2016, Folge 145–163

  • Folge 145 (45 Min.)
    Royal sind sie alle und trotzdem gibt es Unterschiede bei Europas Königshäusern. Macht, Reichtum und Ansehen sind nicht gleichmäßig verteilt. „ZDFzeit“ will wissen, wer die Nase vorn hat. Politisch spielen die Königsfamilien in Zeiten der Demokratie keine große Rolle. Aber als „Markenbotschafter“ ihrer Länder sind sie von großer Bedeutung. Sie punkten mit ihrer Tradition und glanzvollen Auftritten. Die Royals wissen genau, was das Publikum fasziniert. Bilder einer Traumhochzeit beispielsweise. Nichts rührt die Betrachter so sehr wie Maximas Tränen des Glücks, wenn sie dem niederländischen Thronfolger und jetzigen König Willem-Alexander zur Tangomusik das Jawort gibt.
    Und das Entzücken ist grenzenlos, wenn die kleine Schwedenprinzessin Estelle im adretten Kleidchen schüchtern in die Kamera winkt. Nichts bleibt dabei dem Zufall überlassen. Ganze Heerscharen von Schneidern, Stylisten und PR-Profis machen aus den royalen Familien globale Attraktionen. Denn königliche Macht üben sie heutzutage vor allem über ihr Image aus. Wir zeigen, wer in Sachen Attraktivität die Nase vorn hat.
    Wer liefert die schönsten Auftritte? Und warum ist ein blendendes Image so wichtig? Auch die Schattenseiten des königlichen Lebens wollen wir beleuchten. Wer liefert die größten Skandale und die aufregendsten Affären? Was kann sich ein königliches Familienmitglied erlauben und was nicht? Die Inszenierung muss perfekt sein. Wie es wirklich hinter den Kulissen aussieht, wird gern verschwiegen. Das gilt auch für das Vermögen der Royals. Reich sind sie alle – aber manche sind sehr reich. Spitzenreiter ist Fürst Hans-Adam II.
    von Liechtenstein, dem fünf Milliarden zugesprochen werden. Das Privatvermögen von Queen Elizabeth II. von England wird dagegen „nur“ auf 500 Millionen Dollar geschätzt. Wir wollen wissen, wie diese riesigen Vermögen entstanden sind und was sich die einzelnen Länder heutzutage ihre Königshäuser kosten lassen. Wir wollen außerdem wissen, was von der einstigen Machtfülle der Herrscherfamilien übrig geblieben ist. Wir prüfen, welches Königshaus noch Einfluss auf die Regierungsgeschäfte nehmen kann und wer sich aufs Repräsentieren beschränken muss. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.07.2016ZDF
  • Folge 146 (45 Min.)
    Die Welfen gelten als das älteste Fürstenhaus Europas. Einst regierten sie über das Britische Empire und das Königreich Hannover. Den Anspruch auf den Thron gaben sie nie auf. Die Autorin Annette von der Heyde porträtiert herausragende Herrscherfiguren der Dynastie. Sie sprach mit Familienmitgliedern wie Erbprinz Ernst August und Georg Prinz von Hannover sowie Historikern über Aufstieg und Fall der Welfen. Die Welfen gründeten Städte wie München und Lübeck und hinterließen der Nachwelt großartige Schlösser und Kulturgüter. Eine reiche Familie, die auch heute noch von sich reden macht: Seit das Oberhaupt der Welfen, Ernst August Prinz von Hannover, 1999 Caroline von Monaco geheiratet hat – seine zweite Ehefrau – ist er aus den Schlagzeilen deutscher Boulevardblätter nicht mehr wegzudenken.
    Sein Sohn, Erbprinz Ernst August, der in London aufgewachsen ist, hat in den vergangenen Jahren die Verwaltung der deutschen Besitztümer übernommen und zeigt sich heute mehr und mehr in der Öffentlichkeit. Längst hat er seinen Beruf als Banker aufgegeben und widmet sich nun ganz dem Familienerbe. Eine schwierige Entscheidung, sagt der junge Mann im Interview mit dem ZDF, aber es habe sich gelohnt: „Ich ahnte nicht, wie spannend und vielschichtig meine neue Aufgabe sein würde.“ Luftaufnahmen von der Marienburg und vom Welfen-Exilschloss Cumberland in Gmunden am Traunsee sowie szenische Sequenzen zu entscheidenden historischen Momenten ergänzen das facettenreiche Bild einer selbstbewussten Königsfamilie, die im Lauf der Epochen immer wieder um den Erhalt von Macht und Einfluss kämpfte.
    Zur Dynastie zählen Männer wie Heinrich der Löwe, der im 12. Jahrhundert als Fürst mächtiger erschien als der Kaiser selbst. Die Könige, die – in Personalunion mit England – über 123 Jahre auf der britischen Insel und in Deutschland regierten.
    Oder der blinde König Georg V., der, 1866 von den Preußen besiegt, ins Exil nach Österreich floh. Dessen Enkel Ernst August, der die einzige Tochter von Kaiser Wilhelm II. heiratete und dafür das kleine Herzogtum Braunschweig erhielt, musste seine Residenz nach nur fünf Jahren während der Revolution 1918 wieder aufgeben. Später soll der abgedankte Fürst gute Geschäfte mit den Nazis gemacht haben. Erbprinz Ernst August hat unlängst eine unabhängige Historikerin mit der Aufarbeitung der Familiengeschichte während der NS-Zeit betraut. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.07.2016ZDF
  • Folge 147 (45 Min.)
    Seit etwa 200 Jahren sitzen sie auf dem Thron und erfreuen sich großer Beliebtheit: die Bernadottes in Schweden. Die Dokumentation porträtiert die bedeutendsten Herrscher der Dynastie. Angefangen vom bürgerlichen Stammvater Jean Baptiste Bernadotte bis zu den Nachfahren, die heute im Stockholmer Palast residieren, führt der Film von Julia Melchior anhand der Biografien durch die ereignisreiche Geschichte der schwedischen Königsfamilie. „Tod den Königen“, diese Parole soll als Tattoo auf Jean Baptiste Bernadottes Oberarm geprangt haben, als er während der Französischen Revolution noch die Monarchie bekämpfte.
    Dass der ungestüme Franzose einst zum König von Schweden auserkoren würde, konnte er ja nicht ahnen. Aber 20 Jahre später, als Schwedens Monarchie vor einem Thronfolgeproblem stand und Napoleon in Europa den Ton angab, sah er in Bernadotte eine kluge Wahl für Stockholms Thron. Der Haudegen Bonapartes brachte den Schweden den Frieden und begründete die Neutralitätspolitik, die das Land bis heute auszeichnet. Porträtiert wird auch Oskar II., ein Enkel des Stammvaters. Unter ihm, der als der „majestätischste aller schwedischen Könige“ galt, wurde das Land weiter demokratisiert, das allgemeine Wahlrecht eingeführt.
    Das Multitalent Oskar schrieb, dichtete, komponierte. Für seine Landsleute übersetzte er die Literatur ausländischer Meister. Seine „Osterhymne“ ist heute noch in den Kirchen Schwedens zu hören. Er war ein Mäzen der Künste und Wissenschaften. Und so überrascht es nicht, dass Alfred Nobel in seinem Testament den Wunsch äußerte, dass die Nobelpreise durch den König zu verleihen seien. Ein Tradition, die seither gepflegt wird.
