2025/2026

  • Folge 1 (50 Min.)
    Ab in die Tonne? Altkleider-Container auf der Kippe: Das Rote Kreuz hat in Nürnberg jeden fünften Altkleider-Container abgebaut, anderen Kommunen geht es ähnlich. Das Sammeln rentiert sich nicht mehr. Weil die Leute immer mehr Müll und kaputte Kleider in die Container werfen, wird das Aussortieren teurer. Und auch gute Stücke verkaufen sich schlechter. Denn Neuware ist teilweise billiger als gebrauchte – und solche Ramschware, die oft bald weggeschmissen wird, überschwemmt auch den bayerischen Markt. Recycling? Fehlanzeige. Ewiger Stillstand: kein Strom auf der Sachsen-Franken-Magistrale: Auf der Bahnstrecke zwischen Hof und Dresden wurden letztes Jahr so viele Bahnreisende gezählt wie noch nie, mehr als 10,5 Millionen. Dennoch hat die Bundesregierung den Ausbau und die weitere Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale von Nürnberg über Hof nach Dresden gestoppt, das Geld fehlt. Gleichzeitig werden kostspielige Modernisierungen gemacht, die bei einer späteren Elektrifizierung wieder abgebaut werden müssen. So bekommt eine Bahnbrücke in Rückersdorf bei Nürnberg einen neuen Aufzug, um barrierefrei zu werden. Viele Bürger nehmen das als Planungs-Versagen wahr – ein Gift für das Vertrauen in die Politik. Hilfe unmöglich: Bürokratie blockiert Assistenzhunde-Einsatz: Für manche ist ihr Hund nicht nur treuer Begleiter, sondern auch wichtiger Helfer im Alltag. Sogenannte Assistenzhunde öffnen zum Beispiel für Menschen mit körperlicher Behinderung Türen oder unterstützen Menschen mit psychischer Beeinträchtigung. Assistenzhunde brauchen eine Zulassung für ihre Arbeit, die sie aber seit über einem Jahr nicht mehr bekommen, weil eine entsprechende Zertifizierungsstelle fehlt. Assistenzhundetrainer fordern vom Bundessozialministerium eine Lösung. Denn die betroffenen Menschen brauchen Hilfe von ihrem Hund – jeden Tag und sofort. Absurd: Wenn der Arbeitnehmerschutz den Hoteljob verhindert: Wendy O. hat in Kenia Hotelfach studiert, kam als Au-pair nach Deutschland, arbeitete in der Pflege und will nun wieder ins Hotelfach. Die Chefin eines Hotels bei München ist von ihr überzeugt, will sie zur Fachkraft aufbauen und bietet ihr einen Arbeitsvertrag an. Weil sie nicht EU-Bürgerin ist, müssen Ausländerbehörde und Bundesagentur für Arbeit ihren Vertrag prüfen, damit sie nicht gegenüber inländischen Beschäftigten benachteiligt wird. Ergebnis: Der Lohn ist zu niedrig. Dabei verdienen andere im Betrieb auch nicht mehr. Wendy darf den Job nicht antreten. So verhindert eine Regelung zum Mitarbeiterschutz die Anstellung einer dringend benötigten Fachkraft. Streit um Kirchturmuhr: Gemeinde will die Reparatur nicht zahlen: Die Marktgemeinde Burgheim in Oberbayern sieht sich nicht mehr zuständig für die Reparatur der Kirchturmuhr. Schließlich hat die politische Gemeinde die Uhr schon 1964 in den Besitz der Kirche gegeben, allerdings bisher die Reparaturen gezahlt. Doch das will der Bürgermeister nun nicht mehr. Daraufhin hat die Kirchenverwaltung die Uhr abgestellt. Der Ort streitet: Ist die Kirche noch so wichtig, dass die Gemeinde ihre Rechnungen zahlen muss? Oder ist die Zeitanzeige eh kommunale Aufgabe? (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.09.2025 BR
  • Folge 2 (50 Min.)
    Moderator Christoph Süß.
    Helfer am Limit: Debatte um Streckensperrung am Sylvensteinsee: Seit die beliebten Motorradstrecken am Kesselberg und am Sudelfeld gesperrt sind, zieht es immer mehr Biker auf die Straßen rund um den Sylvensteinsee. Mit Folgen: Die Unfallzahlen steigen, und die vielen Einsätze mit Schwerverletzten und Toten bringen die ansässigen Feuerwehrler an ihre Grenzen. Für deren Eigenschutz fordert der Bürgermeister von Lenggries nun einmal mehr, die Strecken teilweise zu sperren. Eine Maßnahme, die am Kesselberg etwa zehn Jahre gedauert hat. Derweil bleibt den Helfern vor Ort nichts anderes als einfach weiter Leben zu retten. Verordnete Unvernunft: Ein Prosit auf den Wiesn-Eskapismus: Die Gegenwart ist eine einzige Zumutung. Schlechte Nachrichten, Ratlosigkeit bei Inflation, Pflege oder Bedrohungen von außen. Da kommt es gerade recht, wenn eine „Auszeit von der Krise“ verordnet wird, von ganz oben: Ministerpräsident Markus Söder rief am Tag des Anstichs dazu auf: „Wiesn statt Krisen“. Aber gelingt uns das Abschalten von der Wirklichkeit überhaupt noch? Oder ist der Kater nach der Realitätsflucht nur noch viel größer? Experten finden: Für funktionierende Gesellschaften ist es wichtig, diese Fluchten möglich zu machen, unbedingt! Fehlkauf in Regensburg? Bauland entpuppt sich als Biotop: Um ein neues Wohngebiet zu realisieren, hat die Stadt Regensburg vor Jahren ein Grundstück gekauft. Weil aber auf ein Umweltgutachten verzichtet wurde, stellte sich erst vor wenigen Wochen heraus, dass es sich teilweise um ein Biotop handelt – ein seltener Sandmagerrasen und damit Lebensraum für bedrohte Arten. Jetzt können wohl deutlich weniger Häuser gebaut werden als gedacht. Stadträte kritisieren eine peinliche Steuergeld-Verschwendung. Wieviel genau, das bleibt geheim, aber es dürften mehrere Millionen sein. Saudumme G’schicht’. Energiewende in Sielenbach: Zukunftsmodell oder ausgebremst? Es war eine Sensation, als im vergangenen Oktober in der schwäbischen Gemeinde Sielenbach nicht Bayernwerk, sondern die „Energiebauern“ den Zuschlag für die Stromkonzession erhielten. Zwar wehrt sich Bayernwerk juristisch, doch die Energiewende-Pioniere sind dabei, den Platzhirsch in Bedrängnis zu bringen: mit regenerativer Energiegewinnung und Batteriespeichern wollen sie eine sichere Versorgung und langfristig auch günstigen Strom garantieren. Doch wie zukunftsweisend ist so ein Modell, wenn das Bundeswirtschaftsministerium nun auf weniger Netzausbau und mehr Gaskraftwerke setzt? (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 25.09.2025 BR
  • Folge 3 (50 Min.)
