• Folge 432 (30 Min.)
    Umweltzerstörung, Ausbeutung und Giftstoffe begleiten den Weg des Reiskorns. – Bild: ZDF und Shutterstock.
    Umweltzerstörung, Ausbeutung und Giftstoffe begleiten den Weg des Reiskorns.
    Reis ernährt die Welt. Aber das Getreide hat auch eine problematische Seite: Umweltzerstörung, Ausbeutung und Giftstoffe begleiten den Weg vom Feld bis zum Teller. Reis ist auch in Deutschland wichtiger Teil der Ernährung und mittlerweile hip: in Curry-Gerichten, Bowls oder als Milchdessert. Weltweit erwirtschaftet das kleine Korn rund 400 Milliarden Euro. Doch wer profitiert vom Boom? Und wer zahlt den Preis? Kleinbauern, insbesondere in Asien, produzieren den Großteil des weltweit wichtigsten Grundnahrungsmittels. In Thailand geht „planet e.“ auf Spurensuche nach den Folgen des rasant wachsenden Konsums.
    Das Land ist ein bedeutender Lieferant, kämpft aber mit klimatischen Veränderungen und Wasserknappheit. Beides gefährdet die Lebensgrundlagen der Reisbauern. Der ökologische Fußabdruck des Reisanbaus ist beträchtlich. Mit etwa zehn Prozent des weltweiten Methanausstoßes belastet gerade der Nassanbau das Klima erheblich. Die Reisproduktion verursacht nicht nur Umweltprobleme, sondern birgt auch gesundheitliche Risiken durch den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden. Ohne angemessene Schutzkleidung verursacht das für die Arbeiterinnen und Arbeiter nicht selten Atemwegs- und Hauterkrankungen und erhöht das Krebsrisiko.
    Immer wieder werden schlechte Arbeitsbedingungen kritisiert. Trotz dieser Herausforderungen ist ein Verzicht auf Reis undenkbar, besonders in Ländern des globalen Südens. Der Bedarf ist ebenso gewaltig wie der Pro-Kopf-Verbrauch weltweit: durchschnittlich 46 Kilogramm sind es voraussichtlich im Jahr 2024. Doch es gibt auch Lösungsideen: Neue Reissorten und nachhaltigere Anbaumethoden werden entwickelt. Dadurch könnte insbesondere der Methanausstoß reduziert und der Wasserverbrauch minimiert werden. Auch in Deutschland wird hierzu geforscht und getüftelt. „planet e.“ fragt nach dem wahren Preis von Reis. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.04.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 26.04.2024ZDFmediathek
  • Folge 433 (30 Min.)
    Die Kokosnuss ist keine Nuss, sondern eine Steinfrucht.
    Die Kokosnuss gilt als Superfood. Sie lässt sich vielfältig verwenden. Doch die gigantische Nachfrage beeinflusst Umwelt und Lebensbedingungen der Menschen in den Anbaugebieten massiv. Ob als Milch, Mus oder Öl, als Bestandteil von Schokoriegeln oder in Shampoos – die exotische Frucht hat sich einen festen Platz in vielen Lebensbereichen erobert. Und sie gilt als unbedenkliche Alternative zu Palmöl, was ihren Hype weiter antreibt. Der größte Kokosproduzent der Welt ist Indonesien. Im Jahr 2022 wurden allein dort über 17 Millionen Tonnen Kokosnüsse geerntet und zu vielfältigen Produkten weiterverarbeitet.
    Etwa 90 Prozent der Kokosnüsse stammen von Kleinfarmern, die oft unter gefährlichen Bedingungen in luftigen Höhen arbeiten und dabei niedrige Löhne erhalten. Die Gewinne bleiben häufig bei Zwischenhändlern hängen, was vor Ort den Fortschritt und Investitionen in innovative Anbautechniken einschränkt. Diese Investitionen sind jedoch entscheidend, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, aber auch, um bedrohte Tierarten zu schützen. Denn der Boom der Kokosnuss bedroht zahlreiche Spezies.
