2024, Folge 3365–3385

  • Folge 3365 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 05.12.2024 arte
  • Folge 3366 (46 Min.)
    Étienne Klein erfüllt sich einen Traum und begegnet Albert Einstein Der Physiker und Wissenschaftsphilosoph Étienne Klein veröffentlicht in den Verlagen Les liens qui libèrent und Futuropolis seine erste Graphic Novel mit dem Titel L’Éternité béante. Et si Einstein revenait?. Darin geht es zunächst um einen Traum: Eines Nachts in Princeton begegnet Étienne Klein im Traum Albert Einstein. Der Physiker lädt den Leser zu einer Traumreise ein, auf der Einstein unsere Gegenwart und die Spuren, die seine wissenschaftlichen Fortschritte in der Welt hinterlassen haben, kennenlernt. Zwischen den beiden Männern entwickelt sich ein Dialog über die allgemeine Relativitätstheorie, die Quantenphysik und auch über politische Themen wie die Atombombe.
    Obwohl Albert Einstein 1955 starb, erklärt Étienne Klein ihm die großen Fortschritte unserer Zeit, beispielsweise die Entdeckung der Existenz von Exoplaneten außerhalb unseres Sonnensystems. Stehen die Beziehungen zwischen Frankreich und Afrika vor dem Aus? Am 28. November kündigte der Außenminister des Tschad „seine Entscheidung an, das mit der Französischen Republik unterzeichnete Abkommen über die Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigung zu beenden“. Diese Ankündigung erfolgte nur einen Tag nach der Forderung des senegalesischen Präsidenten Bassirou Diomaye Faye, die französischen Stützpunkte in seinem Land zu schließen.
    In den letzten beiden Jahren hat Frankreich seine militärischen Truppen aus Mali, Burkina Faso und Niger abgezogen. Gleichzeitig hat der diplomatische, militärische und wirtschaftliche Einfluss Moskaus auf dem afrikanischen Kontinent stark zugenommen. Stehen die Beziehungen zwischen Frankreich und Afrika vor dem Aus? Wie sind die beiden jüngsten Ankündigungen zu analysieren? Zum Abschluss der Sendung erzähltXavier Mauduit von einem geheimen Stützpunkt der NASA unter dem Eis Grönlands, und Marie Bonnisseau berichtet über Fettleibigkeit bei Haustieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 06.12.2024 arte
  • Folge 3367 (46 Min.)
    Geister sind unter uns, aber haben Sie keine Angst! In seiner gängigsten Definition und laut Wörterbuch ist ein Geist die übernatürliche Erscheinung einer verstorbenen Person, eine humanoide Form unter einem weißen Laken. Eine verkürzte Definition im Vergleich zu dem Universum, das der Anthropologe Grégory Delaplace in seinem Essay La Voix des fantômes (Die Stimme der Geister) beschreibt. Seiner Meinung nach sind Geister Verstorbene, die in Form von Geräuschen oder Visionen auf sich aufmerksam machen. Bestattungsrituale, die erdacht wurden, um die Verstorbenen nicht zu vergessen, sind hingegen Praktiken, um „Übergriffe aus dem Totenreich einzudämmen“, und zwar in allen Gesellschaften und Epochen.
    Nach einer Reise in die Mongolei interessierte sich der Forscher für die lokalen Riten, beispielsweise werden dort die Verstorbenen in die Steppe gelegt, damit sie von Wölfen und Aasfressern vollständig aufgefressen werden. Aleppo in den Händen der syrischen „Rebellen“: Naht Baschar al-Assads Ende? Am 27. November hat eine Koalition von „Rebellen“, darunter auch dschihadistische Kämpfer, die unter dem Namen HTS, Hayat Tahrir al-Scham, bekannt sind, eine Offensive zur Übernahme der Kontrolle über die Stadt Aleppo im Nordwesten Syriens gestartet.
    Der ehemalige syrische Zweig von Al-Qaida hatte bislang die Region Idlib im Nordwesten Syriens kontrolliert und hat seine Macht nun mit der Einnahme von Aleppo spektakulär ausgeweitet. Zum ersten Mal seit Beginn des Krieges im Jahr 2011 hat das Regime von Baschar al-Assad vollständig die Kontrolle über die zweitgrößte Stadt des Landes verloren. Russland und der Iran, die wichtigsten Verbündeten von Damaskus, kündigten dem syrischen Präsidenten ihre Unterstützung und Hilfe bei der Wiederherstellung der Lage an.
    Moskau setzte seine Luftwaffe ein, um der syrischen Armee bei der Abwehr von Angriffen zu helfen. Teheran schickte seinen Außenminister nach Damaskus, und beide Länder versicherten Syrien ihre „bedingungslose Unterstützung“. Zum Abschluss der Sendung erzähltXavier Mauduit von der ersten Landkarte Frankreichs des Geografen Cassini, die auf der Website gallica.bnf.fr verfügbar ist, und Marie Bonnisseau berichtet über das letzte Konzert der französischen Band Shaka Ponk, die sich aus ökologischen Gründen trennt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 07.12.2024 arte
  • Folge 3368 (46 Min.)
    Geht die Plastikverschmutzung nach dem Scheitern des Weltgipfels nun einfach weiter? Im südkoreanischen Busan trafen sich eine Woche lang Vertreter von über 170 Ländern zu einem Gipfel über die Eindämmung von Plastikmüll. Am 1. Dezember kam es jedoch nicht zur Unterzeichnung eines Abkommens zur Bekämpfung der Plastikproduktion, obwohl seit mehr als zwei Jahren darüber verhandelt wurde. Laut einer Berechnung der OECD wurden 2019 mehr als 460 Millionen Tonnen Plastik produziert und bis 2060 könnte sich diese Produktion verdreifachen, wobei weniger als 10 % des weltweiten Plastiks recycelt werden.
    Mikroplastik ist überall zu finden: im menschlichen Körper, in der Luft und in den Meeren. Die Vorsitzende und Gründerin der NGO „No More Plastic“ Rosalie Mann begann sich 2017 für die Plastikverschmutzung zu interessieren, als bei ihrem Sohn ein chronisches Asthma diagnostiziert wurde, das durch diese Verschmutzung ausgelöst wurde. Am 18. September veröffentlichte sie im La-Plage-Verlag ein Buch mit dem Titel No more plastic: Comment le plastique ruine notre santé (No more plastic: Wie Plastik unsere Gesundheit ruiniert).
