2025, Folge 3386–3410
Sendung vom 01.01.2025
Folge 3386 (46 Min.)Bild: ArteIm Kino und in den Stadien – vom Triumph des Films „Was ist schon normal?“ bis zum Erfolg der Paralympischen Spiele in Paris – war das Jahr 2024 von der zunehmenden Repräsentation von Menschen mit Behinderungen geprägt. Mit unseren Gästen sprechen wir darüber, wie die Gesellschaft heute auf Behinderungen blickt, wie Unterschiede dargestellt und gefeiert werden und welche Anpassungen für ein Zusammenleben von Nichtbehinderten und Behinderten im Alltag notwendig sind. Paola Puerari interessiert sich für den neuen aus Japan stammenden Trend „kaiwa nashi“: Es handelt sich um eine Option, die beim Friseur, im Taxi oder beim Einkaufen angeboten wird und dem Kunden das Gespräch mit dem Dienstleister „erspart“. Marjorie Adelson berichtet vom Rechtsstreit geschiedener Influencer-Paare um ihr TikTok-Konto mit Millionen Abonnenten. Und zum Schluss geht David Castello-Lopes der interessanten Frage nach, wie das Geräusch beim Schnipsen entsteht. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 01.01.2025 arte Sendung vom 03.01.2025
Folge 3387 (46 Min.)Eines der prägenden Ereignisse des Jahres 2024 war die Wiederwahl von Donald Trump. Der Mann, der sich in der Verbreitung und Schaffung von Unwahrheiten auszeichnet, hat die Wähler überzeugt. Lügen und Beleidigungen waren seine wichtigsten politischen Vektoren. Auch die sozialen Netzwerke spielten bei dieser US-Wahl eine wichtige Rolle, vor allem dank Elon Musk, einem Trump-Anhänger und Eigentümer des sozialen Netzwerks X (ehemals Twitter). Was zeichnet Demokratie in der Ära Trump aus? Unsere Gäste analysieren die Situation. Anschließend geht Victor Dekyvère der Frage nach, ob man einen Ertrinkenden mithilfe seines Anus retten kann. Und zum Schluss erzählt Xavier Mauduit vom Wahnsinn im klassischen Zeitalter, während die mentale Gesundheit das große nationale Thema des Jahres 2025 sein wird. Marie Bonnisseau entführt uns nach London, wo ein angesehener Zauberclub eine Suchanzeige aufgegeben hat, um eines seiner verschwundenen Mitglieder zu finden … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 03.01.2025 arte Sendung vom 04.01.2025
Folge 3388 (46 Min.)Bild: ArteMohamed El Khatib stellt sein Theaterstück „La vie secrète des vieux“ über Sexualität im Alter vor, und Jozée Sarrazin erzählt, wie sich das Leben in der Tiefsee entwickelt. Anschließend berichtet die Forscherin Catherine Rémy, wie im Laufe der Jahrhunderte die Tiertransplantation begann, die Ressourcen des tierischen Körpers zur Heilung des menschlichen Körpers zu nutzen. François Lasserre, Entomologe und Vizepräsident des „Büros für Insekten und ihren Lebensraum“, erkundet die unbekannte Welt der Insekten und räumt mit Vorurteilen gegenüber diesen Lebewesen auf, die weit weniger feindselig als gemeinhin angenommen sind. Danach zeigen wir Ihnen die Debatte über die Besteuerung von Süßwaren. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit von der Geschichte des Mont Blanc und Marie Bonnisseau berichtet von einer Kirche, in der die Gläubigen bei einer KI zur Beichte gehen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 04.01.2025 arte Sendung vom 07.01.2025
Folge 3389 (46 Min.)In Frankreich sind 40 % der Landwirte mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Das Jahr 2024 war für diesen Berufsstand ein turbulentes Jahr: Mobilisierungen vor der Pariser Landwirtschaftsmesse, Angst vor dem Mercosur-Abkommen und Wut über den jüngsten Misstrauensantrag, in dessen Folge die zugesagten Hilfen eingefroren wurden. Mit unseren Gästen sprechen wir über die Herausforderungen, die angesichts dieser Turbulenzen auf die Landwirtschaft und den Lebensmittelsektor zukommen. Anschließend beschäftigt sich Victor Dekyvère mit dem Maler Théodore Rousseau (19. Jh.) und dessen Engagement für den Wald und die Pflanzenwelt. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit von den drei Städten – Chemnitz und die Partnerstädte Gorizia in Italien und Nova Gorica in Slowenien -, die am 1. Januar den Titel Kulturhauptstadt Europas erhielten; und Marjorie Adelson berichtet über den Trend, berühmte Kinoklassiker als Neuverfilmung auf den Markt zu bringen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 07.01.2025 arte Sendung vom 08.01.2025
Folge 3390 (46 Min.)Bild: ArteVor zehn Jahren, am 7. Januar 2015, wurden mehrere Redaktionsmitglieder der Satirezeitschrift Charlie Hebdo von den Brüdern Kouachi getötet. Dieser Anschlag hat ganz Frankreich schockiert und das Land verändert. Seitdem debattiert unser Nachbar über den Laizismus – essenziell oder kompromisslos -, die Grenzen der Meinungsfreiheit und den Islamismus; doch diese Debatten polarisieren die französische Gesellschaft. Wie hat die Tragödie von Charlie Frankreich verändert? In der letzten Sondersendung beantworten unsere Gäste diese Frage wenige Tage vor dem Gedenken an den islamistischen Anschlag auf die Satirezeitschrift.
Anschließend erklärt Victor Dekyvère, welche Rolle Superman bei der Popularisierung der Unterhose gespielt hat. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit von der Fotografie von Herrschern anlässlich des von der amerikanischen Fotografin Annie Leibovitz in Spanien angefertigten Doppelporträts von Felipe VI. und Letizia; und Marie Bonnisseau berichtet über einen neuen Satelliten in der Erdumlaufbahn, der das Verhalten der Tiere ausspionieren soll. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 08.01.2025 arte Sendung vom 09.01.2025
Folge 3391 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 09.01.2025 arte Sendung vom 10.01.2025
Folge 3392 (46 Min.)Bild: ArteNach 63 Jahren nimmt Sylvie Vartan von der Bühne Abschied Nach 63 Jahren auf der Bühne und mehr als 2500 Konzerten in der ganzen Welt hat die französische Sängerin Sylvie Vartan beschlossen, sich mit drei Konzerten am 24., 25. und 26. Januar im Palais des Congrès in Paris zu verabschieden, nachdem sie bereits im November drei Konzerte im Dôme in Paris gegeben hatte. Die Karriere der französisch-bulgarischen Künstlerin begann 1961 mit einem Auftritt mit Frankie Jordan im Vorprogramm von Gilbert Bécaud. In den 1960er Jahren feierte sie ihre ersten großen Erfolge: 1964 stand sie mit den Beatles auf der Bühne des legendären Olympia in Paris, darauf folgte eine erste Welttournee und ihre berühmte Liebesgeschichte mit Johnny Hallyday … Sylvie Vartan wurde zu einer Ikone der Yéyé-Jahre.
Im Jahr 1975 trat sie mit einer Show und Tänzern im amerikanischen Stil auf, die einem Musical würdig war. Heute blickt die Sängerin auf eine lange Karriere zurück, die von ihrer Sehnsucht nach dem Film, dem Rausch der Tourneen und ihrer Leidenschaft für die Bühne geprägt war. Was steckt hinter den anti-europäischen Angriffen von Donald Trumps Berater Elon Musk? In den letzten Tagen hat Elon Musk mit Unterstützung seines sozialen Netzwerks X eine regelrechte Offensive gegen mehrere europäische Staatsoberhäupter gestartet.
