2024/2025, Folge 1–17

  • Folge 1 (50 Min.)
    Bergbauern in Aufruhr – Bedroht Tierschutz die Almwirtschaft?
    Im Herbst will der Bundestag das Tierschutzgesetz novellieren, Anbindehaltung soll verboten werden und Milchbauern auf Laufställe oder Kombihaltung umstellen. Bei Kombihaltung sind die Kühe so wie auf den bayerischen Almen und Alpen im Sommer auf der Weide und im Winter im Stall. Dann sollen sie laut Gesetzentwurf zweimal die Woche Auslauf erhalten. Das könnten laut Bayerischem Bauernverband zwei Drittel der Kombihalter nicht umsetzen, in den Dörfern fehle der Platz. Und kleine Familienbetriebe haben oft weder Personal noch Geld, um die Auflagen umzusetzen.
    Der Gefährder von nebenan – IS-Anhänger in Tirschenreuth:
    In Tirschenreuth lebt ein syrischer IS-Anhänger, der nach Einschätzung der Behörden „enorm gefährlich“ sei. Er saß bis Frühjahr 2022 eine Haftstrafe ab, unter anderem wegen Körperverletzung und wegen des Versuchs, Selbstmordattentäter anzuwerben. Seine Aufenthaltserlaubnis wurde aufgehoben, doch die Behörden konnten ihn wegen des EU-weiten Abschiebestopps nach Syrien nicht abschieben. In Tirschenreuth fürchten jetzt Bürger um ihre Sicherheit. Und die Bundesregierung will zukünftig Straftäter auch nach Syrien abschieben. Die politische Debatte um Zuwanderung und Sicherheit bringt also konkrete Bewegung in den Tirschenreuther Fall.
    Versiegende Privatbrunnen: Bürger ringen um Wasseranschluss:
    Lange hat Hermann Wagner aus dem niederbayerischen Schönberg sich mit Wasser aus eigener Quelle versorgt. Doch mittlerweile droht die Quelle ab Spätsommer zu versiegen, und außerdem ist das Wasser nicht mehr rein. So geht es immer mehr Haushalten mit Privatbrunnen – eine Folge von Klimawandel und Verschmutzung mit Schadstoffen. Wagner hat schon vor Jahren die Gemeinde um eine Trinkwassererschließung gebeten. Doch die Gemeinde vertröstet den Rentner bis heute, denn im Außenbereich gebe es für ihn keinen Anspruch auf eine Erschließung.
    Blockade-Macht – Anwohner gegen Wohnen im Wochenendhaus:
    Die kleine Siedlung Unterstaudach im Landkreis Passau wurde in den 60ern für Wochenendhäuschen gegründet, dort lebten allerdings auch immer Menschen dauerhaft. Gemeinde und Landratsamt wollten diese „Gewohnheit“ legalisieren. Doch ein Nachbar klagte dagegen und bekam Recht. Die Hausbesitzer und Anwohner setzen nun auf eine Landtagspetition und sogar auf das Bundesbauministerium. Doch die Blockade-Macht eines Einzelnen wiegt schwer.
    Teurer Leerstand: Verschwendet Regensburg Steuergeld? Die Regensburger Stadtrats-Grünen haben schon vor vier Jahren versucht, den Schlüssel für ihr früheres Fraktionsbüro zurückzugeben, seither steht es leer. Doch die Stadtverwaltung nimmt den Schlüssel nicht, obwohl sie für die Räume Miete zahlt. Und es gibt weitere von der Stadt angemietete Räume, die nicht genutzt werden. Einen Überblick, wie viele es sind, habe man aber nicht, heißt es von der Stadt. Zahlt Regensburg unnötig Miete – zu Lasten der Steuerzahler? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.09.2024 BR
  • Folge 2 (50 Min.)
    Schuss in den Ofen: Erlegter Wolf in der Rhön war der Falsche
    Es war der erste behördlich erlaubte Abschuss eines Wolfes in Bayern seit 142 Jahren. Nachdem in der Hohen Rhön eine Wölfin seit 2023 eine große Zahl Nutztiere getötet und dabei sogar Schutzzäune übersprungen hatte, erteilte nun die Regierung von Unterfranken die Erlaubnis, das Raubtier zu schießen. Der Schütze schoss und traf – doch das erlegte Tier war die falsche Wölfin. Das wirft die Frage auf, ob behördlich genehmigte Einzelabschüsse überhaupt praktikabel sind – wie soll der Schütze erkennen, ob es der richtige Wolf ist? Fraglich auch, ob angesichts der stark gestiegenen Wolfsbestände in Deutschland nicht eine reguläre Bejagung angemessener wäre als ein Totalschutz mit einzelnen Ausnahme-Abschüssen.
    Bleiben oder gehen? Migranten und die Zuwanderungsdebatte
    Eigentlich sollte es so etwas nicht geben müssen: Drei in München geborene und aufgewachsene junge Deutsche mit Migrationshintergrund haben den Verein „Cleo“ gegründet, weil sie im Alltag immer wieder üble Bemerkungen, Sticheleien oder auch nur Hinweise auf ihre vermeintliche Andersartigkeit erleben. Obwohl sie „von hier“ sind und sich auch so fühlen. Während immer lauter über Grenzkontrollen, kulturelle Überforderung, Abschiebungen, Zurückweisungen oder gar „Remigration“ diskutiert wird, fragen sich Deutsche mit Migrationshintergrund, ob sie hier noch erwünscht sind. Obwohl sie eigentlich nicht Gegenstand der Debatte sind. Nicht wenige, teils hochqualifizierte Menschen denken sogar an Auswanderung aus ihrem Heimatland. quer über einen Kollateralschaden der Migrationsdebatte.
    Marode Schulen: Unterricht im Einkaufszentrum oder Container
    Stinkende Toiletten, Eimer für reintropfendes Regenwasser, Turnhallen, die jahrelang nicht benutzbar sind, geplante Neubauten, die ewig nicht neu gebaut werden. Neben Lehrermangel und PISA-Pleiten gefährdet auch die marode Infrastruktur der deutschen Schulen das Bildungsniveau im Land – auch in Bayern, das vorgibt, ein vorbildliches Bildungssystem zu haben. Nach jahrzehntelangem Sanierungsstau werden jetzt Unsummen für Renovierung und Neubau fällig, die Städte und Gemeinden in Bayern oft nicht mehr stemmen können. Hinzu kommt noch der Plan der Staatsregierung, ab 2026 in Grundschulen einen Anspruch auf Ganztagesbetreuung einzulösen. Und alle fragen sich: Wer soll das alles bezahlen?
    Kamel unter Wasser: Oberpfälzer Hobby-Bauern werden Flutopfer
    Der alte Hof der Heindls in Eberhardsbühl ist früher nie überschwemmt worden, sagen die Besitzer. Doch seit 2021 stand das Anwesen, wo Rinder, Pferde, Ziegen, Hühner und bis dahin auch Kamele lebten, gleich zweimal in den Fluten, nachdem es heftig geregnet hatte. Hoher Sachschaden entstand, ein Tier musste eingeschläfert werden. Die Heindls tippen auf einen Bachdurchlass durch den angrenzenden Bahndamm, den die Bahn 2020/​21 saniert hatte – da sich sonst nichts geändert hat. Der Durchlass ist seither kleiner als vorher, der Bach könne sich dort stauen. Seitdem beschäftigt der Fall Behörden, die Bahn und einen Anwalt – aber passiert ist bislang fast nichts. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.09.2024 BR
  • Folge 3 (50 Min.)
