D / A / CH 1969–1972
- Show
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Im Spätherbst 1969 moderierten der Tiroler Dietmar Schönherr und seine dänische Frau Vivi Bach erstmals die spektakuläre Unterhaltungssendung „Wünsch dir was“. In dieser Spiele-Show mussten Familien einerseits Harmonie beweisen, andererseits Mutproben bestehen. Die Kandidaten zeigten sich vor der Kamera extrem wagemutig – immerhin war man im Fernsehen! Sie griffen sich Riesenschlangen aus dem Terrarium und schulterten sie tollkühn, robbten unter Todesangst über dünnes Eis und ließen sich im Auto sitzend in einem Wasserbassin untergehen. Ob die hektische Rettungsaktion aus besagtem Auto durch Froschmänner oder der Auftritt des deutschen Teenies Leonie Stöhr in transparenter Bluse der größere Skandal war, ist noch nicht entschieden. Auch beim österreichischen Rundfunkaufsichtsrat sorgte die Show für Diskussionen, nachdem Schönherr seine Sympathie für einen sozialistischen Präsidentschaftskandidaten im Wahlkampf durch keckes Tragen eine roten Nelke signalisiert hatte. „Wünsch dir was“, nach einem Drehbuch des Österreichers Peter Hajek, wurde mit einem Bambi ausgezeichnet. (Text: Jutta Zniva)
Wünsch Dir was – Kauftipps
Wünsch Dir was – Community
User 102978 am
hallo,
ich habe alle folgen auf DVD. auch die pilotfolge.
bei fragen zu folgen, bitte mailen.
gruss Tom
anro1298@gmx.netUser 1128580 am
hallo! kann mir jemand einen mitschnitt der wünsch-dir-was-sendung zur verfügung stellen?? ist noch 2 tage lang in der orf-mediathek, aber in deutschland leider nicht abspielbar! würde mich über einen download sehr freuen! aus-berlin@gmx-topmail.deWheelboy (geb. 1969) am
Ich habe vorgestern "Wünsch Dir was" auf ORFeins aufgezeichnet? Wurde die Sendung geschnitten, oder ist man einfach zur Tagesordnung übergegangen, nachdem eine Kandidatin bei einem Spiel beinahe ums Leben gekommen war. Der zuständige Notar entblößte sich gar zu erwähnen, dass man die Zeitdauer ihrer Rettung bei der Spielwertung selbstverständlich nicht zählen werde. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?dorian (geb. 2021) am
ich wünsche mir bei nickolodeon spongebob schwammkopfThomas (geb. 1954) am
Wo kann man denn das heute noch wiedersehen ?
Wünsch Dir was – News
- 60 Jahre Fernsehen: Alle Infos zu den ORF-Kultnächten und Sondersendungen
- Mehrwöchiger Rückblick auf die TV-Geschichte ()
- ORF feiert 60 Jahre Fernsehen mit Sonderprogramm
- Jubiläumsshowreihe und Nostalgienacht ()
- Dietmar Schönherr ist tot [2. UPDATE]
- Programmänderungen bei ARD und ZDF ()
- Schauspielerin Vivi Bach ist gestorben
- Sie wurde durch „Wünsch Dir was“ bekannt ()
- Jubiläumsmarathon: ZDFneo feiert 50 Jahre ZDF mit Mainzer Klassikern
- „Rappelkiste“, erster „Traumschiff“-Trip und Derricks Abschied ()
- Zum 1. Todestag von Vicco von Bülow: Eine lange Nacht mit Loriot
- Menschen, Möpse und ein großer Künstler im Ersten und in EinsFestival ()
Cast & Crew
Dies & das
Aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier (Stand 2005):Große Samstagabend-Spielshow mit Dietmar Schönherr und Vivi Bach.
Drei Familien, je eine aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, treten in sechs Spielrunden mit verschiedenen Aktions- oder Übereinstimmungspielen gegeneinander an. Die punktschlechteste der drei Familien scheidet nach der vierten Runde aus. Immer hat die Familie, die sich am besten organisieren und als funktionierende Einheit präsentieren kann, die besten Chancen. Die Spiele stehen oft unter einem gemeinsamen, aktuellen und kontroversen Thema wie Umweltverschmutzung oder antiautoritäre Erziehung. Der Siegerfamilie wird am Ende ein gemeinsamer Wunsch erfüllt.
Über den Gesamtsieger entschieden die Fernsehzuschauer durch eine Art vorsintflutlichen TED. Einwohner einer bestimmten Stadt wurden aufgefordert, für eine Familie abzustimmen, indem sie auf Aufforderung alle Lichtquellen in ihrem Fernsehzimmer einschalteten, zunächst für die erste Familie, anschließend für die zweite. Das Elektrizitätswerk der Stadt teilte Vivi Bach telefonisch den Strommehrverbrauch mit. Gewonnen hatte die Familie, die den höheren Stromverbrauch erzielte. In Zweifelsfällen entschied ein Notar über die Punktevergabe der einzelnen Spiele.
