2023, Folge 405–425
Stadtbäume im Stress – Baumretter kämpfen für den Erhalt
Folge 405 (30 Min.)Bürgermeister Ansgar Mertens will in Lüdinghausen einen Bürgerwald pflanzen.Bild: ZDFZu viel Hitze, zu wenig Wasser, falsche Pflege: Den Bäumen in unseren Städten geht es schlecht. Der Bestand geht dramatisch zurück. Allein in Bayern wurden innerhalb von zehn Jahren 300.000 Stadtbäume gefällt. Hinzu kommt: Auch wertvolle, noch gesunde Bäume werden gefällt – weil sie im Weg stehen. Flächen zum Wohnungsbau werden benötigt. Die Baumsachverständige Daniela Antoni schlägt Alarm. Viel zu oft würden Bäume gefällt, die noch gerettet werden könnten. „Eigentlich komme ich selbst bei kranken Bäumen nie zu dem Ergebnis, dass sie gefällt werden müssen.
Die meisten Bäume kann man mit der richtigen Pflege erhalten.“ Doch Fehler beim Baumschnitt kommen immer wieder vor – mit dramatischen Folgen für die Bäume: „Ganz oft werden Bäume einfach gekappt, abgeschnitten. Das ist auf der einen Seite oft gar nicht notwendig, auf der anderen Seite können über großflächige Schnittflächen Pilze in den Baum eindringen und ihn krank machen“, erklärt sie. Auch in München steht es schlecht um die Stadtbäume. Etwa 2000 Bäume gehen der Stadt jedes Jahr verloren.
Christian Vogt kämpft dagegen an, denn Stadtbäume sind sehr wertvoll: Ein Baum kann bis zu 174 Kilogramm CO2 binden und seine Umgebungstemperatur im Sommer um zwei Grad Celsius kühlen. Mit seinem Projekt StadtberEICHErung will Christian Vogt klimafeste Eichen in die Münchner Innenstadt bringen und die Stadt auf eigene Faust aufforsten. Kein einfaches Unterfangen. Ständig hat er mit Schwierigkeiten zu kämpfen. „Für jeden neuen Pflanzplatz brauche ich erst einmal eine Genehmigung von der Stadt.
Das kann sich lange ziehen“, erzählt der Mathematiker. Die Bäume und ihre Pflanzung sind spendenfinanziert, Christian Vogt betreibt sein Projekt ehrenamtlich in seiner Freizeit. „Mittlerweile bekomme ich so viele Spenden, dass ich gar nicht schnell genug pflanzen kann.“ In der nordrhein-westfälischen Stadt Lüdinghausen soll in den nächsten Jahren am Stadtrand ein Bürgerwald entstehen – als Kompensation für die Bäume, die wegen Baumaßnahmen gefällt werden. Dr. Astrid Reischl von der TU München weiß, dass diese Rechnung nur bedingt aufgeht: „Altbäume haben eine viel höhere Ökosystemleistung als neu gepflanzte Jungbäume: Sie speichern mehr CO2, kühlen unsere Städte besser und sind ein geeigneterer Lebensraum für viele Tiere.“ „planet e.“ begibt sich auf Spurensuche und trifft die Menschen, die sich gegen den Verlust der Bäume in unseren Städten wehren.
Der Film zeigt, wie wichtig Bäume für die Menschen in den Städten sind – gerade in Zeiten des Klimawandels. Und er geht den Fragen nach, was wir tun können, um die wertvollen Stadtbäume zu erhalten, und wie die Stadtbäume der Zukunft aussehen müssen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 09.07.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 07.07.2023 ZDFmediathek Reiselust – Klimafrust: Tourismus in Zeiten des Klimawandels
Folge 406 (30 Min.)Urlaubsziele weltweit leiden unter Extremwetter. Denn der Klimawandel macht auch vor Feriengebieten nicht halt. Wo fördert Tourismus den Klimawandel? Wo könnte er eine Chance sein? Auf Urlaub verzichten will kaum jemand. Doch der muss in Zeiten des Klimawandels neu gedacht werden. Das Ahrtal, Mallorca und die bei Abenteuerreisenden immer beliebter werdende Insel Grönland: „planet e.“ zeigt drei Tourismusregionen auf der Suche nach Lösungen. Idyllische Weinberge, malerische Wanderwege. Bis zur Flutkatastrophe im Jahr 2021 galt das Ahrtal als ein Traumziel für Kur- und Weintouristen.
Schlagartig war all das vorbei – heute gelten die Zerstörungen im Ahrtal als Sinnbild für extreme Wetterereignisse, wie sie sich als Folge des Klimawandels auch in Deutschland häufen können. Doch der Tourismus ist traditionell einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren für die Region. Wie kann das Ahrtal wieder attraktiv werden, wenn Infrastruktur und Gastronomie in Trümmern liegen? Diese Frage stellt sich Hotelier Christian Lindner. Gemeinsam mit seiner Familie wagt er den Wiederaufbau seines Jugendstilhotels – und kämpft gleichzeitig als Vorsitzender des „Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V.“ für ein nachhaltiges Tourismuskonzept.
Das Ziel: Eine Katastrophe wie diese darf sich nicht wiederholen – der Wiederaufbau steht im Zeichen der Nachhaltigkeit. Geht es nach Lindner, soll das Ahrtal eine Modellregion für schonenden und nachhaltigen Tourismus werden. Nachhaltigkeit im Tourismus – ist es dafür auf Mallorca schon zu spät? Die Insel ist und bleibt der Deutschen beliebtestes Reiseziel – und wurde in den vergangenen Jahrzehnten vom Massentourismus überrannt.
Die Folgen werden in Zeiten des Klimawandels erst richtig deutlich: Extreme Trockenheit und Wassermangel belasten die ohnehin schon ressourcenarme Baleareninsel – mehr als ein Viertel des gesamten Wasserverbrauchs entfällt auf den Tourismus. Kleine Hotels müssen sich Wasser liefern lassen, einige große Hotels versuchen, mit Recyclinganlagen Wasser zu sparen. Doch die Urlauber soll all das nicht belasten, denn Mallorca ist angewiesen auf den Tourismus.
„Gut gemeint, aber lange nicht genug!“, kritisiert Margalida Ramis die Bemühungen der Regierung, die Touristenmassen zu regulieren. Mit einer Großdemonstration will die Aktivistin von der Umweltorganisation GOB für ein Umdenken kämpfen. An kaum einem anderen Ort ist der Klimawandel so deutlich sichtbar wie in Grönland. Manche Bewohner der Insel sehen in der Klimaerwärmung aber auch Chancen: Schmelzende Gletscher machen den Weg frei für den Abbau seltener Erden und anderer wertvoller Rohstoffe – und damit für eine mögliche wirtschaftliche Unabhängigkeit Grönlands von Dänemark.
Doch der Abbau schadet der Umwelt und den Menschen. Kann Tourismus eine klimaschonendere Alternative sein, um die Wirtschaft anzukurbeln? Die selbstverwaltete Regierung setzt auf eine Tourismusoffensive, um die Wirtschaft zu stärken und Einheimischen ganzjährig Beschäftigung zu ermöglichen. An der Tourismusschule im Süden des Landes werden junge Grönländerinnen und Grönländer ausgebildet – und gleich drei neue Flughäfen sollen in den kommenden Jahren die langwierige Anreise auf die arktische Insel vereinfachen.