    Damit will Rosalie Mann für die Umwelt- und Gesundheitsfolgen der Verwendung von Plastik sensibilisieren. Braucht Frankreich vorgezogene Präsidentschaftswahlen, um die politische Krise zu beenden? Während seines Besuchs in Saudi-Arabien am 3. Dezember äußerte sich Emmanuel Macron zur politischen Lage in Frankreich und sprach dabei die parlamentarische Krise in seinem Land an. Während mehrere seiner Gegner die Option seines Rücktritts und die Wahl eines neuen Staatspräsidenten als möglichen Ausweg aus der Krise ins Spiel brachten, lehnte Macron diese Hypothese ab.
    Der Anführer der linken La France insoumise, Jean-Luc Mélenchon, verteidigt diese Idee besonders leidenschaftlich: „Macron ist einzig und allein für die finanzielle und politische Krise verantwortlich, er muss gehen, damit die Franzosen ihren Willen in einer neuen Wahl zum Ausdruck bringen können“, schrieb er am Montag, den 2. Dezember, auf seinem Konto X. Andere Stimmen, wie die des ersten Sekretärs der sozialistischen Partei Olivier Faure plädieren stattdessen für eine parlamentarische Lösung.
    Braucht Frankreich vorgezogene Präsidentschaftswahlen, um aus der politischen und haushaltspolitischen Sackgasse herauszukommen, oder würde eine Neuwahl des Staatspräsidenten die politische Instabilität noch erhöhen? Zum Abschluss der Sendung erzähltXavier Mauduit von dem Kriegsrecht, das vom südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol verhängt und vom Parlament wieder aufgehoben wurde, und Marie Bonnisseau berichtet über die Empörung Mexikos über die Versteigerung einiger seiner nationalen Meisterwerke in New York. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 09.12.2024 arte
  • Folge 3369 (46 Min.)
    Die Tragödie des endlosen Krieges im Libanon Nach einem Jahr Krieg mit relativ wenigen Kampfhandlungen gegen die Hisbollah begann die israelische Armee am 27. September 2024 mit Bombenangriffen auf die südlichen Vororte von Beirut, in denen eine schiitische Mehrheit lebt. Damit gelang es Israel, seinen Erzfeind und historischen Führer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, in der libanesischen Hauptstadt zu töten. Der Journalist Anthony Samrani, Mitherausgeber der libanesischen Tageszeitung L’Orient-Le Jour, bezeichnet diesen Tag als Wendepunkt für den Libanon. Am 27. September kehrte der Krieg in das Land zurück und macht den Großteil der libanesischen Bevölkerung zur Geisel eines Konflikts, an dem sie im Prinzip keinen Anteil nehmen.
    An diesem Tag „stürzten wir kopfüber in den Abgrund, ohne die geringste Ahnung von seiner Tiefe zu haben“, schreibt der französisch-libanesische Journalist in Vu du Liban. La fin d’un pays, la fin d’un monde? in der Reihe Tracts des französischen Verlags Gallimard. Im kommenden Jahr wird der Libanon den 50. Jahrestag des Beginns des Bürgerkriegs feiern, der 1990 endete. Frankreichs schwache Leistungen in Mathematik: Warum sind die Schüler so schlecht? Die internationale TIMSS-Studie (Trends in international mathematics and science study) hat am 4. Dezember die jüngsten Statistiken über die schulischen Leistungen der einzelnen OECD-Länder in Mathematik veröffentlicht.
    Mit einem Ergebnis von 486 Punkten liegt Frankreich unter dem internationalen Durchschnitt (509) der OECD-Länder und der Europäischen Union. Bemerkenswert ist jedoch nicht nur das besonders niedrige Ergebnis, sondern auch die großen sozialen Ungleichheiten: Je privilegierter das familiäre Umfeld ist, desto größer sind die Chancen, gut in Mathe zu sein. Außerdem sind die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in dem Schulfach nach wie vor stark ausgeprägt, die Jungen konnten ihre Leistungen im Vergleich zu den Mädchen sogar verbessern.
    Dabei hatte der ehemalige Bildungsminister Jean-Michel Blanquer 2018 seinen „Matheplan“ ins Leben gerufen, um das Niveau der Schülerinnen und Schüler zu verbessern, bislang jedoch ohne sichtbare Wirkung. Zum Abschluss der Sendung erzähltXavier Mauduit von der für 2025 angekündigten Schließung des größten Meeres-Freizeitparks Marineland in Antibes, und Marie Bonnisseau berichtet über die Aufnahme der handwerklichen Fertigkeiten der Pariser Zinkdachdecker in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO in einer Zeit des Fachkräftemangels. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.12.2024 arte
  • Folge 3370 (46 Min.)
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Misstrauensvotum anlässlich des Haushalts 2025: Sind die Steuerzahler die Verlierer? Vor dem Misstrauensvotum gegen die Regierung anlässlich der Verabschiedung des Haushalts in der Pariser Nationalversammlung mit den Stimmen der linken Neuen Volksfront und des rechtspopulistischen Rassemblement National hatte der inzwischen zurückgetretene Premierminister Michel Barnier am Dienstagabend in einem Interview der Fernsehsender TF1 und France 2 versucht, die Opposition davon abzuhalten, da dadurch „alles nur schwieriger und ( …) schlimmer“ werde.
    Der Haushalt 2025 sah für alle französischen Steuerzahler eine an die Inflation angepasste Indexierung der Einkommensteuertabelle vor. Im Klartext bedeutete das die Zusicherung, dass die Steuern für die 17,6 Millionen Steuerhaushalte nicht erhöht werden. Ist eine Mehrheit aus PS bis LR denkbar? Nach dem Misstrauensvotum geht es nun in der Pariser Nationalversammlung, die gespaltener ist als je zuvor, um die Ernennung eines neuen Premierministers und die Bildung einer neuen Regierung.
    Es wird über die Möglichkeit einer Mehrheitsregierung unter Beteiligung der Sozialisten bis zu den Republikanern diskutiert. Dieses Bündnis würde bedeuten, dass es kein Misstrauensvotum und keine Aktivierung des Artikels 49.3 der Verfassung, der die Verabschiedung eines Gesetzes ohne Abstimmung im Parlament ermöglicht, geben würde. Eine derartige Regierung würde auf der Grundlage „gegenseitiger Zugeständnisse“ handeln können, wie der Sozialist Olivier Faure am 6. Dezember erklärte. Viele Mitglieder des Präsidentenlagers würden dies befürworten, allen voran Gabriel Attal, aber auch Laurent Marcangeli, der Fraktionsvorsitzende der Horizons-Abgeordneten.