    Zu wenig Optimismus? München und die Olympia-Skepsis: Als Olympia 1972 nach München kam, lag ein Zauber über der Stadt. Mutig wurde nie Dagewesenes ausprobiert, futuristische Architektur war weltweit bahnbrechend, U- und S-Bahn wurden schnell umgesetzt. Die Menschen fieberten auf die Spiele hin, man wollte Gastgeber für die ganze Welt sein. Und heute? Eher Skepsis. Der Stadt fällt es schwer, die Leute von den Vorteilen einer Olympia-Bewerbung zu überzeugen. Sind die Bürger übersättigt von Sportveranstaltungen? Glauben sie nicht mehr an den Segen der Innovation? quer spürt nach, wo der Enthusiasmus geblieben ist. Plötzlich berühmt – Drei Nonnen und ihr öffentlicher Ungehorsam: Drei Nonnen im hohen Alter sehen keinen anderen Ausweg, als ihr Kloster bei Salzburg zu besetzen. Der Propst hatte sie gegen ihren Willen in ein Pflegeheim geschickt, denn im Kloster Goldenstein gibt es niemanden, der die Augustiner-Chorfrauen pflegen kann. Zwanzig Monate lang haben die Schwestern versucht, sich gegen die Heimunterbringung zu wehren. Dann half eine ehemalige Schülerin den Nonnen auszubrechen und wieder ins Kloster zu ziehen. Der ganze Ort solidarisiert sich mit ihnen und hilft bei der Versorgung. Doch ist es richtig, dass die Schwestern aufbegehren? Schließlich haben sie sich mit ihrem Gelübde zu Gehorsam verpflichtet. Viraler Ausreißer: Elch streift durch Bayerischen Wald: Vier Wochen lang ist Elch Emil durch Österreich gestreift und zum Liebling auf Social Media geworden. Er ist durch die Donau geschwommen, hat für eine Notbremsung der ÖBB gesorgt. Als er versucht hat, den Zaun zu einer Autobahn in Oberösterreich zu überqueren, war dann Schluss: Er wurde betäubt und an den Rand des Böhmerwalds gebracht. Doch ein Medienstar sucht sein Publikum, mittlerweile wurde er in Bischofsreut gesichtet. quer fragt: Wann ist eine Elchumsiedlung ein Erfolg? Schlange vor der Damen-Toilette: Anstehen dank Bauvorschrift Bei Konzerten, im Kino oder im Biergarten. Wir haben uns daran gewöhnt, während die Herren schnell mal auf’s Klo gehen, müssen die Damen dafür erst mal lange in einer Schlange stehen. Die meisten nehmen das als naturgegeben hin, doch schaut man genauer hin, stellt sich raus: Eine Bauvorschrift sieht beispielsweise für 1000 Frauen zwölf Toiletten vor. Für 1000 Männer dagegen sind acht Toiletten und zwölf Urinale vorgeschrieben. Also: auf gleichem Raum gibt es für Männer deutlich mehr Möglichkeiten zum Pinkeln. Durchfahrt verboten – Aus für Senioren-Rikschas im Hofgarten: Eine große Freude für Würzburger Senioren, die nicht mehr gut zu Fuß sind: Eine Rundfahrt mit der Rikscha durch Würzburg. Möglich macht das das Generationen-Zentrum Matthias Ehrenfried e.V. mit ehrenamtlichen Fahrern. Das Highlight für die Senioren ist die Strecke durch den malerischen Hofgarten. Doch ausgerechnet dort dürfen die Rikschas jetzt nicht mehr durchfahren. Die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung verbietet es, weil das die flanierenden Fußgänger stören könnte. Wäre hier für die zwei Rikschas am Tag nicht eine Ausnahme angebracht? (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 02.10.2025 BR
  • Folge 4 (50 Min.)
    Heizungsgesetz verzweifelt gesucht! Wo bleibt die Novelle? Der Bundestagswahlkampf war durchzogen von hitzigen Forderungen, dass das sogenannte „Heizungsgesetz“ wegmüsse. Auch im Koalitionsvertrag steht schwarz auf weiß: „Wir werden das Heizungsgesetz abschaffen“. Und jetzt? Bislang ist nichts dergleichen passiert, rund um das Hassobjekt Wärmepumpe ist Stille eingekehrt. Gleichzeitig wurden laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie im ersten Halbjahr 2025 bundesweit erstmals mehr Wärmepumpen als Gasheizungen verkauft. Was ist nun mit der Novelle – und will sie überhaupt irgendwer? Amigo-G’schmäckle: Verspielt Bayreuth seine Glaubwürdigkeit? Ein CSU-Mann will ein Grundstück im Bayreuther Stadtteil Wolfsbach verkaufen. Doch es ist kein Baugebiet. Zwei CSU-Stadträte setzen sich dafür ein, dass es umgewidmet wird, und beide wollen auch am Bau mit ihrer Entwicklungsgesellschaft partizipieren. Und der übrige Stadtrat von Bayreuth, der über das Ganze abstimmen soll, erfährt: nichts. Sieht so Transparenz aus? Das Baugebiet droht aktuell zu scheitern, und das Vertrauen der Bayreuther in die Lokalpolitik hat einen Dämpfer bekommen. Kein gutes Vorzeichen für die anstehenden Kommunalwahlen. Durchdigitalisiert: Ist analoges Leben in Bayern noch möglich? Bankgeschäfte nur noch online, Arzttermine via App, Packstationen, die allein per Handy zu bedienen sind: allerorten ist man im digitalen Zeitalter angekommen. Aber was ist mit Menschen, für die das alles nicht zu handeln ist, weil sie zu alt sind oder beeinträchtigt? Die Seniorenunion fordert deshalb, auch langfristig analoge Teilhabe zu ermöglichen, Experten denken sogar an eine Festschreibung im Grundgesetz. Und auch die CSU in Passau hat einen Antrag eingereicht, der die Stadt dazu verpflichten soll, alle Leistungen in vollem Umfang auch in analoger Form anzubieten. Versprechen gebrochen? Rappenalpbach bleibt beschädigt: Über drei Jahre ist es her, dass der Rappenalpbach südlich von Oberstdorf ausgebaggert und begradigt wurde. Der Fall schlug hohe Wellen, ging bis vor Gericht. Eine erste Sanierung fand zwar im Sommer 2023 statt, doch weitere Maßnahmen wären laut Bund Naturschutz nötig, um den Urzustand des Wildflusses wieder zur erreichen. Passiert ist seitdem nichts, das Umweltministerium meint, das Getätigte sei erstmal ausreichend. Ein Lehrstück, wie schwer bis unmöglich es ist, ein kostbares Biotop wiederherzustellen – und wie wenig man politischen Versprechen trauen kann. Idee gut, Praxis …schwierig: Ärger mit schrankenlosem Parken: Der Mensch und die Technik: wenn sie eine Einheit bilden, ist der Fortschritt unaufhaltsam. Aber wenn die Technik gegen den Menschen arbeitet, wird’s schwierig. Etwa beim schrankenlosen Parken. Eigentlich praktisch, nur durch Ablesen des Kennzeichens mithilfe von KI. Doch bayernweit berichten Autofahrer von großen Schwierigkeiten mit dem inzwischen weit verbreiteten Anbieter „Mobility Hub“. Die Rede ist von unklaren Regeln bei Eingabe der Parkdauer und Strafzahlungen, obwohl man gezahlt hat. Eine praktische Parklösung stellen sich Fahrer anders vor. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 09.10.2025 BR
  • Folge 5 (50 Min.)
