2025 (Folge 3410–3433)
Sendung vom 31.01.2025
Folge 3410 (46 Min.)Bild: ArteMacht das legendäre Wirtschaftswunder die Vorstellung einer besseren Zukunft unmöglich? Die Zeit des Wirtschaftswunders endete vor über 50 Jahren. Die in der unmittelbaren Nachkriegszeit beginnende Epoche galt als Zeit des Wirtschaftswachstums, der Modernisierung und auch der Erlangung zahlreicher Freiheiten für Frauen und endete mit der Ölkrise im Jahr 1973. Dennoch bringt diese längst vergangene Epoche die Franzosen bis heute zum Träumen, so der Politologe Vincent Martigny, nach dessen Ansicht „die Nostalgie der Zeit des Wirtschaftswunders überall zu beobachten ist“. Unter seiner Leitung wurde im Seuil-Verlag der Sammelband „Les temps nouveaux.
En finir avec la nostalgie des Trente Glorieuses“ mit Texten von Dominique Méda, Raphaël Llorca und auch François Gemenne veröffentlicht. Vincent Martigny ist der Auffassung, dass diese Nostalgie sowohl die linken als auch die konservativen Parteien betrifft: „Für die einen steht die Zeit des Wirtschaftswachstums für Ordnung, Disziplin, individuelle Verdienste und soziale Stabilität; für die anderen ist sie der Nährboden für Kämpfe, Umwälzungen und Infragestellungen, die ein konservatives und hierarchisches Modell ins Wanken gebracht haben“.
Belagerung von Goma: Ist eine Weiterentwicklung des Konflikts zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo bis zu einem regionalen Krieg denkbar? Am 26. Januar drangen die Rebellengruppe M23 und die ruandische Armee in die kongolesische Stadt Goma im Osten des Kongo an der Grenze zu Ruanda ein. Seit drei Jahren ist der Osten der Demokratischen Republik Kongo in der Region Nord-Kivu immer wieder Schauplatz von Konflikten. Die Kämpfe haben sich in den letzten Wochen verschärft und zu einer neuen humanitären Katastrophe mit Ermordungen, Plünderungen und Entführungen sowie einer Massenflucht geführt: 400.000 Menschen mussten nach Angaben der Vereinten Nationen seit Anfang des Jahres aus ihren Häusern fliehen.
Der bewaffnete Konflikt zwischen der Demokratischen Republik Kongo und dem benachbarten Ruanda dauert seit über 30 Jahren. Die Kämpfe finden zwischen den Streitkräften der Demokratischen Republik Kongo und der Rebellengruppe M23 statt, die nach Angaben der Vereinten Nationen de facto von der ruandischen Regierung kontrolliert wird. Kigali bestreitet dennoch jegliche Unterstützung. Das kongolesische Territorium ist Schauplatz eines Krieges, in dem sowohl politische als auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen, und wird wegen seiner immensen natürlichen Ressourcen wie Coltan, einem unentbehrlichen Rohstoff für elektronische Geräte, und Gold, aber auch wegen seiner üppigen Wälder begehrt.
Zum Schluss erinnert Xavier Mauduit anlässlich des 80. Jahrestags an die Entdeckung des Lagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee am 27. Januar 1945; und Marie Bonnisseau erzählt die Geschichte des italienischen Forschers Gianluca Grimalda, der wegen seiner Weigerung, ein Flugzeug zu besteigen, entlassen wurde. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 31.01.2025 arte Sendung vom 01.02.2025
Folge 3411 (46 Min.)Posy Simmonds: „Queen“ der Graphic Novel und Comics Die Autorin zahlreicher Comics, Kindergeschichten, Pressezeichnungen und Graphic Novels, Posy Simmonds, ist für ihren satirischen Blick bekannt. Über dreißig Jahre war sie als Karikaturistin bei der Tageszeitung The Guardian tätig. Nun wird ihr auf dem vom 30. Januar bis zum 2. Februar stattfindenden Festival in Angoulême unter dem Titel „Posy Simmonds Herself“ eine Ausstellung gewidmet. Bereits im Jahr 2024 wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem Großen Preis des Festivals von Angoulême ausgezeichnet. Zu den Graphic Novels, mit denen sie sich einen Namen gemacht hat, gehören „Gemma Bovery“, „Tamara Drewe“ und „Cassandra Darke“.
Die Autorin interessiert sich insbesondere für Frauenfiguren, die unser aller Bewusstsein geprägt haben: „Bei Gemma Bovery habe ich mich auch mit Parallelen zwischen Emma Bovary und meiner Heldin amüsiert. Gemma ist eine moderne, ihre Sexualität frei auslebende und unabhängige Frau, während die arme Emma alle Entbehrungen einer Frau des 19. Jahrhunderts ertragen musste.“ Droht hinter dem Bitcoin-Fieber eine globale Finanzblase? Mit dem Begriff „Kryptowährungen“ werden digitale und virtuelle Geldformen bezeichnet, die auf einer sogenannten „Bockchain“-Technologie basieren.
Seit der Einführung des Bitcoin im Jahr 2009 ist sein finanzieller Wert gestiegen und hat eine Vielzahl von Begehrlichkeiten geweckt. Beispielsweise wurde der 36-jährige französische Unternehmer, David Balland, am 21. Januar zusammen mit seiner Lebensgefährtin entführt. Für seine Freilassung forderten die Entführer von seinem Geschäftspartner ein Lösegeld in Höhe von 10 Millionen Euro. Letzterer ist der Mitbegründer von Ledger, einem auf Kryptowährungen spezialisierten französischen Start-up-Unternehmen.
David Balland und seine Lebensgefährtin konnten schließlich mithilfe der Spezialeinheit GIGN befreit werden. Auch der neue US-Präsident Donald Trump hat vor seiner Amtseinführung eine Kryptowährung mit seinem Konterfei, den „$Trump“, geschaffen. Sind Kryptowährungen heute ein Eldorado oder bergen sie das Risiko einer neuen globalen Finanzblase? Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit vom Pariser Louvre, wo Emmanuel Macron nach den Warnungen über den baufälligen Zustand des Gebäudes eine Rede gehalten hat; und Marie Bonnisseau berichtet über eine kleine Revolution in Thailand, wo die Schüler nun selbst bestimmen dürfen, wie sie ihre Haare tragen wollen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 01.02.2025 arte Sendung vom 03.02.2025
Folge 3412 (46 Min.)Vincent Dedienne steht heute Abend auf der Bühne Dreißig Jahre nach dem Tod des Dramatikers Jean-Luc Lagarce bringt das Pariser Théâtre de l’Atelier zwei seiner Texte „Juste la fin du monde“ und „Il ne m’est jamais rien arrivé“ – eine Adaption seines Tagebuchs von Vincent Dedienne – auf die Bühne. Jean-Luc Lagarce starb im Alter von 38 Jahren an AIDS. In Juste la fin du monde spielt Vincent Dedienne den jungen Mann Louis, der von der Hauptstadt in die Provinz zurückkehrt, um seiner Familie die Nachricht von seinem bevorstehenden Tod zu überbringen.
Das Wiedersehen verläuft anders als geplant, denn seine Mutter, seine Schwester und sein Bruder sprechen nur über ihre eigenen Probleme. Der Schauspieler hat diese beiden Texte mit Bedacht ausgewählt. „Es schien mir interessant, eine Parallele, ein Diptychon zu schaffen mit der Hauptfigur, die nach Hause zurückkehrt, um seiner Familie eine Schicksalsnachricht mitzuteilen. Eigentlich wollte er ihnen sagen, dass er sterben wird, hält sich dann aber zurück, und die Familie weiß absolut nichts über sein Leben in Paris; und auf der anderen Seite steht das Tagebuchs des Autors, in dem er alles sagen kann“, erklärt Vincent Dedienne.
Tarifanstieg bei Zusatzversicherungen: Sollte die gesetzliche Krankenversicherung verstaatlicht werden? Der Verbraucherverband UFC-Que choisir fordert eine Reform bei der Finanzierung der Erstattung für Arztkosten. Sie versichert, dass 4 Prozent der Bevölkerung in Frankreich, d. h. 2,6 Millionen Menschen, heute keine Zusatzversicherung für ihre Gesundheitsausgaben hätten.
