Kommentare 1–10 von 1511

  • (geb. 1980) am

    Ziel des heutigen Tatorts ("Murot und der Elefant im Raum") war es offenbar, den Weg der Etablierung einer Pseudowissenschaft zur anerkannten Wissenschaft darzustellen. Konkret wurde das Zusammenwachsen von Psychologie und Medizin exemplarisch herausgegriffen.

    Die psychischen Erkrankungen bzw. negativen Erfahrungen im Leben des Kommissars und der Täterin wurden per Gedankenübertragung zusammengeführt, womit der Zuschauer auf surreale Weise Einblicke in die Psyche der Protagonisten erhielt. Mit einer komplexen, noch nicht erprobten Apparatur ("Neurofeedback-Gerät") wurden in Science-Fiction-Manier Gehirne verkabelt und Gedanken einer Komapatientin ausgelesen.

    Das Lösen des eigentlichen Falls - ein entführtes Kind zu finden! - wurde dabei de facto als Aufhänger geopfert: Eventuelle gesundheitliche Probleme, das Erfrieren oder Verhungern des gesuchten Kindes gerieten leider ebenso in den Hintergrund wie die standardmäßige Befragung von Zeugen. So wäre es - ohne auf die erratisch bis hanebüchene Handlung konkret einzugehen - Standard gewesen, den Ex-Partner in "Hausnummer 5" nach bekannten Orten zu befragen, um das Kind zu finden.

    Auch pädagogisch trat die ARD in Erscheinung: Es wurde darauf hingewiesen, dass "die Enttabuisierung psychischer Krankheiten im Polizeidienst" ein wichtiges Thema sei. Irgendwie im Gedankenwirrwarr fand man dann übrigens auch das Kind - was zur Nebensache verkam.

    In diesem Tatort wurde jeder auf irgendeine Weise zum Täter. Erwartungsgemäß blieben juristische Konsequenzen für alle Beteiligten aus. Der Film erweckte dabei den Eindruck, als solle das Funktionieren von Scharlatanerie nicht nur suggeriert, sondern geradezu propagiert werden: Zwar existiert Neurofeedback real, doch es ist nicht geeignet, konkrete Gedankeninhalte auszulesen. Exakt das jedoch zeigt die Handlung!

    Gleichzeitig handelt es sich bei diesem 1322. Tatort um den missratenen Versuch, durch viel Hokuspokus irgendwie irgendwelche Vorurteile abzubauen. Womöglich wollte man mit der Machart auch einfach nur mit Klischees brechen. Unmöglich, das einzuordnen; noch unmöglicher, dies an einem Sonntagabend zu ertragen.

    Dieser Psychotrip griff übrigens auch tief in mein Bewusstsein und Unterbewusstsein ein: Fürs nächste Jahr bleibt der Tatort ausgeschaltet.
    • am

      Tatort Murot
      Bisher fand ich die Murot-Tatorte immer ganz originell. Das ist er diesmal nur sehr bedingt.
      Die Macher konnten (oder wollten?) sich nicht entscheiden, für welche Art von Film sie sich entscheiden sollen. Ein Krimi ist es nicht, eher eine Sci-Fi-Satire.
      Als solche fehlt es jedoch an satirischen Elementen, als Krimi fehlt der 'Fall'. Als SciFi könnte es vielleicht eine Art Experiment sein, weiß der Geier, was die Macher im Vorfeld zu sich genommen haben. 
      Heraus kommt eine recht unausgegorene, ziemlich wirre Geschichte, die eher in die Kategorie "Ist das Kunst oder kann das weg?" gehört.
      Ich finde, eher Letzteres.
      • (geb. 1981) am

        Selten so einen verquasten Psychomist gesehen. Schade um die vertane Zeit. Da ist ja das Programm meiner Waschmaschine interessanter. Dachte schon, nach dem letzten München-Tatort kann es nur besser werden, aber schlimmer geht wohl immer. Schickt doch diese Uraltkommissare mitsamt den Drehbuchschreibern endlich mal in Rente!
        Ich will keine "Psychostudien" sehen, keine Experimentalfilmchen, kein privates Umfeldgedöns der Ermittler sondern einen soliden, spannenden Krimi. Das kriegen nur noch die Wiener auf die Reihe, schade, das sind die Einzigen, denen ich nachtrauern werde.
        • am

          1322 Murot und der Elefant im Raum D'25

          Erst dachte ich, was für ein hanebüchener Unsinn. Aber wenn man weiß, wie dieser Tatort ausgeht, ist er doch ganz lustig.