    Sollte diese Möglichkeit umgesetzt werden, würde sie die Neue Volksfront zerschlagen. Die linke La France Insoumise lehnt nach wie vor jede Form der Abstimmung mit dem Zentralblock ab und fordert vor allem den Rücktritt Macrons. Im Laufe der Sendung empfangen wir den Fotografen und Geologen Arnaud Guérin. Mit seiner Begeisterung für die Erde und die Natur will er wissenschaftliche Themen der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
    Die Fotografie betrachtet er als Türöffner für die Entdeckung und den Erwerb von neuem Wissen. Auf seinen Reisen von den Galapagos-Inseln über Neuseeland, Tansania, die Vulkane Siziliens bis nach Guatemala begegnete er zahlreichen Vögeln. In seinem im Verlag Delachaux & Niestlé erschienenen Buch Oiseaux de l’extrême, Voyages en haute mer porträtiert er diese Vögel im Stil eines Naturalisten. Im Duell der Woche werden Emmanuel Macron und Marine Le Pen gegeneinander antreten.
    Nach mehreren Monaten, in denen sich der rechtspopulistische RN als „vernünftige“ Partei präsentiert hatte, änderte er schließlich seine Strategie und entschied sich für den Sturz der Regierung. Am 5. Dezember behauptete Marine Le Pen weiterhin, diese Entscheidung sei „vernünftig“ gewesen, während Emmanuel Macron erklärte, dass die Unterstützer des Misstrauensvotums „das Chaos“ gewählt hätten. Am Samstag, den 7. Dezember, wird die Pariser Kathedrale Notre-Dame nach dem Brand vor fünf Jahren wiedereröffnet.
    Die Eröffnungsfeier wird unter Anwesenheit zahlreicher Berühmtheiten und Persönlichkeiten in Frankreich und weltweit im Fernsehen übertragen. Paola Puerari berichtet. Der größte Wasserfreizeitpark Europas – Marineland in Antibes – hat seine endgültige Schließung am 5. Januar angekündigt, nachdem ein französisches Gesetz von 2021 Delfinshows ab dem 1. Dezember 2026 verbietet. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 11.12.2024 arte
  • Folge 3371 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.12.2024 arte
  • Folge 3372 (46 Min.)
    Im Prozess um den Mord an Samuel Paty: Verwirrende Verteidigung der Mitangeklagten Am 16. Oktober 2020 wurde Samuel Paty, Lehrer für Geschichte und Geografie am Collège von Conflans-Sainte-Honorine im Departement Yvelines, erstochen. Kurz nachdem er die Schule verlassen hatte, wurde er von Abdullakh Anzorov, einem jungen russischen Flüchtling tschetschenischer Herkunft, mit einem Messer angegriffen und enthauptet. Wenige Minuten später wurde der Angreifer von der Polizei erschossen. Die Motive für den Mord sind klar: Der junge Terrorist war nach einer Hetzkampagne in sozialen Netzwerken gegen den Lehrer zur Tat übergegangen.
    Dieser hatte in einer Unterrichtsstunde zum Thema Meinungsfreiheit Mahommed-Karikaturen gezeigt. Seit dem 4. November stehen sieben Männer und eine Frau vor dem Pariser Sondergericht in einem Gerichtsverfahren, das voraussichtlich bis zum 20. Dezember dauern wird. Der Reporter Mathieu Delahousse verfolgt das Verfahren für die Wochenzeitung „Nouvel Obs“ und ist heute bei uns im Studio zu Gast. Sturz des syrischen Regimes: Welche Szenarien für die Zeit nach Baschar al-Assad? Die Rebellen der Gruppe Hayat Tahrir al-Scham (HTS) brauchten nur zwölf Tage für den Sturz des syrischen Regimes des al-Assad-Clans, das seit über 50 Jahren an der Spitze des Landes stand.
    Während die Herrschaft des Vaters Hafez mit dessen Tod im Jahr 2000 endete, brach die Herrschaft des Sohnes Bashar – des „Schlächters von Damaskus“ – nach der Blitzoffensive der HTS-Rebellen und der Flucht des Diktators nach Russland zusammen. In der Hauptstadt wie auch in anderen Städten des Landes hat eine jubelnde Menge die Statuen des Sohnes und des Vaters abmontiert, um das Ende des jahrelangen Krieges und Terrors zu besiegeln.
    Doch wie wird die Zukunft des Landes nach diesem wichtigen historischen Ereignis aussehen? Welche Politik werden die HTS-Gruppe und ihr Anführer Abu Mohammed Al-Julani verfolgen? Al-Julanis Engagement stammt ursprünglich aus der bis 2016 mit Al-Qaida verbundenen Al-Nosra-Front. Die islamistische HTS-Bewegung hatte sich jedoch vom globalen Dschihad abgewendet und auf den syrischen Nationalismus konzentriert.
    Ein Strategiewechsel, um sowohl in den Augen der Bevölkerung als auch in den Augen der Welt akzeptabler zu erscheinen. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der Geschichte der liturgischen Gewänder, in dem die Kirchenmänner die erste Messe in Notre-Dame nach der Wiedereröffnung feierten, und Marie Bonnisseau berichtet über die Autorin Vicky Ball, die sich auf X über den Verkauf von „ … zwei Büchern“ gefreut hatte und daraufhin zur Bestsellerautorin wurde. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 13.12.2024 arte
  • Folge 3373 (46 Min.)
    „Vingt dieux“: ein Einblick in das ländliche Frankreich In unserer heutigen Sendung empfangen wir die Regisseurin Louise Courvoisier und die Schauspielerin und Studentin im Fach Tierproduktion Maïwène Barthelemy anlässlich des Kinostarts des Films „Vingt dieux“, der ab dem 11. Dezember im Kino zu sehen ist. Der erste Spielfilm der Regisseurin gewann den Prix de la jeunesse bei den Filmfestspielen in Cannes, den Valois de Diamant beim Filmfestival in Angoulême und den Jean-Vigo-Preis 2024. Der 18-jährige Totone lebt auf dem Lande im Jura und verbringt seine Tage mit Feiern und Biertrinken.
