2023/2024, Folge 21–40
Sendung vom 22.02.2024
Folge 21 (50 Min.)Erst züchten, dann töten? Ethikdebatte um Nürnberger Paviane
Die Ankündigung hat für Aufruhr gesorgt: Bis zu 20 Guinea-Paviane im Nürnberger Tiergarten könnten getötet werden, denn die Anlage sei überfüllt, die Tiere würden aggressiv. Inzwischen haben drei Institutionen aus dem Ausland angeboten, Tiere aufzunehmen. Der Direktor des Tiergartens Dag Encke sagt, damit sei das Problem aber nicht gelöst, in ein paar Jahren gäbe es in seiner Anlage wieder zu viele Paviane, denn für den Arterhalt müsse gezüchtet werden. Macht Arterhalt im Tiergarten also überhaupt Sinn, wenn der natürliche Lebensraum der Tiere schwindet?
Streit im Altmühltal: Bauern, Jäger, Fischer gegen Schutzgebiet
Seit drei Jahren laufen die Planungen für ein großangelegtes Wiesenbrüter-Schutzprojekt im Altmühltal. Sieben der neun hier lebenden Wiesenbrüter sind vom Aussterben bedroht. Der Bund will das Projekt mit zehn Millionen Euro fördern. Der Landkreis Ansbach hat schon zugestimmt. Doch der Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen ist skeptisch. Interessen von Bauern, Jägern und Fischern sprächen gegen ein Schutzgebiet. Landwirte befürchten, dass das Gebiet langfristig zum Naturschutzgebiet erklärt werden könnte.
Aufbruch zu teuren Ufern? Bürger gegen Schlierseer Luxushotel
Dem Tourismus am Schliersee fehlt der Glamour, sagt die Hoteliersfamilie de Alwis und will dem Mangel etwas entgegensetzen. Für 55 Millionen Euro soll ein Hotelkomplex mit 116 Zimmern entstehen. So könne der Schliersee endlich sein touristisches Potential voll ausschöpfen. Dagegen läuft eine Bürgerinitiative Sturm, das Hotelprojekt sei überdimensioniert und locke nur Luxuskunden an, die sich sonst am Tegernsee vergnügen. Es würde den ursprünglichen, gemütlichen Charakter des Schliersees zerstören. Hat tatsächlich nur ein so großes Hotel Zukunft am Schliersee?
Horrende Nachzahlungen für Heizung: Kein Schutz für Mieter?
Die Mieter der Siedlung an der alten Heide in München trauten ihren Augen kaum: Sie sollen für das Jahr 2022 Tausende Euro Heizkosten nachzahlen. Der Eigentümer der Siedlung, die Vonovia, war nicht rechtzeitig aus einem teuren Tarif der Stadtwerke München ausgestiegen. Hunderte Mieter sind betroffen, die meisten können sich solche Nachzahlungen nicht leisten. Und es trifft nicht nur Vonovia-Mieter. Mietervereine können sich vor Hilfsgesuchen kaum retten.
Heißes Pflaster: Debatte über Kriminalität in Regensburg
In den vergangenen Monaten geriet Regensburg in die Schlagzeilen, mit Drogenhandel, Diebstahl, Körperverletzung und Sexualdelikten vor allem im Bahnhofsumfeld. Die Gegend gilt schon länger als Schwerpunkt von Straftaten. Im vergangenen Jahr jedoch gab es noch einmal einen Anstieg. In vielen Fällen ging die Kriminalität dabei von einer Gruppe tunesischer Asylbewerber aus, die im nahegelegenen Ankerzentrum untergebracht waren. Anwohner und Geschäftsleute fühlten sich vom Staat alleingelassen. Inzwischen fährt die Polizei mehr Streife, und Intensivtäter werden konsequenter verfolgt. Seitdem ist es in der Bahnhofsgegend zwar ruhiger geworden, aber in der Debatte über den Umgang mit Kriminalität von Zugewanderten in Regensburg geht es längst nicht mehr nur um Fakten. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 22.02.2024 BR Sendung vom 29.02.2024
Folge 22 (50 Min.)• Cannabis-Bürokratie: Scheitert die Legalisierung an der Praxis?
Wenigstens auf ein Vorhaben konnte sich die Ampel einigen: Cannabis-Konsum ist nun teilweise legal, allerdings mit vielen bürokratischen Regeln versehen. Kiffer können einem Club beitreten und dürfen dann bis zu 50 Gramm im Monat besitzen, ausreichend für hunderte Joints. Kiffen im Verein quasi. Wer gelegentlich Gras rauchen will, wird vorerst weiter auf dem Schwarzmarkt kaufen. Und wenn Gemeinden solche Clubs verhindern wollen, geht das ebenfalls mit ausgeklügelter Bürokratie.
• Leere Versprechungen? Lohr am Main enttäuscht Jugendliche
Endlich mehr Angebote für junge Leute, das hatte die Stadt Lohr am Main fest zugesagt. Der traurige Anlass: Im September wurde ein 14-Jähriger mutmaßlich von einem Gleichaltrigen erschossen. Danach war die Stadt wachgerüttelt, versprach, den Skater-Platz zu erneuern, eine Räumlichkeit einzurichten, in der sich junge Leute zwanglos treffen können und einen Streetworker zu beschäftigen. Doch umgesetzt worden ist seither wenig. Eingeplante Gelder wurden wieder aus dem Haushalt gestrichen, und die jungen Leute fühlen sich nicht ernst genommen.
• Misch- oder Gewerbegebiet? Streit in Passau mit teuren Folgen
Eine Immobilienfirma kauft 2017 für rund eine halbe Million Euro ein Grundstück in Passau und will dort Wohnungen und Büros errichten. Im Bebauungsplan steht, die Fläche liege im Mischgebiet. 2019 kommt die Baugenehmigung und die Firma schließt Verträge mit Baufirmen ab. Doch dann klagt der Nachbar, die Caritas. Das Gelände läge im Gewerbegebiet, Wohnbau sei gar nicht zulässig. Die Caritas bekommt Recht. Zwar ist das Grundstück rein faktisch ein Mischgebiet, juristisch festgezurrt wurde das aber nie. Zu nah am Gewerbe, um Wohnungen zu bauen, zu nah an Wohnungen, um Gewerbe zu treiben. Jetzt klagt die Firma gegen die Stadt Passau.
• Trotz Mangel: Ärzte aus dem Ausland kämpfen mit Bürokratie
In Kliniken und Praxen, überall werden Ärzte dringend gesucht. Deshalb wirbt Bayern Fachpersonal aus dem Ausland an. Doch im Freistaat angekommen, sitzen sie erst mal lange auf der Wartebank. So übernimmt das BAMF zwar die Kosten für einen Kurs in medizinischer Fachsprache. Aber in vielen Fällen ist es nicht leicht, einen Platz zu bekommen, die Ärzte müssen selbst lernen, und bis sie die Prüfung ablegen können, kann ein halbes Jahr vergehen. Und das ist nur ein Problem: Manchmal dauert es über zwei Jahre, bis Ärzte aus Drittstaaten in Bayern die Approbation bekommen.
• Krasse Preissteigerung: Städte verlieren Autobahn-Werbeschilder
Die Stadt Straubing wirbt mit zwei „touristischen Unterrichtungstafeln“ an der Autobahn für den Tiergarten, der ein wichtiges Aushängeschild der Stadt ist. Jetzt müssen die Schilder erneuert werden. Kostenpunkt mehrere 10.000 Euro, dabei haben die Schilder 2001 noch etwa 6.000 Euro gekostet. Der Stadtrat hat die Erneuerung abgelehnt, doch selbst der Abbau wird die Stadt um die 10.000 Euro kosten. Auch andere Kommunen wurden aufgefordert, ihre Schilder zu erneuern. Wie kommt es zu dieser Kostensteigerung? (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 29.02.2024 BR Sendung vom 07.03.2024
Folge 23 (50 Min.)Immer mehr Fehlalarme: Smarter Notruf doch nicht so smart?
In der Oberpfalz rückte jüngst ein Großaufgebot an Rettungskräften aus, um verunglückte Personen aus einem Weiher zu retten. Sie fanden aber niemanden vor. Fehlalarm, ausgelöst durch eine Smartwatch. Deren Eigentümerin saß fern davon sicher in ihrer Wohnung und war noch nie im Leben an diesem Weiher gewesen. In anderen Fällen sind es Smartphones oder intelligente Autos, die Notrufe absetzen, obwohl kein Notfall vorliegt. Die Zahl der Fehlalarme steigt, auch weil viele Nutzer kaum über die Fähigkeiten ihrer Gadgets Bescheid wissen. Eine wichtige Technik, die Leben retten kann, führt so zu Frust bei den Rettungskräften.
Straßenbahnstreit in Erlangen: Ist der Zug schon abgefahren?
Die erste deutsche Eisenbahn, der Adler, fuhr in Mittelfranken. Und eigentlich sollte die Fortbewegung auf Schienen in der Metropolregion eine große Renaissance erfahren. Doch über das größte Straßenbahnprojekt Deutschlands, das Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach verbinden soll, wird seit Jahren gestritten. Innenminister Joachim Herrmann, dessen Stimmkreis betroffen ist, sieht sich selbst zwar als Unterstützer der Bahn, will dafür aber keine Fahrspur einer Bundesstraße opfern. Die CSU Erlangens ist komplett dagegen. Und nachdem die Erlanger Bürger 2016 bereits für das Projekt gestimmt hatten, sollen sie jetzt nochmal darüber entscheiden.