Die Zahl der Urlauber ist in den vergangenen Jahren bereits enorm gestiegen, aufgrund des Kreuzfahrttourismus sogar um bis zu 80 Prozent. Wird Grönland zum nächsten touristischen Hotspot? Viele Einheimische fragen sich, ob ihre kleinen Siedlungen für die steigende Zahl der Reisenden gewappnet sind – und wie nachhaltiger Individualtourismus gelingen kann. Tourismus und Klimawandel – ein ambivalentes Verhältnis. „planet e.“ blickt auf die Herausforderungen von drei ganz unterschiedlichen Reisezielen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 16.07.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 14.07.2023 ZDFmediathek Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 30.04., dann für den 04.06.2023Artenvielfalt und ich – Was Gärten und Balkone beim Artenschutz leisten
Folge 407 (30 Min.)Das Artensterben in Deutschland ist dramatisch – unsere heimische Biodiversität ist in Gefahr. Besitzer von Gärten und Balkonen entdecken jetzt, was sie selbst dagegen tun können. Zahlreiche Insekten und Wildpflanzen in Deutschland sind bedroht durch Zerstörung, Zerschneidung und Flächenverlust ihrer Lebensräume. Dem kann fast jeder etwas entgegensetzen: Mit einem kleinen Biotop auf dem Balkon oder im Garten zum Erhalt der Artenvielfalt. Natur unter Druck: Flächenversiegelung, industrielle Landwirtschaft und auch der Wunsch vieler Privatleute nach makellosen Rasenflächen und pflegeleichten Steingärten rauben heimischen Pflanzen und Tieren ihren natürlichen Lebensraum.
Paul Becker will diesem Trend entgegenwirken. Seit drei Jahren hat sich der Landschaftsgärtner auf naturnahe und artenfördernde Gärten spezialisiert. Zurzeit unterstützt er Nina und Heiko Bernitt aus Gau-Bischofsheim dabei, ihre kleine Grünanlage biodivers zu gestalten. Die Familie wünscht sich eine Mischung aus Nutz- und Naturgarten, der ein Spielparadies für Tochter Rosalie und gleichzeitig Lebensraum für möglichst viele heimische Arten sein soll. Ein zentraler Faktor für den Erhalt und die Förderung von Biodiversität ist die Auswahl der richtigen Pflanzen.
Denn die heimischen Insekten sind auf heimische Wildpflanzen als Futterquelle oder Lebensraum angewiesen. „Wir haben viele spezialisierte Insektenarten, die genau an bestimmte Pflanzen gebunden sind“, erklärt Paul Becker. „Werden diese verdrängt, verschwinden mit den Pflanzen auch die Insekten.“ Dass Artenschutz auch auf kleinsten Flächen mitten in der Stadt möglich und sinnvoll ist, zeigen Gemeinschaftsprojekte wie das „Nirgendwo“ in Berlin. Dort versucht man sogar winzige Balkone für die Pflege der Vielfalt von Pflanzen und Insekten zu nutzen.
Mit ihrem fünf Quadratmeter großen Balkon nimmt auch Nadja Christiansen an dem Projekt teil – und lernt als Mitglied eines Workshops die Grundlagen naturnahen Balkongärtnerns. Allein in Deutschland gelten über 7.000 Tierarten als akut gefährdet. Bei den Pflanzen sieht es ähnlich schlimm aus: fast ein Drittel aller Wildpflanzen in Deutschland ist vom Aussterben bedroht. Private Gärten könnten eine wichtige Rolle dabei spielen, diesem Verlust der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken.
Welches Potenzial unsere Gärten bei der Rettung seltener Arten haben, will Dr. Alexandra Dehnhardt vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung mit ihrem Projekt „gARTENreich“ erforschen „Es gibt zu Gärten und Privatgärten in Deutschland relativ wenig quantitative Daten – daher ist es auch ein Ziel des Projekts, mehr darüber herauszufinden.“ In Gütersloh haben Dehnhardt und ihr Team dafür Privatgärten in „Real-Labore“ verwandelt. Zusammen mit den Gartenbesitzern wurden Konzepte für eine naturnahe Gartengestaltung entwickelt und umgesetzt. Jetzt – ein Jahr später – werden erstmals die Effekte ausgewertet. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 23.07.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 21.07.2023 ZDFmediathek Reisen ohne Reue – Wie nachhaltig geht Urlaub?
Folge 408 (30 Min.)Wer verreist, hinterlässt Spuren in der Atmosphäre, schadet der Umwelt. Zu Hause bleiben ist für viele keine Alternative. Wie gelingt nachhaltiger Urlaub in Deutschland? Was ist „Slow Travel“? Los geht’s mit der umweltfreundlichen Anreise: Mit Rad, Bus und Bahn – sogar das Auto ist eine Option. Und es braucht Unterkünfte, für die „Bio“ mehr ist als nur ein Trend. Orientierung sollen Zertifikate geben – aber wie zurechtfinden im Label-Dschungel? Für „planet.e“ wagen Tini und Christian den Versuch und reisen mit ihrer sechsjährigen Tochter und ihrem zweijährigen Sohn mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Rhön.
Wie kommen sie zum Ziel, wie finden sie sich ohne Auto vor Ort zurecht, und was gibt es für die Familie zu erleben? Bene und Andrea haben schon die ganze Welt bereist und lassen andere in ihrem Blog daran teilhaben. Doch die Fernreisen nagen an ihrem Gewissen, es gibt keine andere menschliche Aktivität, die in so kurzer Zeit so hohe Emissionen verursacht. Die Reiseblogger setzen daher zunehmend auf Mikroabenteuer vor der Haustür.
Doch kann die Kanutour im Altmühltal mit der Safari in Namibia mithalten? Beim Wwoofing-Trend kann man nicht nur nachhaltigen Urlaub machen, sondern diesen sogar klimapositiv gestalten, indem man auf einem ökologisch zertifizierten Bauernhof mithilft und dabei nebenbei auch noch Neues lernt. Aber ist das noch Erholung? Bewusstes und nachhaltiges Reisen – auch dafür steht der Begriff „Slow Travel“. Ein Trend, denn mehr als zwei Drittel der Deutschen möchten ihren Urlaub nachhaltiger gestalten, Wunsch und Wirklichkeit klaffen aber noch immer weit auseinander.
Warum diese Diskrepanz besteht und welche Impulse es in Zukunft geben muss, um nachhaltigen Urlaub attraktiver zu gestalten, erklärt der Tourismusforscher Prof. Stefan Gössling. Der Film der Autorinnen Julia Jancso und Jennifer Lindemann nimmt mit auf das Abenteuer „Klimafreundlicher Urlaub“. Dabei wird genau auf den CO2-Fußabdruck geachtet, und die Siegel werden unter die Lupe genommen und hinterfragt. Halten die vielen Nachhaltigkeitssiegel immer ihr Versprechen? Worauf muss geachtet werden? Und wie steht es um die Kosten? Ist beim Reisen „Bio“ und „nachhaltig“ teurer als „konventionell“ – so, wie bei Lebensmitteln? Was muss man tun, damit so ein Urlaub auch für den kleinen Geldbeutel umsetzbar ist? Nachhaltig reisen in Deutschland oder mit dem Flieger nach Mallorca oder um die halbe Welt? Was für Tini, Christian und ihre Kinder sowie für Bene und Andrea der bessere Urlaub ist, verraten sie am Ende ihres Abenteuers – wenn sie zurück sind von der „Reise ohne Fußabdruck“. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 30.07.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 28.07.2023 ZDFmediathek Solaranlagen und Windräder für Zuhause – Lohnt sich das?
