2023, Folge 387–404

  • Folge 387 (30 Min.)
    Der Ruf nach mehr Nachhaltigkeit im Profifußball wird immer lauter. Jeder Spieltag zeigt: Verkehrschaos und Müllberge. Viel Energie für Rasenheizung und Flutlicht. Eine Modellrechnung zeigt: Pro Spieltag entstehen in der Bundesliga knapp 8000 Tausend Tonnen klimaschädliches CO2. Doch es geht auch anders: Der englische Drittligist Forest Green Rovers ist der erste klimaneutrale Profiklub der Welt. Die Briten wollen zeigen, dass ein Fußballverein vorbildhaft für den Kampf gegen den Klimawandel sein kann. Bei den „grünen Teufeln“ wird nur veganes Essen verkauft, 100 Prozent Ökostrom genutzt, der Naturrasen mit Regenwasser aus Zisternen bewässert, ohne Pestizide gedüngt.
    Die Trikots sind aus recyceltem Plastik oder nachwachsendem Bambus. Die Rovers zeigen, was machbar ist, auch wenn dieser Weg vielen noch zu radikal erscheint: Die weltweite Fan-Community wächst, auch weil die Ideen zur Nachhaltigkeit so konsequent umgesetzt werden. Könnte das ein Vorbild für die deutsche Bundesliga sein? Fußball ohne echte Bratwurst? Nur vegan? In Deutschland eher noch undenkbar. Bislang engagieren sich die Vereine unterschiedlich stark beim Thema Nachhaltigkeit.
    Ein Gesamtkonzept für die Bundesliga fehle noch, kritisieren Umweltverbände. Ob Mehrwegbecher genutzt oder Fotovoltaikanlagen installiert werden – das entscheidet jeder Verein selbst. Doch es setzt ein Umdenken ein: Laut der Deutschen Fußball Liga (DFL) wird es für die 36 Klubs der ersten und zweiten Bundesliga künftig verpflichtend sein, ein Nachhaltigkeitskonzept vorzulegen. Dabei geht es um Themen wie Müll, Mobilität oder Energie. Die Kriterien sollen Bestandteil des jährlichen Lizensierungsverfahrens werden, erstmalig für die Zulassung zur Saison 2023/​24. Manche Vereine wie die TSG Hoffenheim oder VfL Wolfsburg haben darauf reagiert und gehen beim Thema „Profi-Fußball soll grüner werden“ neue Wege.
    Doch noch ziehen nicht alle Vereine am gleichen Strang, um den eigenen C02-Abdruck deutlich zu verringern. „planet e.“ zeigt: Der Profi-Fußball könnte seine Strahlkraft nutzen, um Bewusstsein für die Klimakrise zu schaffen und aktiv gegen die Veränderungen unseres Planeten anzukämpfen. Einige Profivereine haben die Zeichen der Zeit bereits erkannt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.01.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 13.01.2023ZDFmediathek
  • Folge 388 (30 Min.)
    Ein Hormon aus dem Blut trächtiger Stuten macht die Produktion von Schweinefleisch effizienter. Für billige Schnitzel in Deutschland müssen Pferde in Südamerika und Island leiden. Es sind Bilder, die schockieren: Stuten, die in Verschläge geprügelt werden und Blut abgenommen bekommen. Gedreht auf sogenannten Blutfarmen in Argentinien, Uruguay und Island. Die Stuten leiden, damit Schweinefleisch auch in Deutschland billig bleibt. Die Bilder der Schweizer Tierschutzorganisation „Animal Welfare Foundation“ dokumentieren die Qual der Stuten. In ihrem Blut das Hormon PMSG, das in der Ferkelerzeugung eingesetzt wird.
    Gewonnen in Südamerika und Island, wird es in Deutschland verarbeitet und in Form von Hormonpräparaten angeboten. Prof. Stephanie Krämer, Tierschutzexpertin an der Universität Gießen, hat die erschreckenden Bilder aus Argentinien und Uruguay gesichtet. Sie befürchtet, dass die schlechte Verfassung der Stuten so gewollt ist: „Es geht ja im Grunde genommen darum, möglichst effizient zu arbeiten. Und wir haben Erfahrungsberichte darüber, dass, je ausgemergelter die Stuten sind, also je schlechter eigentlich ihr Zustand, auch ihr Ernährungszustand ist, desto höher ist der PMSG-Spiegel.“ Dabei ist das Hormon gar nicht unbedingt nötig, um wirtschaftlich Schweinefleisch zu erzeugen.
    Im Biobereich ist der Einsatz generell verboten. Doch auch wer konventionell Schweine hält, könnte anders arbeiten. Prof. Axel Wehrend forscht an der Uni Gießen zur Fortpflanzung von Nutztieren. „Wir haben gewerbliche Betriebe gesucht, die auf PMSG verzichten. Und da ist eben rausgekommen, dass viele Betriebe ohne PMSG genauso gut auskommen wie mit PMSG.“ Immer mehr Anbieter der PMSG-Präparate verwenden mittlerweile PMSG aus Island.
    Doch dort sind die Zustände kaum besser als in Südamerika – auch das belegen neue Bilder der „Animal Welfare Foundation“. Nadine Henke ist Tierärztin und selbst in der Haltung von Muttersauen aktiv – ohne PMSG. Sie sieht ein Problem im System, wie Nutztier-Medikamente vermarktet werden: Direkt über die Tierärzte kommen die Arzneimittel in die Ställe. Viele Tierhalter wissen nicht, wie das Präparat überhaupt gewonnen wird. Und als Verbraucher hat man kaum eine Chance, zu erkennen, was hinter dem gekauften Schweinefleisch eigentlich steckt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.02.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 03.02.2023ZDFmediathek
  • Folge 390 (30 Min.)