Dieses überholte Modell verschärfe ihrer Ansicht nach die Spaltung der Gesellschaft. Die Zusatzversicherungen ihrerseits verteidigen die Anhebung der Tarife und verweisen auf das Altern der Bevölkerung, was zu höheren Gesundheitsausgaben führt, sowie auf die hohen Preise für innovative Medikamente und eine Erhöhung der Tarife für Arztbesuche. UFC-Que choisir wünscht sich eine grundlegende Reform und will sich dabei an dem Modell orientieren, das die französische Regierung bereits Ende 2022 ins Auge gefasst hatte: die Schaffung einer „Grande Sécu“ (großen gesetzlichen Krankenkasse), die 100 Prozent der Kosten für „notwendige“ Behandlungen übernehmen würde.
Zusätzliche und nicht notwendige Behandlungen würden weiterhin von den Zusatzversicherungen abgedeckt. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit die lange Geschichte der Neonicotinoide, nachdem der Senat für die Wiedereinführung der bienengefährdenden Insektizide gestimmt hat; und Marie Bonnisseau berichtet über einen überraschenden Fund in Dänemark: ein über 66 Millionen Jahre altes Stück versteinertes Erbrochenes. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 03.02.2025 arte Sendung vom 04.02.2025
Folge 3413 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Di. 04.02.2025 arte Sendung vom 05.02.2025
Folge 3414 (58 Min.)Bild: ArteEin Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Mord an dem 14-jährigen Elias: Muss das Jugendstrafrecht in Frankreich verschärft werden? Der 14-jährige Elias wurde am 24. Januar in Paris erstochen, weil er sich gegen den Diebstahl seines Mobiltelefons durch zwei Minderjährige gewehrt hatte. Die Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren wurden identifiziert und festgenommen. Ihre schwere kriminelle Vorgeschichte (Diebstahl, gewalttätige Erpressung und Tragen von Stichwaffen) wirft jedoch die Frage auf, ob das französische Jugendstrafrecht seinen Zweck erfüllt.
Seit 1945 werden Minderjährige aufgrund einer „Entschuldigung wegen Minderjährigkeit“ weniger streng als Erwachsene verurteilt und bestraft, was beispielsweise eine sofortige Vorladung ausschließt. Ist diese Justiz heute noch angemessen? „Die Steuer wird zu Standortverlagerungen führen“: Ist die Wut der Großunternehmer berechtigt? Nach seiner Rückkehr aus den USA, wo er an der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump teilgenommen hatte, äußerte der Eigentümer des LVMH-Konzerns Bernard Arnault seine Wut über „die Besteuerung des Made in France“, die seiner Meinung nach zu Standortverlagerungen führen wird.
Hintergrund ist die von der französischen Regierung geplante vorübergehende Erhöhung der Gewinnsteuer für Großunternehmen, die etwa acht Milliarden Euro einbringen soll. In einer Zeit, in der die USA eine Senkung des Körperschaftssteuersatzes auf 15 % und massive Subventionen für Unternehmen versprechen, sind auch andere Chefs französischer Konzerne, z. B. Michelin, Air France und Total, verärgert und kritisieren den Anstieg bei Steuern und Normen.
Nach fünfzehn Jahren Forschung hat der Gerichtsmediziner und Paläopathologe Philippe Charlier einen historischen „Cold Case“ aufgeklärt: die mysteriösen bräunlichen Flecken auf dem „Tisch von Robespierre“, dem am 28. Juli 1794 mit der Guillotine hingerichteten Revolutionär. Dank umfangreicher wissenschaftlicher Expertisen und des technologischen Fortschritts konnte nun bewiesen werden, dass es sich um das Blut von Robespierre handelt, der nach einem Knieschuss auf diesem Tisch behandelt worden sein soll.
Philippe Charlier erklärt, wie er anhand von jahrhundertealten Relikten „die Toten zum Sprechen bringt“. Premierminister François Bayrou sprach in einem Interview auf LCI und anschließend in einer Rede in der Nationalversammlung von einem von den Franzosen empfundenen „Gefühl der Überflutung“ durch die Migration. Die sozialistische Parlamentsfraktion unter dem Vorsitz von Boris Vallaud verurteilte das vom Rassemblement National entlehnte Vokabular und sagte ihre Teilnahme an einer Sitzung zur Vorbereitung der Haushaltsabstimmung ab.
Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten. Eine Rede im Louvre, ein Video auf TikTok, ein Überraschungsbesuch in einer kleinen Gemeinde im Departement Aisne … In letzter Zeit tritt Emmanuel Macron wieder vermehrt in der Öffentlichkeit auf, während das Land von Instabilität geprägt ist und offensichtlich in einer politischen Krise steckt. In den sozialen Netzwerken wurden die öffentlichen Auftritte mehrfach kommentiert. Paola Puerari berichtet. Am 23. Januar entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass die Weigerung von Sex in der Ehe keine Verletzung der ehelichen Pflichten darstellt.
Er verurteilte Frankreich, weil es 2019 eine Scheidung wegen Fehlverhaltens ausgesprochen hatte, nachdem eine Frau sich geweigert hatte, der „ehelichen Pflicht“ nachzukommen. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die Rückkehr von Tausenden Bewohnern des Gazastreifens in die vollständig zerstörte Enklave, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 05.02.2025 arte Sendung vom 06.02.2025
Folge 3415 (43 Min.)Bild: ArteDeutsche TV-Premiere Do. 06.02.2025 arte Sendung vom 07.02.2025
Folge 3416 (58 Min.)Wie eine Krebserkrankung die Liebesbeziehung verändert Anlässlich des Weltkrebstages strahlt der Sender LCP „Chêne de vie: l’amour aux temps du cancer“ (Lebenseiche: Liebe in Zeiten der Krebserkrankung) aus. Der Dokumentarfilm beschreibt das Leben eines Ehepaars: den an Bauchfellkrebs erkrankten Nicolas Bourgouin und Céline Destève, die ihren Mann im Kampf gegen die Krankheit unterstützt. Der 50-minütige Film zeigt intime Momente aus ihrem Alltag, glückliche Bilder mit den Kindern des Paares, Momente im Krankenhaus und die Liebeserklärung eines Mannes an seine Ehefrau: „Ich habe sie als Geliebte, Ehefrau und Mutter kennengelernt.
Nun entdecke ich sie als Hilfe im Alltag und wunderbare Frau“. Doch im Laufe der Dokumentation erfährt man auch, wie sehr die Krankheit ihre Ehe auf die Probe gestellt hat. Ein Alltag, der durch den Anruf eines taktlosen Arztes erschüttert wurde, als dieser Céline am Telefon informierte, dass „der Tumor tatsächlich Krebs ist“. Diese Nachricht überwältigt sie zunächst, da sie sofort begreift, dass sie nun die alleinige Verantwortung tragen muss, damit ihr Mann sich auf seinen Kampf für das Leben konzentrieren kann.
Krebserkrankungen sind in Frankreich die häufigste Todesursache bei Männern und die zweithäufigste bei Frauen. Einfrieren der Entwicklungshilfe für NGO weltweit: Welche humanitären Folgen? In den USA hat Donald Trump die Aussetzung von Tausenden von Lebensmittel- und Gesundheitshilfsprogrammen weltweit für 90 Tage angeordnet.
Diese bislang beispiellose Entscheidung alarmiert die humanitären Hilfsorganisationen, da die US-Hilfe nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) allein im Jahr 2023 insgesamt 64,7 Milliarden US-Dollar in über 150 Ländern betrug. Betroffen sind sowohl Programme im Gesundheits- und Bildungsbereich in Afrika oder Afghanistan als auch Programme in der Ukraine zur Minenräumung und Betreuung von Kindern. Während die NGO möglicherweise ihre Arbeit einstellen und Mitarbeiter entlassen müssen, erklärte der neue US-Außenminister Marco Rubio: „Jeder ausgegebene Dollar, jedes von uns finanzierte Programm muss durch eine Antwort auf drei einfache Fragen gerechtfertigt sein.
