2024/2025, Folge 21–40
Sendung vom 20.02.2025
Folge 21 (50 Min.)Auf uns gestellt: Bayern und die europäische Epochenwende: Spätestens seit der Sicherheitskonferenz ist klar: Europa muss endlich selbst für Verteidigung sorgen. Rasend schnell demontiert Trump die Nachkriegsordnung. Wie reagieren die Menschen in Bayern? Sind sie eher besorgt oder gibt es auch trotzige Entschlossenheit? Wollen jetzt mehr Menschen als bisher „kriegstüchtig“ werden oder hoffen die meisten, auch zukünftig von militärischen Herausforderungen verschont zu bleiben? quer reist durchs Land und trifft Leute, die mit der neuen Unsicherheit höchst unterschiedlich umgehen.
Warten Sie mal …jahrelang! – Der Münchner Wohngeld-Wahnsinn: Die Preise fürs Wohnen steigen und steigen. Um die zusätzliche Belastung etwas abzumildern, können bedürftige Mieterinnen und Mieter das sogenannte Wohngeld beantragen. Gerade in München sind viele darauf angewiesen. Doch ausgerechnet hier ist der Weg zum Wohngeld besonders lang. So können vom Antrag bis zur Bewilligung auch schonmal, festhalten: zwei Jahre vergehen. Doch woran liegt das eigentlich genau? Und wäre es nicht eigentlich noch wichtiger, sozialen Wohnungsbau zu fördern, um Druck aus der angespannten Wohnlage zu nehmen?
Kampf ums Holzrecht: Bayerische Tradition in Gefahr? In der Gemeinde Attenhofen in der Hallertau streitet man seit über zehn Jahren um Holznutzungsrechte. Der Bürgermeister hatte den Holzrechtlern nach einer Fällaktion die weitere Waldnutzung untersagt. Die Rechtler haben zwar bisher vor Gericht nur verloren, wollen nun aber bis zum Bayerischen Verfassungsgerichtshof ziehen. In Stettfeld in Unterfranken haben Holzrechtler dagegen den Streit gegen die Gemeinde gewonnen. Holzrechte gibt es überall in Bayern, überall sind sie verschieden – und oft wird erbittert gestritten. Denn beim Holzrecht geht es nicht nur um günstigen Brennstoff. Sondern auch um ein besonderes Gefühl von Freiheit und Autonomie.
Kein Grab für Nicht-Katholiken: Pfarrer verweigert letzte Ruhe: Wie sagt man so schön: Nix im Leben ist umsonst, außer dem Tod, und der kostet einen das Leben – und dann gibt’s in Burglengenfeld in der Oberpfalz für manche noch nicht mal eine letzte Ruhestatt. Zumindest wenn man aus der katholischen Kirche ausgetreten ist. Denn dann, so verkündete es kürzlich der Pfarrer, spart man sich nicht nur die Steuer, sondern verwirkt auch seine Rechte – unter anderem eben auch, auf einem katholischen Friedhof beerdigt zu werden. Andere Gemeinden handhaben das anders – und jetzt ist die Aufregung groß.
Öko nur mit Weidehaltung: Bayerische Biobauern in der Klemme: Laut EU sollen Rinder, Schafe und Ziegen von Bio-Bauern künftig eine Weide brauchen. Aber kann das in Bayern überall funktionieren? Längst nicht jeder Bio-Bauer im Freistaat hat genug Weideland – und schwierig wird es schon, wenn der Hof mitten im Dorf liegt und die Tiere über vielbefahrene Straßen zur Weide getrieben werden müssten. So droht ausgerechnet jetzt, wo in Bayern bis 2030 rund ein Drittel der Flächen ökologisch bewirtschaftet werden soll, manchen Öko-Landwirten das Aus für ihre bisher auch offiziell ökologische Art der Viehhaltung. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 20.02.2025 BR Sendung vom 27.02.2025
Folge 22 (50 Min.)„Letzte Patrone“ der Demokratie – Ist die AfD noch zu stoppen? Die Wahl ist vorbei, und die AfD feiert eine Verdoppelung der Stimmen. Der Siegeszug könnte weitergehen, das Wählerpotential scheint noch nicht ausgeschöpft. Und ältere Wähler, die eisern Union und SPD die Treue halten, werden bei den nächsten und übernächsten Wahlen immer weniger mit dabei sein. Eine Regierung ohne AfD könnte dann unmöglich werden, sogar die absolute Mehrheit nimmt die Partei jetzt in den Blick. Die anderen Parteien scheitern seit Jahren an ihrem eigenen Vorhaben, die AfD politisch zu bekämpfen. Die radikalisiert sich vor aller Augen und eilt von Wahlsieg zu Wahlsieg. Jetzt soll die Merz-Regierung die Wende bringen. Und wenn nicht?
Dicht an der Grenze? Pfandtourismus beschäftigt Brauereien: Es geht um einige Cent, noch dazu im Nachbarland Österreich – was aber bayerischen Brauereien aufstößt wie saures Bier. Denn die Erhöhung des Bierpfands in Österreich von neun auf 20 Cent führt bei manch Ausgefuchsten im Grenzgebiet zu einem Pfandtourismus zu Lasten der bayerischen Brauereien. Dabei fordern kleinere Brauereien schon lang eine Erhöhung des Pfands auch hierzulande, um mehr Flaschen zurück zu bekommen, und nicht deutlich teurer immer neue kaufen zu müssen. Größere Brauereien sind dagegen und fürchten millionenschwere Umstellungsverluste. Ein Kampf zwischen David und Goliath in Bayerns Brauerbranche.
Kurz-Schluss-Reaktion? Schule für Pflege-Fachkräfte vor dem Aus: Die Heilerziehungspflegeschule der Caritas in Landshut wurde erst vor eineinhalb Jahren eröffnet, um wichtiges Fachpersonal auszubilden. Doch nun soll sie zum Sommer schon wieder schließen. Die Caritas als Schulträger hatte mit höherem Zuspruch gerechnet. Erst ab einer Mindestzahl von Absolventen in einem bestimmten Zeitraum wären staatliche Mittel zur Unterstützung geflossen. Die Schülerzahlen entwickeln sich allerdings erst jetzt nach oben, und die Caritas macht einen Rückzieher. Die Begründung: Die Schule werde ihr zu teuer. Schüler und Pflegebetriebe in der Region bangen nun um die Ausbildung.