    Als Botschafter für den Frieden machte sich Folke Bernadotte, der Groß- und Patenonkel des heutigen Königs Carl Gustaf, einen Namen. Als Vizepräsident des schwedischen Roten Kreuzes verhandelte er mit Heinrich Himmler über die Freilassung von tausenden KZ-Häftlingen. 1948 beriefen ihn die Vereinten Nationen zum ersten UN-Vermittler und entsandten ihn in den Nahen Osten, um in der Palästina-Frage zu einer friedlichen Lösung zu kommen. Wenig später fiel er einem Anschlag jüdischer Terroristen zum Opfer. „Er war der erste UN-Botschafter, der für die Sache des Friedens starb“, erinnert der frühere UN-Generalssekretär Kofi Annan.
    Das Leben und Wirken Folke Bernadottes hat Schwedens Kronprinzessin Victoria immer fasziniert. Schon als Studentin befasste sie sich mit Bestrebungen zur Wahrung der Menschenrechte und Lösung internationaler Konflikte. Ihrer Tochter und Thronerbin gab sie den Namen Estelle – nach der Frau von Folke Bernadotte, die das humanitäre Lebenswerk ihres Mannes nach seinem Tod fortsetzte. Mit Kronprinzessin Victoria und Tochter Estelle werden eines Tages die ersten Frauen aus der Dynastie der Bernadottes den schwedischen Thron besteigen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.07.2016ZDF
  • Folge 148 (45 Min.)
    Seit 700 Jahren herrschen sie über Monaco: die Grimaldis. Der Film spiegelt die Geschichte der Adelsfamilie vom Namensgeber Grimaldo Canella bis hin zu den Zwillingen von Fürst Albert. In der Miniaturmonarchie am Mittelmeer tummeln sich Hochadel, Jetset, Stars und Sternchen. Prächtige Bälle, Formel-1-Rennen und elegante Dinnerpartys gehören zum Alltag. Doch die Glamourwelt ist nur ein Teil der Geschichte Monacos. Ende des 13. Jahrhunderts wurden die Grimaldis nach Machtkämpfen aus der italienischen Stadt Genua vertrieben. Francesco Grimaldi, genannt „der Schlaue“, machte sich mit seinen Soldaten auf den Weg nach Monaco.
    Denn die Festung gehörte eben jener Familie, die einst die Grimaldis vertrieben hatte. Als Franziskanermönche verkleidet, gelang es Francesco und seinen Mannen, die Festung im Handstreich zu nehmen. „Deo juvante“, „mit Gottes Hilfe“, soll er dabei gerufen haben seit 1297 ist es das Motto der Familie. Im Lauf der Zeit stand Monaco immer wieder unter dem Protektorat fremder Mächte wie Frankreich oder Spanien. Der Filmemacher Oliver Halmburger richtet den Blick auf entscheidende Momente und Wendepunkte dieser bewegten Geschichte.
    Etwa auf den Mord an Herrscher Jean II., der im Jahr 1505 Monaco verkaufen wollte und daraufhin von seinem Bruder erstochen wurde. Seine erste Blütezeit erlebte Monaco unter Honoré II., der 1612 den Fürstentitel erhielt. Charles III. gründete im 19. Jahrhundert die „Bädergesellschaft“ und machte Monaco mondän. Fürst Louis’ amouröse Abenteuer mit einer Dame vom Montmartre blieben nicht ohne Folgen: Charlotte, das illegitime Kind, avancierte zur Retterin des Fürstentums, ohne sie wäre die Linie der Grimaldis ausgestorben.
    Sie war die Mutter von Rainier III., der nach dem Zweiten Weltkrieg den monegassischen Thron bestieg und über 50 Jahre lang regierte. Er machte das kleine Land zur Weltstadt des Jetsets. Den Glamour brachte seine Ehefrau, die amerikanische Schauspielerin Grace Kelly. Doch das Glück der Fürstenfamilie war nicht von Dauer. Der tragische Autounfall von Fürstin Gracia Patricia stürzte die Dynastie in eine tiefe Depression. Fürst Rainiers Tränen bei der Beerdigung bleiben im kollektiven Gedächtnis.
    Mit den drei sehr unterschiedlichen Kindern Caroline, Albert und Stéphanie stand und steht die Familie ständig im Rampenlicht. Der Film zeigt exklusive Bilder vom „Bal de la Rose“, spektakuläre Luftaufnahmen von Monaco, rasante Eindrücke der Formel-1-Strecke und das Casino Monte-Carlo, das den Grimaldis zu Reichtum verholfen hat. Die Biografin der Fürstenfamilie Bettina de Cosnac, Grace-Kelly-Biograf Thilo Wydra, Monaco-Experte Thomas Veszelits sowie die Journalisten Stéphane Bern und Marie von Waldburg geben Einblicke in die bewegte Grimaldi-Story. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.08.2016ZDF
  • Folge 149 (45 Min.)
    Geflügel gilt als das gesündeste Fleisch überhaupt. Es ist günstig und vielfältig zuzubereiten. Wie steht es aber um Qualität, Aufzucht und Geschmack? Wer bietet die beste Ware? Im Vergleichstest nimmt Sternekoch Nelson Müller Chicken Nuggets unter die Lupe: Welcher Hersteller versteckt minderwertiges Fleisch unter der Panade? Und ist es wirklich gut für die Gesundheit, nur Geflügelprodukte zu essen? Ein Experiment geht der Frage nach. Die meisten Verbraucher wünschen sich eine artgerechte Haltung und Aufzucht von Hühnern. Doch nur zwei Prozent des Geflügels wird in Deutschland in Bio-Qualität verkauft.
    Das liegt vor allem an den großen Preisunterschieden. Warum ein Bio-Huhn mitunter drei Mal so teuer ist wie ein konventionelles, zeigt Sternekoch Nelson Müller in der Dokumentation. Produktentwickler Sebastian Lege führt vor, mit welchen Tricks die Industrie Chicken Nuggets möglichst billig herstellt: Mit Formfleisch und viel Panade. Wie aber steht es um die Qualität der Nuggets bei den großen Anbietern McDonald’s, Burger King und in den Supermärkten? Die Laboranalyse bringt Erstaunliches zutage: Die günstigsten Nuggets werden tatsächlich aus dem besten Fleisch hergestellt.
    Das weiße Geflügelfleisch gilt aus gesundheitlicher Sicht als besonders gut. In einem Experiment bittet Nelson Müller Probanden, sich beim Fleisch vier Wochen lang ganz auf Geflügel zu beschränken. Mit unerwarteten Veränderungen bei den Blutwerten der Beteiligten. Die Dokumentation beleuchtet alle Seiten des beliebten Hühnerfleischs: Von der Aufzucht über die Verarbeitung bis zum genussvollen Verzehr. Und zeigt, wie gut wir uns ernähren können, wenn wir mehr über die Hintergründe wissen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.08.2016ZDF
  • Folge 150 (45 Min.)
