Staffel 3
Die Folgen der ersten beiden Staffeln werden auch unter dem neuen, erst später eingeführten Reihentitel wiederholt.
Staffel 3 (Traumschlösser und Ritterburgen) von Traumschlösser und Ritterburgen startete am 22.08.2022 auf 3sat.
7. Von der Wachau ins Mostviertel
Staffel 3, Folge 1 (45 Min.)Das Sitft Göttweig.Bild: ORF/RanfilmZwischen sagenumwobenen Burgruinen, üppigen Klöstern und renovierten Höhenburgen – von der Wachau ins Mostviertel wurde alten Gemäuern immer wieder neues Leben eingehaucht.
In jedem Winkel der Häuser wird Weltgeschichte spürbar. Die Schlossherren und Burgdamen des Weinviertels und des tschechischen Grenzgebiets bezeugen in mühseliger Kleinarbeit das Bedürfnis, Geschichte in Szene zu setzen und Vergangenheit greifbar zu machen.
Die filmische Reise durch die Herrschaftshäuser des Weinviertels und den Süden Tschechiens beginnt auf der Burg Kreuzenstein. Die einstmals mittelalterliche Burg der Habsburger wurde im Dreißigjährigen Krieg vollends zerstört. Im 19. Jahrhundert gelangte die Ruine in den Besitz des Polarforschers Graf Johann Nepomuk Wilczek. 1874 veranlasste er den Wiederaufbau zu einer neuromantischen Schauburg und Ort für seine umfangreichen Kunstsammlungen. Immer noch im Besitz der Familie Wilczek ist das Haus seit Beginn des 20. Jahrhunderts auch eine beliebte Filmkulisse.
Anschließend werden die Häuser der Familie Liechtenstein an der österreichisch-tschechischen Grenze besucht. Schloss Wilfersdorf ist seit 1436 durchgehend im Besitz der fürstlichen Familie Liechtenstein. Ein Museum zur Familiengeschichte, die fürstliche Hofweinkellerei und der Verwaltungssitz für die fürstlichen Familiengüter in Niederösterreich sind dort beheimatet. Schlossadministrator Hans Huysza führt durch das schlicht gegliederte barocke Wohnschloss und das von ihm in jahrzehntelanger Kleinarbeit aufgebaute Liechtenstein-Museum.
Von Wilfersdorf führt die Reise nach Südmähren zum Schloss Valtice, dem ehemaligen Wohnsitz der Familie Liechtenstein. Von dort hat die Familie aus Ablehnung des Nationalsozialismus 1938 ihren Sitz auf Schloss Vaduz im heutigen Fürstentum Liechtenstein verlegt. Durch die Prunkräume des Schlosses führt der pensionierte Fremdenführer Vladimir Smyčka.
Im nahe gelegenen Schloss Lednice, dem ehemaligen Sommerschloss der Familie Liechtenstein empfängt die Verwalterin Ivana Holásková das Filmteam. Sie führt durch die neugotische Anlage sowie das gusseiserne Gewächshaus, das bei seiner Fertigstellung 1845 das größte Glashaus der Welt war. Als „Garten Europas“ wird die weitläufige Parklandschaft aus englischen und französischen Gärten bezeichnet, in er man ein Minarett, eine künstliche Burgruine und andere romantische Bauten entdecken kann.
Majestätisch thront die Burg Hardegg auf einem Felsen im Nordwesten des Weinviertels über der kleinsten Ortschafts Österreichs. Die Wehrburg wurde im 12. Jahrhundert von den Grafen von Plain und Hardegg errichtet. Der heutige Burgherr, Octavian Pilati, der dort mit seiner Familie wohnt, präsentiert die historischen Räumlichkeiten und erzählt von den Herausforderungen bei der Erhaltung der weitläufigen Anlage.
Grafenegg ist die letzte Station der filmischen Reise. Der heutige Besitzer, Tassilo Metternich-Sándor, führt durch die bedeutendste Schlossanlage des romantischen Historismus in Österreich. Ein einzigartiges Erlebnis sind die abendlichen Konzerte auf der futuristischen Open-Air-Bühne Wolkenturm inmitten des 32 Hektar großen Landschaftsgartens der romantischen Vierflügelanlage. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Mo. 22.08.2022 3sat 8. Vom Weinviertel nach Tschechien
Staffel 3, Folge 2 (45 Min.)Zwischen UNESCO-Weltkulturerbe, vielbesuchten Schauburgen und mächtigen Wehrburgen – die Burgen und Schlösser im Weinviertel sind lebhafte Monumente einer vielbewegten Geschichte.
In jedem Winkel der Häuser wird Weltgeschichte spürbar. Die Schlossherren und Burgdamen des Weinviertels und des tschechischen Grenzgebiets bezeugen in mühseliger Kleinarbeit das Bedürfnis, Geschichte in Szene zu setzen und Vergangenheit greifbar zu machen.