Macht es Amerika sicherer? Macht es Amerika stärker? Macht es Amerika wohlhabender?“ Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit anlässlich des Erdbebens auf der Vulkaninsel Santorini vom Mythos der versunkenen Stadt Atlantis; und Marie Bonnisseau berichtet davon, dass in den Niederlanden nun Kinderspiele mit mehr Risiken gefordert werden (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 07.02.2025 arte Sendung vom 08.02.2025
Folge 3417 (58 Min.)Bild: ArtePaul Watson nach seiner Freilassung wieder bereit für Aktionen auf dem Meer Mehr als einen Monat nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis in Grönland, in dem er seit Juli 2024 inhaftiert war, wurde dem Gründer der Organisation Sea Shepherd, Paul Watson, die Ehrenbürgerschaft der Stadt Paris verliehen. Außerdem hat Watson die französische Staatsbürgerschaft beantragt. Am 21. Juli war der Aktivist während eines Aufenthaltes seines Schiffes in einem grönländischen Hafen aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen worden, der auf Antrag Japans gegen ihn ausgestellt worden war.
Paul Watson führt Aktionen gegen Walfangschiffe durch, eine Tätigkeit, die in nahezu allen Ländern der Welt außer Japan verboten ist. Tokio wirft ihm vor, während einer Operation mit der Sea Shepherd im Jahr 2010 für „Schäden und Verletzungen“ verantwortlich gewesen zu sein, und hatte seine Auslieferung aus dem Gefängnis in Nuuk beantragt. Nach 149 Tagen Haft wurde er schließlich freigelassen. Der 74-jährige Umweltaktivist und die Vorsitzende von Sea Shepherd France, Lamya Essemlali, berichten heute in „28 Minuten“ über ihr Engagement.
Könnten die Rechtsextremen in Deutschland an die Regierung kommen? Am 2. Februar versammelten sich nach Angaben der Polizei mehr als 160.000 Menschen – nach Angaben der Organisatoren waren es 250.000 Teilnehmer – in Berlin zu Protesten gegen das Zweckbündnis zwischen der CDU und der AfD. Der vom CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz eingebrachte unverbindliche Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik wurde am Mittwoch, den 29. Januar, im Bundestag mit den Stimmen der Partei von Alice Weidel angenommen. Der Antrag sieht ständige Grenzkontrollen sowie das Einreiseverbot für Personen ohne Einreisedokumente, auch Asylbewerbern, vor.
Am 31. Januar wurde dann über den Entwurf für ein „Zustrombegrenzungsgesetz“ debattiert, das jedoch keine Mehrheit erzielte. Weniger als drei Wochen vor der Bundestagswahl wird der Abstand in der Wählergunst zwischen den beiden Parteien immer geringer. Die konservative CDU liegt in den Umfragen bei 30 %, die rechtsextreme AfD bei 20–22 %. Friedrich Merz hat sich den Zorn der Linken, aber auch eines Teils seines eigenen Lagers zugezogen, allen voran der Schutzfigur der Konservativen, der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Doch es war vor allem die deutsche Zivilgesellschaft, die das ganze Wochenende über in mehreren Großstädten des Landes ihrem Zorn Luft machte und einen „Pakt mit dem Teufel“ kritisierte. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit anlässlich der am 3. Januar begonnenen Renovierungsarbeiten von der Geschichte der Basilika Notre-Dame de la Garde in Maresille; und Marie Bonnisseau berichtet von US-Amerikanern, die mithilfe eines Sabotage-Handbuchs der Vorgängerorganisation der CIA aus dem Jahr 1944 Widerstand gegen Donald Trump leisten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 08.02.2025 arte Sendung vom 10.02.2025
Folge 3418 (58 Min.)Bild: ArteDer hochbegabte Benjamin Voisin bringt Celine auf die Bühne Der 28-jährige Schauspieler Benjamin Voisin wurde durch seine Rolle in dem Film „Été 85“ von François Ozon bekannt und gehört zu den Ausnahmetalenten seiner Generation. Besonders bemerkenswert war seine Interpretation des Lucien de Rubempré in Xavier Giannolis Verfilmung von Balzacs Roman „Verlorene Illusionen“. Der Filmschauspieler steht jedoch auch gerne auf der Bühne und ist derzeit im Pariser Théâtre de l’Œuvre in „Guerre“ von Louis-Ferdinand Céline zu sehen, dessen Manuskript erst im Jahr 2021 entdeckt wurde.
Voisin spielt alle Figuren des Romans, der sowohl vom Trauma der Kämpfe des Ersten Weltkriegs als auch von der Rekonstruktion der Sinne erzählt. Die Inszenierung dieses einzigartigen Romans stammt von Benoît Lavigne. Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer des globalen Handelskriegs? Donald Trump hat wie versprochen einen Handelskrieg gegen Kanada und Mexiko begonnen. Importe aus diesen beiden Ländern sollen ab dem 4. Februar mit Zöllen in Höhe von 25 % belegt werden. Anfang der Woche lenkte er jedoch noch vor ihrer Einführung ein und kündigte die Aussetzung der neuen Regelung für einen Monat an, nachdem er mit beiden Ländern Vereinbarungen zur Verhinderung der Einfuhr von Drogen, insbesondere Fentanyl, in die USA geschlossen hatte.
Gleichzeitig kündigte Donald Trump Strafzölle in Höhe von 10 % auf alle Waren aus China an. Damit will der neue Präsident das US-Handelsdefizit mit diesen drei Ländern reduzieren und die Verlegung von Fabriken und Fertigungsstandorten in die USA erwirken. Dennoch könnten diese Steuern direkte Auswirkungen auf die Preise vieler Produkte haben und die Amerikaner somit direkt treffen.
Hat Donald Trump ausreichende Mittel für den am Wochenende mit seinen wichtigsten Partnern begonnenen Handelskrieg? Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit die Geschichte der Widerstandkämpferin Laura Bonaparte, die in den 1970er Jahren gegen die Diktatur aktiv war. Ein nach ihr benanntes Krankenhaus ist heute zu einem Symbol des Widerstands geworden; und Marie Bonnisseau berichtet von dem Aufruf mehrerer Verbraucherverbände zum Verbot des in zahlreichen Lebensmitteln enthaltenen Süßstoffs Aspartam. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 10.02.2025 arte Sendung vom 11.02.2025
Folge 3419 (58 Min.)Bild: ArteNeurologe Lionel Naccache über den neusten Stand der Forschung Der Neurologe Lionel Naccache beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Gehirn. Der Wissenschaftler und praktizierende Arzt ist der Ansicht, dass dieses Organ sich wie „eine Art permanente Skulptur“ ständig weiterentwickelt. Dank seiner berühmten Plastizität ist das Gehirn in der Lage, sich an seine Umgebung anzupassen. Lionel Naccache liegt es am Herzen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse in Büchern oder auch in Radiosendungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nun veröffentlicht er im Odile-Jacob-Verlag mit „Sujet, es-tu là ?“ eine Sammlung seiner Beiträge im Sender France Culture.
Er berichtet über die neuesten Fortschritte in der Hirnforschung, ruft aber auch zum Nachdenken über unsere Fähigkeit auf, ein eigenständiges Denken zu bewahren. Elektro-, Solar- oder Wasserstoffantrieb: Gibt es bald umweltfreundliche Flugzeuge? Der französische Flugzeughersteller Safran hat vor Kurzem für seinen Elektroflugzeugmotor die Zertifizierung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit erhalten, eine Weltpremiere.
Mit seinem Motor „Engineus 100“ ebnet das französische Unternehmen den Weg für die Vermarktung von Flügen mit 100 % Elektroantrieb. Die Leistung des Motors reicht jedoch nur für die Beförderung von zwei bis vier Personen pro Flug und über relativ kurze Strecken. Safran gab bekannt, an der Entwicklung eines Elektromotors für Regionalflugzeuge zu arbeiten. Innovationen für „sauberere“ Flugzeuge sind besonders gefragt, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu begrenzen. Im Jahr 2024 erreichte der weltweite Passagierverkehr mit einem Anstieg von 10,4 % im Jahresvergleich auf 4,89 Milliarden Fluggäste einen neuen Rekordwert.
