2020/2021, Folge 21–40

  • Folge 21 (30 Min.)
    Uganda, Bwindi Nationalpark: Ein Filmteam ist mit Dr. Gladys Kalema-Zikusoka, der ersten Wildtierärztin Ugandas, unterwegs zu den Berggorillas der Region. Für sie ist der Schutz der majestätischen Tiere in Zeiten von COVID-19 nicht leichter geworden. Die Jagd auf viele Arten von geschützten Wildtieren habe zugenommen, erzählt sie, auch, weil viele Menschen ihre Arbeit verloren hätten und ihnen Geld und Nahrung fehlten. Es gäbe aber noch ein anderes Problem: Es bestehe die Gefahr, dass sich Gorillas bei einem mit COVID-19 infizierten Menschen anstecken könnten.
    Der Kreis könnte sich so schließen: Das Virus, das womöglich aus der Wildnis kommt, bringt mehr als einer Million Menschen weltweit den Tod und kehrt dann zurück, um weiteres Unheil in der Tierwelt anzurichten. Bei der COVID-19-Erkrankung sind viele Ursachen noch nicht klar. Unbestritten aber ist, dass viele neue Viren ihren Ausgang im Tierreich nehmen beziehungsweise Übertragungswege über die Wildnis führen. Vor allem Fledermäuse stehen im Verdacht, aber auch Pangoline.
    Und noch etwas wird immer klarer: Durch das Fällen der Bäume in vielen Wäldern rücken die Tiere dichter an den Menschen heran und mit ihnen auch die Gefahr neuer Krankheiten. Der kenianische Wissenschaftler Augustine Baraza Obuyele kennt dieses Muster. Das Filmteam begleitet ihn zu den Fledermaushöhlen am Mount Elgon an der kenianisch-ugandischen Grenze. „Fledermäuse tragen viele Krankheiten mit sich“, sagt er. Seine Aufgabe ist es, neue Viren aufzuspüren. Viren, die einmal ihren zweifelhaften Siegeszug über den Kontinent oder gar die ganze Welt antreten könnten wie bereits bei Ebola oder beim Gelbfieber.
    Das Filmteam ist aber auch mit denen unterwegs, die anscheinend keine Angst haben: die sogenannten „Fledermaus-Jäger“ auf der Suche nach Fleisch für den Grill. Vor dem dem Hintergrund dieser Bedrohung will das UN-Umweltprogramm UNEP in Nairobi weltweit eine Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausrufen. Kann die Anpflanzung von Bäumen die Welt retten? COVID-19 und die Gefahr neuer Viren sind ja nur die jüngsten Gründe, in Wiederaufforstung zu investieren.
    Ohne intakte Wälder funktioniert auch nicht der Schutz des Klimas oder der Wasserressourcen. Während in vielen Ländern Afrikas Wälder abgeholzt werden, um dringend benötigte Einnahmen zu generieren, haben sich andere zu massiven Aufforstungen verpflichtet. Eines dieser Vorbilder ist Kenia, das mit seinem Mau Forest ein wichtiges Ökosystem wiederherstellen will. Das Problem: Siedler*innen haben sich einen Teil des Waldes genommen.
    Nun wird mit Gewalt geräumt, die Siedler*innen müssen mit dem wenigen, was sie haben, fliehen. „Es ist ein lohnenswertes Opfer, das gebracht wird“, beschwichtigt Kenias Umweltminister Keriako Tobiko. Doch die Menschenrechtskommission der Afrikanischen Union hat einen Stopp der Vertreibungen gefordert. Das Filmteam begegnet dem Minister und den Siedler*innen und zeigen anhand kleiner Beispiele, dass die Wiederherstellung des Lebensraumes wichtiger, aber auch schwieriger sein könnte, als es alle je für möglich gehalten haben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.02.2021 NDR
  • Folge 22 (30 Min.)
    Eigentlich kommt er aus Wuppertal, aber das ist lange her. Sebastian Schnuelle ist einer der weltbesten Hundeschlittenführer. Er lebt in der kanadischen Wildnis der Provinz Yukon und trainiert mit seinen Hunden im Sommer schon für die härtesten Hundeschlittenrennen der Welt: zehn Tage durch Schnee und Eis bei minus 40 Grad und kälter. Marcel ist Buschpilot. Er fliegt über Gletscher und dichte Wälder, um Ersatzteile in abgelegene Goldminen zu bringen. Kein ganz ungefährlicher Job so eine Landung mitten in der Wildnis. Der Yukon ist nicht nur eine Provinz im Westen Kanadas, sondern zugleich auch einer der wildesten Flüsse. Dort bauen Dorian, Bridget und ihre beiden Kinder ein Blockhaus mitten in der Wildnis, weil sie der Zivilisation entfliehen wollen.
    Gelegentlich schauen dort auch Bären vorbei. Und schließlich Dave, der Vorarbeiter einer Goldmine tief in den Wäldern: Vor rund 120 Jahren gab es dort den bis heute legendären Goldrausch. Aber auch heute wird in den Wäldern noch nach Gold geschürft. „Der Yukon“, wie man in Kanada sagt, ist immer noch ein großes Abenteuer und ein Paradies für alle Freiheitssucher und „Naturfreaks“. Thomas Roth und ein Filmteam haben ihn wochenlang bereist. Herausgekommen ist ein klassischer Roadmovie mit interessanten Menschen und Bildern von einer faszinierenden Natur. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.02.2021 NDR
  • Folge 23 (30 Min.)
    Mathilda hatte Krebs und nur noch wenige Tage zu leben. Vor ihrem Tod wollte sie den Papst treffen. Unmöglich? Nicht für die niederländische Stiftung Ambulante Wünsche. Sie setzt alles daran, ihren Patientinnen und Patienten den letzten Wunsch zu erfüllen. Mathilda wurde im Mai 2016 in einem Krankenwagen nach Rom gefahren und traf Papst Franziskus! Nicht alle letzten Wünsche von Menschen, die unheilbar krank sind, sind so spektakulär. Oft ist es nur das Lieblingsnusseis vom Italiener im Nachbarort, das die Menschen noch einmal kosten wollen, manchmal ein Besuch im Zoo, oft eine Hafenrundfahrt. Mittlerweile hat die NGO Stichting Ambulance Wens der Gründer Kees und Ineke Veldboer 270 freiwillige Helferinnen und Helfer: Die Fahrerinnen und Fahrer sind zumeist Polizistinnen und Polizisten, die medizinische Betreuung leisten Intensiv- und Krankenpflegerinnen und -pfleger.