Zum Stillstand verdammt: Nabburg und der Bahnübergang: Jeden Tag gibt es in Nabburg mehrmals einen Stau am Bahnübergang. Seit 40 Jahren. Seit 15 Jahren wird eine Umgehung geplant. Doch die Stadt möchte das nicht mehr, fürchtet Lärm für einige Anwohner. Ein Bürgerentscheid am Wahlsonntag sprach sich nun für einen Bahntunnel unter der Stadt aus, der aber viel teurer und aufwändiger wäre und von der Deutschen Bahn finanziert und umgesetzt werden müsste – also höchstwahrscheinlich nicht kommt. Drum wird wohl weiter im Stau gestanden.
Viechtach oder Pflanztach? Streit um städtisches Grillfest: In Viechtach soll mehr los sein. Der Bürgermeister hatte einige Ideen, darunter: ein Wett-Grillen. Das gibt’s nämlich auch recht erfolgreich im benachbarten Tschechien. Doch der „Vegane Stammtisch“ des Orts ist dagegen, so etwas sei nicht mehr zeitgemäß. Und die Suche nach Alternativen sei enttäuschend verlaufen. Der Bürgermeister kontert: Im Gegensatz zu Quinoa und Co. seien die Schweinderln für den Grill regional. Und dann schalten sich noch die Tierschützer von PETA ein. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 27.02.2025 BR Sendung vom 06.03.2025
Folge 23 (50 Min.)Aschermittwoch-Abrüstung: Wird die CSU staatsmännisch?
Er gehört zu den dick im Kalender eingetragenen Brauchtums-Highlights eines bayerischen Politikerjahres, vor allem für das Personal der CSU: Der politische Aschermittwoch. Passau, Dreiländerhalle, bierselige Selbstvergewisserung zur Mittagszeit und derbe Sprüche gegen den politischen Gegner. Nur: dieses Jahr kommt der Termin zur Unzeit. Der politische Gegner im Inland wirkt angesichts der Weltlage seltsam klein, derjenige, der sich auf ihn fokussiert, könnte damit kleingeistig wirken. Parallel finden in Berlin Sondierungsgespräche statt unter der Maßgabe absolut überparteilicher Vernunft und Einigkeit – zum Wohle Deutschlands, zum Wohle Europas. Bekommt das Passauer CSU-Publikum trotzdem seine Show, oder ist es bereit, sich von der Tradition des derben Gegner-Bashings zu verabschieden?
Bankkrise in Isen: Niemand will fürs Sitzen haften:
Wer anderen eine Grube gräbt …der weiß, was er tut. Die Haftungsfrage sollte den Grubengräber – Sprichwort sei dank – also nicht überraschen. Zumal er ohnehin selbst hineinfallen wird. Die Lösung: Anderen keine Grube graben. Was aber geschieht mit dem, der anderen eine Bank hinstellt, zum Beispiel im oberbayerischen Isental? Er weiß, dass andere sich auf so eine Bank setzen werden, womit es sich rechtlich um eine „wegeleitende Maßnahme“ handelt. Kommt ein auf der Bank sitzender Mensch, etwa durch einen herabfallenden Ast, zu Schaden, so kann er beim Bankaufsteller Schadenersatz geltend machen. Wer anderen eine Bank aufstellt, der haftet also womöglich. Die Lösung: Anderen keine Bank aufstellen. Und während im Isental nun deshalb Bänke wieder abmontiert werden, fragen sich die Menschen dort, ob wirklich immer für alles jemand haften sollte.
Praxis zu verschenken: Moosburg findet keinen Kinderarzt:
Sind Sie Kinderarzt? Dann hätte Moosburg im Landkreis Freising ein unschlagbares Angebot für Sie: Eine vollausgestattete Praxis, finanzielle Unterstützung und jede Menge Moosburger Familien, die dringend einen Kinderarzt brauchen. Für Nicht-Kinderärzte klingt das fast zu gut, um wahr zu sein. Doch so gut das Angebot ist, Moosburg findet niemanden, der es haben möchte. Viele junge Kinderärzte scheuen die Selbstständigkeit, wollen nicht in die Kleinstadt ziehen. Moosburg droht, wie derzeit neun Landkreise in Bayern, in die ärztliche Unterversorgung zu rutschen.
Existenz verbaut: Baugenehmigung erst erteilt, dann entzogen:
Der Tipp kam von einem städtischen Mitarbeiter: Der alte Minigolfplatz in Schwandorf soll das neue Zuhause einer Familie werden. Zwei Häuser wollten sie dort bauen, die Baugenehmigung war bald erteilt, also ging es los: Die alten Minigolfbahnen wurden abgerissen, der Boden aufwendig stabilisiert, Zisternen gesetzt, alles für die Bodenplatte vorbereitet und es wurden einige Anzahlungen getätigt – weil man ja auf so eine Genehmigung der Stadt im Wortsinn bauen kann. Doch offenbar nicht in Schwandorf. Die Familie erfährt aus der Presse: Ihre Baugenehmigung sei rechtswidrig erteilt worden. Inzwischen ist sie gar zurückgenommen. Und die Schwandorfer Familie fragt sich: Wenn man auf den Stempel einer Behörde nicht bauen kann, worauf denn dann? (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 06.03.2025 BR Sendung vom 13.03.2025
Folge 24 (50 Min.)Von wegen Krise – Bayerns Genossenschaftsboom: Was ist da in Bayern los? Überall entstehen neue, zukunftsweisende Projekte und das ganz ohne Sondervermögen. Ein Skilift bei Oberstaufen, ein alter Bauernhof als zukünftiges Kultur- und Handwerkszentrum für Marktoberdorf, eine Saunalandschaft in Freyung. Der Clou hinter dem Boom: Bürger, die die Sache selbst in die Hand nehmen und als Genossenschaftler mit Engagement und Investitionsbereitschaft etwas für ihre Heimat tun. / Ab in den Knast – Harte Hand gegen Schwarzfahrer: Wer ohne Ticket mit Bus, Tram oder U-Bahn fährt, für den kann es teuer werden – aber wegen Schwarzfahrens ins Gefängnis? Tatsächlich kommt es in Deutschland immer wieder zu solchen Fällen, betroffen sind überdurchschnittlich oft bedürftige Menschen und Obdachlose, die sich kein Ticket leisten können.
