• Folge 216 (45 Min.)
    Eine Zeichnung des weiblichen Grabers der Birka nach der Ausgrabung. – Bild: ORF/​Urban Canyons 2019/​Evald Hansen/​Bethman
    Eine Zeichnung des weiblichen Grabers der Birka nach der Ausgrabung.
    Rotbärtig, furchtlos, brutal. Das ist das gängige Klischee des Wikingers. Jener Seefahrer aus dem Norden, die vom 9. bis zum 11. Jahrhundert mit ihren räuberischen Kriegszügen Europa in Angst und Schrecken versetzt haben. Sie gelten als Synonym einer patriarchalischen Kultur, obwohl historische Quellen in England, Dänemark oder dem arabischen Raum von kämpfenden Wikinger-Frauen berichten. Neueste archäologische Funde stellen diese stereotypen Geschlechterrollen nun in Frage und bestätigen, wovon schon in den nordischen Sagas erzählt wird: Frauen haben ebenso zur Waffe gegriffen, ja sogar hohe militärische Funktionen innegehabt – wenn dies auch die Ausnahme darstellte.
    150 Jahre lang galt ein Skelett aus einem Grab im norwegischen Birka als hochrangiger Wikinger-Krieger. DNA-Analysen haben nun aber ergeben: Es war eine Frau – bestattet mit Speer, Axt, anderen Waffen und ihren zwei Pferden. Die Spieldoku zeichnet basierend auf diesen letzten Erkenntnissen das Leben einer fiktiven, jungen Häuptlingstochter nach, die es mit Mut und Unerschrockenheit zur Heerführerin schafft. Ein spektakulärer neuer Blick auf die sagenumwobene Kultur der Wikinger – und Wikingerinnen – Skandinaviens. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.07.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 07.06.2019 ORF 2
  • Folge 217
    Die Alpenüberquerung des karthagischen Feldherrn Hannibal mit seinen Elefanten ist legendär. In fünf Monaten führte er tausende Soldaten, Reiter und Elefanten von der Iberischen Halbinsel 1500 Kilometer über die Alpen bis vor die Tore Roms. Diese Überquerung zählt zu den spektakulärsten militärischen Operationen der Weltgeschichte. Teil dieser logistischen Meisterleistung waren Pferde, Maultiere und Kriegselefanten. Und genau diese Tiere können nun helfen, das bislang größte Rätsel zu lösen: nämlich welche Route er genommen hat. Internationale Teams von Mikrobiologen und Geomorphologen haben Bodenproben analysiert und gewinnen aus Pferdemist und anderen organischen Materialien neue, spannende Hinweise auf den tatsächlichen Weg der Armee.
    Eine Dokumentation von Carsten Gutschmidt und Judith Voelker
    Bearbeitung: Ronja Scherzinger und Josef Peter Glanz (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 12.07.2019 ORF 2
  • Folge 218
    Die neue Dokumentation erzählt die Lebensgeschichte des Deutschen Willi Voss. Für die palästinensische Terrororganisation „Schwarzer September“ war der Deutsche im Herbst 1972 an den Vorbereitungen für das Attentat auf die israelische Olympia-Mannschaft in München beteiligt. Jahrelang hatte Voss direkten Zugang zu den Führungsfiguren der „Fatah“ und des „Schwarzen September“, zu Jassir Arafat und Abu Iyad. Doch ab Mitte der 1970er-Jahre arbeitet Voss noch dazu für die USA – für die CIA spioniert er fortan die Palästinenser aus. Voss’ Biografie gibt Einblick in die dunklen Machenschaften von Terrororganisationen und Geheimdiensten, internationale Experten und Expertinnen kommen zu Wort. Eine Dokumentation von Egmont R. Koch Bearbeitung: Gregor Stuhlpfarrer (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 02.08.2019 ORF 2
  • Folge 219
    Der Blick auf den Zweiten Weltkrieg richtet sich meist auf das Geschehen in Europa. Für einen spannenden Perspektivwechsel sorgt die Doku „Widerstand im Reich der Mitte“. Zwei mutige Männer – ein Chinese und ein Deutscher – stellten sich den zerstörerischen Tentakeln der faschistischen Regimes entgegen und retteten so zahlreichen Menschen das Leben. Der „Schindler Chinas“, Feng Shan Ho, ein chinesischer Diplomat in Österreich, der unter Einsatz seines Lebens tausenden verfolgten jüdischen Wienern die Flucht nach Shanghai ermöglichte und der deutsche Geschäftsmann John Rabe. Er gewährte während des „Massakers von Nanking“ hunderten Chinesen Schutz vor dem Blutrausch der japanischen Besatzer und rettete sie damit vor dem sicheren Tod. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 06.09.2019 ORF 2
  • Folge 220
    Seine Planung und Errichtung waren begleitet von wütenden Protesten, bei seiner Eröffnung 1889 schließlich wurde er bejubelt. Er war lange Zeit der höchste Turm der Welt, gilt als nationales Symbol Frankreichs, ist eine Ikone der Moderne und ein Meilenstein der Ingenieurskunst: der Eiffelturm. Mit 7 Millionen zahlenden TouristInnen pro Jahr zählt er zu den meist besuchten Wahrzeichen der Welt. Das Dokudrama erzählt die abenteuerliche Erbauungsgeschichte des spektakulären Bauwerks, von den wütenden Protesten gegen den „Turm zu Babel“ in Paris und von der Begeisterung, als er 1889 seine Pforten für die BesucherInnen der Weltausstellung öffnete. 1921 trug er sich ein weiteres Mal in die Geschichte ein, als das erste öffentliche Radioprogramm Europas vom Eiffelturm ausgestrahlt wurde. Ein Film von Matthieu Schwartz (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 27.09.2019 ORF 2
  • Folge 221
    „Europa ist kein Ort, sondern eine Idee“, mit diesen Worten beschrieb der französische Philosoph und Publizist Bernhard-Henri Lévy unseren Kontinent, der – streng genommen – nicht einmal ein eigener Kontinent ist, sondern ein Anhängsel Asiens. Europa hat keine klaren Grenzen – es definiert sich aus der gemeinsamen Kultur und Vergangenheit seiner Bewohner. Doch was verbindet die Europäer – und was trennt sie? Auf der Suche nach Antworten nimmt die Europa-Saga das Publikum mit auf eine spannende Reise quer über den gesamten Kontinent. In diesem Dreiteiler erzählt Universum History die wechselhafte Geschichte von Europa – von den alten Griechen bis in die Gegenwart.
    Spuren für die gemeinsame europäische Geschichte finden sich im antiken Griechenland, wo nicht nur die erste Hochkultur von Europa entsteht, sondern auch der Gründungsmythos – die Liebe des griechischen Göttervaters Zeus zur phönizischen Prinzessin Europa. Den Griechen verdanken wir die Demokratie, den Römern die Zivilisation. In seiner über 2.500 Jahre alten Geschichte wurde Europa von vielen verschiedenen, oft widersprüchlichen Ideen geprägt – von Juden, Christen und Muslimen, von kleinen Stammesverbänden bis zum Vielvölkerreich, von Einflüssen aus dem Orient, aus Afrika und Amerika. Buch: Mathilde Benignus, Martin Carazo Mendez, Sabine Klauser (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 11.10.2019 ORF 2
  • Folge 222
    Im Mittelalter blüht Europa auf, Banken und Börsen lassen die Völker wirtschaftlich zusammenwachsen, Handelsbünde wie die Hanse erscheinen wie Vorläufer der EU. Doch Seuchen, Hunger und Kriege rütteln an den Fundamenten des „christlichen Abendlandes“. Der „schwarze Tod“ rafft nicht nur einen Großteil der europäischen Bevölkerung dahin, er verbindet die Überlebenden zu einer Art Schicksalsgemeinschaft. Sie bildet den Keim für die Renaissance von Europa, für Entdeckungsreisen und die Eroberung und Kolonialisierung zahlreicher Länder. Europa beherrscht die Welt – bis das Großmachtstreben in die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts führt. Der Erste Weltkrieg besiegelt den Anfang vom Ende der europäischen Weltherrschaft. Buch: Mathilde Benignus, Martin Carazo Mendez, Christel Fomm, Sabine Klauser, Dorothea Nölle ORF-Fassung: Caroline Haidacher, Andrea Lehner, Gregor Stuhlpfarrer (3. und letzter Teil am 25. Oktober, ORF 2) (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 18.10.2019 ORF 2
  • Folge 223
    Europa ist jahrhundertelang ein Kampfbegriff. Wenn die Europäer kein äußerer Feind zusammenschweißt, kämpfen sie hauptsächlich gegeneinander. Erst im Zuge von Aufklärung und Französischer Revolution entsteht eine neue Europaidee, die auf gemeinsamen Werten beruht. Doch der Völkerfrühling von 1848 wird blutig niedergeschlagen, noch ist der alte Adel stärker als das Volk. Bis 1914 bestimmt Europa dank seiner Industrie und seiner Kolonien den Globus. 1945, nach zwei Weltkriegen, liegt es in Schutt und Asche. Jetzt streiten sich die neuen Supermächte USA und UdSSR um die Weltherrschaft, Europa zerfällt in zwei Hälften, getrennt durch den „Eisernen Vorhang“. Nach dem Fall der Berliner Mauer nähert sich Europa einer in Frieden und Freiheit vereinten Union, doch seit den Finanz- und Flüchtlingskrisen stellen Nationalisten und der „Brexit“ die gemeinsame Zukunft Europas – wieder einmal – in Frage Buch und ORF-Fassung: Caroline Haidacher, Andrea Lehner, Gregor Stuhlpfarrer (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 25.10.2019 ORF 2
  • Folge 224
    Der Mauerfall: ein historischer Schlüsselmoment in der europäischen Geschichte. Die Dokumentation erzählt die wichtigsten Ereignisse, die ihn herbeiführten und ermöglicht einen neuen, persönlichen Blick auf die Geschehnisse. z.B. auf Basis von Tagebüchern, Notizen und Briefen von ZeitzeugInnen, wie des Fotografen Dietmar Riemann, der noch im September 1989 alles aufgibt und aus der DDR ausreist, in der Hoffnung auf ein besseres Leben im Westen. Oder der Autorin Ingrid Ebert, die jahrelang vergeblich um eine Ausreiseerlaubnis für ihre Familie kämpft. Der damals amtierende Bürgermeister von Westberlin und der letzte DDR-Regierungschef schildern ihre Sicht der Ereignisse, HistorikerInnen analysieren den Lauf der Dinge. Der Countdown beginnt genau ein Jahr vor dem Fall der Mauer. Von hier aus markieren jeweils zehn Meilensteine die wichtigsten Stationen der folgenden 365 Tagen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 08.11.2019 ORF 2
  • Folge 225
    Sie gilt als berühmteste Schlacht im Wilden Westen und wurde zum Mythos für Sieger und Besiegte: Little Bighorn. Es war eine verheerende Niederlage, die der Armee der „Bleichgesichter“ unter General Custer 1876 von den Kriegern des Sitting Bull zugefügt wurde. Trotz Sieg markiert die Schlacht das Ende der Nomadenkultur der amerikanischen Ureinwohner – auf amerikanischer Seite wird die Niederlage in mehr als 50 Hollywood-Filmen zur unendlichen Märtyrer-Saga und bis heute für Propagandazwecke missbraucht. Archäologische Untersuchungen des Schlachtfelds rücken die Schlacht nun in ein neues Licht.
    Die Dokumentation zeichnet in aufwändig produzierten Spielszenen ihren Verlauf und präsentiert die aktuellen Ergebnisse der wissenschaftlichen Aufarbeitung historischer Quellen, wie Zeichnungen und Augenzeugenberichte der Indianer. Anthropologinnen, Historiker und Indigenen-Vertreter erläutern die neuesten Erkenntnisse über jene Schlacht, die für Amerika und seine Ureinwohner zur Legende wurde – und noch heute ist. Deutsche Bearbeitung: Josef Peter Glanz (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 22.11.2019 ORF 2
  • Folge 226
    Wichtigster Gegenspieler Hitlers, Bannerträger der Zivilisation gegen die Nazi-Barbarei, unerbittlicher Kriegsherr im Kampf für das Britische Imperium – viele Attribute scheint Churchill in sich zu vereinen. Manche bezeichnen ihn gar als den Retter Europas. Fakt ist: Als „Taufpate“ der europäischen Vereinigung spielte er eine wichtige Rolle bei der Gründung des Europarates und der Europäischen Menschenrechtskonvention, den Zerfall „seines“ britischen Reiches konnte er aber nicht stoppen. Er war so widersprüchlich, dass sich sowohl Befürworter als auch Gegner des Austritts Großbritanniens aus der EU auf Winston Churchill berufen. Der anerkannte Autor liebte geistreiche Wortspiele, Zigarren und Alkohol – für Sport hatte er nur Verachtung übrig. Die Dokumentation zeigt Winston Churchill sowohl als einen der bedeutendsten britischen Staatsmänner, als auch als Privatmann, der immer wieder in tiefe Depressionen verfiel. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 13.12.2019 ORF 2
  • Folge 227
    1906, Berlin. Die junge Minna Eschler zieht wie Hunderttausende aus den verarmten Regionen des Ostens in die boomende Metropole Berlin. Ohne Ausbildung nimmt sie eine Stelle als Dienstmädchen an. Sie schläft in einem 70 Zentimeter niedrigen Verschlag. Unter der Treppe, über der Haustür oder der Speisekammer bringen die Neureichen ihr Personal unter. Ihr Arbeitstag dauert 16 Stunden, nur alle zwei Wochen gibt es ein paar Stunden frei. Den Launen und sexuellen Übergriffen des Hausherrn sind die Dienstmädchen rund um die Uhr ausgeliefert. Das Leben von Kaisern und Königinnen ist umfassend erforscht und dokumentiert. Der Alltag von ganz normalen Menschen hingegen ist wenig bekannt, steckt aber voller Überraschungen und eröffnet einen neuen, verblüffenden Blick auf unsere Geschichte. Film von Sigrun Laste, Thomas Lischak und Jochen Ruderer (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 20.12.2019 ORF 2
  • Folge 228
    Sie war die wohl berühmteste Königin Frankreichs: die Habsburgerin Marie Antoinette. Als junges Mädchen bei ihrer Ankunft in Paris umjubelt und angebetet, stirbt sie 20 Jahre später angefeindet, verspottet und verleumdet auf der Guillotine. Die Tochter Maria Theresias, die Zeit ihres Lebens kein Erbarmen mit dem hungernden Volk gezeigt hat, sondern hochmütig in Luxus schwelgte, wurde als regierende Monarchin zum Feindbild der Französischen Revolution. Dokumente aus bislang verschollenen Archiven zeigen nun eine Seite Marie Antoinettes, die historisch weitgehend unbekannt waren. Die Anklage gegen sie strotzte vor Hetze und Verleumdungen, von Anfang an war klar, dass die Kaiserin am Schafott enden muss.
    Doch mit welcher Güte, welchem Mut und welcher Abgeklärtheit Marie Antoinette sich verteidigt hat, zeigen erst diese brandaktuellen Schriftstücke. Das Doku-Drama zeichnet in aufwändig gedrehten Spielszenen die letzten Tage der französischen Ikone nach, ihr Leben als Frau und Mutter, als Königin, ihre Haft, ihren Prozess – und ihr Ende unter dem Fallbeil. Der Film zeigt so völlig neue, aufregende Facetten der Persönlichkeit dieser schillernden, historischen Frauenfigur, die erst mit ihrem Tod zu einer Legende wurde. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 27.12.2019 ORF 2
  • Folge 229
    Was wie ein modernes Märchen klingt, birgt unter der glitzernden Oberfläche ein dunkles Geheimnis: ein unbekannter Teenie erobert das Herz des King of Rock ‚n‘ Roll, nach einer heimlichen Romanze wird ein paar Jahre später geheiratet. Tatsächlich ist Elvis Presley wie verzaubert, als er 1959 in Wiesbaden das erste Mal auf die 14-jährige Priscilla Beaulieu trifft. Die Liebe zwischen dem ungleichen Paar gilt in den prüden und konservativen 50-igern als Skandal, doch Priscillas Eltern haben großes Interesse an einer guten Partie für ihre Tochter.
    Über die Tatsache, dass ihre minderjährige Tochter einem volljährigen Rockstar ausgeliefert ist, blicken sie hinweg. Für die junge Frau jedoch ist die Ehe ein goldener Käfig. Die Scheidung 1973 ist für Priscilla schließlich der Befreiungsschlag, ihre Rolle als Ex-Frau des Stars vermarktet sie erfolgreich bis heute. Zum 85. Geburtstag Elvis Presleys blickt Universum HISTORY gemeinsam mit Wegbegleitern des King of Rock’n’Roll hinter die glamouröse Fassade des Kultpaares. Ein Film von: Natascha Walter und Annette Baumeister (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 03.01.2020 ORF 2
  • Folge 230
    1454, Frankfurt am Main. Der Wundarzt Jakob Althaus wird von aufgeregten Menschen aus dem Schlaf gerissen. Der Fleischhacker ist gestürzt und liegt im eigenen Blut. Althaus öffnet die Kopfhaut, entfernt Knochensplitter und verschließt die Wunde mit einem Silberstück. Silber wirkt antibiotisch und Entzündungen sind im Mittelalter die größten Gefahren nach medizinischen Eingriffen. Der Film begleitet den Wundarzt einen Tag auf seinem Weg zu den Patienten und zeigt die Methoden und Tricks der Pioniere der modernen Medizin. Ein spannender Blick in das Alltagsleben in einer mittelalterlichen Stadt, die beengten, unhygienischen Wohnverhältnisse und das streng nach göttlicher Ordnung organisierte Leben. Das Leben von Kaisern und Königinnen ist umfassend erforscht und dokumentiert. Der Alltag von ganz normalen Menschen hingegen ist wenig bekannt, steckt aber voller Überraschungen und eröffnet einen neuen, verblüffenden Blick auf unsere Geschichte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 10.01.2020 ORF 2
  • Folge 231
    Das härteste Gefängnis der Welt – diesen Ruf behielt Alcatraz auch nach seiner Schließung 1963. Eine Flucht von der Gefängnisinsel in der Bucht von San Francisco galt als unmöglich. Trotzdem haben Insassen immer wieder versucht, von der geheimnisvollen Felseninsel zu fliehen. Die Universum History-Doku zeigt die spektakulärsten Ausbruchsversuche, die Gefangene unternahmen, um Alcatraz zu entkommen. Ein Film von Michael Hoff, Ashley Adams und Dan Bree. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 17.01.2020 ORF 2
  • Folge 232
    Ihr Beruf bedeutet im 16. Jahrhundert ein Leben auf Messers Schneide: die Hebamme. Glückt die Geburt, genießt sie hohes Ansehen. Doch geht etwas schief, gerät sie in Verdacht, einen Pakt mit dem Teufel geschlossen zu haben. Ein kleiner Fehler kann zu einer Anklage und damit zum Tod auf dem Scheiterhaufen führen. Es ist die Zeit des Hexenwahns, in der die Hebamme Anna Stein tagtäglich neues Leben auf die Welt und damit ihr eigenes in Gefahr bringt. Geburtshelferin im 16. Jahrhundert zu sein, bedeutet eine ständige Gratwanderung in einer Gesellschaft, die zwischen demütigem Glauben, blindem Aberglauben und der Faszination für die Wunder der Medizin ins Wanken gerät.
    Anlässlich des Internationalen Frauentages zeichnet Universum History in einer aufwändig inszenierten Doku das abenteuerliche Leben der Hebamme Anna Stein im mittelalterlichen Europa nach – und setzt damit den abertausenden anonymen Heldinnen der Geschichte, die dem Leben auf die Sprünge halfen, ein filmisches Denkmal. Eine Dokumentation von Sigrun Laste Bearbeitung: Ronja Scherzinger und Gregor Stuhlpfarrer (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 06.03.2020 ORF 2
  • Folge 233
    Deutsche Frauen im 3. Reich wurden lange Zeit als passive Zeuginnen der Verbrechen des Nazi-Regimes gesehen. Tatsächlich waren sie jedoch wesentlicher Bestandteil der propagandistischen Ideologie des Systems. Millionen Frauen waren in nationalsozialistischen Verbänden und Organisationen, wie dem Bund Deutscher Mädel BDM oder der Nationalsozialistischen Frauenschaft. Als „Quellen der Zukunft“ sorgten sie für „stählernen Nachwuchs“ der deutschen Kriegsmaschinerie, arbeiteten in Waffen-Fabriken oder meldeten sich freiwillig zum Dienst in den Konzentrationslagern. Viele waren Mitläufer und Opfer, viele aber auch indoktrinierte, fanatische Anhänger des Regimes. Die Doku analysiert die Gründe für die Radikalisierung vor allem der Frauen und bringt so manches Vorurteil zum Wanken. Als Mütter des Volkes verehrt, war für die Frauen in der patriarchalen Ordnung des Nationalsozialismus nur eine dienende Rolle vorgesehen.
    Eine Dokumentation von Barbara Necek (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 27.03.2020 ORF 2
  • Folge 234
    Es war ein gesellschaftliches Tabu in den 1940er Jahren – und illegal dazu. Der Brite Robert Marshall Cowell, ein Rennwagen-Fahrer und Kampfpilot im Zweiten Weltkrieg beschließt, als Frau leben zu wollen. Und Laura Maud Dillon – eine britische Medizin-Studentin will ihr Leben als Mann weiterführen. Die beiden lernen sich kennen und eine außergewöhnliche Beziehung entsteht. Operative Geschlechtsumwandlungen sind zu dieser Zeit verboten, Dillon selbst entfernt Cowell die Hoden. Der weltkriegserfahrene, renommierte plastische Chirurg Sir Harold Gillies schließlich ist bereit, das zu machen, was vorher noch niemand gewagt hat: die erste operative Geschlechtsumwandlung weltweit.
    Die Dokumentation schildert in spektakulären Bildern die zahlreichen Operationen, den Umgang der Betroffenen mit dem neuen Geschlecht, die Reaktionen der engsten Familie und der Gesellschaft auf diesen gewagten Schritt. Diese damals „Science-Fiction-Operationen“ genannten Eingriffe ebnen den Weg für die moderne Trans-Gender-Medizin heutzutage – alle Beteiligten sind als Pioniere oder Pionierinnen in die Geschichte der Geschlechtsumwandlung eingegangen. Deutsche Bearbeitung: Elisabeth Stenitzer (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 03.04.2020 ORF 2
  • Folge 235
    Er hat Literatur und Kino inspiriert, sein Name erinnert an die Sehnsucht nach der Ferne und den Aufbruch in eine unbekannte Welt: der Orient-Express. Er führte Ende des 19. Jahrhunderts über acht Grenzen und war mit komfortablen Schlaf- und Speisewagen ausgestattet. Und das in einer Zeit quälend langsamer Postkutschen und unzähliger Grenzkontrollen, in der die Menschen den Besuch anderer Länder noch als Tortur empfanden. Hinter dem „König der Züge“ steckt ein mutiger Pionier: George Nagelmackers. In einem jahrzehntelangen Kampf gelingt es ihm, trotz Vorurteilen, Fremdenhass und bürokratischer Hindernisse Paris über Wien mit Konstantinopel zu verbinden. Ein aufwühlendes Portrait eines Vordenkers der Völkerverständigung, erzählt in spannenden Spielszenen, belegt durch Originalberichte des Erfinders des Orient-Express – die Geschichte der legendärsten Zugsverbindung der Geschichte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 14.04.2020 ORF 2
  • Folge 236
    Seit die Menschen sesshaft wurden, trinken sie Bier. Sein Gebrauch lässt sich mindestens 5000 Jahre in der Vergangenheit nachweisen. In Mesopotamien und Ägypten galt Bier als Grundnahrungsmittel, früheste Keilschriften und Hieroglyphen regelten den Braubetrieb – das Bierbrauen war Staatsangelegenheit. Den Germanen war es heilig und im Mittelalter diente das keimfreie Getränk zur Abwehr von Pest und der Desinfektion. Lange war das Brauen in Deutschland Frauensache. Diese Dokumentation zeigt, wie Bier die Zivilisation seit jeher begleitet und schließlich zum Lieblingsgetränk der Europäer und vor allem der Deutschen wurde. Seit 500 Jahren unterliegt das Gebräu dem ältesten, deutschen Lebensmittelgesetz – dem Reinheitsgebot. Eine faszinierende Kulturgeschichte mit aufwändig gedrehten Spielszenen. Eine Dokumentation von Robert Schotter (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 17.04.2020 ORF 2
  • Folge 237
    Mehr als ein Jahrhundert lang wurden Menschen unterschiedlicher Herkunft in Europa, den USA und Japan wie Ausstellungsstücke vorgeführt. Die meisten Geschichten dieser Frauen und Männer, die aus Kolonien für Zirkusse, Ausstellungen und sogenannte Völkerschauen rekrutiert wurden, gingen undokumentiert im Laufe des 20. Jahrhunderts verloren. Nur einige wenige haben die europäische Verdrängung überdauert – das Schicksal Ota Bengas beispielsweise, Angehöriger der Mbuti: 1904 wurde er von einem Sklavenhändler aus seiner Heimat Kongo entführt und in den USA als Sensation herumgereicht. Seine und drei weitere persönliche Schicksale sowie bisher unveröffentlichte Archivbilder zeichnen das verstörende Bild eines Phänomens, das zur Verbreitung rassistischer Stereotype im 19. und 20. Jahrhundert beigetragen hat und dessen Nachwirkungen bis heute spürbar sind. Buch und Deutsche Bearbeitung: Katharina Gruber (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 24.04.2020 ORF 2
  • Folge 238
    8. Mai 1945. Der Krieg ist aus – Europa liegt in Trümmern. Es herrscht Chaos, aber die Stimmung ist geprägt von der Hoffnung auf dauerhaften Frieden. Die Niederlage Nazi-Deutschlands wird als Sieg und Befreiung gefeiert, aber die Zukunft präsentiert sich alles andere als rosig: Viele Städte, die Infrastruktur und die Wirtschaft sind zerstört und Europa ist ein Kontinent der Flüchtlinge – denn Millionen Männer, Frauen und Kinder, die vertrieben oder zu Zwangsarbeit gezwungen worden waren, wollen in ihre Heimat zurück. Sie warten Wochen, Monate, mitunter vergeblich. Politische Meilensteine prägen die darauffolgenden Jahre: die Gründung der Vereinten Nationen, die Nürnberger Prozesse, Churchills Rede am Eisernen Vorhang, die Teilung Deutschlands.
    Es sind fünf Jahre voller Optimismus, bevor sich die Menschen während des Kalten Krieges auf der einen oder anderen Seite des Eisernen Vorhangs wiederfinden. Coloriertes, bislang unbekanntes Filmmaterial aus russischen, britischen, französischen und amerikanischen Archiven zeigt das Alltagsleben in Europa nach dem Krieg in spannenden, lebendigen und erschütternden Bildern. Renommierte HistorikerInnen analysieren und bewerten die Geschehnisse im Europa der Nachkriegszeit.
    Eine Dokumentation von Olivier Wieviorka und David Korn-Brzoza
    Deutsche Bearbeitung: Josef Peter Glanz (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 08.05.2020 ORF 2
  • Folge 239
    Alexander von Humboldt war zu Lebzeiten so berühmt wie Napoleon. Heute tragen Hunderte von Tier- und Pflanzenarten seinen Namen. Berge, eine Meeresströmung, ganze Städte und zahllose Schulen sind nach ihm benannt. Doch wer ist der Mensch hinter der Fassade dieses wohl bedeutendsten deutschen Entdeckers? Die Universum History-Dokumentation taucht ein in die Zeit des Jahrhundertgenies und zeigt die dramatischen Höhe- und Tiefpunkte seines Lebens. Begleitet wird die Doku von der Humboldt-Biografin Andrea Wulf. Ein Film von Tilman Remme Bearbeitung: Ronja Scherzinger (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 26.06.2020 ORF 2
  • Folge 240
    Mit inszenierten Großveranstaltungen hielten römische Kaiser ihr Volk bei Laune. Die mit Abstand beliebtesten „Römischen Spiele“ waren Wagenrennen, in denen Männer mit ihren Pferdegespannen den Zuschauern ein Spektakel boten, das mit keiner anderen Veranstaltung des Römischen Reichs vergleichbar war. Am Beispiel des jungen Sklaven Scorpus zeigt Universum History, wie Wagenlenker ständig zwischen Heldentum und Lebensgefahr jonglieren mussten und dass die Rennen für Viele die einzige Möglichkeit für einen sozialen Aufstieg waren.
