2024, Folge 426–449
Gier nach Holz – Die Ausbeutung unserer Wälder
Folge 426 (30 Min.)Holz gilt als Rohstoff der Zukunft. Doch die Bestände in den Wäldern sind begrenzt. Wie lässt sich ein Gleichgewicht finden zwischen wirtschaftlichem Interesse und Klimaschutz? Holz scheint eine Lösung für viele Probleme zu sein: Als nachwachsender Baustoff ersetzt es Umweltverschmutzer wie Beton oder Kunststoffe, als Brennstoff Öl oder Gas. Doch Experten fordern, genauer hinzuschauen, wofür wir die begrenzten Ressourcen einsetzen. Der Wald scheint schon jetzt am Limit zu sein, wie eine aktuelle Studie zeigt. Im Sommer 2022 veröffentlicht der WWF gemeinsam mit der Universität Kassel eine umfassende Holzstudie mit einer klaren Botschaft: Der weltweite Verbrauch von Holz ist mit 4,3 bis 5 Milliarden Kubikmetern pro Jahr bereits deutlich höher als das, was den Wäldern wirklich nachhaltig entnommen werden kann.
Deutschland steht dabei an der Spitze. Um die große Nachfrage nach Holz zu bedienen, werden weite Transportwege in Kauf genommen, gleichzeitig blüht der Handel mit illegal geschlagenem Holz, meist aus Osteuropa. Johannes Zahnen vom WWF beobachtet die internationale Holzmafia seit Jahren.
„Für die Organisierte Kriminalität ist das ein lukratives Geschäftsfeld. Zudem gibt es kaum Aufklärungsarbeit oder Strafverfolgung.“ Zahnen schätzt, dass 15 bis 30 Prozent des weltweit gehandelten Holzes illegal gehandelt werden. Ein großer Teil des Holzes wird verfeuert. Gerade in der Energiekrise sind die Verkäufe von Holzöfen in die Höhe geschnellt. Eine Entwicklung, die viele Experten kritisch sehen. Anstatt die Ressource zu verfeuern, sollte sie in ihren Augen besser langfristig eingesetzt werden, zum Beispiel beim Hausbau.
Denn die Baubranche könnte einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem sie nachhaltigere Materialien verwendet. „Das hat die Industrie auch erkannt. Holz als Baustoff nimmt an Bedeutung zu“, sagt Prof. Dr. Annette Hafner von der Ruhr-Universität Bochum. Doch sie mahnt: Holz könne nur dann eine klimaschonende Alternative sein, wenn es im Sinne einer Kreislaufwirtschaft genutzt werde. „Das heißt, das Holz muss ohne Schadstoffe behandelt sein und so eingebaut werden, dass sich die Elemente nach einem Abriss wiederverwenden lassen“, rät Hafner.
Erst ganz am Ende sollte Holz zum Heizen verwendet werden. Vor allem Nadelholz gilt in Deutschland traditionell als beliebtes Bauholz. Doch die nach 1945 gepflanzten Fichten- und Kiefermonokulturen werden mehr und mehr zum Problem für die deutschen Wälder. Sie haben der zunehmenden Trockenheit und Hitze wenig entgegenzusetzen, sind dementsprechend anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Damit es nicht zum Kahlschlag ganzer Flächen kommt, raten Experten zum Waldumbau. Die Mischung aus Nadel- und Laubbäumen machen den Wald klimaresistenter.
„Die Wälder können sich selbst regulieren, doch das wird Jahrzehnte dauern. Wir müssen sie jetzt unterstützen, sonst brechen sie uns weg“, warnt Tanja Sanders vom Thünen-Institut für Waldökosysteme. Der Wald braucht als CO2-Speicher und wertvolles Ökosystem besonderen Schutz. Gleichzeitig wird Holz mehr und mehr zum attraktiven Wirtschaftsfaktor. Die Dokumentation „planet e.: Gier nach Holz“ zeigt auf, wie sich die steigende Nachfrage nach dem Rohstoff mit den Prinzipien der Nachhaltigkeit verbinden lässt – und wofür Holz am sinnvollsten genutzt werden kann. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 07.01.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 05.01.2024 ZDFmediathek Superfood Beeren: Genuss mit Beigeschmack
Folge 427 (30 Min.)Beeren liegen gemischt auf einer weißen Fläche: Erdbeeren, Blaubeeren, Brombeeren und Himbeeren.Bild: ZDF/Stefan SpooBeeren liegen im Trend. Doch unser Hunger auf Beeren hat ökologische und soziale Konsequenzen in den Anbauländern. „planet e.“ fragt: Wie geht nachhaltiger Beerenkonsum? Beeren sind gesund. In Deutschland essen wir pro Kopf jährlich durchschnittlich circa fünf Kilogramm. Diesen Bedarf kann unsere heimische Ernte allein nicht decken. Deswegen kommen viele Beeren aus Übersee. Der Anbau belastet Mensch und Natur vor Ort „planet e.“ reist ins südliche Portugal, einer Boomregion für die Produktion von Beeren in Europa. Die Anbaufläche des Landes hat sich in den vergangenen Jahren verfünffacht – auf fast 5000 Hektar.
Einer der Produzenten: Logofruits. Das portugiesische Unternehmen baut auf seiner Plantage in Odemira auf insgesamt 75 Hektar Heidelbeeren an. Für den Besitzer, Lourenço de Botton, ist dabei die größte Schwierigkeit, genügend Arbeiter für die Erntesaison zu finden. Heidelbeeren müssen aufwendig von Hand gepflückt werden, etwa 600 Arbeiter pro Tag braucht Logofruits dafür. Viele der auf den Obstplantagen in der Alentejo-Region arbeitenden Menschen stammen aus Nepal, Indien oder Bangladesch.
Hélder Guerreiro, der Bürgermeister von Odemira, erklärt, dass in der kleinen Gemeinde mittlerweile knapp 11.000 Arbeitsmigranten aus über 80 Nationalitäten leben. Das entspricht etwa 40 Prozent der Bevölkerung der Gemeinde. Eine große Chance sei das für die Region, die in der Vergangenheit mit Abwanderung zu kämpfen hatte, gleichzeitig aber auch eine riesige soziale Herausforderung. Ebenso sei der enorme Bedarf an Wasser seitens der intensiven Landwirtschaft ein Problem, so Guerreiro.
Über die Chancen und Konsequenzen des Beerenbooms spricht „planet e.“ mit den Menschen vor Ort. Fest steht, unser gestiegener Beerenhunger hat Folgen für die Herstellungsländer. Aber müssen wir denn unbedingt auf Importware zurückgreifen? Immerhin wachsen Heidel- und Himbeeren auch direkt vor unserer Haustür, nur eben nicht das ganze Jahr über. Im Sommer, also zur Beerensaison in Deutschland, sollten die Supermärkte allerdings voll mit regionalem Obst sein. Sind sie aber nicht. Es findet sich auch während der heimischen Saison vermehrt Ware aus dem Ausland in den Frischeregalen.
Was bedeutet das für deutsche Beerenproduzenten? Das fragt „planet e.“ Erik Appel. Der Darmstädter baut unter anderem Himbeeren an. Die Beeren, die hierzulande angebaut werden, das sind allerdings ganz andere Sorten als diejenigen, die lange Transportwege überstehen müssen. Das sind Sorten, die gezüchtet wurden, um besonders robust und langlebig zu sein. Bei Himbeeren aus der Region für den lokalen Markt steht Geschmack im Vordergrund.
In Sachen Geschmack, so Erik Appel, gehe nichts über heimische Beeren. In puncto Personal- und Lohnkosten jedoch sei es fast unmöglich, mit der importierten Ware mitzuhalten. Immerhin habe Deutschland einen der höchsten Mindestlöhne Europas. Das zeigt sich am Preis. Importierte Ware ist oft billiger als die regionalen Beeren. „planet e.“ begleitet den Himbeerproduzenten während der Ernte und spricht mit ihm über weitere Herausforderungen als Beerenproduzent. „planet e.“ fragt: Welche Folgen hat unser Beerenhunger? Und – ist ein nachhaltiger Konsum von Beeren überhaupt möglich? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 21.01.2024 ZDF Wie Autoreifen den Regenwald bedrohen
Folge 428 (30 Min.)Rund 1,6 Millionen Kleinbauern verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Kautschukanbau. Der zähe Saft wird in der Dunkelheit geerntet.Bild: Berndt WelzFür unsere Autoreifen wird Regenwald zerstört. Die Hersteller benötigen Kautschuk. Immer mehr Plantagen entstehen, bislang unberührte Wälder müssen weichen. Dabei gäbe es Alternativen. 70 Prozent der weltweiten Kautschukernte gehen an die Reifenindustrie. Doch die Branche steht unter Druck: Sie soll ihre Lieferketten transparent machen. Fast immer beginnt der Weg in Asien. Kein Autoreifenhersteller verrät die Mixtur seiner Produkte. Lauffreudig sollen sie sein, wenig Rollwiderstand haben, einen guten Grip und möglichst lange halten. 1,5 Milliarden Autoreifen werden weltweit jährlich verkauft von rund 3000 Produzenten – darunter die Branchengrößen Bridgestone, Goodyear, Pirelli, Michelin und Continental.