    500 Jahre Reinheitsgebot – steckt in unserem Bier auch heute noch nur Wasser, Hopfen und Malz? Und wie steht’s um Preis, Vielfalt, Geschmack? Sternekoch Nelson Müller macht den Test. Seit 1516 brauen deutsche Brauereien Bier nach einem ehernen Gesetz. Das Reinheitsgebot ist heute Kulturgut. Vor 500 Jahren wurde es eingeführt, um Panschern das Handwerk zu legen. Und heute? Die Doku schaut hinter die Kulissen der industriellen Bierproduktion. Sternekoch Nelson Müller zeigt eine faszinierende Welt: Uralte Hopfenzüchtungen mit überraschenden Geschmacksnoten, Brauhäuser mit riesigen Edelstahltanks, aufs Zehntelgrad genau gekühlt – und geheimnisvolle Zutaten, die das Reinheitsgebot eigentlich verbietet, das deutsche Biergesetz aber erlaubt.
    Was wie moderne Alchemie anmutet, ist tatsächlich ein wissenschaftlich optimierter industrieller Prozess, an dessen Ende ein Produkt steht, das viele als urdeutsches Grundnahrungsmittel ansehen: Bier. Nelson Müller lädt ein zum großen Bier-Test. Viele von uns haben ihr Lieblingsbier. Aber können wir es auch bei einer Blindverkostung erkennen? In einem großen Test mit Bierfreunden stellt sich heraus: Die modernen Massenbiere sind sich so ähnlich geworden, dass es schwerfällt, eine bestimmte Sorte herauszuschmecken.
    Deutschland ist der wichtigste Biermarkt Europas. Hier wird das meiste Bier produziert und auch getrunken. Die Dokumentation rückt dem vermeintlichen Kulturgut mit viel Neugier und Labortests zu Leibe: Wie steht es um Qualität und Fairness bei der Herstellung? Was macht Bier mit unserer Gesundheit? Ist der „Bierbauch“ nur ein Mythos? Und vertragen manche wirklich mehr als andere? Am Ende stehen eine Reihe verblüffender Ergebnisse – und konkrete Tipps für die Verbraucher. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.08.2016ZDF
  • Folge 151 (45 Min.)
    Eine Million Flüchtlinge, und Deutschland erlebte eine Hilfsbereitschaft wie nie zuvor. 2015 lautete die optimistische Ansage der Politik: „Wir schaffen das!“ Wenn die Integration gelingt. Etwa ein Jahr nach der Doku „Wie viele Flüchtlinge verträgt Deutschland?“ zieht „ZDFzeit“ nun kritisch Bilanz und hakt nach. „Haben wir’s geschafft?“, wie es die Bundeskanzlerin versprochen hat, oder ist Deutschland nach wie vor mit den Flüchtlingen überfordert? Spätestens seit den Ereignissen der Silvesternacht in Köln ist offensichtlich, dass Integration ein schwieriges Unterfangen ist.
    „ZDFzeit“ sucht Protagonisten auf, die wir schon für den ersten Teil mit der Kamera begleitet haben: den jungen Syrer Ebaa, der in Rostock eine Ausbildung als Schiffsausrüster begonnen hat. Und wir fahren erneut nach Sasbachwalden im Schwarzwald, um zu sehen, wie das Miteinander von Einheimischen und Flüchtlingen, die in einem ehemaligen Hotel untergebracht wurden, mittlerweile funktioniert. „ZDFzeit“ macht den Check: Wie gut klappt die Integration? Lernen die Flüchtlinge erfolgreich die deutsche Sprache, nehmen sie bereitwillig unsere Werte an? Finden die vielen Kinder Platz in Schulen und Kitas? Immerhin sind allein 2015 schätzungsweise 155 000 schulpflichtige Kinder und rund 94 000 Kinder im Krippen- und Kindergartenalter zu uns geflüchtet.
    Wie funktioniert die Unterbringung, und was bedeutet das für die Kommunen und die deutschen Mitbürger? Die Flüchtlinge müssen möglichst schnell aus überfüllten Notunterkünften und Erstaufnahmelagern raus, denn die angespannte Stimmung führt dort immer wieder zu Schlägereien und Ausschreitungen.
    Doch wohin mit den Menschen? Das Dilemma: Rund 1,7 Millionen Wohnungen stehen leer – aber leider vor allem auf dem Land, wo es wenig Arbeitsplätze gibt. Finden die Flüchtlinge einen Ausbildungs- oder einen Arbeitsplatz? Was kosten Unterkünfte, Betreuer, zusätzliche Lehrer, Polizisten? Alles Ausgaben, die Deutschland schultern muss, die aber auch mancherorts die lokale Wirtschaft ankurbeln. Und aus Sicht vieler Unternehmen kamen die Flüchtlinge sogar just zum rechten Zeitpunkt: Während die europäische Zuwanderung abnimmt, bereichern arbeitswillige Immigranten den Arbeitsmarkt.
    Oder doch nicht? In einem „Zeitraffer“ fasst die Dokumentation zusammen, was sich politisch innerhalb eines Jahres getan und wie sich die Stimmung in unserer Gesellschaft verändert hat. So erzielte die rechtskonservative Partei AfD mit ihrer fremdenfeindlichen Haltung große Wahlerfolge, die Kanzlerin ging ein heftig kritisiertes Flüchtlingsabkommen mit der Türkei ein, und die Gefahr vor möglichen IS-Attentätern unter den Flüchtlingen nahm zu. Untermauert werden die Beobachtungen über den Wandel in Gesellschaft und Politik durch eine aktuelle, repräsentative Meinungsumfrage. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.09.2016ZDF
  • Folge 152 (45 Min.)
    Mit ihrer 125-jährigen Geschichte gehören die Oetkers zu den ältesten Industriellenfamilien Deutschlands. Dabei sind die Gesichter der Unternehmer-Dynastie kaum bekannt. Wie kaum ein anderer Clan haben die Oetkers viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen und scheuen die Öffentlichkeit. Der Film erzählt die spannende Familiengeschichte beginnend mit Gründer August Oetker, der das entscheidende Produkt entdeckt: Backpulver. Dabei macht der Unternehmer-Clan, der zu den reichsten Deutschlands zählt, sein Geld längst nicht mehr nur mit Backzutaten. Brauereien, Luxushotels und eine eigene Reederei spülen inzwischen mehr Gewinn in die Kassen von „Dr. Oetker“ als die klassischen Produkte zum Kochen und Backen.
    Das Oetker-Imperium ist ein breit gefächerter Konzern mit über 400 Unternehmen und 25 000 Mitarbeitern weltweit. Bislang konnten alle Rückschläge dem Aufstieg des Bielefelder Familienunternehmens nichts anhaben: der frühe Tod des einzigen Gründersohnes im Ersten Weltkrieg, mehrere Todesopfer in der Familie bei einem Luftangriff der Alliierten auf Bielefeld 1944 oder die brutale Entführung von Richard Oetker im Jahr 1976. Allerdings ist der inzwischen weit verzweigte Clan heute zerstritten – wegen der Nachfolgeregelung.
    Droht Deutschlands bekannteste Wirtschafts-Dynastie in der fünften Generation auseinanderzubrechen? Für die Dokumentation öffnete Oetker die Firmen- und Privat-Archive. Der neue wie der alte Firmenchef – Richard und August Oetker – waren bereit, über die spannende Geschichte ihres Clans zu sprechen. Dabei ist ein Film entstanden, der zeigt, wie schicksalhaft die Geschichte des großen Unternehmens mit der jüngsten deutschen Vergangenheit verknüpft ist. Eine bewegte und bewegende Familiensaga, die noch nicht zu Ende geschrieben ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.09.2016ZDF
  • Folge 153 (45 Min.)