    Die Stiftung verfügt über sieben Krankenwagen mit Sonderausstattung. Viele Tausend Wünsche konnten schon erfüllt werden. Dankbare, oft geradezu fröhliche Gesichter der sterbenskranken Menschen sind das schönste Gegengeschenk für die Freiwilligen. „Egal, was es ist, wir wollen, dass die Patienten und Patientinnen noch einmal glücklich sind, bevor sie gehen“, sagt Gründer Kees Veldboer. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.02.2021 NDR
  • Folge 24 (30 Min.)
    Mexiko: Ökotourismus fördert Meeresforschung
    Autorin: Xenia Böttcher
    Vor der Baja California an der Pazifikküste Mexikos sind Meeresforschende dem Marlin auf der Spur. Der Raubfisch gehört zu einer gefährdeten Spezies im Pazifik. Vor allem mit den Fischern konkurriert der Marlin um Sardinen, die vor der Küste in großen Schwärmen unterwegs sind. Die Meeresbiologin Kochian Grimaldi erforscht die Fischbestände vor der Baja California. Ausgerechnet Touristen helfen ihr dabei und tragen einen guten Teil der Kosten. Gutbetuchte Öko-Urlauberinnen und -Urlauber wie der US-Amerikaner Ben Bade zahlen umgerechnet mehr als 2.000 Euro, um die Meeresbiologin bei ihren Expeditionen zu begleiten. „Es ist toll, hier draußen zu sein und etwas beizutragen. Es ist besser als einfach nur Urlaub“, erzählt er. Citizen Science (zu Deutsch: BürgerInnen-Wissenschaft) nennt sich die Zusammenarbeit von Forschenden und Touristen. Die „Weltbilder“ erzählen von der Meeresforschung und den Unterstützerinnen und Unterstützer an der Baja California.
    China: Aufbruch mit Surfbrett
    Autor: Daniel Satra
    Flip-Flops, Tattoos und ein schrill buntes Surfbrett unterm Arm. Das ist China! Wer auf der Tropeninsel Hainan ankommt, glaubt, er habe die Volksrepublik verlassen. Coole Surfende, lässige Strandbars und türkisgrüne Wellen, die die jungen Surferinnen und Surfer gekonnt abreiten. Doch seit drei Jahren sind die lässigen Surfpioniere der Bucht von Houhai nicht mehr allein. Die Kommunistische Partei hat das Wellenreiten entdeckt. Etwas nördlich der Bucht wurde ein nationales Trainingszentrum aus dem Boden gestampft. Das Ziel: Medaillen bei den Olympischen Spielen.
    England: eine tierische Videokonferenz
    Autor: Sven Lohmann
    Wenn im Zoom-Meeting plötzlich eine Ziege unter den Teilnehmenden auftaucht, steckt mit ziemlicher Sicherheit Dot McCarthy dahinter. Der Farmerin aus dem englischen Lancashire brachen während der Pandemie die Einkünfte weg. Aus der Not heraus bot sie ihre Ziegen für Videokonferenzen an. Mittlerweile mischen die Ziegen Elizabeth, Marge oder Sebastian aus ihrem kleinen Stall überall auf der Welt virtuelle Konferenzen auf. Oder auch Videotelefonate von Familien. Die Ziegen treffen einen Nerv, einen seltenen Kontakt zur Außenwelt.
    Namibia: Elefanten zum Verkauf
    Autor: Simon Riesche
    Das Land will 170 wild lebende Elefanten verkaufen. Der Grund sind zunehmende Konflikte zwischen Tier und Mensch. Im Norden Namibias in dem kleinen Dorf Anigab hat die Grundschullehrerin Roushally Pietersen erlebt, was passieren kann, wenn die Elefanten den Menschen zu nahe kommen. Sie zeigt dem Korrespondenten einen zerstörten Zaun auf dem Schulhof, die Elefanten wollten wohl an den Wasserhahn. Die Elefanten finden kaum noch Wasser und nähern sich daher immer öfter Wohngebieten. Afrikas graue Riesen, in den Augen vieler Menschen in Namibia sind sie eine Plage.
    Und ja, in manchen Regionen gebe es tatsächlich zu viele Elefanten, sagt Namibias Regierung. Ihr neuer Plan sieht vor, dass Tiere eingefangen und dann, wenn auch unter strengen Vorgaben, meistbietend verkauft werden sollen, zum Beispiel an Safariparks, wenn nötig weltweit. So erklärt Colgar Sikopo im Namen des Umweltministeriums: „Wir haben diese Entscheidung getroffen, weil wir eine große Lösung brauchen. Zwei, drei Elefanten im Jahr zur Trophäenjagd freigeben, das reicht nicht.
    Um die Konflikte zwischen unserer Bevölkerung und den Tieren zu verringern, müssen wir Elefanten abgeben. Deswegen müssen wir sie versteigern.“ Tierschützer wie Hendrick Munembome von der Organisation EHRA halten nichts von den Plänen der Regierung. Er wirbt für Koexistenz und dafür, Elefanten in ihrem Lebensraum zu unterstützen. Es gehe vor allem ums Wasser: „Es ist doch so, dass den Elefanten heute nichts anderes übrig bleibt, als in die Gärten der Menschen zu gehen. Um zu überleben, müssen sie in immer neue, fremde Gebiete wandern.“
    Costa Rica: mit Frachtseglern gegen den Klimawandel
    Autor: Michael Stocks
    Weltweit ist die Schifffahrt für den Ausstoß von etwa einer Milliarde Tonnen Kohlendioxid verantwortlich. Zudem verursacht sie etwa 15 Prozent der globalen Stickoxidemissionen und 13 Prozent der Schwefeldioxidemissionen, Tendenz weiter steigend. Das muss geändert werden, findet der französisch-kanadische Segler und Tischler Lynx Guimond und hat deshalb eine Firma gegründet. Dutzende Frauen und Männer aus aller Welt haben sich von der Idee anstecken lassen und helfen vor Ort an der Pazifikküste in Costa Rica mit, ein Frachtsegelschiff zu bauen, das nahezu ohne klimaschädliche Emissionen auskommt, angetrieben nur von Windkraft und wenn nötig mit solargespeisten Elektromotoren. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.03.2021 NDR
  • Folge 25 (30 Min.)
