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Die Rote Armee: Großer Vaterländischer Krieg (La grande guerre patriotique)
Im Jahr 1918, zur Zeit des Ersten Weltkrieges und des Russischen Bürgerkrieges, gründete Leo Trotzki die Rote Armee. Sie wurde nicht nur nach außen, sondern bald schon auch gegen das sowjetische Volk eingesetzt, um Unruhen niederzuschlagen – ein Verrat an ihren Idealen von Gleichheit und Demokratie. Aus Sorge vor der großen Macht der Armee veranlasste Stalin in den Jahren 1937 und 1938 Säuberungen, denen zahlreiche Offiziere und Generäle zum Opfer fielen. Geschwächt durch jene Zeit des Großen Terrors, war die Rote Armee nur noch ein Schatten ihrer selbst, als die Wehrmacht 1941 in die Sowjetunion einfiel. Es bedurfte der vereinten Kräfte von General Schukow und seiner Truppen, der Partisanenbewegung und der Alliierten, um die Nazis zu besiegen. Auf ihrem Weg nach Berlin befreite die Rote Armee mehrere Konzentrationslager. Das Deutsche Reich kapitulierte am 8. Mai 1945. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 27.02.2022 ORF III Die Rote Armee: Kalter Krieg (La guerre froide)
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war es mit dem Ruhm der Roten Armee zunächst vorbei. Im Zuge des Kalten Krieges besserte Chruschtschow das Ansehen der Armee wieder auf, doch sie hatte fortan eine rein repressive Funktion und schlug Volksaufstände blutig nieder. Heute ist die Rote Armee nur noch ein Symbol für nostalgisch-nationalistische Bestrebungen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 26.02.2022 ORF III Der Rote Baron – Manfred von Richthofen
Manfred von Richthofen gilt als Inbegriff des guten Kriegshelden. Mit 80 Luftsiegen im Ersten Weltkrieg wurde er zum Vorbild stilisiert – seine Fairness und Ritterlichkeit rühmen NATO-Kommandeure bis heute. Doch die Legende ist falsch: Richthofen war besessen von der Menschenjagd, süchtig nach dem brennenden Abschuss. Geschaffen wurde die Mär vom „guten Ritter der Lüfte“ im Ersten Weltkrieg, um die schlechte Moral von Truppe und Volk zu stärken. Richthofens Buch „Der Rote Kampfflieger“ wird zum Bestseller, er selbst zum Superstar des Kaisers.
Sein wahres Wesen – brennender Ehrgeiz, Skrupellosigkeit und Blutrausch – werden herausretuschiert. Nur seine Mutter ahnt es und schreibt darüber in ihrem Tagebuch. 1918 wird Manfred abgeschossen. 1923 entdecken die Gegner der Weimarer Republik die Richthofen-Legende wieder, bald nimmt der letzte Kommandant des Richthofen-Geschwaders Kontakt zur Mutter auf. Sein Name: Hermann Göring. Er bewegt die Mutter zur Neuherausgabe von Manfreds Heldenbuch und verfasst selbst das pathetische Vorwort. Im Dritten Reich wird es ein Bestseller und Richthofen zum Vorbild der Flieger-Hitlerjugend und Held der Nazis.
