2019, Folge 1–19

Ende 2019 gab es laut BR-Informationen bereits mehr als 2500 Folgen
  • Folge 1
    Der Forstenrieder Park diente jahrhundertelang dem exklusiven Jagdvergnügen der bayerischen Herzöge und Könige. 1918, wenige Tage vor der Revolution in Bayern, erlegte König Ludwig III. dort den letzten Königshirsch. Im Lauf der Zeit wurde die Jagdlandschaft der Wittelsbacher zum Münchner Naherholungsgebiet. Der Forstenrieder Park am Rande der Großstadt war oftmals von Zerschneidung und Zerstörung bedroht: Umgehungsautobahnen, Großflughäfen, Gewerbe- und Wohngebiete waren hier geplant und manche dieser Pläne sind bis heute nicht vom Tisch. Es ist dem Engagement von Vereinen, Bürgern und Naturfreunden zu verdanken, dass es diesen großen Park im Süden von München bis heute gibt.
    Der Film zeichnet das Bemühen um die Erhaltung dieser Waldlandschaft nach und zeigt deren vielfältige Nutzung vom Winter bis in den Sommer. Alexander Mania ist seit über 40 Jahren Berufsjäger im Wildpark. Seine Aufgabe besteht darin, das scheue Rot- und Schwarzwild für die Besucher sichtbar zu machen. Andererseits muss er für den behördlich vorgegebenen Abschuss sorgen, was keine leichte Aufgabe in einem stark frequentierten Erholungsgebiet darstellt.
    Ganz andere Aufgaben hat der Revierförster des Parks, Andreas Wallner. Er hat hauptsächlich mit der Bekämpfung des Borkenkäfers zu tun, der die anfälligen Fichtenbestände der Münchner Schotterebene gefährdet. Darüber hinaus gilt sein besonderes Augenmerk vom Aussterben bedrohten Amphibien und dem seltenen Schwarzspecht, denen im Park optimale Lebensbedingungen geboten werden. Für die Weiterentwicklung der Landschaft im Forstenrieder Park hin zu laubholzreichen Mischwäldern ist Wilhelm Seerieder als Chef der Münchner Forstbetriebe verantwortlich.
    Er führt durch den Eichelgarten, eine ehemalige Hutelandschaft für Schweine und Rinder. Jaques Volland engagiert sich im Verein „Freunde des Forstenrieder Parks“. Der studierte Forstwissenschaftler und Historiker zeigt Stellen, an denen die Geschichte des Münchner Hirschjagdparks deutlich wird: alte Eichenalleen, Jagdsterne und die Diensthütte aus dem 19. Jahrhundert. Dieser von außen unscheinbare Zweckbau entpuppt kleine Schätze in seinen Innenräumen: Außergewöhnliche historische Wandmalereien, die jagdliche Szenen darstellen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.01.2019BR Fernsehen
  • Folge 2
    Der Forstenrieder Park diente jahrhundertelang dem exklusiven Jagdvergnügen der bayerischen Herzöge und Könige. 1918, wenige Tage vor der Revolution in Bayern, erlegte König Ludwig III. dort den letzten Königshirsch. Im Lauf der Zeit wurde die Jagdlandschaft der Wittelsbacher zum Münchner Naherholungsgebiet. Der Forstenrieder Park hat sich in den letzten 100 Jahren von der Jagdlandschaft der Wittelsbacher zum Münchner Naherholungsgebiet entwickelt. Der Jäger und Historiker Jaques Volland führt durch das ehemalige kurfürstliche Jagdschloss Fürstenried.
    Die Entscheidung von Kurfürst Max Emanuel, am Rande Münchens im 18. Jahrhundert einen Hirschjagdpark zu gestalten, hatte weitreichende Folgen. Es wurde eine enorme Infrastruktur von Schlössern, Kanälen, Jagdsternen und Sichtachsen erforderlich, die das Stadtbild bis heute prägen. Prinz Luitpold von Bayern, ein Urenkel des letzten Königs Ludwig III., zeigt die Trophäen der Hirsche, die von seinen Vorfahren im Forstenrieder Park erlegt worden sind.