Ende 2022 schrillten in der Branche die Alarmglocken. Die Europäische Union will einen Nachweis über die gesamte Lieferkette verlangen: Bald darf in keinem hierzulande produzierten oder nach Europa importierten Reifen Naturkautschuk stecken, für dessen Gewinnung Regenwald abgeholzt wurde. Diese Zertifizierung stellt die Produzenten vor ein Problem – weil die Lieferketten vom Kautschukbauern über diverse Zwischenhändler bis nach Europa bisher weitgehend intransparent sind. Daher suchen die Firmen nach Alternativen. Pirelli arbeitet mit nachhaltigen Produzenten in Thailand zusammen.
Michelin versucht, mit Hightech die Lebensdauer von Reifen zu erhöhen, und Continental forscht gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut an einem Ersatzrohstoff: Russischer Löwenzahn. Der soll, in großem Stil in Europa angebaut, helfen, den Naturkautschuk zu ersetzen. Außerdem könnten ausrangierte Altreifen, runderneuert und aufbereitet, wieder auf den Markt kommen – anstatt auf den Müll. Echter Sinneswandel oder bloßes Greenwashing? „planet e.“ folgt den verschlungenen Lieferketten der Reifenhersteller bis nach Südostasien und geht der Frage nach, inwieweit die Bemühungen der Reifenbranche um „sauberen“ Kautschuk Substanz haben. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 04.02.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 02.02.2024 ZDFmediathek Generation Klimaangst: Krank aus Sorge vor der Zukunft
Folge 429 (30 Min.)Jugendliche Aktivisten bei einer Demonstration gegen den Klimawandel.Bild: Jacob Lund / imagoAngst, Wut, Scham – jeder zweite junge Mensch empfindet starke negative Gefühle, wenn es um den Klimawandel geht. Was steckt hinter den Klimaängsten, und was kann man dagegen tun? Der Klimawandel bedroht nicht nur die Umwelt, sondern entwickelt sich zur emotionalen Belastungsprobe einer ganzen Generation. Klimaangst gilt aber nicht als Erkrankung. Fachleute sprechen eher von einer nachvollziehbaren Reaktion auf eine reale Gefahr. In der Wissenschaft wird das Phänomen Klimaangst erst seit Kurzem untersucht. Erste Forschungsergebnisse zeigen jedoch ein eindeutiges Bild: Über 60 Prozent der jungen Menschen in Deutschland gaben in Jugendstudien an, Ängste vor dem Klimawandel und seinen Folgen zu haben.
Eine internationale Studie mit 10.000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus zehn Ländern kam zum gleichen Schluss. Bei fast der Hälfte bestimmen die Sorgen sogar den eigenen Alltag: Verzweiflung aufgrund der dramatischen Prognosen der Wissenschaft, Wut auf die Klimapolitik, Scham- und Schuldgefühle beim eigenen Konsum. Als „nachvollziehbar und rational“ bezeichnet der Umweltpsychologe Prof. Gerhard Reese die Klimaängste junger Menschen. Im Gegensatz zu vielen pathologischen Phobien sei Klimaangst eine normale Reaktion auf eine reale Bedrohung – die Klimakrise.
Nun komme es darauf an, herauszufinden, welche Folgen sie für Betroffene habe: verzweifeln und Kopf in den Sand stecken oder aktiv werden und sich fürs Klima engagieren? „planet e.“ begleitet Betroffene in ihrem Alltag und spricht mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen. Was ist Klimaangst? Wie fühlt sie sich an? Welche Folgen hat sie für junge Menschen und unsere Gesellschaft? Und was können wir tun, damit die Ängste junger Menschen in Zukunft nicht zunehmen? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 11.02.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 09.02.2024 ZDFmediathek Die Upcycling-Challenge: Zweite Chance für 2 Räder
Folge 430 (30 Min.)Radfahren – seit Jahren ein Boom auf deutschen Straßen. Doch auch hier gilt zu oft: lieber neu statt alt. Egal, wie gut die Räder noch in Schuss sind. Geht das nicht auch nachhaltiger? Ja, sagen Andreas Kohlmeier und Stefan Helms. Die professionellen Upcycler machen aus alten und kaputten Fahrrädern technisch einwandfreie, coole Bikes. Für „planet e.“ stellen sie sich der Challenge „Zweite Chance für 2 Räder“. Fünf Fahrräder stehen zur Auswahl, vom klapprigen Damenrad bis zum verrosteten Tandem. Ihre Besitzer Jill, Josefine, Sebastian, Svenja und Tobias eint der Wunsch nach einer Verbesserung. Doch mit dem Rad verbindet jeder von ihnen auch eine Geschichte. Deshalb sollen ihre Drahtesel nicht nur fahrtüchtig sein, sondern etwas Besonderes.
Glamourös, spacig oder hochtechnisch? Das wiederum ist die Entscheidung der Upcycler Stefan und Andreas. Können sie die Fahrradbesitzer mit ihren Umbauten überzeugen? Auch jenseits der „planet e.“-Challenge ist für die professionellen Upcycler Andreas Kohlmeier aus Karlsruhe und Stefan Helms aus Köln jedes überarbeitete Fahrrad ein Gewinn. Jährlich landen Hunderttausende auf dem Schrott. „Das ist eine ungeheure Verschwendung von Ressourcen. Upcycling rechnet sich fast immer“, bilanziert Stefan Helms. Den Karlsruher Andreas Kohlmeier begeistert der Gedanke, Massenware zu individualisieren: „Oft reichen schon wenige gute Details, um aus einem Rad mein Rad zu machen.“ (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 10.03.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 08.03.2024 ZDFmediathek Leben am Limit: Der Kampf mit den vier Elementen
Folge 431 (30 Min.)Erde, Wasser, Feuer, Luft – das sind die vier Elemente. Ein Höhlenforscher, eine Eistaucherin, ein Feuerwehrmann und ein Basejumper stellen sich den Extremen der Natur. Vier Menschen, vier Herausforderungen. Es geht um Geheimnisse von Höhlen und Bergen, Grenzerfahrung unter Wasser, den Kampf gegen das Feuer und die Faszination des Fliegens. Vier Elemente bestimmen das Sein – davon waren nicht nur die Philosophen im alten Griechenland überzeugt: Wasser, Luft, Feuer und Erde. Der Film folgt den vier Hauptprotagonisten bei ihren selbst gewählten Herausforderungen.
Da ist der Österreicher Georg Zagler, ein Höhlenforscher. Den Untersberg in den Alpen kennt er seit seiner Kindheit. Als er das Märchen des schlafenden Königs hört, werden die Exkursionen in das Innere der Erde seine Passion. Und dabei entdeckt er immer wieder neue Geheimnisse in der Berg- und Höhlenwelt. Die Finnin Johanna Nordblad ist Apnoe-Taucherin. Und nicht nur das. Ohne Sauerstoff lässt sie sich in Gewässer gleiten, deren Oberfläche vereist ist. Im März 2021 stellt sie einen neuen Weltrekord auf.
103 Meter mit nur einem Atemzug. Sie tauche, um der stressigen, menschlichen Welt zu entkommen, sagt sie. „An der Oberfläche fühle und höre ich das Chaos. Wenn der Countdown beginnt, fülle ich meine Lungen in einem Atemzug maximal mit Luft. Der Gegensatz zwischen dem Leben über Wasser und dem, was mich unter Wasser erwartet, ist gigantisch. Wenn ich tief hinabtauche, erkenne ich, wie klein ich bin und wie gewaltig die Welt ist.“ Als Teenager ist der Spanier Pako Rivas ein Pyromane. Später wird es zu seiner Obsession, das Feuer zu kontrollieren und zu bekämpfen.
Heute zählt er zu den bekanntesten Feuerwehrmännern Spaniens, spezialisiert auf besonders schwierige Fälle. Es wird zu seiner Berufung, unter besonders schlimmen Umständen so viele Leben wie möglich zu retten. Bei einem Erdbeben in Haiti meldet er sich als einer der Ersten für ein Einsatzteam von Freiwilligen. Bei seiner Rückkehr wird er als Held gefeiert, aber eine fehlgeschlagene Rettungsaktion eines jungen Mädchens verändert sein Leben für immer. Philipp Halla ist ein österreichischer Extremsportler.
Er probiert fast jeden Sport aus, der mit Adrenalin verbunden ist. So wird er geradezu süchtig nach dem freien Fall. Als Basejumper stürzt er sich von den schwierigsten Absprungstellen. Es kann gar nicht gefährlich genug sein, wie bei einem Sprung vom italienischen Monte Brento: „Es ging zwei Sekunden durch dichten Nebel, drei Sekunden durch dichten Nebel. Ich bin vor Angst fast gestorben. Endlich, nach elf Sekunden lichtete sich der Nebel, und ich sah, dass ich auf Bäume zuraste. Ich war so sauer auf mich selbst. Und auf die Idioten da oben, die mir sagten, ich solle springen.