Der Historiker Joachim Castan hat erstmals und exklusiv Zugang zu den Familienarchiven der Familie sowie dem bislang unveröffentlichten Tagebuch der Mutter. Seine Entdeckungen belegen eindrucksvoll, wie das Leben Manfred von Richthofens von Kaiser und Nazis zur eigenen Mythenbildung missbraucht wurde – und wie sorglos Bundeswehr und NATO bis heute mit diesem Erbe umgehen. In aufwendigen Reenactment-Szenen werden zentrale Lebensstationen von Richthofens dargestellt. (Text: ORF)Die Rote Fini – Die verschwundenen Millionen der DDR
Die neue ORF-III-Dokumentation erzählt die Geschichte von Rudolfine Steindling, genannt „Die Rote Fini“. Sie ist eine der größten Wirtschaftsverbrecherin des vergangenen Jahrhunderts. Mit Charme und Resolutheit, als einzige Frau in einer reinen Männerwelt, und mit allen Mitteln, die ihr im Kalten Krieg zur Verfügung stehen, bringt sie den Handel mit der DDR via Österreich für die SED in Schwung: Mit Devisen-, Spionage- und Embargogeschäften, den Geheimdiensten und den KPÖ- und DDR-Wirtschaftsapparaten verdient sie Millionen für die SED. Nach dem Mauerfall beansprucht die Treuhand dieses Geld und möchte es laut Parteiengesetz für das wiedervereinigte Deutschland beschlagnahmen. Doch sie hat nicht mit damit gerechnet, dass Fini das Geld raffiniert verschwinden lässt. Ob sie damit Erfolg hat und ob die Deutschen am Ende doch noch zu ihrem Geld kommen, wird in dieser Dokumentation aufgelöst. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 16.09.2023 ORF III Rote Katz und die bunten Vögel – Politische Werbung von damals
Auch die Politik versuchte bereits früh das Potenzial des Fernsehens für ihre Zwecke zu nutzen. Legendäre Begegnungen wie zwischen dem österreichischen SPÖ-Politiker Bruno Kreisky und dem Industriellen, Manager und ehemaligen ÖVP-Politiker Josef Taus, aber auch zahlreiche Spots sind in den Archiven erhalten, mit denen sich die Nachkriegsgeschichte unterhaltsam erzählen lässt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Fr. 27.09.2019 ORF III Rotraud A. Perner – Ein Leben gegen Gewalt
Die ORF III-Neuproduktion beleuchtet das Leben und Wirken einer der bekanntesten Psychotherapeutinnen des Landes – Rotraud A. Perner. Die Psychoanalytikerin, Juristin, evangelischen Theologin und Hochschullehrende Rotraud A. Perner steht seit über 50 Jahren in der Öffentlichkeit und setzt sich für Gewaltprävention, Konfliktmanagement und die Gleichstellung der Geschlechter ein. Lange waren dies Themen, die noch nicht in der Gesellschaft angekommen waren. Perner brach bestehende Tabus und behandelte sensible Belange, die vielerorts auf Gegenwind stießen.
Die neue Dokumentation von Regisseurin Paula-Marie Pucker zeigt Perners vielseitiges und mutiges Leben und betrachtet die sie begleitenden gesellschaftliche Umbrüche ab 1968. Interviews und Erzählungen von Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern sowie prägenden österreichischen Persönlichkeiten zeichnen das Bild einer selbstbestimmten und charismatischen Frau, die sich trotz Rückschlägen nie entmutigen lässt. Die 1944 in Orth an der Donau geborene Psychoanalytikerin wurde als Expertin der legendäre „Ö3-Sexhotline“ und durch Auftritte in zahlreichen Talkshows bekannt.
Sie begründete zahlreiche Initiativen und Vorzeigeprojekte. Darunter den „Club Bassena“ für den Verein Jugendzentren der Stadt Wien, die „Erste Wiener Sexualberatungsstelle“ oder den Kinderschutzverein „DIE MÖWE“. Die Autorin von bislang über 65 Sachbüchern wurde für ihr Wirken zahlreich ausgezeichnet, so etwa auch mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich. Rotraud A. Perner feiert im August 2024 ihren achtzigsten Geburtstag und ist nach wie vor als Autorin, Psychotherapeutin und Hochschullehrende aktiv. (Text: ORF)Original-TV-Premiere So. 06.10.2024 ORF III Rot-weiß-rote Fußballhöhepunkte