Der Milliardär forderte den Rücktritt des britischen Labour-Premierministers Keir Starmer. Am 20. Dezember hatte er den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz mitten im Wahlkampf für die Parlamentswahlen am 23. Februar einen „inkompetenten Idioten“ genannt. Neben seinen Angriffen auf die europäischen Sozialdemokraten unterstützt Elon Musk nun auch rechtsextreme Parteien in Europa, z. B die AfD, die er in einem Gastbeitrag in der Tageszeitung „Die Welt“ als „letzten Hoffnungsschimmer“ für Deutschland bezeichnete.
Von europäischer Seite werden diese Stellungnahmen jedoch als eine Form der Einmischung betrachtet. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit die Geschichte der Delfinarien, der großen Wasserbecken, in denen Tiershows stattfinden, die in Frankreich bald verboten werden; und Marie Bonnisseau berichtet über das langsame Verschwinden der legendären New Yorker Neonreklamen. Das Ersetzen dieser Symbole der Stadt durch billigere LEDs macht die New Yorker nun verrückt. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 10.01.2025 arte Sendung vom 11.01.2025
Folge 3393 (46 Min.)14 Jahre Ermittlungen in der Sarkozy-Gaddafi-Affäre Am Montag 6. Januar begann vor dem Pariser Strafgericht der fünfte Prozess in fünf Jahren gegen Nicolas Sarkozy. Der ehemalige französische Staatspräsident wird wegen „passiver Korruption, krimineller Vereinigung, illegaler Wahlkampffinanzierung und Hehlerei in Bezug auf die Veruntreuung libyscher öffentlicher Gelder“ angeklagt. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft, eine Geldstrafe in Höhe von 375.000 Euro und eine fünfjährige Nichtwählbarkeit.
Ihm wird vorgeworfen, seine Präsidentschaftskampagne 2007 u. a. mit Mitteln des libyschen Regimes Muammar al-Gaddafis finanziert zu haben. Der damalige Innenminister Nicolas Sarkozy soll Gaddafi im Gegenzug eine wirtschaftliche und diplomatische Rehabilitierung Libyens versprochen haben, das damals auf der internationalen Bühne isoliert war. In dem komplexen Fall stehen elf weitere Angeklagte vor Gericht, darunter die engen Vertrauten und Ex-Minister des ehemaligen Staatschefs, Claude Guéant, Brice Hortefeux und Éric Woerth.
Heute empfangen wir den Investigativjournalisten der Zeitung Mediapart, Fabrice Arfi, um über den Prozess zu sprechen. Er war 2011 für die ersten Enthüllungen in dieser Affäre verantwortlich und war am Szenario des Films „Personne n’y comprend rien“ von Yannick Kergoat beteiligt, der ab dem 8. Januar im Kino zu sehen ist. Kann Frankreich noch lange ohne neuen Haushalt auskommen? Frankreich steht erneut vor einer Haushaltsprüfung. Trotz eines im Dezember 2024 verabschiedeten Sondergesetzes, das die reibungslose Arbeit der öffentlichen Institutionen sicherstellen und einen Stillstand verhindern soll, muss die Regierung von François Bayrou einen Haushaltsgesetzentwurf verabschieden lassen.
Der neue Wirtschaftsminister Eric Lombard scheint diesmal mit der Linken auf der Grundlage der von der vorherigen Regierung durchgeführten Arbeiten am Haushalt diskutieren zu wollen, wobei er deutlich gemacht hat, dass er eine Haushaltskürzung um etwa 50 Milliarden Euro anstrebt, d. h. insgesamt weniger als die von seinem Vorgänger vorgesehenen 60 Milliarden Euro.
Er versicherte, keine neuen Steuermaßnahmen einzuführen, die höhere Besteuerung der obersten Einkommen jedoch beibehalten zu wollen, damit „jeder einen gerechten Anteil an der Steuer zahlt“. Ebenso soll der von der Regierung Barnier ausgearbeitete und mit den großen Unternehmen bereits diskutierte Aufschlag auf die Körperschaftssteuer beibehalten werden. Wird dies ausreichen, um den Entwurf des Haushaltsgesetzes im Parlament verabschieden zu lassen, während das Wirtschaftsministerium für 2025 ein Haushaltsdefizit von 5 % bis 5,5 % des BIP erwartet? Zum Schluss präsentiert Xavier Mauduit den Schriftsteller des 19. Jahrhunderts Jules Champfleury, der das erste Buch über die Geschichte der Karikatur veröffentlicht hat und die Arbeit der Karikaturisten verteidigte; und Marie Bonnisseau berichtet über die umstrittene Veröffentlichung einer Liste von 425.000 Niederländern, die unter Verdacht stehen, mit den Nazis zusammengearbeitet zu haben. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 11.01.2025 arte Sendung vom 13.01.2025
Folge 3394 (46 Min.)Bild: ArteDie Liebe des Entdeckers Nicolas Dubreuil für den Nordpol und die Inuit Nicolas Dubreuil widmet sein Leben seit 35 Jahren Expeditionen in Polarregionen und lebt in einem Haus in Kullorsuaq, einem kleinen Dorf im Nordwesten Grönlands, das zu den abgelegensten Orten des Landes gehört. In dieser Region ist das Verhältnis von Mensch und Tier von großem Respekt geprägt und die Jagd erfolgt nach einer Reihe von Ritualen. „Wenn man dort auf die Jagd geht, sagt man nicht, dass man auf die Jagd geht, denn das wäre dem Tier gegenüber respektlos, weil man sich durch das Töten des Tieres als ihm überlegenes Wesen positionieren würde“, erklärt der Polarforscher.
Der Narwal spielt in der Kosmogonie der Inuit eine zentrale Rolle, da er eine Verbindung zwischen der spirituellen und der menschlichen Welt verkörpert. Seine Jagd „ist Ausdruck eines uralten Wissens, einer Art, in Harmonie mit der Natur zu leben und gleichzeitig die Lebensbedürfnisse der Gemeinschaft zu befriedigen“, sagt der Forscher Nicolas Dubreuil. Im Februar bricht er erneut zu einer Expedition nach Grönland auf, in eine Gegend, die auf keiner Weltkarte verzeichnet ist, um den Schwund der Gletscher zu zeigen.
Sollte man den neuen Machthabern in Syrien vertrauen? Frankreich und Deutschland haben am 3. Januar die diplomatischen Beziehungen zu Syrien wieder aufgenommen. Wegen des syrischen Bürgerkriegs waren die Beziehungen 13 Jahre lang abgebrochen worden. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot und seine deutsche Amtskollegin Annalena Baerbock trafen sich mit Ahmed al-Sharaa, dem Anführer der islamistischen Gruppe HTC, der früher unter dem Kampfnamen Abu Mohammed al-Julani bekannt war. Im Anschluss an die Gespräche erklärten Paris und Berlin, dass sie die neuen Machthaber „nach den Taten“ beurteilen würden.