Vertrauen ist wichtig beim Basejumping. Ich hätte mir selbst vertrauen müssen.“ Doch dann verändern die Liebe zu seiner Frau und der Wunsch nach einem Baby sein ganzes Leben. Jeder Hauptprotagonist ist auf seine ganz eigene Weise mit einem der vier Elemente verbunden. Der Film begleitet die persönliche Reise der vier unterschiedlichen Menschen. Es sind Geschichten von Zweifel, Angst, Mut und gebrochenen Helden. Ihre Motive und ihr Antrieb mögen verschieden sein. Und doch haben alle eines gemeinsam: die Suche nach einem Sinn im Leben. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 31.03.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 29.03.2024 ZDFmediathek Genuss mit Beigeschmack – Reis
Folge 432 (30 Min.)Reis ist in vielen Kulturen ein Symbol für Leben und Fruchtbarkeit.Bild: SpooReis ernährt die Welt. Aber das Getreide hat auch eine problematische Seite: Umweltzerstörung, Ausbeutung und Giftstoffe begleiten den Weg vom Feld bis zum Teller. Reis ist auch in Deutschland wichtiger Teil der Ernährung und mittlerweile hip: in Curry-Gerichten, Bowls oder als Milchdessert. Weltweit erwirtschaftet das kleine Korn rund 400 Milliarden Euro. Doch wer profitiert vom Boom? Und wer zahlt den Preis? Kleinbauern, insbesondere in Asien, produzieren den Großteil des weltweit wichtigsten Grundnahrungsmittels. In Thailand geht „planet e.“ auf Spurensuche nach den Folgen des rasant wachsenden Konsums.
Das Land ist ein bedeutender Lieferant, kämpft aber mit klimatischen Veränderungen und Wasserknappheit. Beides gefährdet die Lebensgrundlagen der Reisbauern. Der ökologische Fußabdruck des Reisanbaus ist beträchtlich. Mit etwa zehn Prozent des weltweiten Methanausstoßes belastet gerade der Nassanbau das Klima erheblich. Die Reisproduktion verursacht nicht nur Umweltprobleme, sondern birgt auch gesundheitliche Risiken durch den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden. Ohne angemessene Schutzkleidung verursacht das für die Arbeiterinnen und Arbeiter nicht selten Atemwegs- und Hauterkrankungen und erhöht das Krebsrisiko.
Immer wieder werden schlechte Arbeitsbedingungen kritisiert. Trotz dieser Herausforderungen ist ein Verzicht auf Reis undenkbar, besonders in Ländern des globalen Südens. Der Bedarf ist ebenso gewaltig wie der Pro-Kopf-Verbrauch weltweit: durchschnittlich 46 Kilogramm sind es voraussichtlich im Jahr 2024. Doch es gibt auch Lösungsideen: Neue Reissorten und nachhaltigere Anbaumethoden werden entwickelt. Dadurch könnte insbesondere der Methanausstoß reduziert und der Wasserverbrauch minimiert werden. Auch in Deutschland wird hierzu geforscht und getüftelt. „planet e.“ fragt nach dem wahren Preis von Reis. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 28.04.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 26.04.2024 ZDFmediathek Genuss mit Beigeschmack – Kokosnuss
Folge 433 (30 Min.)Die Kokosnuss ist keine Nuss, sondern eine Steinfrucht.Bild: Stefan SpooDie Kokosnuss gilt als Superfood. Sie lässt sich vielfältig verwenden. Doch die gigantische Nachfrage beeinflusst Umwelt und Lebensbedingungen der Menschen in den Anbaugebieten massiv. Ob als Milch, Mus oder Öl, als Bestandteil von Schokoriegeln oder in Shampoos – die exotische Frucht hat sich einen festen Platz in vielen Lebensbereichen erobert. Und sie gilt als unbedenkliche Alternative zu Palmöl, was ihren Hype weiter antreibt. Der größte Kokosproduzent der Welt ist Indonesien. Im Jahr 2022 wurden allein dort über 17 Millionen Tonnen Kokosnüsse geerntet und zu vielfältigen Produkten weiterverarbeitet.
Etwa 90 Prozent der Kokosnüsse stammen von Kleinfarmern, die oft unter gefährlichen Bedingungen in luftigen Höhen arbeiten und dabei niedrige Löhne erhalten. Die Gewinne bleiben häufig bei Zwischenhändlern hängen, was vor Ort den Fortschritt und Investitionen in innovative Anbautechniken einschränkt. Diese Investitionen sind jedoch entscheidend, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, aber auch, um bedrohte Tierarten zu schützen. Denn der Boom der Kokosnuss bedroht zahlreiche Spezies.
Mehr als 60 Arten sind durch den ausufernden Anbau gefährdet, so die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie aus dem Jahr 2020, an dem auch das Leibniz-Institut beteiligt war. Erstaunlicherweise bedroht Kokosöl pro Liter fünfmal mehr Arten als Palmöl. Trotzdem wird Kokosöl als unbedenkliche Alternative gehypt und ersetzt zunehmend Palmöl in verschiedenen Produkten. „planet e.: Genuss mit Beigeschmack – Kokosnuss“ beleuchtet die wahren Kosten des Superfood Kokosnuss und die Suche nach einer nachhaltigen Lösung. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 05.05.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 03.05.2024 ZDFmediathek Blütenzauber ohne Gift: Wie nachhaltig sind Schnittblumen?
Folge 434 (30 Min.)Ein bunter Blumenstrauß geht immer. Doch die meisten Schnittblumen wachsen nur mit reichlich Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln. Die Slowflower-Bewegung zeigt Alternativen. Deutschland ist Europas größter Absatzmarkt für Blumen. 3,1 Milliarden Euro wurden 2023 für Schnittblumen ausgegeben. Nur ein Bruchteil davon ist nachhaltig gewachsen. Gartenexpertin Sabine Platz sucht nach einem Blumenstrauß, den man mit gutem Gewissen kaufen kann. Valentinstag und Muttertag – zwei Anlässe, zu denen besonders gern und häufig Blumen verschenkt werden. Der größte Teil davon wächst jedoch nicht in deutschen Gewächshäusern.
Mehr als 80 Prozent aller Schnittblumen werden importiert – hauptsächlich aus Holland und Afrika. Es lässt sich nicht eindeutig nachvollziehen, aus welchem Land genau die Ware kommt. Eine Deklarationspflicht gibt es nicht. Zudem gibt es keine Grenzwerte für eine mögliche Pestizidbelastung. Und was vielen Verbrauchern nicht bewusst ist: Das Beheizen und Belichten der Gewächshäuser sowie der Transport auf dem Flugweg verursachen einen hohen Energieverbrauch. Das Thema Bio spielt im Schnittblumenmarkt bislang noch keine große Rolle und ist, anders als im Lebensmittelbereich, längst nicht im Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher angekommen.
Aber: Es gibt auch nachhaltig gewachsene Schnittblumen. Wie das Konzept „Slowflower“ funktioniert, was genau das bedeutet und warum es so schwierig ist, ökologisch gewachsene Blumen bundesweit zu verkaufen, das findet Gartenexpertin Sabine Platz heraus. Dazu besucht sie Schnittblumenproduzentin Sonia Grimm. Stück für Stück hat die studierte Landschaftsarchitektin gemeinsam mit ihrem Vater den ehemals konventionellen Schnittblumenbetrieb auf Bio umgestellt und produziert saisonale und regionale Schnittblumen.
Bei allem Idealismus bedeutet das für Sonia und ihren Vater ein großes unternehmerisches Risiko. Nicht jede Blumensorte ist robust genug, um Frost und Schädlingsbefall zu überstehen. Eine weitere Herausforderung: Bislang gibt es kein Vertriebssystem und keinen Großhandel für Bioblumen. Marketing und Vertrieb erledigen die Slowflower-Farmer und Biogärtner selbst. Wie ein konventioneller Großhandel mit Blumen funktioniert, schaut sich die Gartenexpertin Sabine Platz in Hannover an, bei Blumen-Influencer und Blumenhändler Jan Hoffmann.
Er ersteigert seine Ware an der größten Schnittblumenbörse Deutschlands. Danach werden die Blumen zu Sträußen gebunden und weiterverkauft. In Island schließlich lernt Sabine, wie man Gewächshäuser mithilfe heißer Quellen beheizen kann. Stets frische Schnittblumen für den heimischen Markt eines kalten Landes produzieren – das geht und obendrein noch klimafreundlich. Platz im Garten: Sabine zeigt, wie Rosen, Tulpen, Anemonen & Co.langsam sowie regional und saisonal heranwachsen können, ganz ohne Gift. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 12.05.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 10.05.2024 ZDFmediathek Tiere auf Instagram – Leid für Likes?