    „Tip-Flation“: Wenn der Kartenleser zum Trinkgeld auffordert
    Trinkgeld in Zeiten der Kartenzahlung, das bedeutet auch, das übliche „Stimmt so!“ ist immer seltener zu hören. Eine neue Funktion im Kartenlesegerät stellt zur Wahl, wie viel Prozent man geben möchte. Wer nur aufrunden wollte, muss sich plötzlich geizig fühlen. Das jedenfalls befürchten Verbraucherschützer, sie betrachten die Aufforderungen als „nudging“, also manipulative Gängelung. Besonders überrumpelt fühlen sich Kunden von Kiosken, Bäckern, Selbstbedienungs-Biergärten, in denen auch nach Trinkgeld gefragt wird. Für manche ist es eine Hemmschwelle, unter den Augen des Verkäufers den Button „kein Trinkgeld“ zu wählen, so zahlen sie selbst für eine Breze Trinkgeld. Ist das eine versteckte Preiserhöhung, eine „Tip-Flation“?
    Kann das weg? Wie Bürger Demokratie ohne Parteien versuchen
    Sie wollen bürgernah und frei in ihren Entscheidungen sein. Bürgerlisten oder unabhängige Wahlervereinigungen gibt es in vielen Gemeinden, in letzter Zeit haben sich im oberfränkischen Hohenberg und oberbayerischen Eichenau neue gegründet. Sie wollen Bürgern ein Forum geben, die sich von den etablierten Parteien nicht mehr verstanden fühlen. Andere Gemeinden wie etwa Nennslingen in Mittelfranken werden traditionell von parteilosen Bürgerlisten geführt. Die Hoffnung: So werden kommunale Entscheidungen sachbezogen getroffen und nicht durch Parteiinteressen blockiert oder von Bürgern abgelehnt, weil sie eine Partei nicht mögen. Ist Parteilosigkeit der letzte Ausweg aus dem Parteiverdruss, der sich derzeit breit macht? Was müsste sich ändern, damit Bürger wieder Vertrauen fassen in etablierte Parteien?
    Von wegen „Landluft“ – In Unterthürheim stinkt’s zum Himmel
    Im schwäbischen Dorf Unterthürheim stinkt es immer wieder nach verwesendem Fleisch. Der Geruch kommt von einem Hof, der Tierabfälle sammelt und weiter transportiert. Anwohner können ihre Terrasse nicht mehr nutzen, leiden unter dem Gestank. Auch das Landesamt für Umwelt stellte schon vor Jahren fest, dass es eine „äußerst unangenehme“ Geruchsbelästigung gibt. Die Anwohner kämpfen seit Jahren darum, dass der Betrieb seinen Sitz in ein Gewerbegebiet verlegt. Passiert ist bisher nichts. Die Gemeinde Buttenwiesen sagt, man habe keine Handhabe, den Betrieb zum Umzug zu zwingen. Und weil dort die Schlachtabfälle nicht verarbeitet werden, müssten Geruchs-Vorgaben nicht beachten werden.
    Radweg-Posse: Natur asphaltieren, um Natur zu genießen?
    Im Püttlachtal zwischen Behringersmühle und Pottenstein in der Fränkischen Schweiz soll ein sieben Kilometer langer Radweg gebaut werden, der auch wichtig für den Tourismus ist. Klingt einfach, doch das Bauamt Bayreuth und die Gemeinden kommen seit Jahrzehnten nicht voran. Die Variante vom Bauamt wäre teilweise asphaltiert und entspricht nicht den Vorgaben für ein europäisches Naturschutzgebiet. Obwohl sich der Bund an den asphaltierten Teilen beteiligt, ist diese Variante mit über 30 Millionen Euro Kosten außerdem zu teuer für die Regierung von Oberfranken. Es gäbe da noch einen Vorschlag der Bürgermeister: Den bestehenden Wanderweg im ohnehin engen Tal um einen halben Meter verbreitern und schottern. Das wäre einfach. Zu einfach? (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 26.09.2024 BR
  • Folge 4 (50 Min.)
    Kollision statt Diskussion: Der Streit um Sexismus bei Migranten: Wer in seiner Erziehung gelernt hat, dass Frauen züchtig und gehorsam sein sollen, der akzeptiert womöglich auch als Erwachsener nicht, wenn Frauen sich anders als althergebracht verhalten oder kleiden. Viele Migranten kommen aus Ländern, in denen Frauen Gleichberechtigung und Selbstverwirklichung im Namen von Tradition und Religion verwehrt werden. Und manche dieser Migranten sorgen auch hierzulande dafür, dass sich vor allem junge Frauen bedroht fühlen. Das müsse benannt und gelöst werden, schrieb Grünen-Politiker Cem Özdemir jüngst in einem Gastbeitrag für die FAZ. Stopp, das spiele den Rassisten in die Hände, warnen die einen. Nein, sagen die anderen: Erst das Rumdrucksen und Verschweigen mache die Rassisten stark. Während in Medien und Politik also eine Debatte über die Debatte läuft, bemühen sich andere darum, zu konstruktiven Lösungsansätzen zu kommen.
    Halb Laden, halb Maschine: Invasion der 24-Stunden-Automaten: Wenig ist in Bayern heiliger als das Ladenschlussgesetz. Um Supermarktpersonal zu schützen, verfügt der Freistaat, spätestens ab 20 Uhr und am Sonntag zu ruhen. Doch nun hat die Zukunft, in der wir bereits leben, eine Innovation gebracht: Geschäfte ohne Verkäufer, sogenannte Automaten. In ganz Bayern sind sie neuerdings anzutreffen. Die Maschinen können ohne Pause 24 Stunden arbeiten. Aber dürfen sie das auch? Wie mit der neuartigen Technik umzugehen ist, regeln momentan die Kommunen selbst. Das Ergebnis: Ein Flickenteppich. Die einen heißen die Maschinen herzlich willkommen, andere sehen die Ladenschlusszeiten in Gefahr, und manche fühlen sich schlicht gestört, wenn rund um die Uhr vor der eigenen Wohnung eingekauft wird.
    „Ex“-Freund Söder: Stegreif-Basta gegen Schüler-Petition: „Stifte raus, Hefte weg, wir schreiben eine Ex.“ Manche träumen auch Jahrzehnte nach dem Schulabschluss noch von diesem Satz, wachen schweißgebadet auf und fragen sich bis heute, ob das wirklich die richtige Methode ist, Wissen abzufragen. Andere finden: Nur so kann kontinuierliches Lernen garantiert werden, weil der Test ja jederzeit kommen kann. Spannender Stoff also für die Debatte, die die 17-Jährige Schülerin Amelie angestoßen hat. Sie möchte Stegreifaufgaben abschaffen und hat eine Petition gestartet. Doch Markus Söder war nicht nach Debatte, sondern eher nach Machtwort. Und erntet seitdem wachsenden Widerstand.
    Endstation Bürokratie: Die Bahnhofsposse von Bad Windsheim: Bad Windsheim in Mittelfranken steht ein Höhepunkt bevor: 2027 ist hier Landesgartenschau. Der Ort will sich vorbereiten und auch ein bisschen ausmisten. Der alte Bahnhof zum Beispiel soll schöner werden. Die Stadt hat das leerstehende Gebäude schon 2019 von der Bahn gekauft und 2022 beim Eisenbahnbundesamt einen Antrag gestellt: Die Lebenshilfe soll hier einziehen und ein öffentliches Café eröffnen. Doch das Amt will den Antrag nicht genehmigen, bezugnehmend auf eine Gesetzesänderung von 2023. Darin steht sinngemäß: So ein Bahnhofsgebäude sollte man nicht allzu eilig umbauen, vielleicht braucht man es ja noch. Nur … wofür? (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 10.10.2024 BR
  • Folge 5 (45 Min.)
    Neubau-Albtraum: Baufirmen gehen bankrott, Käufer verzweifelt:
    Gemessen an der Einwohnerzahl ist es eins der größten Neubaugebiete in Bayern: von den 550 im oberpfälzischen Köfering geplanten Häusern sollten schon letztes Jahr 170 bezugsfertig sein. Doch dann wurde aus dem Traum vom Eigenheim für junge Familien ein Albtraum. Im ersten Bauabschnitt tauchten gravierende Baumängel auf – undichte Keller, nasse Wände. Wegen großer Finanzierungslücken wurden auch die weiteren Häuser nicht fertig gestellt. Der Bauträger ging pleite, und seine Nachfolger, einer nach dem anderen, ebenso. Für die Käufer ein finanzielles Desaster: sie müssen jetzt teils sechsstellige Mehrkosten stemmen, gleichzeitig Kredite tilgen und zusätzlich oft weiterhin auch noch Miete zahlen, weil das neue Haus nicht beziehbar ist.