Seit ihrer Eroberung Syriens haben die syrischen „Rebellen“ immer mehr Zeichen der Offenheit gesetzt und versprochen, Minderheiten zu respektieren und die Presse- und Meinungsfreiheit zu achten. Sollte der Westen dies glauben? Am vergangenen Freitag weigerte sich Ahmed al-Sharaa vor laufenden Kameras, der deutschen Ministerin die Hand zu schütteln (im Gegensatz zu seinem französischen Amtskollegen), was in Deutschland zu heftigen Reaktionen führte. Gleichzeitig gibt das Profil des neuen Justizministers Anlass zur Sorge: In Internetvideos ist zu sehen, wie er als Richter in den 2010er Jahren bei der Tötung von Frauen wegen „Korruption und Prostitution“ anwesend ist.
Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit die Geschichte der königlichen Möbel, nachdem ein Tisch aus dem 19. Jahrhundert in einem Secondhandgeschäft des gemeinnützigen Vereins Emmaüs für 30 Euro verkauft wurde; und Marie Bonnisseau berichtet über die Entscheidung des Meta-Gründers, Mark Zuckerberg, wenige Tage vor der Amtseinführung Donald Trumps das Fakt-Checking auf Facebook und Instagram abzuschaffen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 13.01.2025 arte Sendung vom 14.01.2025
Folge 3395 (46 Min.)Bild: ArteDer langsame Wiederaufbau des Druckers aus Dammartin, Ex-Geisel der Brüder Kouachi Am 9. Januar 2015 sah Michel Catalano in Dammartin-en-Goële, wie sich eine Gestalt seiner Druckerei näherte. Zunächst glaubte er, seinen Außendienstmitarbeiter zu erkennen, merkte dann jedoch, dass der Mann bewaffnet und nicht allein, sondern in Begleitung eines zweiten Mannes war. Es waren die Brüder Kouachi, die den Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo verübt hatten und in seiner Druckerei Zuflucht suchten. Am 7. Januar drangen Chérif und Saïd Kouachi ins Redaktionsbüro der Satirezeitung ein und töteten kaltblütig zwölf Menschen.
Michel Catalano drängte seinen Mitarbeiter Lilian dazu, sich zu verstecken. Er selbst ertrug eine ihm endlos erscheinende Konfrontation mit den Terroristen, bis die Sonderkommandos GIGN und Raid die Geiselnahme schließlich beendeten. Die Brüder Kouachi wurden bei dem Einsatz erschossen. Michel und Lilian kamen mit dem Leben davon, waren aber traumatisiert. Mit dem Wiederaufbau seiner Druckerei begann für Michel Catalano die schmerzhafte und mühsame Bewältigung seines persönlichen Traumas.
Zehn Jahre nach der Geiselnahme veröffentlicht er im Verlag Le Cherche midi ein Buch mit dem Titel L’imprimeur de Dammartin (Der Drucker aus Dammartin). Kanada, Panama, Grönland: Sind Trumps Annexionspläne ernst zu nehmen? Donald Trump erklärte am 7. Januar nur wenige Tage vor seiner Amtseinführung von seinem Wohnsitz in Florida aus, man müsse „diese künstlich gezogene Linie“ zwischen den USA und Kanada loswerden.
Die kanadische Regierung reagierte umgehend. „Nie und nimmer wird Kanada ein Teil der Vereinigten Staaten sein“, erklärte der scheidende Premierminister Justin Trudeau. Einige Stunden später postete Donald Trump auf seinem Netzwerk Truth Social eine Karte der Vereinigten Staaten, auf der Kanada Teil der USA ist. Kanada ist nicht das einzige Gebiet im Visier des zukünftigen US-Präsidenten. Trump hatte auch angedeutet, Grönland und den Panamakanal, der den Pazifischen und den Atlantischen Ozean miteinander verbindet, notfalls mit Gewalt unter seine Kontrolle bringen zu wollen.
Sein Argument: Schließlich sei der Kanal von den Amerikanern gebaut worden. Sind solche expansionistischen Pläne ernst zu nehmen? Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit anlässlich des 50. Todestages Francos von der Agonie des spanischen Diktators; und Marie Bonnisseau berichtet über die Stadt Gent, die von den belgischen Behörden zur Ordnung gerufen wurde, nachdem sie ihre Einwohner dazu aufgefordert hatte, die Weihnachtsbäume in der Küche zu verwenden … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 14.01.2025 arte Sendung vom 15.01.2025
Folge 3396 (46 Min.)Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Tod von Jean-Marie Le Pen: Letzte Etappe der „Entdämonisierung“ des RN? Der Mitbegründer des rechtsextremen Front National, Jean-Marie Le Pen, ist am 7. Januar im Alter von 96 Jahren gestorben. Er war ein umstrittener Politiker und wurde mehrfach von der Justiz wegen Aufstachelung zum Rassenhass, Holocaust-Leugnung und auch Verleumdung verurteilt. Obwohl er eine zentrale Persönlichkeit des FN war, wurde er schließlich aus seiner Partei ausgeschlossen. Ist sein Tod zehn Jahre später die letzte Etappe auf dem Weg zur Normalisierung seiner in Rassemblement National umbenannten ehemaligen Front National, die ihr Image aufpolieren will? Bedrohen Mark Zuckerberg und Elon Musk die Meinungsfreiheit? Mark Zuckerberg, Gründer der Meta-Gruppe, kündigte am 7. Januar die Einstellung des „Fact-Checking“-Programms in seinen Netzwerken an.
Der Chef von Facebook, Whatsapp und Instagram begründete seine Entscheidung mit dem Wunsch nach mehr Meinungsfreiheit. Ein Strategiewechsel, um sich der Strategie Elon Musks, Eigentümer des Netzwerks X, anzugleichen und der von diesem begrüßt wurde.
Dieser Wechsel ist auch ein Sieg für den zukünftigen Präsidenten Donald Trump, der am 20. Januar vereidigt werden soll. Anne-Claire Gagnons Leidenschaft für Katzen wurde ihr von ihrer Großmutter und ihrer Tante in die Wiege gelegt. Im Alter von sieben Jahren wurde bei ihr die Katzenkratzkrankheit diagnostiziert – eine durch Bakterien verursachte Infektion, die durch einen Katzenkratzer übertragen wird -, was sie jedoch nicht davon abhielt, Tierärztin zu werden und sich später auf das Verhalten des Lieblingstieres der Franzosen zu spezialisieren.
In ihrem Buch „Ainsi sont les chats – Tout ce que vous avez toujours voulu savoir sur votre chat“ (So sind Katzen – Was Sie schon immer über Ihre Katze wissen wollten), das nun im HarperCollins-Verlag erschienen ist, beantwortet sie 85 Fragen über das beliebte Haustier. Am 7. Januar kam es nach dem Tod von Jean-Marie Le Pen, dem Gründer des rechtsextremen Front National und Kandidaten der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen 2002, zu zahlreichen Versammlungen und Jubelszenen.
Der französische Innenminister Bruno Retailleau erklärte, dass Freude über einen Tod durch nichts zu rechtfertigen sei, und bezeichnete derartige Zusammenkünfte als „schändlich“. Die Vorsitzende der linkspopulistischen Partei La France insoumise, Mathilde Panot, verurteilte die Heuchelei derjenigen, die sich „morgens im Geiste Charlies“ zeigten und abends schockiert seien, dass Leute [ …] symbolische Versammlungen anlässlich des Todes eines rechtsextremen Anführers abhalten könnten. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten.