    Die Wittelsbacher verfügen seit 1918 nicht mehr über den Park, doch die Hirsche sind immer noch da. Es ist die Jägerschaft, die sich heute um den Bestand des Wildes kümmert. Das Filmteam begleitet Berufsjäger Alexander Mania vom Sommer an bis in den Herbst bei seiner Arbeit. Seit 1924 wird zudem das Jagd- und Sportschießen im Forstenrieder Park im Verein Hubertus praktiziert. Die derzeitige Vereinsvorsitzende Monika Metzger ist Apothekerin und Jägerin. Der Verein betreibt ebenfalls eine Jagdschule, in der Freizeitjäger und auch immer mehr Jägerinnen auf die Jagdprüfung vorbereitet werden.
    Im Forstenrieder Park kann der Besucher sogar das imposante Schauspiel der Hirschbrunft erleben, in unmittelbarer Nähe der Metropole. Höhepunkt der Jagdsaison bildet die große Bewegungsjagd im November. Große Hundemeuten stöbern das Wild aus den Einständen, wo es von 60 Schützen erwartet wird. Diese logistisch aufwendige Jagdart führt zu dem behördlich vorgegebenen Abschuss und das Wild hat anschließend, zum Ende des Herbstes, wieder Ruhe. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.01.2019BR Fernsehen
  • Folge 3 (40 Min.)
    Der Granit des Waldviertels in seinen verschiedenen Ausfärbungen.
    „Sehr viel Wald und sehr, sehr kalt“ – heißt es im Waldviertel, einem rauen Landstrich im Nordwesten Österreichs, zwischen Donau und dem südlichen Böhmen. Zur Zeit des Eisernen Vorhangs lag er quasi „am Ende der Welt“ und hatte wirtschaftliche Probleme. Aber auch nach der Grenzöffnung lief es nicht so gut wie erhofft. Auch nicht mit dem Tourismus – schon gar nicht in der kalten Jahreszeit. Dabei haben Gabriele Mooser und ihr Filmteam hier einen Bilderbuchwinter erlebt. Kalt war es schon, aber die Landschaft ist wunderschön und in den stillen Orten hat sich viel von der alten bäuerlichen Lebensweise erhalten. Es gibt aber auch Menschen mit zukunftsweisenden Ideen. Wie Heinrich Staudinger, Chef der Waldviertler Schuhwerkstätten in Schrems, mittlerweile eher eine kleine Fabrik.
    Er hat von sich reden gemacht mit einem Geschäftsmodell, das sich nicht am Gewinn orientiert, sondern „Mensch und Natur leben lässt“. So bildet er Mitarbeiter mit Handicap aus, investiert in den Umweltschutz, und hat damit Erfolg. Familie Jindra, die seit 1858 das Schlosserhandwerk in Weiten ausübt, hat eine Marktnische entdeckt: Neben Gittern, Geländern und Grabkreuzen baut sie Sonnenuhren, die sehr gefragt sind. Und Goldschmied Reinhart Kartusch schöpft aus dem Waldviertler Boden und stellt in seinem Atelier in Weitra edlen Schmuck aus handgeschliffenem Granit her. Man muss nur Mut und Ideen haben … (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.01.2019BR Fernsehen
  • Folge 4
    „Im Winter lebt das Dorf, im Sommer sind alle mit Tourismus beschäftigt“, erzählen die Eisstockschützen vom Ort Walchensee. Sie treffen sich an der Eisfläche auf der Halbinsel Zwergern. Weiter oben gehen die Einheimischen mit ihren Kindern zu dem kleinen Skilift am Katzenkopf. Zwei Wochen später trifft das Filmteam einige wieder, im „Haus der Begegnung“ beim Brot backen. Viele sind in mehreren Vereinen aktiv oder arbeiten ehrenamtlich für die Gemeinschaft. Die Bauern gehen im Winter ins Holz oder arbeiten in der Werkstatt. Manche schwimmen auch im Winter im See, obwohl das Wasser des Walchensees ohnehin immer kälter ist als das der anderen Seen in Oberbayern. Nur, wenn der besondere Wind weht, kommen auch um diese Jahreszeit Surfer vom Tal herauf. Aber man ist weitgehend unter sich. Viele der Ferienhäuser stehen leer, manche Hotels sind ganz geschlossen. Wenige der alten Villen, die sich Künstler und Politiker um 1900 bauten, sind heute von den Nachkommen das ganze Jahr über bewohnt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.02.2019BR Fernsehen
  • Folge 5