    Die Weltbevölkerung wächst. Acht Milliarden Menschen müssen ernährt werden, am besten nachhaltig. Unsere bisherige Lebensmittelproduktion belastet Umwelt und Natur. Liegt die Lösung im Meer? Forschung und junge Unternehmen setzen bei der Suche nach neuen Nahrungsquellen aufs Meer. Algen und Quallen könnten künftig auf der Speisekarte stehen. Oder frisches Gemüse, angebaut in Unterwassergewächshäusern. Algenernte auf der norwegischen Insel Frøya. Was Maren Sather und ihre Kollegen tonnenweise aus dem Wasser ziehen, ist für die meisten Europäer als Nahrungsmittel noch ungewohnt, bietet aber zahlreiche Vorteile: Der dunkelgrüne Seetang wächst schneller als jede Landpflanze, benötigt weder Süßwasser noch Pestizide – und bindet viel CO2.
    Von der Brüterei, wo die empfindliche Aussaat entwickelt wird, bis zur Verarbeitung auf der norwegischen Algenfarm, für die Maren Sather arbeitet, findet alles unter einem Dach statt. Exportiert werden die getrockneten Algen auch nach Deutschland. In Berlin bemühen sich Deniz Ficicioglu und Jacob von Manteuffel mit ihrem Start-up-Unternehmen darum, die Nachfrage nach Produkten aus Seetang anzukurbeln. Sie experimentieren zum Beispiel mit Algensalaten und veganem Thunfischersatz aus Algenproteinen und passen sie an den europäischen Geschmack an, damit mehr Menschen sie auch wirklich essen wollen.
    Einige Supermarktketten haben die eiweißreiche Kost schon testweise in ihr Sortiment aufgenommen. Auch am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung in Bremen wird nach Rezepten für das Superfood der Zukunft gefahndet. Der Meeresbiologe Dr. Holger Kühnhold wirbt für die Qualle als nachhaltiges Nahrungsmittel von morgen. Die Nesseltiere mit dem eher schlechten Ruf gehören zu den wenigen Gewinnern der Klimakrise. Doch sind sie auch schmackhaft, und ist ihr Verzehr gesund? Dr. Holger Kühnhold will das in Laborexperimenten herausfinden.
    Einen völlig anderen Ansatz verfolgt der Italiener Luca Gamberini mit seinem „Nemo’s Garden“: Vor der ligurischen Küste baut er in acht Metern Meerestiefe Kräuter und Gemüse in Unterwassergewächshäusern an. Das verblüffende Konzept ist vor allem für Weltgegenden gedacht, in denen Hitze und Trockenheit den klassischen Ackerbau erschweren. Aus Sicht des Profitauchers Luca Gamberini hat seine Erfindung viele Vorteile: Hitzewellen, Insektenplagen und Stürme können die Ernte nicht gefährden. Taugt sein Modell als Beitrag zur Lösung des globalen Ernährungsproblems? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.03.2023ZDFDeutsche Online-PremiereMi 22.02.2023ZDFmediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 06.11.2022, dann für den 05.02.2023
  • Folge 391 (30 Min.)
    In deutschen Böden lagern Billionen Kubikmeter Gas – genug, um das Land zwei Jahrzehnte zu versorgen. Mit Fracking kann der Schatz gehoben werden. Besteht dabei Gefahr für Mensch und Natur? Auf der Suche nach einem Ausweg aus der Energiekrise gibt Deutschland Milliarden Euro für Fracking-Gas aus anderen Ländern aus. Deutschland lehnt diese Technik im eigenen Land ab. Dabei ist Fracking längst beherrschbar, sagen Bohr-Experten. Beim Fracking wird eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in ein Bohrloch gepumpt.
    Über die in tiefen Gesteinsschichten entstehenden Risse, die sogenannten Fracs, wird das Erdgas herausgepresst. Umweltverbände lehnen das Verfahren ab, weil das Grundwasser belastet werden könnte, Erschütterungen im Boden drohen und der Flächenverbrauch hoch ist. Seit 2017 ist die Fracking-Methode in Deutschland verboten. Durch die Energiekrise kommt nun neue Bewegung in die Diskussion. Prof. Moh’d Amro, Direktor des Instituts für Bohrtechnik und Fluidbergbau an der TU Bergakademie Freiberg, hält Fracking mittlerweile für sicher: „Ich betrachte die Frack-Technologie nicht als Risiko-Technologie.
    Das ist eine sichere, wissenschaftlich etablierte Technologie.“ Auch die „Expertenkommission Fracking“ der Bundesregierung stellt fest, dass sich die Umweltrisiken mittlerweile minimieren lassen. Die sechs Wissenschaftler haben sich das sensible Thema vier Jahre lang angesehen. Ihre Erkenntnis: Die Technik zur Erschließung von Schiefergas hat sich deutlich weiterentwickelt. Doch das Thema ist emotional aufgeladen.
    Martin Busch von der Bürgerinitiative „WALLE gegen GasBohren“ kämpft seit Jahren gegen die Gasförderung in Niedersachsen. Dort sind die größten Gasvorkommen Deutschlands zu finden. Vom Fracking wollen er und seine Mitstreiter erst recht nichts wissen. Sie befürchten Schäden für Trinkwasser, Gesundheit und Klima. Wie Martin Busch lehnt das Gros der Deutschen die Methode ab. Aber angesichts der Energiekrise stellt sich die Frage neu: Sollen wir das Fracking-Verbot in Deutschland aufbrechen, um unabhängig von Russland zu werden? Wäre Fracking im eigenen Land nicht naheliegender und glaubwürdiger, als gefracktes Gas aus den USA über die Weltmeere zu uns zu transportieren? Oder ist Gasförderung sowieso eine „fossile Sackgasse“, wie Fracking-Gegner behaupten? Die „planet e.“-Dokumentation zeigt ein gespaltenes Land.
    Die Autoren erklären, wie Fracking funktioniert, sprechen mit Bohr-Experten, Wissenschaftlern und Anwohnern, treffen Befürworter und Gegner, besuchen eine britische Fracking-Region und legen dar, welche Chancen und Risiken mit der Fördermethode verbunden sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.03.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 17.03.2023ZDFmediathek
  • Folge 392 (30 Min.)
    Der Krieg in der Ukraine schockiert die Welt. Er zerstört nicht nur Menschenleben, sondern auch die Umwelt. Die Folgen: verbrannte Wälder, kontaminierte Böden und vergiftetes Grundwasser. Die russische Armee greift Munitionslager, Waffenfabriken, Treibstofftanks und Pipelines an. Die Folgen für die Umwelt könnten verheerend sein. „planet e.“ recherchiert vor Ort und zeigt auf, welche Gefahren den Ökosystemen und den dort lebenden Menschen drohen. Umweltexpertinnen und -experten beobachten die Situation in der Ukraine genau.
