2023, Folge 204–218
The Boys Choir Lucerne
Folge 204Das Europäische Jugendchorfestival gilt als eines der renommiertesten Kinder- und Jugendchorfestivals in Europa. Ein Grossevent mit Zehntausenden Gästen und hochqualifizierten Chören. Jedes Jahr wird auch ein Chor aus den vier Schweizer Sprachregionen eingeladen. Die Reportage von Regisseurin Julia Bendlin begleitet den Boys Choir Lucerne bei den Vorbereitungen zum Festival und erlebt die Kraft des gemeinsamen Singens.
Doch nicht immer sind die Rückmeldungen auf ihr Hobby positiv; einige Jungen erinnern sich daran, wie sie für ihr Hobby gehänselt wurden. Auch der unvermeidliche Stimmbruch stellt Jungen und Chorleiter immer wieder vor grosse Herausforderungen, da die Stimme quasi neu aufgebaut werden muss. Der Boys Choir Lucerne schreibt und arrangiert darum sehr viel Gesangsliteratur neu, um alle Sänger mit ihrem jeweiligen Stimmumfang zu integrieren. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 25.06.2023 SRF 1 Anne-Sophie Mutter – Vivace
Folge 205Schon als Kind wusste Anne-Sophie Mutter, dass sie nie in einem Orchester spielen wollte, die Solo-Geige war immer ihr Ziel. Als erst 13-Jährige traf sie auf Herbert von Karajan, der das Wunderkind förderte. Heute gilt sie als die berühmteste Geigerin dieser Zeit. Die Regisseurin Sigrid Faltin blickt in diesem Film nicht nur zurück, sondern wählt einen ungewöhnlichen Weg, um sich der Künstlerin anzunähern, die nicht gerne über Privates spricht: Sie porträtiert Anne-Sophie Mutter in Gesprächen mit den Menschen, die ihr besonders am Herzen liegen.
Es sind dies der Tennisstar Roger Federer, der New Yorker Zauberer Steve Cohen und ihre Musikerfreunde Daniel Barenboim, John Williams, Jörg Widmann und ihr langjähriger Klavierbegleiter Lambert Orkis. In diesen Gesprächen erzählt Anne-Sophie Mutter, warum sie sich mit Hochleistungssportlern identifiziert und warum sie nicht gerne über ihre Konzertroben spricht. Sie blickt zurück auf den frühen Tod ihres Mannes und ihr Leben als alleinerziehende Mutter und gleichzeitig Stargeigerin, die permanent um die Welt reist. Auch auf einer schweisstreibenden Wanderung in den Tiroler Bergen ist das Energiebündel Mutter kaum zu stoppen und zeigt sich von ihrer fröhlichen, unbeschwerten Seite. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 02.07.2023 SRF 1 Die Eröffnung des Lucerne Festivals 2023
Folge 206«Paradies» lautet das diesjährige Motto des Lucerne Festivals. Und ein Paradies ist vor allem das Festival selbst mit grossartigen Orchestern, die von überall her nach Luzern anreisen. Paavo Järvi, der Chefdirigent der Zürcher Tonhalle, springt kurzfristig ein für den erkrankten Riccardo Chailly. Gemeinsam mit dem Lucerne Festival Orchestra eröffnet er das Festival mit der dritten Sinfonie von Gustav Mahler. Mit dabei: die Altistin Wiebke Lehmkuhl, die Knaben und Mädchen der Luzerner Kantorei und die Damen des Chores des Bayrischen Rundfunks.
Sechs Konzerte bestreitet das LFO in diesem Sommer. 2003 wurde es von Dirigent Claudio Abbado und Intendant Michael Haefliger ins Leben gerufen. Es versammelt jedes Jahr renommierte Orchestermusikerinnen und -musiker in Luzern. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Fr. 11.08.2023 SRF 1 Maria João Pires spielt Mozart
Folge 207Eigentlich hat die portugiesische Meisterpianistin Maria João Pires schon 2018 ihre Karriere beendet. Aber hin und wieder zieht es sie zurück aufs Podium: Es sind rare Sternstunden, in denen sie das Publikum mit ihrer unvergleichlichen Anschlagskunst verzückt. Zumal bei Mozart, dessen Klavierwerke die wohl grösste interpretatorische Herausforderung überhaupt bedeuten.