Folge 409 (30 Min.)Ob im Baumarkt, im Discounter, im Internet – Balkonkraftwerke werden aktuell zuhauf angeboten. Doch wie findet man das passende? Wo stimmen Preis, Leistung und Qualität? Die Energiewende im Kleinen – sie ist möglich. planet e zeigt, wie das geht. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere Mo. 11.09.2023 Phoenix Deutsche Streaming-Premiere Do. 17.08.2023 ZDFmediathek Extremwetter und Klimawandel – Gesundheitsrisiko Hitze
Folge 410 (30 Min.)Hitzewellen, Dürren und Starkregen – steht der Sommer wieder im Zeichen des Klimawandels? Nach 2022 ein weiteres Jahr verheerender Trockenheit in Deutschland. Was muss sich ändern? Die Klimaerwärmung führt bereits jetzt zu intensiver Dürre, auch im gemäßigten Deutschland. Der Zusammenhang der neuen Wetterverhältnisse mit dem Klimawandel lässt sich durch die Attributionsforschung erstmals wissenschaftlich belegen. Die Auswirkungen der anhaltenden Dürre sind im Westerwald-Revier von Anne-Sophie Knop deutlich zu sehen. „Der Wald verändert sich.
Seit vier, fünf Jahren ist es einfach viel zu trocken. Besonders 2022 hat der Wald wieder extrem gelitten. Ich habe Angst, dass ich meinen Wald irgendwann nicht mehr wiedererkenne. Oder er irgendwann gar nicht mehr da ist.“ Die Aufforstung im Westerwald ist teuer und zeitintensiv – und erst nötig geworden, weil 50 Prozent der Bäume dort gefällt werden mussten – der Boden ist zu trocken. 2022 war eines der schlimmsten Dürrejahre in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Diese Extremwetter wie Hitze, Dürre und Starkregenereignisse scheinen immer häufiger einzutreten.
Ist das noch Wetter oder schon eine Folge des Klimawandels? Wie sähe unser Klima wohl heute aus, wenn der Klimawandel gar nicht stattgefunden hätte? Diese Vorstellung ist kein abwegiges Gedankenexperiment. Sie ist die Grundlage der Arbeit von Klimatologin Friederike Otto. „Erst, wenn wir eine Welt ohne Klimawandel simulieren, können wir bestimmen, wie dieser unser heutiges Wetter beeinflusst. Ich und meine Kolleginnen und Kollegen konstruieren den Hergang eines extremen Wetterereignisses, indem wir Wetterdaten auswerten und mit Simulationen unserer Computermodelle vergleichen.“ Der Klimawandel ist längst kein Phänomen mehr, das nur die Bevölkerung in sogenannten Entwicklungsländern betrifft.
Oder erst die kommenden Generationen. Er beeinflusst unser aller Leben schon jetzt – auch hier in Deutschland. „Wir sind die erste Generation, die ein anderes Wetter erlebt“, so Klimawissenschaftlerin Friederike Otto. Anne-Sophie Knop weiß, dass die Zukunft des Waldes nicht allein in ihren Händen liegt. Aber sie will alles dafür tun, dass er überhaupt noch eine Zukunft hat.
„Es kommt jetzt vorrangig darauf an, Wälder langfristig auf den Klimawandel einzustellen. Vorhandene Bestände müssen stabilisiert werden. Bei der Wiederbewaldung der Schadflächen und beim langfristigen Waldumbau zu stabilen und anpassungsfähigen Wäldern muss auf eine dem Standort angepasste Baumartenwahl mit überwiegend heimischen Baumarten geachtet werden. Wo möglich, sollte der Wald natürlich verjüngt werden.“ „planet e.“ begleitet die junge Försterin Anne-Sophie Knop bei ihren Versuchen, den Wald an die neuen klimatischen Bedingungen anzupassen und damit zu retten.
Ihr Fall ist Beispiel für viele Menschen in allen möglichen Wirtschaftszweigen – durch den menschengemachten Klimawandel verstärkt auftretende Extremwetterverhältnisse gefährden ihre Existenz. Dank der Attributionsstudien von Friederike Otto lassen sich diese Zusammenhänge erstmals nachweisen. Dabei geht es nicht nur um das jetzige Wetter, sondern auch um Szenarien für die Zukunft. „planet e.“ zeigt auf, welche Wettersituationen auf Deutschland zukommen werden und wie dringend ein Handeln der Politik ist, um unser aller Leben rechtzeitig an die neuen Umstände anzupassen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 20.08.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 18.08.2023 ZDFmediathek Streitfall Windenergie
Folge 411 (30 Min.)Bis 2040 sollen 160 GW Wind an Land installiert sein.Bild: ZDF und Birgit HermesFür die einen geht der Windkraftausbau nicht schnell genug. Für die anderen bedeutet er die Zerstörung der letzten Naturräume. Der Streit um den Ausbau spitzt sich zu. Bis zum Jahr 2032 soll die Fläche deutlich wachsen, die für Windräder zur Verfügung steht. Auf das Vierfache des aktuell genutzten Terrains. Damit werden auch Landschaftsschutzgebiete und Wälder Windkraftanlagen weichen müssen, Deutschlands ohnehin rare Lebensräume werden weiter zerschnitten. Naturschützer halten das für den falschen Weg. Der Biologe Wolfgang Epple wählt dafür drastische Worte: „Es ist ein Feldzug, den die Windkraftindustrie seit Jahren gegen den Naturschutz führt und vorerst auch gewonnen hat.“ Um den Ausbau zu beschleunigen und Hemmnisse aus dem Weg zu räumen, wurde unter anderem das Bundesnaturschutzgesetz geändert.
Der Betrieb von Windenergieanlagen liegt nun im überragenden öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit. Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums, verteidigt die Gesetzesänderung: „Wir müssen schnellstmöglich wegkommen von der Nutzung fossiler Energien und deshalb die erneuerbaren Energien dringend ausbauen.“ Aber heißt „weg von den Fossilen und hin zu den Erneuerbaren“ auch Versorgungssicherheit? „Ja, wir erreichen mit den Erneuerbaren Energiesicherheit, weil wir den gesamten erneuerbaren Energiemix nutzen,“ ist Simone Peter vom Bundesverband Erneuerbare Energien überzeugt.
Michael Beckmann, Professor für Energieverfahrenstechnik, ist da weniger optimistisch. „Da gibt es verschiedene Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass die gesicherte Leistung von Windkraftanlagen an Land bei zwei Prozent liegt.“ „planet e.“ beleuchtet die Herausforderungen und Konflikte um die Technologie und trifft Befürworter wie Gegner der Windkraftindustrie.