    Wenn ein Familienunternehmen die Bezeichnung „Clan“ verdient, dann ist es C&A: Eines der größten Bekleidungshäuser ist im Besitz einer mächtigen Sippe mit über 500 Mitgliedern. Die Brenninkmeyers so der Name der Großfamilie zählen mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 25 Milliarden Euro zu den reichsten Familien Europas. Wie die meisten der Superreichen leben auch sie weitgehend zurückgezogen und scheuen die Öffentlichkeit. Die Familienmitglieder besitzen zwar einen niederländischen Pass, ihre Wurzeln aber liegen in Westfalen. Alle bekennen sich zum katholischen Glauben.
    Die Unternehmensstruktur ist von außen kaum zu durchschauen. Ihr Motto lautet „Einigkeit macht stark“. Außenstehenden bleibt der Zugang zu den Führungsebenen verwehrt – nur Familienmitglieder, die eine strenge, interne Ausbildung durchlaufen haben, dürfen in der Geschäftsführung mitreden. Diese Regel galt lange ausschließlich für die männlichen Mitglieder der Sippe, Frauen waren ausgeschlossen. Doch die Zeit steht nicht still – auch nicht für die Brenninkmeyers. Inzwischen begehren einige Frauen des Clans auf, fordern gleiche Rechte und drängen in die Führungsetagen.
    Die Anfänge des Bekleidungsimperiums liegen weit zurück: Im 19. Jahrhundert machen sich die Brüder Clemens und August Brenninkmeyer aus dem kleinen Städtchen Mettingen auf, um im benachbarten Holland als wandernde Tuchhändler ihren Lebensunterhalt zu verdienen und sich später mit ihrem ersten Geschäft niederzulassen: C&A – Clemens und August. Statt wie bisher Mode nach Maß anzufertigen, krempeln ihre Nachfahren mit einer revolutionären Idee die gesamte Textil-Welt um. Sie fertigen „Mode von der Stange“, bieten Kleider in Konfektionsgrößen an.
    Doch Clemens und August legen nicht nur den Grundstein für das erfolgreiche Familienunternehmen, das heute bereits in der sechsten Generation besteht. Bis heute gelten dem Clan feste Wertvorstellungen als Richtschnur für sämtliche Lebensbereiche – in Sachen Geld, Moral und Liebe. Die „C&A-Story“ zeichnet ein überraschendes wie spannendes Porträt eines traditionsbewussten Clans. Einst war C&A seiner Zeit weit voraus. Nun muss sich weisen, ob das Unternehmen auch auf der Leitungsebene über den eigenen Schatten springt und für die Zukunft gewappnet ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.09.2016ZDF
  • Folge 154 (45 Min.)
    Was 1920 in einer Waschküche in Bonn begann, ist heute Weltmarktführer für Fruchtgummi und Lakritze, produziert täglich 100 Millionen Goldbären und „macht Kinder und Erwachsene froh“. Haribo, benannt nach seinem Gründer HAns RIegel aus BOnn, ist ein Familienunternehmen in dritter Generation und eine richtige „Erfolgsstory“. Die Riegels sind Milliardäre, dennoch haben sie das Bodenständige, das „Bönn’sche“ behalten, sagt man. Um eine Person im Clan hat es jedoch stets viel Wirbel gegeben: Dr. Hans Riegel, von allen nur „der Doktor“ oder „Mr. Haribo“ genannt. Der legendäre Haribo-Chef gilt als einer der bedeutendsten Familienunternehmer der Nachkriegszeit und als eines der seltenen Urgesteine, die ihr Unternehmen auch in stürmischen Zeiten auf Kurs halten.
    Freunde und Weggefährten beschreiben ihn als willensstark und ideenreich, mit einem untrüglichen Gespür für neue Trends. Rekordverdächtige 67 Jahre herrschte Hans Riegel im Reich der Goldbären – gemeinsam mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Paul, der stets den stilleren Part einnimmt, aber am Erfolg des Unternehmens mindestens ebenso viel Anteil hat. Paul kümmert sich um die Produktion und erfindet innovative Maschinen, während Hans als Mann mit der Werbetrommel Haribo in alle Munde bringt – zwei unterschiedliche Brüder, die einander ergänzen.
    Bis ins hohe Alter erfindet Dr. Hans Riegel neue Produkte und treibt die Expansion von Haribo voran. Er ist von der Richtigkeit seines Handelns überzeugt und duldet wenig Widerspruch, ein Patriarch eben. Als 2009 sein Bruder Paul stirbt, wird offensichtlich, dass sich Hans Riegel um vieles in der Firma gekümmert hat, nur nicht um einen Nachfolger. Die Frage nach einer neuen Firmenspitze wird zur Belastungsprobe für die Familie und das ganze Unternehmen, denn die Familienverhältnisse sind kompliziert.
    Während Dr. Hans Riegel unverheiratet und kinderlos geblieben ist, hinterlässt sein Bruder Paul vier Kinder aus zwei Ehen und elf Enkel – alles potenzielle Erben. Eine neue Firmenstruktur schafft schließlich Frieden und soll den nächsten Generationen den Weg ebnen. Als 2013 Dr. Hans Riegel stirbt, übernimmt die dritte Generation der Familie die Regie. Für den Film hat das zurückhaltende Familienunternehmen seine Archive und viele private Fotoalben geöffnet. Bilder aus frühen Tagen zeichnen ein lebendiges und nahes Bild des Clans, der in der Öffentlichkeit bisher weitgehend unbekannt geblieben ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.09.2016ZDF
  • Folge 155 (45 Min.)
    Statistisch gesehen trägt heute jede zweite Deutsche einen BH, jeder vierte Deutsche eine Unterhose von Tchibo. Die Marke steht schon lange nicht nur für Kaffee, sondern für vieles andere mehr. Es ist eines der größten deutschen Einzelhandels- und Konsumgüterunternehmen, das längst auch international tätig ist. Doch nur wenigen ist bekannt, dass es eine Familie namens Herz gibt, die hinter dem Konzern steht und dabei völlig zerstritten ist. Begonnen hat alles mit dem Hanseaten Max Herz, der schon in den 20er Jahren in der Hamburger Speicherstadt „in Kaffee machte“.
    Der gelernte Rohkaffeehändler stellte nach der Weltwirtschaftskrise die Importfirma seines Vaters Walter Herz wieder auf die Beine. Die Geschäftskontakte des 1905 geborenen Max überstanden den Krieg und waren nun „Gold wert“. Gemeinsam mit dem armenischstämmigen Geschäftspartner Carl Tchilling-Hiryan gründete er 1949 das zukunftsträchtige Unternehmen. Vom Partner, der wenig später wieder ausstieg, blieb nur der Namensteil „Tchi“, der zusammen mit der Silbe „bo“ aus „Bohne“ den ungewöhnlichen Firmennamen ergab. Max Herz, die Gründerfigur, war ein Patriarch, wie er im Buche steht: ein hanseatischer Kaufmann, mit Ideen und Spleens, die Wirtschaftsgeschichte schreiben sollten.