    Ihrer Einschätzung nach haben die russischen Angriffe bereits zu massiven Umweltverschmutzungen geführt. Durch zerstörte Treibstofflager gelangen Gifte in die Böden, ins Grundwasser und in die Luft. Auch in Waffen und Munition sind Schwermetalle und andere Giftstoffe enthalten, die Boden und Wasser stark verschmutzen können. Die ukrainische Regierung hat deswegen eine eigene Taskforce gegründet, um Informationen über mögliche Umweltverbrechen der Russen zu sammeln. So will sie bereits jetzt Schadensersatzforderungen vor dem Internationalen Gerichtshof vorbereiten.
    Vor Ort untersuchen die Inspektorinnen und Inspektoren der ukrainischen Umweltbehörde die Umweltschäden. Nicht nur in der Ukraine, auch international beschäftigen sich Umweltfachleute mit der Frage, wie katastrophal die Auswirkungen des Ukrainekrieges für die Umwelt sind. Die Friedensorganisation PAX in den Niederlanden beobachtet die Umweltschäden in der Ukraine durch Fernerkundungsanalysen anhand von Satellitenbildern.
    Ein Forschungsteam der „Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg“ ermittelt die Kriegsschäden in ukrainischen Naturschutzgebieten. Und ein internationales Team von „Greenpeace Deutschland“ untersuchte das radioaktiv belastete Gebiet um Tschernobyl, das Russland im Februar 2022 unter seine Kontrolle gebracht und bis Ende März besetzt hatte. „planet e.“ ist mit den ukrainischen Umweltinspektoren vor Ort und spricht mit Expertinnen und Experten, um zu zeigen, wie der Krieg in der Ukraine unsere Umwelt zerstört. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.02.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 17.02.2023ZDFmediathek
  • Folge 393 (30 Min.)
    Die Bewohner der Insel Borkum haben bald eine Gasplattform vor der Nase. Weitere könnten folgen. Ist das der Preis für sichere Energieversorgung? Und wo bleibt der Umweltschutz? Er umfasst 60 Milliarden Kubikmeter und könnte zehn Prozent des deutschen Gasbedarfs decken: der Gas-Schatz vor Borkum. Umweltschützer sind gegen die Erschließung und Förderung im Nationalpark Wattenmeer. Dem steht die Unabhängigkeit der Energielieferung gegenüber. Borkums Bürgermeister Jürgen Akkermann befürchtet, dass die Touristen fernbleiben, wenn das Gasfeld NO5-A in wenigen Monaten erschlossen wird.
    Zwar steht die Bohrinsel gerade eben noch auf niederländischem Territorium, das Gasvorkommen selbst sowie weitere Explorationslizenzen erstrecken sich jedoch beidseits der deutsch-niederländischen Grenze. „Unberührte Natur und der Erhalt des Ökosystems Wattenmeer bilden die Grundlage für das wirtschaftliche Überleben der Inselgemeinschaften“, sagt Akkermann. Er hat sich mit seinen Kollegen von den Inseln Juist und Norderney zusammengeschlossen. Gemeinsam kämpfen sie gegen die Förderpläne. Doch Erdgas unter der Nordsee wird aufgrund der Energiekrise immer attraktiver.
    Das niederländische Unternehmen ONE-Dyas will vorne mit dabei sein und investiert bereits in das Gasfeld. Die Planungen für den Bohrturm vor Borkum laufen auf Hochtouren. Lange Jahre war eine Gasförderung vor den Ostfriesischen Inseln ein Tabuthema. Noch im Sommer 2021 hat die niedersächsische Landesregierung die Gasförderung in der Nordsee komplett abgelehnt. Mit der Verschärfung der Energiekrise hat die Regierung in Hannover eine bemerkenswerte Kehrtwende hingelegt und für das Projekt eine Genehmigung erteilt.
    Denn die Hälfte des gesamten Nordsee-Gases soll künftig nach Deutschland fließen. Die Gasplattform vor Borkum wird zum Testfall in der deutschen Energiefrage. Mittlerweile stammen nur noch rund fünf Prozent des deutschen Gasverbrauches aus eigener Förderung. Noch vor 20 Jahren waren es 20 Prozent. Brauchen wir eigene Gasplattformen in der Nordsee, um auf gefracktes Gas aus dem Ausland zu verzichten? Oder ist die Förderung von Nordsee-Gas eine „fossile Sackgasse“, wie Umweltschützer sagen? „planet e.“ geht dem Streit um das Nordsee-Gas auf den Grund. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.04.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 31.03.2023ZDFmediathek
  • Folge 394 (30 Min.)
    Videoplattformen, Gaming, Cloud Computing. Ihr Energiebedarf ist gewaltig und wächst stetig. Die Digitalisierung nimmt zu – und droht zum Bremsklotz für den Klimaschutz zu werden. Denn allein das Streaming von Musik und Filmen braucht weltweit so viel Strom wie alle Privathaushalte in Deutschland, Polen und Italien zusammen. Die smarte neue Welt hat ihren Preis. Aber wie kann der Energiefresser Internet künftig grüner werden? In Norwegen entstehen gerade klimafreundliche Rechenzentren, natürlich gekühlt und betrieben mit Ökostrom.
    Nebenbei hat man dort schlaue Ideen für noch mehr Nachhaltigkeit. Die Abwärme aus dem Rechenzentrum der Firma „Green Mountain“ etwa verpufft nicht in der Luft, sondern wird von der weltweit ersten Hummerfarm an Land genutzt. Das reduziert den CO2-Fußabdruck deutlich. Ein Problem der Digitalisierung: Im Büro oder Homeoffice kommen die Programme immer öfter aus der Cloud. Sie liegen also nicht lokal auf dem Computer, sondern auf Servern in einem Rechenzentrum.