Die Geschichte des heimischen Fußballs ist voll von begeisternden Triumphen und schmerzlichen Niederlagen. Dazu zählen die Siege des österreichischen Wunderteams um Matthias Sindelar Anfang der 1930er Jahre genauso wie der Erfolg bei der Weltmeisterschaft 1954, also Österreich Dritter wurde. Und dann war natürlich das legendäre Spiel 1978 in Cordoba, in dem Weltmeister Deutschland geschlagen und eine ganze Nation mit den Worten „Tooor. I wer narrisch!“ in Euphorie versetzt wurde. Die ORFIII Neuproduktion blickt zurück auf 100 Jahre österreichische Fußballhighlights! (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 05.06.2021 ORF III Die Royals in Österreich
Queen Elizabeth II. ist die Rekordhalterin in Auslandsreisen. Die ORF-III-Neuproduktion „Die Royals in Österreich“ rekonstruiert ihren ersten und einzigen offiziellen Staatsbesuch 1969 in Österreich. Der Besuch führte sie durch 5 Bundesländer und an zahlreiche Sehenswürdigkeiten vorbei. Denn eine Königin reist nicht wie andere und jeder Besuch ist verbunden mit einem besonderen Zeremoniell und einem gewaltigen Presseaufgebot. Aber nicht nur die Queen allein bereiste die Alpenrepublik auch die anderen Windsors waren gerne zu Gast. Princess Anne hatte ihren ersten offiziellen Staatsbesuch in Österreich. Prinz Edward fuhr hier Ski und Prinz Charles tuschelte mit Dagmar Koller skandalumrankt unter dem Tischtuch Helmut Zilks. Die Geschichte der royalen Besuche in Österreich ist wahrlich gepflastert mit Anekdoten und so durchwehte die Zweiten Republik ein Hauch von königlichem Charme. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 17.04.2021 ORF III Russlands Kriege – Das Zarenreich
Jahrhundertelang verteidigen und erweitern Russlands Herrscher ihr Reich. Eine Geschichte von Konflikten und Expansionsdrang. Putins Überfall auf die Ukraine ist nur das jüngste Kapitel. Seit Februar 2022 tobt der brutale Angriffskrieg, mit dem Putin Grenzen verschieben und sein Land zu alter imperialer Größe führen will. Gibt es historische Parallelen zu früheren Kriegen? Ist die Geopolitik der Sowjetherrscher oder gar der Zaren Vorbild? Der Dokudreiteiler nimmt Russlands Kriege unter die Lupe – vom Zarenreich über die Sowjetunion bis hin zur Gegenwart.
Schon in der Vergangenheit versuchte Russland immer wieder, sich als Großmacht militärisch Geltung in der Welt zu verschaffen. Ab dem 17. Jahrhundert möchte das aufstrebende Russland im Konzert der westlichen Mächte mitspielen. Zar Peter der Große sichert sich im Krieg gegen Schweden den Zugang zur Ostsee. Und Zarin Katharina der Großen gelingt es in einem Feldzug gegen das Osmanische Reich, die Krim 1783 den Türken zu entreißen. Im Ersten Weltkrieg gehen nach der russischen Revolution und dem Frieden von Brest-Litowsk frühere Eroberungen verloren.
Im Land selbst herrscht Bürgerkrieg. Doch die Rote Armee, die Leo Trotzki aus Revolutionstruppen und den Resten der zaristischen Armee 1918 schmiedet, bricht jeden Widerstand, beendet alle Unruhen, erobert abgefallene Gebiete zurück und verteidigt später im Zweiten Weltkrieg das Land gegen Hitlers Vernichtungswahn. Nach 1945 ist die Sowjetarmee aber auch Synonym für die Unterdrückung der kommunistischen Satellitenstaaten. Der in seinem Kern russisch dominierte Vielvölkerstaat Sowjetunion verbindet von 1922 bis 1991 imperiale Großmachtpolitik mit ideologischem Anspruch, nach innen wie außen.
Das kostet Millionen Ukrainer, Balten, Georgier, aber auch Russen das Leben. Am Ende bringen die Niederlage im Afghanistankrieg und die Kosten des Wettrüstens mit den USA die Sowjetunion ins Wanken. Gorbatschow versucht, sie durch Reformen zu retten. Durch den Zusammenbruch des „Ostblocks“ und die Auflösung des Warschauer Paktes scheint der Kalte Krieg beendet. Den Untergang der Sowjetunion sieht Putin von Beginn an als einen Fehler, den es historisch möglichst zu korrigieren gilt.