    Der Film beschreibt neben dem Aufstieg des Familienunternehmens Tchibo den erbitterten Kampf um den Kaffeemarkt, bei dem sich Herz vor allem mit seinem Konkurrenten Jacobs aus Bremen so manche Schlacht lieferte. 1965 starb der Patriarch Max Herz überraschend an einem Herzinfarkt. In seinem Testament bestimmte er, dass „zwei seiner fähigsten Jungen“ die Firma übernehmen sollten – aber wen meinte er damit? Günter, Joachim, Michael oder Wolfgang? Und was ist mit der Jüngsten, Daniela? Eine Fehde unter den Geschwistern entbrennt, die zunächst Günter Herz für sich gewinnen kann.
    Als neuer Tchibo-Chef macht er das Unternehmen zu einem Versandhändler mit 800 Filialen und 20 000 Depots bei Bäckereien und Supermärkten, schluckt den Konkurrenten Eduscho und erreicht bald vier Milliarden Umsatz und zahlreiche lukrative Beteiligungen. Doch Günter, der zwar das kaufmännische Geschick seines Vaters, nicht aber dessen Charme geerbt hat, ist nicht unumstritten. 2001 geht der Familienstreit in die nächste Runde, Günter und Daniela Herz werden mit vier Milliarden Euro ausbezahlt.
    Nach dem tragischen Tod Joachims – er wird beim Baden von einer Schiffschraube erfasst – übernehmen Michael und Wolfgang gemeinsam die Geschäfte in ihrer Norderstedter Holding. Den Autoren ist gelungen, viele unbekannte Aufnahmen, darunter einen bislang ungezeigten Film über Max Herz, zusammenzutragen. Aber auch alte Werbefilme aus der „Wirtschaftswunderzeit“ sowie den 60er und 70er Jahren, an die sich viele Zuschauer noch erinnern werden, machen das Firmen- und Familienporträt zu einem unterhaltsamen und spannenden Bilderbogen der Zeitgeschichte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.10.2016ZDF
  • Folge 156 (45 Min.)
    Die Deutsche Bahn – über kaum etwas schimpfen die Deutschen lieber. Tickets zu teuer, Züge unpünktlich und überfüllt, Mitarbeiter unfreundlich, Service schlecht. Ist das tatsächlich so? Mit aufwändigen Stichproben und Undercover-Tests nimmt „ZDFzeit“ die Bahn aus Kundensicht unter die Lupe. Wir prüfen: Verspätungen, Sauberkeit, Essen, Service, Preise. Wir wollen herausfinden: Ist die Bahn so schlecht wie ihr Ruf? Beispiel Pünktlichkeit: Laut DB waren 2015 durchschnittlich 93,7 Prozent der Züge pünktlich. Dabei schneidet der Fernverkehr mit 74,4 Prozent deutlich schlechter ab als der Nahverkehr mit 94,2 Prozent.
    „ZDFzeit“ erstellt eine eigene Verspätungs-Statistik 20 Tester in ganz Deutschland führen einen Monat lang online Protokoll. Unter „verspaetungsmelder.zdf.de“ können zudem Bahnreisende aus ganz Deutschland während der Sommermonate ihre Erfahrungen mit uns teilen. Wir wollen wissen: Wie pünktlich ist die Bahn wirklich? Bahn-Essen: Es hat einen schlechten Ruf, aber wie schmeckt das Angebot im Bordrestaurant? Wie frisch sind die Zutaten? Zusammen mit Sternekoch Nelson Müller blicken wir hinter die Kulissen und testen das Essens-Angebot der Deutschen Bahn. Bahnfahren gilt als teuer.
    Und die Konkurrenz schläft nicht. Fernbusse und Privatbahnen locken mit Sparpreisen. Ist die Bahn teurer als die Konkurrenz? Hinzu kommt: Normalpreis, Flexi-Preis, Sparpreis das Ticket-System der Deutschen Bahn gilt als unübersichtlich und kompliziert. Zusammen mit einer Expertin machen wir den Selbstversuch. Und finden heraus: Wer nicht aufpasst, kann im Dickicht der Tarife und so genannter Sparpreise unnötig viel Geld ausgeben. Verschmutze Toiletten und verdreckte Waggons ein Großteil der Bahnfahrer kennt und ist genervt. Ist das nur eklig oder sogar gesundheitsschädlich? In aufwändigen Labortests prüfen wir die Sauberkeit der Regionalzüge in ganz Deutschland.
    „ZDFzeit“ kommt zu überraschenden Ergebnissen. Regelmäßige Warnstreiks in ganz Deutschland lähmen den kompletten Zugverkehr. Die Gewerkschaften liefern sich einen Kampf um bessere Arbeitsbedingungen. Die Kunden sind die Leidtragenden. Das selbsterklärte Ziel der Deutschen Bahn: Bis 2020 will sie Top-Arbeitgeber sein. Kommt das auch beim Personal an? Und sind die Mitarbeiter ausreichend motiviert und ausgebildet, um auch mit kritischen Situationen umzugehen? Wie gut ist die Deutsche Bahn? Die Dokumentation geht der Frage auf den Grund – mit überraschenden Ergebnissen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.10.2016ZDF
  • Folge 157 (45 Min.)
    McDonald’s ist der unangefochtene Marktführer auf dem deutschen Fastfood-Markt. Doch es kriselt: In welchen Bereichen ist der Platzhirsch noch super, und wo leistet er sich Schwächen? Nordsee verspricht frischen Fisch, KFC puren Hühnchengeschmack, die meisten Filialen hat seit Kurzem Subway und dann ist da noch Burger King, der angeschlagene Mitbewerber, der sich neu positionieren will. Wer schlägt McDonald’s? Das Fastfood-Duell. Wer zu Fastfood greift, erwartet schnelles Essen zum kleinen Preis. Doch welche Anbieter sind wirklich günstig? Wir machen den großen Praxistest und vergleichen bei hunderten Kunden von McDonald’s, Burger King, Nordsee und Subway, wie viel Geld sie tatsächlich im Restaurant ausgegeben haben.
    McDonald’s müht sich seit Jahren um ein grüneres Image und gesündere Essens-Angebote. Wir wollen wissen: Wer schlägt McDonald’s in Sachen Gesundheit, wer hat die besseren Produkte im Sortiment? Wir vergleichen im Langzeittest die Menüs der Anbieter: Wo isst es sich gut und gesund? Burger King hatte vor zwei Jahren mit einem Hygiene-Skandal zu kämpfen.
    Unter hohem Kostendruck wurde bei den Zutaten und der Verarbeitung geschlampt. Investigative Recherchen bei den deutschen Fastfood-Ketten bringen zutage, wie es in hinter den Kulissen heute aussieht. In der Dokumentation mit Nelson Müller geht es auch um die Frage des Geschmacks. Wir servieren im Bistro des Sternekochs die Original-Produkte der Fastfood-Riesen. Schmecken die Gäste, dass das Essen direkt vom Burger-Brater um die Ecke stammt? Wer schlägt McDonald’s? – Das große Fastfood-Duell mit Sternekoch Nelson Müller. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.10.2016ZDF
  • Folge 158 (45 Min.)