    Eine Dokumentation von Jens Monath, Giulia Clark und Elena Mortelitti.
    Deutsche Bearbeitung: Andrea Lehner. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 03.07.2020 ORF 2
  • Folge 241
    Die amerikanischen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 waren das letzte Kapitel im Zweiten Weltkrieg und der Beginn des atomaren Zeitalters. Der Film dokumentiert anhand berührender Schilderungen von ZeitzeugInnen die dramatischen Ereignisse vor, während und nach den Atombombenabwürfen. Rund 200.000 Menschen – hauptsächlich ZivilistInnen – kamen in den beiden japanischen Städten auf grauenvolle Art ums Leben, die genaue Opferzahl bleibt im Dunkeln. Rares historisches Bildmaterial aus dem völlig zerstörten Hiroshima zeigt die verheerenden Auswirkungen dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit: verglühte Leichen, bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Menschen, Überlebende, die in Slums vegetieren, Waisenkinder, die durch die Trümmer der zerstörten Städte irren. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 31.07.2020 ORF 2
  • Folge 242
    Der Chemiker Louis Pasteur und der Arzt Robert Koch entdecken in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dass Krankheiten durch kleine Organismen ausgelöst werden. Doch sie betreiben ihre Forschung unabhängig voneinander und vergönnen den Erfolg einander nicht. Dabei geht es nicht nur um wissenschaftlichen Ruhm: Wenige Jahre nach dem Deutsch-Französischen Krieg ist die Rivalität zwischen dem Franzosen Pasteur und dem Deutschen Koch auch von nationalistischen Rachegedanken geprägt. Doch der Wettstreit um die Entdeckung der Krankheitserreger verändert die moderne Medizin für immer. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 18.08.2020 ORF 2
  • Folge 243
    Die Spiel-Dokumentation erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau: Gertrude Bell (1868⁠–⁠1926). Die Historikerin, Schriftstellerin, Archäologin, Alpinistin war eine der mächtigsten Frauen ihrer Zeit. Bell sprach fließend arabisch und persisch und war nach dem Ersten Weltkrieg maßgeblich an der politischen Neuordnung des Nahen Ostens beteiligt. Wissbegierig und voller Tatendrang bereiste die junge Frau die Wüsten des damals weitgehend unentdeckten Nahen Ostens. Sie wurde zur Beraterin des Britischen Empire und gewann die Achtung und das Vertrauen arabischer Königshäuser. Obwohl einflussreicher und historisch bedeutender als ihr Kollege Lawrence von Arabien, wurde ihr die patriarchal geprägte Geschichtsschreibung nicht gerecht. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 11.09.2020 ORF 2
  • Folge 245
    Die letzten Stunden im Leben des Abraham Lincoln. Am 14. April 1865, kurz nach Ende des 4-jährigen Sezessionskrieges, wird Abraham Lincoln von der Pistolenkugel eines fanatischen Südstaatlers tödlich getroffen. Er ist der erste Präsident der Vereinigten Staaten, der einem Mordanschlag zum Opfer fällt. Der 16. Präsident der USA hatte sich viele zum Feind gemacht. Er proklamierte die Abschaffung der Sklaverei und gilt als Begründer der modernen Vereinigten Staaten. Die Doku zeigt die dramatischen letzten Stunden bis zum Mord und zeichnet parallel dazu die schwierigen Anfangszeiten der USA.
    Der Konflikt zwischen den Südstaaten und dem Norden ist Hintergrund der Verschwörung, zentraler Streitpunkt ist die Abschaffung der Sklaverei. Die sogenannten Rassengesetze und die Diskriminierung der afro-amerikanischen Bevölkerung beschäftigen die USA bis heute. Aufwändig produzierte Spielszenen und historische Dokumente beleuchten den letzten Tag im Leben des Abraham Lincoln und die Geburt der modernen Vereinigten Staaten von Amerika. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 16.10.2020 ORF 2
  • Folge 246
    Im Vorfeld der US-Wahlen wirft Universum History einen völlig neuen Blick auf die Geschichte Amerikas vor der Eroberung durch die Europäer: das Amerika der indigenen Kulturen, die den Doppelkontinent bereits vor Jahrtausenden besiedelten. In dem spannenden Zweiteiler in Spielfilmlänge reist die aufwändig gedrehte Dokumentation von den Eiszeitjägern Alaskas im Norden über die Zivilisationen in Mittelamerika bis zu den Imperien Mexikos und Perus im Süden. Eindrucksvolle Spielszenen und Interviews mit WissenschafterInnen mit indigenen Wurzeln geben einen Einblick in faszinierende Details der Herkunft und Lebensweise dieser ersten Amerikaner. Ein Film von Barbara Hager und Lisa Jackson. Bearbeitung: Andrea Lehner und Josef Peter Glanz. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 23.10.2020 ORF 2
  • Folge 248
    Die US-Wahlen stehen kurz bevor und Universum History reist mit Hannelore Veit, der Leiterin des ORF-Korrespondentenbüros in Washington, zu den ersten Bewohnern Amerikas: Sie überwanden Ozeane und Gebirge, entwickelten erfolgreiche Konzepte des Zusammenlebens, gründeten Zivilisationen und Handelsnetze und nutzten Metalle für ihre Alltagsgegenstände – die Irokesen, Inka, Maya und Azteken. Rund 90 Millionen „First Nations“ besiedelten den Doppelkontinent vor der Eroberung durch die Europäer. Die Kolonisierung zerstörte viele dieser Gesellschaften. Universum History reist mit Hannelore Veit zu den „First Nations“ – den indigenen Kulturen Amerikas und ihren vielfältigen Strategien, mit denen sie vor Ankunft der Europäer ihr Überleben sicherten. Ein Film von Barbara Hager und Lisa Jackson. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 30.10.2020 ORF 2
  • Folge 249
    Kein Geschichtsdatum im 20. Jahrhundert markiert den Einbruch der Barbarei in die deutsche Gesellschaft stärker als die Novemberpogrome. Auf offener Straße zeigte der staatlich geschürte Menschenhass 1938 sein wahres Gesicht: An die 400 Menschen wurden erschossen oder erschlagen, nur weil sie als Juden gebrandmarkt waren. Ahnungslose jüdische Mitbürger, auch Frauen, Kinder, alte Menschen, wurden gequält und gedemütigt, 30.000 Männer in Konzentrationslager verfrachtet – oft ohne Wiederkehr. 1400 jüdische Gotteshäuser wurden verwüstet und in Brand gesetzt, 7500 Geschäfte demoliert und geplündert. Wie war ein derartiger Exzess der Gewalt gegen Nachbarn, frühere Arbeitskollegen möglich? Was trieb die Täter an? Wie erlebten die Opfer den amtlich angeheizten Terror? Bis heute sind viele Fragen offengeblieben, die Wunden nicht verheilt.
    In dieser Dokumentation geht es nicht um eine distanzierte oder gar belehrende Chronologie jener Ereignisse, die sich als Zeitenwende erwiesen. Im Mittelpunkt steht die Erlebnisperspektive von bekannten Persönlichkeiten wie dem Wiener Georg Stefan Troller auf der Opferseite, aber auch aus der Warte von Zeugen und Beteiligten wie dem Schauspieler Günther, Lamprecht, der als Kind im November 1938 dabei war, als ein jüdisches Geschäft geplündert wurde. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 06.11.2020 ORF 2
  • Folge 250
    Mary Shelleys Roman von Frankenstein und seiner Kreatur ist heute so aktuell wie nie. Handelt die Geschichte vordergründig von einem künstlich erschaffenen mordenden Monster, geht es aber in Wahrheit um die Grenzen wissenschaftlichen Strebens, um Fragen der Moral und Ethik. Universum History zeigt die Entstehungsgeschichte des Romans und portraitiert die visionäre Jungautorin Mary Shelley. Der 200 Jahre alte Stoff hat mit moderner Genforschung und Robotern zu tun. Auch heute wird weltweit an menschenähnlichen Maschinen und Robotern mit künstlicher Intelligenz geforscht. Hochwertige Reenactments, aktuelle Experimente und die Analysen renommierter WissenschafterInnen zeigen Geschichte und Gegenwart eines Mythos auf, der die Menschheit seit der Antike beschäftigt. Und belegen: Mary Shelleys Roman ist nicht nur ein visionärer Blick in die Zukunft, sondern eine Warnung an die Menschheit zugleich. Ein Film von Oliver Halmburger. Bearbeitung: Ronja Scherzinger. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 13.11.2020 ORF 2
  • Folge 252
    Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Literaturgeschichte: die britische Schriftstellerin und Krimiautorin Agatha Christie. Weltweit wurden mehr als zwei Milliarden ihrer Bücher verkauft. Sie schuf legendäre Figuren wie Miss Marple und den Detektiv Hercule Poirot. UNIVERSUM HISTORY zeigt ein Porträt dieser faszinierenden Frau, das den Geheimnissen ihres Lebens auf den Grund geht. Den FilmemacherInnen ist es gelungen, Kontakte zu ihrer Familie zu knüpfen, in ihr persönliches Archiv zu blicken und mit den Menschen zu sprechen, die ihr Werk am besten kennen. So wird verständlich, was die erfolgreichste Krimiautorin der Welt angetrieben hat, wie sie schrieb und arbeitete, wen sie liebte und weshalb sie eines Tages plötzlich selbst verschwunden war. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 11.12.2020 ORF 2
  • Folge 253
    Die Belagerung von Malta gilt als eine der entscheidenden Schlachten zwischen Christentum und Islam um die Vorherrschaft in Europa: Für beide Seiten ist es ein heiliger Krieg. Zwei junge Männer kämpfen für das Reich Gottes auf Erden. Der französische Adelige Raymond dient auf einem maltesischen Kriegsschiff. Der mazedonische Janitschar Halil im Heer des osmanischen Sultans. Ihre Abenteuer, die das Dokudrama zeigt, sind so unterschiedlich wie ihre Sicht auf den Kampf um Malta im Jahre 1565. Die Osmanen belagern die Insel, doch die letzten Ritter aus der Zeit der Kreuzfahrer, die Johanniter des Malteser-Ordens, schlagen sie nach Monaten blutiger Gefechte in die Flucht. In den christlichen Ländern hat sich der Malteser-Ritter-Orden bis heute erhalten – in Österreich hat er seinen Sitz auf der niederösterreichischen Burg Mailberg. . (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 18.12.2020 ORF 2
    • Alternativtitel: Karl V. - Macht und Ohnmacht eines Kaisers
    Folge 255
    Das Doku-Drama „Karl V. – Macht und Ohnmacht eines Kaisers“ ist die vergessene Geschichte eines ehrgeizigen Herrschers, der keinen Krieg scheute, um seine humanistischen Ideale und seine religiöse Überzeugung durchzusetzen – finanziert mit geraubtem Gold aus den Kolonien. Doch die Kirche in Europa spaltet sich. Das Weltreich zerfällt, denn Karl V. wirft am Ende resigniert Krone und Zepter weg und zieht sich zurück. Ein Schock für die Menschen, viele sahen sogar den nahenden Weltuntergang. Ein Film über den ersten „Weltherrscher“ der Neuzeit vor 500 Jahren, seine visionäre Anmaßung und sein – sowohl politisches als auch menschliches – Fiasko, das ebenso ein Spiegelbild der globalen Welt und „Mächtigen“ unserer Tage sein könnte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 29.12.2020 ORF 2
  • Folge 256
    Es war eine wahre „Mission Impossible“: Die Prohibition in den USA. Das Alkoholverbot war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Gefordert und erreicht 1919 von der „Prohibitionspartei“, verwandelte das Gesetz die Straßen in Schlachtfelder rivalisierender Mafia-Gangs, erschütterte das Vertrauen der Menschen in die Rechtstaatlichkeit und ermöglichte erst die große Blüte des organisierten Verbrechens. Es war ein entscheidender Moment in der US-amerikanischen Geschichte, der bis in die Gegenwart zu spüren ist: Schwarzhandel und Gangstertum wurden zum Vorwand, das Gefängnissystem exzessiv auszubauen, ebenso die Rechte der Bundespolizei FBI. Die Menschen blieben unbeeindruckt, die sogenannte „Verlorene Generation“ flüchtete sich in illegale Bars und Kneipen, Schwarzbrennerei und Korruption florierten. Brutale Machtkämpfe rivalisierender Mafia-Clans prägten den Alltag. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 08.01.2021 ORF 2
  • Folge 257
    Das Alkoholverbot in USA- die „Prohibition“ – war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Gefordert und erreicht 1919 von der „Prohibitionspartei“, verwandelte das Gesetz die Straßen in Schlachtfelder rivalisierender Mafia-Gangs, erschütterten das Vertrauen der Menschen in die Rechtstaatlichkeit und ermöglichte erst die große Blüte des organisierten Verbrechens. Während sich die Bevölkerung nicht um das Alkoholverbot scherte, nutzen kleine Schwarzbrenner und ganze Mafiaclans das Verbot, um eine gigantische Untergrundindustrie aufzubauen. Präsident Herbert Hoover stärkte alle Positionen des Staates, um gegen den personifizierten „Feind“ – den berühmtesten Gesetzlosen dieser Zeit – Al Capone, vorzugehen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 15.01.2021 ORF 2
  • Folge 258
    Gaudiopolis war eine selbst verwaltete Kinder- und Jugendrepublik in Budapest von 1945 bis 1950. Es ist die unglaubliche Geschichte einer „gelebten Utopie“ im zerstörten Nachkriegseuropa, in der mehr als 200 Kinder ihre eigenen Ideen von Demokratie und Frieden spielend lebten. Gegründet vom lutherischen Pastor Gábor Sztehlo wurde Gaudiopolis für viele Kriegswaisen zu einem Hort für Hoffnung, Freude, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Gábor Sztehlo hatte schon während des Krieges 32 Kinderheime gegründet und tausenden jüdischen Kindern das Leben gerettet. 1972 wurde er als einer der ersten Ungarn in die Liste der „Gerechten“ von Yad Vashem aufgenommen. Die Doku zeichnet in aufwändigen Reenactments die Entstehung und das Ende dieses außergewöhnlichen Projektes nach, ZeitzeugInnen berichten von der unglaublichen Kraft, die sie ihr Leben lang daraus geschöpft hatten. . (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 29.01.2021 ORF 2
  • Folge 259
    Kühn und unerschrocken entdeckt sie rund 500 Jahre vor Christoph Kolumbus neue Wege und Welten – ohne dabei eine Spur der Zerstörung hinter sich zu lassen. Die isländische Seefahrerin Gudrid Thorbjarnardóttir überquert acht Mal den Atlantik, reist um das Jahr 1000 ins heutige Kanada und bringt dort ein Kind zur Welt. Es folgen erst freundschaftliche, dann blutige Aufeinandertreffen mit den dortigen Bewohnerinnen und Bewohnern und schließlich die Flucht zurück ins heutige Norwegen. Basierend auf den alten Manuskripten der isländischen Sagas rekonstruiert der Film anlässlich des Weltfrauentages das Leben einer Pionierin der Reisenden, die wie so viele Frauen nach ihr Grenzen sprengte und neues Terrain erkundete. Buch und : Katharina Gruber. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 12.03.2021 ORF 2
  • Folge 260
    Frankreich im 17. Jahrhundert: Der französische Adel liebt den Luxus. Doch die begehrtesten Luxusgüter werden importiert – Glas aus Italien, Stoffe aus Holland, Porzellan aus China. Ludwig XIV und sein Finanzberater Jean-Baptiste Colbert wollen das Handelsdefizit ausgleichen und tüfteln an einer Strategie, um die Güter in Frankreich herstellen zu lassen. Und greifen zu skrupellosen Methoden: Betriebsspionage im Ausland, Unterdrückung der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Manufakturen im Inland, Ausbeutung der Kolonien. Nichtsdestotrotz schufen sie damit die Grundlage einer Wirtschaftspolitik, mit der ein Trend für ganz Europa gesetzt wurde – und die Paris zur Hauptstadt der Mode und des Luxus machte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 26.03.2021 ORF 2
  • Folge 261
    Kaffee – das schwarze Elixier – ist nach Erdöl das wichtigste Handelsprodukt dieser Welt. Rund tausend Tassen trinken die Österreicher pro Jahr. Doch wo liegen die historischen Wurzeln des betörenden Getränks? Was sind die Gründe für seinen weltweiten Siegeszug, seine Beliebtheit, seinen Zauber? Es ist eine Geschichte von Revolutionen, progressivem Denken, Geheimnissen und gewagten Thesen: Vor der französischen und deutschen Revolution, vor den amerikanischen Unabhängigkeitskriegen stiegen Kaffeekonsum und Anzahl der Kaffeehäuser, die demokratische Verfassung wurde im Merchant Coffee House unterzeichnet. Ein Zufall? Mit aufwändigen Reenactments erzählt der Film die Geschichte der Bohne, die eigentlich ein Kirschkern ist, von ihren Anfängen in Äthiopien über Arabien bis Wien. Eine faszinierende Reise in die Geschichte eines Kultgetränks. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 06.04.2021 ORF 2
  • Folge 262
    Er hat die Fäden hinter den Kulissen der Windsors gezogen. Louis „Dickie“ Mountbatten, Kriegsheld, letzter Vizekönig von Indien und der Onkel von Prinz Philip. Die Romanze zwischen seinem Neffen und der späteren Queen Elizabeth II hat er gefördert – aber nicht ohne Hintergedanken. Sein großes Ziel, eine königliche Dynastie der Mountbattens zu begründen, hat er letztendlich nicht erreicht. Als Symbolfigur für das alte Britische Empire hat er sich nicht nur Freunde gemacht. Eine Bombe der IRA beendete 1979 sein Leben. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 16.04.2021 ORF 2
  • Folge 263
    Es war eines der größten Abenteuer der Seefahrts-Geschichte: Vor 500 Jahren setzen der portugiesische Kapitän Ferdinand Magellan und seine Männer im Auftrag der spanischen Krone Segel Richtung Südamerika und Asien. Sein Ziel: die Gewürzinseln, deren Lage damals kaum bekannt war, da sie streng geheim gehalten wurde. Die Molukken, eine legendäre indonesische Inselgruppe, waren reich an Muskatnuss und Gewürznelken, kostbare Güter. Diese Weltumsegelung hatte damals eine vergleichbare Bedeutung wie die Raumfahrt im 20. Jahrhundert. Zum ersten Mal gelingt es, die wahre Dimension unseres Planeten in Augenschein zu nehmen. Das Unternehmen wird zur Odyssee, Magellan erreicht nach Südamerika zwar den Pazifik und Ostasien, stirbt aber im Kampf mit Indigenen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 30.04.2021 ORF 2
  • Folge 264
    Sie ließen sich nicht von der nationalsozialistischen Propaganda vereinnahmen, widersetzten sich Hitlers Unterdrückungsmaschinerie und riskierten dafür ihr Leben – Libertas Schulze-Boysen von der „Roten Kapelle“ gab vertrauliche Informationen aus dem Propagandaministerium weiter, die Berliner Journalistin Ruth Andreas-Friedrich rettete jüdische Bürger vor der Deportation und die Studentin Sophie Scholl, Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, verbreitete Flugblätter gegen das Nazi-Regime in ganz Deutschland. Universum History porträtiert Widerstandskämpferinnen, die während des Zweiten Weltkriegs den Mut hatten, gegen das Regime aufzutreten und verfolgte Mitbürger auf vielfältige Weise zu unterstützen. Eine Dokumentation von Barbara Necek. Deutsche Bearbeitung: Andrea Lehner. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 07.05.2021 ORF 2
  • Folge 265
    Kaiserin Viktoria, Napoleon, Madonna und Michael Jackson – was habe sie alle gemeinsam? Sie stehen als Abbilder aus Wachs im weltberühmten Museum der Madame Tussaud in London. Eröffnet 1835, besuchen pro Jahr 200 Millionen Neugierige das Traditionsmuseum in London sowie seine weltweiten Zweigstellen in Berlin, Las Vegas oder Shanghai. Doch wer ist die Frau hinter dieser grandiosen Idee? Eine ausgegrenzte Henkerstochter aus dem Elsass, die es verstand, die Wirren der Französischen Revolution für sich zu nutzen und die Gunst der Kaiser und Könige zu gewinnen. Die Dokumentation porträtiert diese spektakulär frühemanzipierte Frau des 18. Jahrhunderts beruhend auf ihrer Autobiographie und anderen historischen Quellen. In aufwändigen Spielszenen wird der erfolgreiche Lebensweg dieser außergewöhnlichen Frau nachgezeichnet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 21.05.2021 ORF 2
  • Folge 266
    Sie waren die Aktivisten und Aktivistinnen der ersten Stunde – in einer Zeit, in der Lesben und Schwule pathologisiert und kriminalisiert wurden. Zwischen 1969 und 1973 kämpfte eine wachsende Gruppe junger Menschen um Würde und Menschenrechte von Schwulen und Lesben und stellte damit historische Weichen für sukzessive Gleichstellung nicht nur in den USA. Sondern auch in Europa. Anlässlich des Pride-Monats beleuchtet die Universum History-Dokumentation die unbekannte Geschichte der LGBTQ-Aktivisten und -aktivistinnen, die es wagten, die etablierte amerikanische Psychiatrische Gesellschaft herauszufordern, Homosexualität aus ihrem Handbuch zu streichen – und 1973 schließlich zu siegen. Nicht nur Strategie und Taktik, sondern auch unvorstellbarer Mut führten zu diesem entscheidenden Moment im Kampf um Gleichstellung und LGBTQ-Rechte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 04.06.2021 ORF 2
  • Folge 267
    Mit dem 10-Tage-Krieg in Slowenien begannen am 26. Juni 1991 die kriegerischen Auseinandersetzungen, die Jahre dauerten und schließlich zum Zerfall Jugoslawiens führen sollten. Die Universum History-Dokumentation untersucht die Ereignisse und Entwicklungen, die zur Auflösung der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien führten. Worin lagen die Wurzeln der nationalistischen Konflikte, die ab 1991 in grausamen Kriegen gipfelten? Woran scheiterte die Idee eines geeinten Jugoslawiens nach dem Tod von Staatsgründer Josip Broz Tito? Wie entwickelten sich die kriegerischen Auseinandersetzungen, die bis zum Ende des Kosovokriegs 1999 andauerten? Mithilfe von Historiker:innen und Zeitzeug:innen analysiert die Dokumentation den Untergang einer politischen und gesellschaftlichen Vision. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 25.06.2021 ORF 2
  • Folge 268
    Sie wehrte sich gegen royale Vorschriften und ging lieber auf Partys, sie war unkonventionell, extrovertiert und rebellierte gegen das höfische Protokoll – Prinzessin Margaret, die schillernde ‚kleine Schwester‘ von Königin Elizabeth, musste ihren Platz am Hof erst finden. Mit ihrer Nähe zum Volk und ihrer sympathischen Art war sie eines der beliebtesten Mitglieder der britischen Königsfamilie. Hunderttausende fieberten Anfang der 1950er-Jahre mit ihrer Liebe zu Hofstallmeister Peter Townsend mit, die aber schließlich nicht in einer Heirat enden sollte. Tragische Wendungen in ihrem Leben sicherten Margaret das Mitgefühl der britischen Bevölkerung und über die Landesgrenzen hinaus. Universum History zeigt, wie Margaret das Königshaus nicht nur in eine Krise trieb, sondern ihm gleichzeitig ein modernes und menschlicheres Antlitz verlieh. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 30.06.2021 ORF 2
  • Folge 269
    Die Berliner Mauer teilte Deutschland für fast 30 Jahre. Sie zerriss Familien und zerstörte Leben. Wer sie überwinden wollte, riskierte sein Leben. Dem Bau der Mauer im Jahr 1961 ging ein regelrechter Countdown voraus. Schon Millionen Menschen waren aus der DDR in den Westen geflüchtet. Die Vorgeschichte des streng geheimen Mauerbaus ist ein Krimi aus Lügen und gescheiterten diplomatischen Bemühungen. Der Film beleuchtet das Jahr vor diesem Meilenstein der deutsch-deutschen Geschichte völlig neu – aus dem Moment heraus, dem persönlichen Erlebnis von Zeitzeugen. Es war ein Jahr der verrückten Wendungen, aufwühlender Emotionen – hautnah geschildert unter anderem durch Tagebucheintragungen der Schriftstellerin Brigitte Reimann, und Interviews mit der Schauspielerin Kati Székely und dem West-Berliner Kameramann Dieter Hofman, der die spektakuläre Flucht des DDR-Polizisten Conrad Schumann filmte.
    Historikerinnen und Experten ergänzen diese dramatischen, persönlichen Einzelperspektiven und analysieren und erläutern die politischen Hintergründe des Berliner Mauerbaus, jenes Bauwerks, das für Millionen zum Gefängnis und gleichzeitig zum Symbol des Kalten Krieges wurde. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 06.08.2021 ORF 2
    • Titel vor Programmänderung: Afghanistan, unser verwundetes Land
    Folge 270
    „Afghanistan – Das verwundete Land“ blickt auf 40 Jahre Krieg mit den Augen derer, die am meisten unter ihm leiden – die Frauen Afghanistans. Der Dokumentarfilm beginnt in den 1960er Jahren, als im Königreich Afghanistan Frieden herrscht. Als die Kommunisten die Macht übernehmen, beginnt ein endloser Krieg, der das Gesicht Afghanistans verändert. Frauen werden zum Spielball ideologischer Kämpfe. Nach dem 11. September 2001 hoffen die Afghaninnen auf die Rückkehr des Friedens. Sie wollen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, doch die Spirale der Gewalt hält bis heute an. Ein Film von Lucio Mollica, Marcel Mettelsiefen und Mayte Carrasco (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 20.08.2021 ORF 2
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich für den 06.09.2021 angekündigt
  • Folge 271
    Unter dem modernen Kairo verbirgt sich ein uraltes Heiligtum: Heliopolis, ein riesiger Sonnentempel. Ein Komplex wie eine eigene Stadt, wahrscheinlich erbaut auf einem Sandhügel, wo – dem Schöpfungsmythos der Ägypter nach – unsere Welt ihren Anfang gehabt hat. Rund 3000 Jahre war die Tempelstadt bestimmend in der wechselhaften Geschichte Ägyptens: Von der Zeit Djoser, dem Pharao, der die erste Pyramide gebaut hat, über den Ketzerkönig Echnaton bis zu den Ptolemäern, der 31. und letzten Dynastie. Universum History lässt in eine altägyptische heilige Stadt blicken, zum letzten Mal, bevor die Überreste unter einem neuen Stadtteil für immer verschwinden werden. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 27.08.2021 ORF 2
  • Folge 272
    Sie gelten als die grausamsten Diktatoren des 20. Jahrhunderts: Josef Stalin und Adolf Hitler. Die beiden Despoten sind sich persönlich nie begegnet und haben – trotz all ihrer vordergründigen Gegensätzlichkeit – mehr gemeinsam als bekannt. Sie waren Komplizen, Verbündete und erbitterte Gegner zugleich. Der berüchtigte Hitler-Stalin-Pakt – eigentlich ein Nicht-Angriffs-Abkommen – diente beiden dazu, im Hintergrund ihre imperialistischen Ziele zu verwirklichen. Doch nicht nur ihre Biografie – von der sorgenden Mutter und dem anerzogenen Vaterhass, ihre Minderwertigkeitskomplexe, ihr Größen- und Verfolgungswahn und die brutale Skrupellosigkeit – verbindet die beiden Diktatoren.