    Seitdem das polnische Verfassungsgericht eine Verschärfung des Abtreibungsgesetzes verordnet hat, ist es in Polen viel schwieriger geworden, einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen. Inga, deren Fötus schwer geschädigt war, musste deshalb für ihren Schwangerschaftsabbruch ins Ausland gehen. Dennoch setzen sich viele „Pro-Life“-Unterstützer wie der Katholik und Familienvater Pawel für eine weitere Verschärfung des drakonischen Gesetzes ein. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.03.2021 NDR
  • Folge 26 (29 Min.)
    Niederlande: Tanz durch die Pandemie Autorin: Gudrun Engel Tanzen als gäbe es kein Morgen. Feiern, als gäbe es keine Corona-Pandemie. Wim und Zola sind mit ihren Freunden im Amsterdamer Ziggo Dome unterwegs, zum ersten Mal seit fast einem Jahr. Sie feiern mit 1300 anderen Partygästen. Eine Party im Namen der Wissenschaft. Dubai: Tourismus ohne Grenzen Autor: Daniel Hechler Seit Juli 2020 schon ist Dubai offen. Das Drehkreuz am Golf lockt Touristen aus aller Welt mit maximaler Freiheit und minimalen Einschränkungen. Geschäfte, Restaurants, Museen sind geöffnet.
    Keine Ausgangssperre. Keine Quarantäne. Bulgarien/​Serbien: illegaler Welpenhandel Autor: Christian Limpert Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Hundebabys massiv verstärkt. Im Lockdown wurden nach Schätzung des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH) 20 Prozent mehr Hunde verkauft als in den Jahren zuvor. Eine Nachfrage, auf die sich die illegalen Hundezüchter vor allem auch in Bulgarien eingestellt haben. Hündinnen werden zu „Gebärmaschinen“, Tierrechte spielen keine Rolle. Dazu kommen mafiaähnliche Strukturen.
    Die EU versucht, die illegale Zucht per Gesetz zu verhindern. Aber schon jetzt ist klar: Das Geschäft läuft weiter in Serbien, dort gilt EU-Recht nicht. Indien: Sexsklavinnen im Namen der Götter Autor: Oliver Mayer Die Tradition ist sehr alt. Im Süden Indiens werden junge Mädchen in einer religiösen Zeremonie mit einem Gott verheiratet. Früher war dies mit hohem gesellschaftlichem Ansehen verbunden, heutzutage ist dies der fast sichere Weg in die Prostitution. Autor Oliver Mayer begleitet eine Devadasi in ihrem Alltag und will dabei herausfinden, was hinter dem System steckt und was es mit den Frauen macht.
    Inmitten der Armut und des Leids gibt eine ehrenamtlich geführte Schule Hoffnung. Sie soll zumindest den Kindern der Devadasis ein besseres Leben als das ihrer Mütter ermöglichen. Thailand: Spitzenköche laden nach Hause ein Autorin: Sandra Ratzow Es ist fast ein Jahr her, als der Lockdown die Restaurants in Bangkok mit voller Härte traf: Vor allem die Spitzenköche leiden unter der Pandemie, denn Take-away ist für sie keine lohnende Alternative. Um zu überleben, setzen sie auf ein Geschäftsfeld, das jetzt richtig Fahrt aufnimmt: Dinieren beim Starkoch persönlich zu Hause.
    Die Chefköche laden in ihre eigenen vier Wände ein. Das dürfen sie nämlich in Thailand. Ein intimer Rahmen mit gutem Essen. Ein neuer Trend in Bangkok. Frankreich: Pianistin mit 106 Autorin: Sabine Rau Colette Maze spielt immer noch jeden Tag vier Stunden Klavier. „Ich mache mit der Hand ein paar Umdrehungen. Und spiele. Danach: Ruhe. Nach der Anstrengung ist es wichtig, die Hand zu entspannen“, sagt sie. Jetzt nimmt die alte Dame eine neue CD auf, ihre sechste. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Di. 16.03.2021 NDR
  • Folge 27 (30 Min.)
    Alles will gelernt sein. Surftouristen in Houhai auf Hainan.
    Wer auf der Tropeninsel Hainan ankommt, der glaubt, er habe die Volksrepublik China verlassen. Coole Surferinnen und Surfer mit bunten Surfbrettern in den türkisgrünen Wellen, lässige Strandbars, Flip-Flops sind angesagt. Eher Hawaii als Houhai Bay. Hainan ist Wahlheimat von Darci Liu. Sie ist Chinas erste Profisurferin mit internationalen Sponsoren. Eigentlich stammt sie aus Zentralchina, aus Hubei, dort gibt es weit und breit kein Meer. „Hätte ich das Surfen nicht entdeckt, wäre ich jetzt wahrscheinlich in irgendeiner chinesischen Stadt Ehefrau und Mutter und würde mich entsetzlich langweilen“, sagt sie. Stattdessen ist die 34-Jährige leidenschaftliche Inselbewohnerin, Surferin und Techno-DJane.
    Doch seit ein paar Jahren sind die lässigen Surfpioniere in der Bucht von Houhai nicht mehr allein. Die Kommunistische Partei hat das Potenzial des Wellenreitens entdeckt. Etwas nördlich der Bucht wurde ein Nationales Trainingszentrum aus dem Boden gestampft. Dort trainieren Jugendliche aus ganz China hart für künftige Erfolge der Nation. Das Kalkül der Regierung: Surfen ist weltweit hip, ab 2021 sogar als olympische Disziplin vorgesehen. Auch auf diesem Feld will China seine Überlegenheit demonstrieren. Das Ziel: Olympia-Medaillen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.03.2021 NDR
  • Folge 28 (30 Min.)
    Großbritannien: Austernfischer auf dem Trockenen
    Autor: Sven Lohmann, ARD-Studio
    London Mehrheitlich haben britische Fischer für den Brexit gestimmt, auch die Austernfischer von Whitstable in der Grafschaft Kent. Nun, nach dem endgültigen Austritt des Landes aus der EU, bekommen sie ihre Ware nicht los. Denn die EU verbietet die Einfuhr von lebenden Klappmuscheln aus Drittstaaten. In England kauft auch keiner die Austern, wegen der Corona-Pandemie haben die Restaurants geschlossen. Die Austernfischer fürchten um ihre Existenz.