    Sie heißen Backshop, Back-Factory oder Backwerk. Allesamt Billig-Bäcker. Wie kommen die niedrigen Preise zustande, wie ist die Qualität und was macht sie für uns Kunden so attraktiv? In den Filialen der Discount-Bäckereien macht eine Person meist alles allein: aufbacken, verkaufen und Brötchen belegen. Leiden darunter nicht Hygiene und Sorgfalt? Und wie groß ist die Auswahl? Nelson Müller gibt Antworten auf Fragen rund um das Phänomen Billig-Bäcker. In den 50er Jahren gab es noch 55 000 Handwerksbäcker in West-Deutschland, heute sind es nur noch etwas mehr als 11 000 im ganzen Bundesgebiet. Auf vier Prozent der Bäcker entfallen 65 Prozent des Gesamtumsatzes.
    Bei ihnen laufen in riesigen Stückzahlen die Backwaren vom Band. Die halb fertig gebackenen Brote und Brötchen werden dann in den Filialen oder im Discounter nur noch aufgebacken und als „frisch gebacken“ verkauft. Hauptakteure sind die Firmen Harry und Lieken. Harry stellt nicht nur Teiglinge her, die Firma betreibt nebenbei auch den Discount-Bäcker Back-Factory – als Franchise-Modell. Brötchen sind bei den boomenden Selbstbedienungs-Bäckern um bis zu 50 Prozent billiger als beim örtlichen Bäckermeister, gerade einmal 15 Cent wird verlangt.
    Frisch belegte Brote kosten weniger als einen Euro, auch den Kaffee gibt es zum Niedrigstpreis. Aber was bekommen die Kunden beim Discount-Bäcker eigentlich für ihr Geld? Etwa minderwertige Ware? Importieren Backwerk und Co. gar Billig-Schrippen aus China, wie von manchen unterstellt? Oder arbeiten sie einfach nur effizient? Und wie schneidet das Angebot in punkto Geschmack ab? Nelson Müller präsentiert die Erkenntnisse in seiner beliebten Reihe bei „ZDFzeit“. Er zeigt die Tricks der Back-Industrie, erklärt, wie Handwerksbäcker arbeiten, gibt Tipps zum täglichen Einkauf und bewertet das Für und Wider der boomenden Billig-Bäcker. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.11.2016ZDF
  • Folge 159 (45 Min.)
    Amerika hat die Wahl: zwischen einem unkalkulierbaren Egomanen und einer Frau, die als kühle Machtpolitikerin gilt. Wer wird gewinnen? Und was bedeutet das Ergebnis für den Rest der Welt? Skandale haben beide im Gepäck. Und sie teilen den Willen zur Macht von Anfang an. Getrieben von der Überzeugung, für höchste Weihen bestimmt zu sein, haben beide oft schmutzige Kämpfe ausgefochten und ihre persönlichen Ziele dabei rücksichtslos verfolgt. „Ich fürchte um die ganze Welt, sollte ein Donald Trump Präsident werden“, sagt Trump-Biograf Michael D’Antonio.
    Doch allen radikalen Parolen und entlarvten Lügen zum Trotz könnte der New Yorker Immobilien-Tycoon der nächste Präsident der USA werden. Zu verdanken hat er das vor allem dem verheerenden Image seiner Gegnerin. Trump oder Clinton – Amerika ist tief gespalten. Auf dem Spiel steht das demokratische Selbstverständnis der mächtigsten Nation der Erde. Dabei hatte alles als Lachnummer begonnen: Als Donald Trump vergangenen Sommer seine Kandidatur bekannt gab, ging es ihm vor allem darum, möglichst viel kostenlose Eigen-PR zu bekommen.
    Eine konsequente Anwendung seiner Geschäftsmethode, denn längst verdient der mehrfach pleitegegangene Immobilienmogul sein Geld auch damit, dass er seinen Namen als Lizenz vermarktet. Doch bald zeigte sich, dass die Kunstfigur „The Donald“, die sich schon in diversen Filmen und Serien selbst spielte, mit seinen Tiraden unerwartet gut bei breiten Wählerschichten ankommt. Gezielte Hetze gegen Minderheiten und Frontalangriffe auf Mitbewerber sicherten ihm von Beginn an die Aufmerksamkeit der Medien sowie – und das mag selbst ihn überrascht haben – eine stetig wachsende Anhängerschar.
    Dass er damit einer zunehmend vergifteten politischen Atmosphäre im Land weiter Auftrieb gab, ist typisch Trump. Schon als Kind wurde ihm vom Vater eingebläut, dass es im Leben vor allem um eines geht: Erfolg. Die Dokumentation zeigt auf, wie Trumps Mantra des Erfolgs um jeden Preis sein Handeln bis heute bestimmt. Lügen, üble Geschäftsmethoden, massive Beleidigungen oder Aufrufe zur Gewalt – Skrupel sind ihm fremd.
    Und doch: Hinter den martialischen Auftritten, so vermuten Biografen, verbirgt sich eine tiefsitzende Empfindlichkeit – die auch im Wahlkampf immer wieder aufblitzt. Sein Erfolg bei den Wählern erscheint mitunter rätselhaft: In einer Zeit, in der sich der Lebensstandard der amerikanischen Mittelschicht stetig verschlechtert, prahlt Trump damit, schon sein Vater und Großvater hätten öffentliche Gelder für persönliche Zwecke abgegriffen.
    Er selbst hat jahrelang keine Steuern gezahlt. Doch ausgerechnet jene, die am meisten Abstiegsängste haben – Weiße vom Land, mittlere Schuldbildung – sehen in ihm den Heilsbringer. In Donald Trump, dem das Gemeinwohl stets egal war. Wichtig ist ihm dagegen sein Bild nach außen: ein Platz auf der Liste der Superreichen und Publicity in der Yellow Press. Um Journalisten mit saftigen – und oft erfundenen – Geschichten zu füttern, hat er sich am Telefon sogar etliche Male als sein eigener Pressesprecher ausgegeben.
    Viele Amerikaner durchschauen all das: Einer Studie zufolge ist Trump der unbeliebteste Kandidat, der jemals in einen Hauptwahlkampf eingezogen ist. Unter normalen Umständen hätte er keine Chance aufs Präsidentenamt. Doch auf Platz zwei der unbeliebtesten Bewerber folgt ausgerechnet seine Gegnerin: Hillary Clinton. Ihr Name gilt vielen als Synonym für Washingtons Polit-Filz: Gewieft soll sie sein bis hin zur Unehrlichkeit. Schon als Studentin verschrieb sie sich der Politik, stellte dann jedoch ihre eigene Karriere der ihres Mannes hintan.
    Als First Lady wurde sie Anfang der 90er Jahre dem ganzen Land bekannt. Doch schon da umranken Skandale die Familie Clinton. Mal ging es um Kündigungen von altgedienten Mitarbeitern des Weißen Hauses, mal um sexuelle Eskapaden, mal um Vorteilsgewährung und Bereicherung: Die Clintons, so der Vorwurf, wähnten sich oft über dem Gesetz. So auch beim sogenannten E-Mail-Skandal, der Hillary Clinton bis ins Wahljahr verfolgt. Die Vorkämpferin der Mittelschicht nehmen ihr viele Amerikaner nicht mehr ab.