Seit dem Ende der Covid-19-Pandemie ist die Zahl der Fluggäste stetig gestiegen. Liegt die Lösung angesichts des zunehmenden Flugverkehrs in technologischen Innovationen? Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit anlässlich des Tods des Imams der ismailitischen Schiiten, Aga Khan, die Geschichte der Religionsgemeinschaft der Ismailiten; und Marie Bonnisseau berichtet von der umstrittenen Entscheidung der Regierung des Karibikstaats Trinidad und Tobago, ein Symbol der Kolonialgeschichte aus seinem Wappen zu entfernen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 11.02.2025 arte Sendung vom 12.02.2025
Folge 3420 (58 Min.)Bild: ArteEin Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Kann Mélenchon der Linken mit der Idee eines „neuen Frankreichs“ zum Wahlsieg verhelfen? Jean-Luc Mélenchon war am vergangenen Wochenende in Toulouse. Zunächst nahm er an einer Konferenz an der Jean-Jaurès-Universität teil, dann an den Rencontres nationales des quartiers populaires (Nationale Begegnungen der Arbeiterviertel). Der Anführer der linkspopulistischen LFI sprach vom Schicksal eines „neuen Frankreichs“. Mit dieser Formulierung, führte der LFI-Vorsitzende aus, wolle er deutlich machen, dass das Land sich auf dem Weg der „Kreolisierung“ befinde, einer mit der Einwanderung verbundenen Mischung der Bevölkerung.
„Ja, Herr Zemmour, ja, Herr Bayrou, der große Austausch ist Realität! Es handelt sich um den Austausch einer Generation durch die nächste, die niemals der vorherigen ähneln wird“, rief er dem Publikum zu, wobei er bewusst den von der extremen Rechten geprägten Kampfbegriff aufnahm. Die Botschaft, die Jean-Luc Mélenchons damit vor allem an die Jugend und die Arbeiterviertel richtete, ist jedoch innerhalb der Linken umstritten.
Sind die jüngsten Wahlniederlagen der Partei, wie die des Kandidaten Louis Boyard bei den Kommunalwahlen in Villeneuve-Saint-Georges im zweiten Wahlgang ein Zeichen dafür, dass die von der LFI verfolgte Strategie erfolglos ist? Verfolgt Donald Trump eine Strategie des permanenten Chaos? Seit Beginn seiner Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten sorgt Donald Trump mit drastischen Ankündigungen für Aufsehen, wie z. B. seine Absicht, Gaza in die „Côte d’Azur des Nahen Ostens“ zu verwandeln.
Gleichzeitig setzte er die Entwicklungshilfe der USA aus, die im Jahr 2023 mehr als 64 Milliarden US-Dollar betrug. Wie viel Bluff und wie viel Ernsthaftigkeit stecken in den Ankündigungen des neuen Präsidenten? Das Beispiel des mit Mexiko, Kanada und China begonnenen Handelskriegs liefert erste Anhaltspunkte für eine Antwort. Noch vor Inkrafttreten der Zölle auf die angrenzenden Länder setzte er sie aus, nachdem er Vereinbarungen mit ihnen geschlossen hatte.
Der Agrarwissenschaftler Christophe Gatineau setzt sich gegen die Nutzung der Toilettenspülung ein. In seinem im Ulmer-Verlag erschienenen Buch mit dem Titel Ne tirons plus la chasse ! Nos déjections au secours des sols erklärt er, dass das Recycling der menschlichen Exkremente eine optimale Lösung zur Düngung der Böden sein könnte. Sie könnten als natürlicher Dünger für Pflanzen dienen und gleichzeitig zur Bekämpfung der Wasser- und Luftverschmutzung beitragen.
Die menschlichen Ausscheidungen seien kein Abfall, sondern eine gewaltige Goldmine an Nährstoffen, die wir täglich durch die Toilettenspülung verschwenden, so Christophe Gatineau. Seit dem Ausscheiden des ehemaligen Vorsitzenden der Republikaner (LR), Eric Ciotti, ist die konservative Partei nach wie vor ohne legitime Führung. Zwei führende Politiker, Laurent Wauquiez und Bruno Retailleau, scheinen sich ein Duell um die Präsidentschaftskandidatur zu liefern.
Als der Innenminister im Fernsehsender LCI zu seiner möglichen Kandidatur für den Vorsitz der LR befragt wurde, soll er versichert haben, dass noch nichts entschieden sei, er aber eine Rolle spielen werde. Bruno Retailleau solle „die Konservativen in der Regierung verkörpern“, während der Abgeordnete aus dem Departement Haute-Loire den „Wiederaufbau ihrer politischen Familie“ übernehmen werde. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten.
Paola Puerari berichtet über eine Falschnachricht, die seit Beginn der Präsidentschaft Emmanuel Macrons im Internet kursiert: Brigitte Macron sei in Wirklichkeit als Junge zur Welt gekommen. In einem langen Video, das am 10. Januar 2025 von der amerikanischen Influencerin Candace Owens veröffentlicht wurde, wurde diese Falschmeldung nun wieder aufgenommen. Dem jungen Informatikstudenten im US-Bundesstaat Nebraska, Luke Farritor, war es gelungen, einen Algorithmus zu entwickeln, der die teilweise verblasste Schrift auf einem verkohlten, in der Lava des Vesuvs gefundenen Pergament lesen konnte.
Nun stellt der Informatiker seine Fähigkeiten in den Dienst von Elon Musks „Doge“ (Abteilung für Regierungseffizienz). Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in Deutschland, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 12.02.2025 arte Sendung vom 13.02.2025
Folge 3421 (43 Min.)Bild: ArteDeutsche TV-Premiere Do. 13.02.2025 arte Sendung vom 14.02.2025
Folge 3422 (58 Min.)Bild: ArteLebensende: Regisseur Costa-Gavras Plädoyer für Palliativmedizin Der Regisseur Costa-Gavras sich in seinen Filmen stets mit den großen Fragen unserer Zeit beschäftigt. Sein jüngster Film „Le dernier souffle“ (Der letzte Atemzug), eine Verfilmung des im Gallimard-Verlag erschienenen Essays des Philosophen Régis Debray und des Arztes Claude Grange (Le dernier souffle – Accompagner la fin de vie), befasst sich mit einem Thema von existenzieller Bedeutung und ist ab dem 12. Februar im Kino zu sehen. Kad Merad und Denis Podalydès spielen einen Leiter einer Palliativstation und einen Schriftsteller, die sich über den Tod unterhalten.
In Frankreich ist das Thema absolut aktuell: Die Prüfung des Gesetzesentwurfs über das Lebensende durch das Parlament wurde durch seine Auflösung im Sommer 2024 gestoppt und der neue Premierminister François Bayrou hat nun angekündigt, den Gesetzestext in zwei Teile aufteilen zu wollen. Costa-Gavras erklärt in einem Interview, das an diesem Wochenende in der Zeitung La Tribune Dimanche veröffentlicht wurde, dass sein Film „zutiefst politisch“ sei: „Ich dachte, dass das Gesetz vor der Auflösung der Nationalversammlung im Jahr 2024 verabschiedet werden würde … Ich verstehe nicht, warum wir noch ins Ausland gehen müssen, um in Würde zu sterben.
Wir haben in unserem Leben viele Freiheiten und sollten es auch nach unserem Wunsch beenden können.“ Ist KI für Künstler eine existenzielle Bedrohung oder Chance? Frankreich empfängt am 10. und 11. Februar zahlreiche Führungskräfte, Unternehmer und Wissenschaftler im Grand Palais zum KI-Gipfel. Am Tag zuvor kündigte Emmanuel Macron Investitionen in Höhe von 109 Milliarden Euro in KI in Frankreich an.
Diese Investitionen umfassen insbesondere „30 bis 50 Milliarden Euro“ der Vereinigten Arabischen Emirate für den Bau eines Rechenzentrums, das vermutlich das größte in Europa sein wird. Diese Ankündigungen zeigen, welche Bedeutung die KI in den kommenden Jahren erlangen dürfte, aber auch welche Gefahr sie für viele Tätigkeitsbereiche darstellt, darunter auch für die Kultur und künstlerische Tätigkeiten. Eine auf Initiative der Urheberrechtsgesellschaften „Adami“ und „Sacem“ in der Zeitung Le Parisien veröffentlichte und von mehr als 34.000 Künstlern und Kreativen unterzeichnete Stellungnahme kritisiert die Nutzung ihrer Werke ohne Zustimmung, um generative KI zu trainieren: „Ein inakzeptabler Verstoß gegen den Respekt vor unseren Werken und unserer künstlerischen Arbeit“, warnten sie.