Mit Riccardo Chailly und Mozarts d-Moll-Konzert verbindet Pires übrigens eine besondere Geschichte. 1999 traten die beiden gemeinsam in Amsterdam auf: Chailly hob den Taktstock, dirigierte die ersten Takte von KV 466 – Maria João Pires aber hatte ein anderes Werk einstudiert. Und spielte doch, aus dem Gedächtnis und fehlerfrei, das grosse d-Moll-Konzert, das sie schon länger nicht mehr aufgeführt hatte. Ihren Mozart hat sie eben ganz verinnerlicht. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 06.09.2023 SRF 1 Musiktherapie – Im Rhythmus des Lebens
Folge 209Musik wird seit Urzeiten in Ritualen und zum Feiern von besonderen Lebensereignissen eingesetzt, genauso aber auch zum Heilen. Melodien, Rhythmen, Klänge oder Schwingungen berühren, wecken Erinnerungen und Gefühle und können helfen, etwas zum Ausdruck zu bringen, wenn das Finden von Worten schwierig ist. Menschen mit Traumata hilft sie, einen Zugang zu Emotionen und Bedürfnissen herzustellen, diese auszudrücken und zu verarbeiten. Personen mit Kontaktschwierigkeiten gibt sie die Möglichkeit, sich als Teil einer Gruppe wahrzunehmen, Hemmungen abzubauen und sich unter anderen wohlzufühlen. Auch Menschen mit Behinderungen erschliesst sie eine Kommunikation jenseits von Worten und bietet einen Zugang zur eigenen Kreativität, Freude und Selbstwirksamkeit. Und bei Frühgeborenen reduziert sie nachweislich Stress und fördert das Wachstum und die Entwicklung.
Der Film von Thomas Karrer gibt Einblicke, wie Menschen in ganz unterschiedlichen Bereichen wie der Neonatologie, in der Erwachsenen- und Kinderpsychiatrie oder der Palliativmedizin musiktherapeutisch begleitet werden. Es wird unmittelbar sichtbar, welch befreiende Wirkung die Musik hat, wie die Menschen plötzlich eine Verbindung zur eigenen Innenwelt und anderen Menschen finden und in Momenten des Glücks neues Selbstbewusstsein, Vertrauen und Kraft schöpfen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 24.09.2023 SRF 1 Music ex machina – KI in der klassischen Musik
Folge 210Sternstunde Musik Music ex machina – KI in der klassischen Musik In der Popmusik ist künstliche Intelligenz schon seit einiger Zeit etabliert und serienreif, nun dringt sie auch in die Klassik vor.Bild: SRF/C-Major EntertainmentIn der Popmusik ist künstliche Intelligenz schon seit einiger Zeit etabliert und serienreif, nun dringt sie auch in die Klassik vor. Was das konkret bedeutet, zeigt der Film von Bernard Wedig und Stefan Pannen. Die Regisseure begleiten die Entstehung der Oper «Chasing Waterfalls», die von einer künstlichen Intelligenz mitkomponiert wurde. Sie folgen der KI bei der Rekonstruktion von Beethovens 10. Sinfonie, die mit Robbie Williams aufgeführt wird. Sie sind dabei, wenn der Pianist und Komponist Dirk Maassen herauszufinden versucht, ob ihn künstliche Intelligenz beim Komponieren unterstützen kann, mit überraschendem Ergebnis.