    Wenn die Bauern aus den Dörfern verschwunden sind, die Discounter am Ortsrand den letzten Einzelhändler vertrieben haben und der Siedlungsbrei der Einfamilienhäuser sich aufs Land hinausschiebt, passiert es, dass Dörfer in Bayern ihr Gesicht verlieren. Und ihre Ortsmitten oft nur noch als Parkplätze taugen. Die Orte fallen auseinander, es gibt kaum mehr attraktive Treffpunkte für die Bewohner, obwohl der Freistaat noch nie so viel Geld für die Dorf- und Stadterneuerung ausgibt wie derzeit. Doch es gibt durchaus Gemeinden, die diese öffentlichen Mittel nutzen, um der grassierenden Anonymisierung und Vereinzelung entgegenzuwirken. Meinhard Prill hat sich umgesehen in Bayern, wie Gemeinden eine neue Ortsmitte gestalten oder gestalten wollen – in Fraunberg bei Erding, in Furth bei Landshut, in Brand in der Oberpfalz und natürlich in Blaibach im Bayerischen Wald. Dort, wo ein Wunder geschah. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.02.2019BR Fernsehen
  • Folge 6
    Früher galt ein Stück Wald als Sparkasse. Vor allem für die Nachkommen, denn Bäume wurden nur geschlagen, wenn man das Holz brauchte. Heute bestimmen oft Schädlinge, wann und wie viel gefällt wird. Um eine Zukunft zu haben, muss der Wald vielfältiger werden. Bayerns Wäldern macht vor allem der Borkenkäfer zu schaffen, denn er liebt die heißen trockenen Sommer, die der Klimawandel mit sich bringt, und die Fichten, die hier bevorzugt gepflanzt wurden, weil sie schnell wachsen und als unkompliziert galten.
    Aber die mögen es feucht-kühl und werden vom Klimawandel geschwächt, was sie anfällig für den Borkenkäfer macht. In den letzten Jahren musste in Bayern mehr Holz geschlagen werden als nötig, was die Preise in den Keller treibt. So manches Waldstück ist keine Sparkasse mehr, sondern nur noch ein aufwendiges Hobby. Vor allem aber geht es um die Zukunft unserer Wälder, die das Klima stabilisieren. In Bayern ist fast jeder zweite Baum eine Fichte, gefolgt von der Kiefer, die dem Klimawandel auch nicht gewachsen ist.
    Die Wälder müssen sich ändern, wobei Fachleute auch fremde Baumarten ins Auge fassen wie Libanon-Zeder, amerikanische Rotbuche oder türkische Hasel. Derzeit wird viel experimentiert, aber es wird seine Zeit dauern, bis man weiß, was für welche Böden und Regionen geeignet ist. Gabriele Mooser hat staatliche Betriebe besucht, aber auch einige private Waldbesitzer, die bereits Erfahrungen gesammelt haben, weil sie die Zeichen der Zeit früher erkannt oder ein Faible für exotische Bäume hatten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.03.2019BR Fernsehen
  • Folge 7
    Der Große Waldstein ist mit seinen 877m die höchste Erhebung des gleichnamigen Granitmassivs, das zum Fichtelgebirge gehört und zwischen Gefrees und Schwarzenbach a. d. Saale, Zell und Weißenstadt liegt. Aufgrund der schlechten Böden mussten die Menschen sich hier von jeher um einen Nebenerwerb kümmern, die Region um Münchberg und Zell war geprägt von der Textilindustrie, die Ortschaften auf der östlichen Seite des Waldsteins von Granitabbau und Porzellan. Mit dem Fall der Mauer sind diese Industrien fast völlig verschwunden, die Orte erlebten einen massiven Strukturwandel, Arbeitsplätze gingen verloren, Menschen zogen weg. Jetzt aber durchzieht ein Gründeroptimismus die Region, plötzlich investieren Menschen wieder – und es sind erstaunlich viele junge Menschen, die diese schöne Gegend voranbringen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.03.2019BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereMi 20.03.2019BR Mediathek
  • Folge 8
    Handwerk verändert sich. Aber manchmal wird das handwerkliche Können, Dinge herzustellen, bewahrt oder wiederentdeckt. Früher haben die Bauern die Wolle ihrer Schafe selbst gesponnen und verstrickt. Heute werden am Simssee in der Weberei von Christian Edenhofer Schafwollteppiche in allen Farben und Formen gewebt. Er führt die Weberei weiter, die sein Großvater Alois in den 1930er-Jahren gegründet hat. Die Vorfahren von Josef Hofmeyer in Rimsting am Chiemsee waren Schneider und Bauern. Er ist Schreiner geworden und Landwirt im Nebenerwerb. In seiner Werkstatt, im ehemaligen Kuhstall seines Nachbarn, werden Möbel, Fenster, Treppen oder Musikinstrumente angefertigt.