    Frankreich: Initiative gegen Lebensmittelverschwendung
    Autorin: Friederike Hofmann, ARD-Studio Paris
    Der Großmarkt in Marseille tut etwas gegen Lebensmittelverschwendung. Statt in die Tonne geht das übriggebliebene Obst und Gemüse in die Flasche: als Saft, Suppe oder Kompott. Und wird dann an bedürftige Menschen gespendet. Das französische Steuerrecht ermöglicht, dass sich die Großhändler 60 Prozent des Gegenwertes der Lebensmittel, die gespendet werden, gutschreiben lassen können. Dadurch sind Spenden und Nachhaltigkeit für sie attraktiv.
    Libyen: Hoffnung auf einen Neuanfang
    Autor: Daniel Hechler, ARD-Studio Kairo
    Nach zehn Jahren Krieg, Chaos und Terror keimt Hoffnung in Libyen. Eine Einheitsregierung ist im Amt, soll das gespaltene Land zusammenführen, bereitet die Wahlen im Dezember vor. Auch in der Altstadt von Tripolis ist der Neuanfang zu spüren. Hadia Gana und einige andere Mitstreitende sollen im Auftrag der Regierung die Perle im Herzen der Hauptstadt wieder aufpolieren, die Infrastruktur auf Vordermann bringen, Häuser renovieren. Ihr Budget ist bescheiden, ihre Entschlossenheit groß. Es tut sich was in Libyen.
    Schweden: nachhaltige Mode aus Überschussproduktionen
    Autor: Christian Blenker, ARD-Studio Stockholm
    Sie arbeitet an einer Moderevolution: Die schwedische Designerin und Wissenschaftlerin Anna Lidström sagt, die Welt brauche kein einziges neues Kleidungsstück mehr. Der weltweite Müllberg an nicht genutzter Kleidung sei bereits riesig. An der Swedish School of Textiles im südschwedischen Borås entwickelt sie Methoden, wie Unternehmen nicht verkaufte und aussortierte Ware wieder in einen kommerziellen Kreislauf bringen können. Statt Bestände zu vernichten, könne daraus neue Mode entstehen, sagt die 37-Jährige. Mit einer schwedischen Modekette hat sie nun erstmals eine Kollektion aus ehemaliger Secondhandware in einem größeren Umfang produziert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 30.03.2021 NDR
  • Folge 29 (30 Min.)
    Mohammad Chotu wurde im Alter von neun Jahren aus einem kleinen Dorf in die indische Großstadt Jaipur gelockt. Menschenhändler hatten seinen Eltern verspochen, dass der Junge einen gut bezahlten Job erhält. Für den inzwischen 20-Jährigen begann ein Albtraum. Jahrelang wurde er in einer Fabrik eingesperrt und musste bis zu 16 Stunden lang am Tag Modeschmuck herstellen. Dieser wird auch in Europa verkauft. Eine Hilfsorganisation befreite ihn. Mittlerweile arbeitet Mohammad Chotu im Auftrag dieser Organisation und versucht Kinder vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren, indem er beispielsweise arme Familien über die Machenschaften der Menschenhändler aufklärt.
    Immer wieder führt die indische Polizei Razzien durch auf der Suche nach illegal beschäftigten Kindern. Die indische Hilfsorganisation Kailash Satyarthi Children’s Foundation nimmt sich dieser Kinder an, bringt sie an einem geschützten Ort unter. Sie holen dort ihre Schulbildung nach und erlernen einen Beruf. Nach offiziellen Angaben arbeiten in Indien rund zehn Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren.
    Nach Schätzungen von UNICEF ist das die weltweit höchste Zahl. Viele Kinder werden von ihren Familien in sklavenähnliche Verhältnisse verkauft. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat sich die Situation zusätzlich verschärft. Da viele Wanderarbeitende während des monatelangen Lockdowns aus den Industriezentren Indiens geflohen sind, werden besonders viele Kinder aus armen Bundesstaaten in die Metropolen geschleust und zur Arbeit gezwungen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 06.04.2021 NDR
  • Folge 30 (30 Min.)
    Frankreich: der letzte Leuchtturm
    Autorin: Friederike Hofmann, ARD-Studio Paris
    Ganz allein, mitten im Meer. Benoît Jenouvrier und Thomas Dalisson haben einen ungewöhnlichen Job: Sie sind die letzten Leuchtturmwärter Frankreichs. Wenn die Flut kommt, sind sie im Phare de Cordouan in der Mündung der Gironde gefangen. Die Tür ist dann unter Wasser und für die beiden geht die Arbeit los: Malerarbeiten, die Wetterstation warten, die Befeuerung reinigen. Das Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert muss in einem Topzustand sein. Der Leuchtturm soll UNESCO-Weltkulturerbe werden. Trotz moderner Technik wird der 68 Meter hohe Leuchtturm noch immer für die Navigation gebraucht.
    Chile: der Impfchampion
    Autor: Matthias Ebert, ARD-Studio Rio de Janeiro
    In Chile wird so schnell und effizient geimpft wie in kaum einem anderen Land. Selbst Israel haben sie bereits überholt. Sehr früh hat Chile das Impfen zur Chefsache gemacht. Teil des Erfolgsrezepts: unbürokratische Lösungen. Geimpft wird in Parkanlagen, Schulen, Stadien und Kirchen. Hebammen, Zahnärzt*innen, das gesamte medizinische Personal darf impfen. Noch im Mai vergangenen Jahres war die Not im Land groß, Menschen waren auf Suppenküchen und Essenspenden angewiesen. Doch dann wurden sehr schnell Impfstoffe bestellt und noch vor Eintreffen der Vakzine die Vorbereitungen für die Impfungen getroffen. Trotz des Erfolges, steigen aktuell die Infektionen.