    Mehr und mehr solcher gewaltigen Zentren werden gebaut. Damit die Server nicht überhitzen, halten die Rechenzentren ihre Temperatur meist bei 20 bis 30 Grad Celsius. Das kostet Energie. Wie viel tatsächlich, wissen die meisten Nutzer nicht. Auch die Familie von Nina Reimesch ist da keine Ausnahme. „Manchmal sitzt mein Sohn am Rechner und streamt eine Serie, hört gleichzeitig Spotify, postet auf dem Smartphone neue Videos und fragt mich per WhatsApp, wann das Essen fertig ist – obwohl ich nur ein paar Meter entfernt bin.
    Und gleichzeitig frage ich Alexa, wie das Wetter wird“, erzählt sie. Vom Verhalten der Nutzer hängt also viel ab. Kritik gibt es aber auch an den Anbietern im Netz. „Die Auswertung von Nutzerdaten verbraucht sehr viele Ressourcen. Der Zweck ist nur, den Kunden bessere Produktvorschläge zu machen“, beklagt Cloud-Computing-Experte Adrian Rasokat. „planet e.“ geht der Frage nach, wie klimaschädlich Cloud, Streaming & Co.wirklich sind. Und zeigt, wie sie grüner werden können. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.04.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 07.04.2023ZDFmediathek
  • Folge 395 (30 Min.)
    Wind und Sonne liefern einen immer größeren Anteil unseres Stroms. Doch was machen wir bei Flaute und Dunkelheit? Scheitert die Energiewende an fehlenden Speichern? Pumpspeicherkraftwerke, grüner Wasserstoff, Batteriespeicher – sie nehmen den Ökostrom auf, der nicht sofort verbraucht wird. Doch der Speicherausbau kommt nur schleppend voran. So könnten fehlende Stromspeicher schon bald zum Hemmnis für die Energiewende werden. Denn wenn die Sonne scheint und gleichzeitig viel Wind weht, müssen schon heute Windräder und Solarfelder gedrosselt werden.
    In windstillen Winternächten dagegen herrscht Strommangel – die berüchtigte Dunkelflaute. Energiemanager fürchten, ohne Speicher könnte Deutschland einen wichtigen Baustein der Energiewende verschlafen. Zwar ist grüner Wasserstoff seit Jahren in aller Munde, doch reale Speicherprojekte in industriellem Maßstab sind bisher noch Zukunftsmusik. Im Kleinen dagegen, zu Hause bei Verbrauchern, gibt es erste Ansätze: Die Dokumentation begleitet eine Familie in Brandenburg, die sich entschlossen hat, die Energiewende selbst in die Hand zu nehmen.
    In ihrem Keller steht eine hochmoderne Wasserstoffanlage. Im Sommer erzeugt sie Wasserstoff aus überschüssigem Solarstrom, im Winter soll eine Brennstoffzelle daraus Strom für den Haushalt zurückgewinnen. Pumpspeicher mit Wasserkraft sind bisher die einzige Großtechnologie, mit der Strom dauerhaft gespeichert werden kann. Stauseen in den Alpen zum Beispiel speichern den Strom der Erneuerbaren in Form von Gletscherwasser.
    Doch in Deutschland ist schon seit knapp zwei Jahrzehnten kein neues Pumpspeicherkraftwerk mehr ans Netz gegangen. Auch andere Technologien könnten die schwankende Stromeinspeisung der Erneuerbaren für einige Zeit zwischenspeichern. Immer mehr Energieversorger setzen auf große Batteriespeicher. Die Stadtwerke Heidelberg gehen noch einen anderen Weg: Sie haben einen spektakulären Speicherturm für heißes Wasser errichtet, der Strom und Wärmenetz verbindet. Doch noch kann er sein volles Potenzial nicht ausschöpfen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.04.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 14.04.2023ZDFmediathek
  • Folge 396 (30 Min.)
    Perfekte Bedingungen: Über diese Iglus in Island wird CO2 tief in die vulkanische Erde gepumpt, wo es versteinert und dauerhaft bleibt.
    Ein Staubsauger für Treibhausgase, CO2-fressende Algen, ein Sonnenschild aus Partikeln. Kann moderne Technik den Klimawandel bremsen? Oder bringt sie neue Risiken und Nebenwirkungen? Fast klingt es zu gut, um wahr zu sein: Eine gewaltige Anlage in Island filtert CO2 aus der Luft und speichert es dauerhaft im vulkanischen Boden. Hightech-Eingriffe in die Natur, die beim Klimaschutz vielleicht helfen. Die Lösung aller Probleme sind sie aber nicht. Denn in Island und anderswo sind die eingefangenen Mengen minimal im Vergleich zu dem, was an Treibhausgasen noch immer ausgestoßen wird. Und doch wird es in Zukunft ohne Technik nicht gehen.
    Darauf weist auch der Weltklimarat hin. Das vorhandene CO2 in der Atmosphäre muss reduziert, unvermeidbare Emissionen müssen ausgeglichen werden. Ideen gibt es schon viele: In Baden-Württemberg verteilen Forschende Basaltmehl auf dem Acker. Der bindet nicht nur Kohlendioxid, sondern hält den Boden fruchtbar. Für Landwirte vielleicht schon bald ein Win-win-Geschäft. Auch Pflanzenkohle, hergestellt aus Grünabfällen, hat einen ähnlichen Effekt. Und in Marokko holt eine britische Firma CO2 mit speziellen Algen aus dem Meerwasser. Manche der Ideen sind abenteuerlich und höchst umstritten: Ein Schutzschirm aus Partikeln in den oberen Schichten der Atmosphäre könnte das Licht der Sonne eindämmen.
    Vorgemacht hat das 1991 der philippinische Vulkan Pinatubo. Er spuckte Millionen Tonnen Schwefeldioxid in die Stratosphäre. Die Erde kühlte sich messbar ab. Theoretisch ist das schon heute auch mit Flugzeugen machbar. Doch Experten warnen: Für das Wetter und die Menschen wären die Folgen weltweit zu spüren und nie wirklich kontrollierbar. „planet e.“ wirft einen kritischen Blick in die nahe Zukunft: Was kann Hightech wirklich zum Klimaschutz beitragen? Und welche Nebenwirkungen hat es, wenn der Mensch einmal mehr in den Lauf der Natur eingreift? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.04.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 21.04.2023ZDFmediathek
  • Folge 397 (30 Min.)