Dabei geht der Film auch der Frage nach, ob es überhaupt zu schaffen ist, die installierte Nennleistung der Windkraft an Land von aktuell knapp 59 Gigawatt auf 160 Gigawatt bis 2040 zu erhöhen. Schließlich braucht es dafür viele Fachkräfte, die absehbar nicht verfügbar sind, und begehrte Rohstoffe, deren Herkunft sich auf wenige Länder konzentriert. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 03.09.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 01.09.2023 ZDFmediathek Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 04.09.2022, Online-Premiere ursprünglich angekündigt für den 02.09.2022Heizen, dämmen & sanieren – Gut fürs Klima, aber unbezahlbar?
Folge 412 (30 Min.)Millionen Häuser müssen modernisiert werden für Klima und Wärmewende. Die Kosten gehen in die Milliarden. Wie kann die Abkehr von fossilen Brennstoffen im Heizungskeller gelingen? Über ein Drittel des gesamten deutschen Energiebedarfs wird zum Heizen und zur Bereitstellung von Warmwasser benötigt. Doch um die geplante Umstellung auf Wärmepumpe & Co.wird seit Monaten gestritten. Das private Heim ist zur nationalen Mammutaufgabe geworden. Soll Deutschland wie geplant bis 2045 klimaneutral sein, müssen 21 Millionen Gebäude dringend „grüner“ werden.
Für die Sanierung bleiben also nur zwei Jahrzehnte Zeit. Eines der „energetischen Sorgenkinder“ steht in Glückstadt: Lennart und Anna ziehen mit ihren beiden Kleinkindern im Sommer 2023 in Omas Häuschen aus den 60er-Jahren. Die beiden Lehrer haben sich für einen Sanierungsrundumschlag entschieden: Ölheizung raus, Wärmepumpe und Fußbodenheizung rein, Dämmung, wo nötig, später soll eine Photovoltaikanlage aufs Dach. Doch ständig ändern sich die staatlichen Förderbedingungen, der Bau verzögert sich, und das Lehrerehepaar muss aufpassen, dass die Kosten nicht explodieren.
Dabei sind sie in der privilegierten Situation, sich die Sanierung leisten zu können. Aber was ist mit den anderen? Knapp ein Drittel der deutschen Hauseigentümer wohnt in schlecht sanierten Häusern, 20 Prozent davon mit geringen Vermögen bis 100.000 Euro. Sie können sich keine hohen Investitionssummen leisten. Zudem ist Deutschland Mieterland, fast die Hälfte aller Deutschen lebt zur Miete.
Sind sie zu Passivität verdammt und sollen nur die Kosten stemmen? In Hamburg wird der denkmalgeschützte Friedrich-Ebert-Hof aus den 20er-Jahren saniert. Die Mieter leben seit 2020 mit den Belastungen einer Großbaustelle. Vieles läuft schief, und die meisten sind frustriert vom Verhalten der Vermieterin, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SAGA, die über 25 Millionen Euro für die Modernisierung des historischen Ensembles investiert. Mit Fertigstellung wird die Nettokaltmiete von acht auf zwölf Euro pro Quadratmeter steigen.
Die Regierung streitet seit Monaten über einen faireren sozialen Ausgleich und die Novelle des Heizungsgesetzes. Karsten Neuhoff vom DIW sowie Mieterschutzverbände fordern eine warmmietenkostenneutrale finanzielle Beteiligung der Mieter und kritisieren die aktuelle Modernisierungsumlage auf die Mieter als sozial unverträglich, unfair und zu hoch. Wohnungsverbände hingegen sagen, ohne finanzielle Beteiligung der Mieter gehe es nicht. Andreas Breitner, Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen, ist der Überzeugung, dass für die unsanierten Bestände aus den 60er- und 70er-Jahren die C02-Neutralität nicht bezahlbar und die Dekarbonisierung im Gebäudesektor nur über die Bereitstellung höherer Mengen erneuerbarer Energie zu erreichen sei.
Der eingeschlagene Weg zu mehr Klimaschutz und energetischer Unabhängigkeit auch im Gebäudebereich ist kein leichter. Doch hinter den Fassaden aus Beton und Glas verbirgt sich ein ungeheures Potenzial, auf das man nicht verzichten kann, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 11.10.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 08.09.2023 ZDFmediathek Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 10.09.2023Mit Wetterextremen leben – Wie sich Deutschland anpasst
Folge 413 (30 Min.)Dürre, Sturm, Hitze, Fluten: Wetterextreme häufen sich und verursachen Milliardenschäden. Höchste Zeit, sich den Klimaveränderungen anzupassen. Ist Deutschland darauf vorbereitet? Auf Städte und Kreise kommt einiges zu: Mehr Grün in der City, mehr Hochwasserschutz, bessere Kanalisation. Es fehlt nicht an Ideen, doch häufig fehlt ein Plan. Nur ein kleiner Teil der Kommunen hat bislang ein Anpassungskonzept. Der Kampf gegen die weitere Erderwärmung ist das eine. Doch Deutschland muss sich zugleich auf die längst unvermeidbaren Klimaveränderungen einstellen und mit den Folgen des Klimawandels umgehen lernen.
Seit 2008 hat Deutschland hierfür eine Anpassungsstrategie. Länger als die meisten anderen EU-Länder. Doch passiert ist seither eher wenig. Laut einer aktuellen Umfrage hat nur jede vierte Kommune in Deutschland ein Klimaanpassungskonzept. Teils mangelt es am politischen Willen, oft an den personellen und finanziellen Möglichkeiten. Dabei wären vorbeugende Maßnahmen so wichtig: 2022 hatte Deutschland nach Italien und Spanien die meisten Hitzetoten in Europa. 2021 war das teuerste Naturgefahrenjahr in Deutschland für die Versicherer seit Beginn der Statistik: 12,7 Milliarden Euro Schadensaufwand erfasste der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft.
Und die Aussichten sind düster: Wenn sich das Klima sehr stark verändern sollte, drohen gesamtwirtschaftliche Schäden von 900 Milliarden Euro bis 2050, schätzt eine Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Was ist nötig, um in Zukunft gegen Hochwasser, Hitzetote, Wasserknappheit und Waldbrände besser gerüstet zu sein? Die Bundesregierung hat im Sommer 2023 ein Klimaanpassungsgesetz auf den Weg gebracht, um Maßnahmen umzusetzen. Wie das Ganze finanziert werden soll, ist allerdings ungewiss. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 17.09.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 15.09.2023 ZDFmediathek Streitfall Taube – verjagen oder ertragen?
Folge 414 (30 Min.)Tauben gurren laut und machen Dreck. Aber sie sind auch schlauer als man denkt. Manche möchten sie am liebsten loswerden, andere wollen sie schützen. An Tauben scheiden sich die Geister. Viele Städte setzen im Kampf gegen Tauben auf teure Maßnahmen wie Abwehrnetze und spitze Metallstäbe. Doch Vogelschützer sehen das kritisch: Sie fordern Taubenschläge, in denen die Vögel kontrolliert brüten können und artgerechtes Futter erhalten. Tauben finden immer weniger Orte, an denen sie ungestört sind. Gerade in den Städten breiten sie sich aus. Hier machen sie Lärm und Dreck. Deshalb sind Tauben für viele ein Ärgernis. Doch Vogelschützer fordern ein Umdenken von den Kommunen.