Seine Vorbilder sind Peter der Große und Katharina die Große. Auch Stalin verehrt er als machtvollen Herrscher. Seine Mission: der westlichen Welt zu trotzen, Russlands Bedeutung als Supermacht wiederherzustellen und zumindest einen Teil verlorener territorialer Größe zurückzuerlangen. Und dies nicht nur, wenn es um den vorgeblichen Schutz russischsprachiger Minderheiten geht. Dazu scheint jedes Mittel recht. Der Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 ist nicht Putins erster Krieg. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 25.02.2023 ORF III Russlands Kriege – Die Sowjetunion
Wenn Russland zu den Waffen greift, hält die Welt den Atem an. Über Jahrhunderte, von mächtigen Zaren bis hin zu Wladimir Putin, haben die Schlachten russischer Führer das größte Imperium der Welt geformt. Peter der Große, Gründer des prächtigen St. Petersburg, benutzte Gewehre und Kanonen, um die Karte des Kontinents neu zu zeichnen. Die Zaren befehligten die größte Armee der Welt, bis der Erste Weltkrieg die Herrschaft der Romanows beendete. Die Sowjetunion widerstand dem gnadenlosen Adolf Hitler, nur um Grausamkeit und Terror über ihr eigenes Volk und weitere Satellitenstaaten zu bringen. Der Untergang der Sowjetunion im Jahr 1991 verleitete Putin später dazu, eine getarnte Kampagne für die Wiedergeburt des russischen Imperialismus zu führen – durch List und Gewalt. Mit unveröffentlichtem Archivmaterial, Erkenntnissen internationaler Experten und reich animierten Karten erzählt diese Serie die spannende Geschichte einer Nation, die darum kämpft, ihr Schicksal zu erfüllen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 25.02.2023 ORF III Russlands Kriege – Putin
Original-TV-Premiere Sa. 25.02.2023 ORF III Russlands Rückkehr als Supermacht?
Moskau strebt unter Wladimir Putin wieder nach Weltgeltung. Der Kreml-Chef hält den Zerfall der UdSSR für „die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“. Aus westlicher Sicht hat Gorbatschow die Welt besser gemacht, aus der Warte Moskaus heute hat er die eigene Weltmacht verspielt. Putin will an zaristische und sowjetische Traditionen des Russischen Imperiums anknüpfen, machtpolitisches Terrain zurückgewinnen. Wo im Ausland Russen leben und nationale Interessen – vor allem im postsowjetischen Raum – berührt sind, habe Russland auch Ansprüche: Diese Haltung fand bei der Annexion der Krim ihre Zuspitzung und verschaffte Putin enorme Popularität im eigenen Land. Auch Interventionen in den traditionellen Einflusssphären – wie etwa in Syrien – dienen der Wiederbelebung früherer Macht. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 26.02.2022 ORF III Säule der Demokratie – Geschichte des österreichischen Parlaments
Am 12. Jänner 2023 findet eine Festsitzung des Nationalrates aus Anlass der Wiedereröffnung des Parlamentsgebäudes nach der Sanierung statt. Ein passender Zeitpunkt, um einen Blick auf die Geschichte des Hohen Hauses zu werfen. Wie an keinem anderen Ort spiegelt sich im Parlament Licht und Schatten der österreichischen Geschichte wider: Kaiserzeit, Zerfall des Vielvölkerstaates, Ausrufung der Republik, Kanzlerdiktatur, NS-Herrschaft, Wiederauferstehen eines unabhängigen Österreich, Reformjahrzehnte. Die ORF-III-Neuproduktion geht auch der Frage nach, wie sich das Hohe Haus in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Zu Wort kommen Historiker wie Hannes Leidinger und Politiker wie Heinz Fischer, Josef Cap, Friedhelm Frischenschlager, Peter Pilz, Wolfgang Sobotka, Doris Bures und Norbert Hofer. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 14.01.2023 ORF III Salzburg – Ein Land für sich
Es war länger bei Bayern als bei Österreich: Salzburg hat eine besondere Geschichte. Erst 1816, nach dem Wiener Kongress, kam es zu Österreich, war jüngstes Kronland der Habsburgermonarchie. Die über 1.000 Jahre gewachsene Einheit als Erzbistum blieb auch nach dem Ersten Weltkrieg erhalten. Keine neue Grenzziehung zerstörte den uralten Siedlungsraum. Dafür prägte die Frage des Verhältnisses zum bayerischen Nachbarn die Geschichte des 20. Jahrhunderts – ob beim Streit um Viehweiden, beim Weg zum „Mustergau des Führers“ oder als Tourismusmagnet. Die Baumeisterfamilie Wagner hat das Erscheinungsbild der Bischofs- und Festspielstadt Salzburg über mehrere Generationen mitgestaltet und ihre Veränderungen erlebt: von einer scheinbar abgeschlossen Welt bis zu einem mondänen Zentrum Europas. Eine Dokumentation von Chris Weisz und Ernst Gossner (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 16.10.2021 ORF III Schatten der Vergangenheit – Die Wiener Philharmoniker im Nationalsozialismus