Die filmische Reise durch die Herrschaftshäuser des Weinviertels und den Süden Tschechiens beginnt auf der Burg Kreuzenstein. Die einstmals mittelalterliche Burg der Habsburger wurde im Dreißigjährigen Krieg vollends zerstört. Im 19. Jahrhundert gelangte die Ruine in den Besitz des Polarforschers Graf Johann Nepomuk Wilczek. 1874 veranlasste er den Wiederaufbau zu einer neuromantischen Schauburg und Ort für seine umfangreichen Kunstsammlungen. Immer noch im Besitz der Familie Wilczek ist das Haus seit Beginn des 20. Jahrhunderts auch eine beliebte Filmkulisse.
Anschließend werden die Häuser der Familie Liechtenstein an der österreichisch-tschechischen Grenze besucht. Schloss Wilfersdorf ist seit 1436 durchgehend im Besitz der fürstlichen Familie Liechtenstein. Ein Museum zur Familiengeschichte, die fürstliche Hofweinkellerei und der Verwaltungssitz für die fürstlichen Familiengüter in Niederösterreich sind dort beheimatet. Schlossadministrator Hans Huysza führt durch das schlicht gegliederte barocke Wohnschloss und das von ihm in jahrzehntelanger Kleinarbeit aufgebaute Liechtenstein-Museum.
Von Wilfersdorf geht die Reise nach Südmähren zum Schloss Valtice, dem ehemaligen Wohnsitz der Familie Liechtenstein. Von dort hat die Familie aus Ablehnung des Nationalsozialismus 1938 ihren Sitz auf Schloss Vaduz im heutigen Fürstentum Liechtenstein verlegt. Durch die Prunkräume des Schlosses führt der pensionierte Fremdenführer Vladimir Smyčka.
Im nahe gelegenen Schloss Lednice, dem ehemaligen Sommerschloss der Familie Liechtenstein, empfängt die Verwalterin Ivana Holásková das Filmteam. Sie führt durch die neugotische Anlage sowie das gusseiserne Gewächshaus, das bei seiner Fertigstellung 1845 das größte Glashaus der Welt war. Als „Garten Europas“ wird die weitläufige Parklandschaft aus englischen und französischen Gärten bezeichnet, in er man ein Minarett, eine künstliche Burgruine und andere romantische Bauten entdecken kann.
Majestätisch thront die Burg Hardegg auf einem Felsen im Nordwesten des Weinviertels über der kleinsten Ortschafts Österreichs. Die Wehrburg wurde im 12. Jahrhundert von den Grafen von Plain und Hardegg errichtet. Der heutige Burgherr, Octavian Pilati, der dort mit seiner Familie wohnt, präsentiert die historischen Räumlichkeiten und erzählt von den Herausforderungen bei der Erhaltung der weitläufigen Anlage.
Grafenegg ist die letzte Station der filmischen Reise. Der heutige Besitzer, Tassilo Metternich-Sándor, führt durch die bedeutendste Schlossanlage des romantischen Historismus in Österreich. Ein einzigartiges Erlebnis sind die abendlichen Konzerte auf der futuristischen Open-Air-Bühne Wolkenturm inmitten des 32 Hektar großen Landschaftsgartens der romantischen Vierflügelanlage. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Mo. 22.08.2022 3sat 9. Das Marchfeld
Staffel 3, Folge 3 (45 Min.)Schloss Niederweiden.Bild: Ranfilm / ORFUmringt von den Auenlandschaften der Donau und der March liegen die herrschaftlichen Marchfeldschlösser. Nach aufwendiger Renovierung erstrahlen sie heute wieder in ihrem alten Glanz. Die Schlösser im Marchfeld wurden lange Zeit vom österreichischen Hochadel als Jagdschlösser und zu Repräsentationszwecken genutzt. Heute stehen die authentisch revitalisierten Prunkschlösser ganz im Zeichen des Naturschutzes und der Naturvermittlung. Auf einem sanft zu den Marchauen abfallenden Hügel liegt Schloss Hof, die größte Schlossanlage des Marchfelds, die als Landschloss des Prinzen Eugen von Savoyen bekannt wurde.
1755 ging es in den Besitz von Maria Theresia über. Berühmt ist das Schloss nicht zuletzt für seinen prächtigen Barockgarten, der auf sieben Terrassen weitgehend originalgetreu wiederhergestellt wurde. Das prunkvolle Schloss wird heute vor allem von Familien besucht, wie die Leiterin des Tierbereichs Katharina Tschann zu erzählen weiß. Neben Barockeseln und seltenen Pferderassen zählen auch Kamele zu den Bewohnern der weitläufigen Schlossanlage.
Insbesondere für Tagesausflüge von Schloss Hof aus wurde einst das nur drei Kilometer entfernt liegende Schloss Niederweiden genutzt. Im 18. Jahrhundert war die beeindruckende Anlage ebenfalls zunächst im Besitz von Prinz Eugen und danach von Maria Theresia. Über die barocken opulenten Tafelrunden gibt die Kuratorin Katrin Harter Auskunft. Der Film wirft auch einen Blick in die Küche von Schlosswirt David Sloboda, der mit historischen Gerichten die barocke Esskultur mit allen Sinnen nachempfinden lässt.