Zum Schluss erzählt Marjorie Adelson von der Entscheidung der Europäischen Union, die Verwendung von „Larvenpulver“ in Lebensmitteln zu erlauben; und Marie Bonnisseau berichtet über die Hintergründe der Weigerung der anglikanischen Kirche, die bereits von Missbrauchsskandalen erschüttert wird, das Abendmahl mit alkoholfreiem Wein und glutenfreien Oblaten zu feiern. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 14.02.2025 arte Sendung vom 15.02.2025
Folge 3423 (58 Min.)Bild: ArteSchriftsteller Patrick Chamoiseau: Für die „Kreolisierung“ von Menschen und Kulturen In seinem jüngsten Werk „Que peut Littérature quand elle ne peut ?“, das im Verlag Éditions du Seuil erschienen ist, beschäftigt sich der Schriftsteller Patrick Chamoiseau mit der Frage, inwieweit literarische Werke unterdrückten Völkern zu Hilfe kommen können. Der Publizist aus Martinique greift die Konzepte der „Kreolisierung“ und der „Beziehung“ auf, die von seinem geistigen Mentor Édouard Glissant entwickelt wurden.
Patrick Chamoiseau schreibt: „Das Prinzip der Beziehung geht davon aus, dass nicht das „Gleiche“, nicht die Transparenz eines vorherrschenden Standards, sondern das undurchsichtige Generikum der „Andersartigkeit“ uns am besten nähren kann“. Er lehnt die Idee eines „großen Narrativs“ ab, das die Menschen auf eine einzige Realität beschränkt und dazu bringt, das „Inakzeptable“ zu akzeptieren. Patrick Chamoiseau betrachtet seine literarischen Werke stets in einem (geo)politischen Kontext: „Da wir die Literatur in ihrer Beziehung zur Welt, also zu jedem Lebewesen, hinterfragen müssen, wäre es unanständig, über etwas anderes zu sprechen als über den Aufstieg der extremen Rechten im Land von Montaigne oder den unter freiem Himmel begangenen Völkermord in Gaza.“ „Make Europe Great Again“: Werden die europäischen Populisten vom „Tornado Trump“ beflügelt? Am 7. und 8. Februar trafen sich die führenden rechtsextremen Politiker in Madrid zum ersten Gipfel der „Patrioten für Europa“, einer im Sommer 2024 im Europäischen Parlament gegründeten Gruppe.
Angespornt durch den Sieg von Donald Trump in den USA haben sich Marine Le Pen, Viktor Orbán, Geert Wilders und andere rechtspopulistische Politiker hinter einem neuen von Trumps MAGA inspirierten Slogan versammelt: „Make Europe Great Again“. In ganz Europa sind rechtspopulistische Parteien auf dem Vormarsch und in einigen Ländern bereits an der Macht. Die Vorsitzende des Rassemblement National freute sich über einen „weltweiten Umschwung“. Donald Trump verteidigt viele Prinzipien und Werte, die mit denen dieser Parteien übereinstimmen: Ablehnung von Immigration, des „Wokismus“, der Klimapolitik, Verteidigung der nationalen Souveränität und Infragestellung des Internationalen Strafgerichtshofs.
Zum Schluss erzählt Marjorie Adelson die Geschichte der Entdeckung des Kannibalismus der Jäger und Sammler in der Altsteinzeit; und Marie Bonnisseau berichtet über das Verschwinden der großen Bösewichte in Disney-Filmen. Scar, Jafa oder Cruella gehören der Vergangenheit an, heute sind die Gegner in den Filmen eher thematischer Art wie der Klimawandel oder die Scheidung der Eltern (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 15.02.2025 arte Sendung vom 17.02.2025
Folge 3424 (58 Min.)Bild: ArteWird Richard Ferrand als Günstling Macrons zum Vorsitzenden des Verfassungsrats? Es handelt sich um einen der prestigeträchtigsten Posten der Fünften Republik. Laurent Fabius wird am 7. März nach neunjähriger Amtszeit sein Amt als Vorsitzender des Verfassungsrats abgeben. Als Nachfolger will Emmanuel Macron nun Richard Ferrand, den ehemaligen Vorsitzenden der Nationalversammlung und Anhänger Macrons der ersten Stunde, ernennen. Sein Profil ist umstritten, insbesondere weil er keine spezifischen juristischen Kompetenzen für diesen Posten besitzt.
Einige sind zudem der Meinung, dass sein politisches Gewicht nicht ausreichen würde, falls der rechtspopulistische Rassemblement National 2027 an die Macht kommen sollte. Marine Le Pen steht dem Verfassungsrat und seiner Rolle in der Politik in der Tat sehr kritisch gegenüber. Die Abgeordneten der Rechtsausschüsse können diese Ernennung mit drei Fünftel der Stimmen für ungültig erklären. Zu diesem Anlass empfangen wir den Verfassungsrechtler Benjamin Morel, der am 19. Februar „Le nouveau régime ou l’impossible parlementarisme“ veröffentlicht.
Trump, Netanjahu oder die Hamas: Wer gefährdet den Waffenstillstand in Gaza? Am 19. Januar trat das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas 15 Monate nach Beginn des Krieges im Gazastreifen in Kraft. Es sah die Einstellung der Kampfhandlungen im Gegenzug für die schrittweise Freilassung der von der Hamas gefangen gehaltenen israelischen Geiseln und palästinensischer Gefangener durch Israel vor. Seit seinem Inkrafttreten wurden 16 Geiseln im Austausch gegen 765 palästinensische Gefangene freigelassen.
Der nächste Austausch soll an diesem Wochenende stattfinden, aber die Hamas hat Zweifel an der Freilassung der nächsten Geiseln aufkommen lassen und Israel mehrere Verstöße gegen den Waffenstillstand vorgeworfen. Die Beziehungen haben sich in den letzten Tagen verschlechtert. Die Inszenierung der Freilassung der drei israelischen Geiseln am vergangenen Samstag hat die israelischen Behörden und die öffentliche Meinung schockiert.
Die drei körperlich sehr geschwächten Männer wurden von der Hamas vor ihrer Übergabe zur Schau gestellt. Gleichzeitig haben die schockierenden Äußerungen Donald Trumps in den letzten Wochen viel Aufsehen erregt. Nach seiner Aussage über die Schaffung einer „Côte d’Azur“ im Gazastreifen erklärte er am 10. Februar, Palästinensern, die in ein anderes Land umgesiedelt würden, sei eine Rückkehr in die Enklave nicht erlaubt. Diese Erklärungen sind keineswegs als Beitrag zu einem reibungslosen Ablauf der Waffenruhe zu verstehen, zumal die Verhandlungen der zweiten Phase, insgesamt sind drei geplant, noch nicht begonnen haben.
Zum Schluss erzählt Marjorie Adelson vom nordkoreanischen Fernsehen, in dem zwischen Propagandabotschaften internationale Sportereignisse ausgestrahlt werden, allerdings mit einer Verspätung um mehr als einen Monat und in komplett falscher Reihenfolge; und Marie Bonnisseau erklärt, warum der Titel Tonton du bled der Gruppe 113 erst am Freitag, d. h. 25 Jahre nach seinem Erscheinen, auf Spotify herauskommt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 17.02.2025 arte Sendung vom 18.02.2025
Folge 3425 (58 Min.)Bild: ArteDie chinesische Transgender-Künstlerin Jin Xing fürchtet sich vor der Rückkehr in ihre Heimat Nach zwanzig Jahren Abwesenheit kehrt die chinesische Tänzerin und Choreografin Jin Xing mit ihrer Stiftung, dem Jin Xing Dance Theatre, mit vier Aufführungen im Théâtre des Champs-Élysées nach Paris zurück. Gezeigt werden zwei verschiedene Programme: Das erste mit dem Titel Trinity (27. und 28. Februar) besteht aus Sacre von Emanuel Gat, Echo der Südafrikanerin Moya Michael und Cage Birds des Niederländers Arthur Kuggeleyn, der auch das im Mittelpunkt des zweiten Programms stehende Stück Wild Flowers kreiert hat.