Ebenso begleiten sie das erstmalige Interagieren und Improvisieren der Saxophonistin Asya Fateyeva mit einer Klavier spielenden KI. Und sie besuchen den spanischen Professor Eduardo Miranda, der im englischen Plymouth mithilfe von Quantencomputern Musik von Grund auf neu kreiert. Daneben erörtern unter anderen die KI-Expertin Kenza Ait Si Abbou, der Medienkünstler Christian Mio Loclair und der Dirigent und Komponist Angus Lee die Frage, wie kreativ künstliche Intelligenz ist, wie genau Mensch und Maschine interagieren und welche Rolle die KI in Zukunft in der klassischen Musik spielen wird. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 08.10.2023 SRF 1 I’ll remember you – Alt werden und jung bleiben im Schweizer Rock
Folge 211Während ihrer musikalischen Tour de Suisse treffen Fabian Chiquet und Victor Moser auf legendäre Persönlichkeiten der Schweizer Rockszene: den Drummer Düde Dürst, Bandmitglied bei Les Sauterelles und Krokodil, Küre Güdel und Sam Jungen, die mit Polo Hofers Rumpelstilz den Mundart-Rock populär gemacht haben und Schöre Müller von Span. Mit dabei auch die Schweizer Musikpreisträgerin Christine Lauterburg, der Synthesizer-Pionier Bruno Spoerri, Terry Senn, einer der ersten Schweizer Rock’n’Roll-Sänger und Valerie Claus, Gitarristin der ersten Girl-Band der Schweiz, den Honolulu Girls.
Es ist eine bunte Truppe, die Fabian Chiquet und Victor Moser gemeinsam auf die Bühne bringen wollen. Doch die Idee eines gemeinsamen Auftritts droht an den unterschiedlichen Erwartungen von Jung und Alt zu scheitern. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 19.11.2023 SRF 1 Maria Callas und ihr epochaler Auftritt als Tosca
Folge 212Sternstunde Kunst Maria Callas und ihr epochaler Auftritt als Tosca Empfang auf dem Flughafen Berlin Tempelhof: Maria Callas 1957Bild: SRF/C Major Entertainment/ullstein bildIm Jahr 1964 scheint die Karriere der griechischen Ausnahmesängerin Maria Callas kurz vor ihrem Ende zu stehen. Schlechte Kritiken und persönliche Krisen zwingen sie zu einer Pause, sie beherrscht die Schlagzeilen nur noch durch ihre Skandale wie die Affäre mit dem Milliardär Aristoteles Onassis. Doch Callas will zurück auf die Bühne und allen zeigen, dass ihr der Titel «Primadonna assoluta» noch zusteht. Sie sagt zu, am Londoner Royal Opera House die Rolle der Tosca zu übernehmen, unter der Bedingung, dass der berühmte Regisseur Franco Zeffirelli die Inszenierung übernimmt. Die Ankündigung verbreitet sich wie ein Lauffeuer und ihre Fans verbringen mehrere Nächte bei eisiger Kälte vor dem Royal Opera House, um an die begehrten Karten zu kommen. Entsprechend hoch ist Maria Callas’ Nervosität, ob sie die Erwartungen wird erfüllen können, zumal Tosca nicht ihre bevorzugte Rolle ist. Doch ihr Auftritt wird zu einer Sensation, die Beachtung in der Presse übertrumpft sogar die Beatles.
Der Film blickt zusammen mit heutigen Sängerinnen und Sängern und Berühmtheiten wie Thomas Hampson, Anna Prohaska, Rolando Villazón, Rufus Wainwright oder Wolfgang Joop zurück auf den dramatischen zweiten Akt, der von einem britischen Fernsehsender aufgezeichnet wurde. Anhand ihrer phänomenalen Performance als Sängerin und Schauspielerin wird deutlich, was Maria Callas noch heute so unvergesslich macht. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 03.12.2023 SRF 1 Rock Chicks – Wie Frauen den Rock’n’Roll erfanden
Folge 213Die Rockmusik der 50er- und 60er-Jahre wird bis heute mit Sex, Drogen und Coolness gleichgesetzt. So oder so schien sie eine reine Männerwelt. Aber was, wenn der König des Rock & Roll in Wirklichkeit eine Königin wäre? Die Filmemacherin Marita Stocker begibt sich auf eine musikalische Reise und zeigt auf, dass es weibliche Gitarristen mindestens ebenso lange gibt wie männliche – und dass diese nicht selten auf Platten bekannter Grössen wie Chuck Berry und Eric Clapton zu hören sind. Doch sie waren zu einer Zeit aktiv, in der sie die Gesellschaft lieber am Kochtopf gesehen hätte, entsprechend wurden Musikerinnen wie Memphis Minnie, Sister Rosetta Tharpe oder Big Mama Thornton marginalisiert und aus dem kollektiven Gedächtnis verdrängt.