    Arved Fuchs und seine Crew auf See in Island
    Seit mehr als 40 Jahren reist der deutsche Polarforscher Arved Fuchs in die Arktis. Eine junge Agrarwissenschaftlerin teilt diesen Abenteuergeist und folgt ihm in die Polarregion. Mit seinem Projekt „OCEAN CHANGE“ möchte Arved Fuchs auf die Veränderungen in den Weltmeeren aufmerksam machen und auch junge Menschen für die Arktis begeistern. Seine neueste Expedition kostete ihn jedoch fast das Leben. Die Zukunft der Arktis kann niemandem egal sein. Der Verlust des Eises in und um Grönland lässt die Meeresspiegel steigen und könnte die Welt verändern. Diese noch eisige Welt hat Polarforscher Arved Fuchs zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht und wurde so zu einem der weltweit bekanntesten und anerkanntesten Arktis-Experten.
    Auf seinen ersten Reisen suchte er nur das Abenteuer, doch über die Jahre wurde er zum unfreiwilligen Zeugen der dramatischen Klimaveränderungen. Immer wieder bricht er auf in die Welt der Gletscher und Eismeere. Seine aktuelle Expedition führt ihn über Island nach Grönland. An Bord seines Schiffes „Dagmar Aaen“ befindet sich eine Crew von erfahrenen Seebären und blutigen Anfängern. Darunter auch die Agrarwissenschaftlerin Marie Zingsheim von der Uni Bonn.
    Über die Bücher im Regal ihres Vaters hat sie von Arved Fuchs erfahren und sich auf die Spuren des Polarforschers begeben. Über ein Auswahlverfahren schaffte sie es, Teil der Crew zu werden. Auf engstem Raum müssen sich die Crewmitglieder beweisen. Kaum Privatsphäre und ständiger Seegang lassen die Reise zu einem echten Abenteuer werden. Doch ein dramatisches Ereignis vor der Küste Islands stoppt die Expedition plötzlich. Als Kapitän Arved Fuchs schwer erkrankt, bekommt Marie Zingsheim den Auftrag, die Reise allein fortzusetzen. Vom Schiff wechselt sie ins Flugzeug, dann in den Helikopter.
    Ziel ist einer der einsamsten Orte der Welt: Ittoqqortoormiit – die nördlichste Siedlung Grönlands. Die Wissenschaftlerin kommt in eine Welt, die sich aktuell dramatisch verändert. Sie trifft Eisbärenjäger und völlig unverhofft eine deutsche Orgelspielerin. Während immer mehr junge Menschen die Siedlung verlassen, stehen die anderen Bewohner vor einer völlig neuen Herausforderung: dem Massentourismus. Seit es im Sommer kein Meereis vor dem Dorf gibt, entdecken auch die Kreuzfahrttouristen die Arktis als Reiseziel und stellen das Leben der Grönländer auf den Kopf. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.04.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 28.04.2023ZDFmediathek
  • Folge 398 (30 Min.)
    Sie bestehen bis zu 20% aus Eiweiß und liefern damit fast so viel wie Lachs.
    Nüsse gelten als kerngesund. Doch die Arbeitsbedingungen in Anbauländern und gigantische Transportwege weltweit verursachen dramatische Gesundheitsprobleme und Umweltschäden. Die weltweite Produktion von Wal-, Hasel- und Erdnüssen sowie von Pinienkernen ist ein Milliardengeschäft. Die Folgekosten des hyperglobalisierten Geschäfts sind jedoch gewaltig. „planet e.“ prüft die kleinen Nährstoffwunder auf Kern und Schale. Lange galten sie als kalorienreiche Dickmacher, heute werden sie als Superfood gehandelt: Gute Fette, Mineralstoffe und Vitamine stecken in Nüssen, Kernen und Samen. Doch bleibt ein Beigeschmack. Das zeigt vor allem das Beispiel der Cashewkerne: Sie werden häufig an der Elfenbeinküste angebaut.
    Über 90 Prozent der weltweiten Ernte werden jedoch in Vietnam oder Indien weiterverarbeitet. Cashews im deutschen Supermarkt haben so oft schon knapp 23.000 Seemeilen hinter sich. Auch die soziale Situation bei der Verarbeitung ist prekär: Den Arbeiterinnen und Arbeitern fehlt häufig Schutzkleidung. Dabei ist das Schalenöl der Cashew hochgiftig: Ein kleiner Spritzer reicht aus, um bei Hautkontakt starke Verätzungen hervorzurufen. Gelangt es in den Körper, kommt es zu schweren Nervenerkrankungen. Kernige Snacks sind aus unserer Ernährung kaum wegzudenken.
    Über den Ursprung erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher meist wenig. Ungeschälte Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln sind zwar kennzeichnungspflichtig; gehackt, geschält oder gemahlen können sie dagegen ohne Angaben verkauft werden. Mehr als fünf Kilogramm Schalenobst verzehren die Deutschen durchschnittlich pro Kopf und Jahr. Doch es ginge auch ohne globale Lieferketten. Wal- und Haselnüsse wachsen schließlich in Mitteleuropa. Doch ein konventioneller Anbau findet in Deutschland bislang kaum statt. Es fehle der politische Wille, beklagen Nussbauern. So stillen meist Lieferungen aus China oder der Türkei die Nuss-Lust hierzulande. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.05.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 05.05.2023ZDFmediathek
  • Folge 399 (30 Min.)
    Fahrräder boomen. Immer mehr Menschen steigen auf die umweltfreundliche Alternative um, die auch noch fit hält. Doch wie nachhaltig sind Fahrräder wirklich? Statistisch verfügt fast jeder Mensch in Deutschland über ein Fahrrad oder E-Bike. Doch der Boom hat seine Schattenseiten. Die meisten der Rahmen werden in Asien produziert. Das verwendete Material: fast immer Aluminium oder Carbon – beides echte Energiefresser. Johanna Jahnke ist „Fahrrad-Aktivistin“ und Podcasterin. Sie beschäftigt sich viel mit Fragen der Nachhaltigkeit beim Fahrradfahren. So setzt sie bei ihrem Rad zum Beispiel auf Stahl, welches bei der Herstellung weniger CO2 produziert als andere Materialien und sich recyceln lässt.