    Mehr als 60 Arten sind durch den ausufernden Anbau gefährdet, so die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie aus dem Jahr 2020, an dem auch das Leibniz-Institut beteiligt war. Erstaunlicherweise bedroht Kokosöl pro Liter fünfmal mehr Arten als Palmöl. Trotzdem wird Kokosöl als unbedenkliche Alternative gehypt und ersetzt zunehmend Palmöl in verschiedenen Produkten. „planet e.: Genuss mit Beigeschmack – Kokosnuss“ beleuchtet die wahren Kosten des Superfood Kokosnuss und die Suche nach einer nachhaltigen Lösung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.05.2024ZDFDeutsche Online-PremiereFr 03.05.2024ZDFmediathek
  • Folge 434 (30 Min.)
    Ein bunter Blumenstrauß geht immer. Doch die meisten Schnittblumen wachsen nur mit reichlich Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln. Die Slowflower-Bewegung zeigt Alternativen. Deutschland ist Europas größter Absatzmarkt für Blumen. 3,1 Milliarden Euro wurden 2023 für Schnittblumen ausgegeben. Nur ein Bruchteil davon ist nachhaltig gewachsen. Gartenexpertin Sabine Platz sucht nach einem Blumenstrauß, den man mit gutem Gewissen kaufen kann. Valentinstag und Muttertag – zwei Anlässe, zu denen besonders gern und häufig Blumen verschenkt werden. Der größte Teil davon wächst jedoch nicht in deutschen Gewächshäusern.
    Mehr als 80 Prozent aller Schnittblumen werden importiert – hauptsächlich aus Holland und Afrika. Es lässt sich nicht eindeutig nachvollziehen, aus welchem Land genau die Ware kommt. Eine Deklarationspflicht gibt es nicht. Zudem gibt es keine Grenzwerte für eine mögliche Pestizidbelastung. Und was vielen Verbrauchern nicht bewusst ist: Das Beheizen und Belichten der Gewächshäuser sowie der Transport auf dem Flugweg verursachen einen hohen Energieverbrauch. Das Thema Bio spielt im Schnittblumenmarkt bislang noch keine große Rolle und ist, anders als im Lebensmittelbereich, längst nicht im Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher angekommen.
    Aber: Es gibt auch nachhaltig gewachsene Schnittblumen. Wie das Konzept „Slowflower“ funktioniert, was genau das bedeutet und warum es so schwierig ist, ökologisch gewachsene Blumen bundesweit zu verkaufen, das findet Gartenexpertin Sabine Platz heraus. Dazu besucht sie Schnittblumenproduzentin Sonia Grimm. Stück für Stück hat die studierte Landschaftsarchitektin gemeinsam mit ihrem Vater den ehemals konventionellen Schnittblumenbetrieb auf Bio umgestellt und produziert saisonale und regionale Schnittblumen.
    Bei allem Idealismus bedeutet das für Sonia und ihren Vater ein großes unternehmerisches Risiko. Nicht jede Blumensorte ist robust genug, um Frost und Schädlingsbefall zu überstehen. Eine weitere Herausforderung: Bislang gibt es kein Vertriebssystem und keinen Großhandel für Bioblumen. Marketing und Vertrieb erledigen die Slowflower-Farmer und Biogärtner selbst. Wie ein konventioneller Großhandel mit Blumen funktioniert, schaut sich die Gartenexpertin Sabine Platz in Hannover an, bei Blumen-Influencer und Blumenhändler Jan Hoffmann.
    Er ersteigert seine Ware an der größten Schnittblumenbörse Deutschlands. Danach werden die Blumen zu Sträußen gebunden und weiterverkauft. In Island schließlich lernt Sabine, wie man Gewächshäuser mithilfe heißer Quellen beheizen kann. Stets frische Schnittblumen für den heimischen Markt eines kalten Landes produzieren – das geht und obendrein noch klimafreundlich. Platz im Garten: Sabine zeigt, wie Rosen, Tulpen, Anemonen & Co.langsam sowie regional und saisonal heranwachsen können, ganz ohne Gift. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.05.2024ZDF
  • Folge 435 (30 Min.)