Ebenfalls als Jagdschloss wurde das inmitten der Donauauen gelegene Schloss Eckartsau genutzt. Im 12. Jahrhundert als Wasserburg erbaut, wurde es im 18. Jahrhundert von Franz Ferdinand Graf Kinsky barockisiert und 1760 vom Haus Habsburg-Lothringen erworben. Ab dem Regierungsverzicht des letzten österreichischen Kaisers Karl. I. beherbergte das Schloss die kaiserliche Familie, ehe sie den Weg ins Exil antrat. Schlossführerin Lisa Drinka führt auch durch die gut erhaltenen Dienstwohnungen im Dachgeschoss.
Schloss Marchegg wurde als Teil der Stadtbefestigungsanlage Jahren unter König Ottokar II. von Böhmen (um 1232–1278) errichtet. Geprägt wurde das Haus jahrhundertelang durch das Fürstengeschlecht der Pálffys von Erdöd, in deren Zeit es auch sein barockes Erscheinungsbild von heute erhielt. Direkt angrenzend an das Schloss kann man die größte baumbrütende Weißstorchenkolonie Mitteleuropas bestaunen. Geschäftsführer und Naturvermittler Andreas Pataki schaut bei täglichen Kontrollgängen durch das naturbelassene Areal nach dem Rechten.
Naturvermittlung wird auch auf Schloss Orth großgeschrieben, befindet man sich doch in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer der letzten großen intakten Flussauenlandschaften Mitteluropas. Im 12. Jahrhundert als Wasserburg errichtet und später von Kronprinz Rudolf als Jagdschloss genützt, beherbergt das Schloss heute das Verwaltungszentrum des Nationalparks Donau-Auen. Direktorin Edith Klauser führt durch das Haus und zeigt auch die Unterwasserwelt der Auenlandschaft, die dank großer Aquarien auf dem Naturvermittlungsgelände Schlossinsel aus nächster Nähe beobachtet werden kann. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Mo. 28.11.2022 3sat 10. Das östliche Waldviertel
Staffel 3, Folge 4 (45 Min.)Gertraud und Dieter Bogner führen den Kunstraum Buchberg im Schloss Buchberg.Bild: ORF/RanfilmZwischen Ritterturnieren, Opernaufführungen und moderner Kunst – die Burgen und Schlösser im östlichen Waldviertel werden mit viel Leidenschaft auch heute lebendig gehalten. Das Waldviertel beherbergt eine besonders große Anzahl an mittelalterlichen Burgen und Schlössern. Im östlichen Teil der Region finden sich insbesondere an den Ufern des Kamp und der Thaya bis heute Zentren des gesellschaftlichen Lebens. Hoch über den Ufern des Kamp erstrahlt weithin sichtbar das Renaissanceschloss Rosenburg. Seit 1681 ist es im Besitz der Familie Hoyos, einem ursprünglich spanischen Adelsgeschlecht.
Der heutige Schlossherr Markus Hoyos führt durch die Räumlichkeiten und damit auch durch die Geschichte seiner Familie. Einer seiner bedeutendsten Vorfahren, Ernst Karl Reichsgraf von Hoyos-Sprinzenstein, ließ das Haus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts umfassend restaurieren, wobei er auf einen originalgetreuen Wiederaufbau größten Wert gelegt hat. Heutige Attraktionen sind das jährlich stattfindende Rosenburger Ritterturnier, der Falkenhof und nicht zuletzt die prächtigen Rosengärten, die der Rosenburg ihren Namen gaben.
Wohnsitz der Familie Hoyos ist bis heute das nahegelegene Schloss Horn, das das Stadtbild von Horn dominiert. Erbaut wurde es im 12. Jahrhundert, ursprünglich als Wehranlage. Eine weitere imposante Burganlage, jedoch in völlig anderem Erhaltungszustand, ist die Burgruine Gars am Kamp. Sie ist der gut erhaltene Rest einer der ältesten Burgen Österreichs – erbaut um 1120. Die Anlage wird im Sommer als Location für Open-Air-Opernaufführungen genutzt. Der Intendant der Oper Burg Gars ist der ehemalige Geiger der Wiener Philharmoniker und Dirigent Johannes Wildner.
Künstlerisches Schaffen steht auch auf Schloss Buchberg am Kamp im Mittelpunkt. 1965 erwarb Familie Bogner das Haus – der Kunsthistoriker und Museumsplaner Dieter Bogner und seine Frau, die Ethnologin Gertraud Bogner, besitzen das Schloss bis heute. Sie erzählen von ihrer nicht enden wollenden Motivation, der Kunst einen Raum zu geben. In den späten 1970er-Jahren gründeten sie den Kunstraum Buchberg. Künstler wie Peter Weibel und Heimo Zobernig haben dort künstlerische Interventionen im Innen- und Außenraum realisiert.