Donald Trump erklärte am 7. Januar wenige Tage vor seiner Amtseinführung von seinem Wohnsitz in Florida aus, dass er Kanada zum 51. Bundesstaat der Vereinigten Staaten machen wolle. Wenige Stunden später teilte er in seinem Netzwerk Truth Social eine Karte der USA, auf der auch Kanada eingezeichnet war. Außerdem machte der zukünftige Präsident deutlich, dass er Grönland und den Panamakanal notfalls mit Gewalt annektieren wolle. Paola Puerari berichtet. Der Schriftsteller Philippe Vilain veröffentlicht im Robert-Laffont-Verlag ein autobiografisches Buch mit dem Titel Mauvais élève, in dem er über seine Jugendjahre schreibt, die vor allem durch seine Beziehung zu der 30 Jahre älteren Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux geprägt waren.
Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über den Rücktritt des kanadischen Premierministers Justin Trudeau, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.01.2025 arte Sendung vom 16.01.2025
Folge 3397 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 16.01.2025 arte Sendung vom 17.01.2025
Folge 3398 (46 Min.)Bild: ArteDie „Wächter“ setzen sich dafür ein, ertrunkenen Migranten ihre Würde zurückzugeben Die Journalistin Taina Tervonen und die Schriftstellerin Marie Cosnay haben ein gemeinsames Anliegen: Sie wollen Migranten helfen, die aus Westafrika kommen und versuchen, die Grenze nach Europa zu überqueren. Nicht alle erreichen ihr Ziel und viele kommen im Mittelmeer, im Atlantik oder im Ärmelkanal ums Leben. Deshalb sind die Journalistin und die Schriftstellerin Teil eines informellen Netzwerks – „Les Veilleurs“ (Die Wächter). Es handelt sich um eine aus fünf Personen bestehende Gruppe, die versucht, Schiffbrüche an den Grenzen Europas zu verhindern, Rettungskräfte alarmiert, Opfer registriert und die Familien informiert.
„Les Veilleurs“ ist zudem der Titel von Taina Tervonens jüngstem Buch, in dem sie u. a. die Frage aufwirft, wie es „möglich ist, dass es auf europäischer Ebene kein System zur Registrierung der Leichen gibt, während die Lebenden bei der Ankunft registriert und ihre Fingerabdrücke in Datenbanken gespeichert werden, auf die alle europäischen Polizeibehörden Zugriff haben?“ Hat das Zerwürfnis zwischen Paris und Algier einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt? Die diplomatischen Spannungen zwischen Frankreich und Algerien haben ein neues Niveau erreicht.
Beide Länder werfen sich gegenseitig Demütigung und Eskalation vor. Die jüngste Eskalation ist die Rückkehr eines abgeschobenen algerischen Staatsbürgers nach Frankreich. Der 59-Jährige, der auf TikTok unter dem Pseudonym „Doualemn“ auftritt, hatte zu Gewalttaten gegen einen regimekritischen algerischen Demonstranten aufgerufen und war am 7. Januar vom Präfekten des Departements Hérault aus Frankreich ausgewiesen worden.
Nach seiner von den algerischen Behörden veranlassten Rückkehr nach Frankreich verurteilte Innenminister Bruno Retailleau das Verhalten des Mittelmeerstaats als Versuch, „Frankreich zu erniedrigen“. Algier entgegnete seinerseits, dass „die revanchistische und hasserfüllte extreme Rechte derzeit eine Desinformations- und sogar Mystifizierungskampagne gegen Algerien [führt]“. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern waren bereits im vergangenen Sommer gestiegen, nachdem der französische Staatspräsident Emmanuel Macron die marokkanische Souveränität über die Westsahara anerkannt hatte.
Das Gebiet wird zu 80 % von Marokko kontrolliert, fordert aber mit der Unterstützung Algeriens seine Unabhängigkeit. Ein weiterer Streitpunkt ist die Verhaftung des französisch-algerischen Schriftstellers Boualem Sansal durch die algerischen Behörden im November 2024. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit vor dem Hintergrund der anhaltenden Zerstörungen in Kalifornien von der langen Geschichte der Brände in den USA; und Marie Bonnisseau berichtet über die Kumbh Mela, das größte Pilgerfestival der Welt, zu dem 400 Millionen Gläubige erwartet werden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.01.2025 arte Sendung vom 18.01.2025
Folge 3399 (46 Min.)Bild: ArteDer Nobelpreisträger für Wirtschaft Joseph Stiglitz fordert die Linke zu mehr Freiheit auf Im Verlag Les liens qui libèrent erscheint nun das Buch Les routes de la liberté (Die Straßen der Freiheit) des Wirtschaftswissenschaftlers Joseph Stiglitz. Darin beschäftigt sich der Nobelpreisträger für Wirtschaft mit den Auswirkungen des Neoliberalismus auf die individuellen Freiheiten. Seiner Meinung nach „reihen die Neoliberalen und ihre Verbündeten von der radikalen Rechten politische und wirtschaftliche Maßnahmen aneinander, die die Freiheit einschränken“. Da unter dieser Doktrin das Wachstum geringer und die Ungleichheiten größer gewesen sei, gelte sie als gescheitert.
Als Befürworter von staatlichen Eingriffen und mehr Regulierung fordert Joseph Stiglitz die Schaffung eines „progressiven Kapitalismus“, um das System zu verbessern: „Eine Gesellschaft muss die Freiheiten verschiedener Personen oder Gruppen sorgfältig ausbalancieren.“ Manchmal gelinge es, durch die gezielte Einschränkung bestimmter Gruppen, die Freiheit aller zu erhöhen. Eine Neuverhandlung über die Rente mit 64, um die Regierung Bayrou zu retten? Premierminister François Bayrou hielt am 14. Januar seine Antrittsrede vor den Abgeordneten der Nationalversammlung.
Mehr als einen Monat nach seiner Ernennung geht es für den neuen Premierminister um das Überleben seiner Regierung. Vor seiner Rede beriet sich der Chef der MoDem ausführlich mit den politischen Kräften der Opposition, insbesondere mit den linken Fraktionen, mit denen er versucht, einen Kompromiss bei der Rentenreform – einem der größten Streitpunkte – zu finden. Der Premierminister hat bereits angekündigt, dass er die Reform nicht aussetzen werde, sondern eine Neuverhandlung anstrebe. Die Debatte ist in erster Linie wirtschaftlich, da Frankreich noch immer keinen Haushalt für das Jahr 2025 verabschiedet hat und das Defizit das Land zu einem Sparkurs bei den öffentlichen Ausgaben zwingt.
Gleichzeitig hat sie eine politische Tragweite: Reicht François Bayrou ein Rückzieher bei der Rente mit 64 aus, um von den Sozialisten dauerhaft unterstützt zu werden? Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit von den Hochsicherheitsgefängnissen Supermax, die in den Siebzigerjahren in den USA errichtet wurden; und Marie Bonnisseau berichtet von Mauro Morandi, der als „italienischer Robinson Crusoe“ bezeichnet wurde und Anfang Januar im Alter von 85 Jahren verstarb. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 18.01.2025 arte Sendung vom 20.01.2025
Folge 3400 (46 Min.)Bild: Arte50 Jahre nach dem Abtreibungsgesetz setzt die Frauenrechtlerin Marie-Jo Bonnet ihren Kampf fort Am 17. Januar 1975 wurde in Frankreich das Veil-Gesetz verkündet, mit dem der freiwillige Schwangerschaftsabbruch (Abtreibung) straffrei wurde. Die damalige Gesundheitsministerin Simone Veil hatte zuvor einen erbitterten Kampf im Parlament gegen die Abgeordneten ihres eigenen Lagers geführt. Nun wird am Freitag, den 17. Januar 2025, der 50. Jahrestag des Gesetzes gefeiert, weniger als ein Jahr nachdem die Freiheit zur Durchführung einer Abtreibung auch in der französischen Verfassung verankert wurde.
