Scheiden tut weh: Gert Scobel und seine Gäste beleuchten die Gründe für Trennungen und gehen der Frage nach, wie sie seelisch, ökonomisch und juristisch gut bewältigt werden können. In Deutschland scheitert jede dritte Ehe, in anderen europäischen Ländern wie Belgien oder Spanien sogar mehr als jede zweite. Die durchschnittliche Dauer der 2014 in Deutschland geschiedenen Ehen betrug 14 Jahre und acht Monate. Etwa die Hälfte der Paare hatte Kinder. Trennungen können einvernehmlich, sie können aber auch mit Aggressionen und Schuldzuweisungen erfolgen. Nicht selten führen Kränkungen und Vorwürfe zu eskalierenden Interaktionen innerhalb des Familiensystems. In solchen Fällen können Beratungsgespräche und Mediationen hilfreich sein. Kinder sind besonders von den Trennungen betroffen, weil sie sich mitten in der schwierigen Phase der Persönlichkeitsentwicklung
befinden und der Verlust eines Elternteils in der Regel nicht kompensiert werden kann. Hinzukommt, dass aufgrund eines Scheidungsverfahrens das Umgangs- und Sorgerecht sowie die Unterhaltszahlungen zu regeln sind. Welche Verhaltensmuster festigen Paarbeziehungen auch nach einer Trennung? Welche Strukturen und Störungen machen sie instabil? Gert Scobel und seine Gäste beleuchten sowohl die Gründe für Trennungen als auch die seelischen, ökonomischen und juristischen Folgen von Scheidungen. Trennung sind aber nicht nur Krisensituationen, sie bergen auch neue Chancen in sich. Den Beteiligten wird das meistens erst viel später bewusst. Der Literaturnobelpreisträger André Gide stellte fest: „So ist das Leben: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich die andere. Die Tragik liegt darin, dass wir nach der geschlossenen Tür blicken, nicht nach der offenen.“ (Text: 3sat)