    Dialekt oder Sprache? Retter des „Bairischen“ liegen im Clinch:
    Der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte fordert, dass Bairisch in die Liste der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen aufgenommen wird. Weil „Bairisch“, wie es Sprachforscher nennen, bedroht sei, müsse die Politik handeln. Strikt dagegen ist der Bund Bairische Sprache; das Bairische sei ein Dialekt, ein Schutz als Regionalsprache könne sogar schaden. Doch unabhängig von den Grabenkämpfen der Sprachvereine – muss das Bairische überhaupt geschützt werden? Einerseits gehen ursprüngliche Sprachwendungen verloren. Andererseits eignen sich immer mehr Menschen stolz Bairisch an, sehen es als Zeichen ihrer Zugehörigkeit. Und liegt es nicht in der Natur lebendiger Sprachen, sich zu verändern?
    Bayern ohne Knödel? Zikade bedroht Kartoffeln und Zuckerrüben:
    Kartoffeln und Zuckerrüben werden weich und schrumpelig – sogenannte Gummiknollen. Grund ist eine Pflanzenkrankheit, die von der Schilf-Glasflügelzikade übertragen wird. Der Klimawandel hat dem Insekt den Weg nach Bayern geebnet. Landwirte verlieren oft die Hälfte ihrer Ernte – und die Zikade breitet sich immer weiter aus. Experten befürchten, dass Bauern den Kartoffelanbau ganz einstellen könnten. Das Tückische: Es gibt kein Gegenmittel. Insektizide, die helfen könnten, sind zum Schutz der Bienen in der EU verboten. Schon rufen erste Landwirte danach, die verbannten Neonicotinoide wieder einsetzen zu dürfen, solange es keine anderen Gegenmittel gibt. An denen wird zwar fieberhaft geforscht, aber bislang ohne Erfolg.
    Warten auf Stille: A3-Anwohner bekommen keinen Lärmschutz:
    Die Bundesautobahn A 3 führt über rund 9 km am Stadtgebiet von Passau vorbei. Seit dem Bau der Autobahn ist der Verkehr enorm gestiegen, Tausende Anwohner sind dem Lärm von Lastern und Pkws ausgesetzt. Anspruch auf Lärmschutz haben sie nicht, da die Autobahn schon so lange besteht. Im Januar 2021 versprachen der damalige Verkehrsminister Andreas Scheuer und der Passauer Oberbürgermeister ein Pilotprojekt: „kooperatives Bauen“. Der Bauschutt von einer Großbaustelle nebenan solle zu einem Lärmschutzwall aufgeschüttet werden. Doch der Aushub liegt immer noch neben der Baustelle, die Anwohner leiden weiter unter dem Autobahnlärm. Und Stadt und Autobahngesellschaft schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 17.10.2024 BR
  • Folge 6 (45 Min.)
    Ist der Honig ein Honig? Imker wittern Betrug durch Panscherei.
    Berufsimker in Bayern schlagen Alarm. Sie bleiben auf ihrem Honig sitzen, manche verkleinern sogar ihre Völker oder geben ganz auf. Ein Grund: Im Supermarkt gibt’s Honig für gerade mal 2 Euro pro Glas. Zu dem Preis könne kein Honig produziert werden, sagt der Verband europäischer Imker und hat Honigproben an ein Speziallabor in Estland geschickt. Und siehe da: Fast alle waren mit Sirup gestreckt! Steht in unseren Supermärkten also kiloweise Honig, der gar keiner ist?
    Umstrittener Straßenname: Umbenennung spaltet Gemeinde
    Darf eine Straße den Namen eines Missbrauchstäters tragen? Genau darüber sollen die Bürger von Eslarn in der Oberpfalz bei einem Bürgerentscheid abstimmen. Es geht um die Georg-Zimmermann-Straße, die nach einem wegen Kindesmissbrauch verurteilten Priester benannt ist. Dass ein solcher Straftäter nicht geehrt werden sollte, liegt moralisch eigentlich auf der Hand. Doch fürchten manche Anwohner den organisatorischen und finanziellen Mehraufwand durch eine Umbenennung und setzen sich dagegen ein. Zum Entsetzen des Bürgermeisters und der Opfer.
    Mogelpackung Windkraft? Wenn ein Gebiet doch kein Gebiet ist
    Bayern braucht Windräder, sonst sieht es düster aus mit der Energiewende. Der Bund hat die Bayerische Staatsregierung daher beauftragt, Gebiete speziell für die Windkraft auszuweisen. Das hat sie getan, doch viele davon sind veraltet und damit gänzlich ungeeignet. Ist es Trotz? Wird hier auf Zeit gespielt, in der Annahme, dass sich in einer Zeit nach der Ampel-Regierung der Wind wieder dreht, und die Bürger in Wahrheit froh sind, wenn es weniger Windräder gibt? In Niederbayern, wo Windräder Mangelware sind, zeigt sich indes: Die Menschen sind hier ziemlich pragmatisch.
    Benkos schweres Erbe: Eine Chance für unsere Innenstädte?
    Die Benko-Pleite hat an vielen Stellen geplante Bauprojekte gestoppt. Jetzt wäre also die Gelegenheit, die seit Jahren schwelende Frage neu zu verhandeln: Wie sollen unsere Innenstädte in der Zukunft aussehen? Muss denn bei jeder Pleite immer abgerissen und neu gebaut werden? Nein, sagt die Architektenkammer, und fordert allein aus Nachhaltigkeitsgründen mehr Wertschätzung der vorhandenen Bausubstanz, selbst wenn die nicht immer dem neusten Trend entspricht. Vielleicht kann ja dieses Mal der ewige Kreislauf von Kauf-Abriss-Neubau durchbrochen werden.
    Bahnmisere in Oberfranken: Neuer Fahrplan lässt Pendler stehen.
    Vergangenen Dezember wurden in Oberfranken eine bayerische und eine tschechische Bahnlinie zusammengelegt. Seitdem orientiert sich die Bahntaktung am tschechischen Cheb, weshalb Schüler wie Pendler auf bayerischer Seite nun regelmäßig ihre Anschlüsse verpassen und bis zu einer Stunde auf den nächsten Zug warten müssen. Für die betroffenen Familien ist das ein Riesenärgernis. Sie fühlen sich von der Staatsregierung und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft im Stich gelassen und haben sich jetzt deshalb mit einer Petition an den Landtag gewandt. (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Do. 24.10.2024 BR
  • Folge 7 (50 Min.)
    Fluch des Fürstengrabs? Schatzsucher soll hohe Strafe zahlen:
    Es ist ein Jahrhundertfund, sagen Archäologen über das 2500 Jahre alte Fürstengrab, das im niederbayerischen Irlbach entdeckt wurde. Darauf gestoßen ist ein Hobby-Schatzsucher. Mit der Metallsonde fand er ein altes keltisches Metallgefäß, das zu einem Fürstengrab gehört. Doch statt den Entdecker dafür zu feiern, soll er nun ein Bußgeld von über 5000 Euro zahlen. Ob das damit zusammenhängt, dass er seinen gesetzlichen 50 Prozent-Anteil am Schatz von Irlbach vor Gericht einfordert?