Folge 435 (30 Min.)Igel mit Hut, Hunde in Kostümen und Geparden auf dem Sofa sorgen für Klicks auf Social Media. Für die „Petfluencer*innen“ ein gutes Geschäft. Doch zu welchem Preis für die Tiere? „planet e.“ taucht ein in die Welt der Tiere auf Social Media: Was steckt hinter diesem Trend? Und was macht das mit den Tieren und Nutzer*innen? Reporterin Caro Keil trifft „Petfluencer*innen“ in und außerhalb Europas und geht der Sache auf den Grund. Khaleesi und Django sind berühmt: Mehr als 167.000 Menschen folgen dem Instagram-Account der beiden Dalmatiner. Ihre Besitzerin Maria Bläser verdient mit Fotos und Videos der Hunde ihren Lebensunterhalt.
Sie ist „Petfluencerin“, eine Wortkreation aus „Pet“ und „Influencerin“. Ein Job, der für Frauchen oder Herrchen lukrativ sein kann. Denn die Umsätze im Heimtierbedarf haben sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt – im Jahr 2022 waren es 6,3 Milliarden Euro. Kein Wunder: 2022 hatten fast die Hälfte aller deutschen Haushalte ein Haustier. Ein Riesenmarkt, für den Petfluencer*innen als Werbeträger immer wichtiger werden. Reporterin Caro Keil besucht die berühmten Hunde und will herausfinden: Warum sind Petfluencer*innen so erfolgreich? Und wie viel Stress macht den Tieren das Posieren für die Kamera? In Sharjah in der Nähe von Dubai trifft sie Humaid Abdullah Albuqaish, der 6,7 Millionen Follower hat.
Der Millionär hält auf seinem Anwesen mehr als 60 Tiger, Löwen, Bären, Schlangen und Affen. Auf seinen beliebtesten Videos füttert er Bären mit Pizza, posiert mit Tigern vor seinem Lamborghini oder schläft mit Löwen im Boxspringbett. „Meine Tiere lieben die Fotos“, erklärt uns. „Die private Wildtierhaltung ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten inzwischen verboten, aber das ist für mich kein Problem.
Ich habe einfach einen Privatzoo angemeldet. Meinen Tieren geht es gut, die haben in ihren Käfigen eine Klimaanlage und bekommen von meiner Frau Schokolade.“ Wiebke Plasse von der Welttierschutzgesellschaft in Berlin sieht im Verhalten vieler Petfluencer*innen eine falsch verstandene Tierliebe, die oft in Tierquälerei endet. Sie und ihre Kolleg*innen recherchieren undercover in den sozialen Netzwerken, um Tierleid aufzuspüren. Sie sieht große Probleme bei den Insta-Animals: Unnatürliche Situationen, bei denen Tiere in verrückte Kostüme gezwängt werden und Qualvideos mit „lustigen Unfällen“, die zu schweren Verletzungen führen können.
Qualzuchten, wie Nacktkatzen, Möpse oder Bulldoggen, die im Netz für ihr Aussehen besonders viele Likes bekommen und dadurch häufiger gekauft werden. Und die Darstellung von Wildtieren als ganz normale Haustiere. Die Tierschützerin sieht sowohl die Plattformen als auch die User*innen in der Verantwortung und fordert: „Kein Like für Tierleid!“ „planet e.“ beleuchtet das Geschäft mit den Insta-Animals und zeigt, wie es auch anders gehen könnte. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 19.05.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 17.05.2024 ZDFmediathek Green Deal – Kann Europa Klima?
Folge 436 (30 Min.)Die Europäische Union will den grünen Wandel. Das Ziel: Klimaneutralität bis 2050. Doch ziehen die EU-Staaten mit? Zeit für eine erste Bilanz. „Fit for 55“ – 55 Prozent weniger Treibhausgase bis 2030. Der Beschluss der EU steht. Umweltreporter Andreas Stamm geht auf Reisen und stellt die Frage: Wie steht es um die europäische Klimapolitik? In Polen macht er sich ein Bild von den nahezu komplett zerstörten Moorlandschaften. Dort soll mithilfe des EU-Klimaschutzpaketes eine Renaturierung in Gang gesetzt werden. Gerade Moore sind für den Klimaschutz immens wichtig, da sie große Mengen CO2 aus der Atmosphäre entziehen und so zu einem gigantischen Kohlenstoffspeicher werden.
Weiter geht’s nach Deutschland, wo der Gebäudesektor nach wie vor die Klimavorgaben reißt. Eine Lösung könnte eine neue Holzbauweise sein. Reporter Andreas Stamm lässt sich zeigen, welches Potenzial sie hat. Schließlich führt die Reise nach Spanien. Dort, vor den Toren Madrids, befinden sich große Mülldeponien. Sie sind enorme Quellen des Klimagases Methan. Neue Satellitentechnologie macht das ganze Ausmaß der Verschmutzung sichtbar.
Doch auch in Spanien gibt es Lichtblicke: Das sonnenverwöhnte Land ist beim Ausbau erneuerbarer Energien weit vorangekommen – eine wichtige Voraussetzung etwa für den Ausbau von grüner Wasserstofftechnologie. Also: Kann Europa Klima? Brüssel und nicht zuletzt auch Berlin müssen jetzt liefern. Denn sonst droht der groß angekündigte Green Deal zu scheitern. Für „planet e.“ startet Umweltreporter Andreas Stamm seine Tour durch Europa, um herauszufinden, ob die EU ihr selbst gesetztes Klimaziel erreicht. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 02.06.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 31.05.2024 ZDFmediathek Genuss mit Beigeschmack – Tomaten
Folge 437 (30 Min.)Reporterin Judith Paland untersucht die Nachhaltigkeit der Tomatenproduktion.Bild: Helmut WagenpfeilDie Tomate ist das Lieblingsgemüse der Deutschen. Der Großteil wird importiert. Doch mit dem Konsum wachsen auch die Probleme: Ausbeutung, Umweltzerstörung, Plastikflut. Lecker, süß, kalorienarm: Tomaten haben einen guten Ruf. Doch wie nachhaltig und sozial verträglich ist der Anbau? Darüber weiß man wenig. Dabei sind Tomaten mit 190 Millionen Tonnen Gesamtproduktion pro Jahr die bedeutendste Gemüseart der Welt. Kulinarisch gelten Tomaten weitgehend als Gemüse, botanisch gesehen sind sie jedoch Früchte. Über 30 Kilogramm konsumiert durchschnittlich jeder von uns in Deutschland pro Jahr – frisch oder verarbeitet.
Der heimische Anbau deckt nur etwa 3,5 Prozent des Bedarfs. Daher werden Tomaten im Wert von 1,6 Milliarden Euro im Ausland eingekauft. Wichtigste Lieferländer sind die Niederlande, Spanien und Marokko. Almería, Spanien, beliefert Europa ganzjährig mit frischem Gemüse. Doch der vermeintliche Gemüsegarten Europas ähnelt eher einem Plastikmeer: Auf einer Fläche von 45.000 Fußballfeldern erstrecken sich dort Treibhausplantagen, dicht an dicht, bis zum Horizont. Denn gerade die Tomate ist eine Diva: Nicht zu warm, nicht zu kalt darf es sein, nicht zu viel direkte Sonneneinstrahlung.
Auch die Bewässerung muss wohlüberlegt sein. Das Plastik soll dabei helfen. Für die einen Segen, für die anderen Fluch: Marcos Diéguez von der spanischen Umweltschutzorganisation „Ecologistas en Acción“ kämpft seit Jahren gegen die Plastikflut. Nur etwa ein Drittel des Plastiks werde fachgerecht entsorgt, erklärt er. Der Rest lande auf einer der vielen illegalen Müllkippen in der Region. Und die Sonne tue ihr übriges: Durch die Strahlung werde das Plastik zersetzt und lande als Mikroplastik in der Umwelt.
Der Schaden für Mensch und Natur sei enorm, sagt Marcos. Seit Jahren versucht die Umweltschutzorganisation, Regierung und Tomatenproduzenten zum Umdenken zu bewegen und neue Maßnahmen zum Recycling der Planen zu implementieren. Das Plastik ist nicht das einzige Problem: Tomaten müssen für den Einzelhandel ganzjährig und vor allem günstig verfügbar sein. Der Anbau ist arbeitsintensiv, sparen lässt sich am Lohn. In den Morgenstunden sind die Straßen von Almería voll: Vor allem nordafrikanische Männer stehen an den Straßenrändern und hoffen auf Arbeit.
Für diese Menschen ist jeder Tag ein Kampf, weiß Miguel Carmona von der Gewerkschaft „SOC-SAT Almería“. Die Erntehelfer haben oft keine Dokumente oder Arbeitsverträge. Sie leben in provisorischen Unterkünften, selbst gebaut aus Holzresten und ausrangierten Gewächshausplanen. Kein Strom, kein fließendes Wasser, keine sanitären Anlagen. Mitten in Europa. Spanien ist kein Einzelfall: Auch in Italien und Marokko leiden Arbeiterinnen und Arbeiter unter schlechten Arbeitsbedingungen.