Die Premiere des später weltberühmt gewordenen Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker fand am 31. Dezember 1939 statt, damals als „Außerordentliches Konzert“. Zwei Jahre danach wurde es dann erstmals am Neujahrstag ausgetragen. 75 Jahre danach widmet sich die Dokumentation von Robert Neumüller den politischen Umständen während des Dritten Reich. Eine Historikerkommission um Universitätsprofessor Oliver Rathkolb arbeitete frühere Versäumnisse im Umgang mit der Geschichte des weltberühmten Orchesters auf. Unterstützt wird er dabei von den Philharmonikern, die selbst daran interessiert sind, ihre eigene Geschichte von braunen Schatten zu befreien. Denn 15 Orchestermitglieder wurden bis September 1938 aus rassischen Gründen gezwungen das Orchester zu verlassen, sieben in der Folge ermordet. Ein spannendes Kapitel österreichischer Zeitgeschichte hat lange darauf gewartet aufgearbeitet zu werden. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 23.02.2019 ORF III Schauspiellegenden – Christiane Hörbiger
Sie war ohne Zweifel die „Grande Dame“ der österreichischen Schauspielgarde. Ob im Film, im Fernsehen oder auf der Bühne, Christiane Hörbiger schaffte es das unmögliche Kunststück zu vollbringen von allen geliebt zu werden. Über Jahrzehnte hinweg war sie ein Publikumsliebling. Christiane Hörbiger erzählt in Archivinterviews von ihrem schwierigen Start als Schauspielerin im Schatten ihrer berühmten Eltern, dem schmerzhaften Umgang mit Kritiken aber auch von den Höhepunkten ihrer Karriere. Ihre Schwester Maresa Hörbiger gibt einen Blick auf die private Seite der Hörbiger-Familie.
Sie rekapituliert, wie ihre Eltern mit deren umstrittener Rolle im Nationalsozialismus umgegangen sind und wie die Töchter mit diesem Erbe zu ringen hatten. Wegbegleiter und Stars aus dem Filmgeschäft wie Xaver Schwarzenberger berichten vom Leben und Wirken einer Schauspiel-Ikone. Ihr Leben ist österreichische Theatergeschichte, Filmgeschichte, Fernsehgeschichte. Am 30. November 2022 ist Christiane Hörbiger in ihrer Geburtsstadt Wien gestorben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 25.05.2024 ORF III Schauspiellegenden – Curd Jürgens
Die ORF-III-Produktion porträtiert den Schauspieler und Weltstar Curd Jürgens. Er war einer der wenigen Weltstars, die das deutsche Kino nach dem Zweiten Weltkrieg hervorgebracht hat. Ob als trinkfester Luftwaffen-Draufgänger in der Zuckmayer-Verfilmung „Des Teufels General“ oder als charismatischer James-Bond-Bösewicht: Curd Jürgens verstand sein Publikum zu fesseln – und das beileibe nicht nur auf der Leinwand. 1938 heuerte der Großbürgersohn mit dänisch-französisch-preußischen Wurzeln am Wiener Volkstheater an. Drei Jahre später wurde er festes Ensemblemitglied am Burgtheater.
Hier avancierte der 1,93-Meter-Mann mit der volltönenden Stimme bald zum Publikumsliebling. Bis in die 1960er Jahre hinein spielte Curd Jürgens tragende Rollen an der Burg – in Stücken von Goethe, Tschechow, Strindberg, Brecht und Schnitzler. Daneben trieb er, inzwischen österreichischer Staatsbürger, seine Kino-Karriere nachdrücklich voran. Nach etwa sechzig Filmrollen brachte die Helmut-Käutner-Produktion „Des Teufels General“ schließlich den internationalen Durchbruch.
Bei den Filmfestspielen von Venedig wurde Curd Jürgens für die Rolle des unangepassten Luftwaffengenerals Harry Harras als „bester Schauspieler“ ausgezeichnet. Es folgten zahlreiche Rollenangebote aus dem In- und Ausland. In 46 Dienstjahren als Filmstar stand der hünenhafte Feschak mit den stahlblauen Augen in 170 Spielfilmen vor der Kamera. Dabei reüssierte Curd Jürgens als charmanter Charakterdarsteller ebenso wie klassischer Liebhaber – und nicht zuletzt als raubeiniger Held in Uniform. Schlagzeilen machte der Deutsch-Österreicher – zeitgeisttypisch ein lebenslanger Liebhaber schöner Frauen und rauchiger Whiskys – auch abseits von Filmset und Bühne.