    Zombie „3. Startbahn“: Ewiges Baurecht für ein untotes Projekt:
    Eigentlich dachte man, die 3. Startbahn des Münchner Flughafens sei passé. So ist es im bayerischen Koalitionsvertrag vereinbart, und so hat es eine Mehrheit in einem Bürgerentscheid 2012 gewollt. Doch der Flughafen München hat die Baugenehmigung jetzt verlängern lassen. Das Argument: man habe schon mit Baumaßnahmen begonnen, wie etwa dem Bau eines S-Bahntunnels. Die Regierung von Oberbayern hat dies bestätigt und quasi ein Baurecht für die Ewigkeit geschaffen. Damit verlängert sich auch die Hängepartie der Bürger, deren Häuser bei einem Neubau abgerissen würden. Der Freisinger Landrat, die Stadt Freising und der BUND wollen klagen.
    Pfeif’ auf den Datenschutz? Bürger für mehr Videoüberwachung:
    Am Bahnhof von Neuburg an der Donau wurden häufig Fahrräder gestohlen. Seit April überwacht die Polizei den Fahrradständer mit Kameras, die Diebstähle gingen zurück. Doch nun sollen die Kameras abgeschaltet werden, wegen Datenschutz-Auflagen. Die Bürger aber haben dafür kein Verständnis und wollen die Videoüberwachung beibehalten. Auch in anderen bayerischen Städten setzen sich Bürger für Videoüberwachung ein. Fühlen sich die Leute in der Öffentlichkeit zunehmend unsicher? Und wünschen sich statt Schutz vor dem Staat eher Schutz vom Staat?
    Doppelt oder gar nichts: Glasfaser-Ausbau treibt seltsame Blüten:
    Hausbesitzer in München können es nicht fassen: Obwohl sie schon einen Glasfaseranschluss haben, werden schon wieder Straßen aufgerissen und weitere Glasfaserkabel verlegt. Der Hintergrund: M-Net und die Telekom konnten sich nicht über eine gemeinsame Nutzung einigen. Die Telekom will die Netzhoheit und verlegt nun ein eigenes Glasfasernetz neben dem bestehenden von M-Net. Derweil gibt es an anderen Orten in Bayern gar keinen Glasfaseranschluss. Doch was zählt, ist anscheinend nicht eine optimale Netz-Versorgung, sondern der Profit.
    Knöllchen-Flut in Aschheim: Wenn die Parkraumfalle zuschnappt:
    Nach drei Minuten ohne Parkscheibe ein Knöllchen, Zahlungsaufforderungen von über 3000 Euro, 50 Strafzettel, die gesammelt erst nach Wochen zugestellt werden – mit solchen Praktiken kontrolliert eine Parkraumüberwachungsfirma in Aschheim bei München einen Parkplatz an einer Ladenzeile. Die Betroffenen laufen Sturm, haben Strafanzeige erstattet, gar eine Landtagspetition eingebracht. Auch laut ADAC ist der Wachstumsmarkt Parkraumüberwachung nicht ausreichend geregelt. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 31.10.2024 BR
  • Folge 8 (50 Min.)
    Bayern in Zeiten von Trump – Wie rüsten wir uns für die Zukunft?
    Nach dem Wahlsieg Donald Trumps hadern Politik und Menschen in Bayern mit der Frage: wie umgehen mit dem neuen alten Präsidenten? Die EU als letztes Bollwerk der liberalen Demokratie? Oder lieber Anpassung und Interessenspolitik? Von ukrainischen Kriegsflüchtlingen über Unternehmer bis zum „ganz normalen“ bayerischen Bürger fragen sich viele im Freistaat: Was braucht es jetzt, um hierzulande gut durch die nächsten (Trump-)Jahre zu kommen?
    Im Rückwärtsgang: Ist das Autoindustrie oder kann das weg?
    VW droht mit Schließungen, Schaeffler baut ab, die Autoindustrie, einst der V12 Motor der Deutschland AG, steckt in einer tiefen Krise. Ob in Neustadt a.d. Saale, Schweinfurt oder Herzogenaurach, auch Bayern kriegt das zu spüren. Die Industrie braucht Planungssicherheit, sagen die Manager. Doch die Politik ist noch uneins, in welche Richtung es gehen soll: Wasserstoff, Batterie, e-Fuels? Die Kunden zögern daher beim E-Autokauf, derweil zieht die chinesische Automobilindustrie auch an Bayern vorbei. Ist die deutsche Marktführerschaft im Autobau noch zu retten? Oder sollten wir die Augen für andere Zukunftsbranchen öffnen?
    PFOA-Folgen: Ewiges Warten dank ewiger Chemikalien?
    Der Landkreis Altötting ist wegen der dortigen Chemieindustrie an einigen Orten mit PFOA verseucht. Die Chemikalie, die ewig hält, soll nicht noch weiter ins Grundwasser sickern. Daher muss der Aushub, der etwa bei kommunalen wie privaten Bauarbeiten anfällt, beprobt werden. Dann erst darf er auf die Deponie. Nur: Die Beprobung zieht sich, und nun lagern überall im Landkreis Erdhaufen, sogar auf einem Volksfestplatz. Bürgermeister sind sauer, klagen gar über Baustopp. quer über den nicht enden wollenden Streit um die ewige Chemikalie.
    Frustrierte Sparer: Kleinanleger wütend auf katholische Bank:
    Ein Sparverein ist eine schöne Tradition, viele kleine Guthaben machen eine große Summe, für die man bei der Bank bessere Konditionen bekommt. Der Allgemeine Sparverein Kriegshaber aus Augsburg hat jahrelang die Ersparnisse seiner Mitglieder bei der katholischen LIGA Bank e.G. angelegt. Oberste Priorität war immer, einmal im Jahr die Auszahlungswünsche der Mitglieder zu erfüllen. Doch stattdessen legte die Bank das gesamte Geld in schlecht verzinste und langfristige Papiere an. Die Bank ist nicht sehr gesprächsbereit, und der Verein kommt nicht ans Geld seiner Mitglieder.
    Keine Eingriffs-Möglichkeit: HNO-Heilung als Draufzahlgeschäft?
    Mandeln, Polypen, Paukenröhrchen: Solche OPs sind eigentlich Routine und zählen zu den häufigsten Eingriffen in der Kindermedizin. Doch schon länger wollen viele Ärzte diese Operationen nicht mehr durchführen, denn sie machen damit ein Minusgeschäft. Während sich der Streit zwischen Politik, Ärzten und Krankenkassen hinzieht, werden die Wartezeiten für die Kinder immer länger. Und damit auch die Folgeschäden: schlechtes Hören und Probleme in der Sprachentwicklung. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 07.11.2024 BR
  • Folge 9 (50 Min.)
    Keine Menschenwürde im Knast? Vorwürfe gegen Bayerns Justiz:
    Häftlinge, die misshandelt werden, die ohne Prüfung viele Nächte nackt auf dem Boden schlafen müssen – die Vorwürfe gegen die Justizvollzuganstalt Augsburg-Gablingen wiegen schwer. Nun mehren sich die Hinweise: Ähnliches könnte in vielen JVAs in Bayern vorgefallen sein. Dabei gab es schon lange zahlreiche Beschwerden von Gefängnis-Ärzten, Anwälten, Mitarbeitern, den Häftlingen. Wie konnten bayerische Behörden so lang angesichts massiver Grundrechtsverletzungen allem Anschein nach mit Achselzucken reagieren?
    Hausbesitzer im Ungewissen – Das Roulette mit der Grundsteuer:
    Für Hausbesitzer fühlt es sich gerade an wie ein Roulette-Spiel: Im Januar gehen die Bescheide für die neue Grundsteuer nach der Reform heraus. Entscheidend für die Höhe ist der so genannte Hebesatz – und der kann sehr unterschiedlich ausfallen, denn die Kommunen legen ihn selbst fest. So fürchten Bürger im niederbayerischen Viechtach, bald mehr Grundsteuer zahlen zu müssen, während der Hebesatz im 30 Kilometer weiter liegenden Langdorf, einer ebenfalls finanzschwachen Gemeinde, stark gesenkt wird. Wird die Steuerlast von Hausbesitzern jetzt zur Glücksache?