Ein weiteres Schlossjuwel im Waldviertel ist Schloss Greillenstein, bis heute im Besitz der Adelsfamilie Kuefstein. Im 17. Jahrhundert wurde der Herrschaft Greillenstein die hohe Gerichtsbarkeit durch Kaiser Ferdinand II verliehen. Seit 1960 ist es nicht mehr bewohnt, jedoch als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Das Schloss beherbergt eine einzigartige Sammlung mittelalterlicher Gerichtsakten. Die heutige Besitzerin Elisabeth Kuefstein – Ururenkelin von Kaiserin Elisabeth – führt durch das Gebäude, das untrennbar mit ihrer Familie verbunden ist.
Am Ufer der Thaya im Nordosten des Waldviertels liegt Schloss Drosendorf inmitten der gleichnamigen Ortschaft. Die einstige Burg, deren Mauerwerk bis heute Teil der historischen Stadtmauer ist, wurde 1694 zu einem Schloss ausgebaut. Schlossherr Baudouin de Troostembergh hat die weitläufige Anlage zu einem Zentrum des sozialen Lebens ausgebaut. Neben Künstlern nutzt auch die Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien die Anlange, um dort Konzepte der Revitalisierung des ländlichen Raums zu entwickeln. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Mo. 28.11.2022 3sat 11. Das westliche Waldviertel
Staffel 3, Folge 5 (45 Min.)Zwischen geschichtsträchtigen Schlössern, spektakulären Wehrburgen und geistigen Zentren – die Burgen und Schlösser im westlichen Waldviertel sind außergewöhnlich gut erhalten. Der Reichtum an herrschaftlichen Anwesen vergangener Jahrhunderte wird in der filmischen Zeitreise durch das westliche Waldviertel eindrucksvoll dargestellt: Schloss Artstetten, Burg Rappottenstein, Stift Zwettl und Burg Heidenreichstein sind die Schauplätze. Nur wenige Kilometer nördlich der Donau liegt das prunkvolle Schloss Artstetten, das Kaiser Franz I. im Jahr 1823 in den Besitz der Habsburger brachte.
Ursprünglich war es vom Kaiserhaus als Witwensitz vorgesehen. 1889 war Erzherzog Franz Ferdinand Schlossherr in Artstetten. Heute wird das Schloss von seiner Urenkelin Alix de La Poëze d’Harambure-Fraye und deren Familie bewohnt. Sie führt durch das Schloss und in die Familiengruft, die auch die letzte Ruhestätte von Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie von Hohenberg ist. Ein imposantes Zeugnis mittelalterlicher Wehrbauten ist Burg Rappottenstein. Seit ihrer Gründung durch die Kuenringer wurde sie niemals erobert, sie ist damit eine der besterhaltenen Burgen Österreichs.
Seit zwei Jahrzehnten führt der ehemalige Rappottensteiner Hauptschullehrer Alfred Hahn Besucher durch die riesige Festungsanlage, bis in das weitläufige Verlies samt sagenumwobener Zisterne. Das Rote Kreuz betreibt auf Rappottenstein das Therapiezentrum Kinderburg, in dem Familien mit chronisch kranken Kindern oder Menschen nach Trauerfällen zum Krafttanken einziehen können. Hilfe bekommen die Kinder nicht zuletzt von den burgeigenen Tieren, zu denen seit wenigen Jahren auch Alpakas zählen.
In einer Flussschleife des Kamps liegt das Stift Zwettl. Es wurde bereits 1138 von Hadmar I. von Kuenring als Tochtergründung von Stift Heiligenkreuz aus gestiftet und ist damit eines der weltweit ältesten Zisterzienserkloster. Im 15. Jahrhundert wurde es fast zur Gänze zerstört, im 18. Jahrhundert erfolgte die Barockisierung. Markus Feyertag ist seit 1983 im Kloster und kann allerlei Anekdoten über das Klosterleben und den berühmten romanisch-gotischen Kreuzgang erzählen. In der Stiftskirche zeigt Stiftskapellmeister Marco Paolacci die fast 300 Jahre alte Orgel, die in den Jahren 1728 bis 1731 von Johann Ignaz Egedacher, einem der bedeutendsten Orgelbauer des süddeutsch-österreichischen Raums, erbaut wurde.
Unweit der Grenze zu Tschechien, inmitten der Ortschaft Heidenreichstein, steht die gleichnamige Burg, die bis heute ihren Wehrcharakter behalten hat. Die Wasserburg ist von Gräben umringt und nur über eine Zugbrücke erreichbar. Seit 1160 ist die Burg nie in einer kriegerischen Auseinandersetzung beschädigt worden, davon zeugt der gute Zustand des Gemäuers quer durch die Baugeschichte. Bemerkenswert ist, dass Burg Heidenreichstein heute ganzjährig bewohnt wird – von der Familie Kinsky, Nachfahren des böhmischen Adelsgeschlechts Kinsky von Wchinitz und Tettau.
