Folge 395

  • Loriot, Otto & Co. – 60 Jahre TV-Comedy

    Folge 395 (45 Min.)
    Ob Slapstick oder Politsatire – Humor spiegelt auch immer den Zeitgeist. – Bild: phoenix/​ZDF/​Paul’s Boutique
    Ob Slapstick oder Politsatire – Humor spiegelt auch immer den Zeitgeist.
    Von Loriot bis Otto. Von Heinz Erhardt bis Hazel Brugger. Von Dieter Hallervorden bis Cindy aus Marzahn: Eine amüsante Zeitreise zeigt, wen und was wir Deutschen lustig finden. Der Film bietet Highlights aus sechs Jahrzehnten deutscher TV-Comedy. Zu Wort kommen Oliver Welke, Ilka Bessin, Hugo Egon Balder, Abdelkarim, Wolfgang Lippert und Hazel Brugger. Humorforscher analysieren und geben Einblicke in die Lachgeschichte der Deutschen. Die Dokumentation macht deutlich, wie sich Humor gewandelt hat, wie Frauen die Comedy eroberten, wann man Witze über Migranten machen darf, über wen wir am meisten lachen – und was das über uns verrät.
    Einige Künstler haben Kultstatus erworben, viele Sketche sind legendär. Etwa wenn Loriot die von Evelyn Hamann gespielte Hausfrau zu ihrem „Jodeldiplom“ befragt oder beim unbeholfenen Flirten nichts ahnend eine Nudel über sein Gesicht wandern lässt. „Er hat uns schon auch den Spiegel vorgehalten“, meint Thomas Hermanns, Erfinder des „Quatsch Comedy Clubs“. „Besonders der Nachkriegsgeneration im Wirtschaftswunder und in ihrem Vereinswesen.
    Es tut weh, aber wir sind halt so gewesen.“ Loriot gilt deshalb als Meister seines Fachs. „Klassiker sind nicht zeitlos. Sondern sie haben den Nerv ihrer Zeit am deutlichsten getroffen“. Ulknudeln mit Kultstatus gab es auch im DDR-Fernsehen: Helga
    Hahnemann hat viele Jahre lang die Humorlandschaft des Ostens geprägt. Ihre Bühne war vor allem die Erfolgssendung „Ein Kessel Buntes“. Im Westen blödeln sich Otto Waalkes und Didi Hallervorden frech in die Herzen der Zuschauer. Jeder wird aufs Korn genommen, Autorität hin oder her.
    Mit dem Vormarsch des Privatfernsehens bekommt die Comedy ab den 1990ern eine immer größere Bühne. Und immer mehr witzige Frauen: Maren Kroymann ist die erste, die im deutschen Fernsehen eine eigene Satiresendung bekommt. Anke Engelke schafft mit ihren Parodien den Durchbruch. Ilka Bessin fasziniert als prollig-ehrliche Cindy aus Marzahn: „Ich sah einfach schlimm aus“, meint die Künstlerin aus dem Osten, „ich kam raus, und die Leute waren erst mal schockiert.“ Seit den 2000er-Jahren wird auch das Thema Migration durch den Kakao gezogen – Künstler wie Kaya Yanar, Bülent Ceylan und Abdelkarim spießen gnadenlos kulturelle Vorurteile auf und ernten sogar dann Lacher, wenn sie über Terrorismus Witze machen: „Die Krisen, die wir haben, in einer lustigen Perspektive zu betrachten, verschafft uns immer Luft zum Atmen“, so die Humorforscherin Eva Ullmann.
    Das gilt auch dann, wenn in Satiresendungen wie der „heute-show“ die hohe Politik aufs Korn genommen wird. Deutsche TV-Comedy war und ist vielfältig und nicht nur vom Zeitgeist geprägt, sondern immer auch Geschmacksache. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.03.2023ZDF

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Di 28.03.2023
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