    Auch die menschenverachtende Vernichtungspolitik des Dritten Reiches hat verstörende Gemeinsamkeiten mit dem Großen Terror des Josef Stalin. Neueste, historische Erkenntnisse verbunden mit noch nie gezeigtem, eigens für diesen Film coloriertes Archivmaterial zeigen ein völlig neues Bild dieser „heimlichen Romanze“ zweier Bestien – analysiert und erklärt von international renommierten, österreichischen HistorikerInnen. Bearbeitung: Josef Peter Glanz und Leonie Markovics. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 24.09.2021 ORF 2
  • Folge 273
    Mitten im Paris des 18. Jahrhunderts kreiert der junge Perückenmacher Léonard Minet heimlich Damenfrisuren. Ein Affront, denn die Haare fremder Frauen anzugreifen gilt als unschicklich. Doch er lässt sich nicht von seiner Vision abbringen. Mit seinen kreativen Entwürfen trifft er den Zeitgeist wenige Jahre vor der Französischen Revolution: Das Tragen des eigenen Haars wird zum Symbol der Aufklärung und verdrängt langsam das Statussymbol Perücke. Das Pariser Bürgertum ist zur treibenden Wirtschaftskraft geworden und eifert mit Second-Hand-Kleidung und der Erfindung des Modeschmucks den modischen Vorbildern am Versailler Hof nach. Dadurch wird es immer mehr selbst zum Trendsetter und auch der Hochadel beginnt sich für Eigenhaarfrisuren zu interessieren. Die Nachricht über die extravaganten Kreationen von Léonard verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Er wird nach Versailles geladen und schafft dort den Aufstieg zum Hoffriseur. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 01.10.2021 ORF 2
  • Folge 274
    Dresden, 26. Juni 1813: Im Palais Brühl-Marcolini in der Vorstadt Ostra bei Dresden stehen sich der Diplomat Klemens Graf von Metternich und Kaiser Napoleon I. gegenüber. Ein Schlüsselmoment europäischer Geschichte. Es geht um Krieg und Frieden auf dem Kontinent. Auf der einen Seite: Österreichs Außenminister, engster Vertrauter des Kaisers, ein Meister der Diplomatie. Sein Gegenüber: der französische Jahrhundertherrscher Napoleon Bonaparte – schon zu Lebzeiten eine Legende. Bisher hat er jeden Gegner in die Knie gezwungen. Fast ganz Europa hat er unterworfen und dabei den Mythos militärischer Unbesiegbarkeit erworben. Metternich stellt den streitbaren Franzosen vor die Wahl: Entweder er akzeptiert Metternichs Friedensplan und zieht sich hinter die Alpen zurück oder Österreich wechselt ins Lager seiner Gegner.
    Für Napoleon ist das eine ungeheure Provokation. Das Doku-Drama rekapituliert den Machtkampf der Männer mit Rückblicken in die spannende Vorgeschichte und mit einem Ausblick, wie es weiterging. Nur wenige Monate nach dem weltgeschichtlichen Duell von Dresden muss sich Napoleon einer Koalition von Österreich, Russland und Preußen bei Paris geschlagen geben. Am 11. April 1814, neun Monate nach Dresden-Ostra, unterzeichnet er den Vertrag von Fontainebleau und muss zum ersten Mal in die Verbannung, auf die Insel Elba. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 08.10.2021 ORF 2
  • Folge 275
    Antoine Köpe, der französische Fotograf und Karikaturist wird nicht umsonst „Antoine der Glückliche“ genannt. Als Sohn französisch-ungarischer Eltern im spätosmanischen Istanbul geboren, wurde er Augenzeuge weltbewegender Ereignisse. 1908 feierte er mit den jungen Türken die Revolution, erlebte den Untergang des Osmanischen Reichs, kämpfte als Soldat der Österreichisch-Ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg, und war Teil der Gründung der modernen Türkei unter Kemal Atatürk. Köpe hat all dies nicht nur überlebt, sondern als leidenschaftlicher Kameramann und Karikaturist mit dem ihm eigenen Humor dokumentiert.
    Seine zehnbändigen Memoiren, tausende bislang unveröffentlichte Fotos, Filme, Skizzen, Zeichnungen und Briefe vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis 1950 bilden das unerschöpfliche Archiv dieser Dokumentation. Sie bieten einen faszinierenden Einblick in die Geschichte des Untergangs des Osmanischen Reichs und der Schöpfung der Türkischen Republik und eine völlig neue Perspektive auf das Leben damals im Mittleren Osten. Die Doku verbindet die spannende Lebensgeschichte des „Glücklichen Antoine“ mit historisch bedeutenden Umwälzungen zu einem einzigartigen, zeitgeschichtlichen Dokument. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 22.10.2021 ORF 2
  • Folge 276
    Im Jahr 80 nach Christus erstrahlt Rom im Glanz neuer Monumentalbauten. Das Kolosseum wird von Kaiser Titus in 100-tägigen Spielen eröffnet. Der Alltag in der Hauptstadt aber ist für die meisten Römer wenig glanzvoll. Mehr als eine Million Menschen drängeln sich auf geschätzten 13 Quadratkilometern Fläche. Dicht an dicht stehen die antiken Mietskasernen, die Insulae. Verheerende Brände sind an der Tagesordnung. Die Dokumentation erzählt einen Tag im Leben des römischen Feuerwehrmanns Quintus Pompeius Naso vom Morgenappell bis zum nächtlichen Brandeinsatz. Mit Hilfe von historischen Biografien und neuesten Erkenntnissen der Forschung rekonstruieren WissenschafterInnen das Alltagsleben im alten Rom. Ein Film von: Jens Afflerbach und Sebastian Scherrer. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 29.10.2021 ORF 2
  • Folge 277
    Die Renaissance: eine historische Zeitenwende, auf deren Errungenschaften unsere gesamte Gesellschaft der Gegenwart aufbaut. Ein Phänomen, das in Europa wirtschaftliche, technische, gesellschaftliche, religiöse und kulturelle Entwicklungen mit sich brachte. Ein epochaler Umbruch, ohne den die moderne Welt der Gegenwart nicht denkbar wäre. Der Künstler-Gelehrte wie Leonardo da Vinci oder Michelangelo hervorbrachte, die für einen neuen Typus Mensch stehen, der nicht mehr nur glauben, sondern den Dingen auf den Grund gehen will. Auch in Österreich hat die Renaissance Spuren hinterlassen: die Schallaburg in Niederösterreich oder das Renaissance-Schloss Porcia in Kärnten sind Zeugen jener Epoche der Veränderungen. Die zweiteilige Dokumentation analysiert die Kettenreaktion des Fortschritts und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart in szenischen Zeitreisen zu den Wendepunkten der Geschichte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 05.11.2021 ORF 2
  • Folge 278
    Die Renaissance: eine historische Zeitenwende, auf deren Errungenschaften unsere gesamte Gesellschaft der Gegenwart aufbaut. Ein Phänomen, das in Europa wirtschaftliche, technische, gesellschaftliche, religiöse und kulturelle Entwicklungen mit sich brachte. Ein epochaler Umbruch, ohne den die moderne Welt der Gegenwart nicht denkbar wäre. Ein Schritt in die Moderne ist die Eroberung der Zeit. Die Erfindung der Taschenuhr macht Zeit zu etwas Individuellem, zu etwas, das immer stärker den Takt des Alltags vorgibt.
    Kopernikus rüttelt am kirchlichen Tabu, als er feststellt, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Neue Erkenntnisse vom Lauf der Gestirne und der Navigation weisen den Seefahrern den Weg: Sie entdecken neue Erdteile, begegnen den Fremden dort oft mit Gewalt und rauben ihnen das Gold. Der Kapitalismus entsteht, Banken erleben ihre erste Hochblüte. Der zweite Teil der Renaissance-Dokumentation zeigt, wie die großen Fortschritte in Geographie, Wissenschaft und Technik die europäische Moderne beginnen lassen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 05.11.2021 ORF 2
  • Folge 279
    Er ist Vorbild für nahezu alle Herrscher des Mittelalters und der Neuzeit: der Römische Kaiser Augustus. Er gilt als Inbegriff des Imperators schlechthin. Sein Handeln war gekennzeichnet von Durchtriebenheit, Brutalität und Rücksichtslosigkeit – mächtige Gegner ließ er umbringen, oft samt Familien ausrotten. Augustus trat Recht und Gesetz mit Füßen, bis er den nahezu 100-jährigen Bürgerkrieg beendete und die Republik Rom zum Kaiserreich umbildete. Der darauffolgende jahrzehntelange Frieden und Wohlstand und die Ausweitung des Reichs beruhen auf hunderten ermordeten Senatoren und den Trümmern der republikanischen Verfassung. Dramaturgisches Element der Doku ist ein Dialog zwischen dem 80-jährigen, sterbenden Augustus und seiner Frau Livia am Sterbebett: So ziehen Leben und Wirken des Ausnahmekaisers nochmals Revue. International renommierte HistorikerInnen analysieren die Bedeutung jenes Mannes, der Jahrhunderte später zum Vorbild Kaiser Karl des Großen und Friedrich des Zweiten wurde. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 19.11.2021 ORF 2
  • Folge 280
    1932 brechen Leni Riefenstahl und Filmemacher Arnold Fanck zu fünfmonatigen Dreharbeiten nach Grönland auf. Sie eine gescheiterte Tänzerin, die sich als Schauspielerin versucht, er ein avantgardistischer Pionier des Bergfilms. „SOS-Eisberg“ ist die erste deutsch-amerikanische Filmproduktion und das bis dahin riskanteste und teuerste Spielfilmprojekt in der Geschichte. Fanck verlangt seiner Crew alles ab. Riefenstahl geht ans Äußerste. Die spektakulären Dreharbeiten und sensationellen Naturaufnahmen sind der Hintergrund dieser packenden Universum History-Doku, die dem beruflichen und privaten Verhältnis von Fanck und Riefenstahl nachgeht, und die eiskalte Berechnung aufzeigt, mit der sie ihre Karriere verfolgt. Während Fanck abstürzt, reüssiert Riefenstahl ab 1933 unter den Nationalsozialisten. Ein Film von Annette Baumeister Bearbeitung: Judith Brandner (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 26.11.2021 ORF 2
  • Folge 281
    Vor rund 50 Jahren schockierte die Ermordung des amerikanischen Präsidenten J.F. Kennedy die ganze Welt. Mit seinem Charisma galt der Demokrat nicht nur in den USA als Garant für eine neue Ära, auch in Europa war Kennedy äußerst populär. Legendär sein West-Berlin-Besuch 1963 und sein Ausspruch „Ich bin ein Berliner.“ Was die wenigsten wissen: Der junge Kennedy bereiste Europa mehrmals – auch nach Österreich verschlug es ihn immer wieder. In Tirol hatte er eine Affäre, in Wien ist ihm das Geld ausgegangen und auch am Wörthersee weilte Kennedy.
    Das Dokudrama skizziert seine Reisen und zeichnet ein besonders intimes Bild des jungen Kennedy. Sein Roadtrip wird in spannenden Reenactments und mit bislang unveröffentlichtem Film- und Fotomaterial dokumentiert. Seine Vorliebe für Frankreich, seine anfängliche Sympathie für die massenwirksame Politik Hitlers in jungen Jahren, seine Affären und persönlichen Reisenotizen auf seinen Stippvisiten in Wien, Tirol und am Wörthersee – all das sind völlig neue Seiten des legendären Präsidenten der Vereinigten Staaten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 03.12.2021 ORF 2
  • Folge 282
    Am 13. Dezember 1981 rollen Panzer durch ganz Polen. 80.000 Soldaten marschieren durch die großen Städte. Der polnische General Wojciech Jaruzelski, seit Februar Ministerpräsidenten des Landes, hat das Kriegsrecht verhängt. Es ist der dramatische Höhepunkt einer Entwicklung, die im August 1980 auf der Lenin-Werft in Danzig beginnt und zur Gründung der „Solidarnosc“ führen sollte, der ersten freien Gewerkschaft in einem sozialistischen Land. Anlässlich des 40. Jahrestags der Ausrufung des Kriegsrechts in Polen zeigt Universum History die dramatischen Ereignisse in Polen, die den gesamten Umbruch der kommunistischen Regime im Osten samt Berliner Mauerfall einleiteten. In der Dokumentation kommen beeindruckende Zeitzeugen, Gewerkschafterinnen, HistorikerInnen zu Wort, die die damaligen Ereignisse maßgeblich mitgestaltet haben. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 10.12.2021 ORF 2
  • Folge 283
    Die Gotik – ein Baustil, der das Europa des 12. Jahrhunderts wie eine Revolution erfasst. Neue Gotteshäuser entstehen: hochaufragende Kathedralen, die in den Himmel zu ragen scheinen und alle bisherigen Maßstäbe sprengen. Diese „Pyramiden des Abendlandes“ sind die größten Gebäude ihrer Zeit. Sie sind lichtdurchflutet, an die Stelle massiver Mauern treten bunte Fenster – die gesamte Fensterfläche der Kathedrale von Chartres beispielsweise ist größer als ein Fußballfeld. Ausgehend von Frankreich verbreitet sich die Gotik schnell in Europa, in fast allen großen Städten des Mittelalters finden sich steinerne Beispiele des neuen Bauens. In Wien wird der Stephansdom zum gotischen Wahrzeichen der Stadt. Mit beeindruckenden Animationen und Spielszenen führt die Dokumentation durch die geheimnisvolle Welt dieser ungewöhnlichen Bauwerke und zu ihren Schöpfern, die im Mittelalter ohne Statik und Computer diese Monumente schufen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 17.12.2021 ORF 2
  • Folge 284
    Der Name Rothschild steht für eine der mächtigsten Bankiersfamilien des 19. Jahrhunderts. Wenig bekannt sind die Umstände, durch welche die Rothschilds zu ihrem Reichtum kamen. Das Doku-Drama erzählt die Geschichte der Dynastie aus der historischen Perspektive einer Frau: Miriam Rothschild (verkörpert von Alina Fritsch), eine angesehene Wissenschafterin des 20. Jahrhunderts, geht angesichts der Verfolgung durch den Nationalsozialismus den Ursprüngen ihrer Familie auf den Grund. Als Jude verachtet und diskriminiert lebte Ende des 18. Jahrhunderts Mayer Amschel Rothschild im Frankfurter Ghetto.
    Seine fünf Söhne arbeiteten sich, über ganz Europa verteilt, zu einflussreichen Bankiers empor. Sie finanzierten Dynastien und Kriege, bauten Eisenbahnnetze, begründeten Industriekonzerne, waren wohltätig. Immer waren die Rothschilds mit Antisemitismus konfrontiert: Er kulminierte in den Verbrechen der Nationalsozialisten. Sie arisierten das Rothschild’sche Vermögen in Wien, Frankfurt und Paris und vertrieben die Familie ins Exil. Was blieb, ist ein großer Name, eine reiche Geschichte und ein unsterblicher Mythos. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 21.12.2021 ORF 2
  • Folge 286
    Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelt sich ihr Reich zum größten Imperium der damaligen Welt. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht herrschen sie über mehr als 200 Völker mit gut zehn Millionen Menschen. Ihr Einflussgebiet erstreckt sich über die gesamte Länge der Anden, vom heutigen Chile und Argentinien bis nach Ecuador. Gold – von den Inka verehrt als „Tränen der Sonne“ – wird ihnen schließlich zum Verhängnis. 1532 nimmt der Spanier Francisco Pizarro auf der Suche nach den legendären Schätzen Atahualpa, den letzten Inka-Herrscher, gefangen. Basierend auf neuesten archäologischen Funden rekonstruiert ein Wissenschafts-Team nicht nur die geheimen Zufluchtsorte und den rätselhaften Aufstieg der Inka, sondern auch ihre blutigen Rituale. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 07.01.2022 ORF 2
  • Folge 287
    Schon vor über 2000 Jahren bauten die Maya mitten im zentralamerikanischen Regenwald gigantische Städte. Pyramiden und Tempel sind Zeugen der architektonischen Leistungen der Maya-Hochkultur, die von WissenschafterInnen mit neuesten Technologien zum Leben erweckt wird. Trotz lebensfeindlicher Umgebung schaffen die Maya eine Lebensbasis für Millionen von Menschen und lassen mit ihren Territorialreichen riesige Machtzentren entstehen. Auch in Schrift, Mathematik und Astronomie setzen sie neue Maßstäbe. ArchäologInnen entziffern bei Ausgrabungen rätselhafte Inschriften und bergen in den Unterwasserhöhlen Yucatans geheimnisvolle Artefakte, die helfen sollen, die Geschichte der Mayareiche und den Untergang der hochentwickelten Kultur zu entschlüsseln. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 07.01.2022 ORF 2
  • Folge 288
    Die Azteken gelten als blutrünstige Gewaltherrscher, aber auch als geniale Ingenieure und kluge Diplomaten. Wie aus dem Nichts tauchen sie auf und beherrschen Mittelamerika mehr als drei Jahrhunderte lang. Als geniale Baumeister errichten sie inmitten eines gewaltigen Salzsees eine blühende Hauptstadt mit schwimmenden Gärten. Am Ende wird den Azteken ihre eigene Mythologie zum Verhängnis: denn im spanischen Eroberer Hernán Cortés sehen sie die Wiederkehr eines Gottes und empfangen ihren Feind mit offenen Armen. Getrieben von Goldgier und Missionseifer bringen die Spanier das Imperium zu Fall. Moderne Forschung enträtselt den Bildercode der Azteken und das Geheimnis rund um den großen Tempel in der Stadt Tenochtitlan, der heutigen Hauptstadt Mexicos. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 14.01.2022 ORF 2
  • Folge 289
    Von wenigen Konzentrationslagern sind so viele Fotos aus den Jahren 1938 bis 1945 erhalten wie von Mauthausen. Zu verdanken ist das einer Gruppe von spanischen Inhaftierten, die unter Lebensgefahr rund 20.000 Beweisfotos vor den SS-Verbrechen versteckt haben. Der junge Francisco Boix versteckte Negative und schmuggelte sie aus dem Lager – später wurde er im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher als Zeuge aufgerufen. Boix fotografierte für den sogenannten „Erkennungsdienst“ alle Neuankömmlinge, dokumentierte aber heimlich die unmenschlichen Lager- und Arbeitsbedingungen. In der Mühlviertlerin Anna Pointnerin fand er eine Komplizin – auch sie riskierte ihr Leben und versteckte die aus dem KZ geschmuggelten Fotos bis nach dem Kriegsende.
    Als die US-Amerikaner 1945 Mauthausen erreichten, wurden sie vom jungen Fotografen Francisco Boix erwartet und mit einer Leica-Kamera gefilmt, die der junge Katalane der SS entwendet hatte. Im Mauthausen-Hauptprozess wurde er als Zeuge geladen. Es ist eine Geschichte von Widerstand und Mut – faszinierende und erschütternde Archivfotos und Dokumente, Interviews mit spanischen WiderstandskämpferInnen, ZeitzeugInnen und internationalen HistorikerInnen zeichnen ein realistisches Bild des grausamen Lagerlebens – aber auch ein Bild von Lebensmut und Optimismus. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 21.01.2022 ORF 2
  • Folge 290
    20. Jänner 1942: Die Spitzen der Nazibehörden treffen unter Vorsitz von SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich in einer Villa am Berliner Wannsee zusammen, um über die effiziente Umsetzung der „Endlösung der Judenfrage“ zu beraten. Das systematische Morden war da bereits im Gange. Einsatzgruppen hatten bis Jänner 1942 in Polen und in der Sowjetunion schon über 500.000 Juden erschossen. Nun aber setzte der NS-Staat alle Mittel ein, um den Völkermord europaweit zu koordinieren und systematisch durchzuführen. Neunzig Minuten später ist die Konferenz beendet und Adolf Eichmann lässt dreißig Abschriften des Protokolls anfertigen.
    Nach dem Ende des Dritten Reiches sind die Kopien verschwunden – bis auf eine, die Amerikaner 1947 im deutschen Außenministerium finden. Ausgehend von diesem historischen Dokument führt die Dokumentation durch dieses Protokoll des Grauens und seine entsetzlichen Auswirkungen für Millionen jüdischer Menschen. Zeitzeuginnen und internationale Historiker*innen analysieren die Geschehnisse und die Aufarbeitung des kaltblütig geplanten Völkermordes nach dem Krieg. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mo. 24.01.2022 ORF 2
  • Folge 292
    Königin Hao ist eine der erfolgreichsten Heerführerinnen der Bronzezeit. Mit 17 Jahren heiratet sie an den Hof der aufsteigenden Shang-Dynastie im heutigen Zentralchina und wird oberste Generalin des Reiches und engste Beraterin ihres Mannes, des Königs Wu Ding. Mit 35 Jahren stirbt sie unter rätselhaften Umständen – möglicherweise wurde sie von Rivalen am Königshof vergiftet. Ihr Grab aus dem 13. Jahrhundert vor Christus ist eine der reichsten Grabstätten der Bronzezeit. Es gibt Auskunft über die Handwerkskunst der Shang, durch die sie ihren Feinden militärisch überlegen waren. Die Orakel, die auf Schildkrötenpanzer und Tierknochen geschrieben wurden, zeigen, wie wichtig den Shang Weissagungen bei militärischen Feldzügen waren. Die Universum History- Dokumentation zeichnet das kriegerische Leben und Sterben von Königin Hao in spektakulären Reenactments nach. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 11.03.2022 ORF 2
  • Folge 293
    Es war der gefährlichste Ort im Kalten Krieg: Die Grenze zwischen der CSSR auf der einen und der BRD und Österreich auf der anderen Seite. Zwischen 1945 und 1989 kamen mehr als 1000 Menschen auf den rund 800 Kilometern ums Leben, weit mehr als an der Berliner Mauer. Damit hält dieser Teil des Eisernen Vorhangs den traurigen Rekord als tödlichster Grenzabschnitt. Der Film erzählt die Geschichte eines mörderischen Bollwerks aus tiefen Gräben, stromgeladenem Stacheldraht und Zäunen, schießwütigen Soldaten und mutigen Flüchtenden. Aber auch die Todeszahl unter Soldaten ist höher als anderswo, sie fielen Minen zum Opfer oder verübten Selbstmord. Die Flucht in den Westen ist für viele der letzte verzweifelte Ausweg – um den Diktaturen und der Enge ihrer Heimat zu entkommen, riskieren sie ihr Leben.
    Die Fluchtmittel sind vielfältig: Mit einer selbstgebastelten Abseil-Hilfe über die Stromleitung, mit dem LKW durch die Zäune, wie die Maulwürfe unter der Grenze hinweg. Nur wenige schaffen es in den Westen. Heute sind die Fälle wieder aktuell. Nach intensiver Aktenforschung bringt die NGO Platform of European Memory and Conscience mehrere solcher Fälle bei der tschechischen und der deutschen Staatsanwaltschaft zur Anzeige, um späte Gerechtigkeit zu erkämpfen. Die Doku zeichnet die spektakulärsten und zugleich tragischsten Fluchtversuche, unter Einbindung der neuesten Erkenntnisse aus den Ermittlungen und der Geschichtswissenschaft, nach. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 25.03.2022 ORF 2
  • Folge 294
    Rom hatte zwar ein ausgeklügeltes Kanalsystem, aber die privaten Häuser waren nicht daran angeschlossen. Die Fäkalien und der Müll, der zum Grossteil auf den Strassen entsorgt wurde, machten Rom zu einer stinkenden Kloake.
    Die Verkettung diverser Fehler führte zu dem tragischen Unglück während der Jungfernfahrt. Mithilfe von Historikern und Schiffsingenieuren wirft die Dokumentation einen Blick auf die Ursachen und rekonstruiert den Ablauf der Katastrophe. Da ist zum Beispiel das Ausweichmanöver des Ersten Offiziers: Warum wurde der Eisberg erst so spät entdeckt? Hätte der Stahlkoloss die Kollision überstanden, wenn er den Eisberg direkt gerammt hätte? Warum ist das Schiff derart schnell voll Wasser gelaufen? Haben die Abläufe nach dem Zusammenstoß zum schnellen Sinken der „Titanic“ geführt? (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 08.04.2022 ORF 2
  • Folge 295
    2019 hält ein Brand die Welt in Atem: die Jahrtausendkathedrale Notre Dame in Paris steht in Flammen. 800 Jahre europäischer und katholischer Geschichte vereint das gotische Meisterwerk in sich. Dieser Film zeigt in eindrucksvollen 3-D-Animationen, kombiniert mit einzigartigem Filmmaterial, die faszinierende Geschichte des wohl ehrgeizigsten Bauprojekts des Mittelalters, eines Gebäudes, das Zeugin erhabenster und dunkelster historischer Ereignisse war. Der monumentale Kirchenbau dauerte mehr als 200 Jahre und stellte Initiatoren, Planer, Baumeister und Handwerker vor völlig neue Aufgaben. Historikerinnen, Wissenschafter, Architektinnen und Ingenieure erläutern die unermesslichen Schwierigkeiten des Baus, die historische, kulturelle und religiöse Bedeutung der Kathedrale. Wie ein Glöckner ihren Weltruhm steigerte und ein Brand im 20. Jahrhundert das Herz Frankreichs in Flammen aufgehen ließ. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 15.04.2022 ORF 2
  • Folge 296
    Sie ist der bekannteste uns meistbesuchte Marienwallfahrtsort der Welt: die Grotte von Lourdes. Mehr als eine halbe Million Menschen strömen pro Jahr hier zusammen und erwarten sich Heilung durch das Wasser der Quelle. Insgesamt 18 Mal soll die Jungfrau Maria ab 1858 einem jungen Mädchen erschienen sein, und unter anderem um die Errichtung einer Kirche gebeten haben. Wozu sich die katholische Kirche nicht weiter bitten ließ: Auf insgesamt 52 Hektar entstanden in der Zwischenzeit eine Kirche und drei Basilikas – eine davon sogar unterirdisch, 15 Becken mit dem begehrten Wasser, Wasch- und Badestationen und ein 1500 Meter langer Kreuzweg.
    Eine logistische Meisterleistung, denn jedes Jahr pilgern rund 5 Millionen Menschen in der Hoffnung auf Heilung nach Lourdes. Der Wallfahrtsort liegt neben dem wilden Fluss Gave de Peau, was den Bau und die Konstruktion dieses riesigen katholischen Komplexes über die Jahrhunderte nicht gerade erleichterte. Eine spannende Analyse der Genese dieses „Heiligen Bezirkes“ in den Pyrenäen, seiner gigantischen Bauwerke, seines Mysteriums und des kommerziellen Kitsches. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 22.04.2022 ORF 2
  • Folge 297
    Tausende Jahre alte Korbwaren, Schuhwerk und Leinenstränge – Alltagsobjekte wie diese aus längst vergangenen Zeiten werden immer wieder bei Tauchgängen aus dem Wasser von Alpenseen geborgen. Denn Wasser kann organisches Material über erstaunlich lange Zeiträume konservieren. Im gesamten Alpenraum bauten Menschen während der neolithischen Periode in der Nähe von Seen und Sümpfen Pfahlbauten. Mit steigendem Wasserspiegel wurden diese Orte nach und nach verlassen und legen heute dank Unterwasserarchäologie Zeugnis ab von den prähistorischen Zeiten ihrer Entstehung. Die Dokumentation erzählt ihre Geschichte und beleuchtet eine wenig bekannte archäologische Fundgrube im Herzen Europas. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 29.04.2022 ORF 2
  • Folge 298
    Sedimentproben, die aus Bohrungen in bis zu 300m Tiefe unterhalb des Sees Genezareth stammen, zeigen, dass das Klima gegen Ende der Bronzezeit trockener geworden ist.
    Vor rund 3000 Jahren finden mehrere Zivilisationen ein jähes Ende: Das Assyrische, das Babylonische und auch das 2000 Jahre alte Reich der Ägypter. Häufig beeinflussen Klimaveränderungen Aufstieg und Zusammenbruch menschlicher Zivilisationen – so auch in diesen Fällen, wie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus einer Verbindung von Archäologie und Klimaforschung zeigen. Dürrekatastrophen, Hungersnöte und Kriege stehen häufig in direktem Zusammenhang mit Kälte- oder Hitzeperioden. Die Dokumentation zeichnet mit Hilfe aufwändig gedrehter Reenactments, Computeranimationen, spektakulärer Drohnenaufnahmen und mit den Aussagen internationaler ExpertInnen nach, wie der Klimawandel damals z.B. den Verlauf des Trojanischen Krieges beeinflusste oder die Hochblüte des Alten Ägypten beendete. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 20.05.2022 ORF 2
  • Folge 299
    Rom hatte zwar ein ausgeklügeltes Kanalsystem, aber die privaten Häuser waren nicht daran angeschlossen. Die Fäkalien und der Müll, der zum Grossteil auf den Strassen entsorgt wurde, machten Rom zu einer stinkenden Kloake.
    Als das Römische Reich im 2. Jahrhundert n.Chr. seine Blütezeit erreichte, standen die Zeichen schon auf Wandel und Untergang. Die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft erlauben es, die Geschichte dieses Imperiums und sein Ende in völlig neuem Licht zu betrachten. Über die weitverzweigten Handelsrouten kamen nicht nur Silber, Gold und Getreide ins Reich, sondern auch Krankheitserreger. Öffentliche Badeanstalten und Tavernen waren unhygienische Brutstätten für die Malaria. Die Antoninische Pest führte dann zu wirtschaftlichem Zusammenbruch und Bürgerkrieg – der Abstieg Westroms war besiegelt. Das Machtzentrum verschiebt sich nach Konstantinopel – das Reich erholt sich.