Zwischen Gstaad, Paris, Cannes und den Bahamas gab Curd Jürgens den Partylöwen vom Dienst. In Habitus und Lebensstil entsprach der fünfmal verheiratete Bonvivant exakt dem, was man sich in den 50er- und 60er-Jahren unter einem glamourösen Filmstar vorstellte. „Man sollte den Jahren mehr Leben geben und nicht dem Leben mehr Jahre“: Diesem oft zitierten Lebensmotto folgte Curd Jürgens bis zu seinem – relativ – frühen Tod im Jahr 1982. (Text: ORF)Schauspiellegenden – Senta Wengraf
Senta Wengraf kann zurecht als österreichische Schauspiellegende bezeichnet werden. Sie debütierte bereits mit 22 Jahren am Wiener Volkstheater, gehörte dem Ensemble diverser großer Theaterhäuser in Deutschland und Österreich an und war in unzähligen ORF-Produktionen eine fixe Größe. Doch Senta Wengraf war nicht nur als Schauspielerin ein Publikumsliebling, sie war auch aus dem Gesellschaftsleben nicht wegzudenken. Ein Portrait über ein bewegtes Leben. (Text: ORF)Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 21.04.2024Schauspiellegenden – Susi Nicoletti
Susi Nicoletti.Bild: ORF/Clever ContentsSusi Nicoletti – Film-, TV- und Burgtheater- Legende war stilprägend. Nicht zuletzt als Schauspiellehrerin am Reinhardt-Seminar, wo sie mehr als 800 Schüler und Schülerinnen, darunter Erika Pluhar, Klaus Maria Brandauer und Klaus Bachler unterrichtete. Abgesehen von zahllosen zentralen Rollen, die sie auf allen wichtigen deutschsprachigen Bühnen spielte, war sie auch in Film und Fernsehen in knapp 100 Produktionen zu sehen. Eine echte Legende des österreichischen Schauspiels. (Text: ORF)Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 21.04.2024Schicksalstage Österreich – Der Songcontestsieg von Udo Jürgens
Die ORF-III-Neuproduktion zeichnet die genauen Geschehnisse des 5. März 1966 nach als Udo Jürgens für Österreich den Songcontest gewann. Ein Phänomen, eine Ausnahmeerscheinung, eine Ikone der Unterhaltungsmusik: Wenn es darum geht, eine treffende Bezeichnung für den Künstler Udo Jürgens zu finden, überschlagen sich die Kritiker mit lobenden Worten. Tatsächlich kann kaum ein deutschsprachiger Musiker auf eine ähnlich lange und erfolgreiche Musikkarriere zurückblicken. Klassiker wie „Griechischer Wein“ oder „Aber bitte mit Sahne“ können selbst heutige Teenager noch mitsummen.
1964 nimmt Udo Jürgens erstmals beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen teil. Mit „Warum nur, warum?“ erreicht er für Österreich den sechsten Platz. Die englische Version „Walk Away“, gesungen von Matt Monroe, stürmt die britischen und US-Charts, wird weltweit 1,5 Millionen Mal verkauft. 1965 tritt Udo Jürgens in Neapel erneut beim Grand Prix an und landet mit „Sag ihr, ich lass sie grüßen“ auf Platz vier. Schließlich, 1966 in Luxemburg, der Durchbruch: Mit „Merci Chérie“ fährt Jürgens den Sieg für Österreich ein und landet einen Welthit – Startschuss seiner internationalen Karriere.