Seit 1945 ist die Burg in deren Familienbesitz. Schon als Kind hat dort Netty Kinsky gelebt, die mit der Burg zahlreiche persönliche Erinnerungen verbindet. Sie führt durch das Burgmuseum in der Hochburg und präsentiert das Interieur aus den verschiedenen Epochen. Ihr Bruder Johannes Kinsky züchtet Karpfen – eine Waldviertler Spezialität. Die Karpfenzucht ist ein wesentliches wirtschaftliches Standbein der Familie Kinsky. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Mo. 28.11.2022 3sat 12. Die Donauregion
Staffel 3, Folge 6 (45 Min.)Schloss Stahemberg.Bild: Ranfilm / ORFVom Strudengau bis ins Obere Mühlviertel – die Burgen und Schlösser in der oberösterreichischen Donauregion werden von ihren Besitzern mit Weitblick für die kommenden Generationen bewahrt. Bei allem Stolz auf die Leistungen ihrer Vorfahren geben sich die Schlossherren entlang der Donau in Oberösterreich bescheiden. Sie leben und wirken in dem Bewusstsein, dass sie mit der Instandhaltung ihrer Häuser eine gesellschaftliche Verantwortung tragen. 1822 hat die deutsche herzogliche Familie Sachsen-Coburg und Gotha Schloss Greinburg in Grein an der Donau erworben.
Erbprinz Hubertus von Sachsen-Coburg und Gotha besucht das Haus im Strudengau mehrmals im Monat, es ist das älteste Wohnschloss Österreichs. Das majestätische Gebäude und seine imposanten Räumlichkeiten dienen klassischen Ensembles als Konzertkulisse – besonders das spätgotische Diamantgewölbe besticht durch seine klare Akustik. Einzigartig ist auch die mit Millionen Donau-Kieselsteinen ausgeschmückte „Sala Terrana“. Weiter westlich, dort wo Österreichs längster Binnenfluss – die Enns – in die Donau mündet, befindet sich die vorgeblich älteste Stadt Österreichs: Enns.
Die Stadtrechtsurkunde aus dem Jahr 1212 bezeugt die strategische Bedeutung, die dem Gebiet schon damals zukam. Als Teil der Stadtbefestigung dienten einst Teile der Anlage von Schloss Ennsegg. Der heutige Besitzer, Karl Weilhartner, hat das Schloss in den vergangenen Jahren nicht nur saniert: Die Leidenschaft des Immobilienexperten ist es vor allem auch, es mit Leben zu füllen. Nur wenige Kilometer von der Landeshauptstadt Linz entfernt befindet sich die Stadtgemeinde Steyregg.
Niklas Salm-Reifferscheidt leitet seit 2009 die Forst- und Gutsverwaltung seiner Familie auf Schloss Steyregg. Durch zwei Brände in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat das Schloss, dessen historische Ursprünge weitgehend im Dunkeln liegen, rund drei Viertel seiner ursprünglichen Größe eingebüßt. Seit rund 450 Jahren ist Schloss Starhemberg in Eferding westlich von Linz im Besitz der fürstlichen Familie Starhemberg. Heute beherbergt es das Familienmuseum sowie das Museum der Stadt Eferding – und es ist der Wohnsitz des heutigen Besitzers Georg Adam Starhemberg.
Wenn er im Ahnensaal inmitten von 50 prachtvollen Bildern seiner Ahnherren verweilt, hält er sich nicht lange mit einem Rückblick auf die stolze Vergangenheit seiner Familie auf. Er sieht sich und das Haus im Hier und Jetzt verankert. So hat er das Schloss als kulturelles Begegnungszentrum der Region Eferding etabliert. Schloss Altenhof im Oberen Mühlviertel gehörte einst wie auch die in der unmittelbaren Umgebung gelegene Burg Falkenstein zur Herrschaft der mächtigen Falkensteiner, die im 13. Jahrhundert von dort aus das Gebiet nördlich der Donau erschlossen haben.
Seit über 400 Jahren sind Schloss Altenhof und die Ruine Falkenstein im Besitz der Grafen Salburg-Falkenstein. Die heutige Schlossherrin Alice Silich-Salburg ist ihren Eltern unendlich dankbar dafür, dass sie seit Ende der 1950er-Jahre alljährlich ein Zimmer des Hauses renoviert haben. Und auch in ihrer Verantwortung vergeht kein Jahr, in dem sich nicht eine weitere Baustelle im und rund um Schloss Altenhof auftut. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Mo. 08.05.2023 3sat 13. Das Mühlviertel
Staffel 3, Folge 7 (45 Min.)Die einen erstrahlen längst in neuem Glanz, die anderen werden noch vor dem Verfall gerettet: Die Burgen und Schlösser im Mühlviertel sind Ausdruck der Liebe der Menschen zu ihrem Land. Hier ein Mittelalterfest, da ein Zentrum für Erwachsenenbildung: Entlang des Burgen- und Schlösserwegs im Mühlviertel in Österreich stehen Authentizität und Atmosphäre in der Nutzung der historischen Gemäuer, die es dort so zahlreich gibt, an vorderster Stelle. Wenn sich die Männer der Ritterschaft zu Judenburg zum Kampf rüsten, ist es Zeit für das frühsommerliche Mittelalterspektakel auf Burg Clam.