    Arne Katzbichler hat in Prien eine Buchbinderei aufgebaut, wo mit viel Handarbeit Bücher für den persönlichen Gebrauch gebunden werden. Notizbücher, Skizzenbücher, Hefte und Kalender. Mit bunten Einbänden, deren Muster manchmal an alpenländische Leinenstoffe oder Dirndl erinnern. Oberhalb von Prien, in Hub, lebt und arbeitet die Familie Pfeiffer in einem ehemaligen Bauernhof. Jonathan und Simon Pfeiffer fertigen mit ihrem Vater Andreas vor allem besondere Dinge aus Metall für Restaurants, Kirchen oder als Kunstobjekte. In der Holzwerkstatt werden große Sonnenschirme aus Holz gebaut, deren Bezüge in der eigenen Schneiderei genäht werden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.03.2019BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereMi 27.03.2019ARD Mediathek
  • Folge 9
    Neben der A8 zwischen München und Augsburg sieht man immer wieder kleine, zottige Rinder mit langen Hörnern. Seit dem sechsspurigen Ausbau 2010 ist dieses Weideprojekt eine der Maßnahmen, die Belastungen für Mensch und Natur zumindest etwas ausgleichen sollen. Und die Hochlandrinder sind Naturschützer. Vögel, Insekten, Reptilien kommen wieder oder vermehren sich besser, weil die Rinder hier grasen. Das Filmteam hat viele Menschen getroffen, die an und mit der Autobahn leben. Eine Gruppe von engagierten Bürgern hat „Kult A8“ gegründet. Sie organisieren in alten Mühlen, Kirchen oder Schlössern entlang der Autobahn Konzerte, Lesungen oder Kabarett. Im Schloss Sulzemoos hat der Schlossherr die Wirtschaftsgebäude renoviert und die historischen Räume an ein Restaurant und an Firmen vermietet.
    So wurde Gewerbe untergebracht, ohne neuen Boden zu versiegeln. Auch in Dasing haben Bauern den Fortbestand ihrer Höfe mit einer neuen Idee selbst in die Hand genommen: Vor 20 Jahren haben elf Landwirte beschlossen, ihre Erzeugnisse selbst zu verkaufen. Inzwischen kommen bis zu tausend Menschen am Tag in den großen Bauernmarkt an der A8, um hier zu essen und einzukaufen. Die kleine Kirche Sankt Salvator wurde vor einigen hundert Jahren erbaut. Heute steht sie neben einem Pendlerparkplatz, an dem die Autos vorbeirauschen. Aber immer noch kommen die Kirchgänger von Adelzhausen – und auch Reisende von der Autobahn, um im Kirchlein Ruhe und Besinnung zu finden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.04.2019BR Fernsehen
  • Folge 10
    Früher gab es in jeder Ortschaft eine Werkstatt, in der man so ziemlich alles reparieren lassen konnte. Meistens war es ein Schmied oder Landmaschinenmechaniker mit Allroundtalent. Doch diese Werkstätten sind auch auf dem Land selten geworden. Filmautor Klaus Röder besucht in Trauchgau Ried im Ostallgäu und in Steingaden im Pfaffenwinkel vier Werkstätten: Bene Niggl ist Landmaschinenmechaniker. In seiner sonnig gelegenen Werkstatt repariert er unter anderem Traktoren, Rasenmäher und Kettensägen. Der Steinmetz Hannes Klein und seine Lebensgefährtin, die Bildhauerin Valeria Weissbrodt, gestalten eine Kapelle im Weiler Riesen nahe Steingaden. Sie arbeiten an einem Grabstein und haben aber auch Sinn für amüsante Skulpturen. Johann Sieber ist noch ein echter Schmied. Zusammen mit Christian Breidenbach, der Möbel und alte Häuser restauriert, bringt er neues Leben in alte Gemäuer. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.04.2019BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereMi 10.04.2019ARD Mediathek
  • Folge 11
    Sie sind zurück – fast schon für ausgestorben erklärt, sitzen die Störche nun wieder auf den Dächern im Nördlinger Ries. Ganz nah am Leben der Menschen. Rund 480 Brutpaare wurden zuletzt in ganz Bayern gezählt, damit gilt ihr Bestand als gesichert. Heidi Källner, Storchenbeauftragte im Ries, nimmt zur Brutzeit Mitte April die steilen Treppen des Daniel, des berühmten Kirchturms in Nördlingen, täglich in Kauf. Von oben hat man den besten Blick ins Nest und auf die brütende Storchenmutter. Eins der vier Eier bewegt sich, ein winziges Küken pellt sich vorsichtig aus der Schale.