    Sie kritisiert die fehlende Transparenz. Oft sei für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht ersichtlich, woher die einzelnen Fahrradkomponenten kommen. Bis auf wenige Ausnahmen lassen Hersteller die meisten Teile in Asien fertigen. China und Taiwan sind die größten Produzenten. Da es aber dort inzwischen strenge Kontrollen und Zölle gibt, verlagern viele Hersteller die Produktion aus. Zu Subunternehmern, die besonders günstige Bedingungen anbieten. Ein Hotspot: Kambodscha.
    Aus keinem anderen Land der Welt importiert Deutschland mehr Fahrräder. Doch dort sind die Bedingungen für die Mitarbeitenden oft schlecht. „Wenn man die Arbeitsbedingungen dort als frühkapitalistisch bezeichnet, ist das womöglich noch zu nett formuliert“, sagt der SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses im EU-Parlament. „Die Regierung entwickelt eine Tendenz zum diktatorischen Regime, Oppositionelle sitzen in Haft, Gewerkschaftsführer werden verfolgt.“ Auch der Trend zum E-Bike ist nicht problemfrei: Besonders die Lithium-Ionen-Akkus verbrauchen große Mengen an Ressourcen.
    Sowohl in der Herstellung als auch beim Recycling ist noch Luft nach oben. Hinzu kommt: „Wenn man vom Auto aufs E-Bike umsteigt, tut man viel für die Umwelt, wechselt man jedoch vom normalen Rad aufs elektrische Gefährt, dann verschlechtert sich die Ökobilanz“, sagt der Wirtschaftswissenschaftler und Nachhaltigkeitsexperte Prof. Stefan Schaltegger. Wie nachhaltig ist Fahrradfahren also wirklich? Was beeinflusst die Klimabilanz? „planet e.“ geht diesen Fragen nach und hat Menschen begleitet, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der Fahrradproduktion einsetzen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.05.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 19.05.2023ZDFmediathek
  • Folge 400 (30 Min.)
    Die Solaranlagen des Green Energy Park erzeugen erneuerbare Energie für die Produktion von Grünem Wasserstoff.
    Alle wollen den Klimawandel bekämpfen. Aber welche Mittel und Ideen wirklich helfen gegen die Erderwärmung, das ist durchaus umstritten. „planet e.“ überprüft vier Klimamythen. Heizen mit Holz ist umweltfreundlich! Ökostrom ist besser als konventioneller! Mit Klimasiegeln können wir nachhaltig konsumieren! Wasserstoff löst Energieprobleme! Vier Thesen, denen die Dokumentation kritisch auf den Grund geht – mit überraschenden Ergebnissen. Die Bundesregierung möchte einerseits schon im Jahr 2024 den Einbau von Gas- und Ölheizungen zur Wärmeerzeugung verbieten. Denn schließlich setzt die Verbrennung von fossilen Energieträgern jede Menge des Klimagases Kohlendioxid frei.
    Andererseits wird der Einbau von Holzpellet-Kesseln sogar noch subventioniert, obwohl auch hier bei der Verbrennung CO2 emittiert wird. Genau wie bei der Holzverbrennung in Kaminöfen oder größeren Heizwerken. Für Gerolf Bücheler vom Fachverband Holzenergie kein Widerspruch: „Es wird nur das CO2-frei, was die Pflanzen zuvor auch aufgenommen haben. Und das ist eben der fundamentale Unterschied zu fossilen Energien. Und deswegen wird bei der Nutzung von Holzenergie der Atmosphäre kein neues CO2 hinzugefügt, sondern wir finden uns hier in einem kurzfristigen Kreislauf.“ Der Weltklimarat kommt hingegen zu einer anderen Einordnung.
    Auch das Umweltbundesamt sieht die Rechnung kritisch. Die Nutzung von Holz als Energieträger sei weder regenerativ noch umweltfreundlich, so die oberste Bundesbehörde. Weitere Mythen: Klimafreundliches Verhalten gehe ganz einfach. So hätten Verbraucherinnen und Verbraucher angeblich zwei ganz einfache Möglichkeiten, die persönliche Klimabilanz zu verbessern. Und zwar mit dem Kauf von Ökostrom sowie klimaneutralen Produkten aus dem Supermarkt.
    Doch ganz so einfach ist es nicht. Bei näherem Hinsehen entpuppen sich viele Angebote als Mogelpackungen ohne jeglichen Umweltnutzen. Das weisen die Autoren der Dokumentation nach. Nicht nur im Kleinen, auch im Großen halten sich hartnäckige Klimamythen. Grüner Wasserstoff etwa soll viele Energieprobleme des Industrielandes Deutschland lösen. Als klimafreundlicher Treibstoff in Schifffahrt und Flugverkehr, als Ersatz für fossiles Erdgas, als Energieträger für die Schwerindustrie. Doch bis das klappt, braucht es eine ganze Infrastruktur von Produktionsanlagen, Elektrolyseuren und Pipelines.
    Die Wasserstoffindustrie steckt noch in den Kinderschuhen. Pilotanlagen in Marokko etwa produzieren aktuell nur wenige Kilogramm Grünen Wasserstoff pro Stunde. Und genügend Grüner Strom zur Produktion von Wasserstoff steht mittelfristig weder in Deutschland noch im Rest der Welt auch nur ansatzweise ausreichend zur Verfügung. Dr. Falko Ueckerdt vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung dämpft den Optimismus: „Selbst, wenn wir die ohnehin sehr ambitionierten Ziele erreichen, werden wir im Jahr 2030 nur etwa zwei Prozent unserer Endenergienachfrage mit Wasserstoff decken können.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.05.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 26.05.2023ZDFmediathek
  • Folge 400a (12 Min.)
    Deutsche Online-PremiereFr 26.05.2023ZDFmediathek
  • Folge 400b (12 Min.)
    Deutsche Online-PremiereFr 26.05.2023ZDFmediathek
  • Folge 400c (17 Min.)
    Deutsche Online-PremiereFr 26.05.2023ZDFmediathek
  • Folge 400d (18 Min.)