Burgherr Carl Philip Clam-Martinic beehrt Bernold Mraulak und seine Gefolgschaft wie jedes Jahr zum abendlichen Umtrunk. Clam-Martinic hatte das Glück, die 1149 erbaute Burg im Jahr 2003 in einem sehr guten Zustand von seinen Eltern übernehmen zu können. Bei seinen Burgführungen lässt er kein Detail aus – vom Burgtor, das allen Angriffen quer durch die Jahrhunderte getrotzt hat, bis hin zur prächtig gedeckten Tafel im sogenannten Landschaftszimmer. Burg Reichenstein, im Jahr 1230 errichtet, war seit der Mitte des 18. Jahrhunderts dem Verfall preisgegeben.
In den 1980er-Jahren hat sich ein Verein formiert, der sogleich mit der Sanierung und der Renovierung der Gemäuer begonnen hat. Heute befindet sich dort das „Oberösterreichische Burgenmuseum Reichenstein“, das von den Lebenswelten auf den Burgen der Region erzählt. Geleitet wird es von Edeltraud Jungwirth, die seit über 20 Jahren im Renaissancetrakt, einem baulichen Restbestand aus dem 16. Jahrhundert, lebt. Auch auf der Ruine Prandegg hat sich ein Burgverein der Instandhaltung der immer noch imposanten Mauerreste verschrieben.
Alljährlich im Sommer trifft sich dort ein beherztes Team von ehrenamtlichen Helfern, um das Mauerwerk aus dem 13. Jahrhundert zu sichern. Verköstigt werden die Arbeiter von Franz Leitner, der die Taverne am Fuß der Ruine betreibt. Im wiederaufgebauten Backhäuschen aus dem 16. Jahrhundert kann der gelernte Bäcker das Brot zur reichhaltigen Jause wie anno dazumal backen. Und der pensionierte Geschichtslehrer Berthold Moser vom Burgverein erzählt im Museum im „Zehentstöckl“ vom einst so schwierigen Verhältnis zwischen Herrschaft und Untertanen.
Eine aufwendige Restaurierung durch das Land Oberösterreich ab 1986 hat für die heutige Pracht von Schloss Weinberg in Kefermarkt gesorgt. Seit 1629 befindet sich das Schloss im Besitz der Familie von Carl-Friedrich Wentzel. Der deutsche Agrarunternehmer ist froh, dass er das Schloss Ende der 1980er-Jahre an das Land Oberösterreich verpachten konnte. Für ihn war es in all den Jahren zuvor vor allem eine Belastung. Heute genießt er seine Aufenthalte in Kefermarkt, wo er im ehemaligen Meierhof des Schlosses einen Wohnsitz hat.
Schloss Weinberg ist heute ein Zentrum für Erwachsenenbildung. Die historische Substanz von Freistadt – mit 8000 Einwohnern ein urbanes Zentrum des Mühlviertels – ist so gut erhalten wie an wenigen anderen Orten in Österreich. Schloss Freistadt wurde zwischen 1363 und 1397 unter Herzog Rudolf IV. errichtet. Neben dem Finanzamt ist das Mühlviertler Schlossmuseum untergebracht. Museumsleiterin Nicole Wegscheider wacht über 21.000 Exponate der Volkskultur, des Handwerks und der Stadtgeschichte. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Mo. 08.05.2023 3sat 14. Vom Salzkammergut ins Kremstal
Staffel 3, Folge 8 (45 Min.)Die Burgen und Schlösser vom oberösterreichischen Salzkammergut bis ins Kremstal sind unverwechselbare Kleinode. Als architektonische Wahrzeichen glänzen sie seit Jahrhunderten – sei es Schloss Ort im Traunsee oder Burg Altpernstein auf einem Felsvorsprung über dem Kremstal. Die ehrwürdigen Gemäuer sind für die heutigen Burgherren und Schlossdamen vor allem Quelle der Inspiration. Seit Jahrzehnten ist das Wasserschloss Ort im Traunsee bei Gmunden ein touristisches Aushängeschild des Salzkammerguts in Oberösterreich – nicht zuletzt dank des internationalen Erfolgs der deutsch-österreichischen Fernsehserie „Schlosshotel Orth“.
Andreas Murray, der die Dreharbeiten miterlebt hat und für die Vermarktung der Serie für die Stadtgemeinde Gmunden zuständig war, erinnert sich an den Ansturm der Gäste, den die Ausstrahlung der Serie in China damals für Gmunden bedeutet hat und führt zu den Drehorten in dem schmucken Gebäude. Der Direktor des Kammerhofmuseums Gmunden, Johannes Weidinger, gewährt Einblicke in die turbulente Geschichte des malerischen Seeschlosses.