    Ein Glücksmoment für Heidi Källner, aber auch der Beginn einer Zitterpartie. Werden die Jungstörche das erste halbe Jahr überleben? Es lauern viele Gefahren: das Wetter, die Futtersuche und der erste Flugversuch. 14 Ortschaften im Nördlinger Ries beherbergen je ein Storchenpaar. In Oettingen aber gibt es gleich eine ganze Storchenkolonie. Heidi Källner zählt diesmal 18 Nester. Alle guten Plätze auf den Dächern sind belegt. Da weicht so manches Storchenpaar auf Strommasten aus.
    Doch selbst wenn der Abflug vom Nest gut ausgeht, bleibt Heidi Källner in Alarmbereitschaft. Oft verirren sich die Jungstörche bei ihren ersten Ausflügen, ihnen fehlt die Orientierung. Dann klingelt bei Heidi das Telefon und sie macht sich auf den Weg, um den Jungstorch vorsichtig einzufangen und zur nächsten Storchenwiese zu bringen, damit er seinen Weg zurück ins elterliche Nest findet. Sandra Schlittenhardt hat Heidi Källner bei ihrer Arbeit begleitet und viele andere Menschen getroffen, die die Störche auf ihren Dächern besonders beschäftigen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.04.2019BR Fernsehen
  • Folge 12
    Auch Hütten können Denkmäler sein. Obwohl sie meist einfach und zweckmäßig sind, prägen sie dennoch Landschaft und Kultur. Das Spektrum ist groß und reicht von der Alm- und Jagdhütte bis zur hochalpinen Berghütte. Doch selbst hier haben sich die Zeiten geändert: Was früher beispielsweise eine rettende Schutzhütte war, ist heute oft ein gefahrlos zu erreichendes Ausflugsziel geworden. Dabei haben sich auch die Erwartungen der Gäste gewandelt. Heute wünscht mancher Wandersmann eher ein schickes Alpenhotel als ein spartanisches Matratzenlager. Sybille Krafft ist in ihrer preisgekrönten Reihe „Leben mit einem Denkmal“ diesmal mit ihrem BR-Team in die österreichische und bayerische Bergwelt vorgedrungen und hat sich mit Hüttenwirten, Almbauern und Sennerinnen über die Geschichte ihrer Gebäude unterhalten. Ob im Allgäu, im Ötztal oder in der Jachenau – die denkmalgerechte Nutzung einer historischen Hütte ist für alle eine besondere Herausforderung. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.05.2019BR Fernsehen
  • Folge 13
    Es ist keine gewöhnliche Reise, die Autor Matti Bauer unternimmt. Zwar führt sein Film auch zu klassischen Zielen der Romantischen Straße – wie der Würzburger Residenz, dem Barockgarten von Schloss Weikersheim und der Altstadt von Dinkelsbühl. Doch im Verlauf der Fahrt lernen die Zuschauer auch Orte kennen, die nicht im Reiseführer stehen. Außerdem werden auf Menschen vorgestellt, die ihre eigenen Vorstellungen von Romantik haben. In Wertheim lassen Christina und Toni Hegmann ihre Ziegen auf den steilen Wiesen der Burgruine weiden und ersparen der Stadt so die Kosten fürs aufwendige Mähen.