    Doch dann kommt es zur nächsten Epidemie, die Pest bricht aus, verbreitet sich rasend schnell – die erste historisch dokumentierte Pandemie der Geschichte. Auch hier gibt es einen Zusammenhang mit dem Klima: Eine Kälteperiode könnte dazu geführt haben, dass wilde Rennmäuse vom Land in die wärmeren Städte gezogen sind – und zur Verbreitung der Pestflöhe entscheidend beigetragen haben. Mit atemberaubenden Drohnenflügen, Reenactments, neuesten archäologischen, biologischen und geologischen Erkenntnissen sowie internationalen ExpertInnen zeigt die Dokumentation eindrucksvoll, welche Rolle Epidemien und das Klima auf Blüte und Untergang großer Imperien hatten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 20.05.2022 ORF 2
  • Folge 300
    Sie wollte nie Königin werden und war es dann doch mit Begeisterung – Elizabeth Bowes-Lyon gilt bis heute als eine der schillerndsten Persönlichkeiten des englischen Königshauses. 15 Jahre lang herrschte sie an der Seite von König George VI. über ein Reich, das sich über fast ein Viertel des Globus erstreckte. Mit dem frühen Tod ihres Mannes musste sie das Zepter ihrer Tochter übergeben und wurde offiziell zur Queen Mum. Mit Charme, Witz und politischem Feingefühl blieb sie dennoch zeitlebens im Zentrum der Macht. Universum History blickt hinter die Kulissen des englischen Königshauses und beleuchtet mit eindrucksvollen Archivaufnahmen und aufschlussreichen Interviews, wie sich die junge, den königlichen Verpflichtungen und Einschränkungen abgeneigte Elizabeth zu einer außergewöhnlichen Königin und Queen Mum entwickelt hat, die wie kaum jemand Menschen in ihren Bann ziehen konnte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 27.05.2022 ORF 2
  • Folge 301
    Es ist eine der schönsten Regionen Europas und wohl die glamouröseste: der Küstenstreifen der Côte d’Azur an der französischen Riviera zwischen Monaco und Nizza. Hier geben sich die Reichen und Schönen, Stars, Künstler/​innen und der Adel ein Stelldichein. Leichtigkeit und außergewöhnliche Eleganz – das ist das Lebensgefühl, das die Côte d’Azur vermittelt. Ihr Ruhm gründet auf einer glanzvollen Vergangenheit, die eng mit dem legendären Grand Hôtel du Cap-Eden-Roc verwoben ist. Bis heute hat die Côte d’Azur nichts von ihrer Anziehungskraft verloren.
    Sie ist mehr als nur ein Sehnsuchtsort: Sie ist ein Mythos. In der Dokumentation „Luxus, Glamour, blaues Meer – Geschichte der Côte d’Azur“ von Irina von Gagern und Hannes Schuler (ORF-Bearbeitung: Judith Brandner) lässt „Universum History“ die goldenen Jahre der Côte d’Azur am Freitag, dem 24. Juni 2022, um 23:05 Uhr in ORF 2 wieder aufleben – anhand von kürzlich entdecktem Archivmaterial des luxuriösen Hotels in Antibes. So manch erstaunliche Begegnung mit den Stars von einst ist garantiert.
    Um 23:50 Uhr folgt der Kult-Thriller „Der Swimmingpool“, in dem Romy Schneider mit Alain Delon, Jane Birkin und Maurice Ronet am Pool einer südfranzösichen Villa an der Côte d’Azur in eine tragische Vierer-Beziehung verstrickt wird. Seinen Namen verdankt der Küstenstreifen dem französischen Dichter Stéphen Liégeard, der die „blaue Küste“ in einem Roman verewigte. Die Côte d’Azur ist Synonym für Luxus und Dekadenz, Dramen und Affären. Gemeinhin wird die „blaue Küste“ mit dem Jetset der 1950er Jahre verbunden: Damals feierten Prominente wie Brigitte Bardot oder Gunter Sachs in St.
    Tropez wilde Partys. Die frischgebackene Oscar-Preisträgerin Grace Kelly heiratete den Fürsten von Monaco und lieferte den Gazetten monatelang Stoff und Traumbilder. Kellys Hochzeit mit Fürst Rainier war ein Jahrhundertereignis. Kuppler war der griechische Reeder Aristoteles Onassis. Er wollte das Image des Zwergstaates Monaco aufpolieren. An einem Ort haben sich die Wege fast aller berühmten Besucherinnen und Besucher im vergangenen Jahrhundert gekreuzt: im Hôtel du Cap-Eden-Roc in Antibes.
    Seit seiner Gründung vor rund 150 Jahren beherbergt es Künstlerinnen und Künstler, Königinnen und Könige, Diven und Stars. In den 1960er Jahren wechselt es den Besitzer. Ein deutsches Liebespaar segelt 1964 die Küste entlang – der Großindustrielle Rudolf-August Oetker und seine junge Frau Maja. 15 Jahre zuvor war Oetker – SS-Mitglied im Zweiten Weltkrieg – aus der Internierung in Paderborn entlassen und als unbelastet entnazifiziert worden. Der Segeltörn an der Côte d’Azur verändert das Leben des Ehepaars – sie erliegen dem Charme der Gegend.
    Fünf Jahre später kauft Oetker das Grand Hotel, das zur Oetker Collection Masterpiece Hotels gehört. Ein günstiges Zimmer kostet dort heute rund 800 Euro pro Person. Im Hôtel du Cap-Eden-Roc fand und findet so manches illustre Paar diskreten – und teuren – Unterschlupf, wie der englische König Edward VIII mit seiner Geliebten Wallis Simpson. Berühmt ist die Côte d’Azur auch für das Filmfestival von Cannes, das seit 1946 dort abgehalten wird. Es ist eines der weltweit bedeutendsten und glamourösesten Filmfestivals. Als Hauptpreis für den besten Film wird alljährlich die Goldene Palme vergeben. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 24.06.2022 ORF 2
  • Folge 302
    Der Pharao steht auf einer kleinen Treppe. Vor ihm stehen ein paar Bedienstete und zwei Wachen.
    Um 2700 v. Christus: der Nilstand ist niedrig, es herrschen Hungersnot und Armut, ein Bürgerkrieg droht. Der geplagte König Djoser prophezeit das baldige Ende des Hungers- und tatsächlich: das Leid hat ein Ende. Sein Volk sieht in ihm von nun an nicht nur einen König, sondern einen Gott. Da Götter seiner Ansicht nach unsterblich sein müssen, beauftragt er den altägyptischen Architekten Imhotep, einen Tempel für seine Mumie zu bauen. Imhotep will etwas völlig Neuartiges bauen, etwas, das größer und imposanter sein soll als die damals üblichen Mastaba- große Steinquader auf Gräbern platziert. Nach akribischer Vorbereitung, jahrelanger Schwerstarbeit und vielen Toten und Verletzten ist sie rechtzeitig zum Tode Djosers fertig: die erste Pyramide der Welt. Imposante Reenactments entführen in die rätselhafte Welt der Pharaonen, die von der Wissenschaft nach und nach entschlüsselt wird. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 08.07.2022 ORF 2
  • Folge 303
    Ein Bildhauer bearbeitet eine Skulptur.
    Die Sphinx- rätselhaft, gigantisch, mysteriös. Neben den Pyramiden sticht das monumentale Bauwerk, das einen Löwen mit Menschenkopf darstellt, besonders hervor. Die Sphinx symbolisiert vor allem eines: Stärke und die unbändige Kraft des Löwen. Doch wer hat sie erbaut? Die einen sagen, es war König Djedefre in Anlehnung an seinen Vater. Andere sagen, es war sein Nachfolger Khafre, der sich selbst verewigen wollte. Viele Mythen ranken sich um die Entstehung dieses einzigartigen Bauwerkes, das Wissenschaft und Forschung bis heute beschäftigt. Nach und nach werden die letzten Rätsel gelöst. Der Film nimmt das Publikum mit auf eine spektakuläre Reise in eine Zeit voller Magie, Machtkämpfe und Intrigen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 15.07.2022 ORF 2
  • Folge 304
    Pharao.
    Nach fast 4000 Jahren steht das alte Ägypten der Pharaonen steht vor dem Untergang. König Userkaf, der erste König der fünften Dynastie der etablierte einen Kult um Ra, den Sonnengott. Er behauptet, der einzige und wahre Sohn des Sonnengottes zu sein. Über die Zeit schottet sich König Userkaf immer mehr von seinem Volk ab. Der Glaube an andere Gottheiten beginnt sich in der Bevölkerung zu etablieren. In den Provinzen erlangen einzelne Familien immer mehr Macht. Das zog sich so fort. König Usa, der letzte König der 5. Dynastie erkennt, dass die alten Rituale im Begriff sind, auszusterben.
    Damit sieht er die Unsterblichkeit der Pharaonen und ihrer Untergebenen in Gefahr- die Säule, die die ägyptische Hochkultur über Jahrtausende am Leben gehalten hat. Pepi II., der letzte Pharao des Zeitalters der Pyramiden, besteigt mit sechs Jahren den Thron und regiert 63 Jahre lang. Als er am Schluss nicht mehr fähig ist, sein Land zu führen, bricht eine Hungersnot aus. Es folgt ein Bürgerkrieg, der das Ende der jahrtausendealten Hochkultur einläutet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 15.07.2022 ORF 2
  • Folge 305
    Jeder weiß, wie sie aussieht, weil ihr Bild jahrelang den Tausend-Schilling-Schein zierte, aber die wenigsten wissen, wer eigentlich die Frau war, die 1905 mit dem ersten Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Mit ihrem Roman „Die Waffen nieder“ wurde Bertha von Suttner Ende des 19. Jahrhunderts schlagartig berühmt und stellte ihr weiteres Leben in den Dienst des Weltfriedens. Trotz ihres flammenden Engagements war ihrer pazifistischen Bewegung vorerst kein Erfolg beschieden. Das Porträt dieser Idealistin zeigt deren spannendes Leben und wie schwer es für Frauen noch vor mehr als hundert Jahren war, selbstbewusst einen eigenständigen Weg zu gehen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 05.08.2022 ORF 2
  • Folge 306
    Mahatma Gandhi, London.
    Universum History“ beleuchtet in der neuen Dokumentation „Mahatma Gandhi – Kampf ohne Gewalt“ von Mathilde Damoisel und Mira Kamdar (ORF-Bearbeitung: Andrea Lehner) am Freitag, dem 12. August, um 22:35 Uhr in ORF 2 das Paradoxe des Gandhi-Mythos und das Leben und Wirken der Friedensikone so umfassend wie kein Fernsehporträt zuvor – von den Anfängen seines gesellschaftlichen Engagements als Jurist über seinen Wechsel in die Politik bis zu seiner prägenden Rolle im Kampf Indiens um die Unabhängigkeit. Archivaufnahmen von Gandhis Brief an Adolf Hitler und sein Treffen mit Mussolini zeigen, wie widersprüchlich und teilweise unberechenbar der populäre Volksheld mitunter agierte.
    Er galt schon zu Lebzeiten als geistige und politische Ikone Indiens – Mahatma Gandhi. Mahatma ist die „Große Seele“, Gandhi, der „Vater der indischen Nation“. Er wurde seinem Namen mehr als gerecht. Seit seiner Ermordung 1948 wird Gandhi auch als Märtyrer verehrt. Weit über Indiens Grenzen hinaus verkörperte Gandhi Gewaltlosigkeit und die Hoffnung des indischen Volkes, sich ohne den Einsatz von Waffen aus der Kolonialherrschaft des britischen Empire befreien zu können.
    Tatsächlich wurde Indiens Streben nach Unabhängigkeit von Gewaltexzessen begleitet. Mehr als zehn Millionen Menschen mussten fliehen oder wurden zwangsumgesiedelt, mehr als eine Million Menschen kam dabei ums Leben. Am Ende wurde der indische Subkontinent 1947 zwischen Hindus und Moslems aufgeteilt – in die beiden unabhängigen Staaten Indien und Pakistan, zu dem bis 1971 auch Ostpakistan – das heutige Bangladesch – gehörte.
    Bis heute sind die Wunden und Traumata in vielen Bereichen der indischen und pakistanischen Bevölkerung nicht verheilt, bis heute streiten beide Länder – und das in den Konflikt hineingezogene China – um Kaschmir, das weder an Pakistan noch an Indien angeschlossen werden wollte. Auch Gandhi betrachtete die Teilung als sein großes persönliches Versagen. Mit seiner unglaublich effizienten politischen Strategie versammelte Gandhi das Volk hinter sich und führte die Bewegung zu einer damals neuen Form des Massenprotestes.
    Jedes Mal stand er an vorderster Front, unzählige Male landete er im Gefängnis. Tausende Anhänger bekamen bei den von ihm organisierten Märschen und Demonstrationen die Brutalität der britischen Besatzer zu spüren. Doch die geballte Macht des Empire konnte weder ihn noch seine Gefolgsleute aufhalten. Gandhis Einsatz für die sogenannten Unberührbaren, die kastenlose, entrechtete Bevölkerung Indiens, täuscht darüber hinweg, dass er – Anwalt aus der indischen Oberschicht – das Kastensystem an sich nie in Frage stellte.
    Die mehr als 500 Maharadschas, Sultane und anderen mächtigen Herrscher durften selbst entscheiden, welchem Staat sie sich anschließen wollten, die ehemaligen Kastenlosen wurden zu Parias – und sind es heute noch. Unzählige Friedensaktivisten sind in Gandhis Fußstapfen getreten. Als Orientierung diente vor allem sein Prinzip der strikten Gewaltlosigkeit. Kaum jemand interessierte sich für die weniger bekannten Seiten seiner Persönlichkeit, die verschiedenen Einflüsse auf sein Handeln, die Beziehung zu seiner Ehefrau oder seine kontroverse Haltung zur Rassenproblematik.
    Dass der glühende Verfechter einer pazifistischen Lebenseinstellung den faschistischen Diktator Mussolini besuchte, wurde und wird ebenso ausgeblendet wie die Tatsache, dass zahlreiche der von ihm organisierten friedlichen Massenproteste gegen die britische Besatzungsmacht von unglaublichen Gewaltausbrüchen begleitet waren. Von Beginn an setzte Gandhi auf die Macht von Symbolen – schrittweise verwandelte sich der Anwalt in die in weiße Tücher gehüllte Gestalt, als die er weltbekannt wurde.
    Enthaltsamkeit und Askese beherrschten jahrzehntelang sein Leben. Bereits sein erstes großes politisches Engagement geriet zu einem Massenevent. 1922 forderte er den Boykott britischer Produkte, die nach Indien eingeführt wurden, und ermutigte seine Landsleute, nur noch Khadi, Kleidung aus selbstgesponnener indischer Baumwolle, zu tragen. Das hölzerne Spinnrad, mit dem er durch abgelegene Dörfer tourte, wurde zu einem Symbol der Selbstbestimmung und ziert heute die indische Flagge.
    Der damit hergestellte weiße Stoff wurde zur Uniform der Unabhängigkeitsbewegung. Am Ende verselbstständigte sich die Legende von Mahatma, der „Großen Seele“, unabhängig von Gandhi und seiner Geschichte. Seine Zweideutigkeit in Bezug auf das indische Kastensystem und sein Fernhalten von politischen Bündnissen und Institutionen kosteten ihn schließlich das Leben. Am 30. Jänner 1948 wurde er, der mit vollem Namen Mohandas Karamchand Gandhi hieß, im Alter von 78 Jahren von einem ehemaligen Anhänger ermordet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 12.08.2022 ORF 2
  • Folge 307
    Er ist wohl einer der herausragendsten Vertreter im gewaltfreien Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit: Martin Luther King. Der US-amerikanische Pastor und Bürgerrechtler war der bekannteste Sprecher des „Civil Right Movements“ und wurde mit seiner Rede „I have a Dream“ weltberühmt. Luther King propagierte den zivilen Ungehorsam als Maßnahme gegen die Rassentrennung in den Südstaaten der USA. Kings Engagement machte das Movement zu einer Massenbewegung, die schließlich die gesetzliche Aufhebung der Rassentrennung erzwang und das uneingeschränkte Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung erkämpfte. Dafür erhielt Martin Luther King 1964 den Friedensnobelpreis, vier Jahre später wurde er bei einem Attentat in Memphis erschossen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 19.08.2022 ORF 2
  • Folge 308
    Bombenattentate prägten jahrzehntelang den Alltag in Nordirland.
    Aktivistin, Mutter, Sekretärin, Kellnerin, – Friedensnobelpreisträgerin. Das Leben der Betty Williams ist abenteuerlich. Die Tochter einer katholischen Mutter und eines protestantischen Vaters erlebte von Kind an die bürgerkriegsähnlichen Zustände in Nordirland und die Feindschaft zwischen den Konfessionen. Ihre Cousins wurden auf der Straße getötet, der eine von Protestanten, der andere von der IRA. Sie gründete zuerst „Women for Peace“ und organisierte Demonstrationen, dann die Organisation „Community of Peace People”, die sich für den Frieden in Nordirland einsetzte. Dafür wurde ihr 1976 gemeinsam mit ihrer Mitstreiterin Mairead Corrigan der Friedensnobelpreis verliehen. In Reisen durch Europa, die USA und nach Australien warben sie für eine friedliche Beilegung des Konfliktes in ihrer Heimat. Betty Williams setzte sich bis zu ihrem Tod 2022 dafür ein, Konflikte weltweit durch Verständnis, Mitgefühl und gewaltfrei zu lösen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 26.08.2022 ORF 2
  • Folge 309
    30. August 1997: im Pariser Hôtel Ritz beenden Lady Diana, die Ex-Frau des britischen Thronfolgers Charles und ihr Geliebter Dodi al-Fayed ihr Dinner. Kurze Zeit späte rasen sie in einer schweren Limousine durch die Straßen von Paris. Bei der Einfahrt in einen Seine-Tunnel verliert der Chauffeur die Kontrolle über das Fahrzeug und rast gegen einen Betonpfeiler. Eine Horde Paparazzi, die die Boulevard-Presse immer mit „guten Bildern“ versorgt hat, ist sofort an der Unfallstelle. Für Diana und Dodi kommt jede Hilfe zu spät. Welche Umstände führten zu der tragischen Verkettung der Ereignisse? Welche Planänderungen und kurzfristigen Entscheidungen ergaben schließlich das Unausweichliche? Das Dokudrama „Dianas letzte Nacht“ blickt 25 Jahre später auf die Geschehnisse der schicksalhaften Unfallnacht, auf Dianas letzte Stunden und das Leben der „Königin der Herzen“ zurück. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 30.08.2022 ORF 2
  • Folge 310
    Queen Elizabeth II.: Im Juni 2022 feierte sie ihr 70-jähriges Thronjubiläum und war damit das am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt. Mit 21 Jahren versprach die ausgebildete Automechanikerin bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt in einer Rundfunkansprache an die Staaten des Commonwealth, ihr ganzes Leben dem Dienst an ihren Untertanen zu widmen. Sieben Jahrzehnte lang gehörte sie zu den meistgefilmten und fotografierten Frauen der Welt. Doch das Privatleben der königlichen Familie blieb bis auf wenige Ausnahmen ein streng gehütetes Geheimnis.
    Anlässlich ihres Platinjubiläums 2022 brach die Queen mit dieser Tradition und gewährte der BBC Zugang zu hunderten privaten Heimvideos, die noch nie gezeigt wurden. Gedreht von Mitgliedern der royalen Familie zeigen sie eine strahlende junge Elizabeth mit ihrem Verlobungsring, ihre Zeit als junge Mutter oder Erlebnisse mit ihrem verstorbenen Mann Philip, dem Duke of Edinburgh, und ihren Eltern. Mehr als 400 private Filmrollen wurden von der BBC gesichtet, mehr als 300 Reden der Queen der letzten 80 Jahre durchforstet.
    Herausgekommen ist ein außergewöhnliches Porträt der britischen Monarchin und ein zeitgeschichtliches Dokument der letzten siebzig Jahre. Als besonderes Highlight kommentierte die Queen persönlich mit Eleganz und ihrem bekannten Humor die „royalen Schatzstücke“. Die Doku ermöglicht so einen einzigartigen Blick auf das private Leben der Royals und gewährt ungewöhnliche Einblicke in das Leben der Jahrhundert-Queen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 09.09.2022 ORF 2
  • Folge 311
    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren zwölf Millionen Kinder in Europa auf sich allein gestellt – entführt, elternlos, zurückgelassen, verlorengegangen. Viele erhielten zwangsweise eine neue Identität und Staatsbürgerschaft. Viele kamen in Waisen- oder Kinderheime, erfuhren Gewalt, Missbrauch und Hoffnungslosigkeit. Viele wurden zur Umerziehung Adoptiveltern überantwortet. Fast 80 Jahre später stellen sich einige überlebende Betroffene ihren Traumata. In der berührenden „Universum History“-Dokumentation „Kinder des Chaos – Die Ausgestoßenen der Nachkriegszeit“ von Agnès Pizzini und Julien Johan (ORF-Bearbeitung: Judith Brandner) erzählen am Freitag, dem 23. September 2022, um 22:35 Uhr in ORF 2 Kinder aus Deutschland, Frankreich und Österreich ihre Lebensgeschichten.
    Ein Mosaik aus Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, Erinnerungen von Ärztinnen und Ärzten sowie Helferinnen und Helfern, aus Archivmaterial und aufwendig gedrehten Spielszenen lässt das traurige Schicksal dieser Kinder des Krieges lebendig werden. Vor dem Hintergrund des heutigen Krieges in Europa bekommen die Geschichten eine schreckliche aktuelle Relevanz.
    1945, nach der Kapitulation Nazi-Deutschlands, lagen weite Teile Europas in Schutt und Asche. Der Krieg hatte Millionen Menschen das Leben gekostet, Familien zerstört. Die Deportationen, ethnischen Säuberungen, die Zwangsarbeit, das Morden und die Bombardierungen waren der Hintergrund, weshalb so viele Kinder wie nie zuvor von ihren Eltern getrennt wurden. Es gab Hunderttausende Waisenkinder, verlorene Kinder, Kinder, die zurückgelassen worden waren und die sich selbst irgendwie durchschlagen mussten.
    Übriggeblieben waren auch Kinder aus den „Lebensborn“-Heimen, einer Einrichtung der Nationalsozialisten, deren Ziel es war, auf der Basis der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Gesundheitsideologie die Geburtenziffer „arischer“ Kinder zu erhöhen. Viele Kinder wurden zur Kriegsbeute von Staaten, die nach dem hohen Blutzoll des Krieges mit ihnen ihre Bevölkerungszahlen sanieren wollten. Auch nach dem Ende des Krieges hielt der Kriegszustand für diese verlassenen Kinder noch Jahre lang an.
    Eine Selektion setzte ein: Manche wurden herausgepickt, Adoptiveltern überantwortet, in Heime gesteckt. Die Ungewollten waren einem Überlebenskampf ausgesetzt, der für sie erneut die Hölle auf Erden bedeutete. In jahrelanger mühsamer Sisyphusarbeit recherchierten viele ihre wahre Herkunft. Viele wissen heute noch immer nicht, wer ihre Eltern waren und was mit ihnen passiert ist. Die Rückkehr zu Frieden und Stabilität in Europa hat die Geschichte der ausgebeuteten und gestohlenen Kinder lange Zeit verschleiert. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 23.09.2022 ORF 2
  • Folge 312
    Dante Alighieri (Bernardo Casertano).
    Er gilt als bekanntester Schriftsteller des heutigen Italien, war ein bedeutender katholischer Philosoph und Politiker, sein Gesicht ziert die italienischen 2-Euro-Münzen: Dante Alighieri. Dante wird 1265 in Florenz geboren, ist gläubiger Katholik, tritt jedoch für die Trennung von Kirche und Staat ein. Ein Affront für die Kirche zur damaligen Zeit. Als Papst Bonifatius VIII. Florenz mit Gewalt unter päpstliche Führung stellt und die Toskana in den Kirchenstaat eingliedert, muss Dante fliehen. Im Exil widmet er sich der Dichtkunst – als Chronist seiner Zeit.
    Seine Werke sind so auch politische Zeitdokumente, analytisch und pointiert. Im opulenten Film „Zwischen Gott und König – Dante Alighieri und seine Zeit“ von Diego D’Innocenzo, Luca Marchetti, Mariangela Barbanente und Jesus Garcés Lambert (ORF-Bearbeitung Tobias Gassner-Speckmoser) gewährt „Universum History“ am Freitag, dem 30. September, um 22:35 Uhr in ORF 2 zum 550. Geburtstag der „Divina Commedia“ Einblicke in das Leben und Schaffen des italienischen Nationaldichters.
    Aufwendig gedrehte Spielszenen und Interviews mit renommierten Expertinnen und Experten lassen eine Zeit auferstehen, in der erstmals die Autorität der Kirche in Frage gestellt wird. Dante Alighieri wird in eine komplexe politische Situation hineingeboren: Ende des 13. Jahrhunderts zerfällt das Heilige Römische Reich – das einst mächtigste Reich der Erde besteht nur noch aus einzelnen Kleinstaaten, darunter Florenz. Als Papst Bonifatius VIII. die Stadt an sich reißt, muss er einen Deal mit den Franzosen eingehen.
    Das wird ihm zum Verhängnis. Nicht nur der Papst will die Vormachtstellung in Europa haben, sondern auch Frankreichs König Philipp IV., genannt Philipp der Schöne. Die beiden wetteifern um Macht und Einfluss; ein Kampf, in dessen Zentrum die Frage nach weltlicher oder kirchlicher Vormachtstellung steht. Philipp der Schöne lässt den Papst verhaften und setzt ein neues Oberhaupt an die Spitze der Kirche, diesmal unter seiner weltlichen Hand. Im Exil wird Dante zum Chronisten seiner Zeit.
    Hier entsteht ab etwa 1307 Dantes Hauptwerk, die „Divina Commedia“, die „Göttliche Komödie“. Sie begründet die italienische Sprache als Schriftsprache und gilt als bedeutendste Dichtung der italienischen Literatur und als eines der größten Werke der Weltliteratur. In der „Commedia“ hält er die politischen Kämpfe der Zeit – den Konflikt zwischen den Anhängern des Kaisers bzw. des Papstes, der das mittelalterliche Italien beherrscht – fest und bringt ihn auf eine philosophische Ebene.
    Das Werk ist in Hölle, Fegefeuer und Paradies aufgeteilt und behandelt große moralische Fragen wie: Was ist Gut, was ist Böse? Das anfangs noch nur „Commedia“ benannte Werk erfreut sich bald großer Beliebtheit. Es ist nicht wie die meisten großen Werke dieser Zeit in lateinischer Sprache verfasst, sondern im Italienischen „vulgare illustre“, der einfachen Sprache. Dantes späterer Verehrer Giovanni Boccaccio macht aus der „Commedia“ die „Divina Commedia“, also die „Göttliche Komödie“. Nicht, weil das Werk von Gott handelt, sondern weil er das Werk an sich „göttlich“ fand. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 30.09.2022 ORF 2
  • Folge 313
    Er gilt als Pionier unter den Diktatoren des 20. Jahrhunderts: Benito Mussolini. Der „Duce“ verführte die Massen, inszenierte den Kult um seine Person, ging brutal gegen Andersdenkende vor, indoktrinierte die Kinder Italiens und diente damit Adolf Hitler als Vorbild. Er legte den Grundstein für den Faschismus, eine Ideologie, die Europa in tiefe Dunkelheit stürzen sollte. Nach dem legendären „Marsch auf Rom“ im Jahr 1922 errichteten die Faschisten mit Mussolini an der Spitze eine brutale, totalitäre Diktatur. Bis 1945 sollte er über das Land südlich der Alpen herrschen, bis er 1945 erschossen wurde. Die Doku analysiert den Begründer des Faschismus und seiner Massenbewegung, dessen menschenverachtende Ideologie nicht nur in Italien wieder salonfähig geworden ist. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 28.10.2022 ORF 2
  • Folge 315
    Wissenschafterin, Widerstandskämpferin, Frauenrechtlerin, – die gebürtige Wienerin Käthe Leichter (1895⁠–⁠1942 ) ist trotz eines politisch und persönlich bewegten Lebens heute nahezu unbekannt. Dabei war sie die erste Wissenschafterin, die mit einer bahnbrechenden Studie das Frauenleben der Zwischenkriegsjahre untersuchte. Als Schülerin von Max Weber und Kollegin von Paul Lazarsfeld gehörte sie zu den Pionierinnen der Sozialforschung in Europa. Aus Analyse wurde Aktivismus: sie engagierte sich international für Frauenrechte und gesellschaftlichen Fortschritt gegen Faschismus und Kriegstreiberei. So wurde sie bereits im christlichen Ständestaat zur Oppositionellen. Mit dem „Anschluß“ an Nazi-Deutschland wurde sie im März 1938 verhaftet, ins KZ Ravensbrück deportiert und 1942 ermordet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 04.11.2022 ORF 2
  • Folge 316
    Der Vietnamkrieg bringt neues Leid in das Leben der Andrássys. Die jüngere Tochter Elisabeth lebt mit ihren beiden Kindern in der Nähe der Eltern. Sohn und Enkel Roy geht zur Armee und fällt mit gerade einmal 18 Jahren in Vietnam.