    Deutsche Online-PremiereFr 26.05.2023ZDFmediathek
  • Folge 401 (30 Min.)
    In einer erneuten Expedition erforscht Robert Jasper zusammen mit Wissenschaftler den Klimawandel in den Bergen.
    Patagoniens Eisfelder sind oft schwer zugänglich, für Klimaforscher weitgehend unbekannt. Ein Wissenschaftler und zwei Extrembergsteiger wagen sich nun in kaum erforschte Gebiete. Selbst nach 15 Jahren Forschung in Chile sind für den Wissenschaftler Tobias Sauter viele Fragen offen. Sie zu klären, muss er in schwer zugängliche Gebiete vorstoßen. Die Bergsteiger Robert Jasper und Jörn Heller helfen ihm und geraten dabei in große Gefahr. Die beiden Eisfelder in den Patagonischen Anden, die sich über die Ländergrenzen Chiles und Argentiniens erstrecken, stellen die größte Eismasse außerhalb der Polkappen dar.
    Doch infolge des Klimawandels verlieren die Gletscher unaufhaltsam an Masse. Bis zu 20 Meter beträgt der Höhenverlust des ewigen Eises dort in manchen Bereichen – pro Jahr. Nur wenig ist bislang bekannt über diese dramatischen Entwicklungen und deren konkrete Ursachen. Vor allem das nördliche der beiden Eisfelder wurde bislang hauptsächlich anhand satellitenbasierter Daten untersucht. Die extremen Wetterverhältnisse und die große Abgeschiedenheit machen die Feldforschung vor Ort zu einer Herausforderung.
    Prof. Tobias Sauter von der Humboldt-Universität zu Berlin ist einer der wenigen Forscher, der diese Herausforderung annimmt. Seit Jahren untersucht er mit einem kleinen Team aus deutschen und chilenischen Forschern die Entwicklungen am südlichen Ende Lateinamerikas. Bislang fehlen den Forschern Daten und Proben aus den schwer zugänglichen höher gelegenen Gipfelregionen. Gemeinsam mit den Profibergsteigern Robert Jasper und Jörn Heller will Prof. Sauter das nun ändern.
    Die beiden deutschen Bergführer sind seit 30 Jahren regelmäßig in den Patagonischen Anden auf der Suche nach neuen Routen und nicht bezwungenen Gipfeln. Die Expedition führt das Team durch grandiose Landschaften. Es ist ein Kampf gegen das unberechenbare Wetter, aber auch gegen die eigene Leistungsgrenze. „planet e.“ begleitet die Gruppe in eine der entlegensten Gegenden unseres Planeten auf der Suche nach neuen Daten für die Klimaforschung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.06.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 02.06.2023ZDFmediathek
  • Folge 402 (30 Min.)
    Der Klimawandel, anfällige Handelsketten und jetzt der Krieg in der Ukraine – jede Krise verstärkt den Hunger in der Welt. Hat die globale Landwirtschaft ihre Grenzen erreicht? Nahrungsmittel aus der Ukraine haben rund 400 Millionen Menschen weltweit ernährt. Der Krieg sorgt für Lieferausfälle, Anbauprobleme und Preissteigerungen. Was bedeutet das für Menschen in Afrika und für ukrainische Landwirte? Können deutsche Bauern helfen? Die EU hat auf die aktuelle Krise reagiert und bereits beschlossene Umweltschutzmaßnahmen für die Landwirte in Europa zunächst ausgesetzt.
    Der schleswig-holsteinische Bauer Philipp Hansen durfte deshalb im Herbst 2022 mehr Weizen anbauen. Aber mit der Entscheidung hat sich die Politik lange schwergetan. „Die Beschlüsse kamen gerade noch rechtzeitig. Ich denke schon, dass wir in diesem Jahr deutlich mehr Weizen von unseren Feldern ernten werden.“ Die UN haben ein Abkommen zwischen Russland und der Ukraine durchgesetzt, dass die Ausfuhr der ukrainischen Nahrungsmittel zumindest in Teilen ermöglicht. Die Getreidepreise sind dadurch wieder gesunken. Doch jetzt zeichnet sich ab, dass den Bauern in der Ukraine ein schwieriges zweites Kriegsjahr bevorsteht.
    Der ukrainische Getreideverband geht davon aus, dass infolge des Krieges nur noch die Hälfte der Getreidemenge aus den Vorkriegszeiten produziert wird. Ein Grund: Im Kampf gegen Russland braucht das Militär weitere Soldaten. Die ukrainische Regierung sieht sich gezwungen, nun auch die Arbeiter aus der Landwirtschaft für den Fronteinsatz einzuziehen. Für den deutschen Landwirt Torben Reelfs ist das eine Katastrophe. Er beackert gut 1000 Hektar in der Ukraine. „Die Ernte ohne einen Teil meiner Mitarbeiter einzufahren, wird schwer“, sagt er.
    „Aber viel schlimmer ist, dass ich bestimmen muss, welche meiner Leute ich für das Militär und damit zum Fronteinsatz freistelle.“ Seit Kriegsbeginn ist die Zahl der akut von Hunger betroffenen Menschen weltweit von 283 Millionen auf zwischenzeitlich 345 Millionen gestiegen. Auch Kenia hat vor dem Krieg Getreide aus der Ukraine und Russland importiert. Zudem ist das Land durch die Folgen des Klimawandels schwer getroffen: In der Region Turkana im Norden des Landes hat es seit drei Jahren so gut wie nicht mehr geregnet.
    Die dort heimischen Nomadenstämme leben vom Handel mit ihren Ziegen, die wiederum das Gras der Savanne ernährt. Doch das meiste Vieh ist in der extremen Dürre verhungert. Jetzt sind sie auf die Hilfe des Welternährungsprogrammes der UN angewiesen. Die steigenden Nahrungsmittelpreise haben zwischenzeitlich dazu geführt, dass die Verteilung der Lebensmittel nur noch eingeschränkt möglich ist. Ein Grund für die seit Kriegsbeginn ungewöhnlich stark schwankenden Preise könnten Finanzspekulationen sein. Beobachter wie der Wissenschaftler Lukas Kornher von der Universität Bonn fordern, die Wetten auf steigende oder fallende Lebensmittelpreise durch Finanzjongleure stärker zu regulieren.