    Milliarden verheizt? Klamme Kommunen trotz Sondervermögen: Die Kinder der Grundschule Krailling im Landkreis Starnberg hatten letzte Woche etwas, von dem man schon lange nichts mehr gehört hat: Homeschooling. Die Schule blieb zwei Tage zu. Dahinter steckt allerdings kein innovatives didaktisches Konzept, sondern schlicht: Finanznot. Die Heizung ist kaputt, eine neue konnte nicht rechtzeitig besorgt werden. Eines von hunderten Beispielen für die Nöte der Kommunen. Aber sollten die nicht bald vorbei sein? Schließlich kommt ja das Sondervermögen und schüttet Milliarden über den Kommunen aus. Tja, wenn das so einfach wäre. Auf den Hund gekommen: Bello hat jetzt einen Fitnesstracker: Wie geht’s dir? Ach, was würden Hunde wohl auf diese Frage antworten, wenn sie nur könnten. Wobei, was sagen die Menschen? Seit es Fitness- und Schlaftracker gibt, lautet die Antwort immer häufiger: „Sleep-Score acht“, „heute wenig Erholungsmomente“ oder „Body-Battery low“. Stimmung ist längst technologisch entschlüsselt und am Handgelenk ablesbar. Und diese Art der Kommunikation klappt mit dem Tier inzwischen auch. Entsprechend boomt der Markt für Fitnesstracker für Haustiere. Wie es Katze und Hund geht? Die Antwort liefert ein Blick in die App. Im Nachteil: Wenn der Unterhaltsvorschuss Chancen kostet: Wenn ein Elternteil keinen Unterhalt bezahlt, bedeutet das für die jeweiligen Partner, meistens sind es Partnerinnen, auch finanziell eine enorme Last. In solchen Fällen zahlt Deutschland einen sogenannten „Unterhaltsvorschuss“, springt für den säumigen Elternteil ein. 3,2 Milliarden kostet das im Jahr. Geld, das nur in 17% der Fälle wieder eingetrieben wird. Dennoch bleibt für die Alleinerziehenden ein gewaltiger Nachteil: Anders als beim Unterhalt wird das Kindergeld voll abgezogen. Wenn der Staat und nicht der Partner zahlt, fehlen monatlich mindestens 127,50 Euro. In Sorge: Schön-Klinik schließt einzigartige Spezial-Station: Im Landkreis Rosenheim gibt es eine privat geführte, aber von Steuermitteln unterstützte Schön-Klinik mit einer besonderen Station: Die JERWA, eine Abteilung für junge Erwachsene mit Mehrfachbehinderungen. 14 unterschiedliche Fachärzte und acht Therapeuten behandeln die Patienten ganzheitlich – einzigartig in Deutschland. Im Zuge der Krankenhausreform sollen sich Kliniken spezialisieren. Nur wie? Während die Schön-Klinik die lukrative Orthopädie weiterhin betreibt, obwohl es im Landkreis Rosenheim viele Orthopäden gibt, soll die JERWA geschlossen werden. Kommen Sie nicht an den Eibsee, denn er ist wunderschön! Am Wochenende war mal wieder Demo in Grainau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Es geht um den Eibsee. Dass der und die Zugspitze in einem Ausmaß Touristen anziehen, dass es den Ort überlastet, ist nahezu unbestritten. Nur, was tun? Im heraufziehenden Kommunalwahlkampf versuchen Bürgermeister, Opposition und Anwohner eine Lösung zu finden und bringen so den Eibsee bundesweit in die Schlagzeilen. Wem „gehört“ die Schönheit der Natur? Und gilt für Anwohner einer Sehenswürdigkeit: Eigentum verpflichtet, auch zum Ertragen des Ansturms? (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.10.2025 BR
  • Folge 6 (50 Min.)
