Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (52 Min.)
    Als die Pille erfunden wurde und Rockmusik die Charts eroberte, brechen auch fest gefügte gesellschaftliche Muster auf. Die Jugend wehrt sich gegen die Autorität der Eltern, die traditionelle Kleinfamilie zerbricht und jeder ist auf einmal frei zu machen, was er will – man feiert die Sexuelle Revolution. Inwiefern diese auch einen Ausdruck in der Musik fand, zeichnet die Dokumentation anhand großer Erfolge in Frankreich, Deutschland, England und den USA nach. „Von der Pille zu Aids“ zeigt Begegnungen mit Vertretern mehrerer Generationen aus unterschiedlichen Ländern und gesellschaftlichen Milieus. Amerikaner, Argentinier, Deutsche und andere Europäer erzählen, welches Musikstück für ihre sexuelle Selbstfindung eine Schlüsselrolle gespielt hat.
    Ausgehend von diesen Songs erhält der Zuschauer nicht nur Einblick in persönliche Geschichten, sondern auch in große politische und gesellschaftliche Themen, welche ab den 60er Jahren bis in die 80er Jahre prägend waren. Der amerikanische DJ und Produzent Arthur Baker, der Wissenschaftler Jeffrey Escoffier – der sich mit der Entwicklungsgeschichte homo- und heterosexueller Paarbeziehungen befasst – und der Evolutionspsychologe Gordon Gallup, Professor an der Universität Albany im Bundesstaat New York, tragen ihre Ansichten zur Analyse jener 20 Jahre bei. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.05.2014arte
  • Folge 2 (52 Min.)
    Die Dokumentation beleuchtet die Geschichte der Rock-Sommerlager für Mädchen und junge Frauen, der sogenannten Girls Rock Camps. Das Konzept jener Workshops entstammt der feministischen Riot-Grrrl-Bewegung: Das weibliche Selbstbewusstsein soll dabei durch feministische Seminare, Musik- und Theaterunterricht gestärkt werden. Das erste Girls Rock Camp fand 2001 in Portland statt, und hat sich seitdem auf weltweit mehr als 30 Orte ausgeweitet. Seit 2003 gibt es Girls Rock Camps auch in Europa. Julie Benasra wirft in der Dokumentation einen Blick in die Vergangenheit und untersucht am Beispiel von verschiedenen Rocksängerinnen, wie sie das Bild der Frau neu definiert und Themen wie Emanzipation zum Gegenstand ihrer Musik gemacht haben.
    L7-Frontfrau Donita Sparks kommentiert diese musikalische und gesellschaftliche Revolution. Außerdem kommen Frauen vom Fach wie Vivien Goldman, Lehrbeauftragte für Punk-Kultur an der Universität New York, Sarah Dougher, Professorin für Genderstudies an der Universität Portland, und Andi Zeisler, Chefredakteurin der Zeitschrift „Bitch“ aus Portland, zu Wort. Die unterhaltsame Reise – illustriert mit Archivbildern, Interviews und Animationen – an die Ost- und Westküste der USA zeigt, dass Rocksängerinnen ebenfalls ihren Beitrag zur weiblichen Emanzipation geleistet haben, wie etwa Simone de Beauvoir, Frankreichs berühmte Vorreiterin einer neuen Frauenbewegung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.05.2014arte
    alternativer Episodentitel: 'Herren und Diener'
  • Folge 3 (52 Min.)
    Wie wurde in den 50er Jahren die Homosexualität von Little Richard aufgenommen? Wie reagierten die Eltern in den 60ern auf Jugendliche, die sich wie Bowie schminkten? Welchen Einfluss hatte die Schwulenszene auf den musikalischen Underground, und was erklärt den Marketingerfolg androgyner Pop-Ikonen? Wie haben Musiker von Elvis bis Lady Gaga ihre Persönlichkeitsentwicklung begleitet und beeinflusst, und inwiefern bestimmt die Musik ihre Gender-Identität? Als sich Britney Spears und Madonna 2003 bei den MTV Music Awards innig küssten, regte sich jedenfalls keiner mehr darüber auf, dass sie homosexuell oder bisexuell sein könnten. Die Regisseurinnen Chloé Mahieu und Lila Pinell geben Einblick in das Leben von Jugendlichen in New York, Paris, London und Berlin, von den 50er Jahren bis heute.
    Neben Archivmaterial, das Fans und Ausschnitte aus Jugendsendungen zeigt, gibt es Interviews mit Stars wie den Rocksängerinnen Suzi Quatro und Peaches, der Performerin Fayette Hauser von der legendären Psychedelic-Theatertruppe The Cockettes, dem Performance-Künstler Joey Arias, dem Fotografen Leee Black Childers von Andy Warhols Factory und den Kuratoren einer David-Bowie-Ausstellung. Außerdem äußern sich Experten, inwieweit die Rock- beziehungsweise Popmusik neue Rollenbilder und gesellschaftliche Veränderungen beeinflusst hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.05.2014arte
  • Folge 4 (52 Min.)
    „Rock ‚n‘ Roll muss wehtun“ erkundet, was sowohl Bands als auch ihr Publikum an sexuellen Fetisch-Praktiken wie Bondage, Dominanz, Submission und Masochismus (BDSM) fasziniert. Die Dokumentation befragt Anhänger von Metal bis Punk und von Industrial bis Noise – und zeigt, wie Musiker solche sexuellen Orientierungen in ihren Songs verarbeiten. Manche wollen – wie der US-Rocker Iggy Pop – Chaos stiften, andere – wie die amerikanische New-Wave-Band Devo – einfach provozieren. Und Rihanna hat wohl die Absicht, das eigene Ego zu stärken. Welches Verhältnis zwischen Schmerz und Lust findet in der Musik seinen Ausdruck? Die Dokumentation gibt Einblick in das Leben von Künstlern der extremsten Strömungen und führt in verschiedene BDSM-Clubs – in Berlin, San Francisco, Los Angeles und Paris.
    Es wird dabei untersucht, welchen Einfluss diese Orientierungen auf Lebensweise und Sexualität der Personen haben und wo BDSM-Anhänger die Grenze zwischen Spiel und Realität ziehen. Dabei wird deutlich, inwiefern Rockmusik dazu beigetragen hat, die Gesellschaft toleranter gegenüber Praktiken zu machen, die von der Weltgesundheitsorganisation immer noch als Störung der Sexualpräferenz eingestuft werden. Außerdem untersucht die Dokumentation, wie Künstler ungewöhnliche sexuelle Vorlieben als Mittel zur Rebellion nutzen. So ist es gerade die moralische Zensur der Gesellschaft, die ihre Kreativität immer wieder aufs Neue anregt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.05.2014arte

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