Gleiches gilt für China: Das Land in Asien ist mit 68 Millionen Tonnen Tomaten pro Jahr der größte Tomatenproduzent der Welt. Über die Herkunft der Tomaten in Dose oder Tube erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher wenig. Hinweise wie „Hergestellt in Italien“ oder „In Italien produziert“ besagen nur, dass die Tomaten in Italien verarbeitet wurden. „planet e.“ fragt, wie die Tomatenproduktion nachhaltiger werden kann. Neue, robustere Züchtungen sollen helfen. Auch versuchen einige Tomatenproduzenten, mithilfe von Geothermie in Gewächshäusern klimafreundlichen Anbau zu betreiben. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 23.06.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Do. 20.06.2024 ZDFmediathek Möwen – die frechen Diebe der Lüfte
Folge 438 (30 Min.)Großmöwe, statt Küste oder See – Berlin, Mitte.Bild: ZDFMöwen-Attacken auf Fischbrötchen. An den deutschen Stränden ein alltägliches Bild. Die schlauen Vögel klauen dreist unser Essen. Das nervt viele Touristen. Alarm an den Küsten: Die intelligenten Vögel kommen den Menschen näher und werden immer dreister. Vor allem, weil ihnen der Lebensraum genommen wird. Erst sitzen sie unbeteiligt auf Dächern von beliebten Imbissen, dann setzen Möwen auf den Überraschungseffekt und greifen von hinten an. Sie nutzen effektive Jagdstrategien, um die besten Happen zu erwischen.
So sparen sie Energie. Der Aufwand, arglose Touristen zu überfallen, ist für schlauen Allesfresser viel geringer als kleinere Vögel oder Fische zu jagen. Die Betreiber von Restaurants versuchen, mit Schirmen ihre Kundschaft zu beschützen. Städte wie Kiel haben ein Fütterungsverbot für Möwen eingeführt. Bußgelder beginnen ab 50 Euro. Für den, der das erste Mal erwischt wird. Bei Wiederholungstätern wird es noch teurer. Irgendwie kommen Möwen kommen an ihr Futter. Sie beobachten uns und unser Verhalten genau.
Wie sie das anstellen, das hat Franziska Hacker am Strand von Brighton erforscht. Dazu legt die Wiener Wissenschaftlerin zwei verschiedene Tüten Kartoffelchips in den Sand, ganz in der Nähe von einem Schwarm wilder Silbermöwen. Nur aus einer Tüte isst sie selbst. „Von den aufmerksamen Möwen haben etwa 95 Prozent die gleiche Chips-Tütenfarbe gewählt, aus der ich gegessen habe. Sie haben zwischen Farben unterschieden und mein Verhalten imitiert.“ Die Bebauung der Küsten für den Tourismus zerstört die natürlichen Gebiete, in denen Möwen ihre Nahrung suchen.
Zum Eierlegen müssen sie ausweichen und brüten jetzt häufig auf Flachdächern. Natürliche Brutplätze wie ungestörte Inseln sind im Binnenland häufig nicht mehr vorhanden. Doch Probleme gibt es nicht nur an den Küsten. Auf einem Kaufhausdach mitten auf dem Berliner Alexanderplatz hat sich seit vielen Jahren eine Möwen-Kolonie ihren Platz gesucht. „Wir haben hier nun etwa 85 Möwen-Brutpaare, denen gefällt es gut.
Kein Fuchs, kein Wassersportler stört sie. Die werden wohl hierbleiben und es werden auch andere Dächer ins Visier genommen. Auf dem Bundestagsdach sind es inzwischen 75 Paare, 2010 war hier der erste Großmöwenbrutplatz in Berlin.“ Mindestens 25 Berliner Dächer sind bereits von Möwen besiedelt, meint der Vogelexperte des Berliner Senats, Klemens Steiof. Wie schlau sind Möwen? Was kann man tun, um sich zu schützen? „planet e“ berichtet über immer hungrige Möwen, die so effektiv Futter rauben, dass vielen Menschen Angst und Bange wird. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 07.07.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 05.07.2024 ZDFmediathek Luxus, Glamour, schöner Schein: It-Bags im Nachhaltigkeitscheck
Folge 439 (30 Min.)Durch Corona ist der Markt der Luxusgüter, im Speziellen für Handtaschen zurückgegangen. Die Nachfrage sank, Preise stiegen. Nach Corona verstärkt sich die globale Nachfrage, der Handtaschenmarkt boomt.Bild: ZDF und David Meinl / ZDF.Designerhandtaschen sind begehrt und teuer. Doch ist die Herstellung umweltfreundlicher und sozialer als bei billigen Modellen? Und was steckt hinter den Fakes der teuren Taschen? „planet e.“ begibt sich in die Welt von Gucci, Prada & Co.- Kunden sind bereit, für deren Luxustaschen Tausende Euro zu zahlen. Reporter Andreas Stamm trifft Menschen, die von diesem Hype profitieren, und blickt hinter die Kulissen des schönen Scheins. Mit Premiummarken wie Michael Kors und Alviero Martini bieten andere Unternehmen für Luxusaccessoires ebenfalls begehrte, aber erschwinglichere Taschen an – für mehrere Hundert Euro.
„Made in Italy“ gilt für solche Designerbags als besonderes Qualitätsmerkmal. Es verspricht nicht nur hochwertiges Leder, sondern auch eine deutlich fairere Herstellung als jene in Billiglohnländern. Wem Designerware allerdings zu teuer ist, der ist nur einen Klick von richtig authentisch wirkenden Fälschungen entfernt: Auf chinesischen Onlineplattformen finden Interessenten haufenweise illegale Ware für wenig Geld. Was steckt wirklich hinter dem Prestige der Luxusmarken? Und warum sind Produktpiraten so erfolgreich? Umweltreporter Andreas Stamm will es genau wissen.
Seine Recherche führt ihn unter anderem nach Italien und Australien. In der Toskana erfährt er, wie Tierhäute zu Leder werden, und stößt auf einen Umweltskandal, der die Gesundheit der Menschen vor Ort gefährdet. Ärzte und Umweltschützer warnen: Trotz strenger Regularien, die für die Lederbranche gelten, handele es sich nicht um einen Einzelfall. In Italien lernt Andreas Stamm außerdem, dass die Manufaktur der teuren Taschen, etwa das Zusammennähen von Stoffen und Accessoires, oft von Drittfirmen übernommen wird. Er stößt auf Fälle unwürdiger Arbeitsbedingungen, die die Frage aufwerfen: Wie gewissenhaft kontrollieren die Firmen, mit wem sie zusammenarbeiten? In Australien sucht Andreas Stamm Krokodilfarmen auf, die Luxusfirmen mit exotischem Leder beliefern.
Unterdessen rühren Hobbyinfluencer auf Instagram und TikTok heftig die Werbetrommel für China-Onlineshops, die gefälschte Designertaschen nach Hause liefern: 20 Euro statt 2000 – ein unschlagbarer Deal. Welches Fazit zieht Andreas Stamm aus seiner Recherche? Werden die Designertaschen ihrem Preis gerecht? Und ist Mode zu Dumpingpreisen wirklich eine gute Alternative? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 14.07.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 12.07.2024 ZDFmediathek Luxus, Glamour, schöner Schein: Modeschmuck als Massenware
Folge 440 (30 Min.)Modeschmuck boomt und ist vor allem billig. Doch der Glanz hat Schattenseiten. Arbeiter schuften für Hungerlöhne. Kunden riskieren Gesundheitsschäden durch Giftstoffe im Schmuck. Brillis für ein Taschengeld. Egal, ob Damen- oder Herrenschmuck: Weniger als 20 Euro kosten Ketten, Ringe, Armbänder, Ohrringe oder anderes Bling-Bling im Schnitt bei großen Modeketten. „planet e.“ fragt nach, woher sie stammen und wie sie hergestellt werden. Zwei deutsche Familienunternehmen sind die Platzhirsche auf dem hiesigen Markt: „Bijou Brigitte“ und die „beeline group“.
In ihren Berichten informieren die Händler recht allgemein über kontrollierte Lieferketten und Nachhaltigkeitsversprechen. Auf „planet e.“-Anfragen hin zeigen sich die Unternehmen aber sehr verschlossen. Aus strategischen oder aus Wettbewerbsgründen mache man keine Angaben zu den Lieferanten, heißt es da nur. Die weitere Recherche zeigt: Etwas über die Herkunft oder Produktionsbedingungen von Modeschmuck zu erfahren, ist für Kundinnen und Kunden fast unmöglich. „planet e.“ verfolgt die Spuren der Lieferkette bis nach China.
Ein Großteil des Modeschmucks wird dort hergestellt. Noch billiger als bei den günstigen Modeschmuck-Anbietern geht’s im Internet. Die chinesischen Handelsplattformen Temu und SHEIN werden in Deutschland immer beliebter. Hunderttausende Pakete erreichen täglich deutsche Haustüren. Rund 6000 neue Trends kommen allein bei SHEIN jeden Tag hinzu, auch stylisher Schmuck wie schimmernde Ketten, funkelnde Ohrringe und goldene Armreifen. Vieles davon stammt aus dem chinesischen Yiwu. Die Stadt sei wie ein riesiges Kaufhaus, meint David Hachfeld von der Nichtregierungsorganisation „Public Eye“.