    Uganda: Coronaschutz für Gorillas
    Autor: Norbert Hahn, ARD-Studio Nairobi
    Die Tiermedizinerin Gladys Kalema-Zikusoka studiert und kümmert sich seit mehr als 20 Jahren um die Berggorillas im Bwindi-Nationalpark von Uganda. Aktuell sorgt sie sich um ihre Schützlinge: „COVID 19 könnte die ganze Art ausrotten, auch weil Gorillas keine soziale Distanz kennen. Sie sind ernsthaft bedroht. Wir haben eine ethische Verpflichtung, sie zu schützen, denn: wir haben ihren Lebensraum zerstört.“ Das COVID-19-Virus soll seinen Anfang im Tierreich genommen haben, kann aber auch wieder vom Menschen zurück zu Tieren wandern, wie den dem Menschen genetisch verwandten Gorillas. So haben sich die Gorillas im Zoo von San Diego infiziert, wohl bei einem Tierpfleger.
    Argentinien: Auswilderung von Jaguaren
    Matthias Ebert, ARD-Studio Rio de Janeiro
    Es ist ihr Lebenswerk: Die Biologin Sofia Heinonen wildert im Norden Argentiniens wieder Jaguare aus. Karai und Porã, eine Jaguarmutter mit ihrem drei Monate alten Jungen, beginnen ein neues Leben in Freiheit. Eine kleine Sensation: Im Feuchtgebiet Esteros del Iberá waren die Raubkatzen, aber auch Sumpfhirsche, Tapire und Ameisenbären seit den 1970er-Jahren ausgestorben. Sie wurden systematisch ausgerottet durch Jäger und Viehzüchter. Jetzt kehrt die Wildnis zurück in diesem besonderen Schutzprojekt. Sofia Heinonen erzählt, wie der millionenschwere Unternehmer Douglas Tompkins Anfang der 1990er-Jahre dieses Feuchtgebiet gekauft und renaturiert hatte. Die gemeinsame Vision: die Natur einfach Natur sein lassen, um sie zu erhalten. Und die Entwicklung seit damals zeigt: es funktioniert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 13.04.2021 NDR
  • Folge 31 (30 Min.)
    Mauro Morandi ist seit sage und schreibe über drei Jahrzehnten einziger Bewohner der kleinen Mittelmeerinsel Budelli. Er führt ein ganz besonderes Leben in Einsamkeit. „Ich wollte der Gesellschaft entkommen, die ich verachte“, sagt der inzwischen über 80-jährige Italiener. Doch er hat Angst, aus dem selbst gewählten Paradies vertrieben zu werden. Ein Film über ein Leben in selbst gewählter Einsamkeit. Wie schnell vergeht die Zeit, wenn man selbst das Tempo vorgibt? Wie viel Natur verträgt der Mensch, wie viel Mensch die Natur? Und was braucht man eigentlich alles zum Glücklichsein? Es sind die großen Fragen, die in der Welt von Mauro Morandi eine zentrale Rolle spielen. Doch da ist auch die Sorge, nicht für immer auf der Insel bleiben zu dürfen. Denn, wenn es schlecht für ihn läuft, könnte Mauro Morandi aus seinem Paradies vertrieben werden. Die ganze Insel steht inzwischen unter Naturschutz, Menschen dürfen dort nicht leben. Gibt es eine Chance für den freiwilligen Robinson Crusoe? (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 20.04.2021 NDR
  • Folge 32 (30 Min.)
    Serbien: Impftourismus
    Autor: Christian Limpert /​ ARD-Studio Wien
    Vor dem Impfzentrum im Belgrad ist die Schlange lang. Viele Menschen, die sich hier impfen lassen, haben keinen serbischen Pass. Die Impfwilligen sind häufig aus den Nachbarstaaten angereist, aber auch aus Deutschland und anderen EU-Staaten. Die Serben selbst sind „impfmüde“, 30 Prozent haben sich bereits impfen lassen, seitdem läuft es schleppend. Jetzt hat das Land Impfstoff übrig und verteilt ihn kostenlos. Die „Weltbilder“ machen den Selbstversuch, fahren zum Impfen nach Serbien und wollen herausfinden: Handelt Serbien aus reiner Menschenfreundlichkeit oder will es sein politisches Image aufpolieren?
    Indien: Impfstoff für die ganze Welt
    Autorin: Sibylle Licht /​ ARD-Studio Neu Delhi
    „Wenn die Konzerne damals im April oder Mai 2020 ihr Wissen geteilt hätten, wären wir jetzt Monate weiter, stattdessen haben wir zu wenig Impfstoff“, das sagt Brook K. Baker, Berater der WHO. Und tatsächlich kommen schon jetzt die meisten Arzneimittel, zum Beispiel Antibiotika, aus Fabriken auf dem Subkontinent. Und selbstbewusst sind die Hersteller dort, sie haben das Know-how, auch die neuen mRNA-Impfstoffe herzustellen. Was es braucht, sind Lizenzierung und Wissenstransfer, was aber nur langsam anläuft. Und damit eine vertane Chance, die Welt schneller mit den Corona-Vakzinen zu versorgen.
    Brasilien: mit virtueller Währung gegen die Pandemie
    Autor: Matthias Ebert /​ ARD-Studio Rio de Janeiro
    Pandemie-Sorgen haben die Menschen an dieser Atlantikküste kaum. In Maricá, einer 160.000- Einwohner-Stadt, klagt fast niemand über die wirtschaftliche Lage. Nicht einmal in einem der Armenviertel. Hier muss Leia Oliveira ihre beiden Enkelinnen ernähren. Der 65-Jährigen gelingt das dank der digitalen Lokalwährung Mumbuca, in der sie ihre Sozialhilfe ausgezahlt bekommt. „Die Finanzhilfen in unserer Mumbuca-Währung sind klasse. Es gibt sie schon lange. Aber jetzt in der Pandemie wurde diese Sozialhilfe erhöht auf umgerechnet 50 Euro pro Person. Das hilft!“
    Texas: Öl vs. Wind
    Autorin: Verena Bünten /​ ARD-Studio Washington
    Im Örtchen Sweetwater in Texas züchten die Rancher Rinder und die Ölfirmen fördern Rohöl. So ist es seit Jahrzehnten. Doch jetzt bauen die ersten Rancher Windräder auf ihren Weiden, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Für die Öllobby ist das Verrat! US-Präsident Biden will in ein paar Tagen die Rahmenbedingungen seiner Energiepolitik vorstellen, er setzt auf erneuerbare Energien, nicht mehr nur auf fossile Brennstoffe. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.04.2021 NDR
  • Folge 33 (30 Min.)