    Die gebürtige schwedische Adelige Stella Andrássy flieht vor dem Einmarsch der Roten Armee im Jahr 1945 aus ihrer Wahlheimat Ungarn. Ihre Welt wird durch den Krieg zerrissen, ihre Erfahrungen verarbeitet sie in einem Buch. 1948 wird ihr Werk „Fire over the Puszta“ publiziert, in dem sie auch das damalige Tabu Thema „sexuelle Gewalt gegen Frauen im Zweiten Weltkrieg“ anspricht – ein Skandal damals. Der Film basiert auf Stellas Erzählung, die ein Schlaglicht auf den Missbrauch und das Leid von Frauen wirft, aber auch von Solidarität, Mut und Hoffnung handelt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 25.11.2022 ORF 2
  • Folge 317
    Im September 1941 begann die Wehrmacht mit der Blockade Leningrads. In den folgenden 872 Tagen fand über eine Million Zivilisten den Tod. Eine Quelle der Hoffnung war die Musik des von Karl Eliasberg dirigierten Rundfunkorchesters. 1942 erhielt dieser von Jakow Babushkin den Auftrag, die 7. Sinfonie von Dimitri Schostakowitsch im Radio zu spielen, um damit der Welt zu zeigen, dass Leningrad lebt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 09.12.2022 ORF 2
  • Folge 318
    Sie war die erste regierende Königin der englischen Geschichte und trug den Beinamen „Bloody Mary“ – Maria Tudor I. Verstoßen von ihrem hochgebildeten und brutalen Vater Heinrich VIII, der ihr das Recht auf die Thronfolge verweigerte, wehrte sich die junge Prinzessin und wurde dann doch zu einer Pionierin und mächtigen Königin. Angefeindet wurde die „katholische Maria“ auch von ihrer protestantischen Schwester Queen Elizabeth I. Sie sollte ihr auf den Thron folgen und wesentlich dazu beitragen, ihre Schwester Mary der Nachwelt in nur denkbar schlechtem Licht erscheinen zu lassen.
    Die Doku wählt einen ungewöhnlichen Ansatz, um die Geschichte der „Bloody Mary“ nachzuerzählen: Schauspielerin Marie-Christin Friedrich schlüpft in die Rolle der eifersüchtigen Schwester – so wird nicht nur das Leben der „Queen im Schatten ihrer Schwester“ lebendig, sondern auch das schwierige Verhältnis der beiden Thronfolgerinnen erscheint in spektakulärem, völlig neuem Licht. Viele Verdienste Mary Tudors wurden nämlich von Elizabeth für sich beansprucht, wie die Sanierung der englischen Marine – die Basis für die Seeherrschaft Englands in späterer Folge. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 16.12.2022 ORF 2
  • Folge 319
    Zwei Kronprinzen, zwei Weltreiche – und zwei vollkommen unterschiedliche Dramen in schicksalhafter Verbindung zueinander: Rudolf von Österreich und Wilhelm von Preußen. Beide Prinzen leiden unter der ihnen von ihrer Familie zugedachten Rolle. Sie sind gewissermaßen verdammt, eine Welt aufrechtzuerhalten, die im Begriff ist unterzugehen. Beide müssen Traumata aus der Kindheit erdulden – das verbindet sie. Auf der anderen Seite trennend sind ihre politischen Ziele und Weltanschauungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Mit der Neuproduktion „Duell der Kronprinzen“ zeigt „Universum History“ am Dienstag, dem 20. Dezember 2022, um 21:05 Uhr in ORF 2 ein opulentes Dokudrama über zwei nahezu gleichaltrige Erben europäischer Kaiserhäuser, die aber völlig unterschiedliche Wege gehen – für den einen mündet dieser in persönlichem Triumph, für den anderen in einer Tragödie. Unter der Regie von Iris Fegerl, die auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, und Reinhold Bilgeri (szenische Regie) agieren in den Hauptrollen Markus Freistätter („Vienna Blood“, „Soko Donau“) als Rudolf von Österreich, Ferry Öllinger („Soko Donau“) als Kaiser Franz Joseph und Raphael Nicholas als Wilhelm von Preußen.
    „Duell der Kronprinzen – Rudolf von Österreich und Wilhelm von Preußen“ entstand als Koproduktion von ORF, ZDF/​ARTE, epo-film und Westend Film, gefördert von Filmfonds Wien, Filmförderung Niederösterreich, Fernsehfonds Austria mit Unterstützung von ORF-Enterprise.
    Rudolf von Österreich muss ertragen, dass sein unnahbarer Vater Kaiser Franz Joseph mit seinen intellektuellen Aktivitäten nicht viel anfangen kann. Bei Wilhelm von Preußen wiederum sind es die überhöhten Erwartungen seiner Mutter, Kronprinzessin Victoria, denen er trotz aller Bemühung nicht gerecht werden kann. Beide Prinzen wachsen mit dem Gefühl auf, dass man ihnen die Kaiserwürde nicht zutraut. Ihre Kindheit und Jugendjahre fallen in eine turbulente Zeit: In der Schlacht von Königgrätz 1866 besiegt Preußen Österreich und begründet später das Deutsche Kaiserreich.
    Wenige Jahre danach werden die beiden Reiche dennoch Bündnispartner. Als Symbol dafür sollen auch Wilhelm und Rudolf, die fast gleich alt sind, Freundschaft schließen. Später, als junge Männer, könnten ihre Ziele und Weltanschauungen unterschiedlicher nicht sein: Der liberale Rudolf hat die Vision eines vereinten Europas. Der konservative Wilhelm hingegen will vor allem sein eigenes Reich stärken und autoritär regieren.
    Für das Drehbuch und die Gesamtregie zeichnet Iris Fegerl verantwortlich: „Der Film erzählt vom Schicksal zweier Thronerben, die nach außen hin glänzen und funktionieren müssen, innerlich aber durch die Erziehung der Eltern zerrüttet sind.“ Die hochwertigen Reenactments wurden von Reinhold Bilgeri realisiert: „Wir möchten die seelischen Labyrinthe dieser beiden Männer zeigen, von denen die große Welt da draußen nicht viel wusste.“ „Universum History“-Chefin Caroline Haidacher: „Das Team rund um Iris Fegerl, Reinhold Bilgeri und Heinrich Mayer-Moroni wagt einen neuen und besonders spannenden Blick auf einen der bekanntesten Habsburger – Kronprinz Rudolf.
    Die Beziehung zu seinem Rivalen Wilhelm von Preußen steht im Mittelpunkt dieser Dokumentation, die vor allem die Persönlichkeitsentwicklung der beiden Kronprinzen analysiert.“ epo-film-Producer Heinrich Mayer-Moroni: „Diese Dokumentation beschäftigt sich mit der Beziehungsgeschichte der Prinzen Rudolf von Österreich und Wilhelm von Preußen im Kontext der Bündnishistorie zwischen dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn.“ (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 20.12.2022 ORF 2
  • Folge 320
    Die Alhambra: jahrhundertelang war sie prunkvolles Symbol eines florierenden Imperiums. 1362 ist das Königreich Granada auf der Iberischen Halbinsel zum letzten Rückzugsort der maurischen Kalifen vor der spanischen Eroberung geworden. Von der Festung Alhambra aus müssen sie dem Untergang des einst mächtigen Al-Andalus zusehen, das über sieben Jahrhunderte lang ein Hort der Wissenschaften und Poesie, der Medizin und Innovation gewesen war. Die Alhambra ist imposanter Ausdruck der letzten, späten Blüte von Al-Andalus. Doch zu Beginn standen ihre Erbauer: große Visionäre, die mit dem Bauwerk nicht ihre Macht demonstrieren, sondern die Verbindung zwischen Irdischem und Göttlichem greifbar machen wollten.
    Der opulente Zweiteiler entführt in eine Zeit, in der die islamische Welt das innovative Zentrum Europas darstellte und in der Wissenschaft und Philosophie eine Blütezeit noch vor der Renaissance erlebten. Der Chronist, Architekt der Alhambra und intellektuelle Superstar des Mittelalters, Ibn al-Khatib, führt durch die rätselhafte Zauberwelt einer längst vergangenen Zeit, und zur Geburtsstunde der Alhambra. Der aus Ägypten stammende Hollywood-Star Amr Waked spielt den Großwesir, der österreichische Schauspieler und Regisseur Karl Markovics lieh ihm für die deutsche Synchronisation seine Stimme. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 30.12.2022 ORF 2
  • Folge 321
    Sie ist eines der Neuen Sieben Weltwunder und laut Lawrence von Arabien „der herrlichste Ort der Welt“: Die Wüstenstadt Petra im heutigen Jordanien. Die ehemalige Hauptstadt des Nabatäer-Reichs fasziniert seit ihrer Wiederentdeckung 1812 Archäologinnen, Literaten und Millionen Touristen. Riesige Grabmäler und Tempel, die direkt aus dem Fels gemeißelt wurden, die Mischung antiker Baustile und der Umstand, dass die Bauwerke Tausende von Jahren überdauert haben, machen Petra so einzigartig. Eine Archäologin macht sich auf den Weg der einstigen Handels-Karawanen von Medina in die Wüstenstadt, über die in der Antike Myrrhe und Weihrauch von Indien ins Römische Reich transportiert wurde.
    Die Reise auf der Weihrauchstraße – einer der ältesten Handelsrouten der Welt – erzählt von der alten Kultur der Nabatäer, die Petra erbaut haben und im 1. Jhd. n. Chr. den Handel auf der arabischen Halbinsel kontrollierten. In fiktiven Spielszenen mit historischem Background wird das Leben eines Gewürzhändlers, seiner Frau und eines Kaufmannes in Petra nachgezeichnet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 13.01.2023 ORF 2
  • Folge 322
    Köcher, Pfeile und eine Hose aus Ziegenleder – 5000 Jahre alt. Ein Sensationsfund – entdeckt von einer Wanderin in einem Gletschergebiet am Schweizer Schnidejoch in einer Höhe von 2700 Metern. Der Schweizer Ötzi wurde „Schnidi“ getauft und lebte 1000 Jahre vor dem weltberühmten Mann im Eis. Ötzi und Schnidi trugen leggingartige Hosen aus Hirschleder, die sie mit Lindenbast flickten – Unterschiede gibt es beim Schuhwerk. War Ötzi mit High-Tech-Schuhen unterwegs war, mit Sohlen aus Braunbärenleder und der Rest aus Hirschleder, reichten Schnidi schlichte Mokassins.
    Doch von Schnidi selbst fehlt jede Spur. Ein Archäologinnen-Team ist seit Jahren auf Spurensuche in den Schweizer Alpen, auf der Suche nach dem Mann im Eis – bislang erfolglos. Mehr als 300 Fundstücke wurden bislang mit High-Tech-Methoden untersucht – in Kooperation zwischen Archäologie und Klimaforschung. Mit überraschenden Erkenntnissen: Schon vor 7000 Jahren betrieben Menschen Viehwirtschaft und Ackerbau in den Alpen, viel früher als bislang angenommen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 20.01.2023 ORF 2
  • Folge 323
    Seine revolutionären Erkenntnisse stellen im 16. Jahrhundert das Weltbild auf den Kopf: die Erde dreht sich um die Sonne, und nicht umgekehrt. Dieses heliozentrische Weltbild widerspricht der Bibel. Dreißig Jahre lang hält der Astronom, Arzt und Domherr des Fürstbistums Ermland im heutigen Polen, Nikolaus Kopernikus, seine Theorie geheim- aus Furcht vor der Strafe der katholischen Kirche. Erst sein Assistent Rheticus aus Feldkirch kann ihn überzeugen, seine bahnbrechenden Berechnungen zu veröffentlichen. In einer spannenden Spieldoku erzählt Universum History von den Schikanen machthungriger Bischöfe, denen der Forscher Kopernikus ausgesetzt war, von seinem Leben im Dienste Gottes und der Wissenschaft und vor allem von seiner verbotenen Liebe zu Anna Schilling, seiner loyalen Gefährtin.
    Kurz vor seinem Tod 1543 hält Kopernikus eines der ersten gedruckten Exemplare von „De revolutionibus orbium coelestium“ in den Händen – die Erfüllung seines Lebens. Erst 1992 rehabilitiert der Vatikan Kopernikus und hebt das Verbot seines Buches auf. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 17.02.2023 ORF 2
  • Folge 324
    Laut Bibel wurde der fromme Noah vor einer katastrophalen Flut gewarnt und sollte auf einer selbst gebauten Arche seine Familie und von jeder Tierart ein Paar retten. Wo genau diese Sintflut stattgefunden haben soll, bleibt offen. Seit Jahren suchen wissenschaftliche Teams nach Spuren dieser biblischen Katastrophe. Wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich war und ist ein solches Ereignis? Wo könnte es stattgefunden haben? Was erzählen Bohrkerne, Tropfsteine und Entdeckungen am Meeresgrund? Löste der damalige Klimawandel die Mega-Überschwemmungen aus – und droht dieses Szenario vielleicht wieder? Mit aufwändigen Reenactments und wissenschaftlichen High-Tech-Methoden begibt sich Universum History auf eine spannende Reise durch die Weltgeschichte der Geologie, von Ur im heutigen Irak über den Persischen Golf bis zum Schwarzen Meer. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 07.04.2023 ORF 2
  • Folge 325
    England, Februar 1587: Mit drei kräftigen Schlägen setzt der Henker dem Leben der Mary Stuart – Königin von Schottland und Frankreich – ein Ende: Aufs Schafott gebracht von ihrer Cousine Elizabeth I. wegen Hochverrats und eines Mordkomplotts, gilt Mary Stuart jahrhundertelang als leidenschaftliche Frau und katholische Märtyrerin. Als Heilige, die für ihre Liebe zum falschen Mann mit dem Leben bezahlen musste. Ihre Cousine Elizabeth, Königin von England, ihre größte Rivalin, hingegen als eifersüchtige, rachsüchtige Jungfer.
    Doch die Wahrheit ist eine andere: Mehr als 30 Jahre lang nutzte Mary Stuart Intrigen und entwickelte Mordpläne, um auf den englischen Thron zu gelangen. Es ist ein Drama um „Fake News“ und „Hate Speech“ im England des 16.Jahrhunderts. Die Doku zeigt den erbitterten Kampf der beiden Queens und bedient sich eines genialen Kunstgriffs: Queen Elizabeth – großartig verkörpert von der genialen Burgschauspielerin Marie-Christine Friedrich – erzählt ihr intimes Wissen aus allen Lebensphasen ihrer Konkurrentin Mary Stuart. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 28.04.2023 ORF 2
  • Folge 326
    Diana und Charles.
    „Die Königin ist tot – es lebe der König“. Der zeitlebens als „ewiger Thronfolger“ belächelte Charles ist nach dem Tod seiner Mutter mit 73 Jahren König geworden – niemand vor ihm hat so lange auf den Thron gewartet. Welche neue Ära beginnt mit ihm? Die altehrwürdige Queen, Diana, Harry, Kate – Glanz, Ruhm, Tragödien und Intrige liegen nahe beieinander im Hause Windsor. Und inmitten dieser Skandale hat Prinz Charles Jahre lang geduldig darauf gewartet, den für ihn vorgesehenen Platz einzunehmen. Wie wird er sein Amt ausüben? Spekulationen zufolge will er sich mehr in politische Belange einmischen – obwohl das in der britischen Monarchie nicht vorgesehen ist.
    Auch das Thema Klimawandel ist ihm wichtig – es bleibt spannend. Ein packendes Porträt mit Analyse und Ausblick auf den neuen König und die neue Epoche der britischen Geschichte. Insider-Interviews mit Royals-Expert*innen oder dem historischen Berater der Serie „The Crown“ werfen ein neues Licht auf den frischgekrönten König. Breiten Raum nehmen die beiden Frauen in seinem Leben in der Doku ein – die unglückliche Ehe mit Diana, und die langjährige, 2005 legitimierte Affäre mit Camilla, die nun die wichtigste Beraterin an der Seite des Königs ist. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 03.05.2023 ORF 2
  • Folge 327
    New York, um 1882. Auf dem begrenzten Stadtgebiet leben die vielen Einwanderer in engen Stadtvierteln, meist nach Nationalitäten getrennt. „Little Germany“, das Viertel der Deutschen, liegt im Süden von Manhattan. Dort sprechen die Verkäuferinnen auf den Märkten Deutsch, auf den Straßen werden deutsche Tageszeitungen verkauft und sogar Trachten- und Gesangsvereine gibt es im Viertel. Anders als „Little Italy“ oder „China Town“ löst sich „Kleindeutschland“ – wie man es noch nennt – 1904 wieder auf. Kulturelle Einflüsse haben überlebt.
    Heute führen rund 45 Millionen US-Amerikaner/​innen ihre Wurzeln auf Deutsche zurück, das sind mehr als aus jedem anderen Land der Welt. Geblieben sind Bräuche wie das Biertrinken, Grillen im Garten, aber auch deutsche Wörter wie „kindergarden“. Manche Deutsch-Emigranten kamen auch zu großem Wohlstand. Levi Strauss etwa, der Erfinder der Jeans, oder Henry John Heinz, der mit Tomatenketchup ein Imperium aufgebaut hat. Die vielen Erfolgsgeschichten und die schlechten Bedingungen im eigenen Land sind auch für den jungen Deutschen Georg Schmidt ausschlaggebend auszuwandern.
    Zuhause in Potsdam hatte er keine Chance, seinen großen Traum zu erfüllen: Anwalt zu werden. Seine Eltern konnten ihm kein Studium finanzieren. In Amerika sieht die Welt anders aus: Es reicht aus, eine Lehre als Anwaltsanwärter zu machen. Doch Schmidt lernt schnell: New York bietet ihm nicht nur die Hoffnung auf Realisierung seiner Zukunftspläne; in New York herrschen auch Armut, Kriminalität und Korruption. Als seine Verlobte wegen eines vermeintlichen Diebstahls festgenommen wird, muss Schmidt die mächtige Chefin eines Verbrechersyndikats in der Stadt, ebenfalls eine Migrantin aus Deutschland, um Hilfe bitten.
    Sie stellt Bedingungen, die den angehenden Anwalt in eine ausweglose Situation bringen. Die „Universum History“-Dokumentation „Migration ins Ungewisse – Little Germany 1882“ begleitet Georg Schmidt einen Tag im deutschen Auswandererviertel „Little Germany“. Den Emigranten Georg Schmidt hat es so nie gegeben. Doch seine Geschichte beruht auf Tatsachen: recherchiert und verdichtet aus zahlreichen historisch-verbrieften Biografien und neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 26.05.2023 ORF 2
  • Folge 328
    In den 1820er Jahren gelingt dem französischen Sprachwissenschafter Jean-François Champollion die Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen. Damit legt er den Grundstein für die wissenschaftliche Erforschung der jahrtausendealten Kultur des dynastischen Ägypten. Ausgangspunkt für das Knacken des Codes sind die Inschriften auf dem „Stein von Rosette“. Mehr als 200 Jahre später taucht ein Briefwechsel zwischen Jean-François und seinem älteren Bruder Jacques-Joseph auf, der neues Licht auf die Entschlüsselung wirft. Mit Hilfe von Fachleuten und Animationen zeichnet die neue „Universum History“-Dokumentation „Der Codebreaker – Das Geheimnis der Hieroglyphen“ von Jacques Plaisant (ORF-Bearbeitung: Andreas Maurer) am Freitag, dem 2. Juni 2023, um 22:55 Uhr in ORF 2 diese außergewöhnliche Beziehung zweier Sprachgenies nach.
    Als Napoleon 1798 zu seinem Ägyptenfeldzug aufbricht, will er nicht nur das Reich vergrößern, den Briten ihre Vormachtstellung im Mittelmeerraum streitig machen und Frankreich eine herrschende Rolle im levantinischen Handel sichern – sondern auch der Wissenschaft neue Erkenntnisse bringen.
    Ein Team aus 167 Wissenschaftern, Schriftstellern und Künstlern begleitet die Expedition und inszeniert den Feldherren als „Retter des Pharaonenreichs“. Während Bilder und Beschreibungen der mystischen Tempel die Menschen in Frankreich faszinieren, rätseln die Forscher/​innen über die Bedeutung der fremden Bilderzeichen auf den ägyptischen Monumenten sowie auf dem „Stein von Rosette“. Der mehr als eine Dreivierteltonne schwere Steinblock aus schwarzem Basalt, der nahe der Hafenstadt Rosette (auch Rosetta) im Nildelta gefunden wird, trägt fragmentarische Inschriften in drei verschiedenen Sprachen: auf Griechisch sowie in wie zwei bislang unlesbaren Schriftsystemen: dem Demotischen, einer im antiken Ägypten üblichen Schreibschrift, und in ägyptischen Hieroglyphen.
    Seit der Antike wird hinter diesen Bildzeichen von Schlangen, Menschen, Wasser, Augen oder Schilfrohren eine Art Alphabet vermutet, doch es gab bislang keinen Schlüssel zur Entzifferung. Der Courier de l’Égypte, eine napoleonische Propagandazeitung, in der Kriegs- und Reiseberichte der Expedition veröffentlicht werden, deutet die schwarze Steintafel als Übersetzungsanleitung der Hieroglyphen.
    Nach dem erzwungenen Rückzug Napoleons wird der „Stein von Rosette“, auch „Rosetta-Stein“ genannt, von den Engländern beschlagnahmt und ins British Museum in London gebracht. Dem englischen Naturforscher und Abenteurer Thomas Young gelingt es, einzelne Zeichen von Königsnamen richtig zu entziffern. Die vollständige Entschlüsselung schafft jedoch der französische Sprachwissenschafter Jean François Champollion (1790⁠–⁠1832).
    Bereits mit 13 Jahren beherrscht der Sprachbegabte mehrere orientalische Dialekte. Sein älterer Bruder Jacques-Joseph (1778⁠–⁠1867) hat ihn unterrichtet, seine Begeisterung für Ägypten geweckt und eine Abschrift der Inschrift des „Rosetta-Steins“ aus dem British Museum für ihn organisiert. Obwohl er den Stein selbst nie zu Gesicht bekommt, gelingt es Jean François schließlich 1822, den antiken Code zu knacken und ein vollständiges System zur Entzifferung der Hieroglyphen vorzulegen. Später wird er zum ersten Kurator der Abteilung für ägyptische Altertümer des Pariser Louvre ernannt.
    Mehr als 200 Jahre nach Champollions bahnbrechenden Forschungsergebnissen sind nun neue Details über sein Leben aufgetaucht. Ein 30 Jahre andauernder Briefwechsel mit seinem Bruder Jacques-Joseph ist wissenschaftlich aufgearbeitet worden und wirft ein neues Licht auf dessen Rolle beim Knacken des Codes. „Universum History“ folgt in „Der Codebreaker – Das Geheimnis der Hieroglyphen“ den Spuren der Champollion-Brüder, die den Grundstein für die moderne Ägyptologie gelegt haben. Spannend aufbereitet ist die Doku durch moderne Animationen und die Expertise internationaler Historiker/​innen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 02.06.2023 ORF 2
  • Folge 329
    Rund 13 Millionen Menschen werden als Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen im Deutschen Reich ausgebeutet. Zwischen 1938 und 1945 geben sie ihre Freiheit, um die Wirtschaft – oft die Kriegswirtschaft – der Nationalsozialisten am Laufen zu halten. Sie kommen aus Polen, der Ukraine, aus Frankreich, aus Österreich oder anderen Ländern. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden viele der Opfer jahrzehntelang vergessen. Sie und ihre Geschichten verschwinden in den Jahren des Wiederaufbaus rasch aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit, auch in Österreich.
    Dabei hat das Volk in den allermeisten Fällen gewusst, wer sie waren: Sie waren Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen – im Dorf, in der Fabrik, auf dem Bauernhof. Zwangsarbeit muss auch die Wienerin Irma Trksak erleben. Nach dem sogenannten „Anschluss“ 1938 leistet sie Widerstand gegen das NS-Regime, verteilt Flugblätter und schließt sich einer kommunistischen Widerstandsgruppe an. „Wir haben uns Feldpostnummern von Soldaten besorgt und Kettenbriefe geschrieben, in denen wir aufriefen, den Krieg zu beenden.
    Dabei sind wir aber verraten worden“, sagte die 2017 verstorbene Trksak. Im September 1941 wird Trksak verhaftet, 1942 ins KZ Ravensbrück deportiert, einem Konzentrationslager für Frauen. Hier werden vor allem Jüdinnen und Widerstandskämpferinnen interniert, rund 28.000 überleben das Lager nicht. Wie Hunderte weitere Frauen aus dem KZ Ravensbrück wird Irma Trksak zur Zwangsarbeit bei Siemens-Halske eingeteilt. Ganz in der Nähe des KZ hatte das Unternehmen Fertigungsbaracken errichtet.
    „Wir haben für den Krieg gearbeitet: von der Spule bis zum fertigen Gerät, für U-Boote und Flugzeuge, alles wurde hier gefertigt“, so Trksak. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagiert sich Trksak als Zeitzeugin. Erst spät, im Jahr 2016 – mit 99 Jahren – wird sie mit dem „Ehrenzeichen der Republik Österreich“ ausgezeichnet. Für die 90-minütige „Universum History“-Neuproduktion „Die Sklaven der Nazis – Zwangsarbeit im ‚Dritten Reich‘“ – zu sehen am Freitag, dem 9. Juni, um 22:35 Uhr in ORF 2 – haben die Filmemacher Matthias Schmidt und Vít Poláček auch mit Irma Trksaks Sohn Ludwig gesprochen: „Es gab für meine Mutter zwei Lebensinhalte.
    Der eine war die Arbeit gegen das Vergessen. Und der zweite bin ich.“ Der Film macht einige der vergessenen Biografien jener zumeist jungen Erwachsenen und Jugendlichen sichtbar. Mit Hilfe von Eintragungen in Tagebüchern, mit Fotografien oder Briefen wird auf die Zeitzeugen und Zeitzeuginnen von damals, wie etwa Irma Trksak, fokussiert.
    Zudem steht die Generation ihrer Nachfahren im Blickpunkt: Im Gespräch mit den Kindern und Enkelkindern der Opfer und Täter erzählt die neue „Universum History“-Dokumentation nicht nur eine Geschichte des Vergessens nach 1945, sondern auch eine Geschichte der Versöhnung im heutigen Europa. Es ist eine transnationale und multiperspektivische Betrachtung der Zwangsarbeit. Sie folgt den Quellen von Zwangsarbeitern und Zwangsarbeiterinnen nach Norwegen, in die Ukraine oder nach Polen. Ihr Schicksal von damals prägt das Leben ihrer Nachfahren bis heute. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 09.06.2023 ORF 2
  • Folge 330
    Kurz vor und nach der Machtübernahme der Nazis flohen viele deutsche jüdische Familien, Künstler und Oppositionelle auf die Baleareninsel Mallorca. Auch der österreichische Schriftsteller und Autor Franz Blei fand Zuflucht. In der Hauptstadt Palma gibt eine eigene deutsche Kolonie – es existiert eine wirtschaftlich unabhängige, intellektuelle Gemeinschaft. Doch immer größer wird der Einfluss der Nazis und der deutschen Regierung. Als 1936 der von Hitler unterstützte Franco-Putsch stattfindet, sitzen die Geflohenen in der Falle.
