Lobbyisten sind Agenten von Organisationen. Sie beeinflussen stark politische Entscheidungen. – Eine Diskussion über Strukturen, Mechanismen und Gefahren des Lobbyismus. Es gilt, bestimmte Firmen und Organisationen zu protegieren und Vorteile für sie im Wettbewerb zu verschaffen. „scobel“ fragt: Wie sehr sind die Informationen und Gutachten gefiltert, die Lobbyisten in Vorträge und Gespräche einfließen lassen? In den Vorständen der Unternehmen und in den beauftragten Agenturen der Wirtschaft und Politik sitzen nicht selten Politiker, die kein politisches Mandat im Parlament mehr haben. Mit ihren Kontakten und Netzwerken versuchen sie, politische Einflussnahme auszuüben. Mit einem Ziel: die Interessen der jeweiligen Unternehmen und Organisationen zu stärken und
die Zahl ihrer Kunden zu steigern. Führt Lobbyismus in der Forschung immer wieder zu gefälschten Studien? Und wer trägt die Kosten für die Einflussnahme der Lobbyisten auf politische Entscheidungen? Die Auftraggeber oder die Bürger? Ist Lobbyismus beispielsweise für eine „gute“ Sache – wie Umweltschutz oder Menschenrechte – gerechtfertigt? Etwa 2000 Interessenverbände gibt es in Berlin, in Brüssel wird die Zahl der Lobbyisten auf 20 000 geschätzt. Trägt Lobbyismus zur demokratischen Meinungs- und Willensbildung bei? Sind die Interessenvertreter ein wichtiger Teil der Öffentlichkeit, oder erfolgen die meisten Absprachen zwischen Politikern und Lobbyisten hinter verschlossenen Türen? Diese und andere Aspekte diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)