    Doch die Realität holt ihn ein: Er muss sich um seine siebenjährige Schwester kümmern und einen Weg finden, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Seine Idee: Er will den besten Comté der Region herstellen, um die Goldmedaille des Landwirtschaftswettbewerbs und 30.000 Euro Preisgeld zu gewinnen. Louise Courvoisier versucht mit ihrem Film, „das etwas archaische Bild des Landlebens zu modernisieren, indem sie die Kontraste zwischen landwirtschaftlicher Arbeit und Tuning, der traditionellen Herstellung eines Comté und den Beginn einer ersten Liebe zeigt“. Europa bestätigt Mercosur-Abkommen: Kann Frankreich diesen „Verrat“ noch verhindern? Nach 25 Jahren Verhandlungen gab die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen nun die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Ländern bekannt.
    Das Abkommen, das sie als „politische Notwendigkeit“ bezeichnete, soll 90 % der Zölle im Handel zwischen der EU und den Mercosur-Ländern abschaffen. Frankreich, Hauptgegner des Projekts, befindet sich in einer beispiellosen politischen Krise und reagierte mit folgenden Worten: „Das Abkommen ist weder unterzeichnet noch ratifiziert“.
    Viele andere europäische Länder jubelten hingegen über die Ankündigung. Der spanische Premierminister Pedro Sanchez begrüßte das Abkommen als „historisch“. „Mehr Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit“ für Europa, freute sich der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der Geschichte des Palästinensertuchs, Kefija, nachdem das Jesuskind in der diesjährigen Krippe des Vatikans in eine Kefija gebettet wurde, und Marie Bonnisseau berichtet über den neuen Beauty-Trend in China: die Herstellung einer Gesichtsmaske mit Wasser! (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 14.12.2024 arte
  • Folge 3374 (46 Min.)
    76. Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte: Ist das Meisterwerk in Gefahr? Am 10. Dezember 1948 wurde in Paris die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet. Heute – 76 Jahre später – ist die universelle Gültigkeit der Menschenrechte umstritten, vor allem, weil sie als Tradition des Westens betrachtet werden. So wurde beispielsweise 1990 in Kairo eine Erklärung der Menschenrechte im Islam verabschiedet, die sich als Anpassung an die muslimischen Länder versteht. Die verschiedenen islamischen Menschenrechtserklärungen werden von den Vereinten Nationen jedoch nicht als den internationalen Kriterien entsprechend anerkannt, insbesondere was die Religions- und Glaubensfreiheit betrifft.
    Auch manche Demokratien fechten die Menschenrechte an, da sie der Ansicht sind, dass der Text ihre nationale Souveränität schwächt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sieht sich in diesem Zusammenhang regelmäßig mit Kritik konfrontiert. Die Historikerin Valentine Zuber hat ihr jüngstes Buch „Géopolitique des droits humains“ (Verlag Le Cavalier Bleu) dieser Problematik gewidmet. Sie ist Studienleiterin an der École Pratique des Hautes Études und Spezialistin für Fragen im Zusammenhang mit der Laizität.
    Windkraftanlagen, Solarpaneele: Ist Frankreich mit den erneuerbaren Energien auf dem falschen Weg? 2024 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und wird voraussichtlich zum ersten Mal die symbolische Schwelle von +1,5 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit überschreiten, wie die europäische Beobachtungsstelle Copernicus am 9. Dezember mitteilte. Die Unterzeichner des Pariser Klimaabkommens von 2015 hatten sich dazu verpflichtet, diese Grenze nicht zu überschreiten. Um die globale Erwärmung zu bekämpfen, wird in der Klimaschutzpolitik die Entwicklung erneuerbarer Energien, insbesondere Wind- und Solarenergie, befürwortet.
    Diese Energiequellen haben zwei Vorteile: Ihre Ressourcen sind unendlich und sie stoßen bei der Stromerzeugung kein CO2 aus. Frankreich setzt neben dem Ausbau seiner Kernkraftwerke auch auf erneuerbare Energien, die heute etwas mehr als 22 % des Bruttoendenergieverbrauchs in Frankreich ausmachen, wobei das Ziel für 2030 auf 33 % festgelegt wurde. Diese Politik wird jedoch von ehemaligen führenden Persönlichkeiten aus Politik und Industrie, beispielsweise Henri Proglio, dem ehemaligen Chef des Elektrizitätskonzerns EDF, als ruinös und ineffizient verurteilt.
    Sie sind der Meinung, dass die erneuerbaren Energien die Strompreise in die Höhe treiben und die Energiesouveränität Frankreichs schwächen. Ist Frankreich auf dem falschen Weg? Zum Abschluss der Sendung erzählt Marjorie Adelson von der kürzlich veranstalteten Versteigerung der berühmten roten Schuhe, die die Schauspielerin Judy Garland in dem Film „Der Zauberer von Oz“ trug, und Marie Bonnisseau berichtet über einen beispiellosen Kampf vor Gericht zwischen zwei Influencerinnen in den USA, bei dem es um Plagiatsvorwürfe geht. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 16.12.2024 arte
  • Folge 3375 (46 Min.)
    Werner Herzog: Der Filmemacher, der die Welt maßlos erkundet Der heute 82-jährige Werner Herzog hat mehr als 60 Filme gedreht, beispielsweise „Die Höhle der vergessenen Träume“ über die Chauvet-Höhle, und mehrere Bücher verfasst. Dennoch wiederholt er in Interviews gerne, dass er „in erster Linie ein Schriftsteller ist, der nebenbei auch Filme macht“. Einige seiner Werke wie „Aguirre, der Zorn Gottes“ oder „Fitzcarraldo“ haben Generationen von Kinobesuchern geprägt. Eine Retrospektive seiner Filme aus den Jahren 2010–2020 wird bis zum 22. Dezember im Centre Pompidou gezeigt.
    In seinen Memoiren „Jeder für sich und Gott gegen alle“ erzählt Werner Herzog aus seinem vielseitigen Leben. Er wurde 1942 als Sohn von überzeugten Nazis geboren und beschäftigt sich bis heute mit dieser Zeit: „Diese Nazi-Zeit ist für mich immer noch ein Rätsel. Ich bin immer noch auf der Suche nach Antworten.“ In seinem jüngsten Dokumentarfilm „Die innere Glut – Requiem für Katia und Maurice Krafft“, der am 18. Dezember in Frankreich in die Kinos kommt, verwendet er Bilder des elsässischen Vulkanologenpaares, das 1991 beim Ausbruch des Berges Unzen in Japan durch einen pyroklastischen Strom ums Leben kam.