    In Tauberscheckenbach führt Rudolph Kühlwein seinen Oldtimer-Benz aus. Und Schreiner Manfred Sandmeier, der behutsam sein altes Dinkelsbühler Haus saniert, philosophiert über die Altstadt und warnt davor, sie zur romantischen Kulisse verkommen zu lassen. Oft sind es diese flüchtigen Begegnungen, die den Reiz der legendären Romantischen Straße ausmachen. Als sie 1950 in Augsburg gegründet wurde, wollten die Fremdenverkehrsvertreter vor allem amerikanische Touristen nach Deutschland locken, um ihnen einen Gegenentwurf zum hässlichen Nazi-Deutschland zu präsentieren. Seither musste die Romantische Straße mehrmals auf verkehrsärmere Strecken verlegt werden, um ihren Beinamen zu rechtfertigen.
    Dass die alten Römer eine ähnliche Route in umgekehrter Richtung genommen haben, zeigt Architekt Magnus Peresson aus Füssen am Grund des Forggensees. Im Winter, wenn er abgelassen wird, werden Reste der alten „Via Claudia“ sichtbar. Für Peresson bedeutet romantisch, wenn er mit einem Glas Rotwein ins Land am Schloss Neuschwanstein blicken kann. So ist ein jeder mit dem eigenen Gefühlsbarometer auf der Romantischen Straße unterwegs. Romantik eine weite Projektionsfläche – und die Romantische Straße ist es auch. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.05.2019BR Fernsehen
  • Folge 14
    Ein Film über einen katholischen Mikrokosmos, der die Menschen in den Vordergrund stellt – mit viel Herz und etwas Augenzwinkern: die Himmelfahrtswoche rund um die prächtige Basilika Vierzehnheiligen im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels In der Himmelfahrtswoche ist Hochsaison rund um die prächtige Basilika Vierzehnheiligen im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels: Fast 180 Wallfahrten sind angemeldet, manche mit mehreren Hundert Pilgern. Sie suchen hier nicht nur nach innerer Einkehr, sondern auch Speis und Trank, Zimmer und Toiletten, wollen an Kirchenführungen teilnehmen, Andenken kaufen und abends im Biergarten ihren Spaß haben. Ein logistisches Großprojekt, das von den Mitarbeitern des Diözesanhauses zusammen mit Franziskanerpadres und Franziskusschwestern gemeistert wird, die hier in zwei Klöstern leben.
    Wobei der gütig-humorvolle Pater Heribert die Pilgergruppen so oft wie möglich persönlich empfängt, während die resolute Schwester Michaela in der Großküche des Diözesanhauses mit dafür sorgt, dass die Wallfahrer gut verköstigt werden. Annette Hopfenmüller und ihr Team begleiten sie und andere Schlüsselfiguren von Vierzehnheiligen, und begegnen noch vielen anderen interessanten Menschen wie dem findigen Andenkenhändler, dessen Sortiment nicht ganz so fromm ist, wie man vermuten würde, dem jungen Mesner, der sich in seiner Freizeit um die Bienen der Franziskaner kümmert oder einer wackeren Männertruppe, die an einem Tag 60 Kilometer zurücklegt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.05.2019BR FernsehenDeutsche Streaming-PremiereDi 14.05.2019ARD Mediathek
  • Folge 15
    Immer mehr Menschen achten auf eine gesunde Ernährung und wollen mehr erfahren über Gewürze und Heilkräuter. Hiltrud Reiter hat sich in Franken umgesehen und Menschen besucht, die mit heimischen Kräutern arbeiten, experimentieren und ihr Wissen und ihre Faszination auch gern weitergeben. „Kräuter und Gewürze – ein Labsal für Körper, Geist und Seele“, so schwärmt der Gewürzmüller Ingo Holland. Die Welt der Kräuter ist vielfältig: Ob frisch oder getrocknet, ob Rosmarin, Thymian oder Basilikum, ob Gräser, Blättchen oder Stängel – Kräuter verleihen den Speisen das gewisse Etwas, sie regen die Sinne an und ihre ätherischen Öle wirken sich positiv auf Verdauung und Gesundheit aus.