Der Kampf für die Legalisierung von Abtreibungen wurde insbesondere durch das am 17. April 1971 in der Tageszeitung Le Nouvel Obs veröffentlichte „Manifest der 343“ geprägt. Mit Unterstützung der Frauenbewegung MLF (Mouvement de libération des femmes) erklärten 343 Frauen, dass sie illegal eine Abtreibung vorgenommen hätten. Marie-Jo Bonnet ist seit der Gründung der MLF in der Bewegung engagiert. Sie ist Autorin mehrerer Bücher zu diesen Themen und wirft einen kritischen Blick auf die Entwicklung der feministischen Bewegungen und ihre aktuellen Forderungen.
Auf X und Facebook bleiben oder nicht bleiben: Widerstand oder Desertion? Wie viele Nutzer werden nach dem Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar noch auf dem sozialen Netzwerk X bleiben? In Frankreich will das Kollektiv „HelloQuitteX“ dieses symbolische Datum nutzen, um eine massive Desertion des 2006 gegründeten und im Oktober 2022 von Elon Musk für 44 Milliarden Dollar übernommenen Netzwerks zu organisieren.
Elon Musk, dem die Förderung von Desinformation und Hassinhalten sowie die Manipulation des Algorithmus vorgeworfen wird, nutzt das Netzwerk mit seinen 250 Millionen Nutzern, um Accounts zu unterstützen, die seine Ideen teilen. Zahlreiche französische Zeitungen und Persönlichkeiten wie „Ouest France“, „Mediapart“ oder die Abgeordnete Sandrine Rousseau haben den Schritt gewagt und die Plattform verlassen. Auch die Meta-Gruppe steht im Mittelpunkt einer Kontroverse, nachdem ihr CEO Mark Zuckerberg im Namen der Meinungsfreiheit das Ende der Moderation auf seinen Netzwerken Facebook und Instagram angekündigt hat.
Was kann man angesichts des Einflusses der Chefs von Tech-Giganten auf die Demokratien und ihre Bürger tun? Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit anlässlich des Rekordsiegs des französischen Skippers Charlie Dalin beim Vendée Globe eine Geschichte der Weltumsegelung; und Marie Bonnisseau berichtet von einer Pizzeria in der englischen Stadt Norwich, die eine Ananas-Pizza für 100 Pfund anbietet, damit ihre Kunden sie nicht bestellen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 20.01.2025 arte Sendung vom 21.01.2025
Folge 3401 (46 Min.)Bild: ArteIn der Welt der chinesischen Mafia und ihrer Triaden Der Regisseur Antoine Vitkine entführt uns in die Welt der Triaden, die Grundpfeiler der chinesischen Mafia. Sie sind die Nachfolger der Geheimgesellschaften des 19. Jahrhunderts, deren Mitglieder einander absolute Loyalität und lebenslanges Engagement schwuren. Abtrünnige wurden mit tausend Dolchstößen bestraft. In seinem Buch „Triades, la mafia chinoise à la conquête du monde“ (Triaden, die chinesische Mafia erobert die Welt) porträtiert er die Anführer und Handlanger der Triaden, schillernde Figuren mit so erstaunlichen Namen wie „Eiserner Tyrann“, „Weißer Wolf“ oder „Gebrochener Zahn“.
Im Laufe der Jahrzehnte haben diese Organisationen Verbindungen zu den verschiedenen chinesischen Regimes geknüpft, um „ihre Geschäfte“ mit Drogenhandel, Prostitution und Glücksspiel in den Gebieten an den Rändern des chinesischen Reichs – in Hongkong, Macao oder Taiwan – erfolgreich fortzusetzen. In den 1970er Jahren arbeiteten in Hongkong 500.000 von 4 Millionen Menschen für die Triaden. „Mafias oder kriminelle Organisationen sind wesentliche, wenn auch unterschätzte Akteure in autoritären Regimen“, meint Antoine Vitkine.
Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas: Ist ein dauerhafter Frieden möglich? Nach der Ankündigung einer möglichen Waffenruhe mit Israel kam es am Nachmittag des 15. Januar im südlichen Gazastreifen zu Jubelszenen. Im jüdischen Staat hielten Familien von Geiseln in Tel Aviv die Porträts ihrer Angehörigen hoch und hofften auf deren baldige Freilassung. Am frühen Abend begrüßte Joe Biden, der die Verhandlungen gemeinsam mit Vertretern der künftigen Trump-Regierung geführt hat, eine unter der Schirmherrschaft von Katar und Ägypten erzielte Einigung.
Das Abkommen soll ab Sonntag, dem 19. Januar, umgesetzt werden. Es umfasst die Freilassung von 33 israelischen Geiseln im Austausch für die Freilassung von 1000 palästinensischen Gefangenen. Außerdem werde eine „umfangreiche humanitäre Hilfslieferung“ nach Gaza gebracht, versicherte Joe Biden. Das Abkommen sieht drei Phasen bis zu einem „dauerhaften Waffenstillstand“ vor. Das israelische Sicherheitskabinett soll am Donnerstag zusammentreten, um das Abkommen zu bestätigen, doch die israelischen Behörden warfen der Hamas heute Morgen vor, „in letzter Minute eine Krise“ auszulösen, indem sie Punkte des Abkommens, insbesondere den Austausch zwischen Geiseln und palästinensischen Gefangenen, rückgängig mache.
Ist ein dauerhafter Frieden nach 15 Monaten Krieg endlich möglich? Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit von den Ergebnissen der Mission „Gaia“ der Europäischen Weltraumorganisation zur Beobachtung der Milchstraße; und Marie Bonnisseau erläutert die Entscheidung von Starbucks in Nordamerika, in ihren Cafés nur noch zahlenden Gästen Eintritt zu gewähren, was bisher nicht der Fall war. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 21.01.2025 arte Sendung vom 22.01.2025
Folge 3402 (46 Min.)Bild: ArteEin Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Kann der „Baby-Crash“ in Frankreich nur durch Einwanderung abgewendet werden? Die Geburtenrate ist in Frankreich so niedrig wie seit über einem Jahrhundert nicht mehr. Laut der vom Statistikamt Insee veröffentlichten Jahresbilanz wurden 2024 in Frankreich nur 663.000 Babys geboren – das sind 21 % weniger als 2010, dem Jahr mit dem letzten Höchststand an Geburten in Frankreich. Wie in den europäischen Nachbarländern wächst auch die französische Bevölkerung kaum noch und wird immer älter.
Vor einem Jahr sprach Emmanuel Macron von der Notwendigkeit einer „demografischen Aufrüstung“. Wird Frankreich nun auf Einwanderung angewiesen sein, um einen „Baby-Crash“ zu vermeiden und seine Bevölkerung zu verjüngen und zu erneuern? Hat François Bayrou den Bruch zwischen PS und LFI provoziert? Am 16. Januar hat die Regierung Bayrou das von der linken La France insoumise beantragte Misstrauensvotum abwenden können. Während die Grünen und Kommunisten bereits angekündigt hatten, für den Antrag stimmen zu wollen, ließen sich die Sozialisten bis zum Tag der Abstimmung alle Optionen offen.