    Ein Ort hält „zam“: Wie Nachbarn den Pflegenotstand lindern: Wenn es um das Thema Pflege geht, hört man selten etwas Erfreuliches: immer mehr Pflegebedürftige, steigende Kosten, immer weniger Pflegekräfte – bis 2030 werden bis zu 400.000 fehlen. So weit, so schlecht, so bekannt. Doch im Landkreis Landsberg will man sich dem Pflegenotstand nicht geschlagen geben: hier läuft das Pilotprojekt „QuartierPflege“. Die Idee: Mehrere Nachbarn kümmern sich um eine pflegebedürftige Person – gegen Bezahlung und angeleitet von einem Pflege-Profi. So entlastet die Nachbarschaftspflege Pflegedienste und schafft Zusammenhalt im Ort. Täglich grüßt die Haselmaus: Wenn Bürokratie überhandnimmt: Schon seit 2009 hoffen die leidgeprüften A8-Anwohner im oberbayerischen Weyarn auf einen Lärmschutzwall. Doch sie werden sich wohl weiter gedulden müssen, denn der Bau verzögert sich erneut – diesmal liegt’s an der Haselmaus. Bürgermeister und Weyarner sind fassungslos, zumal die Behörden bereits vor Jahren die Belange von Flora und Fauna in den Planungen berücksichtigt hatten. Doch die lange Verfahrensdauer macht nun eine erneute Prüfung notwendig. So werden einst sinnvolle Einzelregelungen – allein aufgrund ihrer schieren Menge – zu einer Verhinderungsbürokratie, die die Handlungsfähigkeit des Staats massiv schwächt. Flächenbrand trotz Brandmauer? Vom Umgang mit der AfD: Bundeskanzler Merz hat gerade erst wieder betont, dass es mit ihm keine Zusammenarbeit mit der AfD geben werde. Doch in der Union mehren sich die Stimmen, die das nicht mehr für die richtige Herangehensweise halten und eine Abkehr von der Brandmauer fordern. Denn die AfD wird in Umfragen immer stärker, aktuell liegt sie im Bund mit 27% vor der Union. Was, wenn dieser Trend sich fortsetzt und ein Regieren ohne Unterstützung der AfD in manchen Ländern und irgendwann auch im Bund nicht mehr möglich ist? Das Beispiel Österreich zeigt, womit in einem solchen Szenario zu rechnen sein könnte. Teure Fan-Liebe: Immer mehr Fußball-Schmierereien in Bayern: Aufkleber und Graffiti von Fußballfans schmücken zahlreiche Autobahnbrücken, Unterführungen und Verkehrsschilder – besonders in Großstädten wie Nürnberg und München. Und sogar in den bayerischen Alpen kämpft man schon gegen eine Flut von Stickern. Ein fragwürdiger Beitrag zur Ortsverschönerung oder schlicht Vandalismus? Manche fordern nun, die Vereine für ihre Fans zur Kasse zu bitten. Schutz verweigert? Kaum mehr humanitäre Visa erteilt: Die schwarz-rote Koalition beschloss kurz nach Amtsantritt Maßnahmen gegen illegale Migration. Doch im gleichen Zug stoppte sie auch humanitäre Aufnahmeprogramme. Und auch die Vergabe humanitärer Visa für bedrohte Regimekritiker aus Russland wurde drastisch reduziert. Viele Dissidenten fürchten jetzt um ihr Bleiberecht. Kritiker sehen darin nicht nur ein humanitäres Problem. Die Bundesrepublik verstoße damit auch gegen ihre eigenen Interessen: Wer Regimegegner alleinlasse, verringere die Chance auf ein Ende totalitärer Regime wie in Russland oder Afghanistan. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 23.10.2025 BR
  • Folge 7 (50 Min.)
    Rausch des Irrationalen: Warum sind wir so fasziniert von Gold? Seit Wochen ist der Goldpreis auf einem historischen Rekord-Hoch. Obwohl der Kurs vergangene Woche einbrach, wollen derzeit viele nur eines: Gold kaufen! Aber warum fahren wir eigentlich so darauf ab? Bietet Gold wirklich finanzielle Sicherheit, falls es an den Aktienmärkten zu einem Crash käme und das Wirtschaftssystem wanken würde? Oder gaukelt das Edelmetall nur ein Sicherheitsgefühl vor? Was sagt der Goldpreis-Anstieg über die Reaktion unserer Gesellschaft auf die Krise? Und wem nutzt das eigentlich? /​ Wenn’s tropft und bröckelt: Sanierungsstau an Bayerns Unis: „Bayern ist Exzellenz“ – so die selbstbewusste Aussage der CSU, wenn es um die Unis geht. Doch man hat da wohl eher die prestigeträchtigen Neubauten im Blick und außer Acht gelassen, dass ältere Gebäude ja auch mal saniert werden müssen. In Erlangen etwa wurden Hörsäle wegen Giftstoffen geschlossen. In Regensburg regnet es ins Physik-Gebäude und die Jura-Bibliothek – die Studierenden haben selbst Spenden für Planen gesammelt. Der Sanierungsstau in Bayern wird mittlerweile auf 15 Milliarden Euro geschätzt. Universitäten und Studierende fordern: Es muss dringend mehr passieren. Und zwar überall. /​ Ist geschenkt nicht genug? Rätsel um Lehrschwimmbecken: Damit endlich ein Schwimmbad für die Schulen und Vereine zur Verfügung steht, hat die DRLG in Burgkunstadt im Obermainland alles getan: Förderzusagen eingeholt, Betriebskosten sichergestellt, sogar das Grundstück kostet nichts. Nun müssten nur noch die vier beteiligten Kommunen einen Grundsatzbeschluss fassen, damit das Projekt starten kann. Alle sind angetan, jede Kommune müsste sich lediglich mit 125.000 Euro beteiligen. Doch nur eine Gemeinde hat den Grundsatzbeschluss gefasst – die anderen drei: nicht. Und man fragt sich allerorten: warum nicht? /​ Schulwegkosten in Kochel: Eltern rebellieren gegen Neuregelung: In Kochel am See, da kocht’s gerade. Denn das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen hat angekündigt, ab dem neuen Schuljahr die Schulwegkosten nur noch ins 22 Kilometer entfernte Murnau und nicht mehr ins gut 10 Kilometer entfernte Penzberg zu übernehmen. Der Grund: die zu durchfahrenden Tarifzonen im MVV-Verbund. Denn danach sind die Tickets nach Murnau eben kostengünstiger – auch wenn sich dadurch der Schulweg hin und zurück von einer Stunde auf zweieinhalb Stunden verlängert. Die betroffenen Familien sprechen von einem Bürokratie-Irrsinn und laufen Sturm. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 30.10.2025 BR
  • Folge 8 (50 Min.)