    Der Millionär hält auf seinem Anwesen in den Vereinigten Arabischen Emiraten Haustiere der etwas anderen Art: Mehrere Tiger, Löwen, Bären und Affen sind in seinem Besitz.
    Igel mit Hut, Hunde in Kostümen und Geparden auf dem Sofa sorgen für Klicks auf Social Media. Für die „Petfluencer*innen“ ein gutes Geschäft. Doch zu welchem Preis für die Tiere? „planet e.“ taucht ein in die Welt der Tiere auf Social Media: Was steckt hinter diesem Trend? Und was macht das mit den Tieren und Nutzer*innen? Reporterin Caro Keil trifft „Petfluencer*innen“ in und außerhalb Europas und geht der Sache auf den Grund. Khaleesi und Django sind berühmt: Mehr als 167.000 Menschen folgen dem Instagram-Account der beiden Dalmatiner. Ihre Besitzerin Maria Bläser verdient mit Fotos und Videos der Hunde ihren Lebensunterhalt.
    Sie ist „Petfluencerin“, eine Wortkreation aus „Pet“ und „Influencerin“. Ein Job, der für Frauchen oder Herrchen lukrativ sein kann. Denn die Umsätze im Heimtierbedarf haben sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt – im Jahr 2022 waren es 6,3 Milliarden Euro. Kein Wunder: 2022 hatten fast die Hälfte aller deutschen Haushalte ein Haustier. Ein Riesenmarkt, für den Petfluencer*innen als Werbeträger immer wichtiger werden. Reporterin Caro Keil besucht die berühmten Hunde und will herausfinden: Warum sind Petfluencer*innen so erfolgreich? Und wie viel Stress macht den Tieren das Posieren für die Kamera? In Sharjah in der Nähe von Dubai trifft sie Humaid Abdullah Albuqaish, der 6,7 Millionen Follower hat.
    Der Millionär hält auf seinem Anwesen mehr als 60 Tiger, Löwen, Bären, Schlangen und Affen. Auf seinen beliebtesten Videos füttert er Bären mit Pizza, posiert mit Tigern vor seinem Lamborghini oder schläft mit Löwen im Boxspringbett. „Meine Tiere lieben die Fotos“, erklärt uns. „Die private Wildtierhaltung ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten inzwischen verboten, aber das ist für mich kein Problem.
    Ich habe einfach einen Privatzoo angemeldet. Meinen Tieren geht es gut, die haben in ihren Käfigen eine Klimaanlage und bekommen von meiner Frau Schokolade.“ Wiebke Plasse von der Welttierschutzgesellschaft in Berlin sieht im Verhalten vieler Petfluencer*innen eine falsch verstandene Tierliebe, die oft in Tierquälerei endet. Sie und ihre Kolleg*innen recherchieren undercover in den sozialen Netzwerken, um Tierleid aufzuspüren. Sie sieht große Probleme bei den Insta-Animals: Unnatürliche Situationen, bei denen Tiere in verrückte Kostüme gezwängt werden und Qualvideos mit „lustigen Unfällen“, die zu schweren Verletzungen führen können.
    Qualzuchten, wie Nacktkatzen, Möpse oder Bulldoggen, die im Netz für ihr Aussehen besonders viele Likes bekommen und dadurch häufiger gekauft werden. Und die Darstellung von Wildtieren als ganz normale Haustiere. Die Tierschützerin sieht sowohl die Plattformen als auch die User*innen in der Verantwortung und fordert: „Kein Like für Tierleid!“ „planet e.“ beleuchtet das Geschäft mit den Insta-Animals und zeigt, wie es auch anders gehen könnte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.05.2024ZDF

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