Der Premierminister hatte lange mit der PS verhandelt, die ihrerseits Garantien forderte. Die Neuverhandlung der Rentenreform mit den Sozialpartnern und der Rückzieher bei der Streichung von 4000 Beamtenstellen scheinen die Partei überzeugt zu haben. Indem er nicht für das Misstrauensvotum stimmte, bekräftigte der Vorsitzende der PS, Olivier Faure, auf der Tribüne der Nationalversammlung, dass er keine beschämenden Verhandlungen führe, sondern sich dafür entscheide, nicht eine Politik der schlechtesten Lösung zu praktizieren.
„Die Sozialisten werden Ergebnisse liefern müssen. Sie müssen ihren Prinzipien treu bleiben und sich vor allem an ihre Wähler erinnern, die sie ins Parlament gebracht haben“, entgegnete ihm die LFI-Abgeordnete Clémence Guetté. Könnten Sie täglich 50 °C aushalten? Viele Klimaexperten gehen davon aus, dass solche Höchsttemperaturen bis zum Jahr 2050 immer häufiger auftreten werden.
Um das Bewusstsein für die Bedrohung durch die globale Erwärmung zu schärfen, bietet der Forscher und Entdecker Christian Clot ein weltweit einzigartiges Projekt an: In dem Lastwagen „Climate Sense“ kann man die extremen Bedingungen einer Hitzewelle hautnah erleben. Der Wissenschaftler ist überzeugt, dass der Mensch sein Verhalten ändern wird, wenn er die Extremtemperaturen als Sinneserfahrung erlebt.
Die Brände in Los Angeles, bei denen 25 Menschen ums Leben kamen, führten in den USA zu einem heftigen politischen Streit zwischen Republikanern und Demokraten. Donald Trump bezeichnete den Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, einem führenden Politiker der Demokraten, der 2028 als Präsidentschaftskandidat seiner Partei antreten könnte, als „inkompetent“. Der designierte US-Präsidenten sagte, der Gouverneur habe öffentliche Gelder für erneuerbare Energien zu Lasten der Wasserreserven der Stadt ausgegeben.
Der Feuerwehr von Los Angeles ging im Kampf gegen die Brände sehr schnell das Wasser aus. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten. Nach seiner Ankündigung, die Moderation in den sozialen Netzwerken Instagram und Facebook zu beenden, sorgte Mark Zuckerberg nun für eine neue Polemik. Als Gast im Podcast von Joe Rogan, einem glühenden Anhänger Donald Trumps, räumte der Meta-Chef ein, dass er den Mangel an „männlicher Energie“ in der Arbeitswelt bedauere und eine Kultur beneide, die „Aggressivität feiert“.
Paola Puerari berichtet. Eine 53-jährige Frau wurde von einem Internetbetrüger um mehr als 800.000 Euro erpresst. Mehrere Monate lang chattete der „Scrambler“ mit ihr und gab sich dabei als Brad Pitt aus … Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über das Waffenruhe-Abkommen für Gaza, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 22.01.2025 arte Sendung vom 23.01.2025
Folge 3403 (43 Min.)Bild: ArteDeutsche TV-Premiere Do. 23.01.2025 arte Sendung vom 24.01.2025
Folge 3404 (46 Min.)Bild: ArteIst die Tierwelt ein Vorbild des Feminismus? Farah Kesri ist Tierärztin, Ethologin und Journalistin. Sie war an dem unter der Leitung von Yolaine de La Bigne im Alisio-Verlag erschienenen Sammelwerk „L’animal féministe“ beteiligt. In diesem Buch schreiben dreizehn Spezialisten für Tierintelligenz über die Strategien von Weibchen in der Tierwelt. Sie beschreiben überraschende Realitäten wie Aufgabenteilung, Unabhängigkeit, sexuelle Freiheit oder Solidarität in Notsituationen … Farah Kesri beschäftigt sich mit der Frage der Zustimmung beim Sex, die offenbar auch bei Tieren existiert: „Angesichts eines aufdringlichen Männchens können Weibchen ablehnende oder nicht-empfangende Verhaltensweisen annehmen, sich entfernen oder sich aggressiv zeigen“, schreibt sie.
Angesichts dieser Beobachtungen bleibt eine Frage: Kann man zwischen tierischen und menschlichen Verhaltensweisen Parallelen ziehen? Welche neue Weltordnung wird Trump als neuer Herrscher der Welt entwerfen? Am 20. Januar wird Donald Trump offiziell als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Entgegen der Tradition wird die Zeremonie aufgrund der eisigen Temperaturen von bis zu -15 Grad in der amerikanischen Hauptstadt in geschlossenen Räumen stattfinden.
Zu den prominenten eingeladenen Gästen gehören Javier Milei, Giorgia Meloni und der führende Politiker der britischen extremen Rechten Nigel Farage. Auf französischer Seite wurden die rechtsextreme Europaabgeordnete Sarah Knafo und Éric Zemmour eingeladen. Die meisten europäischen Staats- und Regierungschefs wurden jedoch nicht zu den Feierlichkeiten eingeladen. Ist dies ein erster Hinweis auf die künftigen diplomatischen Beziehungen, die Donald Trump mit dem alten Kontinent pflegen will? Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Beziehungen hat er mehrmals bekräftigt, neue Zölle auf US-Importe einführen zu wollen.
Sein zukünftiger Außenminister Marco Rubio sagte, China sei „der mächtigste und gefährlichste Gegner, dem die USA je gegenübergestanden haben“. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit von der Bedeutung der Haarpracht in der Geschichte anlässlich eines Interviews des ehemaligen Premierministers Édouard Philippe, in dem dieser u. a. über die Folgen seines Haarausfalls sprach; Marie Bonnisseau berichtet über die Zusammenarbeit der britischen Armee mit Science-Fiction-Autoren, um sich gegen Bedrohungen der Zukunft zu wappnen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 24.01.2025 arte Sendung vom 25.01.2025
Folge 3405 (46 Min.)Bild: ArteDer Popstar Robbie Williams erzählt seine Geschichte – als Schimpanse! Robbie Williams war Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre ein riesiger Star. Er verkaufte Millionen von Alben, zu seinen größten Hits gehörten Angel oder Feel. Der britische Sänger begann seine Karriere mit der Band Take That, einer der ersten Boygroups, die er 1995 verließ, um im darauffolgenden Jahr seine Solokarriere zu starten. Doch wie so oft in der Pop- und Rockwelt führt der Erfolg auch zu Exzessen, Eskapaden und Süchten. Robbie Williams erzählt von seinem langen Weg der Heilung und Beschäftigung mit seiner psychischen Gesundheit.
Nun ist der Sänger im Alter von 50 Jahren wieder zurück, mit einer Tournee und einem Konzert in der Pariser Défense Arena Anfang Juli und vor allem mit dem Film „Better Man“. Der Film ist ein musikalisches Biopic, in dem Robbie Williams von einem Schimpansen verkörpert wird. Überfüllte Krankenhäuser, geringe Impfrate: Sind wir der Grippe hilflos ausgeliefert? Die Anzahl der Grippefälle steigt in Frankreich weiter an und setzt die Krankenhäuser unter Druck. Um die hohe Zahl von Patienten aufnehmen zu können, haben rund 100 Einrichtungen den Notfallplan Plan blanc aktiviert, der die Verschiebung nicht dringender Operationen vorsieht.