    Blinde Zerstörungswut? Immer mehr Vandalismus in den Bergen: Die Schutzhütte Hocheck am Watzmann hat schon Leben gerettet. Bergsteiger in Not finden hier Zuflucht, und die Bergwacht lagert dort Material für Notfalleinsätze. Doch ausgerechnet dieser Schutzort wurde allein dieses Jahr mehrfach beschädigt, Fenster, Türen und eine Wand demoliert. Die Bergwacht hat die Hütte sogar teilweise schließen müssen. Der Alpenverein betont zwar, dass es nur wenige Übeltäter sind, stellt aber auch immer mehr Vandalismus in seinen Schutzhütten fest. Außerdem werden sie als Partyort missbraucht, mit Müll verdreckt. Was steckt dahinter? Drei Wolfsrudel in Bayern verschwunden: Waren es Wilderer? Kurz hintereinander wurden bei Pegnitz und bei Cham zwei junge Wölfe gefunden, die möglicherweise erschossen worden sind. Für den Landesbund für Vogel- und Naturschutz erhärtet sich damit ein Verdacht: Die Wolfspopulation wird durch illegale Abschüsse verringert. Anders sei die Auflösung von gleich drei Wolfsrudeln, am Staffelsee, im Altmühltal und im Grenzgebiet zu Tschechien, innerhalb eines Jahres nicht zu erklären. Das Leibniz-Zentrum untersucht fast alle in Deutschland zu Tode gekommenen Wölfe und stellt fest, jeder zehnte eingelieferte Wolf ist illegal geschossen worden. Die Dunkelziffer dürfte deutlich größer sein. Hat in bayerischen Wäldern das Prinzip „Schießen, Schaufeln, Schweigen“ Einzug gehalten? Verhängnisvoller Boom? Batteriespeicher ohne Anschluss: Ein oberpfälzer Privatmann hat einen siebenstelligen Betrag investiert in einen Batteriespeicher, der Strom für 1000 Haushalte speichern kann. Nun ist der Speicher fertig, kann aber nicht ans Netz gehen. Der Netzbetreiber Bayernwerk vertröstet nach anfänglicher Zusage – seit Monaten. In ganz Bayern boomt der Bau von Batteriespeichern, bei diversen Projekten verzögert sich aber der Anschluss ans Netz. Die Netzbetreiber scheinen nicht vorbereitet zu sein auf den Erfolg der Batteriespeicher, fürchten Überlastung und Zusammenbrüche im Stromnetz. Was ist uns mehr wert: Bodenschatz oder Naturschatz? Im Naturpark „Augsburg – Westliche Wälder“ befinden sich wichtige Bodenschätze: Ton und Sand. Sie werden zum Bauen dringend gebraucht und sind in Deutschland eigentlich reichlich vorhanden. Doch oft sind die Bodenschätze überbaut oder liegen in Naturschutzgebieten. Ein Waldbesitzer und ein Unternehmer wollen nun drei Hektar Wald roden und dann Sand und Ton abbauen. Doch auch Bäume sind wertvoll – für Klima und Erholung. Eine Bürgerinitiative möchte deshalb die Pläne zu Fall bringen. Bad Alexandersbad bald pleite? Banken drehen den Hahn zu: In Bayern vermutlich ein einmaliger Fall: Ab Ende November wollen die Banken Bad Alexandersbad kein Geld mehr leihen. Die Gemeinde finanziert sich seit Jahren über Kassenkredite von Geldinstituten, die eigentlich nur zur kurzfristigen Überbrückung dienen sollen. Doch aufwendige Kureinrichtungen, ein neues „Alexbad“, Leitungsbrüche, kaputte Straßen haben den Schuldenberg wachsen lassen. Der Gemeinde ist es nicht gelungen, aus der Finanznot herauszukommen, obwohl sie sogar eines ihrer Wahrzeichen, das historische Kurhaus, verkauft hat (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 06.11.2025 BR
  • Folge 9 (50 Min.)
    Haftungsfalle: Bayerns Wälder bald ohne Sitzbänke? Ist eine Bank im Wald „atypisch“? Man könnte meinen, die Frage ist etwas für Menschen, denen solche juristischen Spitzfindigkeiten Spaß machen und ohne Belang für alle anderen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Fällt einer Spaziergängerin im Wald ein Ast auf den Kopf, gilt das als waldtypische Gefahr und der Waldbesitzer haftet in der Regel nicht. Passiert dasselbe auf einer Bank, also an einem walduntypischen Ort, sieht das anders aus, denn dort gilt für den Besitzer eine Verkehrssicherungspflicht. Die Folge: Überall in Bayern werden Sitzbänke abgebaut. Der Fränkische Schweiz Verein will das nun ändern und kämpft dafür, dass Bänke künftig waldtypisch sind. Rüstungsboom: Nachhaltiges Wachstum oder Blase aus Stahl? Während viele Branchen darben, boomt ein Wirtschaftszweig in Bayern: Die Rüstungsindustrie wächst dank Militär-Ausgaben und Sondervermögen so sehr, dass viele Unternehmer schon überlegen, wie sie nur Teil davon werden können. Es ist ein Strukturwandel, der viele Menschen in Bayern betrifft, die sich nun fragen, ob sie einen Umstieg von klassischer Industrie hin zur Rüstungsbranche mitgehen wollen. Ökonomen dagegen fragen sich, wie dieser Wandel nachhaltig gestaltet werden kann, ohne, dass er zu einer Blase führt. Bayerischer Alpen-Dauerzwist: Bergruhe oder Bergfest? Es wird mal wieder gestritten an einem Bayerischen Berg. Dieses Mal geht es nicht um einen Seilbahnausbau wie an der Kampenwand, sondern um das Panoramarestaurant am Wallberg am Tegernsee. Die neuen Betreiber wollten daraus eine Eventlocation machen. Im Streit, der nun im Tal geführt wird, geht es um dieselbe Grundfrage: Wie viel Event verträgt ein Berg? In Österreich laufen derweil die Vorbereitungen für die anstehende Skisaison, also eine mehrmonatige Dauer-Eventisierung der dortigen Berge. Aber Ärger darüber gibt es kaum. Ist die Auseinandersetzung um die Bergruhe in Bayern also eine Mentalitäts-Frage? Partner, ade – Scheiden … macht Spaß! Ehe-Aus als Party-Event: Traditionell ist das ja so gedacht: Die Eheschließung ist der bis dahin schönste Tag im Leben, übertroffen höchstens durch die Geburt der Kinder. Danach kommt nicht mehr viel. Vor allem keine Scheidung. Die moderne Wahrheit ist aber längst eine andere: Etwa jede dritte Ehe wird geschieden. Ein Grund zur Trauer? Immer mehr Menschen, vor allem Frauen, finden offenbar das Gegenteil: Nach der Erfahrung der Ehe ist deren Ende nun der neue schönste Tag und wird ähnlich wie die anderen Events gefeiert – bei Bedarf geplant und inszeniert von eigens darauf spezialisierten Agenturen. Rebellen ohne Wellen: Der Jennerwein wäre heute Surfer: Bayern lieben, wenn alles ist, wie immer. Doch so wichtig Recht und Ordnung ist, so groß ist die Faszination für Rebellen: Im 19. Jahrhundert der Jennerwein und der Räuber Kneißl. Im 20. Jahrhundert sind es keine Wilderer oder Räuber, sondern Surfer. Verfolgt und gejagt von der Polizei. Ihre Tat: Das damals verbotene Wellenreiten im Englischen Garten in München. So wurden sie Kult und folglich im 21. Jahrhundert Teil des Stadtmarketings. Doch nun ist die Welle weg. Plötzlich ist nichts mehr wie immer. Bayern hat keine Rebellen mehr, oder? (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 13.11.2025 BR
  • Folge 10 (45 Min.)