    Sollen syrische Flüchtlinge nach dem Sturz von Baschar al-Assad nun in ihre Heimat zurückzukehren? Nach dem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad fragen sich viele europäische Länder, was mit den Syrern geschehen soll, die in ihrem Land Zuflucht gefunden haben. Bereits am 9. Dezember kündigten Deutschland, Norwegen, die Niederlande, Schweden und Griechenland an, die Bearbeitung von Asylanträgen aus Syrien auszusetzen. Frankreich hat in dieser Frage noch keine Entscheidung getroffen, da die Situation „unsicher und instabil“ ist, so Didier Leschi, Direktor des französischen Amtes für Einwanderung und Integration.
    Österreich kündigte seinerseits an, ein „Programm zur Rückführung und Abschiebung“ syrischer Flüchtlinge vorzubereiten, die bereits Asyl erhalten haben. In Deutschland, mit einer Million Flüchtlingen das Hauptaufnahmeland, spaltet das Thema die politische Klasse: „Wer in Deutschland das „freie Syrien“ feiert, bei dem liegt augenscheinlich kein Fluchtgrund mehr vor. Er sollte umgehend nach Syrien zurückkehren“, schrieb die Kanzlerkandidatin der rechtsextremen AfD, Alice Weidel, auf X. Dennoch bleibt die Lage in Syrien nach der Machtübernahme durch die islamistische HTS-Partei instabil, was eine weitere Migrationswelle auslösen könnte.
    Andere wiederum befürchten, dass europäische Dschihadisten wie im Jahr 2015 nach Europa zurückkehren könnten. Sind diese Befürchtungen berechtigt? Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von dem versuchten Einmarsch der USA über Quebec in Kanada im 19. Jahrhundert, und Marie Bonnisseau berichtet über einen neuen Trend in den sozialen Netzwerken, den Rückblick auf die Liebesgeschichten des vergangenen Jahres, das sogenannte Dating Wrapped. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.12.2024 arte
  • Folge 3376 (46 Min.)
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Fußball-WM 2034 in Saudi-Arabien: Triumph des Zynismus und des Geschäfts? Der Internationale Fußballverband (FIFA) gab den Zuschlag für die Ausrichtung der Fußballweltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien bekannt. Diese vom saudischen Prinzen Mohammed bin Salman begrüßte Entscheidung wurde trotz wiederholter Warnungen von NGO über die Missachtung der Menschenrechte in dem Land und die horrenden Umweltkosten, die durch die Ausrichtung der Sportveranstaltung verursacht werden, getroffen. Für das im Sommer veranstaltete Turnier werden zwölf klimatisierte Stadien mit mehr als 40.000 Plätzen gebaut, da die Temperaturen im Sommer bei 40 Grad liegen.
    Ähnliche Kontroversen wie um die Austragung der Weltmeisterschaft in Katar im Jahr 2022 haben die FIFA nicht abgeschreckt. Im Jahr 2030 wird das Turnier in Spanien, Portugal und Marokko stattfinden und drei Eröffnungsspiele werden in Südamerika veranstaltet. Diese Entscheidungen werden trotz der von der FIFA eingegangenen Verpflichtungen unweigerlich Auswirkungen auf die Umwelt haben. Haben internationale Gremien mittlerweile mehr Macht als Staatschefs? Wird der neue Premierminister François Bayrou eine Mehrheit bilden können? Emmanuel Macron hat am 13. Dezember den Zentrumspolitiker François Bayrou zum Regierungschef ernannt.
    Nach dem Misstrauensvotum gegen Michel Barnier musste der französische Staatspräsident einen Premierminister finden, der in der Lage ist, in der gespaltenen Nationalversammlung eine Mehrheit zu bilden. Zu diesem Zweck hatte er Anfang der Woche mit allen im Parlament vertretenen Parteien außer der linken La France insoumise und dem rechtspopulistischen Rassemblement National Gespräche geführt.
    Letztlich wurde der MoDem-Chef damit beauftragt, Kompromisse mit den Oppositionsmitgliedern zu finden. Wird er dazu in der Lage sein? Im Laufe der Sendung empfangen wir die Journalistin und Filmemacherin Edie Blanchard anlässlich der Veröffentlichung ihres Buchs „Bimbo“ im JC-Lattès-Verlag. Über das Bild der Bimbo hinaus hinterfragt die Filmemacherin das Verhältnis von Frauen zu ihrem eigenen Körper, ihrem Aussehen, ihrer Kleidung und ihrer Intelligenz. Sie selbst wurde als „Bimbo“ bezeichnet und analysiert ihre Beziehung zu diesem Begriff: „Ich habe versucht, ihr zu ähneln und gleichzeitig mich von ihr zu entfernen, da ich mir der mit dem Image der „Bimbo“ verbundenen Stigmata bewusst war.“ Im Duell der Woche werden Jean-Luc Mélenchon und Olivier Faure gegeneinander antreten.
    Die Sozialistische Partei reagierte positiv auf die ausgestreckte Hand von Emmanuel Macron. Der französische Staatspräsident empfing Vertreter der Parteispitze im Elysée-Palast, um einen Rahmen zu etablieren, in dem die Sozialisten die neue Regierung nicht zensieren würde. Diese Entscheidung löste den Zorn der linken La France insoumise aus.
    Jean-Luc Mélenchon warf der PS vor, die Neue Volksfront zu „zerstören“, und forderte die Vertreter der Linken auf, den Verhandlungstisch zu verlassen. Der Multimilliardär und maßgebliche Wahlkampfunterstützer Donald Trumps, Elon Musk, wurde zum Leiter einer Abteilung für „Regierungseffizienz“ ernannt. Das geschätzte Vermögen des Chefs von u. a. Tesla und SpaceX ist nach dieser Ernennung gestiegen und wird nun auf 440 Milliarden US-Dollar geschätzt. Paola Puerari berichtet. Kaum geht der Prozess um die Vergewaltigungen in Mazan zu Ende, beginnt bereits ein neuer Prozess, in dem es erneut um die Aggression einer Frau geht: In dem neuen Verfahren werden dem Regisseur Christophe Ruggia sexuelle Übergriffe auf die Schauspielerin Adèle Haenel vorgeworfen.