In der ersten Woche des Jahres 2025 kamen 5,2 % der Patienten wegen einer Grippeerkrankung in die Notaufnahme, was weit über dem Normalwert (zwischen 1 % und 1,5 %) liegt. Dass die Grippe in diesem Jahr einen ungewöhnlich hohen Stand erreichte, war zum Teil auf ein unzureichendes Angebot an Impfstoffen durch die Gesundheitsdienste zurückzuführen. Einige Apotheken meldeten in den letzten Tagen einen Mangel an Impfstoffdosen. Es sei unmöglich, die gesamte Nachfrage zu befriedigen. Nach Angaben der staatlichen Organisation für Gesundheitsvorsorge Santé Publique France betrug die Durchimpfungsrate gegen die Grippe bei der Zielgruppe, die vorrangig für diese Impfung vorgesehen war, nur 35,2 %.
Bei Pflegekräften, die mit den am stärksten gefährdeten Personen in Kontakt kommen, war der Anteil mit 22 % bis 25 % sogar noch geringer. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit vom früheren republikanischen US-Präsidenten William McKinley anlässlich der Entscheidung Donald Trumps, dem Berg Denali in Alaska seinen ursprünglichen Namen – Mount McKinley – zurückzugeben; und Marie Bonnisseau berichtet über den Trend des „Pogo“, einem Tanz der Punk- und Rock-Kultur der späten 70er Jahre, der bei der jungen Generation heute wieder beliebt ist. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 25.01.2025 arte Sendung vom 27.01.2025
Folge 3406 (46 Min.)Bild: Arte„Das Zeitalter der Faulheit“: Will sich wirklich niemand mehr anstrengen? Im Jahr 2018 schrieb der Publizist Olivier Babeau in der Tageszeitung Le Figaro: „Ich bekämpfe jede Form kollektiver Mechanismen, die zur Unterwerfung der Individuen führen. Das ist der Kern meines liberalen Engagements!“ In seinem jüngsten im Buchet-Chastel-Verlag erschienenen Essay „L’ère de la flemme : comment nous et nos enfants ont perdu le sens de l’effort“ (Das Zeitalter der Faulheit: Wie wir und unsere Kinder die Bereitschaft zur Anstrengung verloren haben) geht er auf die Entwicklung unserer Gesellschaft ein, die seiner Meinung nach dazu geführt hat, dass wir die Bereitschaft zur Anstrengung verloren haben, obwohl diese jahrtausendelang im Mittelpunkt unseres Daseins stand.
Er ist überzeugt, dass diese Entwicklung das Ergebnis einer Überdrüssigkeit ist angesichts eines Komforts, der dank technologischer Errungenschaften, mit denen wir uns von körperlicher und geistiger Anstrengung befreien können, allzu leicht zu erreichen ist. Diese Entwicklung betreffe jedoch vor allem den Westen, da die Entwicklungsländer diesen Überdruss noch nicht empfänden.
Die „Zivilisation der minimalen Anstrengung“ drohe die Gesellschaft in eine „Welt depressiver Zombies“ zu verwandeln. Wachsender „Feminismus“ und „Maskulinismus“: Droht eine Spaltung der Gesellschaft? Am 20. Januar veröffentlichte der Hohe Rat für die Gleichstellung der Geschlechter (HCE) in Frankreich seinen Bericht 2025, in dem er bei jungen Menschen eine zunehmende Polarisierung der Geschlechter feststellt, die sich durch „einen Anstieg feministischer Frauen und maskulinistischer Männer“ auszeichnet.
94 % der Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren sind der Ansicht, dass es in Frankreich heute „schwierig ist, eine Frau zu sein“, während 44 % der Männer derselben Altersgruppe der Meinung sind, dass es „schwierig ist, ein Mann zu sein“. Gleichzeitig stellt der HCE fest, dass es ein kollektives Bewusstsein für sexistische Gewalt gibt. 65 % der Franzosen gaben an, dass „alle Männer eine gewisse Verantwortung“ für geschlechtsspezifische und sexuelle Gewalt tragen. In der jüngeren Generation, die mit MeToo aufgewachsen ist, ist die Kluft zwischen den Geschlechtern am größten.
Wie erklärt sich dieser Unterschied in der Wahrnehmung und im Empfinden zwischen jungen Frauen und jungen Männern? Warum hat sich die Kluft zwischen den Geschlechtern in den letzten zwei oder drei Jahren vergrößert? Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit die Geschichte Luzifers, des gefallenen Engels der Christen, nachdem einem Elternpaar die Eintragung dieses Namens für ihr Kind verweigert wurde; und Marie Bonnisseau berichtet über Lärmbelästigung in der Stadt, die jedoch nicht vom Straßenverkehr, sondern von Restaurant-Terrassen verursacht wird. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 27.01.2025 arte Sendung vom 28.01.2025
Folge 3407 (46 Min.)Ist der Kampf gegen den Klimawandel auch ohne die USA möglich? Kurz nach seiner Amtseinführung ist der neue US-Präsident Donald Trump wie bereits im Jahr 2017 aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen. Dieses Abkommen zwingt seine 196 Unterzeichnerstaaten, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um „den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen“. Zwar wird der Austritt der größten Wirtschaftsmacht der Welt erst in einem Jahr wirksam, doch die Entscheidung bestärkt Donald Trump in seinem Bestreben, die Öl- und Gasproduktion der USA, die bereits der größte Produzent der Welt sind, auf Kosten grüner Energien auszubauen.
Die meisten anderen Länder, die das Pariser Abkommen unterzeichnet haben, engagieren sich weiterhin im Kampf gegen den Klimawandel. China, der größte Emittent, setzt sich besonders stark für die Energiewende ein. Das Land produziert mehr als die Hälfte der Elektrofahrzeuge, 70 % der Windkraftanlagen und 80 % der Solarpaneele und hat seine Absicht bekräftigt, dieses Engagement trotz des Austritts der USA fortzuführen.
Um dessen Folgen für die Bekämpfung des Klimawandels zu analysieren, empfangen wir den Anwalt für Umweltrecht, Arnaud Gossement. USA, China, Europa …: Wer wird den Kampf um die künstliche Intelligenz gewinnen? Am 22. Januar enthüllte das Weiße Haus einen Plan für massive Investitionen in künstliche Intelligenz. Am Vortag hatte Trump in einer Pressekonferenz die Einrichtung eines privaten Fonds von „mindestens 500 Milliarden Dollar“ und die Gründung eines Unternehmens mit dem Namen „Stargate“ angekündigt, um den Bau von Infrastrukturen und Rechenzentren für KI in den USA zu ermöglichen.
Diese Ankündigung verdeutlicht den Willen des neuen US-Präsidenten Donald Trump, die Entwicklung der KI zu einer der Prioritäten seiner Amtszeit zu machen, um in diesem Bereich weltweit führend zu werden, im Wettbewerb mit China, das massiv in den Sektor investiert. Europa ist zwar nicht führend, aber ebenfalls ein ernstzunehmender Konkurrent.
Frankreich (z. B. mit dem Unternehmen Mistral AI, das seinen Börsengang vorbereitet), das Vereinigte Königreich und Deutschland gehören zu den wichtigsten Akteuren der Branche weltweit. Zum Schluss erzählt Xavier Mauduit die Geschichte des legendären Jungbrunnens, der ewige Jugend verspricht, u. a. die Obsession des Multimilliardärs Bryan Johnson; und Marie Bonnisseau berichtet über das Verschwinden der Handschrift, die nach und nach von Tastaturen und Bildschirmen verdrängt wird. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 28.01.2025 arte Sendung vom 29.01.2025
Folge 3408 (46 Min.)Bild: ArteEin Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Gesetzentwurf über das Lebensende: Rudert Bayrou zurück? Während der Gesetzentwurf über das Lebensende erneut im Parlament geprüft werden soll, zeigt sich Premierminister Bayrou in dieser Frage eher zurückhaltend. Die Prüfung des im vergangenen Jahr von der Regierung unter Premierminister Gabriel Attal ausgearbeiteten Entwurfs wurde durch die Auflösung des Parlaments abrupt unterbrochen. Der Gesetzentwurf umfasst zwei Schwerpunkte: die Verbesserung der Palliativbehandlung und die Möglichkeit der Sterbehilfe.