Jin Xing begann im Alter von neun Jahren in der chinesischen Armee zu tanzen, mit 19 Jahren erhielt sie ein Stipendium, um modernen Tanz in New York zu studieren. Als Transgender-Frau wurde der Tanzstar wider Willen zu einer Ikone für die LGBT+-Community. „Ich möchte nicht zum Sprachrohr einer Bewegung werden. Aber mein Lebensweg sagt viel mehr aus als alle Worte über die Notwendigkeit, Transgender-Personen gleiche Rechte zu gewähren“, erklärte sie 2018. Krieg in der Ukraine: Geht Trump über Selenskyj und Europa hinweg? Der US-Präsident Donald Trump hat am 12. Februar lange mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin über die Friedensverhandlungen in der Ukraine gesprochen.
Eine Premiere seit der russischen Invasion im Februar 2022, wohingegen Europa, das in den Gesprächen an den Rand gedrängt wurde, sich stets um die Isolierung Russlands bemüht hatte. Auf seinem Netzwerk Truth Social lobte der amerikanische Präsident die Qualität des Austauschs und dankte „Präsident Putin für seine Zeit und seine Bemühungen“. Diese Verhandlungen wurden jedoch ohne Kiew aufgenommen, obwohl Wolodymyr Selenskyj am 11. Februar erklärte, dass er zu „einem Gebietsaustausch“ mit Russland bereit sei, was Putin ablehnte.
Die Bedingungen dieses Friedens scheinen für die Ukraine besonders ungünstig zu sein. Ihr soll der NATO-Beitritt verweigert werden, den Wladimir Putin resolut ablehnt, und sie soll den Vereinigten Staaten im Gegenzug für die amerikanische militärische und finanzielle Unterstützung den Abbau ihrer Seltenen Erden erlauben. Zum Schluss berichtet Marjorie Adelson von einem Bauprojekt in der Tschechischen Republik, bei dem mithilfe von Bibern eine Million Euro gespart wurden; und Marie Bonnisseau erzählt von einer erstaunlichen Liste von Berufen, die zur Einreise ins Vereinigte Königreich berechtigen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 18.02.2025 arte Sendung vom 19.02.2025
Folge 3426 (58 Min.)Bild: ArteEin Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: War Spielsucht die Ursache für den Mord des Mädchens Louise Owen L., der wegen Mordes der 11-jährigen Schülerin Louise angeklagt ist, hat am 11. Februar ein Geständnis abgelegt. Nachdem er von den Ermittlern identifiziert worden war, erklärte der 23-Jährige bei seiner Anhörung, dass er das junge Mädchen überfallen habe, um sich nach einer durch ein Videospiel entstandene Frustration Luft zu machen. Die kleine Schwester des Angeklagten erklärte, vor zwei Jahren Opfer von Gewalt durch ihren Bruder geworden zu sein, und beschrieb ihn als „gewalttätig, nervös, aggressiv“, als jemanden, der beim Spielen von Videospielen zu plötzlichen Wutausbrüchen neigt.
Owen L. hatte sein Elternhaus mit einem Messer der Marke Opinel verlassen und damit kurz darauf Louise getötet. Donald Trump und Elon Musk: Ein Präsidentensessel für zwei? Am 11. Februar beantwortete Elon Musk in einer überraschenden Inszenierung im Oval Office des Weißen Hauses die Fragen der Journalisten. Sein vierjähriger Sohn namens X war bei dieser Pressekonferenz anwesend – mal zu Füßen seines Vaters, mal auf seinen Schultern -, während Donald Trump daneben am Schreibtisch saß.
Dieses Bild erinnert an John F. Kennedy mit seinem Sohn John im Jahr 1962 im selben Büro. Der Tesla-Chef verteidigte seine brutale Methode zur Kürzung der Staatsausgaben der USA, um Einsparungen in Höhe von 1.000 Milliarden Dollar zu erzielen, um „Amerika vor dem Bankrott zu retten“. Der Milliardär wirkt zunehmend wie der Vizepräsident der Vereinigten Staaten und stellt den gewählten Vizepräsidenten J.D. Vance in den Schatten. Kann das mächtige Duo Donald Trump und Elon Musk auf Dauer Bestand haben? Der Regisseur und Autor der belgischen Sendung „Strip-Tease“, Jean Libon, präsentiert seinen dritten Kinofilm mit dem Titel Strip-Tease intégral.
Der Film basiert auf der 40-jährigen Kult-Sendung und ist ab dem 12. Februar in den französischen Kinos zu sehen. Gezeigt werden fünf Personen verschiedenen Alters, von jungen Influencerinnen in Dubai über eine Mutter, die sich um 100%ige Müllvermeidung bemüht, bis hin zu einem Gerichtsmediziner, der abends als Drag Queen auftritt.
Die Geschichten werden völlig ohne Filter gefilmt, um den Alltag der Menschen so ehrlich wie möglich darzustellen. Auf dem diese Woche in Paris veranstalteten KI-Gipfel wollte Staatspräsident Emmanuel Macron das Publikum angesichts der Gefahren, die die KI mit sich bringen könnte, beruhigen. Er betonte in erster Linie das enorme Potenzial in den Bereichen Gesundheit und Wirtschaft. Die Grünen-Abgeordnete Sandrine Rousseau sprach von „Techno-Idolatrie“ und erinnerte daran, dass „die Priorität [darin bestehe], dass jeder satt wird“. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten.
Die Journalistin Élise Lucet drehte einige Szenen der Fernsehsendung Envoyé spécial zum Thema Drogenkonsum in Frankreich in der Nationalversammlung, wo sie Abgeordnete um die Teilnahme an einem Drogenspeicheltest bat. Die Präsidentin der Nationalversammlung Yaël Braun-Pivet hielt dieses Vorgehen für „äußerst fragwürdig“, da „die durchaus legitime Weigerung, sich dem Test zu unterziehen, zu einem Verdacht gegen die Abgeordneten führen [könnte]“. Paola Puerari berichtet.
Liebe kennt kein Alter: Raymond und Lucette haben sich in einer Seniorenresidenz in Saint-Cyprien völlig unerwartet kennengelernt. Lucette begleitete eine Freundin beim Besuch ihrer Mutter in der Seniorenresidenz und begegnete auf dem Flur dem 85-jährigen Raymond. „Als ich sie sah, war es um mich geschehen“, erinnerte sich der Fünfundachtzigjährige. Von dieser Begegnung erzählt Frédéric Pommier in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über den Anschlag in München, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.02.2025 arte Sendung vom 20.02.2025
Folge 3427 (43 Min.)Bild: ArteDeutsche TV-Premiere Do. 20.02.2025 arte Sendung vom 21.02.2025
Folge 3428 (58 Min.)Bild: ArteBegegnung mit Wählern des rechtspopulistischen Rassemblement National Zehn Jahre lang hat sich der Fotojournalist Vincent Jarousseau mit der Wählerschaft des Rassemblement National beschäftigt. Von 2014 bis 2024 führte er Gespräche mit Wählern des damaligen FN – heute RN – und begleitete sie über ein Jahrzehnt hinweg auch in ihrem Alltag, um die Hintergründe ihrer politischen Haltung zu verstehen. Dafür ist Vincent Jarousseau in drei französische Städte gereist, die in ihrer Größe vergleichbar sind, sich in ihrer sozialen Zusammensetzung jedoch unterscheiden: Hénin-Beaumont, der Hochburg von Marine Le Pen, die ab 2007 sogar ihren Wohnsitz in die Stadt verlegte, Beaucaire in einer Region der sogenannten Pieds-Noirs (Algerienfranzosen) und Hayange, einer ehemaligen Arbeitersiedlung im Departement Moselle in der Nähe der luxemburgischen Grenze.
In diesem Zusammenhang erinnert Jarousseau auch an mehrere Ereignisse, die Frankreich erschüttert und geprägt haben, wie die Terroranschläge oder die Gelbwesten-Krise. Sind die Amerikaner noch Europas Verbündete? Am 14. Februar hat der Vizepräsident der Vereinigten Staaten, J.D. Vance, die Politik der Europäischen Union scharf kritisiert. In einer Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz behauptete er unter anderem, dass die größte Bedrohung für Europa weder China noch Russland sei, sondern der Verzicht Europas auf einige seiner grundlegendsten Werte.