Diese Praxis ist für den Staat nicht durch Gerichts- und Gefängniskosten nicht nur teuer, viele fragen sich auch: Ist eine Gefängsnisstrafe fürs Schwarzfahren wirklich verhältnismäßig? / Schulpflicht ohne Schule? Platzmangel für Kinder mit Handicap: In Bayern herrscht wie in ganz Deutschland Schulpflicht. Das bedeutet umgekehrt, dass der Staat in der Pflicht ist, ausreichende und angemessene Schulplätze für alle schulpflichtigen Kinder zur Verfügung zu stellen.
Was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, wird für Familien mit Kindern, die einen erhöhten Förderbedarf haben, aber schnell zum Problem. Weil an Regelschulen oft nicht die nötigen Voraussetzungen für Kinder mit Behinderungen oder speziellen Bedürfnissen vorliegen, suchen viele Betroffene nach Plätzen in Förderschulen. Die wiederum sind knapp und es fehlt an speziell ausgebildeten Pädagogen. quer über den unwürdigen Umgang mit Familien, die es ohnehin nicht leicht haben.
/ Verkehrsplanung absurd – Freie Fahrt trotz Fußgängerzone: In Rosenheim gibt es etwas Tolles: eine neue Fußgängerzone. Dumm nur, dass sich viele nicht daran halten. Denn obwohl Schilder darauf hinweisen, fahren etliche Autofahrer einfach munter weiter durch die gesperrte Zone. Ein Fall für ein hartes behördliches Durchgreifen? Nicht in Rosenheim. Da wird jetzt darüber nachgedacht, die Fußgängerzone vorerst wieder abzuschaffen, die CSU im Stadtrat sieht das Projekt als gescheitert an. / Die rote Invasion – Hohenfels und das Rotwild: In der Oberpfalz, bei Hohenfels, gibt es ein großes Truppenübungsgelände der US-Armee.
Doch dort trifft man nicht nur auf Soldaten, sondern auch auf eine riesige Hirschpopulation. Und das sorgt für Ärger bei den Landwirten in der Nachbarschft. Jetzt rätselt die ganze Region, wie man der Invasion der Hirsche Einhalt gebieten kann. Weil für das Militärgelände besondere Regeln gelten, sind zum Beispiel unterschiedliche Forstbehörden für das Gelände und das Umland zuständig. Viele Betroffene fordern jetzt, dass die Hirsche entweder mit einem Zaun abgehalten oder häufiger geschossen werden. quer über die Krux mit dem Rotwild. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 13.03.2025 BR Sendung vom 20.03.2025
Folge 25 (50 Min.)Landschaft abgeschafft? Förderstopp für den Naturschutz: Landschaftspflege ist für viele landwirtschaftliche Betriebe und auch für Baumschulen ein wichtiger Einkommenszweig geworden. Bayern ist durch die EU dazu verpflichtet, naturnahe Räume wiederherzustellen. Außerdem hat man das hierzulande auch nach dem Bienenvolksbegehren so beschlossen. Doch nun wurden Fördergelder bis auf Weiteres gestoppt. Bauern, die Tiere extra zur Landschaftspflege angeschafft haben, sind empört, ebenso wie Betriebe, die die dafür gezogenen Bäume nun vielleicht schreddern müssen und auch die Kommunen, die mit schöner Landschaft bei Touristen punkten wollen.
Erstickt in Vorschriften: Frisst die Bürokratie die Demokratie? Ein Land, gelähmt von einer schier überbordenden Bürokratie. Diesen Eindruck bekommt man, wenn man der hochkarätigen Expertenkommission zuhört, die vorige Woche von der kommenden Bundesregierung dringende Reformen anmahnte. Ein Beispiel aus München zeigt exemplarisch, was schiefläuft: Die Genehmigung eines Bushäuschens dauert hier „nur“ Monate, eine Genehmigung für ein ziemlich gleiches Häuschen an einer Trambahnhaltestelle dagegen Jahre. Der Ruck, der seit Jahrzehnten durch Deutschland gehen sollte, war wohl nur der Ruck am Bürostuhl: Um wieder neue Vorschriften aufs Land loszulassen. Wenn aber das Gemeinwesen als unreformierbar und dysfunktional erlebt wird, haben Populisten umso leichteres Spiel.
Aus dem Heim wieder heim? Wenn Pflegeplätze zu teuer werden: Die Kosten für einen Platz im Pflegeheim steigen und steigen. Die Pflegekassen tragen nur einen Teil der Kosten eines Heimaufenthalts, viele Bewohner nehmen also dafür ihre Rente und das Ersparte her. Und wenn das aufgebraucht ist, müssen immer mehr Pflegebedürftige Sozialhilfe beantragen. Experten mahnen schon lange eine große Reform der Pflegekassen an. Derweil holen Familien ihre Angehörigen wieder zurück aus dem Heim, weil sie sich den Heimplatz nicht mehr leisten können.
Ampelstreit in Hof: Männchen oder Wärschtlamo? Bei Rot sollst du stehen, bei Grün darfst du gehen. So haben wir es gelernt. Aber was, wenn das Männchen kein Männchen ist, sondern ein Mann? Und zwar mir einer Wurst? Hof möchte gern den Wärschtlamo, den traditionellen Wurstverkäufer der Stadt, auf einer Ampel verewigen. Anderswo gebieten ja auch schon etliche berühmte Figuren über Gehen und Stehen, der Pumuckl in München etwa. In Oberfranken aber verbietet es die zuständige Bezirksregierung. Doch den Hofern geht’s um die Wurscht, bzw. um die Wärschtla.