Diese sollten sich aktiver für Taubenschläge einzusetzen. In überwachten Nistplätzen ließe sich das Brüten gezielt regulieren und die Bestände so reduzieren. „Eine Stadttaube brütet bis zu sechsmal Mal jährlich. Wenn man die Eier durch Attrappen ersetzt, werden die Taubenbestände sich verringern.“ sagt Andrea Scholl, Taubenschützerin aus Hamburg. „Tauben fressen Fast Food und Müllreste aus reiner Not und sind deshalb überall, wo Menschen sind und ihr Essen liegenlassen.“ Artgerechtes Futter in den Taubenschlägen könnte hier helfen. Vergrämungsexperten widersprechen, sie meinen: mehr Futterplätze würden das Problem verschlimmern und die Verschmutzung erhöhen.
Man müsse die Tauben in der Stadt in jedem Fall weiter vertreiben. Merle Häring, eine junge Taubeninfluencerin sieht das anders. Sie hat die Initiative „Grauflügel“ gegründet und fordert: „Städte müssten sich genauso um Tauben kümmern, wie um streunende Hunde und Katzen. Tauben übertragen auch nicht mehr Krankheiten als Haustiere.“ Ein Vorurteil, das sich hartnäckig hält. Ein Streit ist entbrannt um den Umgang mit den Stadttauben. „planet e.“ zeigt, wie es den Tauben geht, wie clever die Tiere sind – und wie ein Miteinander von Taube und Mensch in unseren Städten möglich sein könnte. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 24.09.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 22.09.2023 ZDFmediathek Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 30.07.2023Umweltsünde Drogen – Giftmüll von Crystal, Speed und Ecstasy
Folge 415 (30 Min.)Auch in Deutschland gibt es zunehmend Drogenlabore.Bild: Honorarfrei - nur für diese Sendung inkl. SocialMedia bei Nennung ZDF und Imago.Ecstasy, Speed, Crystal Meth: Bei der illegalen Produktion synthetischer Drogen fällt jede Menge Giftmüll an. Oft landet dieser in der Natur und wird zur Gefahr für alle Lebewesen. Die Gefahr durch Müll aus der Drogenproduktion wird in Deutschland noch völlig unterschätzt. Während in den Niederlanden darüber öffentlich diskutiert wird, sind bei uns bisher nur regionale Einzelfälle ans Licht gekommen. Ist das vielleicht erst die Spitze des Eisbergs? Wie groß ist das Problem des Mülls aus illegaler Drogenproduktion? Während in Holland – dem europäischen Zentrum der illegalen synthetischen Drogenproduktion – auch öffentlich über die Gefahren der toxischen Abfälle diskutiert wird, ist das Problem in Deutschland noch weitgehend unbekannt.
Doch zunehmend schlagen Ermittler auch hierzulande Alarm: Entdeckte Drogenlabore beweisen, dass die Kartelle aus den Niederlanden auch in Deutschland aktiv sind – und auch hier ihren Müll und die Abfälle illegal entsorgen. Bis zu 30 Kilogramm Giftmüll entstehen bei der Herstellung eines Kilogramms Amphetamine. In Holland findet die Polizei jährlich rund 250.000 Kilogramm der toxischen Gemische.
Experten schätzen, dass das aber nur ein Drittel der wirklichen Abfallmenge ist. Den Rest werden die Banden auf Wegen los, die niemandem auffallen: Sie schütten sie in Naturschutzgebieten aus, wo sie im Boden versickern, leiten sie in Tümpel und Bäche, wo sie die dortigen Lebewesen vergiften, mischen sie unter die stinkende Gülle der Bauern, die diese dann auf den Feldern ausbringen. „planet e.“ begibt sich auf Spurensuche zu einem Thema, das noch kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht: Exklusiv zeigen die Macher der Reportage das größte bisher in Deutschland gefundene Drogenlabor – ein spektakulärer Fall, bei dem die Drogenköche ihren giftigen Abfall über ein eigens gegrabenes Brunnenloch entsorgt haben und so die Einwohner der Region in Gefahr brachten.
Zudem war das Filmteam mit einem verdeckten Ermittler der holländischen Polizei unterwegs. Zusammen machen sie eine unglaubliche Entdeckung. Der Film bringt Licht in die Unterwelt der synthetischen Drogenproduktion und geht der Frage nach, wie gefährlich die giftige Drogenchemie für uns alle ist. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 01.10.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 29.09.2023 ZDFmediathek Genuss mit Beigeschmack – Welcher Fisch darf auf den Tisch?
Folge 416 (30 Min.)Weltweit wird mehr Fisch gegessen. In Deutschland sind vor allem Lachs und Thunfisch beliebt. Doch der Konsum hat fatale Folgen für die Meere. Geht Fischgenuss nicht auch nachhaltig? Gut ein Drittel der weltweiten Fischbestände gilt inzwischen als überfischt. Fangmethoden wie Bodenschleppnetze sorgen für hohen Beifang und zerstören den Meeresboden. Aquafarmen, auf denen Chemikalien und Antibiotika eingesetzt werden, sind keine Alternative. Doch es gibt Menschen, die mit anderen Konzepten dem Raubbau der Meere entgegentreten.
Wie die Küstenfischer Erik Meyer und sein Vater Jan. Schon in achter Generation betreiben die Meyers ihr Handwerk an der Ostsee. Statt mit Schleppnetzen gehen sie mit schonenderen Stellnetzen auf Schollen- oder Flundernfang. In Hamburg hat sich Koch und Gastronom Fabio Haebel komplett regionalem Fisch und regionalen Meeresfrüchten aus der Elbe oder der Ost- und Nordsee verschrieben. Die Speisekarte wechselt wöchentlich, je nachdem, welcher Fisch gerade verfügbar ist. Nur Lachs oder Thunfisch findet man nie darauf.
Koch Haebel will seinen Gästen beweisen, dass nachhaltiger Fischkonsum gelingen kann, und gibt Tipps, welcher Fisch mit gutem Gewissen auf den Tisch kann. Im Supermarkt versprechen Siegel Orientierung über nachhaltige Fischerei und transparente Lieferketten. „planet e.“ spricht mit Fischerei-Expertinnen und -Experten, was hinter diesen Versprechen steckt, und zeigt Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit ihren Ideen die Fischindustrie nachhaltiger gestalten möchten. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 15.10.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 13.10.2023 ZDFmediathek Genuss mit Beigeschmack – Superfood Beeren
Folge 417 (30 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Fr. 13.10.2023 ZDFmediathek Jagen, shooten, posten – Mit jungen Jägern unterwegs
Folge 418 (30 Min.)Cool, selbstbewusst: So zeigt sich eine neue Generation von jungen Jägerinnen und Jägern in den sozialen Medien. Streben sie nach Klicks und Likes oder nachhaltigem Fleischgenuss? Längst ist die Jagd nicht mehr nur eine Domäne älterer Herren. Inzwischen machen auch junge Menschen, darunter häufig Frauen, den Jagdschein. Natur erleben und schützen – ein oft genanntes Motiv. Aber viele von ihnen haben nicht nur Wald und Wild im Visier. Denn mit der Beliebtheit der Jagd boomt auch die Ausrüstungsindustrie.