    Beide Frauen beschlossen diese Woche, den Gerichtssaal abrupt zu verlassen. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über den Sturz des syrischen Regimes, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 18.12.2024 arte
  • Folge 3377 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.12.2024 arte
  • Folge 3378 (46 Min.)
    Die Anthropologin Élisabeth Azoulay entschlüsselt den Schönheitskanon der letzten 100.000 Jahre Werden die Schönheitsstandards von heute auch morgen noch gelten? Das im Gallimard-Verlag erschienene Buch „100.000 Jahre Schönheit“ von Élisabeth Azoulay vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der Schönheitsbegriffe, sodass sich diese Frage recht schnell beantworten lässt. In dem Sammelwerk untersuchen mehrere Spezialisten unter der Leitung der Anthropologin die Entwicklung und Geschichte der Schönheit. Das Werk ist in fünf Bände gegliedert, die jeweils einer Epoche gewidmet sind: die Frühgeschichte (Fundamente), die Antike (Zivilisationen), das klassische Zeitalter (Konfrontationen), die Moderne (Globalisierung) und die Zukunft (Projektion).
    Das Anliegen der Autoren ist „anthropologisch“, es geht „um die Darstellung der menschlichen Schönheit in ihrer Vielfalt“, „durch eine Vielzahl von Skulpturen, Gemälden, Fotografien, Filmbildern, Objekten usw.“. Élisabeth Azoulay meint, 2050 werde das Zeitalter des „homo estheticus 3.0“ eingeläutet, denn „Schönheit ist ein kollektives System der Entfremdung, in dem das Individuum versucht, sich einen Weg zu bahnen“.
    Wie weit wird die politische Krise die Finanzkrise Frankreichs verschärfen? Kaum war François Bayrou zum Premierminister ernannt, wurde er bereits mit seiner ersten Krise konfrontiert. Die Ratingagentur Moody’s, die das Risiko des Zahlungsausfalls von Kreditnehmern misst, stufte die Note Frankreichs von „Aa2“ auf „Aa3“ herab. „Wir erwarten, dass die öffentlichen Finanzen Frankreichs in den nächsten drei Jahren erheblich schwächer sein werden“, erklärte Moody’s und wies auf die politische Zersplitterung des Landes hin. Mit der Herabstufung schließt sich die Ratingagentur den Einschätzungen der beiden anderen großen Agenturen, Standard & Poor’s (S&P) und Fitch, an.
    Hintergrund für den Vertrauensverlust in die Kreditwürdigkeit Frankreichs ist das Misstrauensvotum gegen die Regierung von Michel Barnier und den Haushalt 2025, mit dem Frankreich 60 Milliarden Euro einsparen wollte. Wird diese Entscheidung die politische Krise verschärfen? Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der Geschichte der vom Zyklon „Chido“ verwüsteten Inselgruppe Mayotte, und Marjorie Adelson berichtet über die Entscheidung der Niederlande, dem Schönheitswettbewerb „Miss Niederlande“ nach 35 Jahren ein Ende zu setzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 20.12.2024 arte
  • Folge 3379 (46 Min.)
    Richard Gere: der Werdegang eines engagierten Hollywoodstars Richard Gere gehört zu den Schauspielern, die ihre Kunst in den Dienst ihrer Überzeugungen und ihres Engagements gestellt haben. Im Mittelpunkt seines vielfachen Engagements steht der Kampf für Tibet und die Tibeter. Nach einem Aufenthalt in Nepal ist er zum Buddhismus konvertiert und wurde ein enger Vertrauter des Dalai Lama. An seiner Seite engagierte er sich gegen die chinesische Besetzung des Gebiets im nördlichen Himalaja. Dieser Aktivismus verschloss ihm zwar die Türen in Hollywood, dennoch spielte Richard Gere in mehreren Filmen, allerdings mit geringem Budget.
    Der jüngste Film ist „Oh, Canada“, eine Verfilmung eines der letzten Romane von Russell Banks 40 Jahre nach „American Gigolo“ des Regisseurs Paul Schrader. In dem Film verkörpert er einen engagierten Dokumentarfilmer und Bildtheoretiker, Leonard Fife, der im Alter unheilbar an Krebs erkrankt und sich bereit erklärt, vor der Kamera eines seiner ehemaligen Schüler über sein Leben Auskunft zu geben: Man erlebt einen müden Mann mit Gedächtnislücken und dessen Entscheidungen nicht immer so glorreich waren, wie es den Anschein hatte.
    Wackelt nach dem Sturz von Bashar al-Assad in Syrien nun das iranische Regime? Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Iran einen Partner nach dem anderen von seiner „Achse des Widerstands“ verloren: die Hisbollah im Libanon, die Hamas in Gaza und nun auch Syrien, ein wichtiger Partner, der dem Mullah-Regime einen direkten Zugang zum Mittelmeer und zum Libanon ermöglichte, um die Hisbollah-Milizen, seinen bewaffneten Arm gegen den jüdischen Staat, mit Waffen zu versorgen.
    Der Sturz von Baschar al-Assad trifft den Iran vor dem Hintergrund der internationalen Wirtschaftssanktionen und der Welle interner Proteste besonders hart. Der jüngste Protest war ein Konzert der jungen iranischen Sängerin Parastoo Ahmadi, bei dem sie ohne Hidschab auftrat. Damit wollte sie gegen das Gesetz zur „Förderung der Kultur der Keuschheit und des Hijabs“ protestieren, das am 13. Dezember in Kraft treten sollte und eine Verschärfung der Strafen für das Nichttragen des Kopftuchs vorsah.
    Der neue iranische Präsident beschloss letztendlich, das Gesetz nicht zu verkünden. Ist das Mullah-Regime heute schwächer denn je? Zum Abschluss der Sendung erzählt Justin Morin von der am 16. Dezember in Paris veranstalteten Versteigerung persönlicher Gegenstände des Generals de Gaulle, und Marjorie Adelson berichtet über die Verurteilung des französischen Sängers Gilbert Montagné und seines Texters Didier Barbelivien wegen Plagiats. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 21.12.2024 arte
  • Folge 3380 (46 Min.)