Olfaktorische Belastungsgrenze: Den Milbertshofnern stinkt’s: Anwohner des Münchner Stadtteils Milbertshofen beklagen sich über Gestank. Der kommt des Nachts und riecht süßlich-chemisch, die Bürger vermuten dahinter einen Betrieb in der Nähe. Oder ist es doch eine Waschstraße? Eine gewisse Zahl an „Geruchsstunden“ müssen Bürger hinnehmen. Nur: Im Viertel stinkt’s seit Jahrzehnten, ob früher Mülldeponie, BMW-Lackiererei oder eben jetzt die Chemiefabrik. Mittlerweile haben die Milbertshofner die Nase voll. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 20.03.2025 BR Sendung vom 27.03.2025
Folge 26 (50 Min.)Stayin’ alive? Viele bayerische Diskotheken vor dem Aus: „Video killed the radio star“ hieß es früher. Heute fragt man sich: Who killed the disco star? Immer mehr Discos und Clubs schließen, denn: Die Jungen bleiben weg. Das beklagen Clubbetreiber in der Stadt und auf dem Land. Warum geht die Generation Z nicht mehr fort? Liegt es an der Inflation, die das Ausgehen teurer macht? Hat man sich seit Corona vollends aufs Online-Dating konzentriert? Oder ist für die Jungen Karriere wichtiger als Party? An vielen Orten Bayerns wird nun klar, dass mit der letzten Disko auch eine wichtige soziale Spielwiese und Begegnungstätte verloren gehen könnte.
/ Neue Regierung: Was, wenn gefühlt alles beim Alten bleibt? Bei der Bundestagswahl hat eine Mehrheit für einen Wechsel zu konservativerer Politik gestimmt. Die Union punktete bei den Wählern mit dem Versprechen einer schärferen Migrationspolitik, Abschaffung des Bürgergelds, Beibehalten der Schuldenbremse. Erstere wurde bereits mit der alten 2/3-Mehrheit reformiert. Den Rest muss sie jetzt mit der SPD verhandeln, ihrem einstigen politischen Gegner.
Prompt spricht die AfD von Mauscheleien der „Kartellparteien“, durch die alles beim Alten bliebe. Ist die künftige Regierung schon jetzt in der Zwickmühle? Muss sie nach rechts rücken, um die konservative Wählermehrheit nicht der AfD in die Arme zu treiben? / Welle der Empörung – Münchens Surfer-Hotspot auf der Kippe: Surfen in München – das geht das ganze Jahr über. Besonders bekannt ist die Eisbachwelle im Englischen Garten, ein Magnet für Surfer, Spaziergänger und Touristen.
An der ebenfalls beliebten, zweiten Welle, der „Dianabadschwelle“ ist nun ein Streit zwischen Surfern und Anwohnern, die sich gestört fühlen, eskaliert. Ein Zaun wurde so versetzt, dass Surfer nur unter größerer Gefahr ins Wasser kommen. Ohnehin ist Surfen auf dem Eisbach eigentlich vom Land Bayern verboten, doch der Münchner Bürgermeister Reiter überlegt, wie er es auch auf der zweiten Welle ermöglichen kann. / Pflanzen gegen das Fällen – Regensburger Versiegelungsposse: Regensburg ist bayerische Hitze-Rekordstadt.
Die Stadt möchte dieser Entwicklung entgegenwirken und fördert in einem „Green Deal“-Programm die Begrünung und Entsiegelung. In einer Broschüre zu sehen: Engagierte Familien, die seit 20 Jahren an der Umwandlung eines Firmeninnenhofs in einen kleinen Hausgarten mit fünf jungen Obstbäumen arbeiten. Doch just auf dem viel größeren Nachbargrundstück wurden jetzt 20 alte, geschützte Bäume gefällt, damit bald eine riesige Tiefgarage betoniert werden kann.
Mit Genehmigung der Stadt. Die Entsiegler sind sehr verärgert. / Tatort Bücherschrank? Tauschprinzip ins Gegenteil verkehrt: Tauschschränke in Bayern werden immer wieder vollgemüllt oder geplündert. Manche Gauner verkaufen die Beute mutmaßlich sogar auf Gebrauchtmärkten – zum Ärger der Initiatoren und Kümmerer. Offensichtlich verstehen manche das System nicht. In die Schränke packt man gut Erhaltenes rein, was man nicht mehr braucht, und nimmt raus, was man brauchen kann. So bekommen scheinbar wertlose Dinge wieder Wert für andere. Ein Krimi über Tausch und Austausch in der Gesellschaft. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 27.03.2025 BR Sendung vom 03.04.2025
Folge 27 (50 Min.)Feierabend für einen Feiertag – Mehr arbeiten für den Aufschwung? Das klingt doch mal nach einer einfachen Lösung: Das Institut der deutschen Wirtschaft hat errechnet, dass ein zusätzlicher Arbeitstag das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 8,6 Milliarden Euro steigern könnte. Aber wäre das nicht Haushaltskonsolidierung auf Kosten der Arbeitnehmer, der Tradition und der Religion? Welcher Feiertag darfs denn sein? quer erspürt die bayerische Feiertagsseele. Zur Kassa bitte! Tirol will Maut für Transitstrecke aus Bayern: Österreich will den Fernpass modernisieren, unter anderem einen Tunnel bauen.
Um das zu finanzieren, wird künftig eine Maut erhoben – 14 Euro. Protest kommt von der CSU, die insbesondere die Grenzlandbewohner nicht mit einer Maut für Österreich belastet sehen will. Doch die sehen das überraschenderweise anders, fordern sogar noch mehr Maut, auch auf deutscher Seite. So erhofft sich Grainau von der Fernpass-Maut weniger Durchgangsverkehr, Mittenwald dagegen befürchtet mehr Verkehr, wenn dorthin die ausweichen, die sich die Fernpass-Maut sparen wollen. / Grenze überschritten? Absetzung des Priesters spaltet Gemeinde: Hauzenbergs Priester wurde vor kurzem vom Passauer Bischof suspendiert.