          Die Murot - Tatorte mit Ulrich Tukur sind ja alle immer sehr speziell.

          Diese Albträume von Murot am Anfang kennen wir doch alle, mal mehr oder weniger dramatisch. Z.B. das Weglaufen und nicht von der Stelle kommen. 😆
          • am

            Ich fand manche Aspekte auch gut. Gerade die Traumsymbolik, die Koffer, die er hinter sich hergezogen hat, seinen Dienstausweis usw.., man hatte viel zu beobachten an Details.
        • (geb. 1963) am

          Das war das allerletzte
          Also für den nächsten Tatort hätte ich da wirklich einen guten Vorschlag
          Der Mann im Mond wird entführt von Elon Musk
          Nur Trump in Zusammenarbeit mit Putin und dem deutschen Tatort Team können ihn retten
          Genauso schwachsinnig war das heute
          Ich verstehe nicht, wie hier die Kritiken vorab gut bisher sehr gut waren
          Vier von fünf Elchen bei SWR3
          Shameon You
          • am

            Der "Tatort " vom 28.12. stellt alle bisherigen in den Schatten von Geschmacklosigkeit, Irrsinn, Blödsinn usw. und für sowas werden unsere Fernsehgebühren verschwendet ! Dass sich Schauspieler wie Herr Tukur für derartigen Quatsch hergeben ist mir ein Rätsel. Falls noch mehr Folgen in ähnlichen Formaten angeboten werden, sollte diese Serie eingestellt werden!
            • (geb. 1955) am

              Gibt es wirklich keine vernünftigen Tatorte mehr.So ein künstlich konstruierten Tatort einfach furchtbar. Sind den nur noch irre Vorstellungen gefragt.
              Dekadent ein Abbild unserer Gesellschaft?
              Als ob unsere Gesellschaft nicht schon weit genug weg ist von der Realität.
              • am

                Eieiei, der Murot wieder. Gut, diese Tatorte hatten schon immer was Spezielles, mit oft auch skurrilen und Fantasy-Aspekten. So auch heute. Der Ansatz hat mich an den früheren Thriller The Cell mit Jennifer Lopez erinnert, wo eine Therapeutin sich ebenso in die Gedankenwelt eines Komapatienten einklinkt, um mit ihm zu kommunizieren. So weit so gut, da hätte man schon auch was Spannendes draus machen können, aber das verlief dann in wenig  spannenden psychedelischen Bildern wo die eigentliche Handlung irgendwie auf der Strecke blieb. Bei der Schlussszene darf man spekulieren, ob das nun real oder noch die Komawelt von Murot war. Also ich hab defintiv schon bessere Murots gesehen.
                Als Kontrast nun der britische Krimi, hat mich bislang auch noch nicht "geflasht".
                • am

                  Wie kann man nur so ein Schwachsinn erfinden und erst recht ausstrahlen … bezahlt man für diesen Unsinn GEZ Gebühren???
                  • am

                    Ja!
                  • (geb. 1963) am

                    Für so einen geistigen Dünnpfiff geben ARD unsere Rundfunkgebühren aus. Das muss nicht sein. Sieht aus als habt ihr das Geschäftsmodell der Regierung übernommen. Mir haben die Tatorte von Tumor eh noch nie gefallen. Das ist ja gefährlich für die Schauspieler, kann ein Karriereaus sein.
                • (geb. 1975) am

                  Das ist heute kein Tatort sondern eher eine Krimikomödie. Habe umgeschalten.

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                  • DVD-News: Tatort – Team Kiel: Staffel 3 (Borowski und Sahin, 6 DVDs) erscheint am 22.01.2026

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