    Strengere Regeln könnten dazu führen, dass die Preisschwankungen nicht mehr so extrem ausfallen. Ein Ansatz, den Hunger weltweit zu bekämpfen, ist die Förderung von Kleinbauern. In der Nähe des Turkana-Sees hat das „World Food Programme“ ein Bewässerungsprojekt gestartet, das den Einwohnern den Anbau von Getreide ermöglicht. Über 500 Familien leben von dem Projekt. Statt dem in Kenia beliebten Mais oder Weizen bauen sie traditionelle Hirse an und erzielen gute Erträge. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.06.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 09.06.2023ZDFmediathek
  • Folge 403 (30 Min.)
    In Deutschland landen jährlich mehr als eine Million Tonnen Alttextilien in Containern. Neue Kleidung entsteht daraus so gut wie nie. Wie wird aus Wegwerfmode ein Kleiderkreislauf? Sortierer schlagen Alarm, denn billige Kleidung ist oft von schlechter Qualität – Wiederverwendung ausgeschlossen. Auch das Recycling der Stoffe ist sehr schwierig, da viele Kleidungsstücke nicht aus einem einzigen Material bestehen, sondern Gemische sind. Schätzungen zufolge kauft jeder Deutsche im Durchschnitt 60 Kleidungsstücke pro Jahr, jedes fünfte wird aber so gut wie nie getragen. Fast Fashion ist ein globales Problem: Das Bild von riesigen Kleiderbergen in der Atacama-Wüste in Chile ging 2021 um die Welt.
    Die Kleidung, meist aus Polyester, wurde verbrannt und hinterließ giftige Dämpfe. „Der Textilmüll wird aus dem Globalen Norden in den Globalen Süden exportiert. So entledigen sich die Fast-Fashion-Konzerne eines schwerwiegenden Müllproblems“, kritisiert Viola Wohlgemuth, Expertin für Ressourcenschutz bei Greenpeace. Das Recycling von Textilien ist bislang noch nicht wirtschaftlich, da für die Stoffgemische unterschiedliche Recyclingverfahren zum Einsatz kommen müssen.
    Ziel ist deshalb, die Textilien in einem geschlossenen Kreislauf zu halten, um keinen neuen Abfall zu produzieren. „planet e“. begleitet Modeunternehmen bei der Umsetzung kreislauffähiger Kollektionen. Auch biologisch abbaubare Textilien werden getestet. Sind verrottbare Textilien eine Alternative? Welche Macht haben die Konsumierenden? Die Politik hat eine EU-Textilstrategie entwickelt, mit der Fast Fashion bis 2030 zum Auslaufmodell werden soll. Können Unternehmen und Politik mit Unterstützung der Verbraucherinnen und Verbraucher die Textilbranche wirklich nachhaltiger machen und das Müllproblem lösen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.06.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 16.06.2023ZDFmediathek
  • Folge 404 (30 Min.)
    Wer verreist, hinterlässt Spuren in der Atmosphäre, schadet der Umwelt. Zu Hause bleiben ist für viele keine Alternative. Wie gelingt nachhaltiger Urlaub in Deutschland? Was ist „Slow Travel“? Los geht’s mit der umweltfreundlichen Anreise: Mit Rad, Bus und Bahn – sogar das Auto ist eine Option. Und es braucht Unterkünfte, für die „Bio“ mehr ist als nur ein Trend. Orientierung sollen Zertifikate geben – aber wie zurechtfinden im Label-Dschungel? Für „planet.e“ wagen Tini und Christian den Versuch und reisen mit ihrer sechsjährigen Tochter und ihrem zweijährigen Sohn mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Rhön.
    Wie kommen sie zum Ziel, wie finden sie sich ohne Auto vor Ort zurecht, und was gibt es für die Familie zu erleben? Bene und Andrea haben schon die ganze Welt bereist und lassen andere in ihrem Blog daran teilhaben. Doch die Fernreisen nagen an ihrem Gewissen, es gibt keine andere menschliche Aktivität, die in so kurzer Zeit so hohe Emissionen verursacht. Die Reiseblogger setzen daher zunehmend auf Mikroabenteuer vor der Haustür.
    Doch kann die Kanutour im Altmühltal mit der Safari in Namibia mithalten? Beim Wwoofing-Trend kann man nicht nur nachhaltigen Urlaub machen, sondern diesen sogar klimapositiv gestalten, indem man auf einem ökologisch zertifizierten Bauernhof mithilft und dabei nebenbei auch noch Neues lernt. Aber ist das noch Erholung? Bewusstes und nachhaltiges Reisen – auch dafür steht der Begriff „Slow Travel“. Ein Trend, denn mehr als zwei Drittel der Deutschen möchten ihren Urlaub nachhaltiger gestalten, Wunsch und Wirklichkeit klaffen aber noch immer weit auseinander.
    Warum diese Diskrepanz besteht und welche Impulse es in Zukunft geben muss, um nachhaltigen Urlaub attraktiver zu gestalten, erklärt der Tourismusforscher Prof. Stefan Gössling. Der Film der Autorinnen Julia Jancso und Jennifer Lindemann nimmt mit auf das Abenteuer „Klimafreundlicher Urlaub“. Dabei wird genau auf den CO2-Fußabdruck geachtet, und die Siegel werden unter die Lupe genommen und hinterfragt. Halten die vielen Nachhaltigkeitssiegel immer ihr Versprechen? Worauf muss geachtet werden? Und wie steht es um die Kosten? Ist beim Reisen „Bio“ und „nachhaltig“ teurer als „konventionell“ – so, wie bei Lebensmitteln? Was muss man tun, damit so ein Urlaub auch für den kleinen Geldbeutel umsetzbar ist? Nachhaltig reisen in Deutschland oder mit dem Flieger nach Mallorca oder um die halbe Welt? Was für Tini, Christian und ihre Kinder sowie für Bene und Andrea der bessere Urlaub ist, verraten sie am Ende ihres Abenteuers – wenn sie zurück sind von der „Reise ohne Fußabdruck“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.07.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 30.06.2023ZDFmediathek

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