    Auf Ex(itus): Droht das Ende der Genusskultur? „I möcht gern an Biersee, so groß wie der Schliersee.“ Solche Lieder gab es einst. Aber mittlerweile ist der Biersee nur mehr eine Pfütze. Brauerbund und Weinbauverband klagen über rapide fallende Absatzzahlen und sehen die Genusskultur in Gefahr. Selbst Handwerker und die Jugend trinken kaum noch. Mediziner jubeln, ist doch jeder Schluck Alkohol ungesund. Manch einer fragt sich: wo bleibt da die Freiheit zur Unvernunft? Jung und wohnungslos: Aus der Betreuung auf die Straße? Eine der größten Gruppen Wohnungsloser in Deutschland sind junge Menschen: Knapp 40 Prozent derjenigen, die in Unterkünften untergebracht werden müssen, sind unter 25 Jahre alt. Wer kein solides Elternhaus hat, das für einen bürgt, der tut sich schwer bei der Wohnungssuche. Gerade die, die irgendwann aus den Betreuungseinrichtungen der Jugendhilfe raus müssen, drohen auf der Straße zu landen. Das Problem ist der Übergang zwischen Jugendhilfe und Sozialhilfe. Wie lässt sich der besser überbrücken, um den Absturz auf die Straße zu verhindern? Planung ohne Ende: Kein Heim für den TSV Oberbeuren: 2021 zerstörte eine Gasexplosion das Vereinsheim des TSV Oberbeuren bei Kaufbeuren. Und seitdem kämpft der Verein um den Neubau. Einerseits mit der Versicherung, andererseits mit der Stadt, der das Vereinsheim gehörte. Immer noch ist unklar, was gebaut werden darf und wer was zahlt. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, hat eine ortsansässige Firma Containerduschen bereitgestellt. Doch die schimmeln schon wegen der häufigen Nutzung, ein gemeinsames Vereinsleben ist nicht mehr möglich. Und gerade das ist neben dem Sport doch mindestens genauso wichtig. Manches Mitglied erwägt gar den Vereinswechsel. Fragliche Verpackungsabgabe: der Stollen als To-Go-Produkt? Mei, so ein Christstollen, der hat schon was. Anders als die Platzerl, die man ratzfatz wegfuttert, isst man den Stollen bedächtig und mit Ehrfurcht oft über mehrere Wochen. Aber nicht, wenn es nach dem Umweltbundesamt geht. Das meint, ein Stollen sei ein To-Go-Produkt. Und daher müsse beim Bäcker für die Plastikverpackung eine extra Verpackungsabgabe bezahlt werden. So wie etwa auch auf To-Go-Becher. Freilich, Maßnahmen gegen die Plastikflut sind absolut sinnvoll. Doch leistet man mit solchen Einstufungen nicht auch der Kritik an realitätsferner Bürokratie Vorschub? Erlangen spart an Worten: Ist das beliebte Poetenfest perdü? Auch die Stadt Erlangen muss den Gürtel enger schnallen. Da nur bei freiwilligen kommunalen Leistungen Gelder eingespart werden können, droht nun, dass kommendes Jahr das Poetenfest gestrichen wird. Das Literaturfestival der Stadt findet seit 1980 statt und ist überregional bekannt. Literaten warnen vor den Einschnitten bei der Kultur, da auch sie wichtig für die Demokratie sei. Jetzt werden fieberhaft Sponsoren gesucht – im Januar soll die Entscheidung fallen. Ob die Poesie noch gerettet wird? (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 20.11.2025 BR
  • Folge 11 (45 Min.)
    Schnapsidee? Wie die EU bayerische Spirituosen „schützt“: Es wirkte wie ein Geschenk für bayerische Spirituosenhersteller: Marken wie „Enzian“ oder „Blutwurz“ sollten per EU-Verordnung geschützt werden – quasi auf einer Stufe mit Champagner, der nur aus der Champagne kommen darf! Auch die Staatsregierung rühmte sich: Bayern habe nun die meisten regional geschützten Marken. Doch das vermeintliche Geschenk entpuppt sich als Klotz am Bein: Zutaten sollen aus Bayern stammen, obwohl es sie hier gar nicht gibt. Und die Zertifizierung kostet viel Geld. Dabei wäre der Schutz kaum nötig gewesen: auf die Idee, „Blutwurz“ oder „Enzian“ zu produzieren, ist außerhalb Bayerns ohnehin noch niemand gekommen. Wichtel im Advent: Trend zwischen Kreativität und Kommerz: In bayerischen Familien ziehen derzeit landauf, landab Wichtel ein. Dabei wird eine kleine Tür aufgestellt, der „Wichtel“ schreibt bis Weihnachten Briefe oder spielt Streiche. Der neue Brauch wird immer beliebter – kein Wunder in einer Zeit, in der kirchliche Traditionen an Bedeutung verlieren. Und es ist ja auch schön: unkommerziell, fantasievoll, ganz ohne Konsum. Oder? Natürlich nicht, denn rund um das Wichtel-Wesen entsteht gerade ein Markt von Wichtel-Schuhen bis Wichtel-Waschmaschinen, der den Kommerz in der Vorweihnachtszeit in neue Höhen treibt. Keine Schule für Isabella: Familie bestraft, weil Inklusion scheitert: Isabella ist 10 Jahre alt und wäre jetzt eigentlich im Gymnasium. Dafür hat sie hart gekämpft, ohne reguläre Beschulung. Denn Isabella muss wegen einer seltenen Erkrankung dauerhaft künstlich beatmet werden und kann nur zur Schule gehen, wenn die Familie eine medizinische Schulbegleitung findet. Daran scheitert es bisher, wie bei hunderten Familien in Bayern. Jetzt hat die Familie einen Bußgeldbescheid erhalten: 500 Euro, weil sie angeblich die Schulpflicht verletzt. Müssen Isabella und ihre Familie dafür bezahlen, dass der Staat bei der Inklusion versagt? Ich glaub mein Zug pfeift: Signale machen Ebenhofen verrückt: In Ebenhofen im Allgäu pfeift es neuerdings. 140 Mal am Tag, immer wenn sich ein Zug dem Bahnübergang nähert. Denn die Bahn hat gemessen: hier fahren pro Tag mehr als 100 Fahrzeuge über die Gleise, und somit sehen die Richtlinien der Bahn das Signal verpflichtend vor: Die Ebenhofener wundern sich: Die Straße ist nur für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben, woher sollen 100 Autos am Tag kommen? Doch neu zählen will die Bahn nicht. Pflegekraft als Putz-Personal? „Pflegebudget“ schafft Fehlanreize: Eigentlich sollte das „Pflegebudget“ die Patientenversorgung verbessern: Pflege wird von den Krankenkassen bezahlt und ist keine Kalkulations- oder Gewinnmasse der Krankenhäuser mehr. Doch Pflegende aus Bayern berichten quer: Sie müssen und Arbeiten übernehmen, die früher Reinigungspersonal erledigte. Für Kliniken entsteht offenbar ein Anreiz, den nun kostenneutralen Pflegern Aufgaben zu übertragen, um Kosten zu sparen. quer über Fehlanreize eines gut gemeinten Gesetzes (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 27.11.2025 BR
  • Folge 12 (45 Min.)