    Ist die viel kritisierte Verfassung der Fünften Republik noch zeitgemäß? Die Verfassungsrechtlerin Anne-Charlène Bezzina hat im XO-Verlag ein Buch mit dem Titel Cette constitution qui nous protège (Die Verfassung – unser Schutz) veröffentlicht. Die Autorin untersucht die Verfassung der Fünften Republik, um sie einem breiten Publikum zugänglich zu machen und den Bürgern ihre Grundlage und Schutzfunktion zu erklären. Ihrer Meinung nach würde es sich lohnen, wenn alle Franzosen ihre Verfassung kennen würden. Für sie ist dieser Text „ein Meisterwerk der Ausgewogenheit“, mit dem General De Gaulle „dem ständigen Regierungswechsel ein Ende setzen und wieder eine starke Führungsfigur einsetzen“ wollte.
    Die gegenwärtige Lage, so Anne-Charlène Bezzina, biete sich an, um die Funktionsweise der Verfassung zu bewerten, denn „man misst die Qualität einer Verfassung daran, wie gut sie verschiedene politische Ereignisse verkraften kann“. Politische Krise, Wirtschaftswarnung: Ist Deutschland der andere kranke Mann Europas? Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz verlor am Montag, den 16. Dezember, wie beabsichtigt die Vertrauensfrage im Bundestag. Hintergrund war der Bruch seiner Regierungskoalition aus Sozialdemokraten, Grünen und FDP Anfang November.
    Von den 733 Abgeordneten haben lediglich 207 dem Kanzler ihr Vertrauen ausgesprochen. Damit ist der Weg für Neuwahlen frei, die vom ursprünglich geplanten Termin im September 2025 auf den 23. Februar vorgezogen wurden. Olaf Scholz wird gegen seine gestrigen Verbündeten – d. h. die Grünen und die Liberalen – die rechtsextreme AfD, aber vor allem gegen die CDU und deren Kanzlerkandidaten Friedrich Merz antreten, der Umfragen zufolge mit mehr als 30 % der Stimmen als Favorit gilt. Diese politische Krise ereignet sich zu einem Zeitpunkt, zu dem Deutschland zum ersten Mal seit vielen Jahren mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat.
    Das Land erlebt eine Energiekrise, mehrere Sozialpläne und eine jährliche Rezession von 0,2 % des BIP. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie weit die Krise Deutschland erschüttern wird. Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der Befreiung des Umweltaktivisten und Walschützers Paul Watson, der seit fünf Monaten in Grönland im Gefängnis saß, und Marie Bonnisseau berichtet über einen amerikanischen Youtuber, der zur Antarktis reiste, um zu beweisen, dass die Erde eine Scheibe ist, und letztendlich feststellen musste, dass sie eine Kugel ist … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 23.12.2024 arte
  • Folge 3381 (46 Min.)
    Armut, Überbevölkerung: Zyklon Chido offenbart die Probleme auf Mayotte Am 14. Dezember hat der Zyklon Chido die französische Insel Mayotte verwüstet. Mit Windböen von bis zu 226 km/​h war Chido der stärkste Zyklon, den die Inselgruppe im Indischen Ozean in den letzten 90 Jahren erlebt hat. Die Behörden befürchten eine hohe Zahl an Todesopfern; es könnten „Hunderte oder gar Tausende“ sein, erklärte der Präfekt am Sonntagabend. Ein Drittel der Bevölkerung der Insel lebt in prekären Wohnverhältnissen, nun wurden die Slums durch die heftigen Winde vollständig zerstört.
    Diese Katastrophe macht die Schwierigkeiten, mit denen das ärmste Departement Frankreichs zu kämpfen hat, deutlich: der Zugang zu fließendem Wasser, die Migrationskrise und das Gefühl, vom französischen Staat im Stich gelassen zu werden. Staatspräsident Emmanuel Macron traf heute Morgen auf der Inselgruppe ein, die mehr als 8000 Kilometer vom Mutterland entfernt liegt. Wir empfangen heute Abend die Journalistin des Ressorts „Überseegebiete“ beim Fernsehsender France Télévision, Séline Soula, um über die Lage vor Ort zu sprechen.
    Ermordung eines russischen Generals: Eine ukrainische Strategie, um in Moskau Zweifel zu säen? Einer der höchsten russischen Beamten, General Igor Kirillow, wurde am 17. Dezember in Moskau durch die Explosion einer Bombe, die in einem elektrischen Tretroller versteckt war, getötet. Die Ukraine übernahm sofort die Verantwortung für den Anschlag. Der General gehörte zu den Zielen des Landes, seit er den Einsatz von verbotenen chemischen Waffen gegen die ukrainische Armee befohlen hatte. Der bevorstehende Amtsantritt Donald Trumps als Präsident der Vereinigten Staaten, dem Hauptgeldgeber der Ukraine in diesem Krieg, sollte nach Angaben des designierten US-Präsidenten die Verhandlungen über ein Friedensabkommen beschleunigen.
    Hat die Ukraine vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten an der Front gegen die russische Armee ihre Strategie geändert? Zum Abschluss der Sendung erzählt Xavier Mauduit von der endgültigen Verurteilung des ehemaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy in der sogenannten „Abhöraffäre“, und Marie Bonnisseau berichtet darüber, wie ein Verdächtigter und sein Fahrzeug mithilfe von Google Street View gefunden werden konnten (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 24.12.2024 arte
  • Folge 3382 (46 Min.)
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Urteil im Mazan-Prozess: Welche Lehren lassen sich aus dem historischen Prozess ziehen? Die fünf Richter des Kriminalgerichts des Departements Vaucluse haben am 19. Dezember ihr Urteil im sogenannten „Vergewaltigungsprozess von Mazan“ verkündet. Gegen Dominique Pelicot wurde die von der Staatsanwaltschaft geforderte Höchststrafe, 20 Jahre Haft, verhängt. Er habe nach den Worten der Ankläger die Vergewaltigungen seiner Frau Gisèle Pelicot über einen Zeitraum von zehn Jahren orchestriert, nachdem er sie selbst zuvor unter Drogen gesetzt hätte.