Übersetzer-KI: Das Ende der babylonischen Sprachverwirrung?
Wie kompliziert war das damals, als man im Urlaub mit Händen und Füßen erklären musste, weshalb das Hotel das falsche Zimmer reserviert hat. Heute übersetzt das Handy mittels KI problemlos, ziemlich exakt und teils in Echtzeit. Der Geflüchtete in der Behörde, der Urlauber in Übersee, geplagte Französisch-Schüler – alle scheinen zu profitieren. Keiner müsste mehr fremde Sprachen lernen. Alle interkulturellen Barrieren beseitigt! Aber was ist mit denen, deren Beruf das Übersetzen ist? Und lernt man im Schulunterricht nur eine Sprache oder nicht auch viel über das Land und seine Mentalität? Manche befürchten, dass uns mit KI-Übersetzung Identität und Emotion einer anderen Sprache verloren gehen.
EU-Verordnung mit Folgen: Immer mehr Medizinprodukte fehlen
Die EU-Medizinprodukteverordnung sollte den Patienten nach dem Skandal um gefährliche Brustimplantate mehr Sicherheit bringen. Medizinische Hilfsmittel, vom Skalpell bis zur Spritze, müssen nun neu zertifiziert werden. Das ist aber mitunter sehr teuer und aufwändig. Gerade weniger häufig verwendete Produkte wie Herzkatheter für Kinder oder manche Prothesen werden für Hersteller unrentabel und in der Folge sogar ganz aus dem Sortiment genommen. Ärzte schlagen nun Alarm, sie müssen sich Alternativen oft selbst zurechtbasteln und beklagen steigende Risiken für die Patienten. Führt der bessere Patientenschutz am Ende zu schlechterer Patientenversorgung? (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 07.03.2024 BR Sendung vom 14.03.2024
Folge 24 (50 Min.)Kalt erwischt: Wenn die Fernwärme nicht mehr ins Haus kommt.
Frieren im eigenen Haus, duschen mit eiskaltem Wasser – das haben Einwohner von Wenzenbach im Landkreis Regensburg über zwei Wochen lang mitgemacht. Der Energieversorger hat einem ganzen Viertel nach teils langen Rechtsstreitigkeiten die Fernwärme abgeschaltet und Insolvenz angemeldet. Auch in Holzburg bei Augsburg mussten im Dezember Bewohner mitten in einer Kältewelle frieren, nachdem es einen Konflikt mit dem Fernwärme-Versorger gab. Dabei ist Fernwärme doch ein Hoffnungsträger als Alternative zur Wärmepumpe, mit dem die Heizungswende gelingen soll. Doch Experten warnen: Der Hoffnungsträger kann für Verbraucher zur Kosten-Falle werden.
Jetzt erst recht: Wie Frankens Tourismus in Krisenzeiten gewinnt.
So viele Touristen wie noch nie haben vergangenes Jahr in Franken Urlaub gemacht, gibt der Tourismusverband Franken bekannt. 2023 wurden rund 23,3 Millionen Übernachtungen verzeichnet, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Und das, obwohl die Stimmung durch Rezession, Inflation und Kriege allgemein eher mau ist. Was steckt hinter dem Boom? Viele sehen Urlaub vielleicht gerade in Krisenzeiten als Grundbedürfnis und verbringen ihren Zweit- oder Dritturlaub in Franken, wo es weniger überlaufen und vergleichsweise kostengünstig ist.
Kostensteigerung bei Kitas: neue Goldgrube für Investoren?
Nach der Übernahme ihrer Kita durch einen privaten Träger waren Augsburger Eltern entsetzt: Sie müssen mit einer Gebührenerhöhung von bis zu 120 Prozent rechnen. Auch in München fürchten Eltern eine Kostenexplosion, nachdem das Fördermodell der Stadt gekippt wurde. Viele Betroffene fordern einen Preisdeckel für Kita-Gebühren, um extremen Preissteigerungen Einhalt zu gebieten. Wird Kinderbetreuung zum lukrativen Investment, da der Staat nicht genug bezahlbare Betreuungsplätze schafft?
Flügel oder Flieger: Vogelschutz-Streit am Echinger Stausee
Das Gebiet um den Echinger Stausee im Landkreis Landshut gilt als eines der wertvollsten Wasservogelschutzgebiete Bayerns. Um Eisvogel, Gänsesäger oder Kormoran nicht zu stören, gelten für Spaziergänger klare Regeln: die Wege nicht verlassen, keine Musik spielen, keine Modellflugzeuge. Doch für die Flugzeuge vom Flugplatz einen Kilometer neben dem See scheinen die Regeln lascher zu sein. Anwohner und eine Bürgeraktion sagen, Kunstflieger würden mit lautem Gedröhne ihre Kunststücke direkt über dem Schutzgebiet machen, Kleinflugzeuge flögen viel zu niedrig über den See. Ist die Freiheit über den Wolken grenzenlos?
Wohnung nur noch Hobbyraum: Rentner soll ausziehen.
Ein 72-jähriger Münchner Rentner ist verzweifelt, er soll nach 40 Jahren aus seinem Zuhause in München ausziehen. Der Grund: Seine Wohnung sei gar keine Wohnung, sondern laut Grundbuch ein Hobbyraum. Dabei steht im Mietvertrag schwarz auf weiß „Wohnung“. Eigentlich will niemand den Rentner auf die Straße setzen, weder die Stadt noch seine Vermieter und auch nicht die anderen Eigentümer der Wohnanlage. Aber: Regeln sind nun mal Regeln. „quer“ über den Konflikt zwischen dem „Prinzip“ und dem „gesundem Menschenverstand“. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 14.03.2024 BR Sendung vom 21.03.2024
Folge 25 (50 Min.)Jetzt geht’s um die Wurst – Nürnberg gegen Niederbayern
Bestimmte regionale Spezialitäten sind geschützt: Champagner darf nur aus der Champagne kommen, Parmaschinken nur aus Parma und die Nürnberger Bratwurst selbstverständlich nur aus Nürnberg. Doch Nürnberger Wursthersteller gehen jetzt noch einen Schritt weiter: Nicht nur die Herkunftsbezeichnung sei geschützt, sondern auch Erscheinungsbild und Länge der Nürnberger Bratwurst. Deshalb haben sie einen niederbayerischen Wurstproduzenten verklagt, dessen „Mini-Rostbratwürstchen“ den Nürnbergern angeblich täuschend ähnlich sehen. Seitdem wird in Franken und Niederbayern gestritten: Wie weit darf der Schutz regionaler Esskultur gehen?
Grüne Gentechnik – neue Technologie, alte Debatte?
Über Gentechnik wird seit jeher gestritten, gegen Genmais und manipuliertes Saatgut gab es heftige Proteste. Doch mit dem Siegeszug der CRISPR-Technologie hat sich die Gentechnik verändert. Viele Forscher sagen, die Bedenken gegen frühere Genmanipulationen seien nicht auf die neuen Technologien übertragbar. Trotzdem scheint die Debatte auch diesmal wieder entlang bekannter ideologischer Gräben zu verlaufen. Kein Wunder: Das Thema Gentechnik war immer schon besonders emotional. Und die neue Technologie fällt in eine Zeit, wo der ergebnisoffene und respektvolle Blick auf die andere Meinung nicht gerade Hochkonjunktur hat.
Gefährliche Eigeninitiative? Hochwasserschutz in Kutzenhausen
Hochwasser und Starkregen nehmen wegen des Klimawandels zu, aber vielerorts gibt es die Klage, der Hochwasserschutz schreite nicht schnell genug voran. So auch in Kutzenhausen in Schwaben, wo seit Jahren an einem Hochwasserkonzept gearbeitet wird. Am Ende hat ein Anwohner die Sache selbst in die Hand genommen und eine Mauer zum Schutz vor Schlammlawinen auf seinem Grundstück gebaut. Das ist aber nicht erlaubt, schließlich könnten die Nachbarn gefährdet werden. Wieviel Eigeninitiative ist im Hochwasserschutz möglich?
Wo kein Wille, da kein Weg – Streit um Biber-Auffangstation
Während überall in Bayern Landwirte über Biber klagen, geschieht in Fürstenfeldbruck bei München etwas Unerhörtes: Verletzte und verwaiste Biber werden aufgepäppelt, um im Rahmen eines aufwendigen Programms in Griechenland ausgewildert zu werden. Aktuell erholen sich zwei Exemplare in der privaten Biberauffangstation. Doch jetzt droht Ungemach: Das Landratsamt und der Amtstierarzt wollen die Biberhilfe in dieser Form stoppen, die Anlage sei nicht ausreichend bibergerecht, Wasser- und Freifläche nicht groß genug. Jetzt droht das Aus.
BaSti(R) – das wohl unbekannteste Ticket der Republik
Im Grunde ist es eine tolle Idee: Wer sein Rad im Zug mitnimmt, zahlt einen Euro, unkompliziert und bayernweit. Möglich machen soll es BaSTI(R), das Bayerische Schienenpersonennahverkehrsticket Rad. Dumm nur, dass für BaSTI(R) so viele Ausnahmen gelten, dass viele Radfahrer genervt abwinken. „quer“ macht sich auf, BaSTI(R)s angeschlagenen Ruf zu retten, schließlich kann man mit dem Ticket fantastische Rad-Reisen machen – außer halt zu Zeiten und an Orten, an denen man gerne Rad fährt. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 21.03.2024 BR Sendung vom 04.04.2024
Folge 26 (50 Min.)Spiel mit dem Feuer – Gehört Antisemitismus zur Tradition?