Die Sendung brachte Skandale hervor wie keine zweite. Zwar war Wünsch dir was als „kritische Unterhaltung in alternativen Formen“ geplant und angekündigt, die „zum Diskutieren und Nachdenken anregen“ sollte (Schönherr sagte in der ersten Folge: „Unser Familienspiel soll alte Zöpfe abschneiden“). Das schaffte sie zweifellos. Aber weder Zuschauer noch Programmdirektoren konnten sich mit den bewussten Provokationen Schönherrs und der Redaktion anfreunden. Eine Kandidatin in durchsichtiger Bluse, eine Kommune, die über Ehe und Familie diskutierte, oder unwissentlich in deren Abwesenheit bunt bemalte Hauswände der Kandidatenfamilien passten zwar in die Proteststimmung der ausklingenden 60er Jahre, wohl aber nicht in das familien -und massenverträglich gewollte Samstagabendprogramm.
Die Dame in der durchsichtigen Bluse hieß Leonie Stöhr. Im dazugehörigen Spiel musste sich 1970 ihre Familie entscheiden, in welchem der zur Auswahl stehenden Kleidungsstücke ihre Tochter anschließend auf der Bühne erscheinen würde. Die Familie entschied sich korrekt für die durchsichtige Bluse, die, wie die Kandidatin später erklärte, am Kleiderbügel in der Garderobe gar nicht so durchsichtig wirkte.
Ein simulierter Autounfall, bei dem Kandidaten mitsamt Auto unter Wasser gelassen wurden und versehentlich in Lebensgefahr gerieten, war 1971 der Höhepunkt unter den Skandalen. Die Schweizer Kandidatin Frau Dreier sagte kurz nach ihrer Rettung kreidebleich in die Kamera: „Ach ja, es war alles halb so schlimm.“ Danach brach sie angeblich hinter den Kulissen zusammen.
Das Drama war zwar nicht geplant, die Erregung über die Sendung allerdings schon: „Wir nehmen Proteste nicht nur in Kauf, sondern wir fordern sie ganz bewusst heraus“, formulierte die Redaktion, zu der auch Guido Baumann und André Heller gehörten. „Denn nur, wenn jemand anderer Meinung ist, kommt eine Diskussion in Gang.“ Das Publikum schaltete offensichtlich zum Großteil ein, um sich zu ärgern: Zum Thema „antiautoritäre Erziehung“ duzte Schönherr alle Anwesenden, das Volk war außer sich.
Die Quoten waren teilweise sehr hoch (bis zu 30 Millionen), schwankten aber stark. Und wenn es keinen Skandal gab, waren die Leute enttäuscht.
Aufsehen erregte auch eine vermeintlich rote Nelke (die in Wahrheit violett war), die Schönherr einmal im Knopfloch trug, und die von den Konservativen in Österreich als Werbung für die SPÖ im Wahlkampf um den Bundespräsidenten gedeutet wurde.
Bei aller Progressivität war die Rollenverteilung des Moderatorenpaars äußerst klassisch: Vivi Bach war neben dem bedeutungsschwer und ernst auftretenden Schönherr kaum mehr als schmückendes Beiwerk, schon weil die Dänin in der Live-Sendung meist überfordert war, wenn sie reden musste. So etwas wie Humor fehlte in der Sendung völlig – den hatten die wohlmeinenden Pädagogen Anfang der 70er Jahre offenbar schlicht vergessen.
1972 wurde nach 24 Sendungen mit 121 verschiedenen Spielen die Absetzung beschlossen, offiziell hieß es: wegen „Abnutzungserscheinungen“. Hinterher war erstmal wieder Ruhe im ZDF: Der neue Unterhaltungschef Peter Gerlach versprach bei seinem Amtsantritt 1972: „Man muss sich wieder mal reduzieren können auf die Maßstäbe der Mehrheit!“
Dietmar Schönherr erhielt für die Show die Goldene Kamera.
Drei Familien, je eine aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, treten in sechs Spielrunden mit verschiedenen Aktions- oder Übereinstimmungspielen gegeneinander an. Die punktschlechteste der drei Familien scheidet nach der vierten Runde aus. Immer hat die Familie, die sich am besten organisieren und als funktionierende Einheit präsentieren kann, die besten Chancen. Die Spiele stehen oft unter einem gemeinsamen, aktuellen und kontroversen Thema wie Umweltverschmutzung oder antiautoritäre Erziehung. Der Siegerfamilie wird am Ende ein gemeinsamer Wunsch erfüllt.
