Kabeljau kommt fast überall im Nordatlantik vor. Als Jungfisch vor der Geschlechtsreife und als kleinwüchsiges Ostsee-Exemplar wird er Dorsch genannt. Skrei, der norwegische Winterkabeljau, hingegen ist kulinarisch ein Edelfisch. Sobald er im Alter von fünf bis sieben Jahren geschlechtsreif wird, wandert er von der eisigen Barentssee zum Laichen über tausend Kilometer bis zu den norwegischen Lofoten. Sein festes und mageres Fleisch macht ihn zu einer Delikatesse. Für die Fischer Jan-Ivar Pettersen und seinen Sohn Bjarne ist die Skrei-Saison von Januar bis April wichtig, aber auch schwer planbar, weil das Wetter im Winter sehr rau und unbeständig ist. Manchmal können sie tagelang nicht auf das stürmische Meer hinausfahren. Der Großteil des Fangs trocknet
über großen Holzgestellen an der Luft und wird dann als Stockfisch weltweit exportiert. Den frischen Skrei gibt es bei der Familie meist traditionell zubereitet: Boknafisk, eine halbgetrocknete Variante, gebratene Skrei-Zungen oder als Mölje, gekochter Skrei mit Rogen und Leber. Eine neue Kreation ist wilder Seetang auf Skrei-Filet. Sonja Hagen, Jan-Ivars Frau , arbeitet in Ballstad an der Grundschule. Von ihren sechs Kindern sind zwei auf den Lofoten geblieben: Bjarne, der mit seinem Vater zum Fischen rausfährt, und Björn, der in die Fußstapfen seiner Mutter getreten ist und als Lehrer arbeitet. Das Lieblingsgebäck der Norweger fehlt auch auf den Lofoten nicht: frische Waffeln, die Sonja mit ihren Enkeln backt – ganz ohne Fisch! (Text: arte)