    Unsere Gärten und Fluren haben eine große Auswahl davon zu bieten, mit welcher sich zahlreiche Gerichte verfeinern lassen. Das BR-Team besucht einige Meister ihres Faches: Ingo Holland, Gewürzmüller aus Klingenberg – seine Gewürze und Mischungen entwickelt, röstet, mischt und mahlt er in Klingenberg selbst. Die Biologin Kornelia Marzini von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim stellt beim Sammeln und Kochen ihre Wildkräuterphilosophie vor und Sabine Blass und Petra Uhl von der Mainschleife bieten eine Kräuterwanderung an. Die junge Bloggerin aus Würzburg Silvia Appel, das „Garten Fräulein“, lässt sich vom Filmteam zu ihren Pflanzen begleiten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.06.2019BR Fernsehen
  • Folge 16
    Wenn man ins niederbayerische Wurmsham fährt, kann man einer ungewöhnlichen Viehherde begegnen: 24 Alpakas und 8 Lamas gehören zum Hof der Familie Huber, die sie für Wanderungen anbieten. Das läuft so gut, wie es die jungen Bauern nie zu hoffen wagten. Auf ihrem Winklhof gibt es aber noch mehr Exotik: Auf den Feldern wächst Aronia, aus deren Beeren sie Saft pressen, und auch aus ihren Apfelbäumen gewinnen sie Ungewöhnliches: Balsamico-Essig und Apfelchips. Immer mehr Landwirte suchen ihr Glück in solchen Marktnischen. Damit ihre Betriebe überleben können, verabschieden sie sich von ihren Kühen, Schweinen, vom Mais- oder Kartoffelanbau. Die Hiermeiers im Altmühltal haben sich schweren Herzens von ihrem Milchvieh getrennt.
    Jetzt setzen sie auf vor allem auf Ölkürbisse, für deren Verarbeitung sie teure Maschinen kaufen mussten. Neue Pflanzen, neue Technik und viel Schulden – die Umstellung ist eine Herausforderung für die Milchbauern, die wenig Ahnung von Vermarktung und Vertrieb haben. Doch das Ganze läuft gut und jetzt bauen die Hiermeiers neben Hanf sogar Blaumohn an. Von den Nischenprodukten sind die Söhne so begeistert, dass sie den Hof weiterführen wollen. Julia Seidls Film zeigt nicht nur ungewöhnliche Ideen, sondern auch interessante Menschen, die anderen Mut machen, etwas Neues zu wagen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.06.2019BR Fernsehen
  • Folge 17
    Auf ihrem Hof im Bayerischen Wald hält Familie von Manz extra eine Kuh und drei Ziegen, damit sie jederzeit frische, fette Milch hat, um Topfen, Butter und Frischkäse zu machen. Im Berggasthof Gschwandtnerbauer gibt es einen Topfenstrudel, für den nicht nur die Garmischer und die Partenkirchner hinaufwandern, auf der Jagdhausalm im Defereggental wird Melkermus und Milchreis gekocht und der Oberhofer Luis im Ultental rührt jeden Morgen einen Brei aus Milch und Mehl auf offenem Feuer. Auf ihrem Hof in Spiesbrunn im Bayerischen Wald hält Familie von Manz extra eine Kuh und drei Ziegen, damit sie jederzeit gute, frische und fette Milch hat, zum Kochen und um daraus Topfen, Butter und Frischkäse machen zu können.
    Tillis Topfennocken sind eine Delikatesse. Am Berggasthof Gschwandtnerbauer über Garmisch-Partenkirchen trägt der Bauer Hansjörg Neuner jeden Tag die Milch seiner sieben Murnau-Werdenfelser Kühe ins Haus. Die Milch brauchen die Gschwandtner vor allem für ihren Topfen – und den Topfen brauchen sie für ihren Topfenstrudel. Eine Spezialität, für die nicht nur die Garmischer und die Partenkirchner zum Gschwandtner-Hof hinaufwandern. Die Hüterin des Rezepts ist Bäuerin Sabine.
    Sie hat es von ihrer Schwiegeroma übernommen. Auf der Jagdhausalm zuhinterst im Defereggental gibt es Melkermus und Milchreis. Das „Melchermuis“ kocht Sepp, der Altbauer und Almer. Den Milchreis kocht Frida, seine Frau. Ihr Enkel Alexander hat zuvor die Almmilch in der Zentrifuge in den leichten Rahm und die schwere Milch getrennt. Und der Oberhofer Luis im Südtiroler Ultental frühstückt jeden Tag den Brei, den er sich und seinem Bruder Wascht aus Milch und Mehl auf offenem Feuer rührt und mit reichlich selbst gemachter Butter abschmelzt. „Dick, dünn, lauter“ soll das Mus sein, sagt der Luis und meint damit, dass das Mus am Pfannenboden eine schöne, braune Kruste haben soll, ohne dass es angebrannt ist.