Grund sind „Vorfälle“ im Kontext von Jugendarbeit. So soll der Pfarrer hochprozentigen Alkohol für ein Hüttenwochenende mit Minderjährigen besorgt und Ministranten in seinem privaten Whirlpool baden gelassen haben. Hat die Kirche also dieses Mal eingegriffen, bevor aus dem unangemessenen Verhalten mehr werden konnte? Oder ist das alles übertrieben? In Hauzenberg und Umgebung gibt es eine Solidaritätsbewegung für den Pfarrer. Und Familien, die nicht zu den Fans des Pfarrers gehören, fühlen sich unter Druck gesetzt.
/ Bürokratieposse in Franken – Großer Aufwand für Mini-Erbe: Über solche Post würde sich jeder freuen: ein Erbe, mit der man nicht gerechnet hätte. Ein 94-Jähriger aus Bessenbach hat das jetzt erlebt. Bei der Digitalisierung der Grundbücher wurde ein unvererbtes Grundstück entdeckt und er als Erbe identifiziert. Doch dann stellt sich heraus: Es ist nur eine unbebaubare Wiese im Landschaftsschutzgebiet. Für den Staat spielt der Wert keine Rolle. Und so verfolgt er mit großem Aufwand die Bemessung der Grundsteuer. Etwa 40 Cent – weniger als das Porto für den Bescheid.
/ Abnehmspritze ohne Rezept – Onlinehandel mit Nebenwirkungen: Ein verschreibungspflichtiges Medikament wird zum Lifestyle-Produkt: Die sogenannte Abnehmspritze nehmen längst nicht mehr nur Menschen mit Diabetes oder Adipositas, sondern auch Leute, die einfach ein paar Kilo verlieren wollen. Obwohl es zu starken Nebenwirkungen kommen kann, scheint man das eigentlich rezeptpflichtige Medikament ganz einfach im Internet besorgen zu können. quer hat es ausprobiert – und wurde prompt beliefert: dank einer frei erfundenen Selbstauskunft. Ärzte und Apotheker schlagen Alarm. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 03.04.2025 BR Sendung vom 10.04.2025
Folge 28 (50 Min.)Sparkurs beim Wohnraum: Pegnitzer Mieter fürchten Ausverkauf: Unter den Mietern in der Blumenstraße im oberfränkischen Pegnitz geht zur Zeit die Angst um, denn die Stadt beabsichtigt dort mehrere Wohnhäuser zu verkaufen. Der Grund: die Gemeinde steht, wie so viele, unter finanziellem Druck und muss den Haushalt konsolidieren. Ein Verkauf könnte nicht nur eine einmalige Einnahme im städtischen Haushalt bedeuten, sondern auch künftig Gelder bei Personal und Sanierungsmaßnahmen einsparen. Doch ist das wirklich eine gute Idee? Viele Pegnitzer fühlen sich an den Verkauf der bayerischen GBW-Wohnungen im Jahr 2013 an einen privaten Investor erinnert.
Drohen, wie damals, auch jetzt in der Pegnitzer Blumenstraße den Mietern bald Luxussanierungen und Mieterhöhungen? / Gratis-Parken für E-Autos: Unmut in Bayerns Innenstädten: Seit dem 1. April 2025 dürfen E-Fahrzeuge in Bayern bis zu drei Stunden kostenfrei auf öffentlichen Parkplätzen parken. Damit will man E-Autos attraktiver machen, um vor allem in Innenstädten den Lärm zu verringern und die Luft sauber zu halten. So jedenfalls die Idee hinter dem Beschluss des Freistaats. Die Kommunen selbst reagieren eher pikiert auf die neue Regelung, verlieren sie dadurch doch einiges an Parkgebühren und befürchten noch mehr Autos.
Ein gewisser Unmut ist zu spüren in Bayerns Innenstädten: Bringt diese Maßnahme überhaupt irgendwas für Klima, Luft und Lärm oder handelt es sich lediglich um Symbolpolitik? / Wenn die Natur zu nahe kommt: Biber-Ärger in Augsburg: Seit Jahren durchlöchert ein Biber das Grundstück von Robert Wohlhüter in Augsburg. Und der ist sauer. Weniger auf den Biber, sondern eher auf die Biberstrategie des Freistaats. Der siedelte zwischen den sechziger zund achziger Jahren gut einhundert der Tiere wieder in Bayern an – im Gegenzug gibt’s seit gut zehn Jahren für Geschädigte einen finanziellen Ausgleich.
Doch das Geld aus dem Entschädigungsfond gibt’s nur bei Biberschäden im gewerblichen Bereich in Land-, Teich- und Forstwirtschaft, nicht aber für private Haushalte – obwohl die immer häufiger betroffen sind. / Versteckte Zahlentricks: Abrechnungsbetrug bei Pflegediensten? Um Pflegebedürftige zu unterstützen, gibt es von den Pflegekassen monatlich den sogenannten Entlastungsbetrag von 125 Euro.
Damit können zum Beispiel auch hauswirtschaftliche Leistungen wie etwa eine Reinigungskraft in Anspruch genommen werden. Die kommt dann vom zuständigen ambulanten Pflegedienst, und der rechnet diese meistens dann direkt mit der Kasse ab. So war das auch bei einer Familie aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, die dabei aber zufällig festgestellt hat, dass der größte Teil der Leistung als wesentlich teurere „Pflegerische Betreuung“ abgerechnet wurde. Entdeckt wird so etwas kaum – die Ermittler der Pflegekassen gehen von einem hohen Dunkelfeld von Faktor 10 aus. Und das hat Folgen für die Höhe der Pflegebeiträge von uns allen. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 10.04.2025 BR Sendung vom 24.04.2025
Folge 29 (45 Min.)Kirche am Scheideweg – Bayern nach dem Tod des Papstes Eine Ära endet, und nicht nur Katholiken fragen sich: wie geht es weiter mit der Kirche? Papst Franziskus hatte für viele Neuerungen gesorgt und damit auch viele Menschen angesprochen, die mit der Institution Kirche nicht mehr viel anfangen konnten. Wird dieser Weg nun fortgesetzt – oder kommt eine konservative Wende in der Kirche? Diese Frage fällt in eine Zeit, in der die Rolle der Kirche ohnehin immer kontroverser diskutiert wird. Ausgerechnet Politiker der C-Parteien von Markus Söder bis Julia Klöckner hatten zuletzt die Positionierung der Kirchen in tagespolitischen Debatten kritisiert.
quer fragt, wie politisch die Kirche sein soll – und was die Menschen von der Kirche noch erwarten Bürokratie auf dem Holzweg – EU stresst Waldbesitzer Um Raubbau an den Wäldern in Europa einzudämmen, will die EU eine strenge Nachweisregelung einführen. Jedes Stück Holz braucht ab 2026 einen Herkunftsnachweis, eine Menge Daten muss dafür erhoben werden, vom Wald übers Sägewerk bis zum Holzhändler.
