2016, Folge 64–71

  • Folge 64
    In der Nacht zum 18. Januar 1996 stand in der Lübecker Hafenstraße das Asylbewerberheim in Flammen. Zehn Menschen starben. Bis heute ist kein Täter ermittelt. Dabei gab es mehrere Verdächtige: Waren es vier junge Männer aus Mecklenburg-Vorpommern? Oder war es ein libanesischer Bewohner des Hauses? Aufgrund einer einzigen Zeugenaussage wurde der Libanese Safwan E. angeklagt, nach Jahren dann aber doch freigesprochen. Bei den jungen Männern aus Mecklenburg konnten seinerzeit frische Brandspuren nachgewiesen werden. Trotzdem wurden sie nie angeklagt. 20 Jahre später sind diese und viele andere Fragen zum Brandanschlag in Lübeck ungeklärt. Warum eigentlich? „Panorama die Reporter“ nimmt diesen Fall noch einmal auf. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.01.2016NDR
  • Folge 65
    Manchmal sind große Dinge ganz klein, auch in der Flüchtlingskrise. Der 71-jährige Wolfgang Frangenberg aus Lemgo zum Beispiel betreut mit vollem Herzen und Engagement Flüchtlinge. Aber es ist irgendwie anders, als er es sich vorgestellt hat. „Ich schreibe Papptafeln mit deutschen Verben, doch meistens bleiben die in der Ecke liegen“, sagt Wolfgang Frangenberg. „Immer wieder kommen die jungen Männer zu spät. Und alphabetisiert auch sind längst nicht alle.“ Man müsse den Menschen trotzdem helfen, aber endlich auch mal offen über Hindernisse sprechen. Wo steht Deutschland? Was muss man tun, um die Krise zu bewältigen? „Panorama“-Moderatorin Anja Reschke reist durch ein Land mit verunsicherten Menschen und zeigt, wo Chancen liegen und wo man Erwartungen dämpfen muss. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.03.2016NDR
  • Folge 66
    Milchviehhaltung ist ein hartes Geschäft. Bereits kurz nach der Geburt wird das Kalb von der Mutterkuh getrennt, denn ihre Milch ist für den Handel bestimmt. Die weiblichen Kälber werden aufgezogen. Ihre Milch soll dem Landwirt das Einkommen sichern. Doch was passiert mit den männlichen Kälbern? Sie sind quasi wertlos, als Milchrassetiere setzen sie kaum Fleisch an. Nach wenigen Wochen werden sie meist mit Verlust verkauft. Doch was wird mit schwarzbunten Bullenkälbern gemacht, die zu klein oder krank sind? „Panorama – die Reporter“ hat sich auf die Spur der ungeliebten Kälber begeben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.04.2016NDR
  • Folge 67
    Vor ein paar Monaten erschütterte eine Nachricht den kleinen Ort Meßstetten: Ein Polizist sollte entführt worden sein, nach Syrien. Ein Verdacht lag nahe: In dem Ort auf der Schwäbischen Alb leben 5.000 Einwohner und damals fast noch einmal so viele Flüchtlinge. Die Angst ging um. Lokalreporter Michael Würz fing an zu recherchieren, und plötzlich hatte er den Polizisten am Telefon. Der war alles andere als in Syrien, er lag nur zu Hause krank im Bett. Alles war nur ein Gerücht. Ein böses Gerücht. Solche und andere Lügengeschichten geistern derzeit massenhaft vor allem durch die sozialen Medien: Es soll Bordellgutscheine für Flüchtlinge geben, Kinder entführt, Ziegen und Schafe gestohlen worden sein. Alles frei erfunden. Doch wer bringt solche Gerüchte in Umlauf? Und wie verändern sie die Stimmung im Land? „Panorama – die Reporter“ mit einem Film über Internet-Trolle und den verzweifelten Versuch von Journalisten, all die Falschmeldungen wieder einzufangen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.05.2016NDR
  • Folge 68