    Der Brei selber soll nicht zu hoch in der Pfanne stehen. Dafür soll man mit der Butter, die zum Schluss noch über das Mus kommt, nicht sparen. In diesem Film geht’s also um die Milch, um gute frische Almmilch, und um Gerichte, die man aus ihr kochen kann. Es geht um die traumhaften Orte, wo die jeweiligen Produzenten unserer Milch, die Kühe, weiden. Und es geht um die Köchinnen und Köche, die nicht nur hervorragend und trickreich kochen, sondern allesamt interessante, gescheite und liebenswerte Menschen sind. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.06.2019BR Fernsehen
  • Folge 18
    Wer über bekannte oder auch abgelegene Passstraßen der Alpen Richtung Süden fährt, dem werden auf den Passhöhen, neben der Schönheit der Bergwelt, alte, verlassene Gasthäuser, Hotels oder andere Bauwerke am Wegesrand auffallen, die vor etlichen Jahrzehnten ihre besten Zeiten erlebt hatten. Was waren das für Häuser? Wann war die Blütezeit? Wer hat dort gelebt? Warum hat man sie plötzlich aufgegeben, obwohl gleich daneben ein neues Gasthaus oder Hotel sein Auskommen hat? Am Reschen- und Gampenpass wird Autor Klaus Röder fündig. Er besucht das Alpenhotel Hochfinstermünz, den Gampen Bunker und das neu gestaltete Hotel zum Hirschen im Wallfahrtsort „Unsere liebe Frau im Walde“. Etwas weiter südlich zwischen Molveno und San Lorenzo Dorsino war über Jahre ein ganzer Ort, durch Verlegung der Straße oberhalb in den Berg in Vergessenheit geraten. In Moline ist wieder Leben eingekehrt. Das Filmteam besucht eine junge Biobauernfamilie und eine Forschungsstation für alternative Düngemittel. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.06.2019BR Fernsehen
  • Folge 19
    Seit bald sechshundert Jahren umschließt eine lange Stadtmauer die Altstadt von Dinkelsbühl. Als die Bewohner sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts abtragen wollten, weil die Mauer ihre Schutzfunktion verloren hatte, schritt König Ludwig I. ein und untersagte das Schleifen des Bauwerks. So steht die Mauer heute noch. Für den Dinkelsbühler ist die Stadtmauer mehr als eine schlichte Wand aus Steinen. Er sieht in ihr ein Bauwerk, das dem Ort und seinen Bewohnern eine besondere Identität verleiht. Wie es ist, innerhalb der Stadtmauern von Dinkelsbühl zu leben, die der Stadt ihr altertümliches Aussehen bewahrt haben, das weiß Monika Soltner. Sie führt in vierter Generation eine Gärtnerei; die Rückwand des Hauses ist zugleich Stadtmauer.
    Gerade schneidet sie Blumen für die Dekoration der „Kinderzeche“, Dinkelsbühls großem Stadtfest, das bald stattfinden wird. Die Proben für die „Zech“, wie man hier sagt, leitet Kapellmeister Herbert Materna. Dinkelsbühls Stadtmauer ist ein Denkmal, für dessen Sanierung die Stadt in den nächsten Jahren an die zehn Millionen Euro aufbringen muss. Reinhold Herbst baut gerade ein eingestürztes Mauerteil neu auf. Der Steinmetz bearbeitet den Sandstein zwar mit modernen Maschinen, aber das Ergebnis ist eine Mauer, die sich in ein paar Jahren harmonisch ins Gesamtbild einfügen wird.
    Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten Maler die Stadt, in der die Zeit stehen geblieben zu sein schien. Sie stiegen im Weißen Ross ab, malten die mittelalterlichen Winkel und beglichen Kost und Logis mit ihren Bildern. Im Weißen Ross kann man dieser Zeit heute noch nachspüren. Ein geradezu sinnliches Verhältnis zur Mauer pflegt Erika Haas. Für sie ist die Mauer ein Biotop voller kleiner Lebewesen und vieler Pflanzen, darunter sogar einige heilkräftige. So haben viele Bewohner von Dinkelsbühl eine Geschichte zur Stadtmauer parat. Sie leben an und mit ihr. Gäbe es die Mauer nicht, wäre die Stadt heute eine andere – und vermutlich nicht so schön. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.07.2019BR Fernsehen

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