    Rathaus unbesetzt? Bürgermeisterkandidat dringend gesucht! Nur mehr 13 Wochen bis zur Kommunalwahl, und viele bayerische Kommunen haben immer noch keinen geeigneten Bürgermeister-Kandidaten. So ist etwa in Tüßling im Oktober völlig überraschend der amtierende Bürgermeister zurückgetreten – jetzt wird die Zeit knapp, weshalb die Marktgemeinde eine Stellenausschreibung online gestellt hat. Zudem denkt man darüber nach, den Bürgermeister-Posten aufgrund der immer größeren Arbeitsbelastung von ehren- in hauptamtlich umzuwandeln. Denn dann dürfen auch Auswärtige kandidieren, was die Chancen auf mehrere Kandidaten erhöht. Und die Bürger hätten bei ihrer Kommunalwahl eine echte Wahl. · Oberfrankens Scherbenhaufen: Niedergang der Porzellanindustrie Wut, Trauer und Hilflosigkeit hat die Nachricht über das Aus der traditionsreichen Porzellanfabrik im oberfränkischen Schönwald ausgelöst. Bis spätestens Ende 2027 soll die gesamte Produktion dort eingestellt werden, so hat es die BHS Tabletop AG mit Sitz in Selb entschieden. Zu gravierend seien Energie- und Standortkosten, man müsse sich strategisch neu ausrichten. Doch die Porzellanindustrie ist in der Region nicht irgendeine: viele Familien leben seit Generationen von der Porzellanherstellung und sind ihrer Tradition eng verbunden. Für sie gleicht die Schließung des Werks einem Identitätsverlust. Ein Gefühl, dass in ähnlicher Form im einst so gefeierten Industriestandort Bayern auch anderswo seine Kreise zieht. · Emirat im Konsulat? Taliban in Deutschlands Botschaften Um Straftäter und Gefährder aus Afghanistan konsequent abschieben zu können, arbeitet die deutsche Bundesregierung mit dem Regime in Kabul zusammen. Auch wenn sie die Taliban offiziell nicht anerkennt, durften die nun ihre eigenen Leute als Diplomaten in die afghanischen Vertretungen nach Deutschland entsenden. Das heißt konkret: in den afghanischen Konsulaten in Bonn oder Berlin sitzt nun Personal der Taliban. Dieser Deal hat einen hohen Preis: Exil-Afghanen und geflohene Dissidenten fühlen sich im sicher geglaubten Deutschland bedroht. Ist das tatsächlich der Preis einer rigiden Abschiebepolitik, den wir bereit sind zu zahlen? · Teuer, Müll, Kommerz? Wir lieben den Adventskalender trotzdem! Kosmetik-Adventskalender, Spielzeugkalender, Kalender gefüllt mit Sachen aus dem Baumarkt, selbst Hunde bekommen schon ihre eigenen Adventsbegleiter, um wahrscheinlich eher dem Herrchen die Tage bis zum Heiligabend zu verkürzen. Doch alle 24 Kleinteile mal zusammengerechnet: sind die Preise dafür wirklich angemessen? Und ist das nicht die reinste Verpackungsmüllorgie? Oder ist uns das möglicherweise egal und wir lassen uns – pardon – sehr gerne bescheißen? Denn was gibt es Schöneres als jeden Tag überrascht zu werden und – wenn auch nur für einen kurzen Moment – wieder den kindlichen Vorweihnachtszauber spüren zu dürfen? (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.12.2025 BR
  • Folge 13 (45 Min.)