Dieses Wochenende brannten sie überall: christliche Osterfeuer. Mancherorts werden sie allerdings „Judasfeuer“ genannt, und dabei wird eine Puppe verbrannt, die Judas darstellen soll – den Jünger, der Jesus verriet. Ländliche Burschen-schaften zwischen Augsburg und München wollen sich ihre „Tradition“ nicht verbieten lassen. Doch zur Tradition der „Judasfeuer“ gehört eben auch, dass viele früher „Judenfeuer“ hießen, und dass mit der Figur des „Verräters Judas“ in der Geschichte immer wieder antijüdische Stimmungen angeheizt wurden. Heute distanzieren sich deshalb zum Beispiel Landkreise und auch die katholische Kirche von diesem „Brauch“. Und vor Ort? Brennt die Luft.
Mit Belagerung zum Erfolg? Europas Bauernproteste in der Bilanz
Lobbyismus existiert so lange, wie es die parlamentarische Demokratie gibt. Doch kaum eine Lobbygruppe hat je geschafft, was die Bauern in den letzten Monaten erreicht haben: Die EU-Kommission hat wichtige Teile aus dem Klimaschutz-programm „Green Deal“ gestrichen. Viele Forderungen der wütenden Landwirte werden umgesetzt. Was bedeutet das nun genau? Und: wie geht es den Bauern damit? Haben die massiven Proteste in Brüssel ihrem Image mehr geschadet als ihnen ihre Erfolge nutzen? quer sucht noch einmal das Gespräch.
Klein, aber …nein? Tiny Häuser in der Genehmigungsschleife
Sie erfreuen sich immer größerer Beliebtheit: winzige, so genannte „Tiny“-Häuser. Maximal 50 Quadratmeter, mit Bad, Küche, Wohn- und Schlafbereich, oft aus Holz, schnell auf- und wieder abgebaut und mit wenig Verbrauch. Doch viele Gemeinden hadern mit der Genehmigung. In Kitzingen hat der Stadtrat eine Tiny-Haus-Siedlung nun abgelehnt, man befürchte ein „Little Woodstock“. Dabei interessieren sich keine Hippies, sondern vor allem Rentner für das Leben im kleinen Haus, weil ihnen das ihrige zu groß geworden ist und sie es an die Kinder oder Enkel abgeben wollen. Eine kleine Lösung in großen Schwierigkeiten.
Südtirol macht dicht: Droht Bettenstopp bald auch in Bayern?
Keine neuen Betten mehr, heißt: keine neuen Hotels, Ferienwohnungen oder Airbnbs. So will Südtirol des Andrangs Herr werden, unter dem die Ferienregion seit Langem leidet. Nur dann, wenn Betten wegfallen, dürfen neue entstehen. Wäre das auch eine Lösung für bayerische Hotspots – das Ende von Overtourism und riesigen Luxus¬hotels? Vor Ort würde das vielen Anwohnern wohl gefallen: Zum Beispiel am Chiemsee, wo sich Bürger gegen den Neubau eines Fünf-Sterne-Hotels wehren.
Ewiger Schutt: Der achte Hügel von Bamberg
Bamberg. Die Stadt, wie Rom auf sieben Hügeln erbaut, hat eine neue Sensation: einen achten Hügel. Seit Jahren „erfreut“ er die Anwohner in einem Neubaugebiet als Überbleibsel der längst abgeschlossenen Bauarbeiten. Denn: Vor Gericht wurde lange gestritten, wer den Schutthaufen – nichts anderes ist der Hügel – entfernen muss. Der Bauträger ist verstorben, der Schutthaufen leicht kontaminiert, seine Entsorgung sündteuer. Die ihn verdeckende Plane bröselt vor sich hin, Plastik weht durch die Luft und die Anwohner verzweifeln. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 04.04.2024 BR Sendung vom 05.04.2024
Folge 27 (50 Min.)Haar-Tracht: Wenn die Frisurenlänge den Trachtenverein stört
Jahrelang hat sich eine siebenköpfige Familie aus Trostberg im örtlichen Trachtenverein engagiert, doch jetzt ist sie geschlossen ausgetreten. Die Söhne hätten wegen ihrer langen Haare weniger Punkte beim „Preisplattln“ bekommen und seien von Vereinsmitgliedern zurechtgewiesen worden. Verein und Gauvorstand pochen auf die bestehenden Regeln und wollen die Tradition bewahren. Doch was ist das Original? Frisur- und Kleiderordnung scheinen jedenfalls nicht in Stein gemeißelt zu sein – und so mancher Verein legt die Regeln deutlich lockerer aus.
Verdruss am Fluss: Ärger um Kanuverbot auf fränkischer Saale
Auf der fränkischen Saale sollen keine Kanus mehr fahren dürfen, das hat das Landratsamt Bad Kissingen verfügt. Der Baumbestand entlang des Flusses sei überaltert, herabfallende Äste könnten Kanufahrer verletzen und zum Kentern bringen. Und wer haftet dann? Nicht nur der Kanuverband, sondern auch Kanuverleiher, Gastwirte und Hoteliers laufen gegen das Verbot Sturm. Sie fürchten große Umsatzeinbußen, es gab schon erste Stornierungen. Ein Argument: Jeder habe die Freiheit, selbst zu entscheiden, welches Risiko er in seiner Freizeit in Kauf nimmt.
Skrupellos entmietet? Mieter kämpfen um günstigen Wohnraum
Vor vier Jahren haben Investoren ein Mehrfamilienhaus im Münchner Zentrum gekauft. Die Mieter wohnten dort teilweise schon seit über 20 Jahren und freuten sich über moderate Mieten. Doch nach einem Wasserschaden im vergangenen Herbst haben die aktuellen Eigentümer dem gesamten Haus Wasser und Heizung abgedreht. Mittlerweile harren nur noch drei Parteien im Haus aus – ohne Wasser, Heizung und Toilettenspülung. Die Eigentümer sprechen von einer dringend notwendigen Sanierung, die verbleibenden Mieter von Schikane. Sie wollen sich nicht vertreiben lassen. Der Fall beschäftigt inzwischen die Gerichte.
Saatkrähen unter Beschuss: Wird das Jagen künftig erlaubt?
Die Saatkrähe hat es gut: Einst fast ausgestorben, ist sie heute streng geschützt und ihre Population wächst. Nicht so gut haben es Menschen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu Saatkrähen leben: Die meisten fühlen sich in der jetzt begonnenen Brut- und Aufzuchtzeit vom lauten Krächzen und den Hinterlassenschaften der Tiere gestört. Weil Vergrämungsmaßnahmen auch nur bedingt helfen, fordern viele Gemeinden schon lange den Abschuss. Ob das möglich ist, wollen CSU und FW im Landtag nun prüfen lassen. Das Aus für die geschützten Plagegeister?
Ringen um Intensivpflege: Wenn die Krankenkasse nicht zahlt
Nach drei Schlaganfällen sitzt ein 67-jähriger Mann aus Rohrdorf im Rollstuhl, er kann nicht gehen, nicht sprechen. Das größte Problem ist jedoch die vom Hausarzt attestierte Dysphagie, eine Schluckstörung. Der Mann könnte sich jederzeit verschlucken und ersticken. Deshalb hat sein Arzt 24-Stunden-Intensivpflege verordnet. Doch der Medizinische Dienst erkennt die Schluckstörung nicht an, trotz ärztlicher Atteste. Die Intensivpflege wurde nach sechs Wochen gestoppt. In ihrer Not klagt die Ehefrau nun vor dem Sozialgericht gegen die Krankenkasse. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 11.04.2024 BR Sendung vom 18.04.2024
Folge 28 (50 Min.)Moderator Christoph Süß.Bild: BR / BRAus’kifft is: Cannabisverbot auf Volksfesten
In Bayern hat die Volksfestsaison begonnen, und es scheint alles wie immer: Massenhaft Alkohol und deftiges Essen, gute Stimmung und Musik. Doch etwas ist anders: Die aktuellen Volksfeste sind die ersten, seit die Ampel in Berlin den Genuss von Cannabis freigegeben hat. Doch die Ampel hat in ihrem Cannabis-Gesetz nicht klar geregelt, ob neben Bierzelten, Autoscootern und Achterbahnen gekifft werden darf. Für die Staatsregierung gab es also dringenden Nachbesserungsbedarf, und so wurde entschieden: In Biergärten und auf Volksfesten ist Kiffen verboten. Problem gelöst? Manchen gehen die vielen Verbote inzwischen zu weit.
Ewig nagts am Nationalpark: Borkenkäfer vs. Naturschutz
Weil die vergangenen Wochen so warm waren, ist der Erzfeind aller Fichtenwaldbesitzer dieses Jahr schon da: Der Borkenkäfer. Am Rand des Nationalparks Bayerischer Wald leiden die Waldbauern enorm unterm Borkenkäfer. Sie glauben, ihre Probleme werden dadurch verschärft, dass im Nationalpark der Borkenkäfer nicht bekämpft wird. Wissenschaftlich ist das nicht belegt, im Gegenteil: als der Borkenkäfer in den 90ern weite Teile des Nationalparkwaldes am Lusen vernichtete, entschieden Park und Staatsregierung nicht in die Natur einzugreifen – heute ist dort ein gesunder und artenreicher Wald. Doch nun hat der Nationalpark vorgeschlagen, zwei Flächen aus der Schutzzone zu entfernen, um dort den Borkenkäfer zu bekämpfen und den Waldbauern zu helfen. Eine gute Idee, findet der Bayerische Wirtschaftsminister. Ein Dammbruch, befürchten Naturschützer. Und der Umweltminister? Rudert jetzt zurück.