    Auch in der dritten Welle bleibt Schweden bei seinem Coronakurs: kein Lockdown, kaum Verbote, stattdessen Appelle an die Vernunft der Menschen. Schulen, Restaurants und Fitnessstudios bleiben geöffnet. Es gibt lediglich Versammlungsbeschränkungen und Alkoholverbote. Das Tragen eines Mundschutzes wird empfohlen, aber nicht vorgeschrieben. Genutzt werden die Masken längst nicht von allen. ARD-Korrespondent Christian Blenker begleitet eine schwedische Familie in ihrem Corona-Alltag, spricht mit der deutschen Leiterin einer Notaufnahme über die Lage in den Krankenhäusern und trifft auf Schwedens Staatsepidemiologen Anders Tegnell, der den Kurs des Landes maßgeblich mitbestimmt hat. Dieser Kurs wird inzwischen auch in Schweden diskutiert: Im Vergleich mit seinen skandinavischen Nachbarländern steht Schweden mit seiner Coronabilanz schlecht da. Über 13.000 Menschen sind bislang an den Folgen einer COVID-Infektion gestorben, in Norwegen gab es nur knapp 650 COVID-Todesfälle. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.05.2021 NDR
  • Folge 34 (30 Min.)
    China: Auslieferer am Limit /​ USA/​Kanada: Wer impft die Trucker? /​ Italien: Kampf gegen die illegalen Müllhalden /​ Frankreich: Der Helfer, der sein Glück fand /​ Türkei: Die Frauen helfen sich selbst (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 11.05.2021 NDR
  • Folge 35 (30 Min.)
    Schottland und die Menschen dort sind eigenwillig. Ein weites Land, schön, aber auch karg und oft abweisend. Das hat die Bewohner*innen dort schon immer geprägt. Und seit Jahrhunderten sind sie trotz der vielen Unterschiede in einer Art Hassliebe an England gebunden. Nur: wie lange noch? Wenn bei der Wahl im Mai 2021 die regierende Schottische Nationalpartei wieder haushoch gewinnt, dann wird die Regierungschefin Nicola Sturgeon erneut über die Unabhängigkeit von Großbritannien abstimmen lassen. Ob mit oder ohne Erlaubnis der Briten.
    Seit dem verhassten Brexit sind die Umfragen eindeutig: Eine klare Mehrheit der Schotten ist jetzt für die Unabhängigkeit. Denn viele Schotten fühlen sich als Europäer und wollen zurück in die EU. Auch, wenn das zu großer wirtschaftlicher Unsicherheit führen könnte. Aber was versprechen sich die Schotten von der Unabhängigkeit? Auf der Suche nach Antworten durchquert ARD-Korrespondentin Annette Dittert vor der Wahl das Land von der schottisch-englischen Grenze bis in die Highlands. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.05.2021 NDR
  • Folge 36 (30 Min.)
    Australien: das neue Campen
    Autorin: Sandra Ratzow
    Australien gehört zu den international reisefreudigsten Nationen. Doch seit März 2020 sind keine Auslandsreisen mehr möglich. Das Land verbietet seinen Bürger*innen das internationale Reisen. Nun ist Heimaturlaub angesagt. Im Land selbst gibt es so gut wie keine COVID-19-Fälle. „Holiday here this year“ wirbt der australische Tourismusverband. Vor allem junge Leute und Familien machen sich auf den Weg und entdecken einen Trend, dem früher vor allem australische Rentiers gefolgt sind: im Wohnmobil durch den Roten Kontinent. Statt in London wird das Gap Year nun im Camper verbracht.
    Jamaika: Musik und Gewalt
    Autorin: Xenia Böttcher Kingston ist geprägt von Gettos voller Gewalt, und das seit Jahrzehnten. Doch jetzt ist die Karibikinsel dabei, weltweit die höchste Mordrate zu erlangen. Dancehall ist die populärste Musik in Jamaika. Die Lieder mit dem größten Erfolg sind die, die Gewalt beschreiben. Dancehall hat mit seinen schnellen Beats und rauen Texten die Straßen erobert, man trifft sich an jeder Ecke, um zu tanzen. Von Kindesbeinen an wird die Musik aufgesogen. Jeden Tag gibt es Schlagzeilen der Gewalt. So ist eine hitzige Diskussion entbrannt: was darf Kunst? Ist Dancehall ein Spiegel der Realität oder befeuern die Lieder die Kriminalität im Land?
    Iran: mit Rad und Brot für eine bessere Umwelt
    Autorin: Katharina Willinger Mit dem Fahrrad durch Teheran: Es ist die Ausnahme und eine echte Herausforderung, vor allem für die Gesundheit. Denn die Abgase, die man hier einatmet, sind teilweise achtmal so hoch wie die von der WHO empfohlenen Höchstwerte. Regelmäßig versinkt Teheran im Smog. Elnaz Naseri möchte daran etwas ändern. Die 37-Jährige hat im Ausland studiert, führt nun ein Café in Teheran und ist seit Kurzem Teil des Green Clubs, einer Gruppe junger Menschen, die ihre Stadt grüner machen will. Im Iran eine Randbewegung.
    USA: Impfgegner*innen gefährden Herdenimmunität
    Autorin: Kerstin Klein
    Überall können sich die Menschen in den USA impfen lassen, in Arztpraxen genauso wie in Apotheken, sogar in Supermärkten. Die USA haben beeindruckend schnell große Teile der Bevölkerung geimpft. Doch jetzt gerät das Impfen ins Stocken, denn viele verweigern sich der COVID-Impfung und gefährden die angestrebte Herdenimmunität. 40 Prozent der US-Bürger*innen gelten als impfunschlüssig oder sind klare Impfgegner*innen, deutlich mehr als in Deutschland beispielsweise. Eine Reportage aus dem Bundesstaat West Virginia.
    EU: „Grüner Impfpass“
    Autor: Michael Grytz
    Wann kommt er und wie sicher ist er? Und werden sich die EU-Mitgliedsstaaten wirklich auf eine gemeinsame Lösung in der Praxis verständigen können? Fragen, die mit der Ankündigung zum gemeinsamen EU-Impfausweis aufkommen und beantwortet werden müssen. Wenn er wie geplant käme, dann wäre das eine Erleichterung für alle, die diesen Sommer in die Ferien fahren wollen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.05.2021 NDR
  • Folge 37 (30 Min.)