    Starnberger „Sonderweg“: Kein Winterdienst auf 52 Fußwegen:
    Im Starnberger Rathaus steht das Telefon gerade nicht still: Bürger laufen Sturm, weil die Stadt 52 Rad- und Fußwege gesperrt hat. Denn der Stadtrat hat den Winterdienst auf „beschränkt-öffentlichen Wegen“ gestrichen, so kann die Gemeinde etwa 35.500 Euro einsparen. Aber die Konsequenzen der Maßnahmen hat man wohl nicht ganz durchdacht. Zum Beispiel, dass Kinder nun auf einer befahrenen Straße zur Grundschule laufen sollen, weil Treppen gesperrt sind – - ein gefährlicher Umweg.
    Wortbruch? Schließung des Ankerzentrums Bamberg unklar:
    Ein „unwiderrufliches“ Ende sollte das Ankerzentrum Bamberg Ende 2025 haben, das hatte die Staatsregierung vor neun Jahren versprochen. Doch jetzt heißt es aus dem Innenministerium, man wolle sich einen Weiterbetrieb offenhalten, da die Unterbringung im Ankerzentrum effizient und finanzierbar sei. In der Stadt sorgt das für Empörung. Man rechnet fest mit dem Ende 2025 und hat sich schon ein neues, dezentrales Unterbringungs-Konzept mit kleinen Gruppen überlegt. Eine Weiterführung wäre für viele ein Wortbruch. In Bamberg droht Vertrauensverlust.
    Behindertenwerkstätten in der Kritik: Gescheiterte Inklusion?
    Ein Werkstatt-Entgelt von durchschnittlich gut 200 Euro für etwa 25 Stunden Arbeit in der Woche – unter diesen Bedingungen arbeiten rund 300.000 Menschen in Deutschland in Behindertenwerkstätten. Kritiker sagen, dass die Werkstätten gegen Grundgesetz, EU-Recht und Behindertenrechtskonventionen der UN verstoßen. Gleichzeitig werden die Möglichkeiten von behinderten Menschen, einen normalen Job zu bekommen, immer schlechter. Und der Druck, daran etwas zu ändern, ist nicht sehr groß, solange es Behindertenwerkstätten gibt. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 14.11.2024 BR
  • Folge 10 (50 Min.)
    Steuer auf Gemeinnützigkeit:
    Bürger-Sozialprojekt in Gefahr: In Geisenfeld bei Pfaffenhofen engagieren sich viele Leute im Bürgerring. Der Verein verkauft gespendete Dinge und unterstützt mit dem Gewinn etwa die lokale Feuerwehr oder andere soziale Einrichtungen. Rund 200.000 Euro kommen so zusammen. Nun aber will das Finanzamt die Einnahmen besteuern. Der Verein schätzt, dass dann den Empfängern rund ein Drittel weniger Geld zugutekäme – obwohl die Mitglieder keinen Cent verdienen. Ein falsches Signal in Zeiten knapper Mittel fürs Soziale?
    Schutzwald vs. Tierschutz? Streit um Gams erklimmt neue Gipfel:
    Viele Bergwälder schützen die Orte im Tal vor Lawinen oder Murenabgängen. Doch der Wald ist in schlechtem Zustand. Die notwendige Verjüngung verhindert der Verbiss auch durch die Gams, die daher im Schutzwald teils ganzjährig geschossen wird. Der Verein „Wildes Bayern“ beklagt dagegen ein „Ausmerzen“ des Wildes und die Störung von Auerhahn und Adler durch das permanente Schießen. Das Bundesverwaltungsgericht hat nun einer Klage des Vereins Recht gegeben. Jetzt wissen die Förster nicht, ob sie weiter im Winter schießen dürfen.
    Kirschen oder Kirschgeist – Was wird aus dem Viktualienmarkt?
    Der Bauch von München hat Magengrummeln. Die Standl-Betreiber am Viktualienmarkt klagen, dass seit über 50 Jahren nichts saniert wurde. Viele wünschen sich auch den Ausschank von Alkohol. Geht nicht, sagt die Stadt, der Viktualienmarkt ist schließlich ein Versorgermarkt. Damit sei aber immer weniger zu verdienen, kontern die Händler und hoffen auf den Wandel zu einem Genießermarkt. Droht damit die traditionsreiche Standl-Idylle zur reinen Touristenattraktion zu verkommen?
    Durchmarsch trotz Brandmauer? Vom Umgang mit der AfD:
    Keine Zusammenarbeit, aber auch kein Verbotsantrag – so der bisherige Versuch, mit der AfD umzugehen. Und immer wieder gibt es Meldungen wie jetzt aus Fürth. Die SPD hatte im Stadtrat mit der AfD für eine Kürzung von Geldern für ein Sozialticket gestimmt. Während die SPD argumentiert, andere Parteien hätten noch mehr kürzen wollen, beklagen andere eine neuerliche Lücke in der „Brandmauer“, mit der die AfD Entscheidungsgewalt erlangt. Brandmauer ja, Parteiverbot nein – bisherige Bilanz dieser Strategie: Die AfD gewinnt noch mehr Wähler und die Abgrenzung in den Parlamenten wird immer komplizierter.
    Oberhachinger Wirtshaus-Wirrnis: Brauerei oder Gaststätte?
    Wann ist eine Brauerei ein Wirtshaus? Wenn Bier ausgeschenkt wird? Wenn’s was zu essen gibt? Der Stadlbräu in Oberhaching bietet Bierproben an, bei denen es Bier und Brotzeit gibt. Für das Landratsamt ist es somit eine genehmigungspflichtige Gaststätte. Der Brauer geht vor Gericht, das Amt gewinnt. Unterstützung bekommt der Brauer dagegen von Ministerin Kaniber. Ihr Ministerium verweist auf eine Regelung von 1868, nach der Bierproben in Brauereien durchaus erlaubt seien. Offenbar gibt es in Bayern eine lange Tradition sturköpfiger und geschäftstüchtiger Brauer. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 21.11.2024 BR
  • Folge 11 (50 Min.)
    Mit vereinten Kräften: Eine Dorfgemeinschaft rettet ihr Wirtshaus
    Als das Wirtshaus geschlossen hatte, war es still geworden in Wölsauerhammer, einem Ortsteil von Marktredwitz in Oberfranken. Den etwa 200 Dorfbewohnern fehlte ihr Treffpunkt. Damit wollten sie sich nicht abfinden und gründeten eine Genossenschaft. Mit viel Eigeninitiative konnte das Wirtshaus renoviert und weiterbetrieben werden. Damit haben sie auch das Dorfleben gerettet: In der Gaststätte feiern Familien, treffen sich Vereine, Stadtrat und die Feuerwehr. So bleibt etwas möglich, was heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist: Die Leute im Ort bleiben untereinander im (Wirtshaus-)Gespräch.
    Krank durch Pestizide? Parkinson bei Landwirten
    Lange haben viele Landwirte Pflanzenschutzmittel sorglos eingesetzt und ohne Schutzkleidung in offenen Traktorkabinen die Felder gespritzt. Inzwischen zeigen Studien: Landwirte haben ein erhöhtes Risiko an Parkinson zu erkranken, wenn sie über längere Zeit Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt waren. Seit diesem Jahr wird Parkinson auch in Deutschland als Berufskrankheit anerkannt, Betroffene haben unter Umständen Anspruch auf eine höhere Rente. Die Berufsgenossenschaft rechnet mit 100 Millionen Mehrkosten und hat die Beiträge um über zehn Prozent erhöht. Doch einige Landwirte, die kaum Pestizide verwendet haben, wollen das nicht mittragen. Wer also muss hier solidarisch sein: Die Landwirte untereinander oder zumindest auch die Konzerne, die Pflanzenschutzmittel herstellen?
    Notruf aus den Alpen: Wird der Klimawandel unbezahlbar?