    Spätestens, seit bekannt wurde, dass Clinton von Firmen wie Goldman Sachs mehrere hunderttausend Dollar für halbstündige Reden annahm – und sich bis heute weigert, deren Inhalt zu veröffentlichen. All das macht sich schlecht in einem Jahr, in dem in Amerika gleich mehrere Entwicklungen ihren bisherigen Höhepunkt erreichen: Die Wut der Wähler auf das Polit-Establishment; die grassierende Abstiegsangst; eine durch und durch ökonomisierte Medienlandschaft, die Trump virtuos für seine Zwecke nutzt – und eine Verrohung des öffentlichen Diskurses, der immer stärker von Brachialrhetorik geprägt wird.
    All das könnte sich zusammenbrauen zum „perfect storm“ für Donald Trump – und ihn tatsächlich ins Weiße Haus katapultieren. Als finale Pointe einer Reality-TV-Show, die längst in die Wirklichkeit verlängert ist – mit kaum absehbaren Folgen. Oder entscheiden sich die unentschlossenen Wähler am Ende doch für das aus ihrer Sicht kleinere Übel? Hillary Clinton ginge als erste Präsidentin in die US-Geschichte ein. Trump oder Clinton: Amerika steht vor einer Schicksals-Wahl. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.11.2016ZDFinfo
  • Folge 160 (45 Min.)
    Täglich lassen wir uns zum Kaufen verführen – und geben oft mehr aus als nötig. Warum, das zeigt „ZDFzeit“ mit originellen Alltags-Experimenten und verblüffenden Fakten aus der Forschung. „Darf’s sonst noch etwas sein?“ Diese Frage kennt jeder. Doch was so freundlich klingt, hat Methode. Um ordentlich Kasse zu machen, drehen Industrie und Handel uns gern auch Dinge an, die wir gar nicht wollten. Aber wie wehren wir uns gegen die Verkaufs-Tricks? Die „ZDFzeit“-Dokumentation geht der alltäglichen Verführung auf den Grund. Mit versteckter Kamera werden die Tricks der Branche aufgedeckt und ahnungslose Kunden auf die Probe gestellt.
    Wo liegen unsere psychologischen Schwachpunkte? Warum haben es Supermärkte, Boutiquen oder Online-Händler oft so leicht, uns zum Kaufen zu animieren? Dazu haben Hirnforscher ebenso interessante Antworten parat wie Soziologen. Immerhin kommt heute kein Produkt und keine Werbekampagne mehr ohne wissenschaftliche Beratung auf den Markt. Doch gegenüber „ZDFzeit“ verraten die Forscher auch, worauf jeder Verbraucher achten kann, um nicht mehr Geld auszugeben, als er eigentlich wollte.
    Die passenden Tipps gegen die ausgeklügelten Tricks. Wie gut die Verkäufer ihre Kunden im Griff haben, belegt die Statistik: 2015 haben die deutschen Verbraucher mehr Geld für Konsumgüter ausgegeben als in den 15 Jahren davor. Deutsche Einzelhändler verzeichneten allein im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von rund drei Prozent. Woran liegt das? Warum wird Shopping als Freizeitbeschäftigung immer beliebter? Vielleicht liegt die Antwort in unseren Genen. Hirnforscher können im Kernspintomografen demonstrieren, dass Kaufentscheidungen vor allem emotional motiviert sind: Aufs Geldausgeben reagiert unser Gehirn mit Schmerzsignalen.
    Bei Rabatten und Schnäppchen dagegen werden Belohnungs- und Glückszentren aktiviert. Wirtschaftswissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen unkritischem Konsum und wachsendem Wohlstand: Mit der Wirtschaftswunder-Generation entwickelte sich zunehmend eine „Wegwerf-Gesellschaft“: Statt zu reparieren und zu improvisieren entscheidet sich der Konsument – dank höherer Kaufkraft – eher für den Neukauf. Ein Trend, der sich in letzter Zeit ein wenig umzukehren scheint, Stichwort „Share-Economy“, leihen statt besitzen.
    Doch ist diese Mode schon auf dem Massenmarkt angekommen? Soziologen befassen sich genau mit diesen „Mode-Phänomenen“, die mit einem gesellschaftlichen Wandel zu tun haben. Dabei spielt das Selbstwertgefühl ebenso eine Rolle wie der Wunsch, sich von anderen abzuheben – oder umgekehrt, zu einer bestimmten Gruppe dazuzugehören. Sind wir Kunden also leichte Beute für Handel und Industrie? „ZDFzeit“ schärft den kritischen Blick auf das eine oder andere Angebot und auf das eigene Verhalten – denn der zahlt sich in barer Münze aus. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.11.2016ZDF
  • Folge 161 (45 Min.)
    Die Stiftung Warentest genießt höchstes Ansehen. Doch wie kommen die Tester zu ihrem Urteil? „ZDFzeit“ zeigt, was bei unseren Lieblingsprodukten über „gut“ oder „mangelhaft“ entscheidet. Der große Warentest blickt in die streng geheimen Testlabore, wo Matratzen, Waschmaschinen & Co. bis zum Äußersten belastet werden. „WISO“-Moderator Marcus Niehaves nimmt die interessantesten Tests zum Anlass, den Herstellern auf den Zahn zu fühlen. 1964 von der Bundesregierung unter Konrad Adenauer gegründet, nimmt die Stiftung Warentest jährlich über 200 Produkte und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs unter die Lupe.
    Von Herstellern wird sie seither sowohl gefürchtet als auch hofiert, denn keine andere Institution hat mehr Einfluss auf Kaufentscheidungen der Deutschen. Ein „Sehr gut“ lässt die Verkaufszahlen nach oben schnellen, ein „Mangelhaft“ kann selbst große Unternehmen schwer treffen. Wenn vom Urteil der Stiftung Warentest derart viel abhängt, dann setzt das auch die Prüfer selbst unter Druck, ihre Verantwortung ist groß. Entsprechend ausgefeilt müssen die wissenschaftlich-technischen Verfahren sein, mit denen die Ingenieure zu Werke gehen – und das maßgeschneidert für jedes getestete Produkt.
    Denn bei Outdoor-Jacken gelten nun mal andere Test-Kriterien als bei Kaffeemaschinen. Und welche sind wirklich alltagsrelevant? Für den großen Warentest blickt „ZDFzeit“ hinter die Kulissen der einflussreichen Stiftung und findet für die Verbraucher heraus, wie die Techniker in ihren Hightech-Laboren dem hohen Anspruch gerecht werden. Aber die Dokumentation lässt auch Unternehmen zu Wort kommen, die die Macht der Tests zu spüren bekommen haben. Außerdem zeigt die Sendung die besten Produkte in zahlreichen Kategorien und liefert dadurch eine Hilfe im immer undurchsichtigeren Dschungel der modernen Warenwelt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.11.2016ZDF
  • Folge 162 (45 Min.)
    Sexuelle Übergriffe, Raub und immer mehr Einbrüche – in Teilen der Bevölkerung wächst der Verdacht: Die Täter sind besonders häufig Ausländer. Aber was ist Fakt und was gefühltes Wissen? Begehen Ausländer tatsächlich mehr Straftaten? Hat sich die Sicherheitslage in Deutschland verschlechtert? Nehmen Übergriffe auf Frauen zu? „ZDFzeit“ liefert Antworten auf die großen Streitfragen – mit spannenden Reportagen und klaren Analysen. Die Mehrheit der Deutschen fürchtet sich laut Umfragen vor dem starken Zuzug von Flüchtlingen – und steigender Kriminalität.