Marita Stocker blickt zurück auf die Frauen, die ihrer Zeit voraus waren und Pionierarbeit leisteten. Und sie besucht Musikerinnen der nachfolgenden Generationen, die mit ähnlichen Widerständen kämpften, wie Suzi Quatro, Linda Gail Lewis, Rosie Flores, Kathy Valentine von den Go-Go’s, die afroamerikanische Punkrockerin Honeychild Coleman sowie die Alternative-Rock-Legende Kristin Hersh von den Throwing Muses, die schlussendlich den grossen Plattenlabels den Rücken kehrte, denn: «Was würden meine Kinder denken, wenn ich in jede Kamera schaute, als ob ich sie ficken wolle – so wie sie es von dir verlangen?» (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 10.12.2023 SRF 1 Ursus & Nadeschkin – Im Orchester graben
Folge 214Das berühmte «tätätätaa» des ersten Satzes von Beethovens Fünfter wird zum Leitmotiv der beiden Komiker Ursus & Nadeschkin. Mit ihren ungewöhnlichen Ideen und Fragen verwandeln sie die Konzertbühne in ein Tummelfeld der witzigsten Experimente: Was fehlt, wenn die Dirigentin fehlt? Kann ein Orchester improvisieren? Wann wird eine Partitur zur Choreografie? Gibt es Komik ab Blatt? Was ist Taktgefühl? Und wer ist eigentlich dieser Beethoven? Die Antworten sind alles andere als beruhigend.
Eines aber ist sicher: Das Publikum erlebt einen Abend, an dem das Sinfonieorchester mit Beethovens musikalischem Meisterwerk über sich hinauswächst. Und es erlebt, wie Klassik und Komik auf der grossen Konzertbühne aufeinandertreffen und gemeinsam im Orchester graben. Das Stück wurde nach achtjähriger Pause nochmals aufgenommen und für das Fernsehen aufgezeichnet. Ein Spass für Klassik- und Comedy-Fans. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 17.12.2023 SRF 1 Orphea in Love
Folge 215Aus Orpheus wird bei Axel Ranisch Orphea oder Nele. Nele kommt von einem kleinen Dorf in Estland nach Berlin. In Deutschland schlägt sich die junge Frau mit einem Job im Callcenter durch und arbeitet dazu an der Garderobe der Staatsoper. Für mehr als ein Zimmer in einer Studenten-WG reicht das Geld nicht. Ihre Fantasie und die Liebe zur Oper und der klassischen Musik bieten Nele die einzige Fluchtmöglichkeit aus ihrem traurigen Alltag. Als sie aber auf den Tänzer und Kleinkriminellen Kolya trifft und sich Hals über Kopf in ihn verliebt, verändert sich alles. In der Unterwelt muss sie sich einem dunklen Geheimnis aus ihrer Vergangenheit stellen.
Axel Ranischs moderne Adaption von «Orpheus und Eurydike» ist wie eine rasante Achterbahnfahrt. Selten war eine Opernproduktion so verrückt, komisch und bildstark.