    Im Sommer Starkregen und Dürre, im September eineinhalb Meter Schnee: Das Wetter ist unberechenbar geworden, und verursacht auch in den bayerischen Bergen massive Schäden. Zerborstene und entwurzelte Bäume versperren Wege. Für die Zukunft rechnen Forscher allein bei Murenabgängen mit 6–8facher Häufigkeit. Denn mit jedem Starkregenereignis werden Hänge anfälliger. Da droht im wahren Sinne Einiges ins Rutschen zu geraten. Laut DAV haben sich die Kosten allein für den Wegeunterhalt in den vergangenen acht Jahren fast verdoppelt. Werden die Folgen des Klimawandels langsam unbezahlbar?
    Horrende Mietpreissteigerungen: Neue Wege im Mieterschutz
    Die Mieter einer Münchner Wohnanlage sind verzweifelt: Im Dezember steht wieder eine Mietererhöhung an. Dann wird die Grundmiete innerhalb von vier Jahren in manchen Fällen um 60 % Prozent gestiegen sein. Laut Gesetz sind solche Steigerungen in dieser Anlage erlaubt, denn am Ende liegen die früheren Sozialwohnungen noch unter dem hohen Münchener Mietpreis-Durchschnitt. Aber für die Bewohner ist es trotzdem kaum mehr zu stemmen. Trotz Verspechen aus der Politik scheint es für Mieter noch immer wenig Schutz zu geben. Wo der Staat scheitert, springen teils Kommunen, teils neue Akteure für Mieter in die Bresche. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 28.11.2024 BR
  • Folge 12 (50 Min.)
    Nicht nur lieb, sondern auch teuer! Die Autokosten steigen rasant
    Wer zuletzt das Pech hatte, sein Auto reparieren lassen zu müssen, wird erschrocken sein. Die Werkstattkosten sind drastisch gestiegen. Schon für kleinste Ersatzteile oder Reparaturen werden enorme Summen aufgerufen. Und auch auf die KfZ-Versicherung schlägt die Preissteigerung durch. Viele Autobesitzer fragen sich: Woran liegt das? Und manche versuchen, sich in Do-it-yourself-Werkstätten selbst zu helfen. Doch gerade bei modernen Autos kommen Hobbyschrauber schnell an ihre Grenzen.
    Krieg der Zimtsterne? Wahlkampf auf dem Weihnachtsmarkt
    Besinnlich war mal, jetzt ist Wahlkampf? Das wird ein Experiment: Wie sehr dringt das Politische bis an den Glühweinstand vor? Ist der Streit auf der weihnachtlichen Familienfeier jetzt überhaupt noch zu verhindern? Und für die Kleinparteien gilt es in kurzer Zeit die nötigen Unterschriften zu sammeln, um an der Wahl teilnehmen zu dürfen. Bei einem Publikum, das derzeit eher genervt von Politik ist. Oder ist der Wahlkampf in der Weihnachtszeit sogar eine Chance?
    Leben wie Gott im Fichtelgebirge: Kaufkräftiges Wunsiedel
    Wo in Deutschland ist die Kaufkraft am höchsten? In Starnberg, in Miesbach und – auf Platz 5 bundesweit: Im Landkreis Wunsiedel. Während man hier ein recht gutes Einkommen hat, sind die Lebenshaltungskosten neun Prozent geringer als im Bundesschnitt. Strömen die von den üblichen Alpenseen gelangweilten Schönen und Reichen nun ins herrliche Fichtelgebirge? Lässt das internationale Jetset nun die Maximilianstraße links liegen und kauft in der Wunsiedler Bahnhofsstraße ein? Steht die lange von Abwanderung geprägte Region nun vor einem Boom?
    Altes Recht auf frisches Wasser? Der ewige Streit im Oberland
    Seit dem 19. Jahrhundert bezieht München sein Trinkwasser aus dem Mangfalltal. „Altrechte“ nennt die Stadt München das. Und besteht darauf, dass der Landkreis Miesbach, in dessen Gebiet die Quellen liegen, die Wasserschutzgebiete endlich erweitern muss. Ein endloser Streit, denn die Miesbacher zweifeln die Altrechte an und möchten die Ausweisung der Wasserschutzgebiete neu klären. Schließlich hemmen diese Gebiete die Miesbacher in der Landwirtschaft, im Gewerbe und im Bau. Nun hat der Umweltausschuss des Landtags einer Petition der Miesbacher stattgegeben. Die Münchner fürchten nun um ihr Trinkwasser.
    Strom vom Kirchendach? Denkmalschutz gegen Photovoltaik
    Die Kirche St. Johannes Baptist in Bad Hindelang ist hübsch. Doch ist sie weniger hübsch, wenn ihr Dach Strom produziert? Gemeinsam mit dem regionalen Stromversorger plante man nämlich eine PV-Anlage, die immerhin 25 Haushalte hätte versorgen sollen. Doch der Denkmalschutz schiebt einen Riegel vor, damit würde zu sehr das Ortsbild gestört. Dabei wird die Kirche als „Bauwerk ohne überregionale Bedeutung“ eingestuft. quer über eine schwierige Abwägung zwischen dem Erhalt des „alten“ Bayerns und seiner Zukunft. (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Do. 05.12.2024 BR
  • Folge 13 (50 Min.)
    Moderator Christoph Süß.
    Wo bin ich dahoam? „Die Syrer“ und der deutsche Wahlkampf:
    Der Sturz des Assad-Regimes – was für eine Erleichterung für so viele Menschen aus Syrien in Bayern. Während sie noch versuchen, all die Neuigkeiten zu verarbeiten, stellt sich ihnen eine Frage: Wo will ich in Zukunft leben? Noch lässt sich das für die meisten gar nicht beantworten. Wer mit Menschen aus Syrien spricht, hört auf die Frage nach dem „Dahoam“ unterschiedliche Antworten. Doch im Wahlkampf sprechen viele Politiker nicht mit Syrern, sondern lieber über sie. „Die Syrer“ erscheinen dabei oft als Leute, die man höchstens durch Zwang wieder aus dem Land bekommt. quer fragt nach bei Menschen, die aus Syrien nach Bayern kamen: Wo seid ihr dahoam?
    Wenn Politik verunsichert: Droht eine neue Heizungsdebatte?
    Mitten im Wahlkampf zeichnet sich ab: Heizen könnte im nächsten Jahr deutlich teurer werden, und zwar bei Gasheizungen als auch bei Fernwärme. Droht also eine Neuauflage der polarisierenden Heizdebatte? Fachleute wissen: Die Ideologisierung der Heizfrage trägt viel zum Problem bei, weil viele Menschen aus Verunsicherung bei veralteten Technologien blieben. Und die Politik? Eigentlich sind Kommunen zur Wärmeplanung verpflichtet, doch bisher hat erst ein Drittel der bayerischen Kommunen damit begonnen.
    Allgäuer Klausen-Treiben: Wie zahm sollen wilde Gestalten sein?
    Der Streit um die Borkumer Klaasohm-Tradition schlägt gerade hohe Wellen. Auch in Bayern sind Anfang Dezember wilde, zottelige Gestalten wie Perchten und Klausen unterwegs. Wenn die Klausen mit ihren Ruten unterwegs waren, blieben früher im Allgäu manche lieber daheim. Heute jedoch ist das Treiben vielerorts gezügelt. Die Klausen-Vereine haben genaue Regeln, und Sicherheitspersonal bewacht das Treiben. Die einen können so die Tradition unbeschwert genießen. Andere sagen, mit zu viel Beschränkung mache es keinen Spaß mehr.
    Zu neuen Ufern? Wasserstraße statt Autobahn in Nürnberg:
    In Nürnberg zerteilt eine Stadtautobahn die Stadt: der Frankenschnellweg. Nun soll er für eine Milliarde Euro untertunnelt werden. Dann werden zehntausende Fahrzeuge mehr die Strecke nutzen, fürchten Experten. Ein Nürnberger Verein hat eine andere Vision: Statt der Stadtautobahn wollen sie den alten Stadt-Kanal wieder freilegen: Boote und eine grüne Uferpromenade statt der Blechlawine. So ein Kanal sei möglich, zeigten Beispiele aus Utrecht und Seoul, man müsste sich nur trauen.