Strom(ver)zähler – Überhöhte Rechnung durch defektes Gerät?
Professor Lachenmayr aus Weyarn ist baff, als er seine Stromrechnung bekommt: Statt der üblichen 2100 kWh soll er von September bis Dezember plötzlich 11.000 kWh verbraucht haben. Das kann nicht sein, sagt er, aber sein neuer digitaler Stromzähler hat das so ermittelt. Möglicherweise ist er defekt? Viele der Baureihe dieses Gerätes machen tatsächlich Probleme: Regelmäßig geht ihr Display kaputt. Ob das Gerät auch falsch misst, ist bisher nicht bekannt. Die Bayernwerke reagieren, sie tauschen den Zähler aus. Doch für Herr Lachenmayr ist die Sache damit nicht erledigt, denn den über Monate gemessenen Mehrverbrauch soll er trotzdem bezahlen. Wer bekommt recht? Herr Lachenmayr oder sein Stromzähler?
Gute Hunde, böse Hunde: Wirkt Bayerns Kampfhund-Gesetz?
Jerry, ein Mischlingshund aus Meitingen, erholt sich nur langsam. Am Ostermontag wurde er angefallen, beinahe totgebissen. Angetan hat ihm das ein Kangal, ein türkischer Hirtenhund. Auch Menschen wurden in Bayern schon von Kangals attackiert. Die Rasse ist in Hessen und Hamburg als „vermutlich gefährlich“ gelistet, dort darf man die Hunde nicht ohne Wesenstest und eine spezielle Erlaubnis halten. Und in Bayern? Eigentlich sind die Hundegesetze hier besonders strikt. Kein anderes Bundesland hat strengere Kampfhundeauflagen. Also müsse man Kangals einfach auch listen? So simpel ist das nicht, sagen Experten. Denn die besonders strengen Auflagen bewirken womöglich das Gegenteil. Aufgrund zu strenger Regeln würden Listenhunde illegal gehalten und damit oft gar nicht kontrolliert. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 18.04.2024 BR Sendung vom 25.04.2024
Folge 29 (50 Min.)Wird das Wasser knapp? Bürger kämpfen um ihre Quellen:
Trinkwasser ist für die Bürger sehr wichtig. An vielen Orten kämpfen sie dafür, dass es von vor Ort kommt – und nicht von irgendwo über Fernwasseranbieter. Doch Bayern stellt im Bundesvergleich prozentual nur sehr wenig Fläche für Wasserschutzgebiete bereit. Auch, weil die Flächen dann nur noch sehr eingeschränkt bewirtschaftet werden dürfen. Um das knappe Gut auch wirklich wertzuschätzen, könnte der Wassercent helfen – eine Gebühr für bislang kostenloses Grundwasser. Während es den Wassercent fast überall in Deutschland gibt, verzögert sich die Einführung in Bayern.
Feier des Verfalls – über die Paralleluniversen der Bahn:
Auf 34 Milliarden summieren sich die Schulden der Deutschen Bahn. Bayerische Regionalbahnbetreiber müssen Strafen zahlen, weil ihre Züge Verspätung haben. Ein Grund: Die DB kommt mit der Sanierung des immer maroderen Schienennetzes nicht hinterher. Das ist das eine Universum. Im anderen Universum gibt die Bahn 1,7 Millionen aus, um in zwei Partys die Verschmelzung der Betreibergesellschaften von Bahnhöfen und Schienennetz zur DB InfraGO zu feiern. Wie können diese zwei Paralleluniversen aus Verfall und Party nebeneinander existieren? quer erklärt eines der letzten Rätsel der Menschheit.
Teure Abhängigkeit – Bürger in der Geothermie-Falle:
Geothermie ist eigentlich eine tolle Sache: Die Wärme kommt aus dem Boden vor Ort, die Nutzer sollten somit unabhängig vom Krieg Russlands, Krisen in Nahost oder sonstigen Entwicklungen am Weltmarkt sein. Doch östlich von München müssen die Kunden des kommunalen Geothermieanbieters drastische Preisanstiege verkraften. Grund: Der Geothermiepreis ist mit Verzögerung an den Gaspreis gekoppelt. Und der stieg im vorigen Jahr ja stark an. Warum aber knüpft man eine autarke, regionale Energiequelle an einen so unsicheren, globalen Marktpreis?
Ewige Unruhe – Grabräuber auf bayerischen Friedhöfen:
Man meint, es wäre ein Verbrechen aus alter Zeit in Ägypten. Oder aus einem Indiana Jones-Film. Es findet aber auf bayerischen Friedhöfen statt: Grabraub. Immer mehr Gräber werden aufgebrochen und beschädigt, um Messing- und Bronzeschalen zu stehlen. Die Polizei Ingolstadt hat sogar eine eigene Ermittlergruppe gegründet und vermutet organisierte Banden. Wie können die Toten wieder in Frieden ruhen?
Leer- statt Lehrjahre – mehr psychische Erkrankungen bei Azubis:
Seit dem Jahr 2000 haben sich Depressionen und Belastungsstörungen bei Berufsanfängern mehr als verdoppelt. Auch Fehlzeiten oder gar Kündigungen wegen seelischer Probleme stiegen bei Azubis die letzten Jahre stark an. Führt die Digitalisierung zu Überforderung in der analogen, also realen Zusammenarbeit? Sind es Nachwirkungen der Corona-Lockdowns? Ist es der permanente Vergleich mit anderen über die sozialen Medien? Oder Zukunftsangst angesichts von Kriegen und Klimawandel? quer auf Spurensuche in einer krisengebeutelten Generation. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 25.04.2024 BR Sendung vom 02.05.2024
Folge 30 (50 Min.)Miezen-Misere in Bayern: Diskussion um Zwangskastration
Katzen – so süß sie sind – werden an vielen Orten in Bayern zu einer echten Plage. Wenn Freigänger-Katzen nicht kastriert sind, vermehren sie sich schnell, und es können sich wilde Kolonien bilden. 300.000 solcher wilden Katzen sollen in Bayern leben, rechnen Tierschützer. Die Katzen reißen Vögel und sogar Hasen. Viele sind krank und unterernährt, landen im Tierheim oder Auffang-Stationen. Erste Landkreise schreiten mittlerweile ein, haben eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für Freigänger eingeführt. Aber Kastrationen sind teuer, und bei vielen Katzen weiß niemand, wer der Halter ist. Hilft nur die Zwangs-Kastration?
Hokuspokus gegen Algen: Granderwasser bald im Altmühlsee?
Seit Jahren wird der Altmühlsee – wie viele andere bayerische Seen – regelmäßig wegen Blaualgen gesperrt, denn dann droht Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier im Wasser. Ein echtes Problem für den Tourismus vor Ort. Doch die Maßnahmen, die Alge einzudämmen, brauchen Zeit. Nun soll der See mit Sauerstoff angereichert werden. Und: das Wasser soll mit Granderwasser-Technik „belebt werden“, wie es heißt. Ein verzweifelter Versuch? Denn die meisten Wissenschaftler halten es für erwiesen, dass man Wasser nicht dauerhaft „beleben“ kann. Und die eigentlichen Ursachen der Blaualgen-Plage – der Klimawandel und der Nährstoff-Eintrag durch Dünger der Landwirtschaft – werden durch „belebtes Wasser“ jedenfalls nicht behoben Radfahrer ausgesperrt?
Mountainbiker fürchten neues Waldgesetz
Mountainbiken ist spätestens seit Corona von einem Nischenphänomen zum Massensport geworden. Biker schätzen das Naturerlebnis, die sportliche Herausforderung und die Freiheit am Berg. Doch gerade sorgt ein geleakter Entwurf für ein neues Bundeswaldgesetz für große Aufregung in der Szene. Laut dem dürften Biker nur noch auf ausgewiesenen Wegen fahren, zum Wohl der Natur. Denn Naturschützer und Förster beklagen schon lang: Die Massen an Bikern sind eine enorme Belastung für Wald und Wild; der Andrang müsse unbedingt auf einzelnen Wegen, sogenannten Trails gebündelt werden, statt sich wie jetzt über die ganze Natur zu ergießen. Solche Trails wünschen sich sogar Biker selbst, Touristiker und viele Gemeinden. Doch sie zu errichten ist alles andere als einfach.
Tempo 30 am Mittleren Ring: Ein Tropfen auf den heißen Stein?