Er hat sich mit den Arbeitsbedingungen der SHEIN-Produzenten beschäftigt und weiß: In den Fabriken sieht die Realität schon lange nicht mehr glitzernd aus. Viele dort arbeiten rund 70 Stunden pro Woche. In China gibt es dafür ein geflügeltes Wort: „9–9–6“. Arbeiten von neun Uhr morgens bis neun Uhr abends, sechs Tage die Woche. Denn anders würde der Lohn nicht ausreichen. Billiger Modeschmuck hat also seinen Preis – ebenso wie Echtschmuck. Nur: Den Preis für die günstige Ware zahlen die Arbeiter in den Schmuckfabriken.
Und im Zweifelsfall der Kunde auch mit seiner Gesundheit. Denn bei Kontrollen der EU werden immer wieder giftige Schwermetalle und Chemikalien gefunden. Stoffe, die schwere Allergien auslösen können oder das Krebsrisiko steigern. „planet e.“ lässt Produkte aus dem Einzel- und aus dem Onlinehandel im Labor analysieren. Das Ergebnis ist alarmierend. „Manche der Schmuckstücke bestanden fast vollständig aus Cadmium“, meint Dr. Ines Anderie vom Prüf- und Forschungsinstitut in Pirmasens. „Und wenn man bedenkt, dass nur Stichproben untersucht werden, dann muss die Dunkelziffer riesig sein.“ (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 21.07.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 19.07.2024 ZDFmediathek Luxus, Glamour, schöner Schein: Fast Fashion Jogginganzüge
Folge 441 (30 Min.)Jogginganzüge – früher einfach nur Sportkleidung, heute Modestatement, auch auf der Straße. Versehen mit viel Glitzer und Glamour. Der neue Look hat aber auch seine Schattenseiten. Als It-Piece ist der Jogginganzug groß in Mode. Meist in Südostasien produziert – mit angeblich nachhaltigen Kunstfasern. Die Branche verspricht deren fachgerechtes Recycling. Wirklichkeit oder Fehlanzeige? Der Blick hinter die Kulissen ist ernüchternd. Trainingsanzüge der großen Marken wie etwa Adidas, Puma und Nike sind cool, stylish und haben mittlerweile Kult-Status in der Popkultur. Filme, Serien und HipHop-Legenden mit ihren Video-Clips haben dazu beigetragen.
Insbesondere die junge Generation beschert den Moderherstellern daher enorme Umsatzsprünge. Den wenigsten aber ist klar, wo und unter welchen Bedingungen die begehrten Klamotten hergestellt werden. Eines der wichtigsten Zuliefererländer ist Kambodscha. Die Industrie ist riesig, hunderte Fabriken stellen Textilien her, viele davon für die großen Marken. Doch von dem Profit kommt nicht viel bei den Arbeiterinnen und Arbeitern an. Meist erhalten sie nur den Mindestlohn, umgerechnet etwa 200 Dollar im Monat. Zum Überleben reiche das kaum, erzählt eine Fabrikarbeiterin.
Sechs Tage die Woche, zehn Stunden am Tag sitze sie an der Nähmaschine. „Durch ihre schiere Not haben die Menschen keinerlei Möglichkeit, Forderungen zu stellen. Sie sind auf die mickrigen Löhne angewiesen“, meint Tola Moeun von der Nichtregierungsorganisation GO CENTRAL. Um etwas an den Arbeitsbedingungen zu ändern, würden nur Gewerkschaften helfen. Doch die werden immer wieder zerschlagen. Fabrikarbeiterinnen und -arbeiter stehen unter Druck. Denn wer aufbegehrt, riskiert seinen Job. Und wie steht es schließlich um’s Recycling des Youngfashion-Artikels? Was in Südostasien produziert wird, landet am Ende sehr oft in den Niederlanden – bei Frankenhuis B.V. in Almelo.
Hier sitzt einer der größten Textilrecycler Europas. In den Hallen von Frankenhuis lagern hunderte Tonnen Jeans, Kleider und eben auch weggeworfene Jogginganzüge. Die bereits nach Zustand und Materialien vorsortierten Textilien werden hier noch einmal kontrolliert, dann geschreddert und schließlich zu ganz unterschiedlichen Produkten weiterverarbeitet: Dämmstoffe, Stoffmatten, Malervlies. Allerdings: Der Bedarf für solches Downcycling ist begrenzt, der Markt gesättigt. Es zeigt sich: Der schöne Schein des Fast-Fashion-Jogginganzugs ist trügerisch. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 04.08.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 02.08.2024 ZDFmediathek Die Upcycling-Challenge: Zweite Chance für alte Möbel
Folge 442 (30 Min.)Das Wohnzimmer braucht dringend ein Makeover, aber der alltägliche Look vom schwedischen Möbelhaus soll es nicht sein? Aus Vorhandenem etwas Neues kreieren ist die bessere Lösung. Mareen, Roman und ihr Sohn Tillmann wünschen sich ein neues Sideboard, das nicht nur schön und geräumig, sondern auch nachhaltig sein soll. Drei Upcycling-Teams nehmen die Herausforderung an. Wer gewinnt die Challenge? Die Upcycler Mark und Levin sind mit ihrer „Möbelkiste“ darauf spezialisiert, alte Möbel so umzugestalten, dass sie frisch und modern aussehen.
Das Ausgangsmaterial für ihre Unikate finden sie bei Haushaltsauflösungen oder Kleinanzeigen. „Die alten Möbel können abgeranzt und hässlich sein. Wenn jedoch Material und Machart wertig sind, zaubern wir daraus was Schönes.“ Die Wünsche der Upcycling-Familie an ihr nachhaltiges Sideboard finden sie absolut nachvollziehbar. „Das kriegen wir hin! Inklusive der Bastelschublade für Tillmann.“ Upcyclerin Gabi ist als „Frau Werkstatt“ häufig in der deutschen Provinz unterwegs, immer auf der Suche nach besonderen Schätzen.
Als Moderatorin Eva Mühlenbäumer ihr die Wünsche der Familie präsentiert, fällt Gabi sofort ein 40 Jahre alter Werkstattwagen ein, den sie im Rahmen der Upcycling-Challenge aufarbeiten will. „Viele Schubladen und genug Stauraum. Da kommt noch viel Arbeit auf mich zu, aber am Ende wird das ein ganz individuelles Möbelstück.“ Das Team Robert und Stefan von „Geliebte Möbel“ hat einen anderen Ansatz. „Wir bauen fast alle Möbel neu, aber aus altem Material.“ Für die Upcycling-Challenge greift Robert ins Altholzlager: Die ausrangierte Tischplatte eines Architekten ist das inspirierende Ausgangsmaterial.
Viele Riefen, Schnitte und Gebrauchsspuren auf der Holzplatte erzeugen eine besondere Patina. Zusammen mit einem neuen Stahlrahmen entsteht ein Sideboard mit ganz eigenem Charme. Jedes Team hat zwei Wochen Zeit und nur ein begrenztes Budget. Am Ende müssen sich Mareen, Roman und Tillman entscheiden, welches der drei Unikate bei ihnen einziehen darf. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 18.08.2024 ZDF Die Upcycling-Challenge: Vom Pkw zum Minicamper
Folge 443 (30 Min.)Camping ist angesagt. Aber Wohnmobile & Co.sind teuer, und nicht jeder will ein zusätzliches Fahrzeug anschaffen. Also warum nicht den Pkw zum Mini-Camper umbauen? Aber geht das überhaupt – Schlafen, Kochen, Stauraum auf weniger als vier Quadratmetern unterbringen? Zwei Upcycling-Teams nehmen die Herausforderung an, zwei Kleinwagen warten auf ihren Umbau. Wer gewinnt die Challenge? Für Michaela (46) und Nelly (17) ist Camping ein Mutter-Tochter-Event. Zusammen mit Malteser-Hündin Bounty wollen sie Campingwochenenden im Grünen genießen, ohne ihre Männer, aber nicht ohne Komfort. „Ich muss beim Schlafen die Beine ausstrecken können!“ Das ist Michaelas oberste Priorität.
Tochter Nelly hätte neben einer Kochgelegenheit gerne ein extra Regal für Spiegel und Haarbürste direkt am Bett. Und auch Hündchen Bounty braucht einen sicheren Platz für die Nacht. Wie soll das alles gehen in einem Ford Fiesta mit nur rund tausend Liter Ladevolumen? Die Upcycler Dirk und Merlin sind Bus-Bastler aus Leidenschaft und haben sich auf den individualisierten Ausbau von Campingmobilen spezialisiert. Einen so kleinen Minicamper wie den von Michaela hatten sie aber noch nie in ihrer Werkstatt. „Ganz schön ambitioniert, das Projekt! Da muss man ganz anders planen als bei einem Bus.“ Annkathrin und Maciej (beide 26) haben bisher den 20 Jahre alten Skoda Fabia von Annkathrins Opa zum Camping benutzt.