Er erhielt mit 31 Punkten fast doppelt so viele wie die zweitplatzierten Schweden. Italien und Monaco erhielten garkeine Punkte. Der britische Vertreter Kenneth McKellar ist bisher der einzige Interpret, der beim Liederwettbewerb im Kilt aufgetreten ist. Milly Scott, die Vertreterin der Niederlande, war die erste schwarze Sängerin im Wettbewerb. Zu Wort melden sich heimische Stars wie Dagmar Koller, Lizzi Engstler oder Peter Kraus. Ausserdem zeigt die Dokumentation das letzte Interview mit der Musiklegende und dem Songcontestteilnehmer von 1977 Willi Resetarits. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Fr. 13.05.2022 ORF III Schicksalstage Österreichs – Das Jahrhunderthochwasser 2002
Rettung eines Hochwasser-Opfers mit Hubschrauber.Bild: ORF/Interspot FilmDie neue Folge der ORFIII-Dokumentationsreihe „Schicksalstage Österreichs – Die Jahrhundertflut“ beleuchtet unter der Regie von Judith Doppler die Ereignisse vom 6. bis 14. August 2002. Durch heftige Regenfälle steigen die Pegelstände in vielen Regionen so schnell, dass die meisten Betroffenen kaum Zeit haben ihre Habseligkeiten zu retten. Landesweit sind Hilfskräfte im Dauereinsatz, doch die Naturgewalten geben den Takt vor. Nach dem 8. August hört der Regen auf, doch die Aufräumarbeiten werden durch ein weiteres Tief, das verheerende Ausmaße hat, am 11. August unterbrochen.
Experten sprechen von einem Ereignis, das statistisch nur alle 500 bis 2.000 Jahre vorkommt. Für viele Menschen sind einst sichere Orte unwiederbringlich verloren gegangen. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wie Schriftsteller Peter Turrini und der damalige Landeshauptmann Erwin Pröll erinnern sich an die dramatischen Tage. Um die Gemeinden wiederaufzubauen und besseren Hochwasserschutz zu etablieren, benötigt es Geld vom Bund. Geld, das ursprünglich für eine Steuerreform und den Kauf von Abfangjägern vorgesehen war. Die Bundesregierung reduziert die Anzahl der Abfangjäger und verschiebt die Reform.
Dies ruft das einfache FPÖ-Parteimitglied Jörg Haider auf den Plan. Die Steuerreform war ein zentrales Element der Regierungsbildung 2000. Spannungen zwischen Haider und der Regierung führen schließlich zum Sonderparteitag der FPÖ in Knittelfeld und letztlich zu vorgezogenen Neuwahlen. Das Jahrhunderthochwasser hatte nicht nur Auswirkungen auf die Politik-, sondern auch auf die Naturlandschaft Österreichs. 20 Jahre danach wirft die Dokumentation einen Blick zurück und fragt nach den Veränderungen in Bezug auf einen modernen Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 10.08.2024 ORF III Schicksalstage Österreichs – Der Tag, an dem der Euro kam
Die neue Folge der ORF-III-Serie „Schicksalstage Österreichs“ widmet sich einem besonderen Wendepunkt der österreichischen Geschichte: Die Einführung des Euros im Jahr 2002. Die Episode „Der Tag, an dem der Euro kam“ zeigt Momente und persönliche Erlebnisse, die den Übergang vom österreichischen Schilling zur europäischen Einheitswährung geprägt haben. Es beginnt mit den letzten Tagen des Schillings, einer Währung, die über Generationen hinweg Teil des täglichen Lebens war, und verfolgt weiters den Übergang zu den ersten Euromünzen und -scheinen.
Die Dokumentation beleuchtet sowohl die Euphorie als auch die Schwierigkeiten der Anfangszeit des Euros und die ambivalenten Reaktionen der Bevölkerung in den Wochen danach. Sie gibt Einblick in die frühe Phase der europäischen Währungsunion, die Diskussionen um Namen wie den „ECU“ und die Freude über den kreativen Beitrag eines Österreichers zur Gestaltung der Euro-Banknoten. Besonders thematisiert wird auch der Begriff „Teuro“, das Wort des Jahres 2002, das die von vielen empfundene Preissteigerung nach der Währungsumstellung ausdrückt.
Durch Gespräche mit Expertinnen und Experten wird dieser Wahrnehmung nachgegangen und auf den Zahn gefühlt. Dank exklusiver Interviews mit Zeitzeugen wie Franz Fischler und Erwin Pröll sowie mit Bürgerinnen und Bürgern, die diese Zeit auf unterschiedlichste Weise erlebt haben, entsteht ein umfassendes Bild der vielfältigen Herausforderungen, mit denen Österreich auf dem Weg zur Einführung des Euros konfrontiert war. Zum Schluss richtet sich der Blick auf die aktuelle Situation: Hat der Euro die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt? Wie stünde Österreich ohne ihn heute da? Die Folge hinterfragt, ob die gemeinsame Währung in Krisenzeiten ein Risiko darstellt oder ob sie nicht vielmehr für ein Symbol der Hoffnung auf ein starkes, geeintes Europa in einer sich schnell wandelnden Welt steht.