    Die Strafen gegen die 50 Mitangeklagten lagen hingegen unter den Forderungen in Höhe von 10 bis 18 Jahren Haft. Journalisten, die seit vier Monaten an allen Anhörungen teilgenommen haben, wie die Journalistin der Tageszeitung Le Monde Pascale Robert-Diard, fragen sich: Handelte es sich bei diesem historischen Prozess, der weltweit großes Aufsehen erregte, um den Prozess eines Systems und einer „Kultur der Vergewaltigung“ oder um den Prozess „eines der größten Verbrecher des Jahrhunderts“, Dominique Pelicot? Sollte das Verbot der Ämterhäufung wieder rückgängig gemacht werden, wie es François Bayrou fordert? Der neue Premierminister François Bayrou erklärte am 16. Dezember, das Gesetz zum Verbot der Ämterhäufung müsse rückgängig gemacht werden, da es „ein Fehler“ sei.
    Er plädiert für eine stärkere lokale Verwurzelung der Abgeordneten und Senatoren in Paris: „Ich war in den letzten Jahren immer wieder schockiert über den Bruch zwischen der Basis der französischen Gesellschaft und den Kreisen der Macht.“ Er will die Debatte über diese Frage wieder eröffnen und wird das Thema in seiner politischen Grundsatzerklärung am 14. Januar vor der Nationalversammlung ansprechen.
    Im Laufe der Sendung empfangen wir Isabelle Marquette, Kuratorin der Ausstellung La Saga des grands magasins – de 1850 à nos jours, die bis zum 6. April 2025 in der Cité de l’Architecture et du patrimoine in Paris zu sehen ist. Gezeigt werden fast 500 Originalwerke aus den unveröffentlichten Sammlungen der Kaufhäuser, die ihr goldenes Zeitalter zwischen 1850 und 1930 erlebten.
    Heute müssen sie angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch den Online-Handel neue Wege finden, um für Kunden attraktiv zu bleiben. Frédéric Says lässt im Duell des Jahres 2024 die Verteidiger von Freihandelsabkommen und die Verfechter protektionistischer Politik gegeneinander antreten. In Europa hat die Debatte um Freihandelsabkommen zu heftigen Streitigkeiten geführt, insbesondere in Bezug auf das Abkommen mit den Mercosur-Ländern.
    In den USA hat der designierte Präsident Donald Trump wiederum einen gnadenlosen Zollkrieg mit China angekündigt. Die Auflösung der Nationalversammlung, die Olympischen Spiele, die US-Präsidentschaftswahlen oder die Wiedereröffnung von Notre-Dame in Paris: Zahlreiche von künstlicher Intelligenz erstellte und zunehmend realistische Fotos und Videos haben das Jahr 2024 begleitet und die Grenze zwischen Fiktion und Realität weiter verschwimmen lassen. Paola Puerari berichtet. Der Rugbyspieler Antoine Dupont und der Fußballer Kylian Mbappé sind beide Stars, zwei große Talente in ihrer Disziplin und Ikonen des französischen Sports.
    Dennoch verliefen ihre Karrieren im Jahr 2024 sehr unterschiedlich. Der erste wurde bei den Olympischen Spielen gefeiert, während der zweite zunehmend kritisiert wurde. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über den Zyklon Chido auf Mayotte, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 25.12.2024 arte
  • Folge 3383 (46 Min.)
    Indem die Hamas die israelisch-palästinensische Frage auf äußerst brutale Weise wieder in den Mittelpunkt der internationalen politischen Agenda rückte, hat sie eine Kettenreaktion in der Region ausgelöst. Unsere Gäste analysieren die Lage und die Zukunft des in Aufruhr befindlichen Nahen Ostens. Am 23. Dezember empfängt Renaud Dély die Lehrerin und Journalistin der libanesischen Tageszeitung „L’Orient-Le Jour“, Maya Khadra. Sie ist außerdem Vorsitzende des Vereins „Avenir France Libanon“ und wird begleitet von David Chemla, Gründungsmitglied der Bewegung La Paix Maintenant.
    Chemla hat das Vorwort zu dem kürzlich im Liana Levi-Verlag erschienenen Buch „Israël-Palestine – Nouvelle édition“ verfasst. Paola Puerari interessiert sich für die Geschichte der Farbe Rosa, die von der Antike bis zur Renaissance Männlichkeit und Virilität verkörperte. Marie Bonnisseau berichtet über Grönland, das 2025 eine Explosion des Tourismus erwartet. In der Hauptstadt Nuuk wurde ein Flughafen eröffnet und zwei weitere Landebahnen befinden sich im Bau. Und zum Schluss geht Victor Dekyvère der Frage nach, ob die Dusche im Gefängnis erfunden wurde. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 27.12.2024 arte
  • Folge 3384 (46 Min.)
    Anschließend geht es mit unseren drei Gästen um Geschichte: die Spezialistin für die französische Sprache Muriel Gilbert erzählt von Fehlern, Verwechslungen sowie Missverständnissen, die die französische Sprache geprägt haben, der Historiker Denis Bruna berichtet von den Geschichten gewöhnlicher Kleidung und die Wissenschaftsjournalistin Camille Van Belle enthüllt viele überraschende Anekdoten über das Leben des Begründers der Evolutionstheorie, Charles Darwin. Claude Askolovitch berichtet von dem Fuß des Bergsteigers Andrew Irvine, der angeblich auf dem Mount Everest gefunden wurde. Zum Abschluss erleben Sie den Beitrag von Benoît Forgeard zu der Frage, ob die Galanterie heute noch zeitgemäß ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 28.12.2024 arte
  • Folge 3385 (46 Min.)
    Das Jahr 2024 war von grundlegenden Veränderungen in der Geopolitik geprägt. Unter anderem trafen sich die Brics-Länder, neun Schwellenländer, vom 22. bis 24. Oktober zu ihrem 16. Gipfel im russischen Kasan. Sie bilden den sogenannten „Globalen Süden“. Mit unseren beiden Gästen werden wir die geopolitischen und wirtschaftlichen Realitäten hinter diesem Begriff analysieren, wobei eine Frage im Mittelpunkt der Analyse steht: Handelt es sich vor allem um eine Allianz gegen den Westen? Paola Puerari interessiert sich für den Begriff kidultes, ein französischer Neologismus, der aus den Wörtern Kid und Adultes (Erwachsene) entstanden ist und Erwachsene mit einer Leidenschaft für Kinderspielzeug bezeichnet. Marjorie Adelson berichtet über versteinerte Exkremente von Dinosauriern, die der Forschung neue Erkenntnisse verschaffen. Und zum Schluss geht David Castello-Lopes der interessanten Frage nach, warum der Mensch ein dickes Hinterteil hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 31.12.2024 arte

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