    Aber erhöhen die Flüchtlinge tatsächlich die Kriminalität in Deutschland? Manche Statistik gibt den Ängsten Auftrieb: Im letzten Jahr ermittelte die Polizei gegen fast fünf Mal so viele Flüchtlinge wie 2008. Allerdings leben heute auch mehr als zehn Mal so viele Flüchtlinge im Land. Und: Die meisten tatverdächtigen Asylbewerber weist bis heute die Statistik aus dem Jahre 1993 auf. „ZDFzeit“ untersucht auch die sexuellen Übergriffe der Silvesternacht 2015 und prüft, ob offizielle Stellen die Herkunft der Täter vorsätzlich verschleiern wollten.
    In einer exklusiven Studie für „ZDFzeit“ haben Experten tausende Zeitungsartikel ausgewertet und ermittelt, wie sich die Berichte über kriminelle Ausländer seither verändert haben – mit überraschenden Ergebnissen. Die Dokumentation führt zu kriminellen Hotspots in Deutschland, wo ausländische Clans den Drogenhandel kontrollieren, Schutzgeld erpressen oder Einbrüche organisieren.
    Polizeibeamte berichten von verunsicherten Anwohnern – und immer dreister auftretenden Clanmitgliedern. In den letzten Jahrzehnten haben die Banden kriminelle Netzwerke aufgebaut. Viele Mitglieder sind Anfang der 1990er Jahre als Flüchtlinge ohne Bleibeperspektive ins Land gekommen. Drohen diese sozialen Brennpunkte zu rechtsfreien Räumen zu werden? Ob begründet oder nicht – auf den Schutz der Polizei wollen sich manche nicht mehr verlassen. In Deutschland formieren sich wieder sogenannte Bürgerwehren.
    „ZDFzeit“ macht den Test: Wie reagieren Passanten in der Fußgängerzone, wenn man sie für eine solche Bürgerwehr anwerben will? Sexuelle Übergriffe, Raub und immer mehr Einbrüche – in Teilen der Bevölkerung wächst der Verdacht: Die Täter sind besonders häufig Ausländer. Aber was ist Fakt und was gefühltes Wissen? Begehen Ausländer tatsächlich mehr Straftaten? Hat sich die Sicherheitslage in Deutschland verschlechtert? Nehmen Übergriffe auf Frauen zu? „ZDFzeit“ liefert Antworten auf die großen Streitfragen – mit spannenden Reportagen und klaren Analysen.
    Die Mehrheit der Deutschen fürchtet sich laut Umfragen vor dem starken Zuzug von Flüchtlingen – und steigender Kriminalität. Aber erhöhen die Flüchtlinge tatsächlich die Kriminalität in Deutschland? Manche Statistik gibt den Ängsten Auftrieb: Im letzten Jahr ermittelte die Polizei gegen fast fünf Mal so viele Flüchtlinge wie 2008. Allerdings leben heute auch mehr als zehn Mal so viele Flüchtlinge im Land. Und: Die meisten tatverdächtigen Asylbewerber weist bis heute die Statistik aus dem Jahre 1993 auf.
    „ZDFzeit“ untersucht auch die sexuellen Übergriffe der Silvesternacht 2015 und prüft, ob offizielle Stellen die Herkunft der Täter vorsätzlich verschleiern wollten. In einer exklusiven Studie für „ZDFzeit“ haben Experten tausende Zeitungsartikel ausgewertet und ermittelt, wie sich die Berichte über kriminelle Ausländer seither verändert haben – mit überraschenden Ergebnissen. Die Dokumentation führt zu kriminellen Hotspots in Deutschland, wo ausländische Clans den Drogenhandel kontrollieren, Schutzgeld erpressen oder Einbrüche organisieren.
    Polizeibeamte berichten von verunsicherten Anwohnern – und immer dreister auftretenden Clanmitgliedern. In den letzten Jahrzehnten haben die Banden kriminelle Netzwerke aufgebaut. Viele Mitglieder sind Anfang der 1990er Jahre als Flüchtlinge ohne Bleibeperspektive ins Land gekommen. Drohen diese sozialen Brennpunkte zu rechtsfreien Räumen zu werden? Ob begründet oder nicht – auf den Schutz der Polizei wollen sich manche nicht mehr verlassen.
    In Deutschland formieren sich wieder sogenannte Bürgerwehren. „ZDFzeit“ macht den Test: Wie reagieren Passanten in der Fußgängerzone, wenn man sie für eine solche Bürgerwehr anwerben will? Streitfall Ausländerkriminalität: „ZDFzeit“ macht den großen Faktencheck – mit Reportagen von Brennpunkten der Kriminalität, verblüffenden Experimenten und aktuellen Meinungsumfragen. Streitfall Ausländerkriminalität: „ZDFzeit“ macht den großen Faktencheck – mit Reportagen von Brennpunkten der Kriminalität, verblüffenden Experimenten und aktuellen Meinungsumfragen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.12.2016ZDF
  • Folge 163 (45 Min.)
    Er lacht selten, und seine Wutausbrüche sind berüchtigt: Recep Tayyip Erdogan ist seit 13 Jahren an der Macht doch über den Privatmann ist wenig bekannt. Wie tickt der türkische Präsident? Mit Hilfe von namhaften Experten, Biografen, Gegnern und Befürwortern zeichnet „ZDFzeit“ ein Psychogramm des türkischen Präsidenten und zeigt, wie ihn sein erbitterter Kampf um die Macht geprägt hat. Er beginnt den Tag mit Frühsport, trinkt keinen Alkohol und betet fünf Mal täglich. Er doziert darüber, dass Verhütung nicht mit dem Glauben vereinbar sei, jede Frau mindestens drei Kinder haben solle und dass Amerika nicht von dem Italiener Kolumbus, sondern von Muslimen entdeckt worden sei.
    Er lebt in einem Palast mit 1000 Zimmern, verhindert Korruptionsermittlungen und billigt gewaltsames Vorgehen gegen unliebsame Demonstranten. „ZDFzeit“ zeigt die Widersprüche eines Mannes, der sich den Begebenheiten der Zeit anpasst und den vor allem eines antreibt: der unbedingte Wille zur Macht. So hat es der Außenseiter aus einem Istanbuler Arbeiterviertel bis an die Spitze der Türkei geschafft. Am Beginn seiner Karriere wandelt er sich vom religiösen Hardliner zum konservativen Pragmatiker. Als Ministerpräsident schafft er die Todesstrafe ab, setzt auf die Aussöhnung mit der kurdischen Minderheit und befördert ein türkisches Wirtschaftswunder.
    Heute, als Staatspräsident, erklärt er alle Gegner zu Verrätern und besinnt sich seiner islamistischen Wurzeln. Ob er je freiwillig von der Macht lassen wird, ist fraglich. Der Putschversuch im Juli 2016 hat zudem tiefe Ängste freigelegt: Erdogan war knapp acht Jahre alt, als der 1961 der gewählte Ministerpräsident nach einem Coup vom Militär gehängt wurde. „Damals habe ich nicht viel verstanden. Aber ich sah, dass mein Vater und meine Mutter sehr bestürzt waren“, erinnert sich Erdogan später. Es ist eine von vielen Erfahrungen, die den Präsidenten nachhaltig geprägt haben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.12.2016ZDF

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