Bayerische Waldbauern sehen darin reine Schikane. Sie sagen: wer seit und für Generationen einen Wald erhält, braucht für nachhaltige Waldbewirtschaftung keine zusätzlichen Dokumentationspflichten. Es fragt sich auch: wie sinnvoll ist der lückenlose Herkunftsnachweis von Holz zum Waldschutz angesichts von Bedrohungen einer ganz anderen Liga – wie Trockenheit, Hitze und Flächenfraß? Ist das Kultur oder kann das weg? Streit um Zinnfigurenmuseum Das Deutsche Zinnfigurenmuseum in Kulmbach ist einzigartig.
Weil die Besucherzahlen seit Jahren sinken, möchte die Stadt es modernisieren und ließ dazu eine Studie erstellen. Doch die regte an, weniger Schlachten zu zeigen, und sah die Darstellung von Indianern oder Dioramen aus der Kolonialgeschichte kritisch. Über die Stadt und das Museum brach nun ein Sturm der Entrüstung los, für manche ein willkommener Anlass, um gegen angeblich falsche Wokeness und Cancel Culture zu wettern. Kein Deutschkurs, keine Lehre – Behörden bremsen Migranten aus Aus Flüchtlingen dringend benötigte Fachkräfte machen – die Idee klingt super.
Damit die Sache auch reibungslos klappt, halfen die Behörden nach: mit sogenannten „berufsbezogenen Deutschkursen“. Der Haken: die Idee kam so gut an, dass der Etat für die Deutschkurse innerhalb kürzester Zeit ausgeschöpft war. Die Konsequenz: auf der Suche nach einem Deutschkurs für seinen nigerianischen Auszubildenden in spe erlebt ein Heizungsbauer aus Utting eine verwirrende und kräftezehrende Beantragungs- und Genehmigungsodyssee. Ob er am Ende mit einer neuen Fachkraft belohnt wird, bleibt offen.
Absurde Stromrechnung – Kunden verzweifeln an ihrem Versorger Absurd überhöhte Abrechnungen, Kundenwiderspruch ohne Wirkung, am Ende Inkassoverfahren. So erging es einem Stromkunden aus Weyarn, über den quer bereits berichtete. Nach der Sendung meldeten sich dutzende Leute, denen es mit ihrem Stromversorger ähnlich ging. Tenor: offensichtlich falsche Abrechnungen werden trotz vielfacher Kontaktaufnahme nicht zurückgenommen. Ein Verdacht, der sich vielen aufdrängt: Sollen Kunden, auch wenn sie im Recht sind, letztlich aufgeben und zahlen? (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 24.04.2025 BR Sendung vom 08.05.2025
Folge 30 (45 Min.)Ferienlager vor dem Aus: Wie viel darf das Paradies kosten? Seit 70 Jahren ist das Hüttendorf am Walchensee ein Paradies für Kinder aus ganz Deutschland. Für wenig Geld können hier Jugendgruppen Urlaub machen. Doch die Häuschen sind in die Jahre gekommen, eine Sanierung ist schon lange überfällig. Nur, wer zahlt das? Der Freistaat, der mit den Staatsforsten Grundstücksbesitzer ist? Der das Camp betreibende Verein vor Ort? Die Landkreise Bad Tölz und München? Niemand kann oder will weder eine sehr teure noch eine deutlich günstigere Sanierung zahlen.
Damit der erschwingliche Urlaub für die Kinder zumindest dieses Jahr gesichert ist, packen jetzt viele Ehrenamtliche an und renovieren in Eigenregie. / Rennradl-Hype um München – zu wenig Platz für zu viele Biker? „Immer diese Radfahrer!“ Diese Klage hört man immer öfter von anderen Verkehrsteilnehmern. Gerade gegen die zahlreichen Rennradler gibt es Vorwürfe: Angeblich heizen sie manchmal wie auf einer extra für sie gesperrten Tour-de-France-Strecke, ignorieren dabei rote Ampeln, gefährden Fußgänger und andere Radfahrer.
Außerhalb Münchens, im Perlacher Forst und bei Oberhaching, hat sich die Gemeinde einst für den Ausbau eines Radwegs eingesetzt. Nun wird man von dessen Attraktivität förmlich überrollt. Und die Geister, die man rief, radeln einen jetzt um? / Janz weit weg? Pflege-„Abschiebung“ nach Brandenburg: Bei all den Problemen, die über die Pflege berichtet werden, möchte man meinen, jeder ist glücklich, der einen Pflegeplatz ergattert hat. Nein, nicht jeder. Denn was, wenn man statt einer Kurzzeitpflege nun seit vielen Monaten in einem Heim ist? Und was, wenn dieses Heim nicht im heimischen Regensburg liegt, ja, nicht mal in Bayern, sondern 550 km weit weg in Brandenburg? Und was, wenn der teure Rücktransport nicht von der Krankenkasse bezahlt wird? So etwas ist einer Seniorin aus der Oberpfalz passiert.
Nicht nur sie fragt sich, wie es um das Selbstbestimmungsrecht von Patienten bestellt ist. / Neue Software? Neuer Rechner! Elektroschrott made by Windows: Dinge so lange weiterverwenden wie möglich, das ist nachhaltig.
Vor allem, wenn sie noch tadellos funktionieren. Doch vielen Rechnern, die derzeit am heimischen Schreibtisch stehen, droht die Müllhalde. Denn sie laufen mit Windows 10. Dessen Support wird demnächst eingestellt, Sicherheitslücken drohen. Und das neue Windows 11 läuft auf den älteren Computern nicht mehr. Ein neuer Rechner müsste her, nur wegen der Software! Warum macht Microsoft das so? Und gäbe es Alternativen? / Aus der Geschichte lernen – wo bleibt der Mut der Demokraten? 80 Jahre Weltkriegsende.