    Die auch von Italien unterstützten Todesschwadronen Francos durchkämmen die Insel, nur wenigen gelingt die Flucht – viele werden ermordet. Anhand mehrerer Biografien Betroffener und ihrer Nachfahren werden der Überlebenskampf und die dramatische Situation auf Mallorca nachgezeichnet. Die auch von Italien unterstützten Todesschwadronen Francos durchkämmen die Insel, nur wenigen gelingt die Flucht. Anhand mehrerer Biografien Betroffener wird der Überlebenskampf und die dramatische Situation auf Mallorca nachgezeichnet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 30.06.2023 ORF 2
  • Folge 331
    Im Sommer 1945 liegt Europa in Trümmern. Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende, die Zerstörungen in den betroffenen Ländern sind enorm. In der Not der Nachkriegszeit erweisen sich die Vereinigten Staaten als verlässlicher Partner. US-Präsident Harry S. Truman schickt zudem eine besondere Kommission nach Europa. Geleitet wird sie von Ray Denslow, einem Freimaurer. Fünf Wochen lang reist Ray Denslow durch die vom Krieg schwer gezeichneten Länder. Sein Auftrag: eine Bestandsaufnahme der Freimaurerei in Europa nach Jahren der Diktatur und Unterdrückung.
    Die Bruderschaft geht in ihren Ursprüngen auf die Handwerker im mittelalterlichen England zurück. Im Jahr 1717 kommt es in London zur Gründung der ersten Großloge, das Datum gilt als Geburtsstunde der modernen Freimaurerei. Mitglieder legen bei ihrer Initiation einen Eid ab und geloben, an der sittlichen Verbesserung der eigenen Person und der Gesellschaft zu arbeiten. Die Freimaurerei breitet sich rasch aus und setzt sich für Werte wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ein. Aufklärerische Werte, die etwa für die Französische Revolution, die amerikanische Unabhängigkeit oder auch die Erklärung der Menschenrechte grundlegend sind.
    200 Jahre später werden die Freimaurer zum erklärten Erzfeind gleich dreier Diktatoren. Den Anfang macht Benito Mussolini. Italiens Freimaurer unterstützen den aufstrebenden Politiker zunächst, doch der sucht zur Festigung seiner Macht eine mächtigere Verbündete, deren Einfluss im Land enorm ist: die Katholische Kirche. Sie steht der Bruderschaft seit rund zwei Jahrhunderten kritisch gegenüber und sorgt im Verbund mit den Faschisten schließlich für die Auflösung der Geheimgesellschaft.
    Auch Francisco Franco in Spanien und Adolf Hitler in Deutschland folgen Mussolinis Beispiel. Für alle drei Diktatoren werden die Freimaurer zum Feindbild, das immer und immer wieder beschworen wird, wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen. In Deutschland etwa beherrscht zwar der Antisemitismus die Verschwörungsideologie der Nazis, doch die Freimaurerei lässt sich damit verbinden, erläutern Experten wie der Historiker Ralf Melzer. Der Feind in Hitlers Narrativ ist die jüdisch-freimaurerische Verschwörung, die gegen Großdeutschland intrigiert.
    Die Folgen für die Bruderschaft und ihre Mitglieder sind drastisch – die Logen werden geschlossen, viele Freimaurer finden den Tod. In Deutschland, Italien und den besetzten Ländern Europas endet die Verfolgung mit dem Zweiten Weltkrieg, in Spanien hält sich Franco noch bis 1975 an der Macht. „Universum History“ zeichnet die Geschichte der Freimaurer in jener dramatischen Zeit detailreich nach und klammert dabei auch die Verstrickungen so mancher Logen in die faschistische und nationalsozialistische Ideologie nicht aus.
    Interviews mit Historikerinnen, Historikern und anderen Expertinnen und Experten geben Einblick in die Mechanismen und Hintergründe der Verfolgung. Teils kolorierte Archivaufnahmen machen den Blick in die europäische Vergangenheit auf beklemmende Weise lebendig. Ray Denslows Beschreibungen, die er 1945 in seinem Bericht an den damaligen US-Präsidenten Harry S. Truman festgehalten hat, bilden in Form von Reenactments den atmosphärischen Rahmen für diese packende Nacherzählung mit sehr speziellem Blickwinkel auf die Zeit der europäischen Diktaturen des 20. Jahrhunderts. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 14.07.2023 ORF 2
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 07.07.2023
  • Folge 332
    Eine spektakuläre archäologische Reise zu den Anfängen unserer Kultur – bis zum Ursprung des Christentums. Im Jahr 2014 werden bei einem Vermessungsflug versunkene Überreste einer riesigen Basilika entdeckt – am Grund des Iznik-Sees in der heutigen Türkei. Ein internationales Expertinnen-Team rekonstruiert mithilfe von Radar, Unterwasserkinematografie und Isotopenanalyse die Geschichte dieser Kirche im See – und lüftet das Geheimnis der antiken, römischen Stadt Nicäa – dem heutigen Iznik. Wer war diese geheimnisvolle Gemeinde, wohin sind die Menschen verschwunden und warum, wer hat die Basilika gebaut und wie wurde sie zerstört? Geführt von WissenschafterInnen aus den USA, der Türkei, der Schweiz, Frankreich, dem Vatikan und mit österreichischer Beteiligung werden die Rätsel der versunkenen Basilika Stück für Stück gelüftet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 04.08.2023 ORF 2
  • Folge 333
    1218 – Burg Münzenberg im heutigen Deutschland – eine mächtige Festung aus Basaltgestein. Der junge Kastellan Eberhard muss sich als Burgvogt behaupten und beweisen, dass er die Burg führen kann. Doch seine verfeindeten Nachbarn wollen ihm einen Strich durch die Rechnung machen. In einer hinterlistigen Fehde wollen sie ihm eine Mühle abluchsen. Ein typischer Nachbarschaftsstreit im sogenannten Heiligen Römischen Reich beginnt. Burgen waren im Mittelalter nicht nur wichtige Verteidigungsanlagen, sondern auch kleine Reiche für sich selbst. Bäcker und Köchinnen kümmerten sich um die Verpflegung, Schmiede und Baumeister um die Verteidigung. Der Burgvogt musste Steuern eintreiben, Baustellen managen und im Ernstfall auch die Burg verteidigen. Die Universum-History-Dokumentation lässt den Alltag auf dieser mittelalterlichen Burg in aufwändigen Spielszenen wieder auferstehen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 11.08.2023 ORF 2
  • Folge 334
    Liegt die Wiege der Menschheit nicht in Afrika, sondern in Europa? Neue Funde deuten darauf hin: Ein in Athen entdeckter, über sieben Millionen Jahre alter Unterkiefer zeigt ebenso wie ein in Bulgarien gefundener Zahn vormenschliche Merkmale; auf Kreta lassen versteinerte Fußabdrücke vermuten, dass hier schon vor sechs Millionen Jahren, also früher als in Afrika, ein Wesen aufrecht gegangen ist. Und in Bayern hat die Paläontologin Madelaine Böhme eine Ur-Menschenaffenart ausgegraben, die der letzte gemeinsame Vorfahr von heutigen Affen und Menschen sein könnte. Der moderne Mensch, der Homo sapiens, entstand in Afrika, doch es könnte sein, dass seine Vorfahren aus Europa gekommen waren. Muss die Geschichte der menschlichen Evolution neu geschrieben werden? (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 25.08.2023 ORF 2
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 21.07.2023
  • Folge 335
    Er galt als Terrorist, er wurde Friedensnobelpreisträger. Yassir Arafat, der Palästinenserführer hatte auch selber an seiner eigenen Legende mitgestrickt. Als dem Widerstandskämpfer wurde der Staatsmann. Und das auch mithilfe von Bruno Kreisky. Der österreichische Bundeskanzler wird sich später enttäuscht über den PLO-Führer zeigen. Die Dokumentation zeigt das bewegte Leben von Yassir Arafat, der bis zu seinem Tod 2004 noch für viele ein Rätsel geblieben ist. Österreichische ExpertInnen analysieren das Leben des umstrittenen Palästinenser-Führers und sein ambivalent-herzliches Verhältnis zu Bruno Kreisky. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 15.09.2023 ORF 2
  • Folge 336
    Eine Wachsbüste, gefertigt im 18. Jahrhundert, gab Forschern lange Zeit Rätsel auf. Es zeigt eine Frau, gekleidet wie eine Königin, beim Sezieren eines Gehirns. Wer war sie? Und wieso nahm sie sich heraus, den Sitz des Intellekts, der damals als rein männlich erachtet wurde, sprichwörtlich in ihren weiblichen Griff zu nehmen? Ein für lange Zeit verschollenes Schriftstück offenbart nun die Geschichte der Portraitierten. Ihr Name war Anna Morandi. Im Bologna zur Zeit der Aufklärung erschuf sie aus Wachs eine systematische Sammlung anatomischer Modelle.
    Damit konnten Medizinstudierende erstmals das Körperinnere erforschen, ohne selbst ein Skalpell in die Hand nehmen zu müssen. Morandis Werk wurde bis an den Hof von Katharina der Großen verkauft und inspirierte Kaiser Joseph II. zur berühmten Anatomiesammlung im Josephinum in Wien. Das Dokudrama erzählt vom außergewöhnlichen Leben der Anatomin Anna Morandi sowie vom ihrem Vermächtnis in Wachs, mit dem sie Medizingeschichte schrieb, aber auch die rigiden Geschlechterrollen des 18. Jahrhunderts auf den Kopf stellte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 22.09.2023 ORF 2
  • Folge 337
    Eine packende historische Analyse, wie das Reich der Mitte zum China von heute geworden ist. Eine Geschichte, die vor rund 150 Jahren mit einer Demütigung durch den Westen begonnen hat. Gefolgt von Zeiten der Not, Bürgerkriegen und Unterdrückung. Bis zur Neuerfindung der Volksrepublik China als neue Weltmacht, die sich heute als Gegensatz zur westlichen Welt sieht. Anfang des 19. Jahrhunderts sah sich das Kaiserreich China als Zentrum der Welt. Mit seiner Jahrtausende alten Geschichte fühlte es sich der restlichen Welt überlegen. Das änderte sich, als das Britische Empire in den Opiumkriegen mit überlegener Waffengewalt China zwang, sich für den Weltmarkt zu öffnen. Die Folgen waren dramatisch: das Reich wurde von Unruhen erschüttert und schließlich verließ 1911 der letzte Kaiser den Thron in Peking. Das Land wurde durch Bürgerkriege innerlich zerrissen, bis durch die Invasion durch das japanische Kaiserreich ein neuer gemeinsamer Gegner auftauchte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 29.09.2023 ORF 2
  • Folge 338
    Eine packende historische Analyse, wie das Reich der Mitte zum China von heute geworden ist. Eine Geschichte, die vor rund 150 Jahren mit einer Demütigung durch den Westen begonnen hat. Gefolgt von Zeiten der Not, Bürgerkriegen und Unterdrückung. Bis zur Neuerfindung der Volksrepublik China als neue Weltmacht, die sich heute als Gegensatz zur westlichen Welt sieht. Der Krieg gegen die Japaner einte die einst verfeindeten Nationalisten und Kommunisten. Doch kurz nach dem Sieg befand sich das Land Bürgerkrieg. Mit dem Sieg der Kommunisten wurde die Volksrepublik gegründet. Ein neues China unter Mao Zedong, in dem weiter Repression, Hungernöte und Chaos durchleben musste. Auf der anderen Seite wurde hier auch die Grundlage gelegt für die Wiedererfindung Chinas als neues Reich der Mitte, als die Weltmacht von heute. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 06.10.2023 ORF 2
  • Folge 339
    18. Dezember 1744. Maria Theresia erlässt, kurz vor der Geburt ihres 7. Kindes, einen Befehl, der wie ein Donner im Habsburgerreich einschlägt und in ganz Europa seinen Widerhall findet. Alle Prager Juden sollen die Stadt verlassen. Es ist die letzte große Vertreibung der Juden im Alten Europa vor dem Holocaust. Ein Countdown beginnt, ein Kampf, indem sich halb Europa für die jüdischen Stadtbewohner Prags einsetzt. Doch die zur Mutter ihrer Völker hochstilisierte Habsburgerin bleibt gnadenlos. Was treibt die angeblich so aufgeklärte Monarchin zu diesem mittelalterlichen Akt? Der Film versucht eine Antwort auf Maria Theresias dunkle Seite zu geben. Und nach den Folgen für das Habsburgerreich und ganz Europa zu fragen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 31.10.2023 ORF 2
  • Folge 340
    20. April 1942. In einem Keller in einem Pariser Vorort spionieren drei Mitglieder des französischen Widerstands unter der Leitung des deutschen Ingenieurs Robert Keller Adolf Hitler aus, der gleichzeitig abgehört wird. Göring und weitere deutsche Marschälle und Generäle werden ebenfalls abgehört. Die packende Geschichte einer wichtigen Geheimdienstaktion gegen die Nazis, mit packenden Spielszenen und Interviews. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 03.11.2023 ORF 2
  • Folge 342
    Es ist das wichtigste literarische Epos des deutschen Mittelalters: das Nibelungenlied, geschaffen von einer/​m anonymen AutorIn Anfang des 13. Jahrhunderts. Die Universum History – Doku erzählt die wichtigsten Stationen des Epos – von der Liebe zwischen Siegfried und Kriemhild über die Ermordung Siegfrieds bis zur grausamen Rache an den Mördern – und erläutert die einzelnen Szenen vor dem kulturellen, politischen und sozialen Hintergrund dieser Zeit. Wichtigste Erkenntnis: Nicht Siegfried ist der eigentliche Held der Geschichte, sondern Kriemhild. So ist das Nibelungenlied wohl der erste deutsche Frauenroman. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 24.11.2023 ORF 2
  • Folge 343
    Nelson Mandelas symbolträchtige Aktionen gegen die Apartheid in Südafrika begeisterten Menschen auf der ganzen Welt. Während er in seinem Heimatland mehr als ein Vierteljahrhundert lang als Staatsfeind im Gefängnis saß, machten ihn Anhänger aus allen politischen und kulturellen Lagern zu einer Legende. Aus dem mitunter radikalen Kämpfer Nelson Mandela wurde eine Ikone des Friedens und der Freiheit. Ein Universum History über den Menschen hinter dem Mythos. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 01.12.2023 ORF 2
  • Folge 344
    Wien 1919: Die Bürgerstochter Margarethe „Gretl“ Csonka wird von ihrem Vater zu Sigmund Freud geschickt. Er soll sie von ihrem „verbotenen Begehren“ nach der skandalumwitterten preußischen Gräfin Puttkamer „heilen“. Doch Gretl kämpft um ihre Liebe – auch wenn das bedeutet, Sigmund Freud an der Nase herumzuführen. In der Konfrontation mit Gretl kommt Freud zum Schluss, dass Homosexualität nicht geheilt werden kann und auch nicht geheilt werden muss. Parallel zeigt die Dokumentation, wie sich im Wien und vor allem im Berlin der Zwischenkriegszeit erstmals queeres Selbstbewusstsein entfaltet – nur um bald darauf von den Nazis brutal zerstört zu werden. Im Spannungsfeld von Repression und Aufbruchsstimmung kämpfen Aktivist*innen wie Magnus Hirschfeld um die Anerkennung geschlechtlicher Vielfalt und gegen das Verbot gleichgeschlechtlicher Sexualität.
    Der Film „Anders als die Anderen“ thematisiert Homosexualität erstmals ganz offen – und wird zum Skandal. 1934 lässt Adolf Hitler SA-Chef Ernst Röhm ermorden – und damit den prominentesten homosexuellen Nazi. Es ist ein Wendepunkt: Von nun an verfolgt der NS-Staat vor allem schwule Männer, aber auch lesbische Frauen, steckt sie ins KZ, kastriert oder ermordet sie. Gretl Csonka gelingt die Flucht – in ein Leben, in dem sie sich nie wieder die Freiheit nehmen lassen wird, zu lieben, wen sie will. Eine (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 05.12.2023 ORF 2
  • Folge 345
    Seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 sind die Frauen Afghanistans einmal mehr all ihrer Rechte und Freiheiten beraubt. Sie sind Teil der wechselhaften Geschichte eines Landes, das immer wieder Spielball ideologischer Großmachtsinteressen und von Bürgerkriegen zerrissen war. Sechs Frauen, die sich als Politikerinnen, Frauen- und Menschenrechtsaktivistinnen für ihr Land engagiert haben, lassen die Geschichte ihres gebeutelten Landes Revue passieren- von einer unbeschwerten Friedensphase in den 1960er Jahren bis zum heutigen neuerlichen Terrorregime der Taliban. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 15.12.2023 ORF 2
  • Folge 346
    Jung und wild: 1853 verliebt sich Franz Joseph in seine sieben Jahre jüngere Cousine Elisabeth, genannt Sisi (Viktoria Hillisch). Er wird ihr ein Leben lang hinterherlaufen.
    68 Jahre lang herrschte Kaiser Franz Joseph von Österreich-Ungarn über die Habsburg-Monarchie, am Ende seines Lebens dominiert das Gefühl des Scheiterns – politisch, und auch auf privater Ebene. Seiner Herrschaft über die Habsburg-Monarchie hatte er zwei Jahre vor seinem Tod gewissermaßen selbst den Todesstoß versetzt – mit seiner Unterschrift, die den Ausbruch des Ersten Weltkrieg besiegelte. Trotzdem überwiegt in der Erinnerung oft das Positive. Großen Anteil daran hatte wohl die Frau an seiner Seite: Sisi, deren Geschichte auch 125 Jahre nach ihrem Tod mythenumwoben im Gedächtnis geblieben ist.
    Exzentrisch, schön und unnahbar – auch für ihren Gatten Kaiser Franz Josef. Doch wer war der wahre Franz Josef? Wohl über weite Strecken ein Herrscher, der stoisch und mit eiserner Hand regierte. Ein Kaiser, der zu oft all seine Energie daran setzten, das Alte zu bewahren – und das Neue nicht aufkommen zu lassen. Eine österreichisch-deutsche Koproduktion, die ein völlig neues Licht auf den altbekannten Kaiser wirft- einen Kaiser, dessen Kindheitstraumata sein ganzes Leben überschatten sollten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 22.12.2023 ORF 2
  • Folge 347
    Sie kamen aus dem hohen Norden, waren als grobschlächtige Raufbolde verschrien und schufen auf Sizilien ein blühendes Königreich, das im europäischen Mittelalter seinesgleichen sucht. Im 11. Jahrhundert vertreiben die Normannen die herrschenden Araber und machen in nur vier Generationen Sizilien zur reichsten Region Europas. Die Nachfahren der Wikinger bringen Handel, Wissenschaft und Architektur zu ungeahnter Blüte. König Roger II. regierte das Völkergemisch aus Arabern, Normannen, Griechen, Christen und Juden mit Umsicht, es herrschte religiöse Toleranz. Ohne Rücksicht auf Konflikte mit deutschen Herrschern, Päpsten oder englischen Königen dehnen die Normannen ihre Macht bis Nordafrika aus. Die Doku lässt in aufwändigen Spielszenen, mit modernsten CGI’s und analysiert von international renommierten ExpertInnen, den Aufstieg und die Machtfülle des damals reichsten Herrscherhaus Europas wieder aufleben. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 29.12.2023 ORF 2
  • Folge 348
    Die Dokumentation begibt sich auf eine akribische Spurensuche nach Teje, die bis in die Kindheit der späteren Königin zurückreicht. Teje kommt demnach um das Jahr 1400 v. Chr. in Mittelägypten auf die Welt. Ihre Eltern sind Bürgerliche, gehören aber der Oberschicht an und verfügen als wohlhabende Grundbesitzer über Status und Einfluss. Bald zieht die Familie nach Waset, dem heutigen Luxor. Die Stadt bildet das Zentrum der ägyptischen Gesellschaft. Um 1390 v. Chr. besteigt dort ein Knabe den Thron: Amenophis III. ist noch ein Kind, als er zum Pharao ernannt wird. Trotz seiner Jugend muss eine Frau für ihn gefunden werden.
    Die Wahl fällt auf Teje und die beiden heiraten im ersten oder zweiten Jahr seiner Herrschaft. Braut und Bräutigam sind zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich etwa zehn Jahre alt. Gemeinsam herrscht das Paar von nun an über das mächtige Reich. Die Doku widmet sich ausführlich der Rolle, die der Frau an der Seite des Pharao zukommt. Fachleute erklären die exponierte Position, die Teje stets einnimmt. Denn der Pharao hat – ganz dem Brauch entsprechend – in den kommenden Jahren gleichzeitig auch andere Ehefrauen. Doch es ist Teje, die immer wieder hervorgehoben wird.
    Amenophis räumt ihr klar erkennbar die Vormachtstellung am Hofe ein. Inschriften auf Skarabäen, Wandreliefs und Statuen bestätigen dieses Bild und zeigen eine Frau auf dem Höhepunkt der Macht, die selbstbewusst an der Seite ihres Mannes herrscht. Damit könnte die Geschichte von Teje bereits enden. Doch Amenophis III. wagt einen radikalen Bruch mit den religiösen Traditionen: Er erklärt sich noch zu Lebzeiten zur Inkarnation des Sonnengottes Aton, und an seiner Seite strahlt Teje als Göttin Hathor. Als sich der Pharao daran macht, die einflussreiche Priesterschaft des Amun zu entmachten, ist Teje an seiner Seite, wie der Ägyptologe Aidan Dodson erläutert.
    Als Amenophis III. stirbt, folgt ihm sein Sohn auf den Thron. Dieser handelt in seiner Verehrung des Sonnengottes noch radikaler: Echnaton stellt den einen Gott über alle anderen Gottheiten des Alten Ägypten. Auch an seiner Seite steht Teje und wird so zur Zeugin dieser religiösen Revolution, die manchen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern als Wegbereiterin des Monotheismus gilt. Mit opulenten Reenactments macht die Dokumentation jene Zeit lebendig und folgt Teje auf ihrem Weg von der Tochter aus gutbürgerlichem Hause zur Frau eines Pharao.
    Sie begleitet die Königin bei ihrem Aufstieg zur gottgleichen Herrscherin an der Seite ihres Mannes und zeigt sie auch als unterstützende Mutter ihres Sohnes Echnaton. Die archäologische Spurensuche an den Ausgrabungsstätten und in diversen Museen weltweit stellt zahlreiche Artefakte, Statuen und Bildnisse Tejes vor. Expertinnen wie die Radiologin Sahar Saleem berichten von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und liefern so viele Facetten für ein detailreiches Bild von Teje, der „Großen Königlichen Gemahlin“ des Amenophis. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 12.01.2024 ORF 2
  • Folge 349
    Im zweiten Jahrhundert v. Chr. sind die großen Zeiten Ägyptens vorüber. Das Land steht unter griechischer Herrschaft. Die Dynastie der Ptolemäer regiert in der Hauptstadt des Reiches, der geschäftigen Hafenstadt Alexandria. Man beruft sich gerne auf das ägyptische Erbe. Mit den Pharaonen verbindet die Ptolemäer etwa auch die Tradition der männlichen Thronfolge und so tritt 180 v. Chr. Ptolemaios VI. als ältester Sohn die Nachfolge seines Vaters an. Er ist eines der drei Königskinder, die um den Thron ringen. Ihren Kampf erzählt die Dokumentation mit Hilfe von Reenactments bildgewaltig nach.
    Dabei steht vor allem die ältere Schwester im Fokus. Kleopatra II. darf als Erstgeborene nicht die Macht übernehmen. Erst eine weitere der alten Traditionen ermöglicht auch ihr, den Königsthron zu besteigen: Kleopatra heiratet ihren Bruder und herrscht fortan gemeinsam mit ihm über das ägyptische Reich. Als der jüngere Bruder, Physikon, ebenfalls nach der Macht strebt, kommt es zum Zwist zwischen den drei Geschwistern. Ptolemaios VI. stirbt schließlich; sein Tod wird für Physikon zur Chance. Er wird nicht nur neuer König, er sorgt auch für Kontinuität, indem er ebenfalls seine Schwester Kleopatra II.
    heiratet. Diese zweite Geschwisterehe wird spätestens dann auf die Probe gestellt, als Physikon als weitere Ehefrau ausgerechnet Kleopatras Tochter, seine Nichte, wählt. Eine Tragödie folgt: Physikon zeigt sich als rücksichtsloser Machtpolitiker und ermordet sogar den gemeinsamen Sohn. Im sich zuspitzenden Machtkampf erklärt sich Kleopatra II. zur alleinigen Herrscherin – ein unerhörter Schritt für eine Frau im damaligen Ägypten, das seit tausend Jahren keine weibliche Alleinherrscherin mehr gesehen hat.
    Die Dokumentation erzählt nicht nur eine tragische Familiensaga, es wird vor allem auch eine facettenreiche Darstellung jener „anderen“, eher unbekannten Kleopatra entworfen. Diese erweist sich immer wieder als politisch kluge Vermittlerin, aber auch als machtbewusste Herrscherin, die sich geschickt den Rückhalt im ägyptischen Volk sichert. Ägyptologin Colleen Darnell zeigt auf, welche Taktik sich hinter den innenpolitischen Schachzügen dieser Königin verbirgt, und zeichnet das Bild einer Frau, die trotz aller grausamen Wendungen am Ende vor allem ein Ziel verfolgt: den Erhalt der ptolemäischen Dynastie.
    Der Althistoriker Lloyd Llewellyn-Jones kommt in der Doku in seiner Beurteilung von Kleopatra II. zu einer erstaunlichen Einsicht: Sie sei eine der bedeutendsten Frauen der antiken Welt und stelle in vielerlei Hinsicht sogar Kleopatra VII. in den Schatten, so Llewellyn-Jones. Kleopatra II. – eine geborene Überlebenskünstlerin, die sich immer wieder gegen die Vorurteile einer patriarchalen Gesellschaft stellt. Eine der interessantesten Königinnen des Alten Ägypten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 19.01.2024 ORF 2
  • Folge 350
    Ägypten steht seit der Besetzung durch Alexander den Großen unter griechischer Herrschaft. Nach seinem Tod wird einer seiner Generäle dort Statthalter und begründet eine Dynastie, die die nächsten 300 Jahre regieren wird: die Ptolemäer. Die berühmteste Vertreterin der Ptolemäer ist Kleopatra VII. – vor allem dank ihrer weithin bekannten Liebesbeziehung zu zwei mächtigen Römern. Die Geschichte der Kleopatra Selene kann nicht ohne die Mutter erzählt werden. So blickt die „Universum History“-Doku denn auch zunächst mittels opulenter Spielszenen auf die weltberühmte Geschichte von Kleopatra, Julius Cäsar und Mark Anton zurück.
    Mit beiden bekommt Kleopatra VII. Kinder, eines davon ist Kleopatra Selene. Mark Anton gerät jedoch in Konflikt mit Rom, die Liebe zu Kleopatra endet tragisch. Beider Leben endet durch Selbsttötung. Danach, nach Tausenden von Jahren, ist Ägypten kein Königreich mehr und wird zu einer römischen Provinz. Nicht alle Kinder von Kleopatra und Mark Anton lässt dessen römischer Gegenspieler Octavian am Leben.
    Kleopatra Selene wird nach Rom verschleppt und wächst im Hause der Schwester von Octavian auf. Hier nimmt ihr Schicksal eine Wendung, die die junge Prinzessin doch noch auf den Thron eines Königreichs bringen wird. Doch es wird nicht der ägyptische sein. Denn im Haus der Schwester von Octavian lebt auch ein junger Prinz aus Nordafrika – Juba. Juba ist der Sohn des Königs von Numidien, eines besiegten Feindes von Julius Cäsar, der den Knaben nach dem Tod des Vaters adoptierte und ihn wie Kleopatra Selene nach Rom brachte.
    Die beiden wachsen gemeinsam auf und heiraten schließlich. Octavian nennt sich nun Augustus, „der Erhabene“, und ist im Begriff, der erste Kaiser Roms zu werden. Sein Ziel: die römische Macht in der Welt zu festigen. Im Königreich Mauretanien aber, im Nordwesten Afrikas, wackelt diese Macht. Augustus beschließt, eine loyale Monarchie zu installieren. Die Wahl fällt auf Juba und Kleopatra Selene, die auf diese Weise nicht in ihre Geburtsländer zurückkehren, aber doch einen Königsthron besteigen.
    Die Geschichte der Kleopatra Selene ist wenig bekannt. Dabei kann ihre Herrschaft in Mauretanien als Erfolgsstory bezeichnet werden, wie der Film anhand von Interviews mit Historikerinnen und Historikern sowie durch detailreiche Reenactments aufzeigt: Das junge Königspaar macht sich daran, sein neues Reich mit Entschlossenheit und Einfallsreichtum aufzubauen und weiterzuentwickeln. „Kleopatra Selene war eine außergewöhnliche Frau, die dieses Reich fast im Alleingang mit ihrem Mann aufgebaut hat.