    EU: Ferien im Ausland, ja oder nein?
    Autoren: Christian Limpert, ARD-Studio Wien, Anja Miller, ARD-Studio Rom, Friederike Hoffmann, ARD-Studio Paris
    Wohin im zweiten Pandemie-Sommer verreisen? Es sieht so aus, als könnten sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte in den beliebten Nachbarländern Urlaub machen. Unter bestimmten Voraussetzungen. Ein Blick nach Frankreich, Österreich und Italien.
    Dänemark: Syrer sollen heimgehen
    Autor: Christian Blenker, ARD-Studio Stockholm
    Dänemark ist das erste Land in der EU, das syrische Geflüchtete abschieben will. Nach Ansicht der Behörden habe sich die Lage in Teilen Syriens verbessert. Menschenrechtler sind entsetzt.
    USA: Die Zikaden kommen!
    Autorin: Kerstin Klein, ARD-Studio Washington
    Die Zikaden sind los: 17 Jahre lang haben sie in der Erde geschlafen, jetzt kriechen die Insekten zu Milliarden aus ihren Löchern. Ein ohrenbetäubendes Naturschauspiel an der Ostküste der USA.
    Spanien: Nationalpark trocknet aus
    Autorin: Natalia Bachmayer, ARD-Studio Madrid
    In Spanien nennen sie ihn das Paradies: den Nationalpark Coto de Doñana, eines der größten Feuchtgebiete Europas. Aber: Anbaugebiete für Blaubeeren, die auch für Deutschland produziert werden, graben dem „Paradies“ das Wasser ab. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.06.2021 NDR
  • Folge 38 (30 Min.)
    Der Klimawandel erwärmt die Meere, der Meeresspiegel steigt, die Unwetter werden stärker. Betroffen davon sind Menschen und das gesamte Ökosystem der Meere. In Panama fürchtet das indigene Volk der Kuna den Untergang seiner kleinen Insel. Immer öfter schwappt das Meerwasser in die Häuser. Die Kuna werden ihre Heimat wohl verlassen müssen. Der Kampf ist so gut wie verloren. In Belize haben die Leute aber noch eine Chance: Das Team von Fragments of Hope arbeitet daran, das zweitgrößte Korallenriff der Welt wieder aufzuforsten. Mit Erfolg. Die Korallenfragmente, die sie „pflanzen“, wachsen, das einst bleichende Riff erblüht in neuen Farben, Fische kommen zurück.
    Es sei ein Pflaster, sagen die Riffretter*innen. Menschen, die Hoffnung machen. Der Kampf gegen den Klimawandel ist ein Kampf gegen einen riesigen Gegner. Niemand mehr in der Karibik kann ihn ignorieren. Curacao kämpft mit den Folgen der Meereserwärmung: Jedes Jahr schwemmt das Meer riesige Algenteppiche an die Strände. Meeresschildkröten verheddern sich darin und verenden in den dichten, stinkenden Algen. Das Turtle-Rescue-Team rückt aus, kämpft sich durch Morast und starke Wellen, um die Schildkröten zu retten und gesund zu pflegen.
    Aufpäppeln ist auch der Job von Odette Doest. Die Tierärztin rettet nicht nur Wildvögel und Schildkröten, sie kämpft für Aufklärung und nutzt dafür ihren tierischen Kollegen: Flamingo-Bob. Der Flamingo kann wegen einer Verletzung nicht mehr zurück in die Natur, darum zieht er jetzt mit Odette als „Botschafter der Wildtiere“ von Schule zu Schule. Flamingo Bob wirkt, die Kinder sind vernarrt in den pinkfarbenen Vogel. Und wer verliebt ist, der will, dass es den Tieren gut geht, sagt Odette. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.06.2021 NDR
  • Folge 39 (30 Min.)
    Belarus: Wie der Blogger Roman Protasevich um seine Freilassung kämpft
    Autor: Demian von Osten
    Der Blogger Roman Protasevich ist auf dem Weg aus dem Griechenlandurlaub zurück nach Litauen. Über Belarus zwingen Kampfjets die Passagiermaschine zur Landung in Minsk. Protasevich und seine Freundin werden verhaftet. Der Machthaber in Minsk, Alexander Lukaschenko, hat sich einen seiner ärgsten Kritiker geschnappt und führt in im Fernsehen vor.
    Belarus: Wer unterstützt Lukaschenko?
    Autor: Demian von Osten
    In Minsk sind die Farben der Opposition fast vollständig aus der Öffentlichkeit verschwunden. Warum sitzt Lukaschenko zu Hause so fest im Sattel? Korrespondent Demian von Osten hat sich vor Ort umgehört.
    Litauen: die Angst vor Lukaschenko
    Autor: Christian Blenker
    Seit der Festnahme von Roman Protasevich und Sofia Sapega sind viele Belarussen in Litauen in großer Sorge. Täglich ziehen sie vor die Botschaften der EU und Deutschlands und fordern harte Sanktionen gegen das Lukaschenko-Regime sowie die Freilassung des inhaftierten Bloggers und seiner Freundin, die in Vilnius studiert hat. Litauen gilt neben Polen als Zentrum der belarussischen Opposition.
    Belarus: mit der Kamera unterwegs. Mutig in Minsk
    Autor: Roman Schell
    Es ist gefährlich, mit einer Kamera in Belarus unterwegs zu sein. Seit August 2020 wurden dort mehr als 400 Journalistinnen und Journalisten festgenommen und massiv an ihrer Arbeit gehindert. Roman Schell berichtet seit mehr als zehn Jahren aus Osteuropa. Für das NDR Medienmagazin „ZAPP“ begleitete er Gleb Labadzenka, der die einzige unabhängige politische Talkshow in Belarus moderiert. Der ist jetzt untergetaucht, weil die Polizei sein Fernsehstudio gestürmt hat. Die neuen Feinde des Regimes sind die freien Medien. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.06.2021 NDR
  • Folge 40 (30 Min.)
    Kroatien: Partylaune statt Vorsicht?