Der Münchner Stadtrat hat entschieden: Statt einer Ausweitung des bereits bestehenden Dieselfahrverbots in der Innenstadt soll auf einem Abschnitt des Mittleren Rings Tempo 30 eingeführt werden. Aber bringt das wirklich etwas, auf einer Strecke, auf der man im Feierabendverkehr ohnehin meist nur mit Schrittgeschwindigkeit vorankommt? Außerdem gilt die Maßnahme natürlich für alle – auch Elektro-Autos müssten also Tempo 30 fahren, damit Diesel-Fahrer von weiteren Verschärfungen verschont bleiben. Am Grundproblem – viel zu viele Autos in der Stadt – wird sich durch Tempo 30 jedenfalls nichts ändern. Und die Schadstoffbelastung könnte unter Umständen sogar noch erhöht werden. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 02.05.2024 BR Sendung vom 16.05.2024
Folge 31 (50 Min.)Wehrpflichtdebatte: Wenn die Politik das Volk in die Pflicht nimmt:
Es ist eine Frage, die derzeit viele Menschen in Bayern umtreibt: Kommt die Wehrpflicht zurück? Die CDU hat sich auf ihrem Parteitag auf Antrag der Jungen Union dafür positioniert. Auch SPD- Verteidigungsminister Pistorius will bald konkrete Vorschläge machen. Widerstand kommt etwa von Jugend- und Sozialverbänden, die auf die Selbstbestimmung junger Menschen pochen. Politiker, die in einem Wahljahr den Wählern etwas zumuten, weil sie es für richtig halten – ein spannendes Experiment. quer und die Frage: Lassen sich die Deutschen in die Pflicht nehmen
Am Dachsberg stinkts: Streit um Wohncontainer-Schwarzbau:
Am Dachsberg bei Markt Donaustauf hat jedes Haus eine eigene Kleinkläranlage – auch ein Mehrfamilienhaus, in dem bis zu 16 Asylbewerber untergebracht sind. Anfang März wurden vier Wohncontainer auf dem Gelände aufgestellt, laut Behörde durch den Grundstücksmieter und ohne Genehmigung. Bei den Bauarbeiten wurde die Kleinkläranlage beschädigt. Immer wieder läuft das Abwasser die Straße hinunter, zum Ärger der Anwohner. Das Landratsamt hat zwar einen Baustopp verhängt und den Rückbau verlangt. Inzwischen wurde ein Bauantrag nachgereicht. Und nun? Prüft das Landratsamt, ob die Container nicht doch genehmigt werden können.
Studium im Ausland: Österreich wehrt sich gegen Piefke-Invasion:
Wer in Bayern keinen Studienplatz findet, weicht gerne nach Österreich aus, denn dort zählt die Abiturnote für die Zulassung nicht. Besonders Medizin ist beliebt. Doch fast Dreiviertel der deutschen Studierenden verlassen das Land nach ihrem Abschluss. Und hier sieht Österreich das Problem: Man investiert zwar in die teure Ausbildung, hat aber nichts davon im Kampf gegen den eigenen Ärztemangel. Das Land fordert jetzt Ausgleichszahlungen – und sieht auch die bayerische Politik in der Pflicht.
Heizen als Politikum: Bayern will Heizen mit Holz vorantreiben:
Die Bayern lieben ihr Holz: Schon jetzt wird in keinem anderen Bundesland so viel mit Holz geheizt wie im Freistaat. Wirtschaftsminister Aiwanger will die Wärmegewinnung aus Holz sogar vorantreiben, mit dem „Pakt Holzenergie“. Doch wie umweltfreundlich ist Heizen mit Holz ist? Kritiker klagen über den hohen CO2-Ausstoß und mahnen zur Wärmepumpe. Manche Experten dagegen sehen die Holzenergie sogar als klimapositiv, derweil sendet die Bundesregierung widersprüchliche Signale. Und während Heizen einmal mehr zum Politikum wird, fragen sich Kunden: Was tun?
Dauerbaustelle am Main: Wird der Höchheimer Steg jemals fertig?
Eigentlich sollte der neue Mainsteg schon seit Jahren fertig sein und die unterfränkischen Gemeinden Veitshöchheim und Margetshöchheim verbinden. Doch das Bauprojekt gestaltete sich schon in der Planung schwierig, die Baufirma kündigte den Vertrag wegen Abrechnungs-Streitigkeiten einseitig, dann wurden Baumängel festgestellt, nun mögen sich die Bürgermeister gar nicht mehr auf einen Eröffnungstermin festlegen. Manche sind darüber aber nicht unglücklich: Denn ohne Brücke wechseln Radfahrer nicht aufs andere Ufer zu dortigen Biergärten. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 16.05.2024 BR Sendung vom 23.05.2024
Folge 32 (50 Min.)Gefährliche Kühe? Streit um verletzte Wanderer auf der Alm:
Vor zwei Jahren wurde Petra M. beim Wandern in Tirol von einer Kuh angegriffen und schwer verletzt. Seitdem kämpft sie um Schmerzensgeld und dafür, dass keine weiteren Attacken passieren. Denn sie ist nicht die Einzige: Ein Jahr später wurde ein einheimisches, fünfjähriges Kind angegriffen, insgesamt sieben Opfer gibt es inzwischen in der Gegend. Die Angreifer stammen wohl aus einer Herde von Fleischrindern, weil Milch sich immer weniger lohnt. Auch in Bayern werden deshalb Mutterkuhherden auf der Alm häufiger. Der Schutzinstinkt der Kühe aber kann für Wanderer gefährlich werden.
Gemeinde erschüttert: Abrutschgefahr durch Schotterwerk? In Gallmersgarten im Landkreis Neustadt/Aisch will das Schotterwerk seinen Abbau erweitern. Bei der Überprüfung des Vorhabens entdeckt das Landratsamt aber: schon zuvor wurden die Abbaugrenzen bei weitem überschritten, so dass die Standfestigkeit einer daneben liegenden Ortsverbindungsstraße nicht mehr gewährleistet ist. Die Straße wurde gesperrt, zum Ärger der Anwohner. Die Firma soll das Problem lösen, die Gemeinde befürchtet, am Ende auf den Kosten sitzen zu bleiben. quer fragt: wie konnte es so weit kommen?
Allein gelassen: Zentrum für chronisch kranke Kinder schließt:
Für Lillys und 350 weitere Familien wäre es eine Katastrophe: Das Zentrum für interdisziplinäre Neuropädiatrie Kempten (ZiNK) soll Ende Juni dicht machen. Lilly ist schwerbehindert, kann nicht sprechen, nicht laufen. Im ZiNK wird sie bisher behandelt. Wo soll sie in Zukunft hin? Im ganzen Allgäu gibt es einen erheblichen Versorgungsengpass für Kinder und Jugendliche mit komplexen chronischen Erkrankungen. Zwar soll im nächsten Jahr ein neues sozialpädiatrisches Zentrum eröffnet werden – allerdings im 30km entfernten Marktoberdorf. Und bis dahin heißt es für die Eltern: sehr lange warten auf Termine beim Facharzt – wenn es denn einen gibt.
Invasive Schönheit: Wird Kirschlorbeer in Bayern bald verboten?
Kirschlorbeer ist eine beliebte Heckenpflanze in Gärten. Kein Wunder, die winterharte Pflanze wächst schnell, ist robust, verträgt Hitze und bildet einen guten Blickschutz. Doch: sie wächst zu schnell. Lässt kaum noch Licht für andere Pflanzen durch, verdrängt heimische Arten und gefährdet die ökologische Vielfalt, wenn sie erst im Wald ist. Deshalb ist der Kirschlorbeer bei Naturschützern und Förstern umstritten, in der Schweiz sogar verboten. Kommt ein Verbot bald auch in Bayern?
Förderfähig nicht gleich förderwürdig: Streit um Radweg:
Die oberfränkische Kleinstadt Rödental will einen Radweg bis zum benachbarten Coburg bauen. Der soll allerdings durch ein FFH- und Hochwasserschutzgebiet verlaufen, drei Meter breit sein und auf einer Dammlage asphaltiert werden. Die Kosten stiegen schon in der Planungsphase von 400.000 auf über 1.000.000 Euro, das Geld kommt zu 80% von der „Radoffensive Bayern“ des Freistaats. Doch: nördlich gibt es bereits einen Radweg nach Coburg, südlich einen geschotterten Waldweg. Ist die Investition also unnötig? Eine örtliche Bürgerinitiative sagt: ja. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 23.05.2024 BR Sendung vom 06.06.2024
Folge 33 (50 Min.)Hochwasser – Was es heißt, der Naturgewalt ausgeliefert zu sein:
Die Wassermassen fließen langsam aus Bayern ab. Wo die Pegelstände sinken, offenbaren sich massive Schäden. Mit ihnen tauchen Fragen auf: Ist so eine Hochwasserkatastrophe ein Schicksalsschlag, gegen den man sich im Vorhinein nicht rüsten kann, oder hätte man viel mehr in Hochwasserschutz investieren müssen? Und wenn wir infolge des Klimawandels solche Katastrophen nun häufiger erleben: Funktioniert dann noch das Prinzip der kollektiven Hilfe durch Steuergelder oder bleiben Hausbesitzer auf ihren Schäden sitzen? Viele befürchten, dass gegen die Naturgewalten der Zukunft kein wirksamer Schutz mehr möglich sein wird.
Ein guter Zug? – Bürger entscheiden über Stadtbahn Regensburg:
In Regensburg gerät die Europawahl am Sonntag fast zur Nebensache. Denn im Wahllokal dürfen die Bürger dort eine zweite, viel emotionalere Frage beantworten: Will die Stadt eine Straßenbahn? Das Thema wird in Regensburg heftig diskutiert, eine Bürgerinitiative für und eine gegen die Stadtbahn kämpfen um die Informationshoheit. Und man fragt sich: Über ein so komplexes Infrastrukturprojekt im Bürgerentscheid abstimmen lassen – ist das eine gute Idee?
Höchheimer Mainsteg – Über den Versuch, eine Brücke zu bauen:
Veitshöchheim und Margetshöchheim sind von der Natur getrennt durch den Main, von Menschenhand aber seit Jahrzehnten verbunden durch einen Steg. Leider ist der in die Jahre gekommen und seine Pfeiler würden einer Schiffskollision womöglich nicht standhalten. Er muss abgerissen werden. Natürlich wollen sich die beiden Höchheims nicht trennen lassen. Nur: Einen neuen Mainsteg zu bauen, gestaltet sich schwieriger als gedacht: 20 Jahre währt nun schon der Versuch.