    Das ist eine erstaunliche Leistung“, konstatiert der Historiker und Autor Michael Livingston. Die Archäologin Jane Draycott wirft einen feministischen Blick auf das Leben der Kleopatra Selene. Sie habe ihr Reich mehrere Jahrzehnte lang erfolgreich regiert: „Wenn es in der römischen Epoche gut läuft, wird in der Regel nicht darüber geschrieben. Man sollte sich an sie erinnern, weil sie eine erfolgreiche Königin in einer Zeit war, in der es nicht so viele erfolgreiche Königinnen gab“, so Draycott. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 19.01.2024 ORF 2
  • Folge 351
    Sie meldeten sich nach Kriegsende 1945 angeblich freiwillig, um bei der Beseitigung der Kriegsschäden tatkräftig mitzuhelfen. Tatsächlich war der Alltag der Trümmerfrauen alles andere als mythisch. Zwangsverpflichtet oder aus purer Not verrichteten sie Tag für Tag Schwerstarbeit, um sich selbst und die Familie zumindest halbwegs über die Runden zu bringen. Die Trümmerfrau von Dresden dokumentiert eindrücklich die Entbehrungen und Repressalien, denen Millionen Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg ausgesetzt waren. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 01.03.2024 ORF 2
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 10.11.2023
  • Folge 352
    November 1906: die Bordellbesitzerin Regine Riehl wird vom k.k. Landgericht Wien zu dreieinhalb Jahren verurteilt. Sie hat junge Prostituierte in ihrem Haus eingesperrt, ausgebeutet und misshandelt. Eine von ihnen, Marie König, hat den Aufstand gewagt und sich einem Journalisten anvertraut. Seine Veröffentlichungen lösen einen Skandal aus, der die Wiener Gesellschaft erschüttert und ihre Doppelmoral offenbart. Zugleich werfen Marie Königs Enthüllungen ein scharfes Licht auf die Abgründe des weltweiten Prostitutionsgeschäfts des Fin de Siècle. Der bewegende Film von Stefan Ludwig spannt den Bogen von Wien über Hamburg bis Buenos Aires. Eine hochkarätig besetzte österreichische Ko-Produktion mit Maria Hofstätter in der Rolle von Regine Riehl, Alice Prosser als Marie König und Markus Schleinzer als Richter Feigl. (Text: ORF)
    Deutsche Streaming-Premiere Di. 03.09.2024 arte.tvOriginal-TV-Premiere Di. 05.03.2024 ORF 2
  • Folge 353
    Rom, 1611. Die junge Malerin Artemisia Gentileschi wird vom 15 Jahre älteren Maler Agostino Tassi vergewaltigt. 10 Monate danach bringt der Vater vor dem Inquisitionsgericht Rom Klage wegen „gewaltsamer Entjungferung“ ein. Tassi leugnet. Artemisia muss ihre Anschuldigungen unter Folter wiederholen, und sich einer entwürdigenden gynäkologischen Untersuchung unterziehen – damals die einzige Möglichkeit für betroffene Frauen, den Wahrheitsbeweis anzutreten. Tassi wird zu 5 Jahren Verbannung aus Rom verurteilt. Artemisia entwickelt sich selbstbewusst zu einer der bedeutendsten Barockmaler:innen.
    Gefördert von den Medici malt sie Kunstwerke wie „Susanna im Bade“ oder „Judith enthauptet Holofernes“, das als Reaktion der Künstlerin auf das traumatische Ereignis interpretiert wird. Ein spannender, emanzipatorischer Film, der die Mechanismen männlicher Gewalt aufzeigt, und eine beachtliche Künstlerin porträtiert, die erst von der feministischen Kunstgeschichtsschreibung im 20. Jahrhundert wieder aus der Vergessenheit geholt worden ist. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Artemisia. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 08.03.2024 ORF 2
  • Folge 354
    Sie hat den Grundstein gelegt für die moderne Krankenpflege – und doch kennt kaum jemand ihre Geschichte: Florence Nightingale. Die junge Krankenpflegerin gilt als revolutionäre Reformerin des Gesundheitswesens in Großbritannien und Britisch-Indien – und letztlich weltweit. Von Königin Viktoria 1853 im Krimkrieg eingesetzt, wurde sie nach ihrer Rückkehr in Großbritannien ob ihrer heldenhaften Verdienste als Star gefeiert. Sie entwickelte völlig neue Standards der Hygiene und Pflege, begründete eine Schule und Ausbildungsstätte und schrieb richtungsweisende Lehrbücher. All ihre Erkenntnisse stützten sich auf Fakten und Zahlen, die Krankenschwester entwickelte Diagramme und führte die visuelle Darstellung von Statistiken im Pflegebereich und Krankenanstalten ein.
    Dafür wurde sie als erste Frau in die britische Königliche Gesellschaft für Statistik aufgenommen. Sie setzte einerseits auf faktenbasiertes Handeln, andererseits auf Mitgefühl – legendär ihr Ausspruch: „Ärzte behandeln Krankheiten, wir behandeln Menschen.“ Die Doku ist das fesselnde Porträt einer Krankenpflegerin, Aktivistin und Sozialreformerin, die durch ihr Wirken Henry Dunant zur Gründung des Roten Kreuzes inspirierte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 15.03.2024 ORF 2
  • Folge 355
    In der Geschichte ist es Kindern bei weitem nicht immer gut gegangen. Im antiken Griechenland wurde die Kindheit als Zeit menschlicher Unvollkommenheit missachtet. In Rom hing es allein vom Vater ab, ob er den Säugling annahm, ihn aussetzte oder gar töten ließ. In der Neuzeit mussten Kinder oft mit den Erwachsenen in den Krieg ziehen, manchmal sogar als Soldaten an die Front. In manchen Ländern wie in der Demokratischen Republik Kongo oder der Zentralafrikanischen Republik gibt es auch heute noch Kindersoldaten. Doch auch Krankheiten und mangelnde Hygiene kosteten – und kosten mancherorts noch immer – zahlreiche Kinder das Leben.
    Zu manchen Zeiten starben viele Kinder noch vor der Pubertät an Pocken, Diphterie oder Pest. Erst das bessere Wissen um Hygiene und die Entwicklung der Kinderheilkunde sorgten für Abhilfe – in vielen Ländern der Erde ist dies bis heute nicht der Fall. Die Vorstellungen von Kindererziehung unterlagen im Laufe der Geschichte großen Veränderungen. Jean-Jaques Rousseau schuf 1762 mit seinem Roman „Emile“ ein völlig neues Bild einer glücklichen Kindheit. Er fordert darin Revolutionäres: dass sich Kinder frei entwickeln und ihren Neigungen nachgehen dürfen.
    Die Erwachsenen sollten sie dabei nur unterstützen. Erstmals wurde damit das Konzept der autoritären Erziehung hinterfragt, was auch heftige Gegenstimmen verursachte. Bis hin zu Konzepten antiautoritärer Erziehung in den 1960er und 1970er Jahren war es noch ein weiter Weg. Viel zu tun bleibt auch noch, um Kinderarbeit in aller Welt abzuschaffen. Denn noch immer müssen viele Kinder aus ärmeren Familien – vor allem in Asien und Afrika – arbeiten. Damit wird ihnen die Kindheit genommen, das Recht auf Bildung und das Recht, sich frei zu entwickeln. In Europa wurden Anfang des 20. Jahrhunderts Kinderschutzgesetze verabschiedet, die Arbeit in Gewerbebetrieben für Mädchen und Buben unter zwölf Jahren verboten.
    In Österreich wurde 1774 unter Maria Theresia eine „Allgemeine Schulordnung“ mit Schulpflicht vom 6. zum 12. Lebensjahr erlassen, seit 1919 gilt in Deutschland Schulpflicht für Kinder. Die Dokumentation erzählt über die Geschichte der Kindheit – vom ältesten, je gefundenen Spielzeug über Pädagogik im antiken Griechenland oder Kindesaussetzungen im alten Rom. Interviews mit Wissenschaftern und Wissenschafterinnen bringen neue Erkenntnisse über die Kindheit und einige Überraschungen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 05.04.2024 ORF 2
  • Folge 356
    Ein langes Leben ist ein kostbares Geschenk. Alte Menschen können andere mit ihrem Erfahrungsschatz bereichern. Das Alter ist aber auch die Zeit, in der die Kraft nachlässt und Gebrechen zunehmen. Weshalb sich der Mensch schon immer danach sehnt, den Altersprozess zu stoppen – forever young ist eine Menschheitsfantasie. In vielen Kulturen werden alte Menschen respektiert und geehrt, in manchen gilt das Alter sogar als idealer Lebensabschnitt. Alte Menschen sind jedoch auch von Ausgrenzung und Diskriminierung betroffen. Im ältesten Werk der Welt, dem Gilgamesch-Epos geht es um die Alter: Der sumerische König Gilgamesch ist auf der Suche nach dem ewigen Leben und nimmt dafür viele Risiken auf sich.
    Im antiken Athen war das Bild der Alten widersprüchlich – einerseits wurden Greise in der griechischen Komödie öffentlich verspottet, weil ihre unförmigen Körper nicht mehr dem Ideal der Zeit entsprachen. Andrerseits genossen sie in Sparta Ansehen und Einfluss, da Lebenserfahrung mit Weisheit verbunden wurde. Die Römer ehrten die alten Männer. Cicero rühmt sie in seinem Werk „De Senectute“.
    Vor allem Frauen haben zu jeder Zeit den Druck gespürt, dem gängigen Ideal der ewigen Jugend zu entsprechen. Die Kosmetikindustrie profitiert davon und befördert das Klischee. Mit der Christianisierung kam im Mittelalter der Caritas-Gedanke auf, der sich in einer Institution manifestierte, dem Hospital. Es bot alten Menschen nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch ein sorgenfreies Dasein bis zum Tod. Die Doku zeigt auf, wie Gesellschaften mit alten Menschen im Laufe der Geschichte umgegangen sind.
    Mussten sie früher bis zum Tod arbeiten oder von der Familie versorgt werden, wurde durch die Rentengesetzgebung – zumindest in Deutschland – im 19. Jahrhundert der Staat zum Fürsorger. Der Staat löste die Familie als Versorger ab und garantierte den Ruhestand. „Universum History“ thematisiert die Errungenschaften, die das Leben alter Menschen grundlegend verändert haben. Berichtet wird von neuen Erkenntnissen der Forschung über den körperlichen Altersprozess. Wissenschafterinnen und Wissenschafter zeigen die Perspektiven und Herausforderungen des Alterns auf. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 12.04.2024 ORF 2
    • ursprünglich angekündigt: Die Jahrhundert-Spionin - Als Ursula Kuczynski die Atombombe stahl
    • ursprünglich angekündigt: Die gestohlene Atombombe - Codename Sonja
    Folge 357
    1919 formiert sich die Kommunistische Partei Deutschlands. Die Mitglieder träumen von einer gerechten, sozialistischen Gesellschaft und fordern eine Rückbesinnung auf die „wahren“ marxistischen Traditionen. Die Katastrophe des Ersten Weltkriegs gibt ihren revolutionären Plänen eine besondere Dringlichkeit. Ursula Kuczynski wächst in dieser Zeit mit ihren Eltern und Geschwistern in einer Villa am Schlachtensee in Berlin auf. Die jüdischstämmige Familie sympathisiert von Beginn an mit dem Antifaschismus der kommunistischen Ideologie. Bereits als Teenagerin tritt Ursula dem „Kommunistischen Jugendverband Deutschlands“ bei, wo sie auch ihren ersten Ehemann, einen deutschen Architekten, kennenlernt.
    Kurz darauf folgt sie ihrem Mann nach Schanghai, das gerade einen Bauboom erlebt. Das Leben als Ehefrau und frischgebackene Mutter erfüllt sie jedoch nicht. Als sie in Schanghai dann den Spion Richard Sorge kennen lernt, sind die Weichen für ihre Zukunft gestellt: Sorge wird ihr Lehrmeister, die junge Ursula Kuczynski geht nach Moskau, wo sie als Funkerin ausgebildet wird. Das Leben in Deutschland ist für sie als Jüdin außerdem zunehmend schwierig.
    Ursula operiert nun unter dem Decknamen „Sonja“ auf der ganzen Welt. Von Asien und Europa aus liefert sie Informationen nach Moskau. Bei der Invasion der Japaner in China funkt sie aus der Mandschurei; bei der Besetzung Danzigs baut sie vor Ort Widerstandsgruppen auf. Und als die deutsche Wehrmacht Polen überfällt, versteckt Ursula ihren Funksender in der Schweiz. Dort erhält sie auch Verbindung zur legendären „Roten Kapelle“, jenem Agentennetz, das die Rote Armee regelmäßig mit Informationen über die Wehrmacht versorgt. 1940 schickt die Rote Armee „Sonja“ mit ihrem mittlerweile zweiten Ehemann Leon Beurton – dem englischen Kommunisten und Agenten des sowjetischen Nachrichtendienstes GRU – nach London.
    Stalin verlangt nach militärischen Informationen aus dem Empire – und bekommt sie. Ursulas Nachrichten vom bevorstehenden Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion ignoriert der Diktator jedoch. Ursula ist eine der wenigen, die Stalins gewaltsame Säuberungen überleben. Nach dem Krieg flüchtet Ursula nach Ost-Berlin. Zwar beendet sie ihre Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst der Roten Armee, den Glauben an einen menschlichen Sozialismus gibt sie hingegen ein Leben lang nicht auf.
    Als Ruth Werner verfasst sie fortan Kinderbücher. Erst bei ihrem Begräbnis wird ihr Rang offenbart: Oberst der Roten Armee. „Universum History“ erzählt in einer überaus spannenden Doku die Geschichte der sowjetischen Spionin Ursula Kuczynski alias „Sonja“. Wie sie die Atomgeheimnisse der Engländer an die Russen weitergibt, vor den Augen des britischen Geheimdienstes MI5 operiert, der Gefangennahme entgeht und es sogar schafft, Stalins großer Säuberung zu entkommen. Ein Blick hinter die „geheimen Fronten“ der Großmächte des 20. Jahrhunderts und in die Schattenwelt der Spionage. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 26.04.2024 ORF 2
  • Folge 358
    Deutschland im Herbst 1923: Das Land ist pleite, die Inflation steigt in schwindelerregende Höhen. Die Menschen hungern und leiden unter den Folgen des Ersten Weltkriegs – es ist der perfekte Nährboden für Hitlers nationalsozialistische Bewegung. Die 24-jährige Paula Schlier fasst einen mutigen und couragierten Plan: Als Schreibkraft schleust sie sich undercover in die Redaktion des Völkischen Beobachters ein, dem Kampfblatt der NSDAP. Sie sammelt heimlich Material über Hintergründe und Pläne der nationalsozialistischen Bewegung. Schlier war eine der ersten investigativen Journalistinnen und wichtigsten weiblichen Stimmen gegen den Nationalsozialismus im deutschsprachigen Raum. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 03.05.2024 ORF 2
  • Folge 359
    In den 1920 erlebt die Lesben- und Schwulenszene in Berlin eine erste Blüte. Es gibt Travestieshows, Hosen- und Tuntenbälle, offen schwul-lesbische Clubs und Cafés. Doch mit der Machtübernahme der Nazis ist alles vorüber. Ab 1933 verfolgen die Nazis vor allem schwule Männer (aber auch Frauen), stecken sie ins Konzentrationslager, sterilisieren oder ermorden sie. Es ist das Ende jeder fortschrittlichen Entwicklung. Der Österreicher Josef Kohut war als Verurteilter Homosexueller fünf Jahre lang in den KZs Sachsenhausen und Flossenbürg interniert. Dort muss Kohout den berüchtigten Rosa Winkel tragen. Sein Buch „Die Männer unterm Rosa Winkel“ wird zur Initialzündung der zweiten Schwulenbewegung. Kohuts Abzeichen ist bis heute erhalten – und bildet die Brücke in eine Gegenwart, in der etwa Russland, Polen und Ungarn die Rechte queerer Personen wieder massiv einschränken. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Di. 21.05.2024 ORF 2
  • Folge 360
    Die Situation schein aussichtslos für Fanny Murray. Bereits früh hat die 1729 in Bath geborene Blumenverkäuferin ihre Eltern verloren. Mit 14 Jahren missbraucht und rasch fallengelassen vom reichen Dandy Beau Nash versucht die Minderjährige ihr Glück in der großen Stadt. Doch es ist keine fröhliche „My Fair Lady“-Geschichte, die Fanny dort erwartet. Sie landet in der Gosse, muss als Prostituierte anschaffen gehen – bis sie in Harris’s List of Covent Garden Ladies, dem gedruckten Jahrbuch über Londons Prostituierte, „lobend“ erwähnt wird. Das neue frische Gesicht zieht viele Freier an, sodass Fanny zur Berühmtheit in der Prostituierten-Szene avanciert und sich ihre Freiheit zurückkaufen kann – während viele ihrer Leidensgenossinnen ihr Leben weiter als Sexsklavinnen in den Bordellen Londons verbringen müssen.
    Fanny Murray wird zur Hauptfigur in einem Roman und sogar zur Fashion-Trendsetterin. Während die noblen Damen der Upper Class Fannys Hüte, Kleider und Frisuren nachahmen, schneiden die Männer ihr Abbild aus Zeitschriften aus und verstecken es in den Sakkotaschen oder Taschenuhr-Etuis. Kunstdrucke mit ihrem Porträt verkaufen sich zu Tausenden und zählen zu den ersten „Pin Up“-Bildern der Welt.
    Doch der kometenhafte Aufstieg der Kurtisane währt nur kurz: Nach dem frühen Tod ihres Mannes Sir Richard Atkins bleibt sie mit 27 Jahren mit hohen Schulden zurück und muss wieder als Prostituierte arbeiten. Die Gläubiger drängen auf Zahlung und setzen sie unter Druck, ehemalige Liebhaber und Verehrer lassen sie im Stich – doch dann lernt sie den Schauspieler David Ross kennen. Endlich kann Fanny ein neues Kapitel in ihrem Leben aufschlagen. Mit Ross bleibt sie bis zu ihrem Tod 1778 verheiratet. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 24.05.2024 ORF 2
  • Folge 361
    1491. Der florentinische Bankier Amerigo Vespucci wird im Dienste des mächtigen Medici-Clans nach Sevilla geschickt. Von dort aus brechen spanische Seefahrer in die Welt auf; die Italiener investieren und hoffen auf hohe Renditen. Hier lernt Vespucci Kolumbus kennen, der als „Entdecker“ Amerikas in die Geschichte eingehen wird, und nimmt selbst an mehreren Erkundungsreisen teil. Während Kolumbus noch glaubt, er habe den Westweg nach Indien gefunden, wird Vespucci klar: im Westen liegt ein neuer, bislang unbekannter Kontinent, dicht besiedelt, voll exotischer Tiere und Pflanzen. 1502 veröffentlicht er den Reisebericht „Mundus Novus – Neue Welt“. Ein Bestseller, der den elsässischen Kartografen Waldseemüller veranlasst, auf seiner Weltkarte den bislang unbekannten Kontinent „Amerika“ zu nennen – nach Amerigo Vespucci. Doch das wird dieser nie erfahren. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 05.07.2024 ORF 2
  • Folge 362
    Original-TV-Premiere Fr. 12.07.2024 ORF 2
  • Folge 363
    Pornografie war auch im 18. Jahrhundert weit verbreitet.
    Großbritannien am Ende des 18. Jahrhunderts: durch die Serie „Bridgerton“ wieder populär geworden, herrscht ein romantisiertes Bild vom Liebesleben der gehobenen britischen Gesellschaft jener Epoche. Auch die gefühlsseligen Jane Austen-Romane spielen in dieser Zeit. Doch die Wahrheit dahinter war eine ganz andere: die Ehe war keineswegs eine romantische Angelegenheit, geheiratet wurde wegen Geld, Status und Ansehen. Das Sexleben fand woanders statt. Seitensprünge, Pornografie und Prostitution waren für Männer und Frauen der britischen Oberschicht nur oberflächlich ein Tabu. Die Dokumentation, gedreht in den Kulissen von „Bridgerton“, zeigt das überraschende Sittenbild Großbritanniens in der Zeit vor dem prüden Viktorianischen Zeitalter. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 23.08.2024 ORF 2
  • Folge 364
    333 Jahre lag die legendäre Vasa am Grund des Meeresbodens vor Stockholm. 1628 war das Prachtschiff des schwedischen Königs bei seiner ersten Ausfahrt gesunken. In einem sensationell guten Zustand wurde sie 1961 gehoben – durch die besondere Wasserqualität vor Stockholm sind auch die Holzteile erhalten geblieben. Seither ist die Vasa zu einem Wahrzeichen der schwedischen Hauptstadt geworden, das Museum ist seit der Eröffnung im Jahr 1990 von rund 25 Millionen Menschen besucht worden. Doch die Forschungen rund um das Schiff sind noch lange nicht abgeschlossen. Tauchgänge am Fundort haben jetzt neue Artefakte an die Oberfläche gebracht. Und auch die moderne DNA-Forschung hat so manches Rätsel über die Menschen gelöst, die damals mit dem Schiff untergegangen sind. Buch: Yann Ollivier, Charlotte Notteghem, Eric Morfaux Produktion: Arte, SVT, Seppia Films, Factstory Productions (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 30.08.2024 ORF 2
  • Folge 365
    Das Luftschiff Hindenburg ist bis heute das größte jemals gebaute Luftfahrtzeug der Welt. Als es 1936 erstmals die Fertigungshalle in Friedrichshafen am Bodensee verlässt, soll es eine neue Ära des Luftverkehrs einläuten. Mit den enormen Ausmaßen will man noch mehr Passagiere und Fracht noch schneller und komfortabler über den Atlantik transportieren. Das nationalsozialistische Deutschland erkennt bald das Potenzial der riesigen Zeppeline für seine Imagewerbung: Die Hindenburg sei von der deutschen Regierung als Propagandasymbol genutzt worden, erzählt Luftfahrthistoriker und Autor Dan Grossman in der „Universum History“-Dokumentation.
    Auch das führt nach dem dramatischen Absturz über dem Flughafen im amerikanischen Lakehurst zu Verschwörungstheorien. Doch Experten, die die Unfallursache feststellen sollen, finden bei zwei Untersuchungen keine Hinweise auf Sabotage oder gar einen Bombenanschlag. Das Luftschiff war mit hochentzündlichem Wasserstoff befüllt – einmal in Brand geraten, verglühte die Hindenburg in kaum einer Minute. Woher aber kam der Funke, der das Feuer auslöste? Warum es zur „Tragödie von Lakehurst“ gekommen ist, können damals weder die deutschen noch die amerikanischen Fachleute erklären.
    Jahrzehnte nach dem Unfall stößt Dan Grossman zufällig auf altes Amateurfilmmaterial. Es liefert neue Hinweise auf den genauen Verlauf des Unglücks. Gemeinsam mit dem Piloten und Luftfahrtexperten Jason Harris versucht er, das Rätsel um den Absturz endgültig aufzuklären. Die Recherche von Dan Grossman und Jason Harris rollt den Fall „Hindenburg“ neu auf. Die Echtheit des wiederentdeckten Materials wird dabei ebenso akribisch untersucht wie der genaue Ablauf der Ereignisse vom Mai 1937. Die Spurensuche führt auch nach Deutschland – ins Zeppelin-Museum in Friedrichshafen mit seinem weltweit größten Archiv zu Geschichte und Bau der monumentalen Luftschiffe.
    Alle Informationen fließen schließlich in eine eigens entwickelte Testanordnung ein: In den Labors des renommierten California Institute of Technology sollen die letzten Geheimnisse der Hindenburg wissenschaftlich geklärt werden. „Universum History“ zeichnet mit großer Detailgenauigkeit den Ablauf des Hindenburg-Unglücks nach.
    Die eindringlichen Archivbilder in Schwarz-Weiß machen die Dramatik jenes Ereignisses spürbar, das zu den berühmtesten Bilderzeugnissen des 20. Jahrhunderts zählt. Mit dem Absturz der Hindenburg ist die Verkehrsluftschifffahrt am Ende. Wenig später lösen Flugzeuge die riesigen gasgefüllten Konstruktionen ab. Doch als erstes großes Technikunglück, das auf Film gebannt und weltweit in den Wochenschauen der Kinos gezeigt wurde, hat sich das dramatische Ende der Hindenburg ins kollektive Gedächtnis eingeprägt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 13.09.2024 ORF 2
  • Folge 366
    Schon in der Steinzeit wurden erfolgreich chirurgische Eingriffe durchgeführt. Auch im Reich der Inkas und im Alten Ägypten wurden Schädel geöffnet – um Fremdkörper zu entfernen oder Schmerzen zu behandeln. Im Lauf tausender Jahre haben sich die Methoden der Chirurgie revolutionär verändert. Vom „Schneiden, Sägen und Brennen“ in der Antike über Rückschläge wie dem Aderlass des Mittelalters, entwickelte sich dieser medizinische Zweig immer weiter. Die bahnbrechenden Entdeckungen von Viren und Bakterien, der Narkose und der Antisepsis waren Meilensteine auf einem langen, blutigen Weg – zur modernen Chirurgie von heute, wie Entfernung von Tumoren, Herztransplantationen und minimal-invasiven robotergesteuerten Eingriffen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 27.09.2024 ORF 2
  • Folge 367 (45 Min.)
    Reenactment – Piraten kapern ein Handelsschiff.
    Piraterie und Raub auf hoher See – nicht nur die Karibik war Schauplatz blutigen Treibens. Auch am Mittelmeer wurde erbittert gekämpft. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert bekriegten Muslime und Christen einander um die Vorherrschaft auf See. Piraten und Korsaren raubten, verschleppten und versklavten im Auftrag ihrer Herrscher oder auf eigene Faust mehr als 1 Million Menschen. Überfälle auf Handelsschiffe und Freikaufgeschäfte gehörten zum Alltag. Ein Forschungsteam der Universität Innsbruck hat Augenzeugenberichte heimgekehrter Sklaven analysiert und dokumentiert – und liefert ein detailliertes Bild des brutalen Treibens am Mittelmeer. Im Zentrum stehen die Niederschriften des deutschen Kaufmannsohns Balthasar Sturmer (gespielt von Felix Stichmann).
    Er gerät in muslimische Gefangenschaft und muss auf einem Schiff des berüchtigten Korsaren Barbarossa als Rudersklave dienen. Aufwändige Spielszenen erwecken sein Schicksal auf hoher See zu neuem Leben. Noch nie wurde ein Piratenschiff aus dieser Zeit gehoben, doch ein Wrack am Meeresboden vor der Küste Maltas könnte nun Licht in diese dunkle Epoche bringen. Maltesische Wissenschafter:innen wagen in einer spektakulären Expedition den lebensgefährlichen Tauchgang in 126 Meter Tiefe, um Relikte des archäologischen Schatzes zu bergen und das Rätsel des versunkenen Piratenschiffs zu lösen. Eine neue packende Universum History Ko-Produktion über die rauen Zeiten der Piraterie im Mittelmeer. (Text: ORF)
    Deutsche Streaming-Premiere Sa. 11.01.2025 arte.tvOriginal-TV-Premiere Fr. 04.10.2024 ORF 2
  • Folge 368
    Mit ihren knapp 11 Zentimetern Größe und fast 30.000 Jahren am Buckel ist die Venus von Willendorf ein gefeierter Star- erst recht, seit sie wegen ihrer Nacktheit von Facebook verbannt wurde. Sie gehört zu den ältesten bekannten Kunstwerken der Menschheit und überrascht die Wissenschaft bis heute mit neuen atemberaubenden Erkenntnissen. Und vor allem ist sie nicht allein: 130 Frauenstatuetten wurden bisher zwischen Frankreich und Russland gefunden. Was erzählen uns die über Jahrtausende erhaltenen Steinfigurinen über das Leben der prähistorischen Menschen? Was sagen ihre üppig geformten Körper, ihr Kopfschmuck und ihre Nacktheit über die Rolle der Frauen in den steinzeitlichen Gesellschaften aus? Eines steht fest: Steinzeit-Klischees vom jagenden Mann und der sorgenden Frau am Feuer müssen ein für alle Mal über Bord geworfen werden.