Von jungen Influencerinnen und Influencern präsentiert, lassen sich Loden & Co.gut an die neuen Waidmänner und -frauen verkaufen. Immerhin: Über 1,5 Milliarden Euro geben deutsche Jägerinnen und Jäger pro Jahr für ihre Leidenschaft aus. Führt die Verbindung von Kommerz und Community zu einem neuen Selbstverständnis der Jägerschaft? Und ersetzen Fotos und Videos vielleicht einfach nur die alten Trophäen? Für die Jagd-Influencerin Lina sind ihre Posts auf Instagram viel mehr als das.
Sie möchte, „dass die Leute sehen, wie vielfältig die Jagd ist, dass es nicht nur um die Erlegung eines Wildes geht, sondern dass wir auch Hege und Pflege betreiben“. Auch Daniel Bastian, Berufsjäger und Jagdausbilder, hat sich vorgenommen, seinen Schülerinnen und Schülern die Jagd als verantwortungsvolle Aufgabe und nicht nur als bloßes Hobby zu vermitteln. Gerade in Zeiten des Klimawandels und des notwendigen ökologischen Waldumbaus brauche es ein umfassendes Naturverständnis. Auch wenn die Jagd mehr ist als das Erlegen eines Wildes, das Töten gehört dazu.
Für Sandra, Jagd-Influencerin mit großer Reichweite bei Instagram, kein Widerspruch: „Und da ist es auch wieder unsere Aufgabe, zu transportieren. Das ist keine Trauergeschichte, wir freuen uns, die Natur erlebt zu haben, wir freuen uns über gewonnenes Wildfleisch. Und nichtsdestotrotz heißt das nicht, dass hier keiner Respekt vor der Kreatur hat. Das haben wir alle, und das ist ganz, ganz wichtig.“ „planet e.“ taucht ein in die junge Welt der Jagd. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 22.10.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 20.10.2023 ZDFmediathek Felsstürze in den Alpen – Wie der Klimawandel unsere Berge verändert
Folge 419 (30 Min.)Der Permafrost ist tausende Jahre alt. Doch hier taut er durch die Temperaturerwärmung aufgrund des Klimawandels immer mehr auf.Bild: Berndt WelzDie Gefahr für Bergstürze steigt. Denn der Kitt der Berge schmilzt: der Permafrost. Bedingt durch den Treibhauseffekt. Die Sorge vor lebensbedrohlichen Muren- und Eisabgängen wächst. Wie dramatisch die Lage bereits ist, zeigte sich im Juni 2023 am Fluchthorn in den Tiroler Bergen. Der halbe Gipfel brach ab und löste eine Lawine aus. Hunderttausende Tonnen Gestein stürzten unter gewaltigem Donnern Richtung Tal -bis kurz vor den Ort Galtür. Der tauende Permafrost beschäftigt die Wissenschaftler schon länger. Nur wenige Meter unter dem Gipfel der Zugspitze krabbelt der Geologe Riccardo Scandroglio einen engen Schacht entlang.
Über ihm funkelt pures Eis. In dem Gefrierstollen macht er seit Jahren die gleiche Beobachtung: In den Klüften zwischen dem Gestein geht das Eis zurück und wird zu Wasser. Dadurch verlieren die Berge an Stabilität. Extreme Ereignisse werden nach Ansicht von Experten weiter zunehmen. Weit oben, über dem Schweizer Ort Kandersteg, befindet sich der „Spitze Stein“. In dessen gefrorenem Untergrund rumort es, der Permafrost schmilzt. Dort sind zig Messgeräte verbaut, um möglichst genau vorherzusagen, wann genau wie viel vom Berg ins Tal stürzt.
Im schlimmsten Szenario bleiben den Bewohnern nur 48 Stunden zur Evakuierung. Geologen und Umweltökologen aus ganz Europa versuchen, solche Bergstürze vorherzusagen. Führend auf diesem Gebiet sind Wissenschaftler der Technischen Universität München. Am Hochvogel, einem knapp 2600 Meter hohen Berg im Allgäu, testen sie die neuesten Messgeräte. Der Hochvogel liegt zwar nicht im Permafrostbereich, doch sein Gipfel ist gespalten, und auch dort drohen Hunderttausende Kubikmeter Gestein in die Tiefe zu stürzen.
Extreme Wetterereignisse wie Starkregen verschlimmern die Situation. Irgendwann wird der Gipfelbereich instabil. Ziel der Wissenschaftler ist es, möglichst genau Berg- und Felsstürze zu prognostizieren. Denn auch für Wanderer steigt das Risiko. Mittlerweile sind schon viele Wege gesperrt, und Bergführer berichten von zunehmendem Steinschlag und labilen Steilhängen. „planet e.“ begleitet Forscher, Bergbewohner und Wanderer in die höchsten Lagen der Alpen und fragt: Wie präsent ist die Gefahr? Und wie kann man sich vor Fels- und Bergstürzen schützen? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 29.10.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 27.10.2023 ZDFmediathek Algen essen – Klimaretter auf dem Teller?
Folge 420 (30 Min.)Sie heißen Kombu, Chlorella oder Meeresspaghetti. Und sie landen immer öfter auf unseren Tellern. Algen begeistern als klimafreundliches Superfood. Aber sind sie das wirklich? Algen können uns mit Proteinen, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen versorgen, sind vegan und damit voll im Trend. Außerdem binden Algen CO2 und produzieren Sauerstoff. Eigentlich eine ideale Konstellation. Werden wir also bald alle Algen essen? Früher waren Algen einfach nur störend beim Baden. Doch das Meeresgewächs hat einen Imagewandel hinter sich: Man sieht sie immer öfter als Salat im Supermarkt oder genießt sie als Gemüse in der gehobenen Gastronomie.
Vom Strand in den Mund wandern Meeresspaghetti und Meersalat bei allen, die John Fitzgerald auf einem Spaziergang an der irischen Küste begleiten. Der Meeresalgen-Kenner lässt sie auch die „teuerste Alge im Atlantik“ probieren: Pfeffer-Dulse für bis zu 2000 Euro pro Kilo. Wie man mit Algen backen und kochen kann, soll eine neue Fortbildung zum „Algen-Sommelier“ vermitteln. Die Industrie- und Handelskammer Magdeburg bietet sie neuerdings an, und vertraut bei der Lehrplan-Entwicklung auf die Expertise von Algenzüchter Jörg Ullmann. Algen vermehren sich wie Pflanzen per Photosynthese, binden klimaschädliches CO2 und produzieren – quasi als „Abfallprodukt“ – Sauerstoff.