Viele Gedenkfeiern. Aber auch eine Lehrstunde? Etwa über wehrhafte Demokratie? Die scheint hierzulande gerade ähnlich „wehrhaft“ zu sein wie die Bundeswehr. Die Politik schaut verzagt auf all die antidemokratischen Angriffe. Die früheren Alliierten spielen dabei eher Brandbeschleuniger. Gerade wurde die AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Doch statt sich klar für oder gegen einen Verbotsantrag auszusprechen, flüchten Politiker über Parteigrenzen hinweg in Floskeln. quer findet: Zeit, sich an die Urheber des Grundgesetzes zu erinnern. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 08.05.2025 BR Sendung vom 15.05.2025
Folge 31 (45 Min.)Immer schön nach Vorschrift – Therapiezentrum vor dem Aus: In einem Therapiezentrum im oberbayerischen Tittmoning leben zurzeit rund 70 Menschen mit psychischen und Sucht-Erkrankungen. Doch die Einrichtung ist insolvent. Um sie zu retten, sollen einige Bewohner nun in den seit kurzem leerstehenden ehemaligen Pflegebereich einziehen. Doch das Landratsamt Traunstein verweigert die Genehmigung: Die neuen Zimmer wären zwar größer als die jetzigen, moderner und mit Balkon, aber laut Vorschrift sind die Räume dennoch im Schnitt gut 0,7 Quadratmeter zu klein.
Eine Sondergenehmigung wäre möglich, wurde vom Landratsamt aber abgelehnt. / Einer gegen alle – Anwohner gegen Szenetreff für Skater: Seit Jahren ist der Skatepark am Jugendzentrum Arena in Regensburg ein beliebter Treff zum BMX-Fahren, Skaten und Volleyball spielen. Und obwohl das alles nicht lautlos von sich geht, hat es bisher keinen gestört. Doch in letzter Zeit beschwert sich ein neuer Anwohner, dass der Park nach 20 Uhr genutzt wird: Das widerspräche der Grünanlagensatzung.
Und weil das formal richtig ist, müssen Ordnungsamt oder Polizei fast jeden Abend vorfahren. Auch wegen des Bauspielplatzes nebenan soll er sich beschwert haben. Die Skater fordern: Die Stadt solle den Skatepark zur Sportanlage umwidmen, die länger genutzt werden darf. Gewinnt am Ende „einer gegen alle“? / Trotz Unfallgefahr: Seit Jahrzehnten kein Radweg unter Autobahn: Für Fußgänger und Radfahrer in einem Ortsteil von Rohrdorf ist der tägliche Weg zum Bäcker, zur Schule und zur Arbeit ein gefährliches Unterfangen: Sie müssen sich neben der Straße durch die Autobahnunterführung durchschlängeln.
Die Gemeinde bemüht sich seit fast 60 Jahren um Abhilfe. Jetzt die Chance: Derzeit muss wenige Meter weiter die Eisenbahnbrücke saniert werden. Dort wäre Platz für einen neuen Radweg, und günstiger wäre es auch. Doch die Lösung scheitert an Vorschriften der Bahn. / Kollisionskurs – Warum es an einer Fürther Brücke dauernd kracht: Die Zirndorfer Brücke in Fürth ist marode und soll bis zu ihrer Renovierung nicht von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen befahren werden.
Deshalb hat die Stadt vergangenen September eine Höhenbegrenzung aufgestellt. Doch obwohl es eine übliche Konstruktion ist, wird diese immer wieder umgefahren. 20-mal schon musste der Bauhof das Gerüst wieder aufbauen, Kosten: Etwa 22.000 Euro. Und auch die Fahrzeuge, die trotz Warnschildern das Gerüst umreißen, werden dabei natürlich beschädigt. Was also ist los in Fürth – ziviler Ungehorsam oder mangelndes Verkehrsverständnis? / Ende einer Ära? Augsburger Kanu-Kanal trocknet aus: Auf ihren Kanu-Kanal sind die Augsburger stolz – Europa- und Weltmeisterschaften werden hier abgehalten, und man will sich als Austragungsort für Olympia 2040 bewerben.
Doch die Zukunft des Kanals steht auf der Kippe, denn wegen der Trockenheit führt er viel zu wenig Wasser. Zwar hat eine Taskforce der Stadt Planungen für diesen Fall gemacht, doch dass es so schnell geht, damit habe man nicht gerechnet. Der Bundestrainer hat jüngst angedeutet, Leipzig sei für den Kanusport attraktiver. Muss der Kanusport in Augsburg dem Klimawandel weichen? Oder kann man sich anpassen? (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 15.05.2025 BR Sendung vom 22.05.2025
Folge 32 (50 Min.)Verlorene Karten: Bald Radl-Verbot in den Miesbacher Bergen? Ein wahrlich düsteres Bild zeichnet der DAV zusammen mit der Deutschen Initiative Mountainbike für alle Radler rund um die Miesbacher Berge. Denn: Da das Landratsamt Miesbach die Landkarten für die ausgewiesenen Schutzgebiete irgendwie verlegt hat, müssen diese jetzt neu ausgewiesen werden. Dabei soll das Radfahren künftig auf allen Wegen verboten werden, die schmäler sind als eineinhalb Meter. In den Bergen zwischen Isar und Wendelstein sind das, außer Forstwegen und ausgewiesenen Trails, quasi alle … Ärger ist da vorprogrammiert.
Bedingt bereit? Bundeswehr-Bürokratie bremst Reservisten Um motivierte Leute, die nicht gedient haben, in die sogenannte Reserve zu holen, hat die Bundeswehr eine eigene Ausbildung geschaffen. Einmal absolviert, können die Reservisten dann im Ernstfall etwa wichtige Infrastruktur bewachen. Eine Stütze für die Soldaten, und seit Putins Angriffskrieg auf die Ukraine durchaus relevant. Doch: Interessenten müssen jahrelang warten, die Ausbildung findet teils gar nicht statt. Und selbst bei der Ertüchtigung von Interessenten, die gedient haben, hakt es. Dabei meldet die Bundeswehr großen Bedarf an – wie passt das zusammen? Veto gegen Verpackungssteuer: Freistaat verärgert Kommunen Ob Coffee-to-go-Becher oder Plastikschalen für Nudelgerichte: viele Städte in Bayern klagen über die Müllberge.