Ranisch begann seine Karriere mit improvisierten Filmen wie «Dicke Mädchen» oder «Ich fühl mich Disco». Seit 2013 ist er ebenfalls als Opernregisseur erfolgreich. In einer Paraderolle ist die Schweizer Schauspielerin Ursina Lardi zu sehen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 20.12.2023 SRF zwei Lang Lang – Meine Lieblingsmelodien
Folge 216Was sind die Hauptmerkmale einer berührenden Melodie? Der weltberühmte Pianist Lang Lang nimmt die Zuschauenden mit auf eine Reise durch seine Lieblingsmusik. Er erinnert sich an den Moment, als er als kleiner Junge zum ersten Mal Beethovens «Für Elise» gespielt hat und dass er das Stück damals gar nicht mochte. Er erzählt, wieso es heute zu seinen Lieblingsmelodien gehört, genauso wie Debussys «Clair de Lune» oder Stücke von J.S. Bach und Johannes Brahms.
Zu Lang Langs Lieblingsstücken gehört auch Disney Filmmusik. Als 13-Jähriger durfte der chinesische Pianist, der aus bescheidenen Verhältnissen stammt, in Tokyo Disney World besuchen. Stücke wie «The Bare Necessities» aus dem Dschungelbuch, «Die Schöne und das Biest», «The Muppet Show», bis hin zu Yann Tiersens Filmmusik zu «Die fabelhafte Welt der Amélie» regen die Fantasie der Zuhörenden an und wecken einige der schönsten Kindheitserinnerungen. Gefilmt wurde «Lang Lang – Meine Lieblingsmelodien» vor der einzigartigen Kulisse des Pariser Eifelturms. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 24.12.2023 SRF 1 Eine Luzerner Messe für Sankt Michael
Folge 217Franz Joseph Leonti Meyer (1720–1789) stammte aus einer Familie, die zum Luzerner Stadtadel gehörte und sich Meyer von Schauensee nannte. Der junge Franz Joseph studierte Musik in Mailand, trat aber danach als Offizier in die Dienste Venedigs ein. Zurück in Luzern übernahm er verschiedene öffentliche Ämter. Schliesslich wandte er sich ganz der Musik zu und wurde Kapellmeister, Organist und Komponist an der Luzerner Hofkirche.
1749 erhielt er vom Stift Beromünster den Auftrag, eine Messe zum Namensfest des Erzengels Michael, des Patrons der Kirche, zu komponieren. Meyer von Schauensee komponierte die «Messa Solenne» ein pompöses und trotzdem gefühlvolles Werk. Der ehemalige Offizier liess sich nicht nehmen, in die Messe eine Battaglia einzufügen, die an den Kampf des Erzengels Michael gegen Luzifer erinnert. Das anspruchsvolle Werk kommt höchst selten zur Aufführung. Jetzt ist es wieder so weit: Dank einer Kooperation des Festivals Alte Musik Zürich, Murikultur und der Universität Genf erklingt die Messe aus der Klosterkirche Muri. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 24.12.2023 SRF 1 Festkonzert 525 Jahre Wiener Sängerknaben
Folge 218Über die Jahrhunderte zog der Wiener Hof immer wieder geniale Musiker an. Joseph Haydn und Franz Schubert sangen als Knaben im Chor. Zweimal hatte Schubert dem damaligen Hofkapellmeister Antonio Salieri vorgesungen. Beim ersten Mal war er erst sieben und noch zu jung. Beim zweiten Vorsingen im Alter von elf Jahren war er mit Abstand der beste Bewerber. Anton Bruckner arbeitete als Gesangs- und Klavierlehrer. Zu dieser Zeit hatten die Sängerknaben mehr als 900 Dienststunden zu leisten. Kein Wunder, dass die Schule gelegentlich zu kurz kam. Sie sangen auf Reichstagen, bei Krönungen, Hochzeiten und Prozessionen.
Heute ist aus dem kaiserlichen Ensemble ein Verein geworden mit einem Campus, auf dem sich eine Musikschule und ein Gymnasium mit Schwerpunkt Vokalmusik befinden. 300 Buben und Mädchen zwischen sechs und neunzehn Jahren besuchen den Campus im Wiener Augarten. In verschiedenen Formationen führen sie unter anderem Antonio Salieris «Salve Regina», Franz Schuberts «Erlkönig» sowie Ludwig Senfls «Das Geläut zu Speyer» auf. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mo. 25.12.2023 SRF 1
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