Im Gegensatz zu Getreide und Gemüse benötigen sie dafür weniger Anbaufläche und keine Pestizide! Schaffen es Algen womöglich als klimafreundliches Grundnahrungsmittel in unseren Küchenalltag? Tier- und Umweltschutz sind für immer mehr Verbraucher und Verbraucherinnen kaufentscheidend, wenn sie zu veganen Ersatzprodukten für Fleisch, Fisch oder Käse greifen. Auch hier kommt die Alge ins Spiel. Die Algenforscherin Prof. Dr. Carola Griehl von der Hochschule Anhalt sucht mit Hightech und Herzblut nach neuen Super-Algen für die menschliche Ernährung. Die Expertin erläutert auch das Potential und die Grenzen von Algen im Küchenalltag. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 12.11.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 10.11.2023 ZDFmediathek Energiesicherheit mit Biogas? Wenn aus Abfall Energie wird
Folge 421 (30 Min.)Dänemarks Energienetz hat den weltweit größten Anteil an Biogas. Schon 2034 will man vollständig von Gasimporten unabhängig werden.Bild: ZDF und Hartmut IdzkoEine fieberhafte Suche nach neuen Gasquellen ist entbrannt. Dabei reicht vielleicht schon ein Gang in den nächsten Kuhstall. Könnte heimisches Biogas russisches Erdgas ersetzen? Bisher führt Biogas in Deutschland ein Schattendasein. Nur 1,5 Prozent beträgt der Anteil am Gasverbrauch. Experten halten bis zu 30 Prozent für möglich. Damit wäre Biogas ein wichtiger Baustein der Energiewende, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. Das kleine Dorf Bollewick in Mecklenburg-Vorpommern hat es mit Biogas sogar zu vollständiger Energieunabhängigkeit gebracht. Die eigene Biogasanlage liefert nicht nur günstige Wärme für die Einwohner, sie kann auch ein großes Kulturzentrum im Dorf beheizen.
Die Anlage wird betrieben mit der Gülle aus einem Kuhstall. Platz für Kultur ermöglicht durch Kuhmist. Bollewick ist keine Ausnahme: 160 Dörfer bleiben so von der Energiekrise verschont. Gewonnen wird Biogas aus Gülle, Pflanzenresten, Abfall aus der Biotonne oder Energiepflanzen wie Mais. Etwa 9000 dieser Biogasanlagen liefern deutschlandweit Strom und Wärme, überwiegend auf dem Land. Während Biogas in Deutschland eher ein Nischenprodukt ist, setzt man in Dänemark voll darauf. Schon heute werden bei unseren nördlichen Nachbarn 34 Prozent des heimischen Gasbedarfs durch Biomethan gedeckt.
Die Regierung in Kopenhagen baut die Biogas-Quote konsequent aus, um die Abhängigkeit von fossilem Erdgas zu beenden und insbesondere die russischen Importe zu ersetzen. Wäre das auch ein Weg für Deutschland? Doch Biogas ist auch umstritten: Als Grundstoff werden nicht nur Küchenabfälle oder Gülle eingesetzt. Die meisten Anlagen werden auch mit Mais oder Raps gefüttert. Der Vorwurf: Lebensmittel gehören auf den Teller und nicht in den Tank. „planet e.“ zeigt, wie mithilfe von Biogas die eigene Gasförderung erhöht und somit die Abhängigkeit von Importen reduziert werden kann – und welcher Preis bei Flächennutzung und Umweltschutz dafür zu zahlen wäre. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 19.11.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 17.11.2023 ZDFmediathek Die UN-Klimakonferenz: Zwischen Euphorie und Enttäuschung
Folge 422 (30 Min.)UN-Klimakonferenz Glasgow 2021Bild: Mark HugoSeit 1995 die erste UN-Klimakonferenz stattfand, geht es um nichts weniger als die Vermeidung der Klimakatastrophe. Doch sind Weltklimakonferenzen Fluch oder Segen? Trotz Gipfeltreffen steigen die weltweiten CO2-Emissionen an. Welche Chancen bietet die alljährliche „Conference of the Parties“ (kurz COP)? „planet e.“ blickt auf den Zeitstrahl der Verhandlungen und trifft Menschen, die die bisherigen Konferenzen geprägt haben. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 gilt als der wohl größte Durchbruch der Klimakonferenz.
Übergeordnetes Ziel des Abkommens: die Erderwärmung auf höchstens zwischen 1,5 und 2 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Bei der Verabschiedung liegen sich Teilnehmende in den Armen, es fließen Tränen. Doch heute scheinen die Ziele des Weltklimaabkommens stark gefährdet. Barbara Hendricks verhandelte 2015 als damalige Bundesumweltministerin mit. Sie berichtet von der Aufbruchstimmung damals – und was aus ihrer Sicht heute davon übrig ist. Die UN-Klimakonferenz wird immer wieder überschattet von Naturkatastrophen.
Am 8. November 2013, nur wenige Tage vor der damaligen Klimakonferenz, wütet der Tropensturm Haiyan auf den Philippinen und hinterlässt mehrere Tausend Tote, unzählige Verletzte und Zerstörung. Yeb Saño ist damals als Verhandler der philippinischen Delegation bei der COP angereist. In einer aufrüttelnden Rede berichtet er unter Tränen von der Lage in seinem Land. Auch heute noch setzt er sich für mehr Klimagerechtigkeit ein, zum Beispiel 2023 beim „Climate March“ in New York. Seiner Meinung nach sind die bisherigen Ergebnisse der Klimagipfel bei Weitem nicht genug.
Die Dokumentation zeigt die größten Errungenschaften – und die größten Niederlagen der Weltklimakonferenzen. Warum geht es nicht so schnell voran, wie es sich viele erhofft haben? Und wo steht die COP jetzt? „planet e.“ geht diesen Fragen nach. Und trifft nationale und internationale Politiker, Vertreter von Umweltorganisationen und Klimaaktivisten, die von ihren ganz persönlichen Erfahrungen auf der UN-Klimakonferenz und von ihrem Kampf gegen den Klimawandel berichten. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 26.11.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 24.11.2023 ZDFmediathek Extremwetter und Klimawandel: Starkregen und Sturzfluten
Folge 423 (30 Min.)Biologe Wolfgang Büchs befürchtet, dass das Ahrtal noch häufiger überflutet werden könnte, wenn nicht rechtzeitig Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden.Bild: Klaus PetersUnser Wetter wird extremer. Die Ahrtalflut war die teuerste Naturkatastrophe der deutschen Geschichte. Welche Rolle spielt der Klimawandel, und wie schützen wir uns vor Extremwetter? Starkregen wird immer häufiger und intensiver. Theoretisch kann er überall in Deutschland großen Schaden anrichten. Doch Deutschland ist darauf schlecht vorbereitet. Für die Gesellschaft und vor allem für die Politik ist es Zeit, zu handeln. In den vergangenen Jahren hat sich Deutschland viel zu sicher gefühlt – das hat die Flut im Ahrtal 2021 besonders deutlich gezeigt.
Die Schwestern Meike und Dörte Näkel haben durch diese kaum fassbare Katastrophe alles verloren: Ihr Weingut in Dernau wurde völlig zerstört, keine einzige Weinbaumaschine hat die Flut überlebt. Und dennoch wollen sie weitermachen – auch, weil sie kaum eine andere Wahl haben. „Wir sind Winzer, wir können nicht einfach umsiedeln. Unsere Existenz hängt an den Reben hier im Ahrtal.“ Meike und Dörte Näkel sind nur zwei von sehr vielen, die die Flut hart getroffen hat. Allein in Deutschland hat das extreme Wetterereignis mehr als 180 Menschenleben gefordert.