Den Eslarnern stinkt’s – Streit um Kosten für neue Kläranlage:
Dass Eslarn in der Oberpfalz eine neue Kläranlage braucht, ist unbestritten. Doch damit endet die Einigkeit: Denn so eine Kläranlage ist teuer, und die Kosten tragen die Bürger. So will es die kommunale Abgabenverordnung. Mehrere Tausend Euro können da pro Haushalt zusammenkommen, Anwohner und Betriebe sehen sich an der finanziellen Belastungsgrenze. Tatsächlich rollt gerade eine Sanierungswelle auf Bayern zu, denn überall im Freistaat kommen Kläranlagen und Abwassernetze nach nunmehr 50 Jahren an ihre Grenze. Betroffene Bürger und Kommunen fordern mehr Unterstützung vom Freistaat und erinnern an die Straßenausbaubeiträge: Auch da hat nach Protesten am Ende der Staat die Kosten übernommen.
Mathe statt Kunst – Protest gegen bayerischen Pisa-Aufholplan:
Bayern steht vor einem Problem, das viele selbst aus ihrer Schulzeit kennen dürften: Die Noten sind schlecht, Nacharbeit ist nötig. In Bayerns Fall geht es um die Pisa-Noten und die Staatsregierung hat Besserung gelobt. Doch statt zu spicken, wie es die Länder machen, die bei der Pisa-Studie besser abschneiden, handelt Bayern nach seiner eigenen Logik: Um besser in Mathe und Deutsch zu werden, müssen die Kinder eben mehr Mathe und Deutsch lernen. Weil es gleichzeitig aber nicht mehr Schulstunden geben soll, kürzt man eben bei anderen Fächern. Kunst, Musik, Werken – ausgerechnet die kreativen Fächer sollen dran glauben. Eine Petition aufgebrachter Eltern versuchte noch, das Kultusministerium noch umzustimmen. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 06.06.2024 BR Sendung vom 13.06.2024
Folge 34 (50 Min.)* Rette sich, wer kann! Wenn Bunker fehlen, müssen Keller reichen Die Deutschen sollen ihre Keller als Schutzräume nutzen, das empfiehlt ein Bericht deutscher Zivilschutzbehörden. Öffentliche Schutzeinrichtungen für den Fall eines Angriffs fehlen nämlich. Nach dem Kalten Krieg wurde beschlossen, 2000 öffentliche Bunker und Schutzräume aufzugeben. Nun sind davon nur noch 579 übrig, die allerdings nicht einsatzbereit sind. Der Einbau von Schutzräumen in Wohn- und Geschäftsgebäuden müsste mit Milliarden Euro vom Staat bezuschusst werden, das ist nur langfristig möglich.
Derweil sollen sich Bürger selbst helfen und ihre Keller als Schutzräume nutzen. „quer“ schaut nach, wie die Lage in bayerischen Kellern ist, und ob sie als Schutzraum geeignet sind. * Neuer Notstand: Hauswirtschafts-Profis dringend gesucht „Das bisschen Haushalt macht sich von allein“, heißt es in einem Schlager aus den 70ern, und so denken auch heute viele. Der Beruf Hauswirtschaftler erscheint vielen jungen Leuten nicht interessant, immer weniger absolvieren die Ausbildung.
Doch für Pflegeheime, Kliniken oder Kinderbetreuungseinrichtungen werden fehlende Fachkräfte im Hauswirtschaftsbereich zum ernsthaften Problem. Im schlimmsten Fall können Heimplätze deshalb nicht belegt werden. Kommen keine Hauswirtschaftler nach, müssen Leistungen wegfallen. Die Kita kann zum Beispiel kein frisches Essen mehr anbieten. Denn Hauswirtschafts-Profis werden nicht nur zum Kochen und Putzen gebraucht, sie übernehmen auch wichtige Aufgaben in Betrieben, wie den Einkauf oder den Personaleinsatz in einer Großküche.
* Schwimmbad-Krimi: Marktheidenfeld und das „Wonnemar“ Das Erlebnisbad „Wonnemar“ war lange ein Aushängeschild von Marktheidenfeld in Unterfranken. Doch seit vier Jahren ist es geschlossen. Die private Bädergesellschaft, deren Tochterfirma das Bad betrieb, musste in der Corona-Pandemie Insolvenz anmelden. Daher übernahm die Stadt den Notbetrieb und stellte fest, dass die Betriebsgesellschaft jahrelang Wasser am Abwasserzähler vorbeigeleitet hat. Der Schaden für die Stadt soll sich auf mehrere 10.000 Euro belaufen.
Ein Schiedsgericht entschied, dass das Schwimmbad unter diesen Umständen an die Stadt zurück geht. Die Betriebsgesellschaft will aber nicht, dass ihre Tochterfirma das Bad verlässt. Nun läuft seit Jahren ein Rechtsstreit um die Herausgabe des Bades. Die Leidtragenden sind die Schwimmer, die die Wiedereröffnung in weiter Ferne sehen. * Bohrtürme bei Landsberg: Umweltfrevel oder Zukunftsvision? Bald soll es losgehen: In Reichling bei Landsberg am Lech wird nach Erdgas gebohrt. Das bayerische Wirtschaftsministerium hat Konzessionsrechte für ein über 100 Quadratmeter großes Gebiet zwischen Lech und Ammersee erteilt.
Eine Bürgerinitiative läuft dagegen Sturm, befürchtet die Kontamination von Natur und Trinkwasser. Der Bürgermeister ist mit den Bohrungen einverstanden und hofft, dass sie beim Erschließen eines Geothermie-Netzwerkes helfen. Befürworter sagen, dass heimische Gasbohrungen helfen, von Russlands Erdgas oder LNG-Gas unabhängig zu werden. Gegner befürchten, Bayerns Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, würde mit eigenen Gasbohrungen noch schwieriger zu erreichen sein. (Text: tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Do. 13.06.2024 BR Sendung vom 20.06.2024
Folge 35 (50 Min.)Katastrophe nach der Katastrophe – Natur leidet unter Flutfolgen: Das Hochwasser Anfang Juni war eine besondere Katastrophe. Nie zuvor waren so viele Zuflüsse zur Donau auf einmal über die Ufer getreten. Das hat nicht nur Menschenleben gekostet und Milliardenschäden verursacht – auch für die Natur hat es katastrophale Folgen. So wurde vielerorts die Fischbrut vernichtet. Fische wurden aus Flüssen und Seen gespült und verendeten in Ackerfurchen. Auch Igel, Rehkitze, Hasen, Fuchswelpen und Küken ertranken zu Tausenden. In den Seen und Flüssen bahnt sich schon das nächste Unglück an: Tonnenweise Sedimente mit Giftstoffen haben sich dort angelagert, Seen drohen zu verlanden. Und wegen der großen Mengen an Stickstoff aus Äckern, Ställen und Kanalisation könnten viele Gewässer demnächst umkippen. Ein weiteres Fischsterben wäre die Folge.
Genehmigungs-Turbo: Energiewende vor Artenschutz? Der Rappenalpbach und die Stillach bei Oberstdorf sind ein einzigartiges Ökosystem mit seltenen Vögeln, Amphibien und Insekten. Doch dort soll nun ein Wasserkraftwerk gebaut werden. Solche Pläne gibt es seit 15 Jahren, bislang scheiterten sie vor allem am maximalen Naturschutz für das Gebiet. Doch nun haben Investoren einen neuen Anlauf genommen, da sich die Rechtslage zugunsten erneuerbarer Energien geändert hat – auf bayerischer, deutscher und EU-Ebene. Naturschützer laufen Sturm, ein Wasserkraftwerk zerstöre unwiederbringlich das Biotop, der Schaden sei ungleich höher als der Nutzen. Die Investoren verweisen auf sauberen Strom für Oberstdorf.
„Hund san’s scho“: Stadtrat von Bürgermeister geschasst: In Gunzenhausen ist ein Stadtrat von der Grünen vom CSU-Bürgermeister und dessen knapper Mehrheit im Stadtrat ausgeschlossen worden. Die offizielle Begründung: Es bestehe ein Interessenskonflikt, denn der grüne Stadtrat arbeitet als Schiffskapitän für den Zweckverband Altmühlsee und ist Angestellter der Stadt. Inoffiziell hört man, der Bürgermeister und der Grüne seien sich nicht grün. Dabei war die Frage des Interessenskonfliktes nach der Kommunalwahl 2020 überprüft und nicht beanstandet worden. Mittlerweile haben das Verwaltungsgericht Ansbach und der Bayerische Verwaltungsgerichtshof keinen Interessenskonflikt festgestellt, der Amtsverlust sei „rechtswidrig“. Der Stadtrat ist wieder im Amt. quer fragt: Geht’s noch – oder muss das in Bayern nun einmal genauso so sein?
Anwohner-Frust: Wohnmobile und Trucks blockieren Parkplätze: Immer mehr Bayern haben ein Wohnmobil, und diese Fahrzeuge müssen irgendwo abgestellt werden. Ein Verdrängungskampf hat begonnen, Wohnmobile verdrängen Autos, und auch Anhänger oder Foodtrucks blockieren Parkplätze. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann gefährlich werden. Denn die hohen Fahrzeuge verstellen die Sicht, Kinder können oft nicht mehr sicher die Straße überqueren. Wohnmobile aber gelten als Pkw und dürfen unbefristet parken. Anhänger dagegen dürfen nicht länger als zwei Wochen abgestellt werden, doch kontrolliert wird das von der Polizei unregelmäßig. Der bayerische Städtetag fordert für einzelne Gemeinden die Möglichkeit, ein Parkverbot für Wohnmobile in Wohngebieten einzuführen – hat aber bisher kein politisches Gehör gefunden. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 20.06.2024 BR Sendung vom 27.06.2024
Folge 36 (50 Min.)Moskito statt Mojito – Sommerabende in Zeiten der Mückenplage: Mücken sind lästig, aber noch nie war das Wort Plage so angemessen wie derzeit. Durch die Hochwässer sorgen apokalyptische Schwärme von Blutsaugern bereits jetzt für leergefegte Seeufer, verwaiste Biergärten und verrammelte Fenster. Es gibt kaum ein Mittel dagegen. Während man am Ammersee noch mit dem Einsatz einer biologischen Mückenbekämpfung hadert, wurde diese am Chiemsee zwar schon früher eingesetzt. Doch ausgerechnet jetzt sind weder Mittel noch Mitarbeiter verfügbar, um den Kampf gegen die biblische Plage aufzunehmen. Und Mückenschutzmittel für zuhause? Vielerorts ausverkauft.
Enteignungsdebatte: Müssen Bauern sich vom Acker machen? Zehn Jahre hat man in Dinkelscherben um Grundstücke für den Bau von Hochwasserschutz gestritten. Ämter und Landwirte wurden sich einfach nicht einig über entsprechende Ausgleichsflächen und Entschädigungen. Dann kam der große Regen und das Dorf stand unter Wasser. Jetzt will Umweltminister Glauber die Bauern notfalls enteignen, um Rückhaltebecken umsetzen zu können. Dabei hätte es bereits vor 5 Jahren eine Lösung gegeben, die alle Seiten zufrieden gestellt hätte.
EM in Deutschland – Die Welt zu Gast im Modernisierungsstau: Als 2006 die WM in Deutschland stattfand, war es ein riesiger Imagegewinn. Was Deutschland alles kann, und die Menschen, so nett! So nett ist Deutschland vielleicht immer noch. Aber können tut das Gastgeberland nach Ansicht vieler EM-Gäste nicht mehr viel. Österreichische Fans, die mit der Bahn nicht rechtzeitig zum Spiel kamen. Albanische Fans, die Deutschland als Dritte Welt bezeichnen, weil die Netzabdeckung hier schlechter ist als daheim. Viele europäische Gäste meinen: Deutschland liegt schwer im Rückstand.
Gefahr für den Igel – Streit um Nachtfahrverbot für Mähroboter: Wenn Igel mit einem Mähroboter zusammentreffen, haben sie kaum Überlebenschancen. Die scharfen Klingen töten die kleinen Schnecken-Räuber, denn die setzen in der Selbstverteidigung nicht auf Flucht, sondern auf ihre Stacheln. Da Igel nachtaktiv sind, würde ein nächtliches Fahrverbot viele dieser Unfälle vermeiden. Das plant die Bundesregierung im neuen Tierschutzgesetz. Doch im Freistaat verlässt man sich zum Igelschutz lieber auf die Eigenverantwortung der Rasenbesitzer.
Großes Tennis? Förderärger über Münchner Tennisstadion: In München gibt es ein traditionsreiches ATP-Turnier, die BMW Open – ein internationales Tennisturnier der niedrigsten Kategorie, das seit vielen Jahrzehnten vom Tennisverein Iphitos ausgerichtet wird. Doch der Verein will hoch hinaus und mit einem prestigeträchtigen ATP-500-Turnier mehr Publikum und internationale Tennisstars anziehen. Dafür brauchts nach den Regularien einen neuen Center-Court für mehr Publikum. Gefördert wird der Bau durch Steuergelder. Jetzt ist der Ärger groß, denn der Zuschuss der Stadt München, der Stadt mit den höchsten Mieten, stammt ausgerechnet aus dem Fördertopf für Wohnungsbau. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 27.06.2024 BR Sendung vom 28.06.2024
Folge 37 (50 Min.)Solar-Metzger im Sonnenfrust: Sogar Eigenerzeugung abgeregelt:
Wenn die Sonne scheint, könnten sich PV-Anlagenbesitzer freuen. Doch bei einigen, wie einem Metzger bei Freising, verdunkelt sich das Gemüt. Denn die Bayernwerk Netz GmbH schaltet regelmäßig seine Solaranlage ab, wenn das Netz überlastet ist. Er darf den Strom von seiner PV-Anlage aber noch nicht einmal selbst verbrauchen, sondern muss ihn teuer kaufen. Dafür hat er nicht in eine große Anlage investiert. Und alles nur, weil der Netzausbau seit Jahren verschleppt wird.
Reform des Bürgerentscheids: Befriedung oder Blockade?
In keinem anderen Bundesland gibt es so viele Bürgerentscheide wie in Bayern. Eigentlich ein gutes Zeichen dafür, wie sehr sich die Bürger vor Ort in die politischen Entscheidungen einbringen. Manchmal aber verhindern sie damit wichtige Zukunftsprojekte – worunter dann die Allgemeinheit leidet. Deshalb möchte Ministerpräsident Markus Söder nun eine Reform, um Bürgerentscheide auf kommunaler Ebene „weiterzuentwickeln“. Während CSU-Urgestein Günther Beckstein alternative Formen der Bürgerbeteiligung ausloten soll, sieht sich FW-Chef Hubert Aiwanger schon als letzte Bastion von Volkes Stimme.
In Regen in die Traufe: Kann man sich Demokratiebildung sparen?
Der Regener Landrat Raith von der CSU will die dortige Fachstelle des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ nicht länger fördern. Dabei trägt der Landkreis eh nur zehn Prozent der Kosten, der Löwenanteil kommt vom Bund. Im Landkreis schnitt die AfD bei der Europawahl besonders stark ab. Daran habe halt auch die Demokratieförderung nichts geändert, meint der Landrat. Vielerorts stehen demokratische Initiativen unter Druck, zum Beispiel auch, weil ihnen wegen ihrer politischen Arbeit die Gemeinnützigkeit aberkannt wird.
Teure Pflanzen: Die Begrünung von Städten wird zum Geldgrab:
Bäume speichern nicht nur CO2, sondern kühlen auch unsere Städte. Darum wollte Bamberg 1000 Bäume pflanzen, zwölf davon in der Siemensstraße. Doch nach Anwohnerprotesten und hohen Kosten musste die Stadt mehrfach ihr Baumkonzept überarbeiten, jetzt sollen gar keine Bäume gepflanzt werden. Auf den Planungskosten von 50 000 Euro bleibt die Stadt sitzen. Und in Würzburg hat die Pflanzung von drei Bäumen neben dem Rathaus 300 000 Euro gekostet. Neues Grün in der Stadt ist uns halt nicht nur lieb, sondern auch sehr, sehr teuer.
Gefahr für den Igel – Streit um Nachtfahrverbot für Mähroboter:
Wenn Igel mit einem Mähroboter zusammentreffen, haben sie kaum Überlebenschancen. Die scharfen Klingen töten die kleinen Insektenfresser, denn die setzen in der Selbstverteidigung nicht auf Flucht, sondern auf ihre Stacheln. Da Igel nachtaktiv sind, würde ein nächtliches Fahrverbot viele dieser Unfälle vermeiden. Das plant die Bundesregierung im neuen Tierschutzgesetz. Auch im bayerischen Landtag gab es einen Vorstoß. Doch die Koalition in München setzt lieber auf die Eigenverantwortung der Rasenbesitzer. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 04.07.2024 BR Sendung vom 11.07.2024
Folge 38 (50 Min.)* Schleimige Invasion: Nacktschnecken auf dem Vormarsch
Derzeit kriechen und schleimen sie sich wieder durch unsere Gärten, fressen die Erdbeeren, die man so gern genascht hätte, und die Blumen, auf die man sich das ganze Jahr freute. Während die normalen Häuserschnecken sich eher über welkes Kraut hermachen, vertilgt die spanische Wegschnecke so gut wie alles auf ihrem Weg. Fressfeinde muss sie kaum fürchten, weil ihr bitterer Schleim fast keinem Tier schmeckt. Was, wenn sie sich aus den Gärten in Wald und Flur ausbreitet? Tatsächlich gibt es nur einen Schrecken der Schnecken, der sich der Invasion in den Weg stellt.
* Spessarträuber oder -schützer? Umstrittenes Biosphärenreservat
Im Spessart waren vielleicht früher mal Räuber, heute hofft man auf mehr Touristen. Und die will man mit dem Label „Biosphärenregion“ anlocken. Dafür müssten drei Prozent Waldfläche stillgelegt werden, auch im Staatswald. Während Landräte, Gemeinden und Hoteliers das Projekt gerne verwirklicht sehen, haben Holzrechtler Sorgen: Ob sie noch ihr Brennholz aus dem Wald holen dürften? Mit an ihrer Seite ist Hubert Aiwanger, Chef der Staatsforsten. Er warnt mit drastischen Worten vor dem Projekt, worauf ihm die Landräte der Region mit ebenso deutlichen Worten in einem offenen Brief Contra geben.
* Kunst oder Krempel? Regensburgs Brunnen haben ausgesprudelt
Regensburgs Brunnen haben ausgesprudelt Anstatt schnöder Blumenbeete gibt’s im Regensburger Stadtpark eine karge Asphaltplatte. Der „Himmelsspiegel“, ein Brunnen, kostete eine Million Euro – und ist seit Mai außer Betrieb. Durch Risse im Gussasphalt verlor der Brunnen immer wieder Wasser. Nicht mal ein Jahr sprudelten die 23 Fontänen. Nun dürfen sich die Regensburger am minimalistischen Grau im Park erfreuen, denn der Brunnen ist wohl nicht mehr zu reparieren. Andere Brunnen der Stadt liegen genauso trocken. Ist das ein Symbol der Vergänglichkeit oder einfach nur Pfusch?