    In die Fachkräftemangel genommen: Ausländische Azubis in Not: Es klingt erstmal nach einem guten Deal: Weil viele Betriebe in Bayern keine Lehrlinge finden, dürfen motivierte junge Menschen aus dem Ausland angeworben werden. Doch einige private Vermittlungsagenturen schlagen Profit aus der Situation und bringen junge Leute für viel Geld mit falschen Versprechungen aus Vietnam, Marokko, Indien nach Deutschland, um hier eine Ausbildung zu machen. Bei Beratungsstellen suchen immer mehr ausländische Azubis Hilfe, weil sie vom Lehrgehalt nur schwer ein Zimmer bezahlen können oder 60 bis 70 Stunden arbeiten müssen. Viele der Angeworbenen leben hier an der Armutsgrenze und fragen sich, was aus dem Versprechen der besseren Zukunft geworden ist. KI und Vorurteil – Wenn das „K“ für „Klischee“ steht: Bayern sind stolze Lederhosen-Träger mit bedenklichem Bierkonsum, Sachsen jammern und Sachsen-Anhaltiner … Wir beenden den Satz besser nicht, denn auch er könnte von der KI zum Training verwendet werden. Das Problem: Das Internet ist voller Klischees und Stereotypen, und die KI übernimmt sie. Das hat womöglich Folgen für Menschen in Bayern, die in einer zunehmend von der KI beeinflussten Welt entsprechenden Vorurteilen ausgesetzt sind. Dialekt-Fans und solche, die gegen deren Verschwinden kämpfen, sehen aber auch Chancen in der KI. Verteilungskampf am Gehweg: Wie viel Auto darf hier parken? Wenige Dinge stehen so sinnbildlich für die Kulturtechnik des Kompromisses wie ein Auto, das mit zwei seiner vier Räder auf dem Gehweg parkt, oder? Nicht ganz nimmt es den Bereich der Fußgänger ein, aber es blockiert eben auch nicht komplett den Straßenverkehr. Eine Lösung im Dazwischen – oder die rechtswidrige Eroberung des Gehweg-Raumes durch Falschparker? In München ist diese Frage gerade Wahlkampfthema, und die Fronten verhärten sich. Sportverein-Boom(er): Mitgliederzuwachs im „falschen“ Alter: Eine positive Nachricht, wie schön: Sportvereine boomen. Seit Jahren steigen die Mitgliederzahlen. Doch es gibt ein Problem: Denn die Kurse und Trainings der vielen Neumitglieder muss jemand anleiten. Trainer sind in der Regel junge Erwachsene – genau die haben aber mit dem Sportvereinsboom nichts zu tun, es kommen viele Kinder und ältere Neumitglieder, dazwischen – im kursleiterfähigen Alter – herrscht Mangel. Vor allem die Älteren fragen sich: Wo sind die jungen Sportler hin? Modernisierung per Gesetz: Allgäuer Gipfel der Unmöglichkeiten: Mit der Modernisierung in Bayern ist das so eine Sache: Im Tal und in der Stadt geht es vielen zu langsam. Darum hat die Staatsregierung das „Dritte Modernisierungsgesetz“ verabschiedet, dass bestimmte Entscheidungen beschleunigen soll. So braucht man für manche Vorhaben keine eigene Umweltverträglichkeitsprüfung mehr. Doch diese Entbürokratisierung gilt nicht nur im Tal, sondern auch am Berg. Und dort, zum Beispiel am Fellhorn im Allgäu, geht vielen die Modernisierung jetzt zu schnell. Die Folge: Ein erbitterter Streit. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 11.12.2025 BR
  • Folge 14 (50 Min.)
    Zum Jahresende zeigt die quer-Redaktion noch einmal besondere Geschichten des Jahres und was aus ihnen geworden ist: Ab in die Tonne? Altkleider-Container auf der Kippe: Das Rote Kreuz hat in Nürnberg jeden fünften Altkleider-Container abgebaut, anderen Kommunen geht es ähnlich. Das Sammeln rentiert sich nicht mehr. Weil die Leute immer mehr Müll und kaputte Kleider in die Container werfen, wird das Aussortieren teurer. Und auch gute Stücke verkaufen sich schlechter. Denn Neuware ist teilweise billiger als gebrauchte – und solche Ramschware, die oft bald weggeschmissen wird, überschwemmt auch den bayerischen Markt. Recycling? Fehlanzeige. Ein kleines Stück Dekadenz: Benkos Einrichtung unterm Hammer: Er hat ein Vermögen verdient und das gerne gezeigt: René Benko lebte in Luxus-Villen mit pompöser Ausstattung. Er hatte einen der größten Immobilienkonzerne Europas aufgebaut, doch sein Erfolg fußte auf fragwürdigen Methoden. Als alles zusammenbrach meldete Benko Insolvenz an. Alleine bei Galeria Kaufhof verloren rund 1400 Mitarbeiter ihren Job. Im Juli wurde die Einrichtung aus Benkos Villa am Gardasee versteigert. quer-Reporter Philipp Potthast hat mitgeboten. Markenschutz absurd: TV-Sender verklagt Vogelhäuschen-Shop: Auf den ersten Blick sind der Familienname Örtl und der Name des TV-Senders RTL nicht zum Verwechseln ähnlich – bis auf die letzten drei Buchstaben. Das Ehepaar Örtl hat einen Online-Shop für Vogelhäuser und meldete „Oertl“ als Marke an. Dagegen legte RTL Widerspruch ein und klagte. Das Landgericht München gab den Örtls größtenteils Recht. Doch RTL ging beim Oberlandesgericht München in Berufung – und bekam Recht. Die Örtls würden die Bekanntheit von RTL ausnutzen, nun müssen sie die tausende Euro Verfahrenskosten zahlen. Hat da jemand einen Vogel? Biblische Plage? Quagga-Muschel krempelt Bodensee um: Die Quagga-Muschel ist eigentlich im Schwarzen Meer heimisch. In den Bodensee kam sie vermutlich über „Yacht – Hopping“, sie hat sich an Booten festgesetzt. Im See hat sie nur wenige Fressfeinde und verbreitet sich rasant. Die Muschel wurde zur Plage: der See hat weniger Nährstoffe für andere Arten, weil die Muscheln das Plankton fressen. Sie setzen sich in Fischernetzen fest und zerstören sie. Badende schneiden sich an den Muschel-Schalen. Und die Muscheln verstopfen Rohre und Wasserleitungen, durch die unzählige Menschen mit Trinkwasser versorgt werden. Protest gegen Schulwegkosten: „Weihnachtswunder“ in Kochel: In Kochel am See war die Aufregung groß: Denn das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen hatte angekündigt, ab dem neuen Schuljahr die Schulwegkosten nur noch ins 22 Kilometer entfernte Murnau und nicht mehr ins gut 10 Kilometer entfernte Penzberg zu übernehmen. Der Grund: die zu durchfahrenden Tarifzonen im MVV-Verbund. Denn danach sind die Tickets nach Murnau kostengünstiger – auch wenn sich dadurch der Schulweg hin und zurück von einer Stunde auf zweieinhalb Stunden verlängert. Die betroffenen Familien sprachen von einem Bürokratie-Irrsinn und wandten sich an quer. Die Folge: ein kleines Weihnachtswunder. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.12.2025 BR
  • Folge 15 (50 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 08.01.2026 BR
  • Folge 16 (45 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 15.01.2026 BR
  • Folge 17 (45 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 22.01.2026 BR
  • Folge 18 (45 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 29.01.2026 BR
  • Folge 19 (45 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 05.02.2026 BR

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