François Bayrou kündigte diese Woche an, den Text in zwei Abschnitte aufteilen zu wollen. Somit würden die beiden Schwerpunkte separat geprüft werden. Einige Abgeordnete, darunter die Präsidentin des Parlaments, Yaël Braun-Pivet, werfen ihm vor, die Sterbehilfe abzulehnen, hatte er sich doch bereits vor seinem Amtsantritt dagegen ausgesprochen. Warum haben alle Politiker Angst, wohlhabende Rentner zur Kasse zu bitten? In einem Interview am 21. Januar mit dem Fernsehsender TF1 schlug die Ministerin für Arbeit und Beschäftigung, Astrid Panosyan-Bouvet, vor, „Rentner, die es sich leisten können“, im Haushalt 2025 mit einem Beitrag zur Finanzierung der Sozialversicherung zu belegen.
In Frankreich genießen die 17 Millionen Rentner im Vergleich zu Erwerbstätigen einen Sonderstatus, der vor allem Steuervorteile mit sich bringt. Während die Regierung Bayrou noch Einnahmen in Höhe von 30 Milliarden sucht, stellt sich die Frage, ob wohlhabende Rentner nicht einen höheren Beitrag zur Sanierung der Staatsfinanzen leisten sollten.
Der Autor Patrick Baud nutzt Reisen in andere Länder, um die ungewöhnlichsten Museen zu entdecken. Nun veröffentlicht er im Dunod-Verlag „Curieux musées – Collections insolites du monde entier“ (Ungewöhnliche Museen und Sammlungen der Welt), in dem er etwa 100 Kuriositäten der Welt beschreibt, beispielsweise ein Museum für Hundehalsbänder in England, ein Museum für gescheiterte Beziehungen in Kroatien oder ein Mumien-Museum in Mexiko. Wie mehrere Politiker in den letzten Tagen hat auch der Europaabgeordnete Raphaël Glucksmann der Place Publique bekannt gegeben, das soziale Netzwerk X zu verlassen.
Er weigere sich, „an einem ideologischen und politischen Unternehmen beteiligt zu sein, das unsere Demokratien im Visier hat“, erklärte er seinen Schritt. Die Vorsitzende der französischen Grünen Marine Tondelier hat sich dagegen entschieden, auf der Plattform zu bleiben. Sie sagte, sie wolle „den Kampf in dem Netzwerk nicht aufgeben“. Die Debatte, ob man X verlassen oder auf der Plattform bleiben soll, spaltet auch die Medien.
Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten. Zahlreiche Parlamentarier zeigten sich empört, dass der für seine Live-Shows mit Darstellungen historischer Ereignisse bekannte Freizeitpark Puy du Fou im Département Vendée vom Kulturpass ausgeschlossen wurde. Der staatlich finanzierte Pass soll jungen Menschen den Zugang zu kulturellen Aktivitäten ermöglichen. Kulturministerin Rachida Dati versicherte, dass die Förderfähigkeit des Parks in Kürze erneut geprüft werde.
Paola Puerari berichtet. In Montpellier steht Sandrine Pissara vor Gericht, weil sie ihre 13-jährige Tochter Amandine gefoltert und ausgehungert haben soll, die am 6. August 2020 unter schrecklichen Bedingungen starb. Ihr droht eine lebenslange Haftstrafe. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die Amtseinführung Donald Trumps, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.01.2025 arte Sendung vom 30.01.2025
Folge 3409 (43 Min.)Bild: ArteDeutsche TV-Premiere Do. 30.01.2025 arte Sendung vom 31.01.2025
Folge 3410 (46 Min.)Bild: ArteMacht das legendäre Wirtschaftswunder die Vorstellung einer besseren Zukunft unmöglich? Die Zeit des Wirtschaftswunders endete vor über 50 Jahren. Die in der unmittelbaren Nachkriegszeit beginnende Epoche galt als Zeit des Wirtschaftswachstums, der Modernisierung und auch der Erlangung zahlreicher Freiheiten für Frauen und endete mit der Ölkrise im Jahr 1973. Dennoch bringt diese längst vergangene Epoche die Franzosen bis heute zum Träumen, so der Politologe Vincent Martigny, nach dessen Ansicht „die Nostalgie der Zeit des Wirtschaftswunders überall zu beobachten ist“. Unter seiner Leitung wurde im Seuil-Verlag der Sammelband „Les temps nouveaux.
En finir avec la nostalgie des Trente Glorieuses“ mit Texten von Dominique Méda, Raphaël Llorca und auch François Gemenne veröffentlicht. Vincent Martigny ist der Auffassung, dass diese Nostalgie sowohl die linken als auch die konservativen Parteien betrifft: „Für die einen steht die Zeit des Wirtschaftswachstums für Ordnung, Disziplin, individuelle Verdienste und soziale Stabilität; für die anderen ist sie der Nährboden für Kämpfe, Umwälzungen und Infragestellungen, die ein konservatives und hierarchisches Modell ins Wanken gebracht haben“.
Belagerung von Goma: Ist eine Weiterentwicklung des Konflikts zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo bis zu einem regionalen Krieg denkbar? Am 26. Januar drangen die Rebellengruppe M23 und die ruandische Armee in die kongolesische Stadt Goma im Osten des Kongo an der Grenze zu Ruanda ein. Seit drei Jahren ist der Osten der Demokratischen Republik Kongo in der Region Nord-Kivu immer wieder Schauplatz von Konflikten. Die Kämpfe haben sich in den letzten Wochen verschärft und zu einer neuen humanitären Katastrophe mit Ermordungen, Plünderungen und Entführungen sowie einer Massenflucht geführt: 400.000 Menschen mussten nach Angaben der Vereinten Nationen seit Anfang des Jahres aus ihren Häusern fliehen.
Der bewaffnete Konflikt zwischen der Demokratischen Republik Kongo und dem benachbarten Ruanda dauert seit über 30 Jahren. Die Kämpfe finden zwischen den Streitkräften der Demokratischen Republik Kongo und der Rebellengruppe M23 statt, die nach Angaben der Vereinten Nationen de facto von der ruandischen Regierung kontrolliert wird. Kigali bestreitet dennoch jegliche Unterstützung. Das kongolesische Territorium ist Schauplatz eines Krieges, in dem sowohl politische als auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen, und wird wegen seiner immensen natürlichen Ressourcen wie Coltan, einem unentbehrlichen Rohstoff für elektronische Geräte, und Gold, aber auch wegen seiner üppigen Wälder begehrt.
Zum Schluss erinnert Xavier Mauduit anlässlich des 80. Jahrestags an die Entdeckung des Lagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee am 27. Januar 1945; und Marie Bonnisseau erzählt die Geschichte des italienischen Forschers Gianluca Grimalda, der wegen seiner Weigerung, ein Flugzeug zu besteigen, entlassen wurde. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 31.01.2025 arte
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