    Aufruhr im niedersächsischen Dorf Oerzen. Ein afrikanischer Investor lässt die Felder mit Absperrbändern abriegeln, ein schwerer Bagger fährt auf, drei Vertreter des Konzerns erklären den verdutzten Bewohnern, dass man hier eine Fabrik aufziehen wolle. In Zukunft sollen in Oerzen Cashewnüsse angebaut werden. Die Landwirte müssen ihr Land für 50 Jahre verpachten, pro Hektar gibt es zwölf Dollar, pro gefälltem Baum sechs Dollar. Falls das Grundwasser verunreinigt werde, werde man sich um mobile Tankwagen mit Frischwasser kümmern. Undenkbar? In Deutschland vielleicht schon. Es ist auch nur ein Feldversuch für einen Tag, den die Reporter am Ende auflösen. In Afrika scheint ein solches Vorgehen fast schon Realität zu sein, wie das Reporterteam in Sierra Leone recherchiert hat. Eine Reportage über Landnahmen und deutsche Bauern, die den Kopf über unsere Entwicklungspolitik schütteln. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.06.2016NDR
  • Folge 69
    Es sollte das Nonplusultra unter den Hüftimplantaten werden, ein Gelenk aus Metall, das man gar nicht spürt. Eine echte Verbesserung für die Patienten, ein medizinischer Meilenstein, ein Blockbuster. Für Gabriele Lühmann war es der Beginn einer langen Leidensgeschichte. „Ich lebe ständig mit Schmerzen“, sagt die 54-jährige Hamburgerin. Metallspäne waren in ihr Blut gelangt, das Implantat war fehlerhaft. Heute muss sie Opiate nehmen, um überhaupt den Alltag bewältigen zu können. Das alles hätte verhindert werden können, denn „Panorama“ liegen interne Unterlagen vor, die belegen, dass die Kunsthüften schon 2008 nicht mehr hätten implantiert werden dürfen.
    Der Hersteller DePuy wusste damals schon, dass die Implantate fehlerhaft waren und unerwünschte Nebenwirkungen hervorriefen. Doch der Konzern reagierte nicht und verkaufte das Produkt weiter. „Panorama“-Reporter Stefan Buchen zeichnet einen medizinischen Krimi nach, in dem Tausende Patienten Opfer eines Konzerns werden, der Profite offenbar über alles stellt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.09.2016NDR
  • Folge 70
    Michel Abdollahi wagt den Absprung. Er will denen folgen, die Deutschland verlassen – unzählige Auswandererdokus haben es schließlich vorgemacht. Im Internet stößt er auf das Angebot eines Deutschen, der fluchtwilligen Menschen Bauland in Panama anbietet. Das Auswanderer-Projekt versteckt seine wahren Absichten keineswegs. Es sollen Menschen kommen, die Angst vor Überfremdung und einem Crash haben. Gibt die Flüchtlingsdebatte Projekten wie diesem Auftrieb? In bester Manier einer Auswanderer-Doku zeigt Fernsehpreisträger Michel Abdollahi, was Angst bewirkt – und wohin sie einen führen kann. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.10.2016NDR
  • Folge 71
    „Das wird nichts“, war der erste Gedanke unseres Autors Robert Härtel, als ihm sein alter Kumpel Rico von seiner neusten Idee erzählte: Er, Rico Badenschier, werde in den Wahlkampf ziehen. Für das Amt des Oberbürgermeisters in Schwerin. Für die SPD. Hoffnungslos, dachte unser Autor. Erstens habe Rico keine Zeit für Wahlkampf – er ist Oberarzt und hat drei Kinder. Zweitens kenne ihn niemand in Schwerin – er ist gerade mal seit zwei Jahren Hinterbänkler im Stadtrat. Und Drittens hat die SPD derzeit ohnehin einen schweren Stand. Doch Rico kandidierte. Das wollte sich sein Freund und Panorama-Reporter Robert Härtel näher ansehen und begleitete ihn ein Jahr lang mit der Kamera. Das Ergebnis: Ein subjektiver Film über die Widrigkeiten eines Wahlkampfes – und zugleich ein Liebesbekenntnis an die Demokratie. Ach, ob Rico es geschafft hat? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.11.2016NDR

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