Deshalb will etwa Starnberg eine Abgabe auf Einweggeschirr einführen. Doch der Freistaat hat pauschal ein Veto gegen solch eine Verpackungssteuer eingelegt – für ganz Bayern. Das Argument: Bürger wie Betriebe würden unnötig belastet und es widerspräche dem avisierten Bürokratieabbau. Reagiert man auf ein Verbot am besten mit einem Gegenverbot? Die Stadtvertreter indes fühlen sich in ihrer kommunalen Finanzhoheit beschnitten.
Wohnraumbooster ohne Boost: Notstand bei Sozialwohnungsbau Der soziale Wohnungsbau in Bayern stockt. Denn der Freistaat hat bereits Ende 2024 einen Förderstopp für die Einkommensorientierte Förderung EOF verhängt, da deutlich mehr Anträge eingingen als Mittel verfügbar waren. Das liegt auch daran, dass vermehrt Privatinvestoren auf die Fördertöpfe zugriffen, die im sozialen Wohnungsbau hohe Renditen erhofften. Aktuell stehen viele genossenschaftliche und kommunale Bauträger vor riesigen Finanzierungslücken.
Und keiner weiß, wie es 2026 weitergehen soll. Strafzettel per Petz-Portal: Anwohner auf den Barrikaden Da die Burgkmairstraße im Münchner Stadtteil Laim recht eng ist, parken viele Autofahrer mit zwei Rädern auf dem Gehweg, sonst kämen weder Lkw noch Krankenwagen durch. Das ist zwar nicht erlaubt, wurde aber jahrzehntelang geduldet. Bis vergangenen April. Seitdem machen primär zwei Passanten Fotos von den Gehwegparkern und zeigen sie damit über ein Internetportal beim Polizeiverwaltungsamt in Straubing an. Das verschickt dann die Knöllchen – teils mehrere pro Woche! Richtig so oder niederes Denunziantentum? (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 22.05.2025 BR Sendung vom 05.06.2025
Folge 33 (50 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 05.06.2025 BR Sendung vom 12.06.2025
Folge 34 (50 Min.)Camper goes wild: Eskalation an Bayerns einsamsten Orten Wissen Sie, wo Bayern am schönsten ist? Natürlich wissen Sie das. Dort, wo wenig andere sind. Das Problem ist nur: Das wissen die anderen auch. Darum läuft ein regelrechter Wettlauf um möglichst einsame bayerische Orte. Oft mit Zelt oder Camper-Van, immer auf der Suche nach Einsamkeit abseits von Campingplätzen oder offiziellen Stellflächen. Die Behörden sind alarmiert und wollen die Kontrollen ausweiten. Denn: Es wird immer mehr. Dabei drohen hohe Bußgelder.
Ein Umstand, der vielen Einsamkeitssuchenden nicht bewusst ist – oder egal. / Ärger mit Schanigärten: Lebst du noch oder wohnst du schon? Wenn Corona und Klimawandel etwas Gutes bewirkt haben, dann dieses: Das italienische Lebensgefühl ist in Bayerns Städten angekommen. Abends im Sommer lange draußen sitzen, Plätze in der Stadt zu nächtlichen Versammlungsorten der Lebensfreude machen – das alles hat es in Form von Schanigärten nach Bayern geschafft. Städte wie Kaufbeuren haben die Attraktivität des Savoir-vivre erkannt und wollen das abendliche Treiben qua Schanigärten auf die Straßen bringen.
Doch ausgerechnet in München wächst nun der Widerstand: Lärm, Ruhezeiten-Verstöße, Ärger mit den Anwohnern. In der Landeshauptstadt leidet das Image der Schanigärten und das zuständige Kreisverwaltungsreferat wird strenger. Ist die kurze Phase der italienischen Lockerheit in Bayern also schon wieder vorbei? / Mysteriöses Unterfranken: 50qm Grundstück verschollen Es gibt Orte, die sind einfach weg und keiner weiß, wohin sie verschwunden sind, oder ob es sie jemals gab.
Das bekannteste Beispiel ist sicher Atlantis. Weniger bekannt, zumindest noch, ist der Fall des Grundstücks von Herrn Bischoff aus Üttingen in Unterfranken. Dabei ist es kaum weniger mysteriös. Nach jahrelanger Recherche hat Herr Bischoff zwar einen Verdacht, doch die Gemeinde widerspricht. 50 Quadratmeter seines Grundstücks sind und bleiben verschollen. Ein Rätsel, das tief in die Geschichte Unterfrankens, ja des Freistaats, führt. / Teichwirte in Sorge: Preißn stören bayerischen Otter-Frieden Es ist ein Satz, den man vor kurzem noch für Utopie gehalten hätte: Naturschützer und Teichwirte in Bayern sind sich über die neuen Regeln zur Otter-Entnahme einig.
Doch der Satz stimmt. Steigende Otter-Population, faktische Probleme der Teichwirte, das alles hatte dazu beigetragen, dass ein von quer über Jahre hinweg begleiteter Konflikt endete. So dachte man jedenfalls. Denn Umweltschützer aus anderen Bundesländern klagen nun gegen die bayerische Regelung. Torpedieren ausgerechnet „Preißn“ den bayerischen Otterfrieden? (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Do. 12.06.2025 BR Sendung vom 26.06.2025
Folge 35 (50 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 26.06.2025 BR Sendung vom 03.07.2025
Folge 36 (50 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 03.07.2025 BR Sendung vom 10.07.2025
Folge 37 (50 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 10.07.2025 BR Sendung vom 17.07.2025
Folge 38 (50 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 17.07.2025 BR Sendung vom 24.07.2025
Folge 39 (50 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 24.07.2025 BR Sendung vom 31.07.2025
Folge 40 (50 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 31.07.2025 BR
zurückweiter
Füge quer kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu quer und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn quer online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail