Planet Wissen Folge 617: Gerettet und gestrandet – Jüdische Displaced Person nach 1945 in Bayern
Folge 617
Gerettet und gestrandet – Jüdische Displaced Person nach 1945 in Bayern
Folge 617 (60 Min.)
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs stranden vor allem in der amerikanischen Besatzungszone in Süddeutschland Hunderttausende Überlebende des Holocaust, der Shoá. Einerseits die Jüdinnen und Juden, die Deportation und Massenmord im Untergrund, in Verstecken oder in den Konzentrationslagern überlebten, andererseits immer mehr Jüdinnen und Juden aus Osteuropa und der Sowjetunion, die vor allem ab 1946 von dort vor erneuten Pogromen fliehen. Vor allem in München und in Bayern entstehen in kürzester Zeit zahlreiche jüdische DP-Camps, selbstverwaltete
Lager mit Kultur- und Sportangeboten, Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern und militärischem Trainingsorten. Denn die meisten jüdischen DPs haben vorerst ein Ziel: die Ausreise in den neu zu gründen und militärisch abzusichernden Staat Israel. PLANET WISSEN zu einem fast vergessenen Kapitel in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Gäste im Studio: Dr, Evita Wiecki, Historikerin, Ludwig-Maximilians-Universität München Jim Tobias, Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts (Text: WDR)