    Marode Kläranlage – Wenn ein Bach den Bach runter geht:
    Nach zwei Fischsterben in der Neufnach im Landkreis Augsburg fanden Fischer raus: in der Gemeinde Walkertshofen flussaufwärts hat die Kläranlage fast vollständig ihren Geist aufgegeben. Als sie Alarm schlagen, stellen sie fest: Die Behörden wissen schon längst Bescheid. Die Bürgermeisterin verweist darauf, dass in den kommenden Jahren ohnehin ein Anschluss an die modernere Anlage im zwölf Kilometer entfernten Fischach anstehe. Nur: Soll bis dahin belastetes Wasser in die Neufnach fließen? (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.12.2024 BR
  • Folge 14 (50 Min.)
    Skandal nach dem Skandal? Justizopfer wird zur Kasse gebeten
    Unschuldig hinter Gittern, wegen des „Badewannen-Mordes“, den es nie gegeben hat: Manfred Genditzki hat in den vergangenen 14 Jahren schweres Leid erfahren. Doch obwohl der 64-jährige letztes Jahr freigesprochen wurde, muss er sich immer noch mit den Behörden herumstreiten – und zwar um die Entschädigung, die er für all die Jahre in Haft bekommen soll. Aufgrund der „ersparten Aufwendungen“ für Unterkunft und Essen während der Haftzeit soll diese um Zehntausende Euro geringer ausfallen. Eigentlich wollte die Bundesregierung die Regelung für unschuldig Inhaftierte ändern. Was wird jetzt aus diesem Vorhaben, nachdem die Ampel gescheitert ist?
    Umstrittene Reform: Bergwacht Fichtelgebirge schlägt Alarm
    Es brodelt bei der Bergwacht im Fichtelgebirge. Der Grund: statt bisher drei soll es ab dem kommenden Jahr nur noch eine einzige Regionaleinheit der Bergwacht in Franken geben – so hat es die Landesleitung beschlossen. Das kommt vor Ort gar nicht gut an, man befürchtet gravierende Folgen durch fehlende Spezialeinheiten, die dann nur noch einmal zur Verfügung stünden, oder zu weite Anfahrtswege. Auch wenn in Franken weniger oft als etwa im Alpenraum gerettet werden muss: Kann Rettung so noch überall gleichwertig möglich sein?
    O du Fröhliche! Mietergemeinschaft kauft ihr Wohnhaus selbst
    Mal wieder steht ein Eigentümerwechsel an, bei einem Mietshaus in München. Doch Luxussanierung, explodierende Mieten – das passiert diesmal nicht. Denn diesmal sind es die Mieter selbst, die das Haus erwerben. Mit Hilfe von fast 2,7 Millionen Euro an Direktkrediten von Privatpersonen, einer Förderung in Millionenhöhe der Stadt München und der Unterstützung des Miethäuser-Syndikats, einer Initiative aus Freiburg, schreiben die Bewohnerinnen und Bewohner der Wörthstraße 8 nun also Mietgeschichte in München und verwalten ihr Haus bald in Eigenregie. Manchmal wird eben doch alles gut.
    Abgeschottet in Schrottwinkl: Marode Brücke blockiert Zufahrt
    Um nach Schrottwinkl bei Jettenbach zu gelangen, müssen Anwohner wie Gewerbetreibende seit Monaten einen Umweg durch den Wald in Kauf nehmen, denn: ihre eigentliche Zufahrt, eine Eisenbahn-Brücke, ist marode und deshalb aus Sicherheitsgründen gesperrt. Seitdem kommen aber auch Postfahrzeuge nicht mehr durch, Speditionen können ansässige Betriebe nicht mehr beliefern. Die Schrottwinkler – komplett abgeschottet. Und das wird wohl auch so bleiben, denn eine Sanierung kostet Geld, und die Kommune ist – wie so viele – knapp bei Kasse.
    Wie wird das Jahr 2025? Fragen wir doch einfach Google!
    Könnte man nur in die Zukunft blicken und erfahren, auf was man sich im nächsten Jahr so einstellen muss … aber Moment, es gibt doch Suchmaschinen. Und die wissen bekanntlich alles! Nicht nur, was sich wer heuer so geleistet hat und was unsere beliebtesten Suchanfragen waren, sondern auch, was das kommende Jahr so zu bieten hat! Eine Jahresrückblick-Vorschau. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.12.2024 BR
  • Folge 15 (50 Min.)
    Unterwegs mit Schleierfahndern: Die Jagd nach Geldwäschern:
    Deutschland gilt in Europa als Geldwäscheparadies. Das liegt an der zentralen Lage als europäischer Verkehrsknotenpunkt, aber auch an der Liebe der Deutschen zum Bargeld. Denn bei Barem lässt sich leicht verschleiern, wo das Geld herkommt. Wie groß das Ausmaß ist, lassen Kontrollen der Polizei vermuten. Auf der A3 bei Passau etwa stoßen Schleierfahnder immer wieder auf hohe Bargeldmengen. Doch Geldwäsche-Ermittlungen verlaufen in Deutschland oft im Sand. Und der Politik ist das Problem zwar bewusst, laut Experten handelt sie jedoch nicht entschlossen genug.
    Streit um Wassercent: (Kein) gleiches Recht für alle?:
    Endlich soll er kommen, der Wassercent in Bayern. Das Ziel: Endlich dafür zu sorgen, dass die kostbare Ressource fair und verantwortlich genutzt wird. Doch es hagelt Kritik: Die Pläne von CSU und FW seien ungerecht und träfen die Falschen, sagt zum Beispiel der Städte- und Gemeindetag. So müssen etwa Landwirte erst ab 5.000 Kubikmeter Wasser zahlen, Privathaushalte zahlen schon früher. Und wie viel Wasser Landwirte verbrauchen, wird weiterhin nicht kontrolliert. Ein Anreiz für die Großverbraucher, kostbares Wasser zu sparen, scheint das nicht zu sein.
    Zottel-Zoff: Alpaka-Bauern und Ämter kriegen sich in die Wolle:
    Seit der Corona-Zeit werden Alpakas in Bayern immer beliebter, etwa als flauschige Begleitung für Spaziergänge. Für so einige Landwirte sind Alpakas eine wichtige Einnahmequelle, sie verkaufen auch deren Wolle und Kot. Doch die Frage ist: Sind Alpakas landwirtschaftliche Nutztiere? Dann wäre es eventuell leichter, Ställe auch im Außenbereich zu errichten. Doch Verbände, Behörden und Ministerien stufen die „Neuweltkameliden“ unterschiedlich ein. So hängt es vom jeweiligen Landratsamt ab, ob die Alpakas ein Dach über dem Kopf bekommen oder nicht.
    Krank durch Atemgerät? Bayerische Patienten klagen in Italien:
    Es ist die wohl größte Rückrufaktion von Medizinprodukten überhaupt: Philips-Atemgeräte müssen ausgetauscht werden. In Bayern sind allein 11.000 AOK-Versicherte betroffen. In den Geräten ist ein Schaumstoff verbaut, der sich zersetzen und eingeatmet werden kann. Das Material gilt als toxisch, kann Krebs verursachen. Viele Betroffene haben sich nun einer Sammelklage angeschlossen – in Italien. Denn aufgrund der schwachen Patientenrechte hätten sie hierzulande kaum Chance auf Schadenersatz. Patientenschützer verlangen deshalb dringend Nachbesserung.