    Universum History lädt ein zu einer packenden Reise in das Paläolithikum und in die Welt der Forschung, die versucht, Stück für Stück das Geheimnis der Venus von Willendorf zu lüften. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 11.10.2024 ORF 2
  • Folge 369
    1. September 1939: der Zweite Weltkrieg bricht aus – die Welt steht am Abgrund. Sechs Menschen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichsten Lebenswelten müssen Entscheidungen treffen: Wofür wollen sie kämpfen? In der parallelen Erzählung wird immer klarer, dass sich ihre Handlungen aufeinander auswirken. Als der Krieg 1945 endet, liegt die Welt in Trümmern – doch der Kampf um die Herrschaft in der Nachkriegszeit hat damit gerade erst begonnen. Zwischen Liebe und Verrat, Hoffnung und Angst, Macht und Verzweiflung gehen die sechs Charaktere ihren Weg in eine neue Ära, im Schatten neuer Konflikte. 1939. Der junge Ingenieur Wernher von Braun will zum Mond, stellt sich aber in den Dienst der Nationalsozialisten, um Raketen für den Krieg zu bauen, während in Berlin die Kernspaltung entdeckt wird.
    Zur selben Zeit beginnt die junge Studentin Joan Hinton ihr Studium in den USA. Begeistert stürzt sie sich in die Atomphysik-Forschung – als eine der wenigen Frauen zu dieser Zeit. Sie ahnt die globale Bedrohung, die durch die Spaltung des Atoms entsteht. Die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus Europa steigt gewaltig. Im britischen Mandatsgebiet Palästina setzt sich Golda Meir dafür ein, dass die vor den Nazis geflohenen Juden in Palästina eine Zuflucht finden. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 06.11.2024 ORF 2
  • Folge 370
    1. September 1939: der Zweite Weltkrieg bricht aus – die Welt steht am Abgrund. Sechs Menschen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichsten Lebenswelten müssen Entscheidungen treffen: Wofür wollen sie kämpfen? In der parallelen Erzählung wird immer klarer, dass sich ihre Handlungen aufeinander auswirken. Als der Krieg 1945 endet, liegt die Welt in Trümmern – doch der Kampf um die Herrschaft in der Nachkriegszeit hat damit gerade erst begonnen. Zwischen Liebe und Verrat, Hoffnung und Angst, Macht und Verzweiflung gehen die sechs Charaktere ihren Weg in eine neue Ära, im Schatten neuer Konflikte. 1941. Hedwig Höß und ihre Familie haben ein neues Zuhause: Auschwitz.
    Ihr Ehemann Rudolf ist Kommandant des Konzentrationslagers. Voller Stolz richtet sie die Dienstvilla mit Garten ein – ein Paradies im Schatten der Mauer zum Todeslager. In Tel Aviv liest Golda Meir erschüttert die aus Auschwitz herausgeschmuggelte Nachricht: Die Nationalsozialisten ermorden in den Konzentrationslagern systematisch Juden. Zugleich rücken deutsche Truppen in Nordafrika vor, unweit von Palästina. In Kiew wird Nikita Chruschtschow vom Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in die Sowjetunion überrascht. Getrieben von Stalin, versucht Nikita seine Familie zu retten und sein Land zu verteidigen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Mi. 06.11.2024 ORF 2
  • Folge 371
    1. September 1939: der Zweite Weltkrieg bricht aus – die Welt steht am Abgrund. Sechs Menschen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichsten Lebenswelten müssen Entscheidungen treffen: Wofür wollen sie kämpfen? In der parallelen Erzählung wird immer klarer, dass sich ihre Handlungen aufeinander auswirken. Als der Krieg 1945 endet, liegt die Welt in Trümmern – doch der Kampf um die Herrschaft in der Nachkriegszeit hat damit gerade erst begonnen. Zwischen Liebe und Verrat, Hoffnung und Angst, Macht und Verzweiflung gehen die sechs Charaktere ihren Weg in eine neue Ära, im Schatten neuer Konflikte. 1942. Nikita Chruschtschows Kampf um Stalingrad wird entscheidend für den Kriegsverlauf.
    Ihn erreicht eine belastende Nachricht: Sein ältester Sohn Leonid gilt als vermisst. Ist er gefallen oder gar desertiert? Obwohl alliierte Bombenangriffe das Deutsche Reich überziehen, kann Wernher von Braun einen Durchbruch bei seinem Raketenbau feiern. Doch dann lässt er sich auf einen grausamen Deal mit der SS ein. Frantz Fanon von der französischen Karibikinsel Martinique nimmt den Kampf gegen die Deutschen auf und meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst. Als Schwarzer erlebt er den täglichen Rassismus in der französischen Armee. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 08.11.2024 ORF 2
  • Folge 372
    1. September 1939: der Zweite Weltkrieg bricht aus – die Welt steht am Abgrund. Sechs Menschen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichsten Lebenswelten müssen Entscheidungen treffen: Wofür wollen sie kämpfen? In der parallelen Erzählung wird immer klarer, dass sich ihre Handlungen aufeinander auswirken. Als der Krieg 1945 endet, liegt die Welt in Trümmern – doch der Kampf um die Herrschaft in der Nachkriegszeit hat damit gerade erst begonnen. Zwischen Liebe und Verrat, Hoffnung und Angst, Macht und Verzweiflung gehen die sechs Charaktere ihren Weg in eine neue Ära, im Schatten neuer Konflikte. 1944. Joan Hinton wird für das streng geheime „Manhattan-Projekt“ in Los Alamos angeworben.
    Der junge Soldat Frantz Fanon riskiert sein Leben im Kampf um die Befreiung des Elsass. Der tiefgehende Rassismus in der Armee lässt ihn zweifeln, ob er wirklich auf der richtigen Seite steht. In Europa endet der Zweite Weltkrieg. Hedwig Höss flieht mit ihrer Familie vor den Alliierten. Als sie gefangen genommen wird, muss sie sich entscheiden, ob sie ihren Mann verrät. Zur selben Zeit endet der Weltkrieg im Pazifik mit den Atombombenabwürfen der USA auf Hiroshima und Nagasaki. Joan Hinton ist zutiefst erschüttert. Der Krieg ist vorbei – doch zu welchem Preis? (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 08.11.2024 ORF 2
  • Folge 373
    1. September 1939: der Zweite Weltkrieg bricht aus – die Welt steht am Abgrund. Sechs Menschen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichsten Lebenswelten müssen Entscheidungen treffen: Wofür wollen sie kämpfen? In der parallelen Erzählung wird immer klarer, dass sich ihre Handlungen aufeinander auswirken. Als der Krieg 1945 endet, liegt die Welt in Trümmern – doch der Kampf um die Herrschaft in der Nachkriegszeit hat damit gerade erst begonnen. Zwischen Liebe und Verrat, Hoffnung und Angst, Macht und Verzweiflung gehen die sechs Charaktere ihren Weg in eine neue Ära, im Schatten neuer Konflikte. 1947. Golda Meirs größter Traum wird wahr: Die neu gegründeten Vereinten Nationen beschließen die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat.
    Doch die Gründung Israels stößt auf heftigen Widerstand in der arabischen Welt. Als der neue Staat ausgerufen wird, stürzt dieser sofort in den Krieg und Golda steht vor einem neuen Kampf. Die Physikerin Joan Hinton verlässt die USA, als ihr klar wird, dass sie vom US-Militär bezahlt wird. Sie geht zu ihrem Verlobten nach China, wo ein kommunistischer Staat gegründet werden soll. Die USA holen Wernher von Braun, und beauftragen ihn mit der Entwicklung von Raketen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 10.11.2024 ORF 2
  • Folge 374
    1. September 1939: der Zweite Weltkrieg bricht aus – die Welt steht am Abgrund. Sechs Menschen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichsten Lebenswelten müssen Entscheidungen treffen: Wofür wollen sie kämpfen? In der parallelen Erzählung wird immer klarer, dass sich ihre Handlungen aufeinander auswirken. Als der Krieg 1945 endet, liegt die Welt in Trümmern – doch der Kampf um die Herrschaft in der Nachkriegszeit hat damit gerade erst begonnen. Zwischen Liebe und Verrat, Hoffnung und Angst, Macht und Verzweiflung gehen die sechs Charaktere ihren Weg in eine neue Ära, im Schatten neuer Konflikte. 1952. Frantz Fanon nimmt eine Stelle als Chefarzt im größten psychiatrischen Krankenhaus im algerischen Teil Frankreichs an.
    Kurz nachdem er dort angekommen ist, bricht Krieg aus um die Unabhängigkeit von Frankreich. Frantz muss sich für eine der Fronten entscheiden. In Moskau verändert der Tod Josef Stalins 1953 alles. Nikita Chruschtschow wird neuer Regierungschef der Sowjetunion und verkündet eine radikale Wende. Joan Hinton bringt in China ihren zweiten Sohn zur Welt. Sie will im kommunistischen China bleiben. Statt Kernwaffen zu entwickeln, will Joan ihr technisches Wissen nun friedlich nutzen, um ein besseres Leben für alle zu erschaffen – in einer Welt, die immer tiefer gepalten ist. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 10.11.2024 ORF 2
  • Folge 375
    Sie verwendeten Make Up, nähten ihre Kleidung, rasierten sich, lebten in Zeltstädten, hatten eine eigene Sprache und hinterließen großartige Kunstwerke: Jene Männer und Frauen, die vor 21.000 Jahren in den Höhlen von Lascaux in Frankreich und Lekeitio in Spanien atemberaubende Malereien geschaffen haben. Jahrelanges Training, technisches Know-How, Teamwork und vor allem Genialität waren dafür erforderlich. Das zeigt die Analyse der Kunst und gefundener Werkzeuge. Doch was bedeuten die kunstvollen Malereien? Waren die Höhlen Kultstätten oder dienten sie einem anderen Zweck? Stellen die Malereien und Zeichnungen Alltagsszenen oder Schöpfungsmythen dar? In aufwändigen Spielszenen taucht die Doku in das Leben und den Alltag der eiszeitlichen Menschen. Wer waren sie und was hat sie zu diesen großartigen Kulturleistungen befähigt? (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 15.11.2024 ORF 2
    Österreichische TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 18.11.2024
  • Folge 376
    Piratinnen – sie kämpften und kaperten Schiffe, sie raubten und mordeten, sie befehligten ganze Mannschaften und befreiten Sklaven. Sie versetzten die Schiffe der Kolonialmächte zwischen Haiti und Jamaika in Angst und Schrecken. Marie-Anne Dieu-Le-Veut, Mary Read, Anne Bonny und Louise Antonini sind Beispiele für furcht- und reuelose Frauen auf hoher See. Um ihren Traum von der Unabhängigkeit zu leben, mussten sie sich als Männer verkleiden, und endeten mitunter am Galgen. Die 90-minütige „Universum History“-Neuproduktion „Rebellinnen auf hoher See – Zwischen Totenkopf und Galgen“ von Laurence Thiriat und Frédéric Malègue taucht ein in die Blütezeit der Piraterie und lässt am Freitag, dem 22. November 2024, um 22:35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON mit aufwendigen Spielszenen, Graphic-Novel-Elementen und der Analyse von internationalen Expertinnen und Experten die aufwühlenden Lebenswege der „Schwestern der Meere“ lebendig werden.
    Frauen, die das Meer und der unbändige leidenschaftliche Wille zur Unabhängigkeit eint – Frauen, deren Geschichten noch nie erzählt wurden. 29. November 1720, Spanish Town, Jamaika: Vor Gericht stehen zwei Angeklagte.
    Ihnen wird Bandenbildung, Verschwörung gegen den König, der Überfall auf mehrere Fischerboote und Handelsschiffe, die Bedrohung von Besatzungsmitgliedern für Leib und Leben vorgeworfen. Das Urteil: Tod durch den Strick. Die Namen der Angeklagten: Anne Bonny und Mary Read. Dem Galgen entgingen sie nur, da sie beide schwanger waren. Wie ihre berühmt-berüchtigten männlichen Kollegen John Rackham alias Calico Jack und Captain Blackbeard überfielen und kaperten sie Handelsschiffe und verbreiteten Angst und Schrecken in der Karibik.
    Doch die Rebellinnen auf hoher See gerieten in Vergessenheit, obwohl sie nicht minder grausam und erfolgreich agierten als ihre männlichen Kollegen. Der Film porträtiert vier außergewöhnliche Piratinnen, die sich im 18. Jahrhundert vom Joch der Kolonialmächte und patriarchalischer Zwänge befreiten, um ein Leben als unerschrockene Abenteurerinnen zu führen. Sie durchquerten die Ozeane und ihre Biografien erstrecken sich über eineinhalb Jahrhunderte der karibischen Geschichte – von der Gründung der ersten Handelsposten auf Tortuga über den Untergang der Pirateninsel Nassau bis zur Unabhängigkeit Haitis.
    Marie-Ann Dieu-Le-Veut wird zur Königin der Freibeuter von Santo Domingo. Jahre später verkleidet sich die Engländerin Mary Read als Mann, um in See stechen zu können. Sie lernt die temperamentvolle Anne Bonny kennen, die zu der Zeit schon erfolgreich Schiffe entert. Die Korsin Louise Antonini verkleidet sich ebenso als Mann, kämpft als Freibeuterin inspiriert von den Idealen der Französischen Revolution für die Unabhängigkeit und Freiheit schwarzer Sklavinnen und Sklaven. Nach zehn Jahren steht sie – noch immer als Mann verkleidet – in den Napoleonischen Kriegen in der französischen Marine an der Front, wo sie bis zum Sergeanten aufsteigt.
    Diese Frauen waren mutig, verwegen und kämpften bedingungslos für ihre Freiheit. Für Buchautorin Laura Sook Duncombe waren sie Wegbereiterinnen und Pionierinnen: „Ich glaube nicht, dass sie sich selbst als Feministinnen bezeichnen würden. Aber ich glaube, was sie taten, war unglaublich feministisch. Und ich denke, sie inspirierten andere Frauen im Laufe der Geschichte dazu, die Dinge für Frauen leichter zu machen und sich nach und nach immer mehr zu befreien – bis zu dem Punkt, an dem wir heute sind.“ (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 22.11.2024 ORF 2
  • Folge 377
    Mit Kreativität, Entschlossenheit und Todesverachtung haben sie die Frühzeit der Luftfahrt geprägt: Lily Steinschneider aus Österreich-Ungarn, Melli Beese aus Deutschland und Marie Marvingt aus Frankreich zählen zu den erfolgreichsten Flugpionierinnen der Welt. Melli Beese ist die erste deutsche Pilotin und setzt sich als Konstrukteurin und Unternehmerin in einer reinen Männerwelt durch. Fast zeitgleich wird Lily Steinschneider zum Star der ersten, lebensgefährlichen Flugsportveranstaltungen Österreich-Ungarns. Und die Französin Marie Marvingt hat bereits als erster Mensch überhaupt die Nordsee im Ballon überflogen, als sie 1910 den Flugschein macht. In diesen drei Frauen spiegelt sich das Schicksal Dutzender Fliegerinnen weltweit, die sich gegen Vorurteile und Schikanen erfolgreich durchzusetzen vermochten. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 13.12.2024 ORF 2
  • Folge 378
    Melli Beese präsentiert dem Militär ihren Prototyp als Flugzeugmodell, (v.l.n.r) Ingo Paulick als Wagenführ, Tanguy Sanglier als Charles Boutard und Lilith Häßle als Melli Beese.
    Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs gerät die Laufbahn vieler Flugpionierinnen ins Trudeln. Einsätze als Kampfpilotinnen sind undenkbar. Die Karriere Lily Steinschneiders, der erfolgreichsten Sportfliegerin der Habsburger Monarchie, geht abrupt zu Ende, denn alle Sportflugplätze werden geschlossen. Sie heiratet und wird Krankenschwester. Marie Marvingt propagiert ihre Vision einer friedlichen Nutzung der Luftfahrt – und ist mit der Begründung der ersten Flugambulanz tatsächlich erfolgreich. Die Starpilotin Melli Beese gilt plötzlich als „feindliche Ausländerin“, weil ihr Mann und Geschäftspartner Franzose ist. Ihr gemeinsamer Betrieb wird geschlossen, Melli Beese und ihr Mann werden interniert. Nach dem Krieg tritt ein internationales Verkehrsflug-Verbot für Pilotinnen in Kraft. Was bleibt, ist die Sportfliegerei – und damit beginnt eine Jagd nach Rekorden und die Zeit spektakulärer Einzelleistungen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 20.12.2024 ORF 2
  • Folge 379
    Emilie wie auch Oskar Schindler erkennen die gefährliche Lage für jüdische Menschen und wollen ihnen helfen.
    Im Film „Schindlers Liste“ galt Emilie Schindler als betrogene Ehefrau und blieb weitgehend unerwähnt, während ihr Mann Oskar als Symbol für Menschlichkeit im Nationalsozialismus bekannt wurde. Doch was nur wenige wissen: Ihr unglaublicher Mut und ihre Entschlossenheit spielten eine bedeutende Rolle bei der Rettung von rund 1200 jüdischen Menschen. Nach dem Krieg wurde sie von ihrem Ehemann/​Mann verlassen und von der Welt übersehen. Die Dokumentation „Emilie Schindler – Die vergessene Heldin“ portraitiert das unbekannte Leben dieser engagierten und starken Frau. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 24.01.2025 ORF 2
  • Folge 380
    Sijama (Rania Athanasopoulou) steht am Heiligen Berg und spricht ein Gebet.
    Vor 3500 Jahren läutet eine verheerende Vulkankatastrophe den Anfang vom Ende der sagenumwobenen kretisch-minoischen Kultur ein. Die dort herrschenden Priesterinnen werden von Anhängern des Zeus entmachtet, und mykenische Krieger bringen die festlandgriechische „Machokultur“ nach Kreta. „Die Mütter des Minotaurus“ beleuchtet die Zeit dieses Umbruchs und zeichnet anhand der Biografie der jungen Priesterin Pimanara das Bild einer längst untergegangenen Welt, in der auf dem Thron des Minos kein griechischer Sagenheld sitzt sondern, wie aktuelle archäologische Forschung vermuten lässt, eine Frau. Der Film enthüllt die Hintergründe verkrusteter Rollenklischees griechischer Heldensagen ebenso wie die wahren Ursprünge der Geschichten um den Minotaurus und das Labyrinth von Knossos – es bietet sich ein völlig neuer, frischer Blick auf scheinbar Vertrautes. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 28.02.2025 ORF 2
  • Folge 381
    Noor Inayat Khan.
    Sie zerstörten Telefon- und Stromleitungen, jagten Waffenlager und Brücken in die Luft, schmuggelten Menschen und Waffen hinter feindliche Linien und belauschten hochrangige Offiziere. 1940 schuf Winston Churchill den Geheimdienst SOE – Special Operations Executive – mit dem einzigen Ziel, die Nazis in Europa zurückzudrängen. Und setzte erstmals auf Frauen als Agentinnen und Spioninnen. Sie wurden ausgebildet in Funk, Waffengebrauch, Nahkampf, Spionagetätigkeiten und der Planung von Sabotageakten im besetzten Europa. Sie traten im Alltag in verschiedensten Rollen auf und lebten in ständiger Todesgefahr.
    Dieser Film dokumentiert unter anderem Wirken und Schicksal von Vera Atkins, SOE-Ausbildnerin von Dutzenden Agentinnen, der muslimischen Prinzessin Noor Inayat Khan und das Yolande Beekmans – die beide wie Dutzende andere im KZ ermordet wurden. Sie alle kämpften mit Scharfsinn, Courage und Wagemut für ein freies Europa und trugen ihren Teil zum Sieg der Alliierten bei. Buch und Regie: Justin Corbett und Nick Farrow Produziert von Perpetual Entertainment Australia Deutsche Bearbeitung ORF Andrea Lehner (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 28.03.2025 ORF 2
  • Folge 382
    Josephine Baker.
    Sie zerstörten Telefon- und Stromleitungen, jagten Waffenlager und Brücken in die Luft, schmuggelten Menschen und Waffen hinter feindliche Linien und belauschten hochrangige Offiziere. Zahlreiche Frauen arbeiteten für Winston Churchills Geheimwaffe gegen die Nazis – den SOE. Sie stammten aus allen Gesellschaftsschichten: so schickte Churchills Lieblingsspionin, die polnische Aristokratin Krystyna Skarbek Geheiminformationen nach London, die Belgierin Andrée de Jongh organisierte das abenteuerliche Fluchtnetzwerk ‚Komet‘, um alliierte Soldaten vor Verfolgung und Tod zu retten, die Deutsche Kitty Schmidt führte eröffnete ein Bordell für SS-Funktionäre, um ausländische Diplomaten deutsche Kriegspläne auszuspionieren, und die glamouröse Amerikanerin Josephine Baker nutzte ihren Ruhm als Tänzerin und Sängerin nicht nur für Spionageaktivitäten für den französischen Widerstand, sondern half diesem auch aktiv als Pilotin im besetzten Frankreich. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 04.04.2025 ORF 2
  • Folge 383
    Yoshiko Kawashima, geboren 1907 als Mandschu-Prinzessin Aisin Gioro Xianyu, spioniert für die japanischen Besatzer in China. Sie glaubt, damit ihre Heimat Mandschurei retten zu können. Tatsächlich aber wird sie zur Steigbügelhalterin für die japanischen Invasoren in China. Berühmt wird Yoshiko Kawashima auch durch ihre schillernde Persönlichkeit und ihr Auftreten in Männerkleidung. Sie wird 1948 als Verräterin in Peking hingerichtet.
    Sie zerstörten Telefon- und Stromleitungen, jagten Waffenlager und Brücken in die Luft, schmuggelten Menschen und Waffen hinter feindliche Linien und belauschten hochrangige Offiziere. Nach dem Überraschungsangriff Japans auf Pearl Harbour 1941 und dem Kriegseintritt der USA verschärft sich die Lage in den von Japan besetzten Gebieten in Asien. Charmant, klug, mutig – so agieren die Frauen, die in Fernost Widerstand gegen die japanischen Besatzer leisten. Ihre bedeutende Rolle ist lange übersehen worden. Die amerikanische Tänzerin Claire Phillips gründet in Manila einen Nachtclub, um japanische Soldaten auszuspionieren.
    Sie arbeitet eng mit Naomi Flores, Margarete Utinsky und der anti-japanischen Guerillabewegung zusammen – die Frauen bringen unter Lebensgefahr Kriegsgefangenen Essen, medizinische Versorgung und Informationen. Betty McIntosh arbeitet in China und Indien für den US-Geheimdienst. Die Lepra-kranke Joey Guerrero rettet eine gesamte Infanteriedivision. Für Japan verrät hingegen die Mandschu-Prinzessin Yoshiko Kawashima ihr Geburtsland China und spioniert für die japanische Armee. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 11.04.2025 ORF 2
  • Folge 384
    Insgesamt wurden im Zweiten Weltkrieg über 60 Millionen Menschen getötet. Die meisten Opfer gab es in der Sowjetunion, wo 27 Millionen Menschen ums Leben kamen. Mehr als sechs Millionen Juden wurden von den Deutschen ermordet.
    1945. Ein Jahr, das die Geschichte der Welt für immer veränderte. Es markiert das Ende von sechs Jahren Krieg, Horror und Millionen Toten. Die Doku zeichnet die Ereignisse des Jahres minutiös nach. Der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Kapitulation Deutschlands gingen spektakuläre und schreckliche Ereignisse voraus: Die finalen Konflikte des Zweiten Weltkriegs – die Ardennenoffensive, der Fall von Berlin, die Schlacht im Pazifik, die Befreiung der Konzentrationslager oder den Atombombenabwurf auf Japan. Aber auch die wegweisenden Schritte in die Zukunft. Schon im Februar diskutieren Roosevelt, Churchill und Stalin die Nachkriegsordnung in der Konferenz auf Jalta, Deutschland und Österreich werden in Besatzungszonen eingeteilt.
    Während die Nürnberger Prozesse stattfinden und die UNO gegründet wird, zeichnen sich im Hintergrund aber bereits im Jubel über das Kriegsende die Schatten des Kalten Krieges ab. Die Doku lässt dieses Schicksalsjahr für die ganze Welt analysiert von internationalen ExpertInnen und mit einzigartigem Archivmaterial noch einmal eindrucksvoll Revue passieren. Regie: Guilain Depardieu RMC Production /​ Kwanza (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 02.05.2025 ORF 2
  • Folge 385
    Animation: Bauern werden von Ritter verfolgt.
    Im Jahr 2025 jährt sich der Bauernkrieg zum 500. Mal. Er nahm seinen Anfang in Württemberg und griff bis nach Mitteldeutschland, in die Schweiz und nach Österreich über. Die klassische Geschichtsschreibung erzählt diesen wie auch andere Kriege in erster Linie als Geschichte von Männern. Die Dokumentation nimmt einen anderen Blickwinkel ein und erzählt die Biografien von vier beteiligten Frauen. Ihre Schicksale zeigen beispielhaft, wie die Aufstände von 1525 das Leben der Menschen im Herzen Europas verändert haben. Im Zentrum steht die Tirolerin Magdalena Gaismair, die eine wesentliche Rolle beim Aufstieg ihres Mannes als Anführer der aufständischen Bauern spielte. Mit ihrem Ritt ins Exil als Hochschwangere wurde sie zur Legende. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 30.05.2025 ORF 2
  • Folge 386
    Dr. Brian May, Queen-Gitarrist und Astrophysiker.
    Der Tag, an dem die Menschheit den Mond eroberte, ist die Insider-Geschichte der ersten Mondlandung. Erzählt aus der einzigartigen, unmittelbaren Perspektive der Astronauten und anderer Schlüsselpersonen der Apollo-11-Mission – sowie derjenigen, die zurückgelassen wurden. Zuschauend, wartend sind oder werden sie Zeugen eines der größten Schritte der Menschheit. Von 600 Millionen Menschen weltweit live verfolgt, enthüllen NASA-Beamte, wie nahe Apollo 11 dem Scheitern war, während Familienmitglieder sich daran erinnern, wie sie gebannt und nervös am Radio hingen – immer mit der bangen Frage: werden unsere Liebsten sicher nach Hause kommen? Der Film untersucht auch die Bedeutung der ersten Mondmission für Amerika in einer Ära, die von einem unbeliebten Krieg und nuklearer Rivalität mit Russland geprägt war. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 04.07.2025 ORF 2
  • Folge 387
    Phan Thị Kim Phúc hat den Vietnam-Krieg überlebt. 1972 erlitt sie bei einem Angriff mit Napalm-Bomben schwere Verbrennungen. Die damals Neunjährige floh – völlig unbekleidet und schreiend vor Schmerzen. Das Bild, das der Fotograf Nick Út in diesem Moment einfing, wurde zum Symbol für die Schrecken des Krieges.
    Am 8. Juni 1972 bombardierte die südvietnamesische Luftwaffe in Trang Bang einen Tempel mit dem Brandkampfstoff Napalm. Dort vermuteten sie einen Unterschlupf der Vietcong-Soldaten. Doch die vernichtende Bombe trifft viele Zivilisten, wie ein neunjähriges Mädchen, das nackt und schwer verletzt aus der Flammenhölle flieht. Ein junger Fotograf ist zufällig zur Stelle, drückt ab – und ein Bild für die Ewigkeit ist geschossen. Phan Th? Kim Phúc, das junge Mädchen auf dem Foto, verkörpert seit damals den „Horror des Vietnamkriegs“. In dieser ergreifenden Dokumentation kommt sie mehr als ein halbes Jahrhundert danach selbst zur Sprache. Eine außergewöhnliche Frau, die nicht ein Leben lang als Opfer gebrandmarkt sein will. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 11.07.2025 ORF 2
  • Folge 388
    Jahrzehnte nach dem Tod von Ernesto Che Guevara, begibt sich die Dokumentation „Che Guevara – Das Gesicht des Widerstand“ auf die Spurensuche, um den Mythos zu dekonstruieren. Mit Zeitzeuginnen, bisher ungesehenen Dokumenten und wenig bekanntem Archivmaterial wird die Geschichte von einem Mann erzählt, der von seiner eigenen Legende gefangen war. Von seinen Fotos bis zu seinen Karikaturen war Che selbst der Gestalter dahinter. Kino-Liebhaber, Schriftsteller, Fotograf – er inszenierte sein Leben kontinuierlich, um den Mythos zu erschaffen, der ihn überdauern würde. Indem er seine Familie, seine Arbeit oder seine Kämpfe ins Rampenlicht rückte, wurde er zu einer der führenden Figuren der Revolution weltweit. Er enthüllte sogar seine dunkleren Seiten. Vom Kampfanzug, über den zotteligen Bart, bis zur kubanischen Zigarre auf seinen Lippen, prägte er das Bild des edlen, wenn auch schmutzigen Guerilleros. Er ergriff das Image eines Brandstifters, der bereit war, die Welt in Flammen zu setzen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 18.07.2025 ORF 2

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