Er warf den europäischen Demokratien eine gezielte Behinderung der Meinungsfreiheit vor. Insbesondere kritisierte er die Annullierung der Wahlen in Rumänien nach dem Sieg des rechtsextremen Kandidaten, der seine Kampagne hauptsächlich auf TikTok geführt hatte. Man dürfe keine Angst vor dem eigenen Volk haben, auch wenn es eine Meinung äußere, die nicht die seiner Regierenden sei, fügte er hinzu.
Die Rede wirkte wie eine ideologische Predigt, zwei Tage nach dem Gespräch von Donald Trump mit Wladimir Putin über die Verhandlung eines Friedensabkommens für die Ukraine, wobei Kiew und Europa von den Verhandlungen ausgeschlossen sind. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit die Geschichte der Schule Notre-Dame de Bétharram anlässlich der Enthüllungen der Zeitung Mediapart über die Untätigkeit von Premierminister François Bayrou trotz zahlreicher Beschwerden wegen Gewalt und sexueller Übergriffe; und Marie Bonnisseau berichtet von der originellen Methode der peruanischen Polizei zur Bekämpfung des Drogenhandels: Sie setzt auf Verkleidung! (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 21.02.2025 arte Sendung vom 22.02.2025
Folge 3429 (58 Min.)Bild: ArteNismet hat trotz Missbrauch durch den Stiefvater und Heimaufenthalten Resilienz fürs Leben gelernt Die 16-jährige Nismet lebte mit ihrer Mutter Najoua in einem Vorort von Lille. Najouha prostituierte sich, um Geld zu verdienen und den Stiefvater ihrer Tochter – Denis, einen autoritären und gewalttätigen Mann – zu unterhalten. Eines Tages wurde die Jugendliche von ihrem Stiefvater missbraucht und lief von Zuhause weg. Sie kam in einem Heim unter. Doch als ihre Mutter erfuhr, was passiert war, tötete sie ihren Lebensgefährten und wurde zu 15-jähriger Gefängnishaft verurteilt. Die Geschichte von Nismet Aoubagui Hrehorchuk wird als Miniserie mit vier Folgen ab dem 27. Februar auf Arte ausgestrahlt, wobei die echte Nismet die Leiterin eines Heims spielt.
Sie erzählt von einer Emanzipation, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne, und wurde von dem Regisseur Philippe Faucon verfilmt, dem die junge Frau bei einem Filmdreh begegnete. Nismet sieht in diesem Film eine Hommage an ihre Mutter sowie die Mitarbeiter der französischen Kinder- und Jugendhilfe (ASE), denen sie auf ihrem Lebensweg begegnet ist. Trump und Putin planen Treffen in Riad: Ist das geächtete Saudi-Arabien heute unumgänglich? Der US-Außenminister Marco Rubio und der russische Außenminister Sergej Lawrow werden sich am 18. Februar in Riad treffen.
Nach dem langen Telefongespräch zwischen Donald Trump und Wladimir Putin der vergangenen Woche sollen die Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland in der Hauptstadt Saudi-Arabiens beginnen. Das Land spielt eine Vermittlerrolle und rückt damit insbesondere dank der aktiven Diplomatie des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in den Mittelpunkt der Weltpolitik. Lange Zeit galt Saudi-Arabien als Zentrum eines strengen Islam, als Wiege von Dschihadisten wie Osama bin Laden und der Mehrheit der Terroristen des 11. September, und als ein Land, das sich wenig um die Menschenrechte kümmert.
MBS verfolgt das Ziel, sein Land zu einer Großmacht zu entwickeln und es mit seinem Projekt „Vision 2030“ auf den Weg der Modernisierung zu bringen. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der Geschichte der Stadt Biarritz, die auf der Rangliste der Städte und Dörfer Frankreichs mit hoher Lebensqualität den ersten Platz belegt; und Marie Bonnisseau berichtet von der Sanierung eines antiken Aquädukts durch die Stadtverwaltung Athens, um im Sommer den Wasserbedarf der Stadt zu decken. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 22.02.2025 arte Sendung vom 24.02.2025
Folge 3430 (58 Min.)Bild: ArteWerden Ewigkeitschemikalien in Frankreich bald verboten? Am 20. Februar wird die Pariser Nationalversammlung über einen Gesetzesvorschlag der französischen Grünen abstimmen, der ab 2026 das Verbot bestimmter PFAS in Alltagsgegenständen vorsieht. Dabei handelt es sich um knapp 14.000 bis heute verwendete Substanzen, die im Allgemeinen als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet werden und in den 1950er Jahren aufgrund ihrer Antihaft-, Imprägnier- und Hitzebeständigkeitseigenschaften entwickelt wurden. Sie sind in Wachs, Feuerlöschschaum und auch wasserfester Kosmetik enthalten.
Diese synthetischen Verbindungen stören das endokrine und das Immunsystem; einige sind sogar bereits als krebserregend eingestuft. PFAS belasten die Umwelt, die Luft und das Wasser, insbesondere das Leitungswasser. Nachdem die französische Regierung ihre Unterstützung für den Gesetzesvorschlag angekündigt hat, hat der morgen präsentierte Gesetzesentwurf der Grünen große Chancen, angenommen zu werden. Zu diesem Anlass empfangen wir den Arzt, Toxikologen und Direktor des Instituts für öffentliche Gesundheit des Inserm, Robert Barouki.
Trump-Putin-Achse: Ist Europa bereit für den Krieg? Während sich Vertreter Russlands und der USA am 18. Februar in Saudi-Arabien zu Verhandlungen über den Krieg in der Ukraine trafen, stellen sich die Europäer die Frage, wie hoch ihre Verteidigungskapazitäten sind. Am 17. Februar empfing Emmanuel Macron im Élysée-Palast sieben europäische Staats- und Regierungschefs sowie den Generalsekretär der NATO und die Präsidentin der Europäischen Kommission.
Heute versammelt er weitere europäische Länder, insbesondere die baltischen Staaten, die eine direkte Grenze zu Russland haben, aber auch nichteuropäische Länder wie Kanada. Auf der Tagesordnung dieses informellen Treffens zur Sicherheit Europas steht die Frage der Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine zur Sicherung einer möglichen Waffenstillstandsvereinbarung. In dieser Frage sind die Europäer jedoch gespalten: Die Briten haben sich bereits einverstanden erklärt, während Deutschland und Polen die Frage für verfrüht halten.
Frankreichs Haltung machte Emmanuel Macron mit folgenden Worten deutlich: Das Land „ist nicht bereit, Bodentruppen zum Kampf in dem Konflikt, an die Front zu schicken“. Er fügte jedoch hinzu, er erwäge, „Experten oder sogar Truppen in begrenzter Anzahl außerhalb des Konfliktgebiets zu entsenden, um die Ukrainer zu unterstützen und Solidarität zu zeigen“. Verfügt Europa angesichts des möglichen Rückzugs der USA aus diesem Konflikt und der zunehmenden Spannungen mit Russland über die militärischen Mittel, um Krieg zu führen? Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von den Haftbedingungen in Gefängnissen vor mehr als hundert Jahren anlässlich der Ankündigung des französischen Justizministers Gerald Darmanin, „spielerische Freizeitaktivitäten“ für Häftlinge zu beenden; und Marie Bonnisseau berichtet über den Vulkanausbruch des Ätna und den Massenandrang neugieriger Touristen, die trotz offensichtlicher Risiken das Schauspiel der Lava im Schnee bewundern wollen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 24.02.2025 arte Sendung vom 25.02.2025
Folge 3431 (58 Min.)Bild: ArteDer große ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow erzählt vom Kriegsalltag Am 24. Februar 2022 marschierte die russische Armee auf Befehl ihres obersten Befehlshabers Wladimir Putin in ukrainisches Gebiet ein. Damit begann der seit drei Jahren andauernde bewaffnete Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Für den ukrainischen Schriftsteller russischer Herkunft Andrej Kurkow begann der Krieg jedoch nicht an diesem Tag, sondern bereits acht Jahre früher, als Russland am 20. Februar 2014 mit der Annexion der Krim begann. Heute ist er Journalist und berichtet in seinem im Verlag Noir sur Blanc erschienenen Buch Notre guerre quotidienne von der Realität des Kriegsalltags.
Er betont die Bedeutung der Kultur und der Künstler im Kampf gegen Russland und für den Wiederaufbau des Landes: „Die Kultur muss den Ukrainern helfen, den Kriegszustand zu überwinden und ihr Trauma zu verarbeiten.“ Defizit des Rentensystems: Ist die kapitalgedeckte Rente die Lösung? Der französische Rechnungshof hat am 20. Februar seinen Bericht über den Stand des Haushaltsdefizits und die Perspektiven des Rentensystems vorgelegt.
Diese vom Premierminister François Bayrou in Auftrag gegebene „Blitzmission“ liefert eine „besorgniserregende“ Diagnose „ohne verstecktes Defizit“. Im Jahr 2035 könnte das Defizit der Rentensysteme nach Angaben des Rechnungshofs 14 bis 15 Milliarden Euro erreichen, was erheblich niedriger ist als die vom Premierminister angekündigten 55 Milliarden. Zur Reduzierung dieses Defizits erwägen einige, darunter der Arbeitgeberverband Medef, die Idee einer kapitalgedeckten Rente, ein Konzept, bei dem Versicherte für ihre eigene Rente sparen.
Die Befürworter heben zwei Vorteile hervor: mehr Gerechtigkeit zwischen den Generationen und mehr individuelle Freiheit, wenn jemand beispielsweise früher in Rente gehen möchte. Die Generalsekretärin der Gewerkschaft CGT, Sophie Binet, lehnte die Idee jedoch ab und teilte den Arbeitgebern mit, sie werde bei künftigen Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern über Renten sicherlich nicht über kapitalgedeckte Renten sprechen. Der Bericht des Rechnungshofs wird als Arbeitsgrundlage für diese Gespräche dienen, wobei keine Möglichkeiten ausgeklammert werden sollen, bekräftigte der Premierminister.
Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit die Geschichte der Alpengletscher anlässlich einer dramatischen Beobachtung, von der die Wissenschaftszeitschrift Nature berichtet: die Alpen und Pyrenäen haben in weniger als 25 Jahren 40 Prozent ihrer Eismasse verloren; und Marie Bonnisseau berichtet über das „Comeback“ des früheren britischen Premierministers Boris Johnson, dem man für die „bescheidene“ Summe von 121 Pfund die Hand schütteln kann … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 25.02.2025 arte Sendung vom 26.02.2025
Folge 3432 (58 Min.)In der Gesprächsrunde über aktuelle Themen der Woche empfängt Benjamin Sportouch heute Abend den Historiker Pascal Blanchard, die Geografin und Schriftstellerin Sylvie Brunel, die Publizistin Noémie Halioua und die Karikaturistin der Satirezeitschrift Charlie Hebdo und der Tageszeitung Libération Coco. Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Landwirtschaftsmesse: Werden die Forderungen der Landwirte erfüllt? Das Landwirtschaftsgesetz wurde am 20. Februar nur zwei Tage vor der Eröffnung der Landwirtschaftsmesse nach einer Abstimmung im Senat endgültig verabschiedet.
Diese Abstimmung erfolgte ein Jahr nach den landesweiten Protesten der Landwirte, die die französische Regierung dazu veranlasst hatte, zahlreiche gesetzgeberische Maßnahmen zu versprechen. Der endgültige Text umfasst unter anderem die Entkriminalisierung bestimmter Verstöße gegen das Umweltrecht und die Aufnahme des Grundsatzes der „Nichtrückschritts bei der Ernährungssouveränität“. Eine weitere Maßnahme betrifft den Einsatz von Pestiziden: Sie fordert die französische Regierung auf, „von einem Verwendungsverbot für von der Europäischen Union zugelassene Pflanzenschutzmittel abzusehen“, wenn es keine tragfähigen Alternativen gibt.
Während diese Vorschläge bei linken Parteien auf breite Ablehnung stießen, dürften sie den Erwartungen der Landwirte und insbesondere des größten Bauernverbands FNSEA gerecht werden. „Wir sind von einem Text ohne Ambitionen zu einem Text mit großen Rückschritten in Sachen Umwelt übergegangen“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen Cyrielle Chatelain.
Ende von C8 bestätigt: eine Entscheidung gegen die Meinungsfreiheit? Der Staatsrat bestätigte am 19. Februar die Entscheidung der französischen Regulierungsbehörde für audiovisuelle und digitale Kommunikation (Arcom), die DVB-T-Frequenzen der Sender NRJ12 und C8 nicht zu verlängern. Sie werden daher am 28. Februar ihre Ausstrahlung einstellen. Während das Ende von NRJ12 keine besonderen Reaktionen aus Politik und Medien auslöst, sorgt die Einstellung des Senders C8 und der erfolgreichen Talkshow Touche pas à mon poste von Cyril Hanouna für eine Reihe von Reaktionen.
„C8 hatte ein Publikum gefunden. Das Verschwinden des Senders aus der audiovisuellen Landschaft nimmt ihm einen Raum der Meinungsäußerung“, bedauert Innenminister Bruno Retailleau. Es handelt sich um einen „schrecklichen Rückschritt, der den Ayatollahs des Einheitsdenkens recht gibt“, empört sich Marine Le Pen.
Arcom hatte diese Entscheidung mit der Anhäufung von mehr als sieben Millionen Euro Geldstrafen begründet, die nach zahlreichen rechtswidrigen Äußerungen in der Sendung Cyril Hanounas verhängt wurden. Die Ausstellung Disco, I’m coming out würdigt vom 14. Februar bis zum 17. August den Anfang der 1970er Jahre in New York entstandenen Musikstil afroamerikanischer Herkunft, der als Symbol einer musikalischen Revolution gilt. Hunderte von audiovisuellen Archiven, Fotografien, Instrumenten und Kostümen werden in der Pariser Philharmonie ausgestellt und zeichnen die Geschichte der Bewegung nach, die nicht nur für einen neuen Musikstil, sondern auch als Symbol für die LGBTQ+-Minderheiten stand.
Jean-Yves Leloup, Ko-Kurator der Ausstellung, ist heute in unserer Sendung zu Gast. Der Leiter der Olympischen Winterspiele 2030 steht nun endlich fest. Edgar Grospiron, Olympiasieger im Buckelpisten-Skifahren 1992, wurde offiziell zum Vorsitzenden des Organisationskomitees ernannt.
Eine Notlösung, nachdem der ursprüngliche Kandidat und fünffache Olympiasieger im Biathlon Martin Fourcade die Funktion abgelehnt hatte. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Olympiasieger gegeneinander antreten. Im Internet organisiert sich der Widerstand gegen Donald Trump. Angestellte von US-Behörden verbreiten in ihren E-Mails Löffel-Emojis, um gegen die Säuberungsaktion in der US-Regierung zu protestieren. Ein weiteres Beispiel ist eine mit viel Humor gestartete Online-Petition, um Dänemark dazu zu bewegen, Kalifornien aufzukaufen, nachdem Donald Trump den Wunsch geäußert hatte, Grönland zu erwerben.
Paola Puerari berichtet. Drei Männer wurden am 19. Februar wegen körperlicher und sexueller Gewalt, die in der katholischen Schule Notre-Dame de Bétharram im Departement Pyrénées-Atlantiques verübt wurde, verhaftet. Die Taten sollen sich zwischen 1957 und 2004 ereignet haben. Bereits 1996 hatte ein Schulinspektor nach einer Beschwerde wegen körperlicher Gewalt einen Bericht gegen die Einrichtung erstellt.
Der heute 88-Jährige gab zu, dass sein Bericht den heutigen Maßstäben nicht mehr entspreche. Eine späte Wiedergutmachung, die viel über eine Zeit aussagt, in der sexuelle Gewalt nicht so ernst genommen wurde wie heute. Davon erzählt Frédéric Pommier in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die polemischen Äußerungen Donald Trumps zur Ukraine, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 26.02.2025 arte Sendung vom 27.02.2025
Folge 3433 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 27.02.2025 arte
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