* Dreistigkeit siegt? Nachlässiger Umgang mit Schwarzbauten
In der Gemeinde Andechs hat ein Bauunternehmer vor vielen Jahren einen Lagerplatz im Landschaftsschutzgebiet errichtet. Ohne Erlaubnis. Das Landratsamt hatte zwar gegen die illegale Nutzung geklagt und auch Recht bekommen, aber nie den Rückbau durchgesetzt. Stattdessen kam man im Kreistag dem Unternehmer entgegen und nahm den Platz aus dem Landschaftsschutzgebiet heraus. Auch andernorts entstehen etwa Parkplätze in einem FFH-Gebiet. Was taugen Vorschriften und Gesetze, wenn die Ämter sie nicht durchsetzen wollen?
* Moderne Almhütten: Innovation oder Schandfleck?
In Rottach-Egern hagelt es Kritik für die neue Blankensteinhütte des Deutschen Alpenvereins. Mit ihren riesigen Fensterfronten sei die Hütte laut Bürgermeister ein Fremdkörper in den Bergen. Vogelschützer sind alarmiert, weil kein vogelsicheres Glas verbaut wurde, und Anwohner finden die Hütte einfach nur grausig. Der Architekt soll jetzt nachbessern. Dabei ist die Hütte ziemlich energieautark. Schließlich will man auch in den Bergen nachhaltig bauen. Und werden Berghütten andernorts nicht deutlich moderner interpretiert? In Österreich und Südtirol gibt es einige futuristisch anmutende Niedrigenergiehütten. Könnte es sein, dass wir unsere nostalgischen Vorstellungen von der heimeligen Almhütte aufgeben müssen? (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 11.07.2024 BR Sendung vom 18.07.2024
Folge 39 (50 Min.)Wohnen oder weichen: Ist Bayern zu nah am Wasser gebaut?
Hochwasser und Überschwemmungen sind keine Jahrhundert-Ereignisse mehr. Sie werden häufiger und verwüsten auch Gebiete, die bisher als sicher galten. Im schwäbischen Offingen hat es gerade fertig gestellte Häuser in einem Neubaugebiet erwischt, mit einem hundertjährigen Hochwasser hatte dort niemand gerechnet. Der Bürgermeister bietet Kaufinteressenten nun bis Ende des Jahres Bedenkzeit an. In anderen Städten, wie etwa Schweinfurt, plant man trotzdem weiter Neubauten im Hochwassergebiet. Wohnungen seien wichtig, sagt die Stadt. Brauchen wir in Zukunft neue Bauformen, wie etwa Häuser auf Stelzen oder mobile Tiny-Häuser?
Bleiben oder gehen? Oberammergauer Drama um Festspiel-Leiter:
Theaterregisseur Christian Stückl hat die Passionsspiele in Oberammergau schon vier Mal inszeniert. Seine Auslegung des Lebens und Sterbens von Jesus Christus wurde mehrfach ausgezeichnet und spielte Millionen in die Gemeindekasse. So kam die Nachricht für viele wie ein Paukenschlag: Zum ersten Mal in der 400-jährigen Geschichte der Passionsspiele soll die Spielleitung in einem Bewerbungsverfahren bestimmt werden, das hat der Gemeinderat beschlossen. Stückl fühlt sich angegriffen und vermutet, der Gemeinderat wolle ihn in die Schranken weisen. Denn nicht jedem hat sein Auftreten und seine Interpretation der Passion gefallen. Der Bürgermeister sagt, er wolle nur mit der Zeit gehen und die Stelle transparent vergeben. Was geht da vor sich, hinter den Oberammergauer Kulissen?
Plötzlich ohne Bleibe: Wohnungslosigkeit in Bayern nimmt zu:
Die Zahl der untergebrachten Wohnungslosen in Bayern hat sich in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdoppelt, auf 39.130. Das hat unterschiedliche Gründe: verbesserte Daten, mehr Geflüchtete aus der Ukraine, Inflation und steigende Mieten. Preisgünstiger Wohnraum fehlt, vor allem in Ballungsräumen. Und die Zahl der Sozialwohnungen nimmt ab, denn Mietpreisbindungen laufen aus, zu wenig neue Sozialwohnungen werden gebaut. Die Versprechen von Politikern, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, werden nur zu einem Bruchteil umgesetzt. Und Jobcenter übernehmen Unterbringungskosten nur bis zu einer bestimmten Summe, das erschwert für Bürgergeldempfänger die Wohnungssuche zusätzlich.
Flucht in die Niedlichkeit: Millionen liken das Trendtier Otter:
Auf Facebook, Instagram, Tiktok – Videos und Bilder mit Ottern in possierlichen Posen werden gerade millionenfach geklickt. Kein Wunder, sagen Trendforscher, in Zeiten von Krisen und Kriegen sehnen sich die Menschen nach Sorglosigkeit und Harmonie. Bayerns Teichwirte können dem Trend wenig abgewinnen, Der Otter vertilgt dermaßen viele Fische, dass sich der Betrieb oft nicht mehr lohnt. Und weil der Otter so beliebt ist, finden Teichwirte mit Argumenten für den Abschuss einzelner Exemplare immer weniger Gehör. Wenn aber die Teiche stillgelegt werden, verlieren auch andere seltene Arten ihren Lebensraum. Doch Muscheln, Karpfen und Molche können in punkto Niedlichkeit eben mit dem Otter nicht mithalten. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 18.07.2024 BR Sendung vom 19.07.2024
Folge 40 (50 Min.)• Attacken rücken näher: Muss Bayern gegen Bären aufrüsten?
Eigentlich ist er seit 200 Jahren ausgestorben – der Bär in Bayern. Doch die jüngsten Angriffe des Wildtiers im Trentino oder auch in Rumänien veranlassen die Menschen, sich damit auseinanderzusetzen: was tun, wenn der Bär auch bei uns wieder verstärkt auftaucht? Schließlich wandern Jungtiere auf der Suche nach einem eigenen Territorium oft weite Strecken. Die Oberallgäuer Landrätin will vorbereitet sein und fordert eine jederzeit einsatzbereite Bären-Bereitschaft, die die Tiere mit Gummigeschossen vergrämt – und im Notfall auch erschießt. Nötig oder übertrieben?
• Schlaflos in Nürnberg – Nachtflüge belästigen Anwohner
Überall in Bayern herrscht ein Nachtflugverbot. Überall? Nicht am Flughafen Nürnberg! Mitten in der Nacht bis in die Morgenstunden donnern die Flieger über die Köpfe schlafsuchender Bürger: in Nürnbergs Norden, in Fürth, Herzogenaurach und zahlreichen Nachbargemeinden. Seit vielen Jahren kämpft ein Verein gegen die Nachtflüge, auch mehrere Petitionen an den Bayerischen Landtag gab es schon – bislang vergebens. Dabei wäre die Staatsregierung – zu 50 Prozent Mit-Eigentümerin des Flugplatzes – dazu angehalten, in ganz Bayern „gleichwertige Lebensverhältnisse“ in Form von Lärmschutz herzustellen.
• Schock-Rechnung beim Wasser – Millionen Liter für eine Familie?
Nein, sie hat kein Freibad oder landwirtschaftlichen Gemüseanbau. Und doch soll Familie Heidel aus Neustadt an der Aisch in einem Zeitraum von 30 Monaten 7 Millionen Liter Wasser verbraucht haben. Das sagen zumindest die Stadtwerke und fordern eine Summe von über 37.000 Euro, Ob mit einer Leckortung oder einem eigenen Wasserzähler – jeder Versuch, das Rätsel zu lösen, führt ins Leere. Wo sind sie hin, die Wassermassen? Oder stimmt doch etwas mit dem Wasserzähler nicht?
• Wohlstand in Gefahr? – Kita-Notstand immer schlimmer
Schätzungen zufolge fehlen in Bayern bis zu 65.000 Kinder-Betreuungsplätze. So viele, dass so manche Familie mittlerweile vor einem existentiellen Problem steht: können überhaupt noch beide Eltern arbeiten? Und: reicht sonst das Geld? Auch für die Unternehmen wird es schwer, denn sie brauchen genau diese Arbeitskräfte. Experten warnen schon jetzt, dass sich eine dauerhaft unzuverlässige Kinderbetreuung zum großen Wohlstandsrisiko unserer Gesellschaft entwickeln könnte. Doch wer kann gegensteuern: die Politik, die Wirtschaft, oder gar die Bürger?
• Hautpilz durch Trendfrisur – Hygienemängel in Barbershops?
Wer will sie nicht, die trendigen Low fade- und Undercut-Frisuren von Kimmich, Wirtz und Kroos. Nicht erst seit der EM stürmen junge Männer die oft sehr günstigen Barber-Shops, um genau die Rasur ihrer Idole zu bekommen. Ein ansteckender Trend. Denn mit der Zahl der gleichen Haarschöpfe steigt auch die Zahl der Pilzinfektionen – möglicherweise verursacht durch Rasierklingen, die unzureichend gereinigt wurden. Das Friseurhandwerk schlägt Alarm und fürchtet um den Ruf der Branche. Die Barber wehren sich gegen einen pauschalen Hygieneverdacht. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Do. 25.07.2024 BR
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