität der Ukraine“ führe.
Um die Umsetzung dieses Plans zu ermöglichen, muss jedoch die in der Verfassung verankerte Regelung der Schuldenbremse, die das jährliche Haushaltsdefizit auf 0,35 % des BIP begrenzt, gelockert werden. Hintergrund für die Verabschiedung des Textes ist der Rückzug der USA aus der transatlantischen Beziehung. Berlin verfügt nicht über die Atomwaffe und hat zur Gewährleistung seiner Verteidigung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs immer auf die Unterstützung durch Washington gesetzt. Kann dieser massive Investitionsplan Deutschland wieder zu einer führenden Rolle in Europa verhelfen, wie es sich Friedrich Merz erhofft? Das ungarische Parlament hat ein Gesetz zum Verbot der Pride-Parade verabschiedet – eine weitere Maßnahme zur Einschränkung der Rechte von LGBTQIA+-Personen.
Zu diesem Anlass erzählt Xavier Mauduit von der Herkunft des Begriffs „Homosexualität“, der im 19. Jahrhundert von einem Ungarn geprägt wurde; und Marie Bonnisseau berichtet über das 900 Jahre alte Buch der „Papstweissagung“, das im Vatikan aufbewahrt wird und den Weltuntergang für 2027 voraussagt. Demnach könnte Papst Franziskus der letzte Papst sein. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 24.03.2025 arte Sendung vom 25.03.2025
Folge 3455 (46 Min.)Bild: ArteDer Schauspieler Denis Podalydès erzählt von seinem geistigen Vater Pierre Bourdieu Denis Podalydès ist als Filmschauspieler und Mitglied der Comédie-Française bekannt. Von einer neuen Seite zeigt er sich in seinem jüngsten im Julliard-Verlag erschienenen Buch „L’ami de la famille. Souvenirs de Pierre Bourdieu“ (Julliard Verlag). Darin hinterfragt er seinem Werdegang und beschäftigt sich mit der Frage, welchen anderen beruflichen Weg er hätte einschlagen können. Nach dem Besuch einer Vorbereitungsklasse für Literatur an zwei renommierten Pariser Gymnasien wäre er vielleicht Lehrer oder Universitätsdozent geworden.
Dreimal scheiterte er bei der Aufnahmeprüfung der Elitehochschule Normale Sup’, bestand jedoch die Prüfung am Konservatorium. Im Lycée Henri-IV befreundete er sich mit dem Sohn des Soziologen Pierre Bourdieu, Emmanuel. Er wurde zum Freund der Familie, fast ein viertes Familienmitglied. In seinem Buch bringt er seine Bewunderung für denjenigen, der den sozialen Determinismus theoretisiert hat, zum Ausdruck.
Dessen Arbeiten hätten es dem Schauspieler ermöglicht, „seine Entscheidungen“ zu erklären. Bis heute spiegelt sich sein Einfluss in den Inszenierungen und Rolleninterpretationen von Podalydès wider. Konklave zur Rentenreform: Sozialer Dialog, Dialog der Dummen? Der französische Premierminister François Bayrou hat am 16. März eine Rückkehr des Rentenalters auf 62 Jahre ausgeschlossen, während sich die Sozialpartner seit drei Wochen zu einem „Konklave“ zur Rentenreform treffen. Mitte Januar hatte er versprochen, dass die Gespräche bei allen Themen ohne Tabu geführt würden.
Die Sozialpartner waren beauftragt worden, nach mehrwöchigen Diskussionen eine Einigung für eine sozial gerechtere und gleichzeitig finanziell ausgewogene Reform zu finden. Deshalb kündigte die Gewerkschaft CGT am Abend des 19. März an, den Verhandlungstisch zu verlassen Am Vortag war der Arbeitgeberverband U2P, der lokale Unternehmen vertritt, aus den Gesprächen ausgestiegen. Die vierte Sitzung des Konklaves, an der die CFDT – nicht ohne Vorbehalte – teilnehmen wird, ist für heute geplant.
„Wir werden mit allen Beteiligten an einem Tisch sitzen, die bereit sind, die Themen voranzubringen. Es wird darum gehen, neue Regeln und neue Themen festzulegen. Auch die Frage des Alters wird auf dem Programm stehen, denn das ist eines der Themen, über die die CFDT diskutieren will. Wir werden sehen, wie wir in diesem Punkt vorankommen“, erklärte Generalsekretärin Marylise Léon. Es bleibt die Frage, ob das Treffen noch Sinn hat, obwohl François Bayrou eine Rückkehr zum Rentenalter von 62 Jahren abgelehnt hat.
Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von Überlebensbroschüren, die in Kriegszeiten verteilt werden. Hintergrund ist die Ausarbeitung eines Überlebenshandbuchs für die Bevölkerung durch die französische Regierung, um im Falle größerer Krisen wie Industrieunfälle, schwerwiegende Klimaereignisse oder bewaffnete Konflikte vorbereitet zu sein; und Marie Bonnisseau stellt uns den Blobfisch vor, der zum „hässlichsten Tier der Welt“ gewählt und in Neuseeland zum Fisch des Jahres wurde. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 25.03.2025 arte Sendung vom 26.03.2025
Folge 3456 (46 Min.)Bild: ArteEin Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Keine Rückkehr zum Rentenalter von 62 Jahren: Hat sich François Bayrou selbst zensiert? Der französische Premierminister François Bayrou hat einer Rückkehr zum gesetzlichen Rentenalter von 62 Jahren am 16. März öffentlich abgelehnt. Mit dieser Äußerung gefährdete er jedoch die vor drei Wochen aufgenommenen Gespräche der Sozialpartner über die Rentenreform von 2023, die ohne Tabuthemen geführt werden sollten. „Das Rentenalter von 62 Jahren ist eine zentrale Frage.
Mit dieser Aussage bricht der Premierminister nicht nur sein Wort, sondern verrät auch Millionen von Arbeitnehmern, die sich sechs Monate lang für die Aufhebung der Rentenreform eingesetzt haben“, reagierte die Generalsekretärin der Gewerkschaft CGT, Sophie Binet, und kündigte ihren Rückzug vom Verhandlungstisch an. François Bayrou hatte den Sozialisten die Neuverhandlung der Bedingungen der Rentenreform versprochen, um die Zensur seiner Regierung im vergangenen Januar zu vermeiden.
Kann die Erklärung des Premierministers ihn nun sein Amt kosten? Israel-Hamas: Wer wollte das Ende der Waffenruhe in Gaza? Knapp zwei Monate nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen der israelischen Armee und der Hamas hat die israelische Armee am 18. März erneut massive Angriffe auf den Gazastreifen durchgeführt. Nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes liegt die aktuelle Zahl der Todesopfer bei 504, darunter 190 Minderjährige. Die ursprüngliche Waffenstillstandsvereinbarung sah eine Phase 2 vor, die einen dauerhaften Waffenstillstand und einen Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen gegen die Freilassung aller verbleibenden Geiseln beinhaltete.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu rechtfertigt die Wiederaufnahme der Angriffe mit der „wiederholten Weigerung“ der Hamas, die 58 noch in Gaza festgehaltenen Geiseln freizulassen, von denen die israelische Armee annimmt, dass 34 nicht mehr am Leben sind. Netanjahu „hält den militärischen Druck“ für unverzichtbar, um die Freilassung der Geiseln zu erreichen.
In Israel hat diese Haltung eine Welle von Demonstrationen und den Zorn der Familien der noch in Gefangenschaft befindlichen Geiseln ausgelöst. Der Journalist Jean-Paul Vespini veröffentlicht im Arthaud-Verlag „Zola à bicyclette, libre et dans le vent“. Darin erzählt er von der allgemeinen Begeisterung für das „Velociped“, das den Autor Émile Zola und seine Zeitgenossen der intellektuellen Elite von Guy de Maupassant über Colette bis hin zum Prinzen von Sagan oder Maurice Leblanc Ende des 19. Jahrhunderts erfasste.
Das Fahrrad hatte mehrere Auswirkungen auf die Gesellschaft, wie die Entwicklung der Industrie oder die Stärkung der Freiheiten für Frauen, die nun auch Hosen tragen durften. Die französische Regierung möchte die Prüfung eines Gesetzes, das bereits im Februar vom Senat verabschiedet wurde und das Tragen eines Kopftuchs bei Sportwettkämpfen verbieten soll, auf die Tagesordnung der Nationalversammlung setzen. Innenminister Bruno Retailleau befürwortet diesen Vorschlag und erklärte, Sportplätze dürften keine Orte religiöser oder politischer Einflussnahme sein.
Die Sportministerin Marie Barsacq warnte jedoch davor, das Tragen des Kopftuchs mit religiöser Radikalisierung gleichzusetzen. Im Duell der Woche lässt Valérie Brochard die beiden Politiker gegeneinander antreten. Auf einem Kongress der Aktivisten seiner Partei Place publique forderte der Europaabgeordnete Raphaël Glucksmann die Vereinigten Staaten auf, Frankreich die Freiheitsstatue zurückzugeben.
Seiner Meinung nach verdient das Land die Werte des Denkmals heute nicht mehr. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, reagierte auf einer Pressekonferenz, indem sie daran erinnerte, dass „die Franzosen es den Vereinigten Staaten zu verdanken haben, dass sie heute nicht Deutsch sprechen müssen. „ Paola Puerari berichtet. Der Comic-Zeichner Jul war empört, als er von der Stornierung des Drucks von 900.000 Exemplaren seines Comics mit dem Märchen „Die Schöne und das Biest“ durch das französische Bildungsministerium erfuhr.
Das ursprünglich für alle Fünftklässler vorgesehene Album sei nach Angaben der Generaldirektorin für Schulbildung, Caroline Pascal, letztendlich „nicht für den erwarteten pädagogischen Ansatz“ für Schüler im Alter von 10 bis 11 Jahren geeignet. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über das Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 26.03.2025 arte Sendung vom 27.03.2025
Folge 3457 (43 Min.)Bild: ArteDeutsche TV-Premiere Do. 27.03.2025 arte
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