Über den Gesamtsieger entschieden die Fernsehzuschauer durch eine Art vorsintflutlichen TED. Einwohner einer bestimmten Stadt wurden aufgefordert, für eine Familie abzustimmen, indem sie auf Aufforderung alle Lichtquellen in ihrem Fernsehzimmer einschalteten, zunächst für die erste Familie, anschließend für die zweite. Das Elektrizitätswerk der Stadt teilte Vivi Bach telefonisch den Strommehrverbrauch mit. Gewonnen hatte die Familie, die den höheren Stromverbrauch erzielte. In Zweifelsfällen entschied ein Notar über die Punktevergabe der einzelnen Spiele.
Die Sendung brachte Skandale hervor wie keine zweite. Zwar war Wünsch dir was als „kritische Unterhaltung in alternativen Formen“ geplant und angekündigt, die „zum Diskutieren und Nachdenken anregen“ sollte (Schönherr sagte in der ersten Folge: „Unser Familienspiel soll alte Zöpfe abschneiden“). Das schaffte sie zweifellos. Aber weder Zuschauer noch Programmdirektoren konnten sich mit den bewussten Provokationen Schönherrs und der Redaktion anfreunden. Eine Kandidatin in durchsichtiger Bluse, eine Kommune, die über Ehe und Familie diskutierte, oder unwissentlich in deren Abwesenheit bunt bemalte Hauswände der Kandidatenfamilien passten zwar in die Proteststimmung der ausklingenden 60er Jahre, wohl aber nicht in das familien -und massenverträglich gewollte Samstagabendprogramm.
Die Dame in der durchsichtigen Bluse hieß Leonie Stöhr. Im dazugehörigen Spiel musste sich 1970 ihre Familie entscheiden, in welchem der zur Auswahl stehenden Kleidungsstücke ihre Tochter anschließend auf der Bühne erscheinen würde. Die Familie entschied sich korrekt für die durchsichtige Bluse, die, wie die Kandidatin später erklärte, am Kleiderbügel in der Garderobe gar nicht so durchsichtig wirkte.
Ein simulierter Autounfall, bei dem Kandidaten mitsamt Auto unter Wasser gelassen wurden und versehentlich in Lebensgefahr gerieten, war 1971 der Höhepunkt unter den Skandalen. Die Schweizer Kandidatin Frau Dreier sagte kurz nach ihrer Rettung kreidebleich in die Kamera: „Ach ja, es war alles halb so schlimm.“ Danach brach sie angeblich hinter den Kulissen zusammen.
Das Drama war zwar nicht geplant, die Erregung über die Sendung allerdings schon: „Wir nehmen Proteste nicht nur in Kauf, sondern wir fordern sie ganz bewusst heraus“, formulierte die Redaktion, zu der auch Guido Baumann und André Heller gehörten. „Denn nur, wenn jemand anderer Meinung ist, kommt eine Diskussion in Gang.“ Das Publikum schaltete offensichtlich zum Großteil ein, um sich zu ärgern: Zum Thema „antiautoritäre Erziehung“ duzte Schönherr alle Anwesenden, das Volk war außer sich.
Die Quoten waren teilweise sehr hoch (bis zu 30 Millionen), schwankten aber stark. Und wenn es keinen Skandal gab, waren die Leute enttäuscht.
Aufsehen erregte auch eine vermeintlich rote Nelke (die in Wahrheit violett war), die Schönherr einmal im Knopfloch trug, und die von den Konservativen in Österreich als Werbung für die SPÖ im Wahlkampf um den Bundespräsidenten gedeutet wurde.
Bei aller Progressivität war die Rollenverteilung des Moderatorenpaars äußerst klassisch: Vivi Bach war neben dem bedeutungsschwer und ernst auftretenden Schönherr kaum mehr als schmückendes Beiwerk, schon weil die Dänin in der Live-Sendung meist überfordert war, wenn sie reden musste. So etwas wie Humor fehlte in der Sendung völlig – den hatten die wohlmeinenden Pädagogen Anfang der 70er Jahre offenbar schlicht vergessen.
1972 wurde nach 24 Sendungen mit 121 verschiedenen Spielen die Absetzung beschlossen, offiziell hieß es: wegen „Abnutzungserscheinungen“. Hinterher war erstmal wieder Ruhe im ZDF: Der neue Unterhaltungschef Peter Gerlach versprach bei seinem Amtsantritt 1972: „Man muss sich wieder mal reduzieren können auf die Maßstäbe der Mehrheit!“
Dietmar Schönherr erhielt für die Show die Goldene Kamera.
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