    Autor: Christian Limpert
    Die erste spontane Party hat bereits stattgefunden: Auf einem Food-Festival in Split tanzten und feierten über 1000 Menschen ausgelassen in einem Park ganz in der Nähe des Strandes, keine Abstände, keine Masken. Unter den Feierenden waren internationale Studierende sowie Touristen. „Endlich wieder Freiheit!“, riefen sie. Nicht ganz so euphorisch, aber doch optimistisch zeigen sich Hoteliers. Die Zahl der Buchungen ab Juli hat massiv zugenommen. Vor allem bei deutschen Urlauber*innen ist die Nachfrage größer als vor der Corona-Krise. Um neue Hotspots zu vermeiden, gelten in Hotelanlagen oder auf den beliebten Ausflugsjachten strenge Abstands- und Hygieneregeln. Doch egal wo, ab einer gewissen Menge an Gästen ist das Einhalten der Maßnahmen nur noch schwer zu kontrollieren.
    Frankreich: selbstständig leben im Alzheimer-Dorf Dax
    Autorin: Sabine Rau
    Ein typisches Dorf in Südfrankreich: ein Marktplatz mit Bistro, Friseur, ein Lebensmittelladen, ein kleiner Park mit See und Eseln. Und doch kein Dorf wie jedes andere, denn hier leben 120 Alzheimerpatient*innen, so weit wie möglich selbstständig. Niemand wird eingesperrt, alle können sich frei bewegen. Es handelt sich um ein staatlich gefördertes Pilotprojekt. Das Ziel: Demenzerkrankten und Alzheimerpatient*innen, so lange es geht, ein aktives Leben zu ermöglichen. Sie gehen einkaufen im Dorfladen, zum Friseur, zur Gymnastik oder in den Gemüsegarten. Betreuung gibt es rund um die Uhr. Sabine Rau hat Marie-Christiane getroffen: Sie ist 84 und lebt seit einem Jahr im Alzheimer-Dorf im südfranzösischen Dax.
    Singapur: Keine Zeit für Beziehungen und Kinder?
    Autorin: Sandra Ratzow
    Zu beschäftigt für die Liebe? In Singapur sind die Geburtenraten seit Jahren zu niedrig. 2020 hatte der Inselstaat eine Geburtenrate von 1,2 Kindern pro Frau. Damit sich jedoch die Bevölkerung ohne Einwanderung ersetzen kann, sollten Frauen durchschnittlich 2,1 Babys zur Welt bringen. Laut Experten liegt die Hauptursache für die niedrigen Zahlen des Landes daran, dass zu wenig geheiratet wird. Viele junge Leute sind zu beschäftigt, um den passenden Partner kennenzulernen. Gerade auf Männern lastet immer noch ein tief verwurzelter sozialer Druck, erst einmal Karriere machen zu müssen, um dann später die Familie ernähren zu können.
    Im teuren Stadtstaat Singapur kein leichtes Spiel. Für Frauen hingegen liegt der Hauptgrund, ledig zu bleiben darin, dass sie nicht mehr heiraten müssen, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen. Singapur hat einen hohen Bildungsstand und mehr Frauen als Männer studieren an einer Hochschule. Heiraten ist für sie also keine Notwendigkeit mehr. Doch wie kann man dem Trend entgegenwirken? Singapur versucht es mit satten finanziellen Anreizen fürs Kinderkriegen.
    Pakistan: Ausbildung zum Dschihad
    Autoren: Peter Gerhardt, Oliver Feldforth
    In Pakistan bildet eine staatlich finanzierte Schule islamistische Extremisten aus dem Nachbarland Afghanistan aus. Wichtigstes Ziel: Afghanistans Rückverwandlung in einen fundamentalistischen Gottesstaat. Wenn Maulana Yousaf Shah auf die Bedeutung seiner Universität angesprochen wird, gerät er ins Schwärmen: „Unsere Absolventen haben schon Russland in Stücke geschlagen. Und jetzt haben wir es geschafft, dass auch die USA die Koffer packen.“ Er ist einer der einflussreichsten Lehrer des Haqqania-Seminars, einer religiösen Universität, die den Beinamen „Kaderschmiede des Dschihad“ durchaus mit Stolz trägt. Fast alle Führer der afghanischen Taliban haben irgendwann hier die Schulbänke gedrückt. In Akora Khattak, einer Kleinstadt im Nordwesten Pakistans rund 100 Kilometer von der afghanischen Grenze entfernt. Offiziell werden die 6000 Studierenden auch in Wirtschaft oder Politik unterrichtet, doch der Fokus ist die äußerst strikte Auslegung des Islam.
    Afghanistan: ungewisse Zukunft der Frauen
    Autorin: Sibylle Licht
    Marzia Akbari war Chefredakteurin eines Lokalsenders im Norden Afghanistans. Jeden Morgen ließ sie sich um eine andere Uhrzeit abholen, jeden Tag nahm sie eine andere Strecke zur Arbeit. Alles aus Angst vor den Taliban. Diese Angst war nicht unbegründet. Die Taliban erobern gerade immer mehr Bezirke in Akbaris Heimatprovinz Baghlan. Für eine Frau sei es da lebensgefährlich als Journalistin zu arbeiten, sagt Marzia Akbari. Am Morgen wisse sie nie, ob sie am Abend von ihrer Arbeit wieder nach Hause komme. Ihre Radiostation lag in der Provinzhauptstadt Pol-e Khumri. Vor einem Jahr wurde die Radiostation angegriffen. Es wurde zwar niemand verletzt, aber drei Viertel der Ausrüstung zerstört.
    Eine deutliche Warnung der Taliban, und die verfehlte ihre Wirkung nicht. Die meisten Journalistinnen verließen den Sender. Sie fürchteten um ihr Leben. Vorerst blieb Marzia Akbari. Doch in den vergangenen Tagen stieg der Druck der Taliban. Die nutzen den Rückzug der NATO-Truppen, um vorzurücken, aber auch, um Journalistinnen einzuschüchtern. Unabhängige Stimmen auszuschalten, ist Teil der Propagandastrategie der Taliban. Die Chefredakteurin Marzia Akbari traf eine Entscheidung: Aus Angst ermordet zu werden, hat sie die Radiostation schweren Herzens geschlossen. Wie es jetzt weiter gehen soll, weiß die Journalistin im Moment noch nicht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.06.2021 NDR

zurückweiter

Füge Weltbilder kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Weltbilder und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App