„Einfach Matratze, Campingkocher und einen Karton mit Utensilien hinten rein und los“, erzählt Annkathrin. „Der Komfort und auch einiges an Geschirr bleib dabei allerdings auf der Strecke.“ Für einen großen, ausgebauten Van fehlt ihnen das Geld und handwerkliches Können. Aber Camping an sich macht den beiden so viel Spaß, dass sie davon nicht lassen wollen. Deshalb soll jetzt Opas Kombi ausgebaut werden.
Maciej träumt sogar von einer Dusche, während Annkathrin es ganz pragmatisch angeht: Bett, Küche und ganz viel Stauraum ist ihr wichtig. Die Umbau-Profis Dan und Kilian nehmen die Challenge an. „Wir denken über ein Dachzelt nach, um den Platz im Innern als Stauraum nutzen zu können.“ Aber sprengt diese Planung nicht das Budget? Moderatorin Eva Mühlenbäumer begleitet den Entstehungsprozess mit den richtigen Fragen und einigen Handlangerdiensten. Jedes Team hat drei Wochen Zeit und nur ein begrenztes Budget. Auf einem Campingplatz werden die Umbauten von den Besitzern getestet. Welches Team erfüllt die Anforderungen und gewinnt die Challenge? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 25.08.2024 ZDF Blutige Flossen – das stille Sterben der Haie
Folge 444 (30 Min.)Haifischflossen werden hauptsächlich nach China und Hongkong verkauft. Eine Haifischflosse kann bis zu 1000 Euro kosten, die Suppe zählt zu den Statussymbolen in China.Bild: ZDF und Lukas MüllerDer Hai ist in Gefahr. Viele Arten sind vom Aussterben bedroht. Der Handel mit Haifleisch und -flossen ist eine wichtige Ursache. Die Auswirkungen auf das marine Ökosystem sind gewaltig. Europa ist der größte Exporteur von Haifleisch und -flossen. Der Handel mit Haien – ein Milliardenmarkt. Während ein Fischer in der EU circa zwölf Euro für das Kilogramm Flossen bekommt, zahlt man in Asien bis zu 1500 Euro. Haifischflossensuppe ist dort beliebt. Den größten Umsatz mit Haifleisch und -flossen auf europäischem Boden machen Fischereiunternehmen in Vigo, einem Fischerort an der spanischen Atlantikküste. Meeresbiologe Lukas Müller findet dort auf dem Fischmarkt mehrere Tonnen Haifleisch.
Vor allem Jungtiere, die noch nicht ihre Geschlechtsreife erreicht haben. Die „STOP FINNING“-Kampagne setzt sich für ein EU-weites Verbot des Haiflossenhandels ein. Mit über einer Million gesammelter Unterschriften zwingt die Initiative die Europäische Kommission, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Nils Kluger, leidenschaftlicher Haitaucher und Initiator der Kampagne, betont die Dringlichkeit dieses Anliegens. Für viele Menschen in Vigo ist die Fischerei dagegen Existenzgrundlage. Fischer berichten über ihre Arbeit auf hoher See. Sene und Sheriff, zwei Fischer aus dem Senegal und aus Sierra Leone, betonen, wie dankbar sie sind, in Europa Arbeit gefunden zu haben.
Die Zusammenarbeit mit den Fischereiunternehmen sei gut, genauso wie die Bezahlung. Meeresbiologe Lukas Müller und sein Team arbeiten daran, die Haibestände in der Biskaya zu dokumentieren und Schutzgebiete zu errichten. Mit den Forschungen will er helfen, die Zukunft der Raubtiere zu sichern. Dabei nutzt das Team Unterwasserkameras und GPS-Tracker, um Daten zu sammeln und das Verhalten der Haie zu studieren. „planet e.“ berichtet über den Haifischhandel in Europa und die Konsequenzen für unser Ökosystem. Ist es möglich, eine Balance zu finden zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem Schutz der marinen Lebensräume? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 15.09.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 13.09.2024 ZDFmediathek Der Wein der Zukunft: Zwischen Natur und Wissenschaft
Folge 445 (30 Min.)„PiWi“ steht für pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die eine besonders starke Widerstandskraft gegen die Rebkrankheiten Echter und Falscher Mehltau aufweisen.Bild: ZDFDer Klimawandel fordert Winzer und Winzerinnen heraus. Sie müssen umdenken. Welche Trauben landen künftig in unseren Weingläsern? ZDF-Gartenexpertin Sabine Platz will es herausfinden. Er ist der beliebteste Wein der Deutschen: der Riesling. Doch Hitze, Starkregen und Pilzbefall setzen der Traube zu. Wie verändert sich der Weinanbau? Ist Bio die Lösung und welche pilzresistenten Sorten gibt es? Die Wissenschaft arbeitet am Wein der Zukunft. Gartenexpertin und Journalistin Sabine Platz will wissen: Wie passen sich die Winzer und Winzerinnen an? Sie besucht das Weingut Hemer in Rheinhessen.
Hier hat man bereits in den 90er-Jahren angefangen, auf Bio umzustellen. Doch die Umstellung war nicht immer leicht, erfährt sie von Winzer Andreas Hemer. Aber der Mut zahlt sich heute aus: Das Weingut ernährt drei Familien. Die Weine unterliegen inzwischen den Ecovin-Richtlinien und werden vegan hergestellt, tragen das V-Label. Auf chemische Pflanzenschutzmittel und synthetischen Dünger wird verzichtet. Doch Stillstand gibt es nicht. Inzwischen baut Winzer Hemer pilzwiderstandsfähige Rebsorten an.
Das Endprodukt – die sogenannten PIWI-Weine – erfreuen sich großer Beliebtheit. Zudem experimentiert Winzer Hemer mit einem Vitiforst – Bäumen auf dem Weinberg, die bei zunehmendem Hitzestress Schatten spenden sollen. In Deutschlands Weinbergen gibt es einige Veränderungen. Der Anbau ist aufgrund des Klimawandels in immer nördlicheren Teilen des Landes möglich. So bewirtschaftet ein Winzer auf der Nordfriesischen Insel Sylt eine kleine Weinfläche. Und der früher nur in südeuropäischen Weinregionen angebaute Saunvignon Blanc gedeiht inzwischen auch in ganz Deutschland – die Anbaufläche steigt stetig an.
Was wird aus dem klassischen Riesling? Kann dessen Qualität gehalten werden? Oder müssen Mitarbeitende im Weinbusiness andere Wege einschlagen? Etwa den Bio-Anbau weiter vorantreiben? Weltweit wächst die Nachfrage nach Biowein, wie eine britische Marktanalyse zeigt. Die jährliche Wachstumsrate zwischen 2017 und 2022 lag bei 5 Prozent, während die Rate von konventionellen Wein stagnierte oder abfiel.
Außerdem zeigen Studien, dass die biologisch hergestellten Weine im Geschmack deutlich vorne liegen. So führt der Weg von Sabine Platz in die renommierte Wein-Hochschule Geisenheim, die ein bislang einzigartiges Forschungsprojekt durchführt. Im Kern geht es darum, wie sich zukünftig erhöhte Kohlenstoffdioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre auf die Weinreben auswirken. Die Wissenschaftler werden Sabine Platz erste Ergebnisse präsentieren. Der Wein der Zukunft in Zeiten des Klimawandels – er stellt Winzer und Winzerinnen vor große Herausforderungen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 06.10.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 04.10.2024 ZDFmediathek Wale – gejagt und geliebt
Folge 446 (30 Min.)Ein Team von „planet e.“ fuhr zu den letzten Walfängern Europas und fuhr einige Tage auf einem Schiff mit, um sich ein Bild zu machen.Bild: ZDF und Michael NiebergWalfang ist weltweit verboten. Doch auch in Europa werden noch immer Wale getötet. Warum ist das so? Die „planet e“-Dokumentation begleitet norwegische Walfänger auf ihrer Jagd. In Island stehen die letzten beiden verbliebenen Walfangschiffe unter starker Beobachtung von Umweltschützern. In Norwegen aber können die Fischer weitgehend unbehelligt losziehen. „planet e“ konnte auf einem Walfänger mitfahren und erhielt exklusive Einblicke. Vor 40 Jahren wurde ein weltweites Moratorium für den kommerziellen Walfang verabschiedet. Island, Norwegen und Japan jedoch gehen eigene Wege. Allein im europäischen Polarmeer wurden seitdem Tausende Minkwale und mehrere Hundert Finnwale gejagt. In diesem Jahr wurden in Norwegen 1157 Minkwale zum Abschuss freigegeben, in Island 128 Finnwale.