Das gediegene historische Ambiente eines ehemaligen Benediktinerklosters in Einklang zu bringen mit den Anforderungen eines modernen Hotelbetriebs war in den vergangenen Jahren ein wahrer Kraftakt für Gerald Kienesberger, der die Geschicke des Hotels im Schloss Mondsee im Salzkammergut mit einer gehörigen Portion Stolz lenkt. Bei seinen Gästeführungen durch das Schloss blitzt sie immer wieder aufs Neue auf, die Faszination, die er schon als Kind für das Haus gespürt hat. Er kann sich noch gut erinnern an jene Jahrzehnte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als hier die letzte Gräfin von Mondsee, Micheline Almeida, die legendäre Castello-Bar betrieben hat.
Aus tiefer persönlicher Überzeugung hat Harald Seyrl die Erhaltung der wertvollen historischen Substanz von Schloss Scharnstein im oberösterreichischen Almtal zu seiner Lebensaufgabe erwählt. 1967 hat der Historiker das zwischen 1587 und 1606 vom Geschlecht der Jörger errichtete Renaissanceschloss in vollkommen desolatem Zustand vom Stift Kremsmünster erworben und es gemeinsam mit seiner Frau, der Ärztin Regina Seyrl-Norman, auf Vordermann gebracht.
Die Sommermonate leben sie auf Scharnstein, im Winter in Wien. Da wie dort betreiben sie ein Kriminalmuseum. Mitunter führen die Seyrls ihre Gäste aber auch in ihre privaten Gemächer im Schloss, wo in frechen Deckenmalereien aus Zeiten der protestantischen Jörger gegen die katholische Kirche gewettert wird. Weiter östlich über dem Kremstal thront die rund 1.000 Jahre alte Burg Altpernstein auf einem markanten Felsvorsprung.
Sie ist heute ein Haus der Jugend und beherbergt das Institut für Soziale Kompetenz. Der Institutsvorsitzende und Burgverwalter Peter Leeb lädt Jugendliche und Schulklassen hier zu Feriencamps und Erlebniswochen ein, wo er es sich nicht nehmen lässt, sich gemeinsam mit den Kindern auf den Klettersteig entlang des steil abfallenden Felssporns, auf dem die Burg ruht, zu wagen. Seine Burgführungen beginnen im Dachstuhl, dem wichtigsten Bauteil einer jeden Burg, und tauchen dann tief in die Sagenwelt von Burg Altpernstein ein. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.05.2023 3sat 15. Südtirol
Staffel 3, Folge 9 (45 Min.)Brunnenburg.Bild: ORF/RanfilmSie handeln von Narren, die die Welt regieren, von Bergsteigerschicksalen und ruhelosen Burggeistern: die Geschichten rund um Südtirols Burgen und Schlösser. Vom Vinschgau bis ins Ahrntal – in Südtirol sind Anzahl und Dichte an Burgen und Schlössern so hoch wie kaum sonst wo in Europa. Gepflegt und belebt werden sie von Menschen, die Verantwortung spüren, nicht nur für das Erbe ihrer Ahnherren, sondern für das ganze Land. Besonders wenn der Sommer dem Herbst weicht, werden sie in ein außergewöhnliches Licht gerückt: Südtirols Burgen und Schlösser stehen nun in der Auslage.
Im Vinschgau im dem äußersten Westen des Landes ist für Johannes Trapp die Zeit der Obsternte angebrochen. Vom Frühjahr bis in den Herbst lebt er auf der „Churburg“ über Schluderns, die seit mehr als 500 Jahren im Besitz seiner Familie ist. Der „Herr Graf“, wie er im Ort genannt wird, kümmert sich auch persönlich um die Führungen durch die um 1259 errichtete Burg. Weiter östlich im Burggrafenamt rund um die Stadt Meran befindet sich Schloss Schenna. In dem um 1350 erbauten Baujuwel dreht sich alles um den Ahnherren der Grafen von Meran, den „Steirischen Prinzen“, Erzherzog Johann, der sich schon als Kind in das Tiroler Land verliebt hatte.
Dort wollte er begraben sein. Der heutige Schlossherr Franz Spiegelfeld begegnet dem Wirken seines Vorfahren und dessen Verdiensten mit dankbarer Demut. Von herausragender Bedeutung für das ganze Land ist Schloss Tirol. Die im 11. Jahrhundert errichtete Anlage im Dorf Tirol gilt als Wiege der Grafschaft Tirol. Heute beherbergt sie das „Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte“.
Der Museumsdirektor und Kunsthistoriker Leo Andergassen präsentiert dort eine mittelalterliche Bilderwelt, die ihresgleichen sucht. Am Fuß von Schloss Tirol ist die Brunnenburg ein weiterer architektonischer Blickfang. Die hochmittelalterliche Hangburg wurde um 1250 zur Absicherung des Weges erbaut. Heute lebt und wirkt Siegfried de Rachewiltz in den verwinkelten Gemäuern. Der Kulturhistoriker und Schriftsteller ist der Enkelsohn des amerikanischen Dichters Ezra Pound, der zwischen 1958 und 1962 auf der Brunnenburg gelebt hat.