Mit über 40 Milliarden Euro an Schäden ist es zudem die bisher teuerste Naturkatastrophe der deutschen Geschichte. Mindestens 136 Menschen hat die Flut im Ahrtal das Leben gekostet. Ist das schon eine Folge des Klimawandels? Wie sähe unser Klima wohl heute aus, wenn der Klimawandel gar nicht stattgefunden hätte? Diese Vorstellung ist kein abwegiges Gedankenexperiment. Sie ist die Grundlage der Arbeit von Klimatologin Friederike Otto. „Erst, wenn wir eine Welt ohne Klimawandel simulieren, können wir bestimmen, wie dieser unser heutiges Wetter beeinflusst.
Ich und meine Kolleg*innen konstruieren den Hergang eines extremen Wetterereignisses, indem wir Wetterdaten auswerten und mit Simulationen unserer Computermodelle vergleichen.“ Der Klimawandel ist längst kein Phänomen mehr, das nur die Bevölkerung in sogenannten Entwicklungsländern betrifft. Oder erst die kommenden Generationen. Er beeinflusst unser aller Leben schon jetzt – auch hier in Deutschland. „Wir sind die erste Generation, die ein anderes Wetter erlebt“, so Klimawissenschaftlerin Otto. Ein Großteil der Menschen in den Katastrophengebieten rechnete trotz der Warnungen nicht mit einer verheerenden Flut.
Auch Winzerin Meike Näkel wurde vom Ausmaß der Katastrophe überrascht. „Jeder, der an einem Fluss lebt, kennt ja Hochwasser, die kommen bei uns immer im Juni, Juli. 2021 ahnte hier jeder, dass es Hochwasser geben würde. Wir haben uns wie üblich vorbereitet: Sandsäcke zum Abdichten der Halle gepackt, in der Vinothek und im Büro alles hochgebockt – als wäre auch dieses Hochwasser wie gewohnt beherrschbar. Aber was dann tatsächlich auf Dernau und die ganze Region zukam – damit hatte niemand gerechnet.“ Meike und Dörte Näkel haben aus dem extremen Wetterereignis ihre eigenen Schlüsse gezogen.
Sie wollen wiederaufbauen – aber es diesmal besser machen und Vorkehrungen für den Fall einer erneuten Flutwelle treffen. „planet e.“ begleitet die beiden Winzerinnen Meike und Dörte Näkel bei ihrem Neuanfang nach der Flut. Sie sehen das Ereignis als eine Chance – und als Lehre, um nicht wieder die gleichen Fehler zu machen. Ihr Fall ist Beispiel für viele Menschen in allen Regionen Deutschlands.
Denn durch den menschengemachten Klimawandel wird Starkregen immer häufiger und intensiver – und kann theoretisch überall in Deutschland großen Schaden anrichten. Dank der Attributionsstudien von Friederike Otto lassen sich die Zusammenhänge von Extremwetterereignissen und dem Klimawandel erstmals nachweisen. Dabei geht es nicht nur um das jetzige Wetter, sondern auch um Szenarien für die Zukunft. „planet e.“ zeigt auf, welche Wettersituationen auf Deutschland zukommen werden und wie dringend ein Handeln der Politik ist, um unser aller Leben rechtzeitig an die neuen Umstände anzupassen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.11.2023 ZDF So geht Nachhaltigkeit! – Die Challenge zu Weihnachten
Folge 424 (30 Min.)Geht Weihnachten auch nachhaltig und ohne Konsum im Überfluss? Zwei WGs treten in einer Challenge um das möglichst nachhaltigste Weihnachtsfest gegeneinander an. Weihnachten ist das Fest der Liebe, zumindest theoretisch. In der Praxis geht’s oft vor allem um Geschenke und üppiges Essen, häufig auf Kosten der Nachhaltigkeit. Ist auch beides möglich? Kann Weihnachten nachhaltig sein, ohne dass man ganz verzichten muss? Zwei Bremer WGs wollen genau das ausprobieren. Sie treten in einer Nachhaltigkeitschallenge gegeneinander an. Für je 200 Euro sollen die Teams für weihnachtliche Dekoration, ein festliches Essen und kleine Geschenke sorgen.
Wer stellt am Ende die nachhaltigste Weihnachtsfeier auf die Beine – ohne Abstriche bei der Stimmung zu machen? Eine Woche lang haben die Teams Zeit, ihren Weihnachtsabend individuell vorzubereiten. Moderatorin, Tierrechtsaktivistin und Autorin Victoria Müller wird als Gast eingeladen und im Nachgang gemeinsam mit Nachhaltigkeitsexpertin Nina Gmeiner entscheiden, wer die Challenge um die nachhaltigste Weihnachtsfeier gewinnt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 10.12.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 08.12.2023 ZDFmediathek Schöne Bescherung – Weihnachtsbaum ohne schlechtes Gewissen?
Folge 425 (30 Min.)Jedes Jahr im Dezember heißt es: einen Weihnachtsbaum kaufen. Doch der Klimawandel setzt ihm zu. – Journalistin Sabine Platz auf der Suche nach dem „Weihnachtsbaum der Zukunft“. Sie steht an Weihnachten am häufigsten in den Wohnzimmern: die Nordmanntanne. Wo aber kommen die Bäume überhaupt her? Es gibt Angebote aus herkömmlichem und aus Bio-Anbau. Und inzwischen gibt es auch den Baumverleih. Worauf sollten wir beim Kauf achten? Grundsätzlich können Weihnachtsbaumkulturen wertvolle Lebensräume für Brutvögel und Insekten sein, wie die Universität Osnabrück herausgefunden hat. Rebhuhn, Bienen, Eidechsen & Co.fühlen sich dort wohl und sorgen für Biodiversität.
Voraussetzung dafür ist aber ein sehr geringer Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und kein Gebrauch von synthetischem Dünger. Von Letzterem benötigen Weihnachtsbäume tatsächlich wenig – im Vergleich zu landwirtschaftlichen Anbauflächen. Übermäßige Düngung wirkt sich sogar negativ auf die Qualität der Bäume aus. Bei den Herbiziden und Pestiziden sieht es anders aus. Auf den großen Plantagen kommt der Gebrauch durchaus vor. Wie können Verbraucherinnen und Verbraucher den Kauf eines pestizidbelasteten Baumes vermeiden? Garten-Expertin Sabine Platz findet die Antwort bei Forstmännern im heimischen Wald.
Es geht aber auch ganz anders: ein Holzgestell, das man jedes Jahr wieder mit Tannenzweigen bestückt. Das ist nicht nur nachhaltiger, sondern auf lange Sicht sogar günstiger. Aber kann das Gestell mit unserer Tradition mithalten? Nicht nur das probiert Sabine Platz aus. Denn: Es gibt auch Anbieter, die Weihnachtsbäume verleihen. Ein Vorteil des „Leihbaums“: Man gibt ihn nach Weihnachten wieder zurück – also ein nachhaltiges System. Es besteht aber auch die Möglichkeit, einen Leihbaum zu behalten und einpflanzen, um ihn dann jedes Jahr aufs Neue zu schmücken. Zwar nicht im Wohnzimmer, dafür im Garten. Sabine Platz gibt Tipps, damit man am nächsten Weihnachtsfest Freude daran hat. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 20.12.2023 ZDF
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