„Der Tag, an dem der Euro kam“ ist damit nicht nur eine Rückbesinnung auf die Anfänge des Euros in Österreich, sondern wirft auch ein Licht auf die langfristige Bedeutung der gemeinsamen Währung für Europa und seine Bürgerinnen und Bürger. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 08.06.2024 ORF III Schicksalstage Österreichs – Der Weinskandal
Tourismusmanager Christian Piller präsentiert Hotelier Max Eidlhuber eine originale Glykol-Weinflasche.Bild: ORF/Kurt Mayer FilmIn der neuen Folge der ORF-III-Dokumentationsreihe „Schicksalstage Österreichs“ geht es zurück ins Jahr 1985, in dem österreichischer Wein als „Frostschutzperle“ international für Aufsehen sorgte. Durch die Beimengung des Frostschutzmittels Diäthylenglykol und die Fälschung von Zertifikaten hatten Erzeuger und Händler ein Millionengeschäft gemacht. Die Folge: unzählige Verhaftungen, ein veritabler Politskandal und durch ein rasch durchgeboxtes neues Weingesetz der Beginn einer Erfolgsgeschichte des österreichischen Weins, die bis heute anhält. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 30.09.2023 ORF III Schicksalstage Österreichs – Die Briefbombenwelle 1993
Die neue Folge der „Schicksalstage Österreichs“ thematisiert die erste Bombenwelle 1993. Ein Jahr, das mit dem Lichtermeer hoffnungsvoll für Österreich begann, jedoch durch eine neue Form des Terrors nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. Unter der Regie von Judith Doppler zeichnet der Film chronologisch die Ereignisse zwischen dem 3. und 6. Dezember nach und beleuchtet mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen die ersten Reaktionen, sowie den emotionalen Zustand in diesen Tagen der Unsicherheit und Angst. Innerhalb von vier Tagen explodierten fünf Briefbomben in den Händen der Empfängerinnen und Empfänger, während weitere fünf abgefangen werden konnten.
Die Zielgruppe der Anschläge ist schnell identifiziert: Sie gehört entweder einer ethnischen Minderheit an oder unterstützt diese. Die Stimmung im Jahr 1993 ist aufgeheizt. Nicht zuletzt aufgrund des erfolgreichen Aufstiegs des Rechtspopulismus, angeführt von Jörg Haider. Seine wiederkehrenden „Tabubrüche“ haben längst die Mitte der Gesellschaft erreicht und rechte Ideologien haben sich normalisiert. Es ist genau dieses Klima, das den idealen Nährboden für die Anschläge geschaffen hat – ein Punkt, über den sich Historikerinnen und Historiker einig sind.
Während in der österreichischen Gesellschaft die Angst umgeht und das vielleicht prominenteste Opfer Helmut Zilk am dritten Tag wegen lebensgefährlicher Verletzungen notoperiert werden muss, zeigen sich Politik und Exekutive ratlos. Im Parlament kommt es zu gegenseitigen Schuldzuweisungen. Die Zivilgesellschaft organisiert Mahnwachen und die Stadt Wien sammelt Unterschriften gegen Gewalt und Terror.
Über dreißig Jahre später fragt der Film: Was bleibt aus diesen ersten Tagen der Angst? Welche Nachwirkungen sind bis heute spürbar? Rechte Ideologien haben weiter an Verbreitung und Normalität gewonnen. Selbst die bizarren Ideen Franz Fuchs’ rund um die Türkenbelagerung, die damals als schrullig abgetan wurden, sind heute fester Bestandteil der Mythen der „Identitären“. Für Österreich markiert diese eine Woche das Ende der Unbeschwertheit im Umgang mit Briefen und Paketen und den Beginn einer Sicherheitsentwicklung, die bis heute fortwährend verstärkt wird. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 23.11.2024 ORF III Schicksalstage Österreichs – Die Schwarz-Blaue Wende
Das Jahr 2000 war politisch ein Schicksalsjahr für Österreich. Mit der Bildung einer „Kleinen Koalition“ fand eine politische Wende statt. Judith Doppler entwirft eine minutiöse Chronologie der damaligen Ereignisse in der neuesten Folge der ORF-III-Reihe „Schicksalstage Österreichs – Tagebuch der Wende 2000“. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 16.11.2024 ORF III
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