    Für immer verloren? Denkmalgeschützte Brücke vor dem Abriss:
    Sie ist das Eingangstor nach Regen in Niederbayern: die Eisenbahnbrücke über den Fluss Schlossauer Ohe. Die Brücke ist 150 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz. Doch nun soll sie abgerissen werden und einem Neubau weichen. Denn die Bahn hat die Brücke nicht in Stand gehalten, mittlerweile wäre eine Sanierung zu teuer. Gegen die Sprengung des Denkmals haben Bürger eine Petition gestartet und einen Verein gegründet. Die Bahn wollte die Brücke gerne verschenken, zum Beispiel an die Gemeinde, doch auch dem Bürgermeister sind die Sanierungskosten zu hoch. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 09.01.2025 BR
  • Folge 16 (50 Min.)
    Moderator Christoph Süß.
    Mit Vollgas neben der Spur – Bayerns Drifter machen Ärger: Das Auto in engen Kurven gleiten zu lassen, mit heulendem Motor, quietschenden Reifen und rauchenden Boliden: Driften. Das liebste Hobby der Autoposer- und Tuner-Szene verursacht immer wieder Probleme. In Attenhausen bei Landshut haben Drifter mehrmals den Bolzplatz verwüstet und der Gemeinde hohe Kosten verursacht. Und am Sudelfeld hat die Polizei erst kürzlich bei Neuschnee ein Treffen mit 40 Fahrzeugen aufgelöst. Vor ein paar Jahren kamen dort beim Driften zwei Menschen ums Leben. Wie umgehen mit einem gefährlichen Trend?
    Klamm in der Klemme – Grenzüberschreitende Kraftwerkspläne: Die Geisterklamm zwischen Leutasch in Österreich und Mittenwald ist wild und mystisch. Und zieht deshalb viele Besucher an. Ein großes Kraftwerksprojekt der anliegenden Gemeinden könnte das Naturschauspiel nun bedrohen. Der Klamm soll Wasser entnommen werden, um Strom für rund 4000 Haushalte zu gewinnen. Ein wichtiger Schritt für die grüne Energiewende in der Region? Anlieger und Naturschützer wehren sich.
    Nicht leicht wegzustecken: Rechtsstreit um Hanfstecklinge: Es ist der nächste Akt im Kampf der bayerischen Staatsregierung gegen die im Bund beschlossene Legalisierung von Cannabis. Letztes Jahr fanden mehrere Razzien bei Hanf-Händlern statt. Die Staatsanwaltschaft ließ so genannte Hanfstecklinge beschlagnahmen. Der Vorwurf: Der Verkauf von Cannabis-Pflanzen sei illegal. Bei einer Anklage drohen 5 Monate bis 3 Jahre Haft. Laut Cannabis-Gesetz aber gelten Stecklinge – wie Hanfsamen – als so genanntes Vermehrungsmaterial und dürfen vertrieben werden. Doch: Wann ist ein Steckling noch ein Steckling? Und: Schauen Bayerns Behören einfach nur genauer hin, oder handelt es sich um gezielte Schikane?
    Kassen-Blockade: Sparen auf dem Rücken der Schwächsten? Der kleine Korbinian ist stark körperlich behindert. Sprechen kann er nur über einen Computer, den er mit den Augen steuert. Leider ging der kaputt, und die Krankenkasse weigerte sich, ihm einen neuen zu zahlen. Auch Eltern von vielen anderen Kindern mit Behinderung klagen, dass die Kassen oft Hilfsmittel ablehnen oder einer zähen, monatelangen Prüfung unterziehen. Eine Gesetzesänderung sollte eigentlich Abhilfe schaffen, doch das Ampel-Aus kam dem zuvor. Für Eltern und kleine Patienten ist diese Situation eine enorme zusätzliche Belastung.
    Wer hält sich länger? Mietstreit um Würzburger Boulderhalle: Bouldern, also Klettern in Absprunghöhe, ist eine körperliche Herausforderung. Für die Betreiber einer Boulderhalle in Würzburg ist es jedoch auch eine nervliche. Eigentlich hatte ihnen der damalige Eigentümer vertraglich zugesichert, sie könnten die Halle potenziell bis 2050 mieten. Doch nur wenige Tage nachdem das Areal im letzten Jahr verkauft wurde, kündigte ihnen der neue Vermieter. Seither versucht dieser mit eher zweifelhaften Methoden, die Kletterer aus seinem Objekt zu vertreiben. Zumindest zum Mieten brauchen die Boulderer wohl Nerven wie Drahtseile. (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.01.2025 BR
  • Folge 17 (50 Min.)
    Dreckige Geschäfte: Wie kommt Bayerns Müll nach Tschechien?
    In einem Naturpark in Tschechien wurde mehrfach illegal Müll aus Bayern abgeladen: Tonnen von Glasfaserresten aus Flugzeugteilen und Windkraftanlagen. Auf den deutschen Papieren war der Müll als „Kunststoffe“ deklariert, vorgesehen zum Recycling. Der Bürgermeisterin vor Ort gelang es, durch persönlichen Einsatz mehrere LKW festzusetzen. Jetzt ermitteln die Behörden. Eine Spur führt in die Oberpfalz. Illegale Müllentsorgung ist ein Milliardengeschäft, die Gewinne sind ähnlich hoch wie im Drogenhandel, mit Folgen auch für die Umwelt.
    Kakofonie der Zuständigkeiten: Bürokratie gefährdet Klinik:
    Stirnrunzeln herrscht derzeit im unterfränkischen Kreuzwertheim. Es geht um die medizinische Notfallversorgung der Region. Im baden-württembergischen Nachbarort Wertheim hat ein neues Krankenhaus eröffnet, ein Segen für alle umliegenden Gemeinden. Um eine 24/​7-Notaufnahme zu gewährleisten, wollen sich die Grenzgemeinden wie Kreuzwertheim finanziell beteiligen. Das dürfen sie aber nicht – wegen der „kommunalrechtlichen Kompetenzverteilung“. Und die zuständigen Landkreise wollen nicht zahlen. Ein Paradebeispiel für eine zu starre Bürokratie?
    Drei gewinnt: Verschiebt Hubert Aiwanger die Mehrheit im Bund?
    Eine Bundesregierung ohne linke Parteien, oder zumindest mit deutlich konservativem Gewicht. Davon träumt Hubert Aiwanger – und wähnt sich darin einig mit einem großen Teil der Wählerschaft. Allzu ernst nimmt das auf Bundesebene bisher kaum jemand. Doch was, wenn die Freien Wähler in den Bundestag einziehen und tatsächlich das Zünglein an der Waage werden? Drei Direktmandate, zwei in Niederbayern und eins im Allgäu, könnten dafür reichen. Die CSU versucht, die Konkurrenz durch Nichtbeachtung kleinzuhalten. Und scheint doch selbst nicht so gelassen, wie sie tut.
    Lästig oder unerlässlich? Wenn Heimatpfleger unbequem werden:
    Kreis- und Stadtheimatpfleger sollen das kulturelle Erbe erhalten. Ehrenamtlich beraten sie die Besitzer von Denkmälern: Städte, Gemeinden und auch Privatpersonen. Für Kommunen allerdings, in denen Denkmäler abgerissen oder umgebaut werden sollen, können Heimatpfleger unbequem, gar lästig sein. In Pfaffenhofen stimmte jetzt Ende Dezember der Kreistag für den Rauswurf des Kreisheimatpflegers – ein bisher einmaliger Vorgang in Bayern. Doch damit könnten die Pfaffenhofener sogar Vorbild werden für andere.
    Endlich „Zwischenlager“ – Der Boom bei den Großspeichern:
    Stromspeicher für erneuerbare Energie bilden einen wesentlichen Baustein der Energiewende. Bislang ging es eher schleppend voran, doch nun gibt es einen Boom bei Großspeichern. So wurde bei Arzberg im Fichtelgebirge Ende vergangenen Jahres einer der bisher größten Batterie-Großspeicher Deutschlands eingeweiht. Solche Anlagen können kurzfristig überschüssigen Strom speichern und ihn bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen. Das kann die Stromnetze und auch die Strompreise stabiler machen. Bringen die Speicher jetzt den Durchbruch bei Strom aus Wind und Sonne? (Text: BR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 23.01.2025 BR

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