Die über 20 Meter langen Finnwale sind die zweitgrößten Tiere der Erde und gelten noch immer als gefährdet. Ein „planet e“-Filmteam ist ins Fanggebiet am Nordkap gefahren, um mit Gegnern und Walfängern zu sprechen. Der Markt für Walfleisch ist klein, die Akzeptanz innerhalb von Norwegen und Island sinkt. Inzwischen ist eine Art Kulturkampf um den Walfang ausgebrochen. In der Dokumentation werden Lobbygruppen und Umweltschützer gefragt: Warum werden Wale in Europa noch immer gejagt und getötet? Andererseits: Was kritisieren Umweltschützer daran, obwohl sich doch die Bestände an Minkwalen wieder deutlich erholt haben? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 13.10.2024 ZDF Klimawandel und Gender – Warum die Krise Frauen stärker trifft
Folge 447 (30 Min.)Auf den Philippinen werden Frauen geschult, wie sie sich im Falle eines Taifuns in Sicherheit bringen können.Bild: Christina GraweDie Folgen des Klimawandels sind schon heute für viele spürbar. Doch Studien belegen, dass Frauen und Mädchen mehr unter der Klimakrise leiden als Männer. Frauen haben ein 14-mal höheres Risiko als Männer, bei Naturkatastrophen zu sterben. Oft haben sie weniger Essen, Obdach und auch Schutzmöglichkeiten. Und mit Hitzewellen oder Starkregen steigt auch das Risiko von Gewalt gegen Frauen und von Kinderehen. Adenike Oladosu kommt aus Nigeria. Sie kennt diese Probleme und hat die Initiative „I Lead Climate Action“ gegründet, um Frauen in Zeiten des Klimawandels zu stärken. In Nigeria wechseln sich Überflutungen und lange Dürreperioden ab.
Bei ihrer Arbeit trifft Adenike Oladosu auf Frauen, deren Ernte durch Fluten zerstört wurde, und Mädchen, die infolge der Wetterextreme nicht mehr zur Schule gehen können. Auch die Inseln der Philippinen gehören zu den am meisten vom Klimawandel bedrohten Ländern der Erde. Jedes Jahr treffen rund 20 Taifune auf das Land. Viele Frauen wissen nicht, wie sie sich und ihre Kinder schützen können. Die Organisation „Plan International“ schult insbesondere Frauen, wie sie im Katastrophenfall reagieren können. Eine von ihnen ist Solly Padual, die bei einem Taifun ihr Kind verloren hat.
Die Folgen des Klimawandels treffen aber nicht nur den globalen Süden. Auch für Frauen in Europa sind die gesundheitlichen Auswirkungen von extremer Hitze bereits jetzt spürbar. Laut dem „Deutschen Ärztinnenbund“ leiden Frauen häufiger an Hitzesymptomen wie Kopfschmerzen, Leistungsabfall und Schlaflosigkeit. Und bei Hitzewellen nehmen auch Schwangerschaftskomplikationen zu. Anlässlich der UN-Klimakonferenz in Baku begibt sich „planet e.“ auf eine Reise und fragt: Warum trifft der Klimawandel Frauen stärker als Männer? Und wie können Frauen vor den negativen Folgen der Erderwärmung besser geschützt werden? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 10.11.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 08.11.2024 ZDFmediathek Plastik ohne Ende: Wie Flüsse die Meere verschmutzen
Folge 448 (30 Min.)Viele Haushalte legen ihren Müll an Flüssen ab, die den Unrat ins Meer schwemmen. Darüber ärgern sich nicht nur viele Albanerinnen und Albaner selbst, sondern auch Nachbarstaaten wie Kroatien, Montenegro und Griechenland.Bild: Frauke LudwigPlastik boomt: Mehr als 400 Millionen Tonnen werden weltweit pro Jahr produziert. Und immer mehr Plastikmüll treibt in Flüssen Richtung Ozeane. Flüsse gelten als einer der Haupteintragswege von Plastik in die Ozeane. Auch in deutschen Flüssen findet sich jede Menge Plastikmüll. Weltweit versuchen Start-ups und freiwillige Helfer, die Müllzufuhr ins Meer zu stoppen. Wie zum Beispiel im albanischen Kukës. Die Stadt liegt am Zusammenfluss des Schwarzen und des Weißen Drin. Tonnenweise treibt Plastikmüll im Wasser oder verschmutzt das Ufer. Für „planet e.“ begleitet Reporterin Frauke Ludwig ein deutsches Start-up, das dort den Kampf gegen den Abfall aus Kunststoff aufgenommen hat.
Mit einem Boot wollen die Helfer den Müll aufsammeln und daran hindern, in Richtung Meer abzudriften. Eine Sisyphusarbeit. Ein System wie den Gelben Sack gibt es in Albanien nicht. Trotzdem haben die Plastiksammler einen Weg gefunden, mit dem Aufräumen Geld zu verdienen: Sie vergeben gegen Bezahlung „Plastic Credits“ an Unternehmen, die im Gegenzug von sich behaupten dürfen, nachhaltig zu handeln. Greenwashing oder eine Win-win-Situation für alle Beteiligten? Experten wie die Meeresbiologin Dr. Melanie Bergmann sehen diese Entwicklung kritisch: „Die Gefahr besteht auf jeden Fall, dass man sich sozusagen freikaufen kann.
Wenn man sich an der Beseitigung von Plastik aus der Umwelt beteiligt, dass man dann weiter Plastik produzieren darf. Aber das funktioniert ja nicht. Denn je mehr Plastik produziert wird, desto mehr landet auch in der Umwelt.“ Jahr für Jahr gelangen laut Studien 19 bis 23 Millionen Tonnen Plastik in die Seen, Bäche, Flüsse und Meere unserer Erde. Sie zerfallen zu Mikroplastik und belasten die marinen Ökosysteme. In Südkroatien an der Adria haben sich Dutzende Taucher verabredet.
Ihr Ziel: möglichst viel Plastikmüll vom Meeresgrund zu bergen. Bei jedem Tauchgang werden sie fündig. In Indien fließen einige der dreckigsten Ströme der Welt. Kanpur liegt am Ganges. Für die Bewohner der Millionenstadt ein Leben an einer schwimmenden Kloake. Ein Netz von vielen verdreckten Kanälen prägt das Stadtbild. Auch dort versucht ein Start-up, die Müllmassen in den Griff zu bekommen. Doch was bringen die Müllsammelaktionen wirklich? Und was passiert mit dem Müll, der aus den Flüssen gefischt wurde? Für „planet e.“ begibt sich Reporterin Frauke Ludwig auf Spurensuche. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 24.11.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 22.11.2024 ZDFmediathek Weihnachtsbaum ohne schlechtes Gewissen? Schöne Bescherung
Folge 449 (30 Min.)Logo: „planet e“Bild: ZDF und Superblak./SuperblakJedes Jahr im Dezember heißt es: einen Weihnachtsbaum kaufen. Doch der Klimawandel setzt ihm zu. – Journalistin Sabine Platz auf der Suche nach dem „Weihnachtsbaum der Zukunft“. Sie steht an Weihnachten am häufigsten in den Wohnzimmern: die Nordmanntanne. Wo aber kommen die Bäume überhaupt her? Es gibt Angebote aus herkömmlichem und aus Bio-Anbau. Und inzwischen gibt es auch den Baumverleih. Worauf sollten wir beim Kauf achten? Grundsätzlich können Weihnachtsbaumkulturen wertvolle Lebensräume für Brutvögel und Insekten sein, wie die Universität Osnabrück herausgefunden hat. Rebhuhn, Bienen, Eidechsen & Co.fühlen sich dort wohl und sorgen für Biodiversität.
Voraussetzung dafür ist aber ein sehr geringer Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und kein Gebrauch von synthetischem Dünger. Von Letzterem benötigen Weihnachtsbäume tatsächlich wenig – im Vergleich zu landwirtschaftlichen Anbauflächen. Übermäßige Düngung wirkt sich sogar negativ auf die Qualität der Bäume aus. Bei den Herbiziden und Pestiziden sieht es anders aus. Auf den großen Plantagen kommt der Gebrauch durchaus vor. Wie können Verbraucherinnen und Verbraucher den Kauf eines pestizidbelasteten Baumes vermeiden? Garten-Expertin Sabine Platz findet die Antwort bei Forstmännern im heimischen Wald.
Es geht aber auch ganz anders: ein Holzgestell, das man jedes Jahr wieder mit Tannenzweigen bestückt. Das ist nicht nur nachhaltiger, sondern auf lange Sicht sogar günstiger. Aber kann das Gestell mit unserer Tradition mithalten? Nicht nur das probiert Sabine Platz aus. Denn: Es gibt auch Anbieter, die Weihnachtsbäume verleihen. Ein Vorteil des „Leihbaums“: Man gibt ihn nach Weihnachten wieder zurück – also ein nachhaltiges System. Es besteht aber auch die Möglichkeit, einen Leihbaum zu behalten und einzupflanzen, um ihn dann jedes Jahr aufs Neue zu schmücken. Zwar nicht im Wohnzimmer, dafür im Garten. Sabine Platz gibt Tipps, damit man am nächsten Weihnachtsfest Freude daran hat. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2024 ZDF
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