Dort wollte er sein Hauptwerk „Die Cantos“ beenden, dort haderte er aber auch mit seiner Vergangenheit als Unterstützer des italienischen Faschismus. Über dem Südwesten des Bozener Talkessels thront die Festungsanlage von Schloss Sigmundskron – auch „Firmian“ genannt. Sie ist ein symbolischer Ort für die Südtiroler Zeitgeschichte. Heute beherbergt Sigmundskron das Herzstück der Museenwelt von Reinhold Messner. Die Südtiroler Bergsteigerlegende hat sich dort einen Traum erfüllt.
Geführt wird das Haus von Messners Tochter Magdalena. Seit dem 13. Jahrhundert wacht Burg Taufers auf ihrem felsigen Thron über dem Eingang zum Ahrntal. Der Castellan Alexander Maier setzt bei seinen Führungen durch die einstmalige „Dynastenburg“ der Herren von Taufers vor allem auf Humor. Ob bei der Schilderung der grausamen mittelalterlichen Rechtsprechung im ehemaligen Gerichtssaal oder beim Hinweis auf knarrende Spukerscheinungen im sogenannten Geisterzimmer – stets erzählt er die Geschichten in den mystischen Mauern mit einem Augenzwinkern. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Mo. 21.08.2023 3sat 16. Vom Grazer Umland nach Maribor
Staffel 3, Folge 10 (45 Min.)Was einst ein herrschaftlicher Adelssitz war, ist heute Hochzeitskulisse oder Regionalmuseum – ihren Glanz haben die Prachtbauten von der Steiermark bis nach Slowenien bis heute bewahrt. So standhaft ihre Mauern sind, so sehr hat sich ihr Nutzen geändert: Die Schlösser in der Steiermark und Slowenien erzählen vom Wandel der einst vereinten Länder. In den steirischen Stiften wie Rein und Admont scheint die Zeit hingegen stets stillzustehen. Stift Rein im Norden von Graz, gegründet im Jahr 1129, beherbergt die Grablege des ersten Landeshauptmanns der Steiermark, Markgraf Leopold der Starke.
Auch die erste steirische Landtagssitzung fand in dem ältesten noch bestehenden Zisterzienserkloster der Welt statt. Der barocke Prunk, der seit der Mitte des 18. Jahrhunderts nicht nur in der Stiftskirche regiert, steht im Widerspruch zur Intention der Klostergründer aus dem Zisterzienserorden. Abt Philipp Helm verdeutlicht die Bescheidenheit der Mönche in ihren einstmaligen Bautätigkeiten. Schloss Halbenrain im äußersten Südosten des Landes beherbergt heute eine Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft.
Zwischen 1724 und 1980 war das üppige Barockschloss im Besitz der steirischen Grafen Stürgkh. Die 96-jährige Ladislaja Seyffertitz, Nachfahrin der Stürgkh, hat dort ihre Kindheit verbracht – „in vollkommener Freiheit“, wie sie sagt. Schloss Rakičan 20 Kilometer südöstlich in der slowenischen Region Pomurje wurde im 15. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Robert Celec, der die Geschicke des Hauses lenkt, ist stets um Einklang zwischen Tradition und Moderne bemüht.
So wurde der Kutschenfuhrpark im Pferdezentrum des einstigen mittelalterlichen Handelsstützpunktes um eine Hybrid-Kutsche erweitert, deren Elektromotor die Arbeit der Pferde bei ihren Ausfahrten durch den Schlosspark wesentlich erleichtert. Seit 1938 gewährt das Regionalmuseum im Stadtschloss von Maribor Einblicke in die Geschichte des nördlichen Slowenien. Die Kunsthistorikerin Valentina Bevc Varl betont bei ihren Führungen durch das Haus und seine kunstgeschichtlichen Sammlungen die gemeinsame Vergangenheit Sloweniens mit der Steiermark bis ins Jahr 1918, als das Ende der Habsburgermonarchie besiegelt wurde.
Das Umland von Maribor ist ein Geheimtipp unter den Weinanbaugebieten Europas. Wenn zu Winterbeginn die Arbeit in den Weinhängen ruht, ist es in dem im Jahr 1074 erstmals erwähnten Schlösschen Jarenina – einst „Jaringhof“ genannt – an der Zeit, die edlen Tropfen zu verkosten. Danilo Flakus vom dort ansässigen Weingut Dveri-Pax lässt es sich nicht nehmen, höchstpersönlich den Aperitif aus den Lagen nordöstlich von Maribor zu servieren.
Seit mehr als 800 Jahren ist das Gut im Besitz des obersteirischen Stifts Admont. Es trägt wesentlich zum wirtschaftlichen Fortbestand der Klosteranlage im steirischen Bergland bei, die für ihre prachtvolle Bibliothek – es ist die größte Klosterbibliothek der Welt – längst internationale Bekanntheit erlangt hat. Stift Admont und das Weingut im Landschloss Jarenina zeigen: Die gemeinsame Geschichte der Steiermark und Sloweniens wird weitergelebt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Mo. 21.08.2023 3sat
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